Der Meisterdieb und seine Feinde von -sunnygirl- ================================================================================ Kapitel 14: ------------ 14. Der Morgen danach Als Sakura aufwachte, dröhnte ihr Kopf, als hätte sie gestern 5 Liter Vodka getrunken. Sie öffnete die Augen und fand sich in einem fremden Bett in einem fremden Schlafzimmer wieder. Ihr erster Gedanke war: 'Scheiße, war ich gestern feiern und hab es so übertrieben, dass ich gleich mit einem Kerl nach Hause gegangen bin?!' Doch in dem Fall wäre sie wohl nackt aufgewacht und wie sie einigermaßen erleichtert feststellte, trug sie ihre üblichen Schlafsachen, die aus einer dunklen ¾ Hose und einem Spitzentop bestanden. Aber Moment, wieso trug sie denn ihre eigenen Schlafsachen, obwohl sie doch offensichtlich in einer fremden Wohnung übernachtet hatte? Verwirrt griff Sakura sich an den Kopf, zog die Hand aber gleich wieder zurück und warf einen Blick darauf: ihre Hand war vollgeschmiert mit verkrustetem Blut. Panisch betastete sie die Stelle, an die sie sich eben schon gefasst hatte und spürte die Kruste aus Blut an ihrer Schläfe. Wie zum Teufel kam sie denn an eine Kopfverletzung?! Vorsichtig schwang Sakura die Beine aus dem Bett und sah sich nun einer riesigen Fensterfront gegenüber, von der aus sie über fast ganz Osaka schauen konnte. Langsam stand sie auf und wankte dann in Richtung Tür. Das Schlafzimmer an sich war schon fast halb so groß, wie ihre komplette Wohnung und sehr teuer eingerichtet, auf dem Flur angekommen, erkannte Sakura mehrere Bilder eines ortsansässigen sehr erfolgreichen Künstlers und in ihr Wuchs immer mehr das Verlangen zu Wissen, wer hier wohnte und vor allem – was sie hier machte. Der Flur führte in ein offenes, großzügiges Wohnzimmer, in dessen einer Ecke eine Küche integriert war. An der Wand rechts hing ein riesiger Plasmabildschirm, vor dem eine immens große Couch stand. In einer anderen Ecke stand ein ausladender Esstisch, der den Begriff 'Tisch' eigentlich gar nicht verdiente, es war mehr eine Tafel, an der mindestens 10 Leute Platz finden würden. Sakura steuerte die Küchenzeile an, wo sie eine Flasche Wasser ausgemacht hatte und durchforstete dann einen der vielen Schränke nach einem Glas. Nachdem sie mehrere Schranktüren und Schubladen geöffnet hatte, hatte sie zwar noch kein Glas gefunden, aber immerhin war ihr schon mal eine Schmerztablette in die Hände geraten und nach ein paar weiteren Türen hatte sie dann auch endlich am anderen Ende der Wand einen Schrank mit Gläsern gefunden. Die Tablette mit Wasser herunter spülend, lehnte sie sich an den Tresen hinter ihr und versuchte erneut sich zu erinnern. Ihr war mittlerweile klar, dass sie wohl gestern nicht feiern gewesen war, aber viel weiter war sie immer noch nicht gekommen, als sie hinter sich plötzlich Schritte hörte. Fast wäre ihr das Glas aus der Hand gefallen, doch sie brachte ihre Handmuskeln grade noch soweit unter Kontrolle, dass das Glas ihre Hand nicht verließ. Dann ertönte hinter ihr eine Stimme und sie atmete fast erleichtert aus, als sie sie erkannte. „Du bist wach? Wie geht es dir?“ Sakura drehte sich zu Sasuke um, doch als sie ihn erblickte, strömten die Erinnerungen der Nacht wieder voll auf sie ein. Sasuke, wie er blutverschmiert auf ihrem Balkon stand, wie sie eine Schussverletzung versorgt hatte und schließlich, wie er ihr eröffnete, dass er seinen Lebensunterhalt als Dieb verdiente. Dann erinnerte sie sich an zwei Männer, die sich als Polizisten ausgaben und dann gewaltsam in ihre Wohnung eingedrungen waren und schließlich, wie einer der beiden sie schubste. Dann war da nichts mehr. Sasuke war indes schnell auf sie zu gekommen, denn Sakura hatte ihr Glas fallen lassen, welches am Boden in tausend kleine Scherben zerbrochen war und starrte jetzt mit leerem Blick grade aus. „Sakura!“ Vorsichtig schob er mit der Außenseite seines Fußes einige Scherben zur Seite, bis er vor ihr stand und ihr Gesicht in seine Hände nahm. „Hey, was ist los? Ist dir nicht gut? Hast du irgendwo Schmerzen?“ Doch sie starrte ihn nur mit tellergroßen grünen Augen an und sagte kein Wort. Seufzend sah sich Sasuke nach den Scherben um und stellte fest, dass er Sakura wohl nicht vom Fleck bekommen würde, ohne, dass sie sich an einer davon verletzen würde. Er hob sie kurzerhand hoch und setzte sie auf dem Tresen ab, an dem sie zuvor gelehnt hatte. Seine Schulter schmerzte zwar noch, allerdings bei weitem nicht mehr so stark wie am vergangenen Abend. Dann griff er nach einem Kehrblech und einem Lappen und beseitigte die Scherben und das Wasser vom Boden. Nachdem er alles beseitigt hatte, wandte er sich wieder zu der Rosahaarigen um. Sie hatte sich keinen Millimeter bewegt. Sasuke wusste nicht, was er sagen sollte, doch vorerst verschaffte ihm ein kleines pechschwarzes Wesen ein wenig