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Fünf

Fünf Leben, fünf Leiden
von

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Kai - Außenseiter

Huhu,
 

ich wollte mich mal in einem neuen Genre bewegen und mal einiges von der Seele schreiben. Dies hier wird ein 5 Teiler sein und behandelt jeweils eine Thematik im Leben eines Schülers zwischen 16 und 18 Jahren. Es ist nichts besonderes und hat auch keine große Geschichte drum rum, sondern beschreibt den Moment oder den Zustand der jeweiligen.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
 

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Es war 6 Uhr in der Früh. Der Wecker klingelte. Es war noch dunkel draußen, aber das war mir egal. Ich sah das Licht eh nicht mehr. Ich war nicht blind oder so was, für mich war es nur einfach dunkel. Ich schaltete den Wecker aus und versuchte nicht in Panik zu geraten. Ich musste heute mal wieder zur Schule. Ich wusste nicht mehr seit wann es so war, dass ich Angst hatte zur Schule zu gehen. Kurz dachte ich nach so zu tun als ob es mir nicht gut ginge, doch verwarf ich den Gedanken schnell. Meine Mutter würde es mir eh nicht glauben, galt ich in ihren Augen doch als Simulant. Eigentlich könnte ich ihr vor die Füße kotzen, denn zum kotzen war mir zu Mute. Doch auch das galt nicht mehr. Ich würde eh nur eine Tablette von ihr bekommen und dann trotzdem zur Schule geschickt werden. Es war schon ein wenig unfair.
 

Ich war erst 16 Jahre geworden und meine Mutter war es leid meine Ausreden zu hören warum ich nicht in die Schule gehen konnte. Aber was hätte ich ihr sagen sollen? ‘Sorry Mama, ich kann nicht zur Schule weil mich die Anderen nicht mögen.‘ Sie würde mir nur sagen, dass sie zur Schulzeit selber fast kaum Freunde hatte und das auch nicht schlimm sei, denn ich ginge ja dahin damit was vernünftiges aus mir wird und nicht um eine große Party zu feiern. Ich würde mich nicht beklagen über das was sie zu mir sagte, wenn ich ein Einser Schüler wäre, aber dem war nicht so.
 

Mürrisch verließ ich mein Bett und steuerte das Badezimmer an. Ich schloss mich darin ein und begann mit meiner morgendlichen Pflege. Ich achtete nicht auf meinen Körper oder das was mir mein Spiegelbild dar bot, ich schaute immer daran vorbei. Ich wollte nicht schon wieder mit meiner unterdrückten Wut auf Andere konfrontiert werden. Denn ich ließ diese Wut immer an mir aus. Früher hatte ich meine Geschwister geschlagen bis mir meine Mutter sagte, ich solle das gefälligst sein lassen und das nächste mal mir selber weh tun. Ich denke sie wollte damit bezwecken, dass ich dann automatisch aufhören würde so aggressiv zu sein, doch stattdessen bin ich auf den Geschmack gekommen. Es fing in der Grundschule an. Ich tat mir unbewusst absichtlich weh. Unbewusst deswegen, weil ich diese Gefühle nicht richtig zuordnen konnte und auch nicht wusste was ich auf Dauer damit bezwecken würde.
 

Zuerst war es einfaches schlagen gegen Gegenständen damit ich die Pausen, die ich eh alleine verbracht hatte, oben im Lehrerzimmer mit einem Kühlakku um meine Hand verbringen konnte. Dann wurde es nicht zur Seltenheit, dass ich mir auch schon mal den Kopf an irgendwelchen Mauern einschlug. In der Mittelschule verlor ich mich öfters in Phantasiewelten und konnte Realität und Phantasie nicht auseinander halten. Ich glaube zu dieser Zeit wurde ich der Freak der Schule. Auch nach der Mittelschule als ich und einige ehemaligen Klassenkameraden auf eine Oberschule wechselten, hatten die Gerüchte um mich kein Ende gefunden. Irgendwie war ich glücklich darüber das niemand es wagte mich körperlich zu verletzen, doch dieser psychische Terror den sie auf mich ausübten, hatte die Angst hervorgerufen mich auf andere Menschen ein zu lassen. Warum sollte ich mich mit jemanden abgeben der mich sowieso als Freak sah. Um mich noch mehr zu verspotten?
 

Mittlerweile war es halb sieben und ich begab mich in die Küche. Niemand sonst war wach. Ich stand da und sah erstmal in den Kühlschrank um fest zu stellen das dieser leer war. Also wieder mal kein Frühstück. Die Alternative wäre irgendwelche Proteinshakes meiner Mutter oder irgendwelche Kräuterpillen. Darüber regte ich mich nicht mehr auf. Das war wie jeden Morgen. Seufzend verließ ich die Küche und ging ins Wohnzimmer um mich wenigstens noch für eine kurze Zeit in die Cartoonwelt zu flüchten. Das Morgenprogramm war zahlreichen mit solchen Sendungen versehen.
 

Doch lange kann ich mich nicht dieser Welt hin geben, sondern musste schnell zum Bus, sonst hieß es ich müsste laufen und dazu hatte ich nicht nur kein Bock, sondern mir fehlte die Motivation dann zur Schule zur gehen, ich könnte ja stattdessen irgend was anderes machen. Erst als ich die Straße runter zur Schule lief, zündete ich mir eine Zigarette an. Hier hatte ich nicht das Risiko gesehen zu werden, und ich redete hier von irgendwelchen Verwandten oder Familienmitgliedern. Sie alle fanden Rauchen nicht nur scheiße sondern rasteten regelrecht aus wenn sie Personen meines Alters dabei zu sahen. Ich wollte nichts riskieren. Vor dem Schultor blieb ich stehen und rauchte zu Ende. Ich wartet auch erst auf den Schulgong eher ich den Schulhof betrat.
 

Ich wollte ,dass die Masse der Schüler zuerst im Gebäude verschwanden, damit ich in Ruhe und ohne das Gefühl gemustert zu werden den Schulhof passieren konnte. Da ich wusste dass mein Lehrer sich nicht von seinem morgendlichen Kaffe losreißen konnte, beeilte ich mich auch nicht um zum Klassenzimmer zu kommen. Ich wollte mich auch nicht zu meiner Klasse stellen damit jeder sah wie ausgegrenzt ich war. Ich stellte mich so hin das wenn der Lehrer kam, es so aussah als ob ich erst eben gekommen wäre, denn dann hatte ich die Chance nicht als Idiot dar zu stehen. In der Klasse tat ich immer sehr beschäftigt und mich grauste es wieder vor der Pause. Die letzten 10 Minuten vor dem Gong verbrachte ich damit mir einen Plan zu Recht zu legen wie ich es vermeiden konnte, dass mich jemand sah und damit merkte, dass ich auch außerhalb der Klasse keine Freunde hatte.
 

Heute würde Sinnloses Rumgefrage im Lehrerzimmer dran sein. Mit Sinnlosen Fragen im Kopf ging ich, als es zur Pause gongte ins Lehrerzimmer und fragte nach belanglosen Sachen wie; ob die nächste Lehrerin Kreide mitbringen könnte, da wir keine mehr hatten, oder ob ich die Aufgabe denn richtig verstanden hatten die wir als Hausaufgabe machen mussten. So schnell ging schon mal die kleine Pause rum. Die Mittagspause gestaltete sich da deutlich schwieriger. Das Schulgelände konnte man ja nicht verlassen und auf das Dach durfte man auch nicht. Auf das Klo verschwinden ging auch nicht, weil die Jungs der Oberen Jahrgänge immer auf den Toiletten rauchten und man nach einer Stunde roch wie ein Aschenbecher. Das war dann immer schwer den Lehrern zu erklären. Öfters täuschte ich Magenkrämpfe oder sonstiges Leiden vor um die Zeit im Krankenzimmer zu verbringen. Doch dies war nicht immer möglich. So was fiel einfach auf die Dauer zu sehr auf.
 

Wenn es aber doch dazu kam dass ich auf dem Schulhof meine Pause verbringen musste, so saß ich meist in einer Ecke und tat als würde ich was lesen. Ich hätte am liebsten geschrieben, doch zu groß war meine Angst das mir jemand meinen Block entreißen könnte und jeder erfährt was ich so schreibe. Also las ich dann. Meist Sachbücher, weil ich mir nicht unterstellen lassen wollte ich würde irgendwelche perversen Liebesschnulzen lesen oder irgendwelche Menschen bewundern. Ich wollte da möglichst neutral wirken. Und immer schnellten meine Augen über den Rand des Buches, ich hatte immer wieder das Gefühl beobachtet zu werden oder das jemand über mich sprach. Ich wollte nicht wissen was sie über mich dachten oder über mich tuschelten. Genug Material hatten sie ja von meinen Mitschülern die die Mittelschule mit mir besucht hatten.
 

Im Unterricht sagte ich nie was. Es lag nicht daran das ich es nicht wusste, es lag daran ausgelacht zu werden wenn es was Falsches war. Ich wusste ich würde dann rot werden wie eine Tomate und damit erneute Angriffsfläche für Sprüche bieten. Ich saß auch in der letzten Reihe um keine Blicke spüren zu müssen, dabei müsste ich vorne sitzen weil ich das Geschriebene an der Tafel schwer entziffern konnte. Um nicht vorne zu sitzen hätte ich eine Brille tragen müssen, doch auch hier gestaltete sich das Ganze als schwierig. Erstens wollte ich damit kein Aufsehen erregen etwas an mir verändert zu haben, zweitens hätte man mich damit nur geärgert und mich als Blindschleiche betitelt.
 

