You are my Light von JunAkera (SoRiku) ================================================================================ Kapitel 1: >> Riku ~ -------------------- Main » Riku ~ Und da war ich wieder zurück… Zurück in Traverse Town. Welche Herausforderungen würden hier nun wieder auf mich warten? Ich wusste es noch nicht und doch kribbelte es bereits in meinen Fingerkuppen. Ich wollte es herausfinden… Nein – ich musste! Ich musste ein Schlüsselschwert Meister werden. Das hatte ich mir geschworen in dem Moment als Meister Yen Sid uns darüber berichtete. Ich würde allen beweisen dass ich dazu im Stande war. Vor allen anderen musste ich es mir allerdings selbst erstmal beweisen um mir selbst gerecht werden zu können. Nur als Schlüsselschwert Meister würde es mir möglich sein, mein Licht auch weiterhin zu beschützen. Auch wenn genau dieses Licht in diesem Moment nicht bei mir sein konnte, wusste ich, dass es immer noch für mich leuchtete, in jeder Dunkelheit in der ich mich befand holte mich dieses Licht auf die helle Seite zurück. Darauf baute ich. Daran glaubte ich fest. Und so wie mein Licht mich aus der Dunkelheit befreite, so musste ich mein Licht vor der Dunkelheit beschützen. Das war meine mir selbst auferlegte Pflicht. „Sora…“ flüsterte meine Stimme leise in die Dunkelheit der Stadt hinaus. Es war kein Geheimnis, dass er mein Licht war. Nicht nur einmal hatte er mich mit seiner besonderen Fähigkeit gerettet. Wo war er jetzt wohl gerade? Wie ging es ihm? War er womöglich sogar verletzt? Dieser Gedanke trieb mir sofort Gänsehaut auf meinen Rücken, die nicht mehr verging. Erst da bemerkte ich, dass es angefangen hatte stark zu regnen und die Nässe meine Gänsehaut aufrecht erhielt. Traverse Town sah gehüllt in diese dunklen, schweren Wolken und dem dichten Regen ein bisschen aus wie ‚die Welt die niemals war’, was mir ein komisches Gefühl in die Magengegend trieb. Sollte hier noch etwas einschneidendes geschehen? Der Anblick der traurig wirkenden Stadt schien mir zustimmen zu wollen… Sollte ich zuerst einmal nach Joshua suchen? Vielleicht war er auch immer noch hier und konnte mir bei meiner Suche helfen. Mein Blick glitt einmal von links nach rechts bis ich aus meinen Augenwinkeln ein grelles Leuchten ausmachen konnte, das jedoch sofort wieder verschwand. Was war das gewesen? Alles um mich herum war wieder dunkel. Nichts deutete darauf hin, dass gerade dieses Licht erschienen war. Wollten mich meine Wahrnehmungen täuschen? Und doch hatte ich plötzlich das Gefühl, dass das Licht irgendwo ganz in meiner Nähe sein musste. Sollte es vielleicht sogar Sora sein? Diesmal sogar wirklich… wirklich in der Dimension, in der auch ich mich befand? Meine Beine bewegten sich plötzlich von selbst, dem Ort entgegen, an dem ich mein Licht vermutete. Meine Gefühle hatten mich nicht getäuscht… Bereits als ich um die Ecke bog und den braunen Wuschelkopf erblickte, wusste ich dass er wirklich hier war. Mein Herz schlug in diesem Moment um einiges schneller als es sollte und auf meinen Lippen bildete sich ein Lächeln – ein Lächeln, dass nur er, Sora, sehen durfte. Doch lange hielt mein Lächeln nicht an, denn ich erkannte mit dem nächsten Schritt, den ich auf ihn zulief, einen dunklen Schatten, der sich um Sora herum gelegt hatte. Was sollte das bedeuten? Was geschah da gerade? Wie konnte gerade mein Licht die Dunkelheit anziehen? Keine Sekunde zögernd ließ ich mein Schlüsselschwert in meiner Hand erscheinen und sprintete auf meinen besten Freund zu. „Geh weg von ihm!“ schrie ich der dunklen Wolke entgegen, ignorierte Soras irritierten Blick und sein leise gemurmeltes „Riku“. Ich sprang an ihm vorbei und stellte mich beschützend an seinen Rücken, wo sich eben gerade noch die Dunkelheit großzügig ausbreiten wollte. Schnell beschwor ich einen Blitz hervor und drängte die Dunkelheit so etwas weg von uns, während ich den Körper meines besten Freundes dicht hinter mir spürte. „Was ist das?