Schattenkrieger von Leillia ================================================================================ Kapitel 5: Wut -------------- Kapitel 5: Wut Die ganze Suchaktion war Erfolglos gewesen. Als sie den Tag darauf in die Gilde kamen, hatte niemand eine gute Nachricht und so blieben die beiden verschwunden. Nun saßen alle wie gewohnt in der Gilde und aßen und tranken oder schauten bei den Aufträgen nach lohnender Arbeit. Der ein oder andere ging allerdings wieder, weil er nichts fand. Natsu saß bei Mira an der Bar, Gray und Erza neben sich. Erza, welche nicht viel kleiner als die anderen beiden war, hatte langes, rotes Haar und braune Augen. Sie war schlank und üppiger Oberweite und trug stets einen schwarzen Faltenrock und einen silbernen Harnisch. Man sah sie nur selten ohne ihre Rüstung. Plötzlich kam Layla auch hinein und rannte zum Tresen. Neben Natsu blieb sie stehen und sagte: „Mira, die nächsten Tage musst du leider auf mich verzichten. Ich muss los und jemanden einfangen gehen. Aber ich werde mich dann auch gleich mal umhören, ob irgendwo fremde Magier aufgetaucht sind. Vielleicht finde ich ja was.“ Dann drehte sie sich auch schon wieder um und war ohne eine Antwort abzuwarten schon wieder weg. Scheinbar würde sie wirklich eine Weile weg sein. Mira seufzte nur und meinte: „Dann wollen wir mal hoffen, dass sie was rausbekommt. Wenigstens hat sie eben Bescheid gesagt und ist nicht einfach gegangen. Natsu grinste und antwortete: „Ich glaube, die hätte ich schnell wieder gefunden. Ich müsste nur ihrem Geruch folgen und den kenne ich sehr gut.“ Gray sah ihn an und fragte: „Echt jetzt? Aber so lange ist sie nun auch noch nicht bei uns. Und du bist auch noch einer von denen, der am wenigsten mit ihr zusammen arbeitet.“ „Aber dafür haben sie privat um so mehr mit einander zu tun. Ihr zwei scheint euch ja wirklich sehr gut zu verstehen. Ich hab euch schon ein paar mal irgendwo reden sehen.“, meinte Erza. Der Feuermagier sah sie an und erklärte: „So oft seh ich sie auch nicht. Und das ist auch nicht Grund, wieso ich den Geruch gut zu ordnen kann. Layla riecht fast genauso wie Lucy.“ Die anderen sahen ihn überrascht an und der Eismagier fragte: „Meinst du das nun ernst? Sie hat fast den selben Geruch wie Lucy? Dass sie ihr ähnlich sieht, ist mir schon klar. Aber dass sie auch noch genauso riecht wundert mich schon. Sicher dass sie es nicht sogar ist?“ Eine Frage, die er und Happy sich auch schon einige Male gestellt hatten. Aber irgendwie war sie auch anders, als seine beste Freundin. Er nickte und antwortete: „Ja, bin ich. Sie mag in einigen Punkten wie sie sein aber, aber sie ist auch anders. Ich glaube eher weniger, dass sie es ist. Außerdem würde Lucy uns bestimmt nicht täuschen. Eher würde sie sagen, dass sie es ist.“ Zwar brachte er sicher rüber, aber so sicher war er sich in Wirklichkeit nicht. Aber das mussten die anderen beiden ja nicht wissen. „Mag sein.“, kam von Gray, „Aber was anderes: Du Flammenhirn hast mir letzten meinen Auftrag geklaut. Und den hatte ich mir schon länger ausgesucht.“ Natsu knurrte und entgegnete: „Dann musst du ihn eben früher annehmen, du Eisfresse. Immerhin war er noch immer frei und ich hör mich bestimmt nicht um, ob den jemand anderes nehmen will.