Ich versuchte die restlichen Stunden einfach nur zu überstehen und nicht gesehen zu werden. Die letzten beiden Stunden hatten wir Sport. Ich zog mich mal wieder auf der Toilette um und wartete bis sich alle in der Sporthalle versammelt hatten bis ich auch der Klasse folgte. Heute spielten wir Fußball. Nicht nur das ich als Letzter in eine Mannschaft gewählt worden war , nein ich wurde auch ins Tor gestellt. Was sollte ich da bitte schön. Die anderen Jungs waren in Fußballclubs oder in irgendwelchen Vereinen und spielten dementsprechend. Nachdem mich meine Mannschaft zum wiederholten Male angemeckert hatte, warum ich denn den Ball nicht fangen konnte, hüllte ich mich in meine Blase und schottete mich ab. Das hatte zur Folge, dass ich nur da stand und ins Leere starrte. Nur leider beschützte mich meine Blase nicht vor dem auf mich zu rasenden Ball. Mit voller Wucht krachte das Ding in mein Gesicht. Augenblicklich verlor ich das Bewusstsein.
 

Ich wache im Krankenzimmer auf und niemand war da. Also stand ich auf, ignorierte den Schwindel, und ging. Ich schlich mich zur Bushaltestelle und wartete auf den Bus. Ich rauchte noch eine und hoffte, dass der Bus heute nicht so voll sein würde. Auf den nächsten warten wollte ich nicht, schließlich hatte ich meinen MP3-Player dabei , also würde es gerade so gehen. Daheim angekommen wurde ich zu einem anderen Menschen. Ich fühlte mich manchmal so Schizophren. Daheim schrie ich rum und beschwerte mich , dass das Essen nicht das war was ich haben wollte. Daheim schrie ich alles und jeden an. Daheim ließ ich meine Angst und Wut an meiner Familie aus. Und meine Familie schrie zurück. Ich verzog mich ins Bad und tat mir weh.

Reita - Drogen

Das Zeugnis in der Tasche schlenderte ich nach Hause. Heute musste ich meinen Eltern verklickern, dass ich erstmal nichts machen werde, also keiner Ausbildung oder Arbeit nachgehen werde. Ich wollte erst mal die Sau raus lassen. Ich wollte meine Freunde sehen und endlich den Spaß haben, auf den ich die ganze Zeit hatte verzichten müssen. Schließlich war ich schon 18 und damit auch erwachsen, um meine Entscheidungen selber treffen zu können.
 

Daheim war meine Mutter in der Küche. Sie schaute hoch, als ich rein kam, und fiel mir um den Hals. Sie war sehr stolz auf mich und meinen sehr guten Abschluss. Sie plante aus mir einen Anwalt zu machen oder am besten einen Arzt. Doch ich musste sie in dieser Sache enttäuschen. Nicht nur, dass ich nichts der Gleichen studieren wollte, sondern auch, dass ich erstmal gar nichts machen möchte.
 

Ein bisschen Angst hatte ich schon vor ihrer Reaktion, deswegen wollte ich es einfach über mich bringen und endlich anfangen zu Leben. Meinen ganzen Mut nahm ich zusammen und sagte ihr, dass ich eine Auszeit von dem ganzen bräuchte und dass ich erstmal nichts machen werde. Relativ entspannt nahm es meine Mutter hin. Sie ging wahrscheinlich davon aus, dass ich nur über den Sommer lang meine Hörner abstoßen wollen würde um dann ins Berufsleben ein zu steigen, doch sie würde sehen, was ich machen werde , wenn der Sommer vorbei sein würde.
 

Einige Tage später meldeten sich meine ganze Freunde wieder und wir verabredeten uns bei einem Kumpel zu Hause, um eine Party zu schmeißen. Jeder besorgte dies und jenes und wir versammelten uns dann bei Seiji. Seiji war ein guter Kumpel, den ich aus der Schule kannte und mit dem ich außerhalb dieser selten was unternommen hatte. Umso mehr war ich happy auch außerhalb der Mauern einen drauf machen zu können.
 

Was ich nicht wusste war, dass Seiji einen älteren Bruder hatte. Sein Name war Taku und er war schon 20 Jahre alt. Wie gesagt, wir versammelten uns im Wohnzimmer von Seiji und verteilten erstmal das Bier. Im Hintergrund lief Musik und wir unterhielten uns über alles mögliche, machten Pläne für die nächsten Wochen und tranken was das Zeug hielt. Etwas später stieß Taku dazu. Er war etwas kleiner als ich, aber er hatte eine Ausstrahlung , die meine bei weiten übertraf. Sein Gesicht war nicht unbedingt makellos , aber dennoch von einer Schönheit, die einen dahin schmelzen ließ. Sein dünner Körper gehüllt in hautengen Klamotten ließ meine Phantasie überschlagen. Und erst seine Stimme lullte mich ein, sodass ich mich in ihm verlor und nicht mal merkte, wie Taku mir die Hand zum Gruße hin hielt und ich keinen Anstalt machte diese zu ergreifen.
 

Diese peinliche Situation überbrückend griff ich nach einem Bier und reichte es ihm . Er nahm es dankend an und gesellte sich zu uns in die Runde. Doch eher ich mich versah hatte er sein Bier leer getrunken und sich nach oben zurück gezogen. Ein wenig geknickt über diese Situation trank ich mein Bier auf ex und wollte die Toilette auf suchen. Doch mein Kumpel erklärte das die Toilette unten kaputt sei und ich ruhig die obere im Flur nutzen konnte.
 

Etwas wackelig auf den Beinen ging ich die Treppe nach oben und fragte mich, wo den die Tür zur Toilette war. Die Türen sahen alle gleich aus und alle waren sie geschlossen. Noch mal nach unten gehen und fragen konnte ich nicht, ich würde es nicht schaffen ohne mir dabei in die Hose zu machen. Also versuchte ich noch möglichst logisch zu denken. Normalerweise befanden sich Badezimmer am Ende eines Flurs , also würde ich jetzt auch die Tür am Ende mal aufmachen und hoffen das ich Recht hatte.
 

Sachte drückte ich die Klinke runter und öffnete die Tür. Die Sonne blendete mich und erstmal sah ich nichts außer grelles Licht. Doch als ich wieder richtig sehen konnte, erblickte ich ein helles Zimmer mit einem riesigem Bett an der Wand. Also hatte ich mich geirrt. Das Zimmer schien Seijis Eltern zu gehören. Ohne nach zu denken öffnete ich einfach das Zimmer, was mir am nächsten war und stolperte regelrecht in das hinein. Doch wieder war es nicht das Badezimmer, sondern das Zimmer von Taku. Dieser stand mir mit dem Rücken gewandt und fuhr ertappt in meine Richtung. Erst wollte ich mich entschuldigen, doch dann sah ich was er da machte. Er hielt einen Geldschein zu einem Röllchen gedreht in der Hand und hatte vor sich einen kleinen Spiegel , auf dem in zwei Linien sich weißes Pulver erstreckte.
 

Ehe ich etwas sagen konnte, entspannten sich seine Gesichtszüge und er fuhr unbeirrt fort sich das Zeug rein zu ziehen. Erst dann sagte er mir, dass er sich für eine Sekunde erschreckt hätte, weil er gedacht hatte, dass ich sein Bruder wäre. Ich fragte ihn daraufhin, wo denn die Toilette sei und er sagte mir die richtige Tür. Wie im Traum erledigte ich mein Geschäft und schritt wieder in den Flur. Dort stand Taku und schien auf mich gewartet zu haben, denn ohne jegliche Vorwarnung zog er mich zu sich ins Zimmer und schloss die Türe hinter mir.
 

Wie ein verschrecktes Reh presste ich mich an die Tür und beobachtete jeden Schritt, den Taku machte. Nicht, dass er mir Angst machen würde, doch diese Situation benebelte meine Sinne und alles kam mir so unwirklich vor. So einer wie Taku machte doch so was nicht, oder? Ich meine, ich kenne ihn ja erst seit ein paar Stunden, kann ich dann davon ausgehen, dass so was nicht zu ihm passte? Gewiss nicht. Das zumindest würde erklären, warum er so aussieht als würde er nichts zu essen bekommen.
 

Taku wuselte etwas in seinem Zimmer umher und setzte sich schließlich auf sein Bett, während ich immer noch nichts sagte und immer noch an der Tür stand.

„Du hast mich eben ganz schön erschreckt. Für einen Moment dachte ich, es sei mein Bruder. Er weiß es zwar, sieht es aber nicht gerne. Daher würde ich sagen, dass du nichts gesehen hast, zumindest nichts, was mein Bruder erfahren sollte.“
 

Ich sagte nichts, sondern nickte nur. Was mir gerade Angst machte, war die Tatsache, dass es mich irgendwie nicht störte, dass er da eben vor mir seine Lines gezogen hatte. Ich kam mir ein bisschen blöd vor wie ich hier stand und einem Idioten gleich wirken musste. Also lockerte ich etwas meine Haltung und schritt ein wenig in den Raum hinein. Inzwischen war Taku aufgestanden und suchte was in seinen Hosentaschen und auf seinem Schreibtisch.
 

Plötzlich drehte er sich um und fragte mich, ob ich einen Kaugummi hätte. Ich nickte. Kaugummis gehörten einfach in meine Taschen genauso wie mein Handy und Zigaretten. Also gab ich ihm einen und er nahm es sich. Dabei kam er mir näher und ich verlor mich wieder in seinen Augen und merkte nicht, wie wir uns einen Schmatzer auf die Lippen gaben. Für ihn war die Sache eindeutig. Er wollte sich scheinbar für den Kaugummi bedanken und ich? Ich erlebte den Blitz meines Lebens. Das war es wohl. So fühlte es sich also an, wenn man sich verliebt hatte.
 

~*~
 

Am nächsten Tag schrieb mir eine unbekannte Nummer, dass mich jemand treffen wollte. Erst als ich am Ende den Namen des Absenders las , beschleunigte sich meine Atmung und mein Herzschlag. Er wollte mich wieder sehen. Also ging ich zu ihm und er überredete mich bei ihm zu übernachten. Also tat ich das. Über den Tag schauten wir DVDs, aßen was oder zockten auf der Playstation. Immer wieder hielten wir irgendwie Körperkontakt, sei es mit Schulter an Schulter oder Knie an Knie.
 

