der Kampf einer Fürstin von XdramaX (Sesshoumaru xx ??) ================================================================================ Kapitel 15: 15. Kapitel ----------------------- Aufmerksam verfolgte Sesshoumaru das Geschriebene auf dem Pergament, das er vor sich zu liegen hatte. Es war nicht so, dass er nicht bereits kannte was dort stand, doch er ging alles noch einmal durch. Hideko hatte ihm aufgetragen alles nieder zu schreiben was er noch von seinem Aufenthalt wusste, einschließlich den Lücken, die sich daraus ergaben. Es war erschreckend gewesen sich selbst darüber klar zu werden, was er alles vergessen hatte. Wenn nicht inzwischen Jaken vor ihm auf den Knien herum gerutscht wäre um ihn um Gnade zu bitten, weil er ihm all diese Informationen vorenthalten hatte, dann hätte er es vermutlich immer noch nicht wirklich geglaubt. Wer weiß, vielleicht hätte er sogar angenommen, dass die Frau ihm einfach irgendwelche Erinnerungen in den Kopf pflanzen wollte um ihre Tochter zu schützen. Die Tür ging auf und Takeo trat herein. „Sesshoumaru“, sprach er ihn ohne großartige Floskeln an, wie er die Erlaubnis hatte als sein Langjähriger Vertrauert und Leibwächter. „Ich habe gerade die ersten Meldungen der Späher erfahren.“ Stumm beobachtete Sesshoumaru ihn, als Zeichen, dass er ihm zuhörte. „Sie haben mehrere kleinere, in Schutt und Asche zerlegte Dörfer in der Umgebung gefunden. In einigen Feldern und Wäldern liegen größere Gruppen von Toten, vermutlich während ihrer Arbeit überrascht. Wir sind uns aber nicht sicher, ob alle Überfälle mit Dämonen zusammen hängen. Es können auch Banditen gewesen sein.“ Nein, in seinen Ländereien, zumindest in denen in unmittelbarer Umgebung zur Burg, hatte seine Mutter beinahe peinlich genau darauf geachtet, dass keine Landstreicher den Dorfbewohnern das Leben zur Hölle machten. Der Shinigami versuchte ihn vermutlich einzukreisen. Die Frage war nur: wieso? Was hatte Chizu getan, dass dieser Todesengel so erpicht auf ihr Leben war? Konnte es denn wahr sein, dass einer von ihnen so sehr das Erbe seines Volkes verfehlte und eine neue Spezies mit ihrer Hilfe erschaffen wollte? Sein Blick heftete sich auf einer der Stellen fest, die er mit einem einzelnen Strich versehen hatte um zu markieren, dass er sich nicht sicher war, was in diesem Zeitraum geschah. „Was tust du da?“, fragte Takeo und griff nach dem Pergament. Wortlos ließ Sesshoumaru es geschehen, doch ließ das geschriebene nicht aus den Augen, während sein General es las. „Was soll das sein?“ „Hideko hat mich aufgesucht. Sie will mir helfen mich an Chizu zu erinnern.“ Takeo schüttelte den Kopf. So sehr ich es auch befürworten würde, wenn sie die ganze Situation zwischen euch beiden endlich klärt: Glaubst du nicht, könnte es nicht vielleicht möglich sein, dass die Mutter der Fürstin dir nur einreden will sie gibt dir deine Erinnerungen wieder und im Endeffekt sind es nur Lügen?“ „Das hätte ich wohl auch gedacht, doch Jaken...“ „Was ist mit ihm?“ „Er sagte, dass alles wahr ist.“ „Warum kommt er dann erst jetzt damit heraus?“ „Weil ich es vergessen wollte.“ Takeo schüttelte den Kopf. „Ich weiß immer noch nicht weshalb du ihn hier angeschleppt hast. Er passt nicht zu uns. Er hängt immer in deinem Schatten und er versucht ständig in deine Angelegenheiten hinein zu reden.