“ Es folgte eine kleine freundschaftliche Rangelei, in welche sich auch noch ein paar andere Mitglieder einmischten und eine Massenprügelei draus machten. Erza seufzte nur und auch die anderen ließen sie gewähren. Das war eben Alltag in der Gilde und so wegen sie eben – die Fairy Tail Magier. Aber so schnell diese angefangen hatte, war sie auch schon wieder zu ende. Kaum hatten alle wieder ihre Glieder sortiert und sich aus dem Menschenknäuel der sich Prügelnden befreit, saßen diese auch wieder an den Tischen oder an der Bar und widmeten sich wieder ihren Getränken und Speisen. Worum es in der Prügelei eigentlich gegangen war, wusste niemand mehr. Nicht mal Gray und Natsu, welche ja damit angefangen hatten. Letzterer stand nun am Request-Board, um sich einen Auftrag auszusuchen, während der andere noch immer an der Bar saß. Die nächsten Tage verliefen eigentlich ganz ähnlich. Natsu hielt sich in der Gilde auf und saß mit seinen Freunden zusammen am Tisch oder an der Bar. Zwischendurch stand einer von ihnen mal auf, um nach einem Auftrag zu sehen, nur um ohne einen wieder zu den anderen zurück zu kommen und sich wieder zu setzen. Mira stand immer hinter der Bar, nahm Bestellungen auf, schrieb angenommene Aufträge auf oder wusch und polierte das Geschirr. Zwischendurch sprach sie auch mal mit einem der anderen Magier. Soweit eigentlich nicht neues. Plötzlich öffnete sich die Tür und eine Layla in der Kleidung der Schattenkrieger trat ein. Scheinbar hatte sie ihren persönlichen Auftrag nun erledigt und war wieder zurück gekehrt. „Hallo.“, grüßte sie freundlich und lies sich neben Natsu auf einem Stuhl fallen. Scheinbar würde sie heute noch nicht in der Gilde aushelfen. Der Dragon Slayer betrachtete sie kurz und stellte fest, dass sie echt fertig aussah. Scheinbar hatte sie ihr erster Weg hier her geführt und sie würde sich erst anschließend ausruhen. Leise sagte er: „Du siehst echt fertig aus. Vielleicht solltest du erst mal nach Hause und dich ausruhen. Komm einfach später wieder.“ Die junge Frau sah ihn nur an und erwiderte: „Kann ich dich kurz allein sprechen?“ Zwar nickte er und stand auch auf, doch war er schon etwas verwundert. Normalerweise sprach sie in der Gilde schon an, was sie zu sagen hatte. Ihn allein zu sprechen war eher ungewöhnlich. Gemeinsam traten die beiden aus der Gilde. Die fragenden Blicke von Erza und Gray spürte er dabei im Rücken. Doch er achtete nicht drauf. Er würde ihnen einfach anschließend sagen, was sie wollten. „Danke.“, lächelte Layla, als sie draußen waren, „Was ich zu sagen habe, muss nicht jeder mitbekommen. Immerhin geht es um eine Abmachung zwischen uns beiden.“ Natsu nickte und bat: „Komm auf den Punkt. Also, was gibt es?“ Sie nickte und berichtete: „Ich habe mich wie versprochen mal umgehört. Leider hat niemand unsere beiden Vermissten oder deine Freundin gesehen. Sprich: Ich konnte nichts über deren Verbleib heraus finden. Allerdings ist Magnolia nicht die einzige Stadt, in der die Menschen plötzlich verschwinden. Auch an anderen Orten wurde mir von solchen Fällen berichtet. Zwar waren es nur zwei oder drei solche Fälle, aber immerhin. Und auch bei ihnen fand man nicht die geringste Spur. Es betrifft also nicht nur Fairy Tail.“ Was die Kriegerin zu berichten hatte, war keines Falls angenehm zu hören. Aber wenigstens wusste er nur, dass da niemand seinen Unmut an seiner Gilde ausließ. Trotzdem keimte eine wahnsinnige Wut auf die verantwortlichen auf. Denn immerhin wurden Familien und Freunde auseinander gerissen, ohne dass sie wussten, was der Person geworden ist. Ein Schicksal, was er niemanden wünschte, litt er doch selbst schon seit zwei Jahren an so einem Verlust und durfte nur hoffen, sie eines Tages wieder zu sehen. Wer auch immer dafür verantwortlich war, er würde ihn schon irgendwann in die Finger bekommen und den Verbleib der Opfer aus seinem Mund prügeln. Doch dafür müsste er erst einmal wissen, wer denn dieser eigentlich war. Immerhin wussten sie nicht mal, ob die vermissten Personen überhaupt wirklich entführt wurden. Außer bei Lucy, denn in ihrer Wohnung war der Geruch eines Fremden gewesen und allgemein war sie scheinbar die einzige, wo es wenigstens eine geringe Spur gegeben hatte. „Und es gab nicht mal die geringste Spur?