Erst als wir abends noch einen Film einschoben, ergriff er meine Hand und wollte sie nicht los lassen. Am späten Abend als wir schlafen gingen, kam eine große Überraschung. Er rollte mir keine Matratze aus, sondern forderte mich auf sich zu ihm ins Bett zu legen. Ich war zwar ein wenig überrumpelt, aber ich war niemand, dem es unangenehm war oder der sich anstellte. Also legte ich mich unter die Decke und er folgte mir. Nur das kleine Licht brannte und wir schauten uns lange in die Augen. Erst berührten sich unsere Beine, dann unsere Oberkörper bis wir ganz eng aneinander gekuschelt da lagen und uns immer weiter in die Augen geschaut haben. Irgendwann hielt ich nicht mehr stand, senkte meinen Blick und sah direkt auf seine Lippen. Und da passierte es. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt, begannen wir uns zu küssen.
 

Nicht wie jemand, der sich gerade erforschen wollte und mit einer Sanftheit ran ging, sondern wie jemand, der es kaum aushalten konnte endlich diesen Körper auf sich zu spüren und diese Lippen ein zu fangen und solange daran saugen bis diese geschwollen und rot waren. Vielleicht war es billig und einfach nur verfrüht, doch ich konnte nicht anders als mich hin zu geben und so schliefen wir miteinander. Ich fühlte mich keinesfalls als Flittchen, obwohl in Anbetracht der Dauer unserer gemeinsam verbrachten Zeit, dies wirklich zu denken übrig ließ.
 

Spät in der Nacht wachte ich auf. Neben mir lag niemand. Taku wollte gerade aus der Tür gehen, als ich mich erhob und ihn fragte, wohin er ginge. Er sagte, dass er nur in den Garten ging, um eine zu Rauchen. Ich bat ihn kurz zu warten, denn ich wollte auch eine Rauchen. Ich tat es zwar nicht immer nach dem Sex, aber ich hatte jetzt das starke Bedürfnis mit zu gehen.
 

Im Garten zündete ich mir meine Zigarette an und gab das Feuerzeug weiter. Taku holte aus seiner Tasche eine selbstgedrehte Zigarette heraus, die aussah wie eine Schultüte. Ich war nicht dumm. Ich wusste dass das Ding ein Joint war.
 

Spätestens als das Ding brannte und sich dessen Geruch in meiner Nähe ausbreitete, war mir klar, dass er da Gras rauchte. Während ich in einem angemessenen Tempo rauchte, zog er an dem Ding als wäre es gefährlich auch nur in die Nähe zu kommen und er ließ auch ziemlich lange den Rauch in der Lunge ehe er es in die Nachtluft entließ. Der Geruch war jetzt nicht unbedingt unangenehm und es machte mich neugierig. Ich wartete bis er wieder einen tiefen Zug nahm, ehe ich mich zu ihm drehte und meinen Mund gegen seinen presste. Erschrocken öffnete sich sein Mund und entließ somit auch den Rauch, den ich jetzt in meine Lunge inhalierte. Taku grinste sich einen ab, als ich den Rauch entließ und zog wieder daran. Doch diesmal legte sich seine Hand an meine Wange und er schaute mir in die Augen, um dann unsere Lippen zu vereinen und mir den Rauch in aller Ruhe in die Lungen zu blasen.
 

Allein diese Aktion ließ mein Herz höher schlagen und ich verlor mich mal wieder in seinen Augen. Bis auf einen gewöhnungsbedürftigen Nachgeschmack und Speichelfluss merkte ich nichts von dessen Wirkung. Und auch als wir hoch gingen, stellte ich mir die Frage, ob ich überhaupt von dem bisschen high werden würde.

Im Bett saß die ganze Situation schon anders aus. Die Wirkung setze ein. Ich hatte mir high-Sein ganz anders vorgestellt als das, was ich in diesem Moment erlebte. Irgendwie fand ich alles in diesem Moment komisch und lachte einfach drauf los. Taku dagegen schien da eher die ruhige Schiene zu fahren. Er wirkte sehr entspannt und hatte das dringende Bedürfnis zu schlafen statt sich um mich zu kümmern. Das machte mir aber nichts aus. Während Taku sich in das Land er Träume verabschiedete, grinste ich mir einen ab. Im Nachhinein konnte ich aber nicht mal sagen, was so lustig gewesen war. Die Tage zogen dahin und ich verbrachte die ganze Zeit nur mit Taku. Und irgendwie von heut auf morgen beschlossen wir zusammen zu sein. Wir teilten alles. Auch das Gras. Nach dieser ersten Nacht wollte ich einen richtigen Joint rauchen und so bettelte ich bei meinem Freund, bis dieser nachgab und ich ihm versprechen musste, nie bei seiner Abwesenheit nur in die Nähe von Gras zu kommen.
 

Genau dieses Versprechen brach ich nach wenigen Tagen. Mittlerweile lernte ich noch andere seiner Freunde kennen und merkte auch schnell , dass auch diese kifften und sich sonstiges rein schmissen. Doch mich störte es keineswegs. Sie kifften, ich fing an zu kiffen, da wurde man automatisch zu Freunden.
 

Taku fuhr zu einem Kumpel, um Gras zu besorgen und blieb auch über Nacht weg, weil dieser außerhalb der Stadt wohnte. Kaum war Taku aus der Stadt, schon meldeten sich seine und demnach auch meine Kiffer-Freunde und wollten was mit mir unternehmen. Ich sagte zu und traf mich mit ihnen. Schon nach weniger Zeit fing der erste an zu nörgeln, dass er was rauchen wollen würde, aber nichts da hätte. Als ich ihn fragte, warum er denn sich nichts besorgte, antwortete er mir, er habe kein Geld und auch das Gras sei in der Stadt knapper geworden. Deshalb war ja mein Freund auch auswärts welches zu besorgen. Das einzige, was man hier noch bekäme, wäre Shit. Dieser lag auch nicht zu hoch im Kurs und so ein bis zwei Gramm würden reichen. Aber da sie kein Geld hatten, würde auch das ins Wasser fallen. Ich wollte nicht so sein. Ich hatte noch genügend Geld. Zumindest würde das Geld reichen, ein ganzes Jahr finanziell abgesichert zu sein.
 

Also ging ich an einen Automaten und beschaffte das Geld. Bei einem anderen Dealer wurde das Shit gekauft, ein anderer Freund schaffte eine Bong an und nun saßen wir in der Wohnung eines ‘Kumpels ‘ und kifften uns die Birne weg. Ich merkte nicht, wie ich immer mehr da hinein rutschte und immer mehr das Verlangen entwickelte, mich voll zu dröhnen.
 

Als am nächten Tag mein Freund wieder kam und ich noch am schlafen war, merkte er, dass was nicht stimmte. Erstens lag ich immer noch in der Wohnung unseres Kiffer-Freundes und zweitens stand die Bong neben mir. Doch aufregen konnte er sich nicht darüber, er war zu stoned um zu reagieren.
 

Die Tage zogen dahin. Wir rauchten beide was das Zeug hielt und mein gespartes Geld wurde auch immer weniger. Mein Freund brauchte immer was neues zu rauchen und auch ich wollte nicht auf der Strecke bleiben und deswegen besorgten wir das Zeug in großen Mengen, meist reichte es uns aber nicht mal eine Woche damit klar zu kommen. Immer war irgendwer hier.
 

Wir hockten auch immer mehr bei unseren Kiffer-Freunden und teilten auch gezwungenermaßen. Da ich ständig im Rausch war, merkte ich es nicht einmal. Ich gammelte vor mich hin. Immer mehr vernachlässigte ich Pflichten und ließ mich auch fast nie zu Hause blicken. Höchstens mal zum Duschen oder zum Klamotten wechseln. Meine Eltern fingen an, das alles komisch zu finden.
 

Aber sie hielten sich erstmal zurück und fragten mich statt dessen, wohin ich gehen würde und was ich da mache. Da meine Eltern nicht wissen durften, dass ich mit einem Kerl zusammen war, log ich ihnen ständig was vor. Jeder Gang nach Hause verursachte in mir Zustände der Panik. Ich hatte immer Angst, sie würden mir anmerken, dass ich kiffe. Aber irgendwie schienen sie das nicht zu sehen. Wunderten sich aber über meine Gefühlsausbrüche und Stimmungsschwankungen.
 

Langsam aber sicher rutschte ich ab. Mittlerweile rauchte ich mehrere Gramm Gras am Tag und mir wurde alles schlichtweg egal. Mir war egal was um mich passiert. Ich gammelte vor mich hin. Ich trug nur noch einen Jogginganzug und verließ kaum die Bude meiner neuen Kumpels.
 

Der Sex mit Taku wurde weniger. Meistens waren wir zu high um uns zu regen. Wir flogen gerne statt über uns her zu fallen. Und wenn wir irgendwas angefangen haben, dann waren es meist halbherzige Versuche mitten in der Nacht, nachdem wir Stunden zuvor uns weg gekifft haben.
 

Das Haus, in dem die Wohnung unserer Freunde lag, war eine heruntergekommene Hütte. Nach einer Zeit erfuhr ich, dass Nutten die unteren Wohnungen mieteten und wenn man ganz still war, konnte man sie bei der Arbeit hören. Gegenüber wohnte eine Frau mittleren Alters. Sie war furchtbar mager und sah aus als würde sie jeden Moment sterben.
 

Sie war sehr nett, aber auch sehr krank. Sie hatte Krebs und würde sterben. Man wusste aber nicht, wann es soweit war, also hielt sie sich mit Medikamenten über Wasser. Eines Tages als wir sie besuchten, vernahmen wir für uns ein bekannten Geruch. Und als wir sie darauf ansprachen, gab sie zu, eine Kifferin zu sein. Und prompt hatten wir unsere eigene Dealerin im Haus. Besser konnte es nicht mehr laufen.
 