Zeit zum nachdenken, denn Miu war eben auf die Theke gesprungen und näherte sich jetzt Sakura. Als die kleine Katze an ihrem Arm entlang strich, zuckte sie so heftig zusammen, dass die Katze augenblicklich zurück sprang und Sakura dann zu mustern begann. Die war durch Miu aus ihrem tranceähnlichen Zustand erwacht und fixierte nun ebenfalls die Katze, bis diese sich erneut auf ihren Pfoten zu Sakura hin bewegte. Dieses Mal zuckte sie nicht zusammen, als Miu an ihrem Arm entlang strich, sondern ließ nun ihrerseits eine Hand über das samtige Fell der Katze gleiten und kraulte sie schließlich unter dem Kinn. Sasukes Katze begann zu schnurren und sprang dann mit einem Satz auf Sakuras Schoß, wo sie sich zusammen rollte und es sich bequem machte. Gedankenverloren ließ Sakura ihre Hand nun weiterhin durch das Fell streichen, fixierte mit ihrem Blick aber nun Sasuke. Schließlich konnte sie die Stille aber nicht länger ertragen und durchbrach sie. „Ich konnte mich als ich aufgewacht bin, nicht erinnern, was gestern passiert ist. Ich dachte schon, ich hätte zu viel getrunken und wäre mit irgendjemandem mit nach Hause gegangen...“ Ihre Stimme verlor sich ein wenig und Sasuke machte immer noch keine Anstalten etwas zu sagen. „Kamen diese Typen von demjenigen, den du bestohlen hast?“ „Ja.“ „Und sie haben nicht davor zurück geschreckt, jeden Menschen in meinem Block um 4 Uhr morgens aus dem Bett zu klingeln, um dieses Collier wieder zu bekommen und um dich am besten auch gleich mitzunehmen. Wieder ein Seufzten und ein erneutes „Ja.“ „Und diese Leute schrecken auch nicht davor zurück andere Menschen aus dem Weg zu räumen, wenn sie nicht tun,was von ihnen verlangt wird...“ Er fuhr sich erschöpft durch sein Gesicht. „Himmel Sakura, es tut mir so leid. Ich wollte nicht, dass du da irgendwie mit reingezogen wirst, aber ich wusste nicht, wo ich sonst hätte hingehen sollen. Bitte...“ Er machte einen Schritt auf sie zu, doch Sakura erhob abwehrend die Hände. „Nicht.“ war das einzige, was sie sagte, ehe sie sich vom Tresen schwang und in Richtung Wohnungstür ging. Sasukes Wohnungstür konnte man gut von den anderen unterscheiden, da es sich um eine Aufzugtür handelte. Neben der Tür fand Sakura ihre Handtasche und griff nach ihr. Als sie sich aber wieder aufrichten wollte, wurde ihr plötzlich schwindelig und sie musste sich an der Metalltür des Aufzuges festhalten. Eilige Schritte erklangen hinter ihr und kurz darauf wurde sie von einem starken Arm um die Taille herum ergriffen und gestützt. „Lass mich.“ flüsterte Sakura, war aber zu erschöpft um sich großartig zu wehren. „Sakura, lass mich dir helfen. Bitte! Vielleicht hast du dir doch eine Gehirnerschütterung eingefangen und dann kann ich dich nicht einfach nach Hause gehen lassen. Lass mich dich zu einem Arzt bringen. Bitte!“ Nanu... er klang wirklich besorgt, was für Sasuke nun wirklich kein typischer Ton war. „Hm...“ war das einzige, was sie heraus brachte, ehe ein 'Pling' ertönte und sich die Fahrstuhltür vor ihr öffnete. Sasuke griff noch nach einem Pulli, der an der Garderobe hing und folgte Sakura dann. Die beiden stiegen ein und Sasuke drückte ihr wortlos seinen Pulli in die Hand. Nur in ihrem Spitzentop würde es wohl doch recht frisch werden und da sie nicht einmal Schuhe dabei hatte, war es vielleicht doch eine recht gute Idee ihn anzuziehen. Dann fuhren sie hinunter in die Tiefgarage, wo Sakura dann zu Sasukes Auto bugsiert und schließlich auf den Beifahrersitz gesetzt und angeschnallt wurde. Kurz darauf brauste er die Auffahrt hinauf und fädelte sich dann in den dichten Verkehr ein. Einige Zeit saßen sie schweigend nebeneinander, doch irgendwann warf Sakura ihm einen unsicheren Blick zu. „Wie geht es deiner Schulter?“ Verwundert sah er zu ihr herüber. „Es geht. Die Wunden haben sich immerhin nicht entzündet.“ Sakura nickte als Antwort. Dann fuhr Sasuke auf einen Parkplatz. Beide stiegen aus und gingen (in Sakuras Fall sogar ohne Schuhe) hinüber zu einem Gebäude, an dessen Front ein Schild mit dem Namen einer Ärztin angebracht war. Tsunade Senju Privatärztin Sprechzeiten: Mo-Fr 9.00-18.00 Sa 12.00-18.00 „Ist nicht heute Sonntag?“ fragte Sakura verwundert, doch Sasuke antwortete nur mit einem schwachen Grinsen. „Nicht für mich.“ Neben der Klingel befand sich eine Kamera, die nun hörbar Geräusche von sich gab und sich offenbar auf Sasuke einstellte. Dann ertönte eine Stimme aus der Gegensprechanlage: „Sasuke Uchiha, was fällt dir ein? Heute ist Sonntag!“ „Ist eine Art Notfall.“ „Ich hoffe für dich, du hast die kleine Süße nicht geschwängert.“ Dann ertönte der Summer, Sasuke drückte die Tür auf und trat ein. Sakura folgte ihm schließlich mit offenem Mund. Er – Sie – Geschwängert?! Was war das denn für eine komische Frau, die sie da erwartete? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)