“, wollte er wissen, „Bei den beiden hier gab es rein gar nicht, aber bei Lucy gab es Hinweise einer Entführung. Ihre Wohnung war unordentlicher als sonst und ich konnte den Geruch eines Fremde wahrnehmen. Außerdem war ein kleiner Blutfleck am Boden, allerdings keine Person mehr anwesend. Das spricht dann nicht für einen überstürzten Aufbruch, sonst wäre der seltsame Geruch nicht gewesen.“ Layla nickte. Scheinbar verstand sie, worauf er hinaus wollte. Nickend antwortete sie: „In der Tat habe ich mich bei den dreien in der Wohnung umgesehen. Und ich war auch bei den beiden in Magnolia und habe mich da noch mal umgesehen, bevor ich abgereist bin.“ Zwar wunderte es ihn nicht, doch hatte sie ihm gar nicht gesagt, die Wohnungen aufgesucht zu haben. Scheinbar hatte sie nach Hinweisen gesucht. „Und? Hast du dabei irgendetwas entdecken können?“, wollte er wissen, „Ich war da nicht, weil die anderen schon nachgesehen und durchsucht hatten. Und Gajeel oder Wendy hätten einen Fremden Geruch wahrgenommen. Und mittlerweile weiß ich, dass man die beiden mitgenommen hatte.“ Traurig schüttelte sie den Kopf. Dann antwortete sie: „Nicht die geringste Spur. Zwar kann ich nicht sagen, ob jemand Fremdes in der Wohnung gewesen war, doch habe ich nach anderen Dingen gesehen. Die Wohnungen waren alle nach den Angewohnheiten der Besitzer aufgeräumt. Man konnte also nicht mal den geringsten Hinweis dort finden.“ Das hatte Natsu sich schon gedacht, denn auch die anderen hatten nichts gefunden. Das ganze sprach schon fast dafür, dass es zwischen den Fällen einen Zusammenhang geben konnte. Möglicherweise war ihnen allen das selbe Schicksal zu teil geworden. „Also gibt es nur eine Ausnahme.“, schlussfolgerte er. „Ganz genau.“, war Laylas Antwort, „Nur bei Lucy konnte man was finden. Und das auch nur, weil du eine sehr empfindliche Nase hast und genau gesucht hast. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder der Vorfall mit Lucy hat nichts mit den aktuellen zu tun, oder aber, sie waren bei ihr nicht so vorsichtig wie bei den anderen. Wenn ich das richtig verstanden hatte, liegt das mit ihr schon zwei Jahre zurück. Damit muss sie das erste Opfer gewesen sein und dann haben die zwei Jahre nichts mehr gemacht. Möglicherweise, um erst Mal Gras über die Sache wachsen zu lassen. Hoffen wir mal, dass ihnen bald ein Fehler unterläuft und wir eine Spur finden.“ Eine Hoffnung, die gar nicht mal so falsch war. Denn wenn ihnen wirklich einer Unterlief und eine Spur zu finden war, konnte man die Verantwortlichen finden. Layla jeden Falls war scheinbar überzeugt, dass die Menschen entführt worden waren und man sie somit vielleicht noch finden konnte. Die Frage war nur, ob sie mit ihrer Vermutung richtig lag. Andererseits gab es noch andere solche Vorfälle. Das wiederum lies wirklich darauf schließen, dass jemand Leute einfach entführte. In dem Fall musste man nur den Täter finden. Aber würden sie so wirklich auch Lucy finden? Sicher war er sich da nicht. Zu mal bei ihr einige Parallelen zu den anderen fehlten. Auf der anderen Seite lag dies auch schon ein paar Jahre zurück und vielleicht war der Plan bei ihr nur mehr oder minder fehlgeschlagen? Sicher sagen konnte man es zumindest nicht. Natsu nickte und antwortete: „Da hast du möglicherweise Recht. Trotzdem möchte ich vorerst dem ganzen noch keine zu große Bedeutung anmessen und erst mal warten. Vielleicht war das bei den anderen dreien ja auch nur ein Zufall und von kaum bis gar keiner Bedeutung.