Wochen verstrichen und mein gespartes Geld neigte sich dem Ende. Taku fing an Schulden zu machen. Unsere Beziehung hatte keinen Sinn mehr. Immer wieder sah ich ihn, wie er mit irgendwem rummachte. Dabei machte er kein Unterschied ob Frau oder Mann. Noch viel schlimmer fand ich die Tatsache, dass er auch vor dem Alter keinen Halt machte. Erst sah ich ihn während einer Party mit dem 13-jährigen Bruder eines Freundes knutschen und zuletzt mit unserer Dealerin.
 

Er wurde mir zu wider und wir stritten immer mehr. Irgendwie war ich dann auch noch die Anlaufstelle für Schuldeneintreiber. Immer wollten sie von mir Geld haben und verfolgten mich regelrecht.

Ich war aber ein Trottel. Ich blieb immer noch bei Taku und liebte ihn abgöttisch. Ich wollte ihn niemals loslassen. Auch dann nicht, als Taku gesagt hatte, er würde ballern. Erstmal habe ich das nicht verstanden, was er damit meinte, doch schnell wurde mir klar, dass er Pepp oder was anderes in dieser Richtung meinte. Er zog also wieder. Doch diesmal wollte ich ihm nicht nacheifern. Es reichte mir das ich Mittlerweile 7-8g am Tag Gras brauchte. Ich war dauerstoned und unfähig am Leben teil zu nehmen.
 

Meine Eltern machten mittlerweile Terror. Mein Zimmer wirkte ausgeräumt. Mein Goldschmuck war schon längst verkauft und auch Elektrogeräte wurden verschachert. Ich wirkte nur noch krank. Meine Eltern riefen ständig auf meinem Handy an und wollten wissen, wo ich sei und was ich mache. Ab und zu forderten sie mich auf nach Hause zu kommen, doch ich konnte nicht. Ich war zu stoned um mich zu bewegen.

Auch als die Beziehung zu Taku endgültig brach, blieb ich immer noch in dieser Wohnung und kiffte weiter, was das Zeug hielt. Und dann machte ich ganz viele unnötige Fehler. Ich schlief immer wieder mit Taku. Diesmal hatten wir es irgendwie geschafft nüchtern am frühen Morgen, vor unserem Morgenjoint, übereinander her zu fallen.
 

Der Sex war verdammt gut, aber wir hatten keine Beziehung mehr. Taku war jetzt mit unser Dealerin zusammen, aber auch nur, weil er so an viel Gras und Sonstigem ran kam ohne dafür zu bezahlen. Junkie eben. Auch kam es mir zu gute, irgendwie. Taku fing wieder an mir zu sagen, dass er mich liebte und dass er nur das tat, um uns weiterhin mit Drogen zu versorgen. Und blind wie ich war, habe ich ihm geglaubt und still schweigend zu gesehen. Mich wunderte eh nichts mehr. Auch nicht das dieser 13 jährige Knirps ständig um Taku herum wuselte und meinte er müsste ihn bei jeder Gelegenheit an grabschen.
 

Stillschweigend saß ich da und rauchte mir stattdessen einen.
 

Und dann kam der Tag.
 

Ich ging nach Hause und merkte, dass etwas nicht stimmte. Irgendwas war anders und meine Eltern hatten diesen Blick drauf, den ich zuletzt gesehen habe, als Opa gestorben war. Ich rechnete mit dem Schlimmsten.

Eine Weile stand ich einfach nur im Hausflur und starrte in die Gesichter meiner Eltern. Mein Vater löste sich von der Starre und rannte regelrecht auf mich zu. Mit einem Mal hatte ich ihn an meiner Gurgel hängen. Er würgte mich, während er auf mich einschrie.
 

„Du kleine Schwuchtel. Wie konntest du uns das antun. Du kleine Schlampe bist nicht nur schwul, sondern nimmst auch noch Drogen. Wieso verdammt! Wieso verdammt, tust du uns das an!“
 

Meine Mutter ging dazwischen und zerrte meinen Vater von mir runter. Hustend und nach Luft ringend heulte ich drauf los. Es wurde mir einfach zu viel. Ich hatte seit Tagen nicht mehr gekifft, weil es kein anständiges Zeug mehr in der Stadt gab und Taku mal wieder irgendwo rum hurte.

Ich rannte in mein Zimmer und wollte mich einschließen. Doch mein Zimmerschlüssel steckte nicht in der Tür. Nicht mal im Badezimmer. Auch als ich die Schubladen durchsuchte, merkte ich, dass weder die Medikamente, die üblicherweise hier lagen, genau wie auch Rasierer und die Schere fehlte.
 

Was dachten meine Eltern denn? Dachten die allen Ernstes, ich würde mir was an tun? Als ich einen Moment zu Ruhe kam, wurde mir auch bewusst, dass meine Eltern wahrscheinlich recht mit ihrer Vermutung hatten, weil wonach hätte ich denn in den Schubladen suchen wollen. Bestimmt nicht nach dem Schlüssel oder Hautcreme.

Tatsächlich hatte ich in diesem Moment daran gedacht mir was an zu tun.

Es brachen auf einmal schlimme und strenge Zeiten an. Mein Handy wurde mir abgenommen. Mein Vater schlief bei mir im Zimmer auf einer Matratze. Ich wurde beobachtet und durfte nicht raus. Auch meinem 19 Geburtstag verbrachte ich unter strenger Beobachtung daheim.
 

Mein Körper fing an Anzeichen von Entzugserscheinungen zu zeigen. Ich wollte so sehr einen Rauchen, dass ich durchdrehte und aggressiv gegen meine Eltern wurde. Taku meldete sich nicht mal. Oder ich konnte es zumindest nicht sagen: Meine Eltern hatten mein Handy und Taku wusste nicht einmal, wo ich wohnte.

Irgendwann bekam ich Besuch. Besuch von Seiji. Er kam nicht nur im Auftrag seines Bruders, sondern auch um nach mir zu schauen. Nachdem Seiji von meinen Eltern gefilzt wurde, durfte er zu mir rauf und ich durfte sogar die Tür anlehnen.

„Mensch Reita, ich habe dich gewarnt dich auf Taku ein zu lassen. Ich habe dir gesagt, dass es schief gehen wird. Warum hast du nicht auf mich gehört? Ich bin sein Bruder. Ich weiß, wie er ist. Du hättest auf mich hören sollen, dann wärst du nicht in dieser Situation“, meckerte er mich an.
 

Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, also sagte ich nichts dazu, sondern fragte nach Taku.

„Wie geht’s Taku? Hatte er versucht, mich zu erreichen? Mein Handy haben die mir abgenommen.“, sagte ich und hoffte, er könnte mir was sagen.

„Reita, ich mag dich nach wie vor und nach wie vor werden wir Freunde sein, aber ich kann und werde es dir nicht verschweigen. Taku ist eine drogensüchtige Nutte, die es mit jedem treibt, der ihm Gras oder sonstiges geben kann. Er hat dich gefickt, weil du Kohle hattest und er so erstmal versorgt war. Jetzt, wo du kein Geld mehr hast und auch keins auftreiben kannst, warst du vielleicht nur für einen Fick ganz gut, aber ansonsten zieht er keinen Nutzen von dir. Und da du gefragt hast: ja, er hat dich versucht zu erreichen, aber auch nur, um dich zu fragen, ob du ihm ein wenig Geld leihen könntest. Als du nicht geantwortet hast, hat er mich gefragt, wo du steckst. Alter! Vielleicht ist es ja die Chance, um endlich von ihm weg zu kommen und vielleicht auch von den Drogen.“, wurde Seiji immer leiser zum Ende hin.
 

Wieder antwortet ich ihm nicht. Einerseits schmerzte mich, dass Taku sich nicht um mich sorgte, anderseits konnte und wollte ich es mir nicht eingestehen, dass er so war.

Seiji verabschiedete sich nach einer Zeit und meine Eltern kamen ins Zimmer und hielten mir einen Umschlag vor die Nase.

Desinteressiert öffnete ich das Ding und zog ein Flugticket heraus. Auf diesem stand mein Name drauf und das Datum in einer Woche. Es ging nach China. CHINA?

„Was zum Henker soll ich in China. Hab ihr sie noch alle.“, brüllte ich drauf los. Das war doch nicht deren Ernst.
 

„Jetzt pass mal auf. Du fliegst nach China, zum Cousin deiner Mutter. Er wird erstmal auf dich aufpassen. Und zurück darfst du erst dann, wenn wir entschieden haben, wie es hier weiter geht.“, sagte mein Vater und versuchte nicht schon wieder die Nerven zu verlieren.

„Ich bin keine 5 mehr. Und nach China will ich nicht.“, brüllte ich immer noch.

„Jetzt pass mal auf. Dass du keine 5 bist, wissen wir auch ohne dich. Aber dass du unfähig bist dein Leben alleine zu gestalten, hast du uns mehr als genug verdeutlicht. Also wirst du auf uns hören und das tun, was wir dir sagen. Vielleicht retten wir noch was.“, sagte mein Vater mit so viel Nachdruck, dass ich nicht mal protestieren wollte.
 

~*~
 

Die Woche ging schnell rum. Und ehe ich mich versah, saß ich in dem Flieger nach China. Meine Eltern wollten mich einfach weg schieben, um mit meinem Problem nicht konfrontiert zu werden. Sie wollten lieber den Schein wahren und mich ins Ausland verfrachten, so sah ich das zumindest. Dass ich Entzugserscheinungen hatte und regelrecht einem Joint hinterher schmachtete, schien sie nicht zu kümmern. Aus den Augen, aus dem Sinn. Ein wenig war ich froh keine Chemie genommen zu haben, ich wollte mir nicht vorstellen wie sich so ein Entzug anfüllte.
 