“ „Glaub mir, manchmal verstehe ich es selbst nicht.“ Takeo schwieg und las sich noch einmal durch, was sein Herr dort verfasst hatte. „Laut Jaken hat sie mich in der ersten Lücke abgefangen auf dem Weg zu ihrer Schwester und enttarnt. Dann habe ich die Nacht bei ihr verbracht.“ Takeo sah ihn fragend an. „Nein, nicht so. Ich sollte sie beschützen wegen dem Dämon, der sie angegriffen hatte. Das ist etwas bewachsen sollte wusste ich noch, aber nicht, dass es sie war und wieso. Die nächste Lücke, da hat sie mir gezeigt wo ich am besten Geschütz einen Blick auf Imas Leben werfen konnte. Dann meine erste Begegnung mit Shouta“, er knurrte förmlich seinen Namen. „Jaken sagte ich hätte ihn sofort los geschickt um ihn zu überwachen, weil mir der Mann nicht gefiel.“ „Womit du ja recht hattest.“ „Ja, aber wieso hätte es mir so viel ausmachen sollen, wenn ein kleiner Mensch einen anderen heiratet?“ „Dafür gibt es viele Gründe, Sesshoumaru.“ Er Fürst schwieg, dann fuhr er fort. „Über das Abendessen konnte mir Jaken nichts erzählen, nur, dass ich mich davor und danach mit ihr gestritten habe. Und dann, als sie aus dem Bad kam und ich sie zurück brachte alarmierte mich Jaken. Sie war wohl die erste, die losgerannte war und im Zuge dessen flog ich als Dämon auf. Aber ich blieb noch bei ihr, die ganze Nacht... Ich weiß einfach nichts mehr davon!“ Takeo legte das Pergament beiseite. „Und was brachte es dir dann, das alles aufzuschreiben? Glaubst du deine Nachwelt interessieren kleine Fetzen aus der Vergangenheit?“, er schmunzelte leicht über seinen nicht sonderlich lustigen Witz. „Hideko bat mich darum alles zu notieren was ich noch weiß.“, erklärte er. „Sie wird mir helfen meine Erinnerung zurück zu erlangen.“ Takeo atmete einmal tief durch. „Hältst du das für eine gute Idee? Vielleicht gab es einen triftigen Grund weshalb du sie vergessen wolltest. Vielleicht hat sie dich Gedemütigt oder so etwas?“ „Selbst dann sollte ich es erfahren, oder nicht? Sie ist immerhin meine Frau.“ Takeo schwieg und sah seinen Freund nur schweigend an. „Frau ist nicht gleichzusetzen mit Favoritin, Lieblingsfrau oder erste Geliebte.“ Sesshoumaru sah ihm fest in die Augen, doch schwieg. Takeo zog die Augenbrauen hoch. „Sieh mal einer an! Du bist der erste Fürst den ich kenne, der Interesse an seiner menschliche Frau hegt.“ „Sie ist kein Mensch.“ „Menschendämonen unterscheiden sich nicht so sehr von Menschen. Sie sind nur intelligenter und spiritueller. Das ist ihr ganzes Geheimnis.“ „Wie dem auch sei, Hideko wird mir helfen meine Erinnerungen wieder zu bekommen.“ „Warum macht das nicht die Fürstin?“ „Ich habe bereits mein Gesicht vor ihr verloren. Da brauch sie davon nichts zu wissen.“ „Weniger das Gesicht als die Kleidung...“, murmelte Takeo. „Treib es nicht zu weit, Takeo.“ „Schon gut, schon gut. Also, was schlägst du vor?“ „Hideko kommt morgen Nacht. Ich will, dass du dabei bist.“ „Du traust ihr doch nicht.“ Sesshoumaru sah ihn fest an. „Mein Selbstschutz funktioniert nun einmal.“ ** Ihr erster Tag in Gefangenschaft. Es war seltsam. Alles war wie vorher, die Umgebung, ihre Bewegungsfreiheit – außer, dass sie den Harem nicht verlassen durfte – und doch war alles so viel anders. Was ihre Bediensteten von der Sache hielten war mehr als nur offensichtlich. Für Dinge, wie das ankleiden ihrer Fürstin, ließen sie sich sonst ehrfurchtsvolle Ruhe, doch dieses Mal hetzten sie regelrecht durch diese Arbeit und waren in weniger als einigen Minuten wieder verschwunden. „Sie hassen mich.