“ fragte Sora leise. Ich wollte am liebsten die Augen schließen und seufzen, da sich mein bester Freund scheinbar nicht mal bewusst war, dass er gerade von der Dunkelheit angegriffen worden war, aber ich unterließ es, weil ich den schwarzen Schatten auf keinen Fall aus den Augen verlieren wollte. Ich wusste ja nicht, wie weit sich die Dunkelheit in Sora bereits hineingefressen hatte beziehungsweise es wollte. „Die Dunkelheit…“ antwortete ich knapp mit scharfen Ton, während ich einige Schritte zurück lief, demnach gegen den Brünetten stieß und ihn mit mir ein Stück der Hauswand entgegen schob. So standen wir bestimmt zwei Minuten bis ich abermals einen Blitzga heraufbeschwor um damit die Dunkelheit letztendlich zu besiegen. Ich beobachtete genau wie sie sich in einzelne Partikel auflöste bis nichts mehr übrig blieb. Erst als ich mir absolut sicher war, dass die Gefahr wirklich vorüber war, ließ ich meine angespannten Arme sinken, war aber trotzdem immer noch auf der Hut falls die Dunkelheit zurückkommen würde. Ich musste gestehen, ich mochte meine Position. Ich stand vor Sora, das Schlüsselschwert in meiner Hand, jederzeit bereit für ihn zu kämpfen und ihn zu beschützen. In diesem Moment fühlte ich mich wie ein wahrer Schlüsselschwert Meister! „Riku…“ Soras Stimme erklang leise und doch irgendwie laut im Kontrast zur Totenstille um uns herum. Ich brauchte mich nicht umdrehen um zu wissen, dass er froh war, dass ich endlich vor ihm stand. Ich wagte die Bewegung in seine Richtung und in mir staute sich plötzlich sanfte Wärme auf, als ich Soras strahlende Augen erblickte, die mich sehnsüchtig anschauten. „Du bist wirklich hier?“ fragte der Kleinere etwas ungläubig. Ich beobachtete wie er langsam seine linke Hand hob und zu meinem Erstaunen auf meiner Wange ablegte. Ich versuchte seine irritierende Aktion zu ignorieren, was mir schwerer fiel als erwartet. Mit einem kurzen Nicken antwortete ich ihm dennoch auf seine Frage. „Sora, was war das gera-“ wollte ich ihn sogleich fragen. Ich musste wissen, warum es der Dunkelheit möglich war sich so nah an ihn zu wagen ohne von seinem Licht vertrieben zu werden. Doch meinen Satz konnte ich nicht fertig stellen, da mich mein bester Freund unterbrach, indem er sich plötzlich gegen mich fallen ließ und seine Arme um mich schlang. „Du bleibst jetzt bei mir oder?“ flüsterte er gegen meine Brust. Ich war viel zu überrascht über die plötzliche Nähe, die er zu mir aufbaute, als das ich im ersten Moment antworten konnte. „Du hilfst mir meine Aufgabe zu erfüllen oder?“ Was meinte er mit dieser Frage? Ich musste mich stark konzentrieren um seine genuschelten Worte zu verstehen. „Außerdem muss ich dich doch vor der Dunkelheit beschützen, nicht wahr?“ Langsam glaubte ich zu verstehen… Die Dunkelheit hatte sich Soras Hilfsbereitschaft und Güte zu Nutze gemacht um ihn zu schwächen. Ich wusste aus Erfahrung wie schnell Dunkelheit gesät werden konnte und wie schnell Positives in Negatives umgewandelt werden konnte. Sora wurde in seinem Denken beeinflusst. Ich vermutete dass sich seine Gedanken unterschwellig der Dunkelheit angepasst hatten, ohne dass Sora es bemerkt hatte. Ich legte meine Hände sanft auf die leicht bebenden Schultern meines besten Freundes. „Sora,“ begann ich in ruhigem, sanftem Ton. Sein Kopf kippte etwas in den Nacken bis seine Augen meinen Blick erhaschten. „…du vertraust mir doch, oder?“ Ich musste herausfinden ob meine Vermutung stimmte. Während mein bester Freund leicht mit dem Kopf nickte, unterstrich er seine Zustimmung mit einem leise gemurmelten „Natürlich.“ „Du musst wissen, dass die Dunkelheit merkt wenn du an dir selbst zweifelst und Gedanken sowie Empfindungen, aus welchen Gründen auch immer, unterdrückst.“ „Ich versteh nicht was du meinst, Riku…“ „Sie heftet sich an dich um diese hervorzuholen und manipuliert dich soweit, bis du nur noch Dunkelheit empfinden kannst…“ Soras Blick zeigte mir, dass er immer noch nicht ganz verstand, was ich von ihm wollte. Ich musste es anders versuchen. „Tief in dir, Sora, ist etwas, was du nicht wahrhaben willst, nicht wahr? Kannst du mir soweit vertrauen, dass du mir erzählst, was dich belastet?“ Ich wusste, dass er mir vertraute, aber ich war mir nicht sicher, ob er soweit gehen würde um mir seine intimsten Gedanken weiterzugeben. Trotzdem musste ich es versuchen, denn ich wusste, wenn man sich seinen größten Ängsten stellte, war die Chance am Größten sich von der Dunkelheit zu befreien. Ich sah enttäuscht, wie der Brünette seinen Blick zur Seite fallen ließ. „Das… geht nicht.“ Ich spürte jedoch, dass er mit sich rang. Genau deswegen blieb ich stumm und wartete. Wartete auf eine weitere Reaktion von meinem besten Freund. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)