Nun bin ich schon seit über einem Monat hier. Ein paar mal hatte ich mit meinen Eltern telefoniert und ansonsten jeglichen Kontakt gemieden. Sie schickten jede Woche Geld, damit ich überleben konnte und ansonsten achtete der Cousin meiner Mutter immer auf mich. Sein Japanisch war nicht unbedingt das beste, deshalb zog ich mich mehr zurück und verbrachte die meiste Zeit in meinem Zimmer und schaute fern. Wenigsten hatte ich Glück und ich empfing einige japanische Sender.
 

Einmal dachte ich drüber nach, los zu ziehen und mir was zu besorgen, doch die Angst geschnappt zu werden oder Zeug von schlechter Qualität zu kaufen überwog. Das Risiko war mir eindeutig zu hoch. Zum Glück ging das nach einer Zeit weg und ich konnte drauf verzichten.
 

Tage und Wochen zogen an mir vorbei und ich hatte echt das Gefühl, hier für immer meine Zeit verbringen zu müssen. Ich lernte einige Sätze auf Chinesisch und konnte wenigstens ab und zu alleine in die Stadt gehen. Irgendwie rechnete ich nicht mehr damit, dass meine Eltern mich je nach Hause holen würden, doch an einem regnerischen Dienstag riefen sie an und teilten mir mit, dass sie jetzt alles geregelt hätten und ich am Ende der Woche wieder in Japan sein werde.
 

Als ich im Flieger saß überkam mich das Gefühl, doch nicht zurück zu wollen, schließlich wusste ich nicht, was mich erwarten würde und ob ich so einfach in mein altes Leben zurück kehren konnte. Ein Stich im Herzen verspürte ich, als ich an Taku dachte und ob ich ihn je wieder sehen würde.
 

Kurz vor der Landung zuckte ich zusammen. Ich schien eingeschlafen zu sein. Ich sah schon die Häuser und Straßen und mir wurde mehr als bewusst, dass sich gar nichts geändert hat und wahrscheinlich sich nie ändern wird.

Aoi - SVV

Endlich kann ich wieder atmen. Endlich kann ich wieder klar sehen und endlich ist dieser Druck weg. Aber ich weiß, dass es nur für eine kurze Zeit anhalten wird und ich mich bald wieder in diesem Teufelskreis befinden werde. Denn ich bin ein Junkie. Wie ein Junkie seine Drogen braucht, so brauche ich ES. Würde mich einer fragen, was ich in diesem Moment empfinde, wenn ich ES tue, könnte ich gar nicht sagen, wie es ist diesen Zustand zu empfinden. Ich habe mir bis jetzt noch nie Gedanken darüber gemacht, wie es sich anfühlt. Befreiend, würde ich jetzt sagen. Ich wusste meistens nicht einmal, was vorher geschehen war, ehe ich meinen ersten Atemzug genommen habe. Ich wusste nur, dass ich es wollte.
 

Doch die wenigen Momente, die ich es bewusst miterlebt habe, waren einfach nur die schlimmsten von allen gewesen. Vielleicht kann man sich das so vorstellen wie einen Druck. Wie, wenn man zu tief taucht, sich ein Schmerz in den Ohren und Kopf ausbreitet und man denkt zu platzen, wenn man nicht auftaucht und nach Luft schnappt. Wie, als würde sich etwas Schweres auf die Brust legen und nicht mehr von einem weichen. Man hat das Gefühl, nichts mehr zu spüren, und alles zieht an einem vorbei. Man nimmt sich nicht mehr wahr. Man will endlich atmen. Man will sich spüren, man will es fließen sehen. Am Anfang möchte man nur den Druck los werden, doch wie jede Droge fängt es an zur Gewohnheit zu werden.
 

Doch wie fing mein Problem, oder eher Sucht, an? Es war an einem heißen Sommertag vor Ewigkeiten. Damals entschied sich, auf welche Oberschule ich gehen würde. Der Druck seitens meiner Eltern stieg immer mehr an. Seit Tagen, Wochen gelang mir nichts mehr und ich fürchtete um meine Noten. Ich zog mich einfach immer mehr zurück. Einerseits war ich sauer auf meine Eltern, dass sie ständig davon redeten, mich da und da unterbringen zu wollen und dass ich immer Leistung erbringen musste. Doch sie taten nichts dafür. Keine aufbauenden Worte, keine Unterstützung. Im Nachhinein habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was an dieser Situation falsch war. Doch ich konnte nichts finden. Ich kam zu dem Schluss, dass wahrscheinlich jeder so was zu Hause erfahren hatte. Jeder wurde unter Druck gesetzt Leistungen zu bringen, um der Familie keine Schande zu sein. Doch warum war ich so sensibel und anfällig für die Worte meiner Eltern?
 

Vielleicht dachte ich einfach nur zu schlecht darüber und über sie. Ich bekam immer mehr Angst, nicht das zu schaffen, was sie von mir verlangten. Stattdessen schraubte ich meine Erwartung an mich selber ins Unermessliche. Ich wollte alleine diesen Weg bestreiten, komme was wolle. Auch dass ich Selbsthass entwickelte, wenn etwas nicht klappte, und anfing mir unbewusst zu schaden, merkte ich nicht mal. Ich verbrachte daher mehr Zeit auf meinem Zimmer und grübelte mich in den Schlaf. Meine Noten wurden sehr gut, weshalb ich mir da keine Sorgen mehr machte. Ich kam auch auf die gewünschte Oberschule. Meine Eltern waren stolz, aber nur für den Moment.
 

Doch etwas blieb in mir. Die Angst zu versagen und keinem gerecht zu werden. Meine Eltern waren scheinbar der selben Meinung wie ich und meinten, mich weiter puschen zu müssen. Auch äußere Einflüsse fingen an, extrem auf mich zu wirken. Ich fühlte mich einfach in die Ecke gedrängt. Ich sagte nichts mehr. Ich ließ sie alle einfach auf mich einreden. Meine Eltern hielten sich nie zurück sich zu irgendetwas, teils belanglosem, zu äußern und sich immer mehr in mein Leben ein zu mischen. Es war nie gut genug, egal was ich tat oder welche Leistungen ich erbrachte. Als es nur um die Schule ging, konnte ich mich besser damit abfinden, doch langsam schlichen sie sich in mein Wesen ein und verboten mir vieles. Alles, was ich tat, störte sie. Die Medien und unser Umfeld trugen nicht minder dazu bei. Kaum wurde im Fernseher erwähnt, dass eine Gruppe Satanisten irgendwelche Opferungen dargebracht hatten, wurde ich schon ins Visier genommen, wenn ich schwarze Klamotten trug.
 

Nicht, weil meine Eltern vermuteten, ich wäre mit dabei gewesen, eher weil sie dann vermuteten, ich würde ebenfalls in diese Szene abrutschen. Heute war ich Satanist, morgen schon drogenabhängig, nur weil ich mal ein paar hektische Bewegungen gemacht habe. Ich war es so leid, aber ließ es immer zu. Doch irgendwann ertrug ich es nicht mehr.
 

Ich legte die Hände in den Schoss und machte nichts mehr. Meine guten Noten aus der Mittelschule wurden von den schlechten Noten in der Oberschule überschattet. Ich fing an zu rebellieren. Schminkte mich, wie ich lustig war, und zog mir immer düstere Klamotten an. Meine Eltern rasteten jedes mal aus. Nicht nur, weil ich ein Junge war, sondern weil ich zum Dummkopf mutiert bin, wie meine Eltern mir eines Tages vermittelt haben. Ihrer Meinung nach bestätigten sich ihre immer gedachten, eher gesagten Vermutungen. Doch zurück zu dem Tag.
 

Wie gesagt, es war an einem heißen Sommertag, als ich nach der Schule nach Hause kam. Meine Mutter vergaß mal wieder zu kochen. Sie war immer auf Diät und mein Vater war nie da. Also musste man ja nichts für mich kochen. Voller Wut, mal wieder hungrig aus der Schule gekommen zu sein und nichts bekommen zu haben, machte ich mich dran, mir selber etwas zu kochen. Also holte ich alles, was ich brauchte, raus und fing an zu schneiden. Wenige Augenblicke später erschien meine Mutter in der Küche und fing an rum zu meckern, ich solle bloß nicht die Küche in einen Saustall verwandeln und immer schön auf den Boden achten, den sie noch vor einigen Stunden mühsam geputzt hatte. Dann kam mein Vater und meckerte, warum ich nicht lernen würde und stattdessen hier in der Küche stehen würde. Und außerdem, wie ich mal wieder angezogen sei. Grufti und Spinner waren noch ganz nett ausgedrückt, doch sie merkten nicht mal, wie sehr mich das verletzte. Ich fühlte mich mal wieder eingeengt. Ich spürte, wie ich auf einmal keine Luft mehr bekam und unter Tränen weiter an meinem Gemüse herum schnitt . Ich fühlte mich so schwach. Gleichzeitig empfand ich so viel Wut in mir. Ich versuchte gegen das erstickende Gefühl anzukämpfen und wollte mich umdrehen, um endlich meinen Eltern Konter zu geben, da passierte es. Ich weiß auch nicht mehr wie, doch irgendwie schaffte ich es, dass die Klinge des Messers meine Handfläche streifte und einen Schnitt hinterließ, aus dem das Blut nur so heraus quoll.
 

Und auf einmal fühlte ich mich so ruhig und entspannt. Nicht nach außen hin, sondern nach innen. So, als wäre ich aufgewacht. Selber Schuld, hatte meine Mutter damals zu mir gesagt. Ich würde ja nicht aufpassen, was ich machte, und würde immer ignorieren, was sie mir sagten. Das geschieht dir recht, sagte sie auch noch Von da an änderte sich wiederum alles für mich.
 

Ich wollte nichts mehr wahr nehmen, hielt mich so gut es ging aus allem raus. Meine Freunde hielten mich für distanziert und kalt, dabei war ich einfach nur vorsichtig. Ich erlaubte mir nichts mehr. Ich hörte auf zu weinen. Meine Tränen waren das Blut, was ich seit jeher vergoss. Meine häusliche Situation veränderte meinen Umfeld außerhalb der Familie. Das Ritzen wurde ein Geheimnis und ich hütete dieses wie ein Schatz. Es war etwas, an das ich mich Klammern konnte. Irgendwie traurig, dass ausgerechnet so etwas einem Halt gab.
 