“ „Daran solltest du dich gewöhnen.“ Chizu legte den Kopf schräg und sah sie mit ihrem Und-Was-Sollte-Das-Jetzt-Wieder-Blick an. „Habe ich was Falsches gesagt?“ „Du bist nicht unbedingt das, was man im allgemein als Aufbauend bezeichnet.“ „Du weißt, dass ich das nicht kann. Ich versuche es, aber es versteht niemand.“ „Vielleicht sollte Honola oder Ayaka dir darin Nachhilfe geben. Die bekommen das sicher besser hin als du.“ „Mag schon sein.“ Chizu setzte sich an ihren Tisch und nahm den Becher in die Hand. Vorsichtig pustete sie den Tee an. „Ich wollte dich das eigentlich schon gestern fragen, aber: Wo führt diese Tür da hin?“, sie nickte zu Wand. „Die? Zum Schlafzimmer von Sesshoumaru-sama.“, erklärte sie wie selbst verständlich. Chizu spukte beinahe ihren gesamten Tee über den Tisch. „Hör auf! Du veralberst mich doch!“ „Nein! Das hier ist das Zimmer seiner ersten Geliebten. Seine Thronerbenmutter.“, chizu wurde rot. „Hol die Gedanken aus dem Bett, Sesshoumaru-sama konnte ja schlecht deiner Mutter dieses Zimmer anbieten. Da liegt es doch nur nahe, dass er dich umziehen lässt.“ „Er hätte doch auch eine seiner Mätressen nehmen können.“ „Die? Vergiss es! Hätte er auch nur eine davon hier hinein gesetzt, dann wäre die doch gleich wie die neue Königin hier umherstolziert und nach der Zeremonie verlangt, dabei sagte er hätte er sich noch nicht einmal Gedanken darum gemacht welche seiner Frauen er für diesen Job vorzieht.“ Chizu nahm einen Schluck von dem Tee. „Ich denke ich bin rausgefallen, was das angeht.“ „Du meintest, dass du eine Chance hattest?“, Chizu ließ die Schultern hängen und bedachte sie mit erneut wenig begeistertem Gesichtsausdruck. „Nein! Du hast mich wieder nicht verstanden! Ich wollte damit sagen, wenn du dachtest, dass du eine Chance hattest, dann lass sie doch nicht einfach so fallen! Mika-sama wird dir sicher dabei helfen können. Unterricht bekommst du inzwischen.“ „Cheyenne, nach allem was gestern passiert ist würde vermutlich das ganze Schloss eine Meuterei anzetteln, wenn Sesshoumaru mich nicht nur zu seiner Fürstin, sondern auch zu seiner ersten Frau machen würde.“ Gut, da hatte sie wohl Recht. ** Hideko kniete sich neben Masakazu, der ihrem Mann mit einem kalten Lappen über die Stirn strich. „Ihr hattet auch kein Glück, habe ich Recht?“, fragte sie leise. Masakazu schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, Hideko-sama, doch ich fürchte das traumatische Erlebnis, das er durchleiden musste hat sämtliche Empfindungen aus seinem Körper verbannt.“ Traurig lies die Frau ihre Schultern hängen. Wie sollte sie das nur ihrer kleinen Tochter erklären? Und wie ihrer großen? Zuerst hatten sie ihre Freunde und Familie verloren und nun war auch jegliche Hoffnung für den Fürsten Minamoto selbst dahin gegangen. „Bitte, Hideko-sama, ich werde mich weiter um Euren Mann kümmern. Ich werde auch die hilfe von Jiro hinzuziehen und eventuell finden wir doch noch eine Möglichkeit den Geist Eures Mannes zu heilen.“ „Bitte, Masakazu-sama, bemüht Euch nicht. Ich habe es bereits gespürt, dass er gegangen ist, als ich diesen Raum betrat. Es müsste ein Wunder geschehen, dass mein geliebter Herr wieder zu sich kommt.