“ Layla seufzte und meinte: „Da bin ich mir wiederum eher sicher. Aber was solls. Ich wollte es dir nur sagen. Was du damit machst ist deine Sache.“ Er nickte nur, sagte aber nichts. Scheinbar war es für sie eine sehr wichtige Information und er fand es sehr nett, dass sie diese mit ihm teilen wollte. Dann ging er wieder in Gilde, um wieder zu seinen Freunden zu gehen. Sicherlich wollten sie wissen, was die Schattenkriegerin mit ihm zu bereden gehabt hatte. In der Tat sahen die beiden ihn schon neugierig an, als er sich zu ihnen setzte. „Und?", fragte Gray, „Was gab es nun wichtiges? Immerhin hat sie dich allein aus der Gilde geholt. Und sonst ist es ihr auch egal, ob andere mithören.“ Der Dragon Slayer nickte und antwortete: „Das stimmt. Sie hatte mir vor ihrer Abreise versprochen sich mal umzuhören. Sie hatte gehofft, irgendwas interessantes heraus zu finden. Na ja, auf Lucy und die anderen bezogen aber nicht wirklich. Aber Magnolia ist nicht der einzige Ort, wo Leute verschwinden. Sie hat noch drei weitere Fälle gefunden. Auch da verschwanden die betroffenen Spurlos. Sie war sogar in deren Wohnungen drin, konnte aber dort nichts finden. Das ganze erinnerte sie natürlich an den aktuellen Vorfall hier und darum hat sie mich informiert.“ Das wiederum konnten die anderen beiden gut verstehen. „Vielleicht hängen die Vorfälle ja zusammen.“, überlegte Gray laut, „Immerhin sind alle ja plötzlich verschwunden. Und scheinbar ist man auch bei den anderen ratlos.“ Erza nickte und gab zu bedenken: „Klar, das stimmt schon. Aber trotzdem sollten wir dem ganzen vorerst keine all zu große Bedeutung anmessen. Wir wissen über diese Vorfälle kaum was. Und bis sich das nicht ändert, sollten wir mit solchen Vermutungen noch vorsichtig sein.“ Die anderen beiden nickten. Natsu hatte ja schon zu Layla gesagt, dass er darauf bezogen noch vorsichtig sein wollte. Andererseits hatte sie ja auch recht. „Warten wir erst mal ab.“, meinte er, „Wenn Layla das nächste Mal was hört, wird sie sich sicher wieder bei mir melden. Übrigens hofft sie, dass die vermeintlichen Täter bald einen Fehler machen. Wenn dem wirklich so kommen sollten, hätten wir doch noch Spuren.“ Mit diesen Worten stand er auf. Auch wenn er es nicht sagte, wollte er noch mal auf die Suche gehen und nicht aufgeben. Lucys noch zu suchen, war momentan nicht mehr das sinnvollste. Besser war es, die anderen beiden zu suchen und dabei auf Hinweise zu hoffen. Und Layla schien ja ebenfalls noch zu suchen oder sich wenigstens umzuhören. Vielleicht würde es ja passen, wenn sie diesbezüglich ein Team bilden würden. Warum wusste er zwar auch nicht, aber sein Gefühl sagte ihm, dass es die richtige Entscheidung war. Nun musste er sie nur noch suchen und fragen. Als er aus der Gilde trat, stand sie noch vor dem Tor. Scheinbar wartete sie auf etwas. „Gut, dass du noch hier bist.“, sprach er, „Ich will die Suche noch nicht aufgeben und bald wieder los gehen. Kommst du mit und hilfst mir?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)