Genauso wie heute. Sehr lange hatte ich vor dem Spiegel gestanden und mich darin angesehen. Noch einmal führte ich mir meine Fehler vor Augen. Noch einmal fütterte ich meinen Selbsthass damit. Als ich wieder atmen konnte, saß ich auf dem Boden und lehnte gegen die Badewanne. Die Rasierklinge in meiner Hand war ganz rot und auch den Fußboden zierte mein Blut. Die Schnitte mochte ich noch nicht versorgen. Ich mochte es, wenn das Blut aus mir raus floss und ich das Leben sehen konnte.

Es war bis jetzt noch nie so tief, dass man es nähen musste, doch es waren viele. Sie waren überall. Überall Schnitte. Auf meinem Arm und Bein und auch auf meinem Bauch und Schulter. Immer auf der linken Seite. Witzig. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich Rechtshänder war. Noch gestern hatte ich ein Buch gelesen, welche die meisten Faktoren und Ursachen waren, wenn sich eine Person anfing zu ritzen. Ich konnte mich aber mit keinem dieser Punkte identifizieren. Ich war weder ein Missbrauchsopfer sexueller Übergriffe noch Opfer häuslicher Gewalt. Ich lebte ebenfalls nicht am Existenzminimum und war nicht Co-Abhängig. Ich hatte auch keine Traumata zu verzeichnen oder war körperlich eingeschränkt. Noch gehörte ich zu irgendwelchen Sekten oder folgte Trends einer bestimmten Jugendkultur. Doofes Buch. Wenn das die einzigen Gründe waren, sich selber weh zu tun, dann konnte ich in keine Kategorie eingeordnet werden und somit wahrscheinlich auch nicht therapiebedürftig. Was wussten Bücher und Therapeuten schon.
 

Ich wartete, bis es aufgehört hat zu fließen, um dann meinen Arm sauber zu machen und zu verarzten. Verarzten konnte man das nicht nenne. Ich verband mir meinen Arm nie. Ich mochte es, wenn der Stoff meines Pullis gegen die frischen Wunden kratzte und ich das Brennen noch länger genießen konnte.
 

Mittlerweile beschäftigte mich das Thema. Ich las nicht nur viel darüber, sondern habe mir auch Dokumentationen angeschaut. Doch ich fühlte mich immer noch mit keinem identifiziert. Jeder machte es aus verschiedenen Gründen. Die einen machten daraus richtige Rituale und haben auch einen richtigen Bezug zu ihren Klingen oder anderen Gegenständen, mit denen sie sich die Haut auf schnitten.
 

Auch die Gründe waren überwiegend verschieden. Die einen folgten Trends, wie die eines Emos, die anderen kamen nicht mehr klar im Leben. Ein Mädchen sah überhaupt kein Sinn mehr im Leben und schluckte die Dinger. Die Gründe waren verschieden, teils Banale, teils Nachzuempfindende. So wie ich in dem Buch gelesen habe, so waren auch die Argumente der jeweiligen Personen, für mich klang es einfach nur nach einer Rechtfertigung, warum sie es taten. Das wiederum konnte ich verstehen. Ich meldete mich in diverse Foren an, um Gleichgesinnte zu finden. Zumindest jemanden, dem es gleich ging. Ich suchte jemanden, der auch bei dem Gedanken das Blut fließen zu sehen eine Gänsehaut bekam und dessen Stimmung sich automatisch hob. Denn schon lange ging es nicht mehr darum, sich seinem Druck zu entledigen, sondern auch seine Sucht nach dem brennenden Schmerz zu befriedigen. Da ich noch kein Sex gehabt hatte, hatte ich keine Vergleichsmöglichkeiten, aber so stelle ich mir einen sexuellen Höhepunkt vor.
 

Meine Eltern merkten von all dem nichts. Vielleicht vermuteten sie etwas , doch sie sprachen mich nie auf irgendetwas an. Doch irgendwie hatte ich im Inneren das Gefühl, dass es bald ein unschönes Ende geben würde.

Irgendwann hatte ich das Pech an einer richtig schlimmen Grippe zu erkranken und meine Eltern schleppten mich zum Arzt, um mir eine Spritze setzen zu lassen. Anfänglich wehrte ich mich dagegen, doch so schwach wie ich war, konnte ich mich gegen die starken Arme meines Vaters nicht wehren. Also saß ich da im Zimmer meiner Ärztin und sollte mich frei machen, damit sie besseren Zugang hatte, um meine Lungen ab zu hören.
 

Erstmal weigerte ich mich. Verdammt. Was sollte ich machen? Sie würde dann sehen, was ich machte. Und das wollte ich nicht, ich wollte niemanden das sehen lassen, und sie war eine Ärztin. Sie meinte, ich solle mich nicht so anstellen, schließlich sei sie eine Ärztin und hätte schon so einiges gesehen.

Sie versprach mir, nicht so genau hin zu sehen. Als würde das was bringen. Ich zog mein Hemd aus und so hatte sie einen gute Aussicht auf mein Oberkörper und auch auf das, was ich diesem angetan habe. Ohne etwas zu sagen, horchte sie mich ab und ließ mich wieder mein Hemd anziehen. Sie bat mich, mich ins Labor zu setzen, dort würde man mir eine Spritze geben.
 

Unterdessen redete sie mit meinen Eltern und ehe ich mich versah, saß ich in dem Aufnahmeraum einer psychiatrischen Anstalt. Quälende Wochen standen mir bevor. Ich wollte mit niemanden reden und empfand auch meine Anwesenheit in einem solchen Institut als sinnlos. Nie öffnete ich meinen Mund, wenn ich bei den Gesprächen war und wenn, dann gab ich irgendetwas Belangloses von mir.
 

„Herr Shiroyama, wie sind Sie eigentlich dazu gekommen, sich zu ritzen? Es muss doch einen Ursprung geben oder eine Stelle, die Sie dazu verleitet hat, dies zu tun?“
 

Ich schwieg, es war mein Geheimnis und keinen ging es etwas an. Ein wenig war es mir auch peinlich, mich schwach zu präsentieren.

Wochen vergingen und ehe ich mich versah, war ich schon drei Monate hier. Meine Eltern meldeten mich von der Schule ab. Meine Freunde wendeten sich von mir ab. Ich war alleine. Hatte hier mit vielen anderen in meinem Alter Bekanntschaft geschlossen. Die meisten hatten die gleiche Probleme wie ich. Also das mit dem Ritzen. Aber ob wir gleiche Probleme hatten, bezweifelte ich stark. Ich sah Leute kommen und gehen. Und auch ich durfte endlich die Klinik verlassen.
 

In meinem Entlassungsbrief stand, ich hätte eine depressive Episode, doch fragte ich mich, warum ich in der Richtung nie behandelt worden war. Ich hatte Sporttherapie und Ergotherapie genau wie alle anderen Patienten auch. Und in die spezifischen Gruppen wie Depressionsrunde wurde ich nie zu geteilt. Nicht, dass es mich störte, dennoch fühlte ich mich verarscht.
 

Das Ritzen habe ich auch nicht aufgegeben, nur weil die Therapeutin, die für mich zuständig war, der Meinung war, dass es mir ja doch nichts bringen würde. Und jedesmal wenn ich es gemacht habe, musste ich eine Verhaltensanalyse schreiben. Darin sollte ich erwähnen, was vor meinem Zustand war, ob es Auslöser gegeben hatte und wie ich mich vor und nach dem Ritzen gefühlt habe.
 

Meistens fühlte ich mich sehr verarscht. Die Therapeutin meinte, sie würde meine Gedankengänge nicht verstehen, und ich hatte das Gefühl ihr Lieblingssatz hieße: Das kann nicht sein.

Klar habe ich oft darüber nachgedacht, warum ich so bin. Warum ich so denke, wie ich denke, und warum ich das alles mache. Es gab genug Beispiele die meiner Situation ähnelten. Ein Freund bietet dir eine Zigarette an. Aus Neugier ziehst du daran und stellst fest, dass es voll ekelig ist. Ein normaler Mensch rührt das nie wieder an, doch die meisten entscheiden sich, dass noch einmal zu versuchen und just sind sie süchtig und kleben am Glimmstängel. Genauso wie mit den Drogen. Einmal kiffen macht auch nicht einen Süchtigen aus dir, nur wenn du es immer wieder machst und dann auch noch auf Härteres umsteigst, dann bist du zu schwach um nein zu sagen. Eine simple Verletzung treibt uns auch nicht dazu, es aus freien Stücken von selbst zu machen. Wir verbinden die Wunde und hoffen, dass es nicht noch einmal passiert.
 

Doch so eine unscheinbare kleine Wunde an meiner Hand veränderte mein Leben. Diese fünf Minuten, wo sich das Brennen ausbreitet und das Blut aus dem Schnitt floss, machte mich zum Sklaven meiner Selbst. Denn in diesem Momenten war ich einfach zu schwach, um nein zu sagen und damit einen Schritt in die richtige Richtung zu tun.

Wie es ausgeht, weiß ich schon, denn diese Geschichte ist vor fünf Jahren passiert. Ich werde den Drang immer haben, mir weh zu tun, um noch einmal diesen Rausch zu erleben, diese Gänsehaut zu spüren und das Blut fließen sehen. Doch ich werde mich für diesen Moment zurück halten, denn ich weiß, dass ich wie ein Junkie immer wieder Rückfälle erleiden werde. Vielleicht nicht jetzt, aber irgendwann.

Ruki - Sozialphobie

Langsam begann mein Herz schneller zu schlagen. Wann sind die endlich aus dem Haus? Schon seit Stunden, so kam es mir zumindest vor, saß ich in diesem Schuppen und kämpfte mit mir. Viele Ängste brachen auf einmal auf mich ein und ich fühlte mich zerrissen. Jeden Morgen das Gleiche. Jeden Morgen saß ich in diesem Schuppen und wartete bis meine Eltern zur Arbeit gegangen waren.
 

Mein Name ist Takanori und ich bin 18 Jahre alt. Wahrscheinlich war mein Verhalten in diesem Alter untypisch oder nicht nachvollziehbar, doch ich hatte Angst mich auf die Straße zu trauen. Nur in meinen eigenen vier Wänden fühlte ich mich gut und sicher. Natürlich hatte es auch einen Grund, warum ich hier in diesem Schuppen saß und darauf wartete, dass meine Eltern weggehen würden. Ich ging noch zur Schule, zumindest wollten es meine Eltern so. Ich war auch mittlerweile in der letzten Klasse angekommen und stand unmittelbar vor meinem Abschluss, doch ob ich diesen schaffen würde, bezweifelte ich stark. Wie kann man einen Schulabschluss schaffen, wenn man nicht zur Schule ging?
 

Ich schätzte mal, dass ich schon seit Wochen nicht mehr dort gewesen war. Natürlich hatte man mich dort schon längst vermisst, unzählige Anrufe wurden seitens der Schule getätigt und auch mehrere Briefe fanden sich in unserem Briefkasten wieder. Doch bis jetzt hatte ich das Glück alle abfangen zu können, damit meine Eltern von dieser Sache nichts erfuhren.

Ich hatte niemanden umgebracht oder sonstigen Schaden angerichtet. Ich war auch nicht verliebt oder versuchte schlechte Noten zu vertuschen. Ich hatte lediglich Angst vor meinen Mitschülern. Zumindest hat es so angefangen. Zuerst die Angst vor meinen Mitschülern und dann auch vor anderen Menschen.
 

Immer, wenn ich daran dachte raus zu gehen, fing ich an zu schwitzen und geriet regelrecht in Panik. Ich fing an Ausreden zu erfinden, warum ich nicht in die Schule gehen konnte. Die erste Zeit hatte mir meine Mutter auch geglaubt, dass es mir nicht gut ging. Schließlich stand mir der Schweiß auf der Stirn und meine Mutter ignorierte sowas nicht. Ich konnte daheim bleiben und so legal vom Unterricht fern bleiben. Doch was war die Ursache dafür beziehungsweise wieso hatte ich diese Ängste?
 

Nun ja, ich war halt nicht sehr groß. Ich rede nicht davon, dass die Jungs größer waren, eher waren alle größer als ich. Dadurch war ich generell das Ziel dummer Bemerkungen und spezifischer Witze, die auf meine Größe anspielten. Dieses winzige Problem, im wahrsten Sinne des Wortes, ließ mich ungewollt im Mittelpunkt stehen. Genau ab da wusste ich nicht, was mich mehr störte, dass ich gehänselt wurde oder dass ich deshalb im Mittelpunkt stand.

Sobald das Augenmerk auf mich gerichtet war, schwitze ich los, als hätten wir 40 Grad im Raum. Ich konnte nichts Vernünftiges sagen oder mich verbal wehren.
 

Am Anfang bemerkte ich diesen Zustand ausschließlich dann, wenn ich von meinen Mitschülern verbal attackiert worden war.

Mein Kopf wurde immer rot und ich wünschte mir am liebsten nicht gesehen zu werden.

Nach einer Zeit fing es auch an im Unterricht zu passieren. Einen Vortrag zu halten oder ein Referat schien schier unmöglich. Ich zitterte und brachte kein einziges Wort heraus. Ich hätte am liebsten geweint. Und immer wieder höre ich sie, wie sie mich dafür verurteilten.
 

„Zwergen-Takanori hat verlernt zu sprechen. Das Baby.“
 

„So ein Loser.“
 

„Kann der Kleine noch nicht sprechen? Wie niedlich.“
 

Und jedes mal wünschte ich mir nicht hier zu sein. Jedes mal wollte ich mich verkriechen und nie wieder raus kommen.
 

Nach dem Halbjahr wurden erneut die Sitzplätze ausgelost. Zu meinem Pech ergatterte ich einen der Plätze in der hintersten Reihe. Dies hieß für mich, dass meine Brille ausgepackt und auch getragen werden musste. Schlimm genug das Ziel geschmackloser und primitiver Witze meiner Mitschüler zu sein, jetzt biete ich ihnen auch noch Stoff für mehr Lästereien. Ich konnte sie schon hören, wie sie mich wegen meiner Brille verspotteten. Doch um am Unterricht teilnehmen zu können, war es von Nöten diese Brille zu tragen.

Schon nach den ersten Stunden wurden Wörter wie ‘Brillenschlange‘ oder ‘Blindschleiche‘ in den Klassenraum gerufen, jedem war klar, dass diese mir gegolten haben. Erst war die Brille, dann meine Klamotten das Lästerthema Nummer eins. Ich fing an einzelne Stunden zu schwänzen. Besonders solche, in denen ich Gefahr lief in den Mittelpunkt gestellt zu werden.
 

Eines Tages geriet alles außer Kontrolle, jemandem schien es nicht auszureichen, mich einfach nur zu beschimpfen, also wurde ich von hinten getreten, als ich versuchte meine Sachen zusammen zu räumen. Was bei dieser ganzen Sache noch schlimmer war als wieder Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu sein, war dass ein Lehrer dies gesehen hatte und nicht darauf eingegangen war.
 

Genau das war für mich ein Zeichen, nie wieder einen Schritt in diese Schule zu machen. Um aber den Schein zu wahren, verließ ich jeden Morgen das Haus, um meinen Eltern vorzumachen, ich sei in die Schule gegangen. Doch während meine Eltern dachten, ich sei brav in der Schule, verbrachte ich die Zeit in der Stadt, schaute mir die Menschen an und besuchte meinen Lieblings-Musikladen.
 

Doch auch dort fühlte ich mich nach einer Zeit unwohl. Der Verkäufer, so kam es mir vor, dachte wahrscheinlich, ich sei ein Dieb, so oft wie ich da war und nichts kaufte. Natürlich hatte er mich nie angesprochen, doch seine Blicke haben gereicht, um mich unwohl fühlen zu lassen. An jeder Ecke sah ich, wie jemand auf mich zeigte oder über mich sprach.

Dazu kam auch noch, dass ich eines Tages in eine Menschenmasse rein geriet und Gefahr lief nicht heil da raus zu kommen. Wegen meiner Größe hatte ich eh schon Komplexe, aber jetzt hatte ich auch noch Angst wegen meiner Größe übersehen und eventuell verletzt zu werden. Oder aber auch zu wissen, dass ich keine Fluchtmöglichkeiten hatte. Ich fange dann an zu schwitzen und gerate in Panik. Es kam schon vor, dass ich sogar einige Tränen vergossen habe. Es war Stress pur.
 

Auch das ständige Verstecken belastete mich. Ich war nicht naiv oder dumm, ich wusste, dass irgendwann einmal das Ganze auffliegen würde und ich das erklären müsste. Doch wie könnte ich so etwas erklären. Ich kenne meine Eltern und zumindest mein Vater würde ausflippen.
 

Mittlerweile ging es schon seit einem Monat so. Ich wunderte mich, warum meine Eltern nicht auf der Arbeit angerufen worden sind, sondern immer noch Anrufe zu Hause eingehen. Auch die Briefe der Schule wurden immer schlimmer. Mittlerweile drohten sie, das Jugendamt einzuschalten, sollte ich nicht wieder zur Schule kommen.

Auch dieses ganze Tamtam um meine Person belastete mich. Ich war abwesend. Meine Klassenkameraden dachten wahrscheinlich sonst was. Auf jeden Fall konnte ich nie wieder dort hin zurück. Allein der Gedanke ließ meinen Magen sich umdrehen und ich konnte noch gerade so ein Brechanfall unterdrücken.
 

Dieses ganze Versteckspiel hat mich krank gemacht. Das Ausharren im Schuppen brachte mir eine dicke Erkältung ein. Aber ich durfte das meiner Mutter nicht zeigen. Sie würde nämlich dann in der Schule anrufen und Bescheid geben, dass ich heute nicht kommen werden würde. Schließlich würde sie dann auch so erfahren, dass ich seit über einem Monat nicht mehr dort gewesen war.
 

Leider hatte ich das Pech und meine Mutter knickte unglücklich auf der Treppe mit ihrem Fuß um. So wurde ihr Bettruhe verordnet, weil sie den Fuß ruhig legen musste. Das war alles andere als gut für mich. Da musste ich eigentlich nur 10 bis 20 Minuten im Schuppen bisher ausharren, so musste ich es wahrscheinlich jetzt den ganzen Tag tun. In die Schule ging ich ja nicht und auch die Stadt habe ich seit Wochen gemieden. Also blieb mir nur der Schuppen. Kein gute Idee bei dem Herbstwetter und dicker Erkältung den Tag dort drin zu verbringen. Aber ich tat es. Und das lange Warten und das Pochen in meinem Kopf trieb mich in den Schlaf. Ich schloss meine Augen.
 

Etwas Nasses traf meine Hand und ich öffnete meine Augen. Ich war nicht mehr in dem Schuppen, sondern lag in einem Bett und das Zimmer verriet mir, dass es sich um eine Krankenhaus handelte.

Meine Hand war nass, weil meine Mutter sie festgehalten und geweint hatte. Was tat ich hier? Und wie hatte man mich gefunden. Ich traute mich nicht in das Gesicht meiner Mutter zu blicken. Als diese sah, dass ich wach war, griff sie nach dem Glas auf dem Tisch und half mir etwas zu trinken. Als ich zu sprechen ansetzen wollte, hob sie die Hand und wies mich hin zu schweigen.
 

„Takanori, warum hast du nicht gesagt, dass du krank bist? Warum hast du den ganzen Tag im Schuppen verbracht, obwohl du krank bist? Ich habe jetzt drei Tage an diesem Bett ausgeharrt und dir die Hand gehalten. Ich verstehe es nicht Takanori, warum kam ein Brief von der Schule mit der letzten Warnung das Jugendamt zu alarmieren, wenn wir uns bis Ende der Woche nicht melden würden? Warum mussten dein Vater und ich uns bei der Schule entschuldigen, weil du seit über einem Monat nicht da warst. Sag es mir! Nimmst du Drogen oder bist du in einer Gang? Gehst du illegalen Aktivitäten nach? Verdammt, über ein Monat nicht mehr in der Schule gewesen! Was fällt dir ein? Antworte mir!“
 

Ich schwieg, ich wollte mich nicht noch mehr zum Gespött machen. Sie würde mir eh nicht glauben.
 

„Okay, du willst nichts sagen. Sobald du wieder gesund bist, werden wir ein ernstes Gespräch führen. Du hast definitiv bis Ende des Jahres Hausarrest und du gehst wieder zur Schule und wirst von deinem Vater gebracht und abgeholt.“

Das kann sie nicht machen. Ich will da nicht zurück. Ich kann nicht. Sie werden über mich lachen. Sie werden mich verspotten und mir sonstiges antun. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und ich spürte schon wie meine Hände schwitzig wurden. Mein Magen fing an zu rebellieren. Ich konnte nicht zurück. Ich wollte nicht dahin zurück. Ich wollte einfach nur mich verkriechen.
 

„Jetzt stell dich nicht an. Du sollst nicht auf eine Militärschule.“
 

Das Herzrasen nahm zu und ich fürchtete keine Luft mehr zu bekommen. Alles verschwamm und meine Atmung ging ganz schnell. Mir kam die Galle schon hoch und im nächsten Moment erbrach ich vor mir auf meine Decke, doch die Panik blieb. Meine Mutter schien von der Situation geschockt zu sein. Sie rannte schnell zur Tür und rief nach jemanden, doch ich bekam das nicht mehr mit. Ich wollte nur hier raus. Ich brauchte Luft. Ich wollte nicht, dass mich so jemand sah.
 

Ein Mann im Kittel kam in mein Krankenzimmer gestürmt und hatte mir erst zugesehen, dann einer Schwester was zu gerufen und mir kurze Zeit später eine Spritze gesetzt. Verschwommen nahm ich wahr wie meine Atmung sich normalisierte und ich durch ein Nebelschleier wahrnahm, wie meine Mutter mit dem Arzt sprach, der etwas über eine Panikattacke sagte, ehe ich in einen traumlosen Schlaf glitt.
 

Schon kurze Zeit später, so kam es mir zumindest vor, öffnete ich die Augen und sah in die besorgten Gesichter meiner Eltern. Und wieder konnte ich nichts sagen, da jetzt mein Vater das Wort ergriff.
 

„Takanori, mein Junge. Der Arzt hat gesagt, dass du eine Panikattacke gehabt hast und das in Verbindung mit Schule. Gibt es etwas, was du uns sagen willst. Sag mir Takanori, wirst du gemobbt oder misshandelt in der Schule?“
 

Ich konnte nichts sagen. Ich drehte mein Kopf weg von meinen Eltern und fing stumm an zu weinen.
 

„Das ist wohl Antwort genug. Der Arzt wird dich erstmal krank schreiben, und dann suchen wir dir professionelle Hilfe. Wir werden das gemeinsam durch stehen.
 

~*~
 

Eine Woche später saß ich bei meinem neuen Therapeuten im Büro und schwieg. Er wiederum fragte mich alles mögliche und jedes mal wenn das Thema um Schule ging, beschleunigte sich meine Atmung und es sah für einen Augenblick so aus, als würde ich einen Anfall bekommen. Doch das war nur die blanke Panik.
 

„Ich werde jetzt deine Eltern herein bitten, es geht schließlich auch um deine schulische Zukunft.“
 

Meine Eltern kamen rein und setzten sich zu mir.
 

„Ja so wie es aussieht, ist es für Takanori unmöglich weiterhin zur Schule zu gehen. Und auch meiner Meinung nach ist es untragbar ihn dahin zu schicken. Er bekommt Panikattacken, wenn ich die Schule nur erwähne. Er wird auch definitiv wiederholen müssen. Und ich rate ihn von dieser Schule abzumelden und erst nach erfolgreicher Therapie eine Eingliederung in eine andere Schule zu starten. Vorerst würde ich mit Takanori arbeiten und auch eventuell einen Therapieplatz in einer Spezialklinik besorgen.“
 

Meine Mutter fing an zu weinen.
 

„Sagen Sie mir, wie so etwas sein kann. Man schickt sein Kind in die Schule mit dem Wissen, dass die Lehrer sich um es kümmern und ihm etwas beigebracht wird, doch mein Kind kommt von dort, verstört und therapiebedürftig. Sagen Sie mir, wie das sein kann.“
 

„Ist schon okay Mama, ich bin halt nicht so stark wie andere.“
 

~*~
 

Ich wollte mal Bänker werden. Ich wollte in einer Bank arbeiten und später mal eine leiten. Ich wollte eine normale Zukunft haben, ein Haus, eine Familie, ein Auto und einen Hund. Ich bin auch gerne in die Schule gegangen, ich wollte schließlich meine Träume verwirklichen. Und obwohl mir jetzt geholfen wird, wird es nie so sein wie es mal war. Irgendwas wird mir immer im Weg stehen. Ich bin in die Schule gegangen um zu lernen, doch das Einzige was ich gelernt habe ist, dass ein Kollektiv fürn Arsch ist.

Uruha - Suizid

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  Queenofthehearts13
2014-01-07T22:35:10+00:00 07.01.2014 23:35
Hey,
Also diese Ff ist eine Meisterleistung
Konnte mich perfekt in alle lagen hinein versetzen. Aoi's Geschichte hatt mich zum weinen gebraucht weil ich selber mit SVV zutun hatte und mich das an diese Zeit erinnert hatt das letzte Kapitel kann ich leider nicht lesen aber sehr sehr schön geschrieben.
Lg
Queen
Von:  Queenofthehearts13
2014-01-07T22:18:15+00:00 07.01.2014 23:18
Hey,
Also diese Ff ist eine Meisterleistung
Konnte mich perfekt in alle lagen hinein versetzen. Aoi's Geschichte hatt mich zum weinen gebraucht weil ich selber mit SVV zutun hatte und mich das an diese Zeit erinnert hatt das letzte Kapitel kann ich leider nicht lesen aber sehr sehr schön geschrieben.
Lg
Queen
Von:  Queenofthehearts13
2014-01-07T22:18:05+00:00 07.01.2014 23:18
Hey,
Also diese Ff ist eine Meisterleistung
Konnte mich perfekt in alle lagen hinein versetzen. Aoi's Geschichte hatt mich zum weinen gebraucht weil ich selber mit SVV zutun hatte und mich das an diese Zeit erinnert hatt das letzte Kapitel kann ich leider nicht lesen aber sehr sehr schön geschrieben.
Lg
Queen
Von:  ManaRu
2013-01-16T23:01:04+00:00 17.01.2013 00:01
Hey du ^^
Hab mir gerade eben alle Kapitel durchgelesen, konnte mich hier und da sehr gut hineinversetzen und die Leute verstehen, aber das letzte Kapitel hat mir zu dieser Uhrzeit echt den Rest gegeben.
Ich heule wie ein Schlosshund x'D~ Du hast es echt richtig krass geschrieben, ich finde man kann sich voll reinfühlen, ich bin echt erstaunt!
Uruha hat mich dabei am meisten berührt. Ich wollte anfangs auch eine FF in diese Richtung schreiben, doch jetzt ziehe ich lieber meinen Hut vor dir.
Das hast du echt schön, gefühlvoll, mitreißend etc. geschrieben!
Von:  TakikoGokudera
2012-12-29T23:00:11+00:00 30.12.2012 00:00
So, hab es jetzt endlich geschaft dies hier zu lesen, und ich muss sagen es ist schwer verdaulich, aber es sind wichtige themen.
Find es bewundernswert so etwas zu schreiben und so rüberzubringen. Vor allem das letzte kapi hat mir "gefallen".
Hoffe du verstehst das richtig.
Lg Taki
Von:  Last_Tear
2012-12-26T20:50:32+00:00 26.12.2012 21:50
Aua. Treffer.
Ich weiß ich hab gesagt, dass ichs vermutlich nicht kommentieren werde, aber jetzt eben doch~
Man muss nur in der richtigen Stimmung dazu sein...
Uruha tut mir verdammt leid auch wenn ich das nachvollziehen kann und der Plan ist eigentlich auch verdammt gut gewählt..
Trotzdem, wunderschön geschrieben.

Von:  totenlaerm
2012-10-16T21:20:41+00:00 16.10.2012 23:20
Yay, das hast du echt toll gemacht ♥ Hab selten eine so ergreifende Geschichte gelesen in letzter Zeit :D Danke dafür.
Von: abgemeldet
2012-10-04T15:30:16+00:00 04.10.2012 17:30
Ich finde deine Fanfic wirklich unglaublich faszinierend.
Allein auch wegen der Thematik. Es sind die schlimmsten Dinge im Leben, die ganz normalen Personen passieren können. Manchmal viel zu schnell, als das man es überhaupt mitbekommt.
Mir gefällt auch deine Schreibweise sehr gut. Passt zu den Geschichten.
Mhm...
Obwohl die einzelnen Geschichten relativ kurz sind, gestaltest du den Ablauf, vor allem aber deine Charaktere sehr interessant.
Und jeweils der letzte Satz hat mir sehr gut gefallen. Ich weiß nicht, woran das gelegen hat.
So... passend? x.x Nein, die jeweilige Stimmung wurde einfach wieder aufgenommen und hat einen guten Abschluss gebildet.
...
Meine Güte. Ich kann so was echt nicht. Hoffe aber, dass du einigermaßen verstanden hast, was ich gemeint habe ^-^




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