“ Beruhigend legte der Hundedämonenarzt eine Hand auf ihre Schulter. „Euer Fürst ist der Vater unserer Herrin. Wir werden uns so gut es geht um ihn kümmern. Ich werde mich so gut es geht um ihn kümmern, es wäre mir sogar eine Ehre. Viel kann ich nicht mehr tun, das ist wahr. Doch so lange sein Herz noch schlägt werde ich nicht aufgeben, Ihr habt mein Wort.“ „Habt Dank, Masakazu-sama.“ Er neigte kurz den Kopf wohl wollend und erhob sich dann. „Masakazu-sama“ „Ja?“ „Wie steht ihr zu meiner Tochter? Ich meine nach dem, was sie gestern getan hat.“ Masakazu blickte tief in seine finstere Welt, dann wies er eine Dienerin an ihnen Tee und Gebäck zu bringen, denn er wusste, dass Hideko vermutlich den ganzen Tag wache am Bett ihres Mannes halten würde. Dann setzte er sich wieder zu ihr und wog seine Wort sorgfältig ab. „Nun“, er atmete tief durch. Diese Menschendämonen, er konnte einfach nicht in ihrer Gegenwart Lügen. Ebenso wenig, wie es dieser Rasse gelang dies zu tun. Hideko hatte viel Macht, das spürte er, doch umso größter machte sie es nur, dass sie nichts davon einsetzte um hier jemandem zu manipulieren. „Ich fürchte die Fürstin hat einen großen Fehler begangen, das ist wahr. Doch ihr Herz ist rein und das macht sie zu einer gütigen Fürstin. Jedoch hat sie vieles in unserem Alltag auf den Kopf gestellt. Und vor allem aber misstraute ihr Sesshoumaru-sama ihr zu Beginn ihrer Zeit, was viele hier verunsicherte. Sie wird es nicht leicht haben und sollte nicht ein Wunder geschehen, so befürchte ich wird sie niemals akzeptiert werden.“ „Ja, das habe ich bereits befürchtet.“ „Es war schlau von ihr Mihokos Schwester zu begnadigen, doch könnte man ihr diesen Zug auch als Schwäche ansehen. Miwako zumindest lässt Sesshoumaru-sama seit dem bewachen. Ihr wurde zwar verboten den Harem zu betreten, doch die Geschwister waren sehr eng miteinander vertraut. Ich fürchte es ist nur eine Frage der Zeit, bis Miwako Rache nehmen wird.“ „Ihr glaubt ihre Zukunft steht unter keinem guten Stern?“ „Ich fürchte nicht, nein. Zuletzt auch wegen des Shinigamis, der hinter ihr her ist.“ Hideko nickte. „Masakazu-sama, glaubt ihr, dass die Einstellung zu Chizu besser werden würde, wenn der Fürst und sie sich verstehen?“ „Vielleicht, aber das würde dauern. Warum fragt Ihr?“ „Jaken hat gestanden, dass er die ganze Zeit von Chizus und Sesshoumaru-samas gemeinsamer Vergangenheit wusste.“ Masakazu machte einen weniger überraschten Laut. „Nun ja, was soll ich dazu noch sagen? Ich traue diesem Kröterich nicht über den Weg. Er ist mir zu...“ „Schmierig?“, riet Hideko ins Blaue hinein. „Das könnte es sein, ja.“ „Ich fürchte er verheimlicht uns noch mehr Informationen bezüglich den Beiden, doch Sesshoumaru-sama bat mich um Hilfe. Ich werde versuchen seine Erinnerungen erneut frei zu legen. Doch ich hätte gerne einen Arzt dabei. Der Schatten auf seiner Seele macht mir Sorgen. Er ist zu mächtig.“ „Wenn ich damit meinem Fürsten und auch meiner Fürstin behilflich sein kann, dann wird es mir eine Ehre sein Euch zu assistieren, Hideko-sama.“ Die Fürstinnenmutter nickte dankbar und ergriff eine seiner Hände. „Habt Dank, Maskazu-sama, für diese Chance.“ Ein wohliges Gefühl erfasste den Arzt. Die dauerhaft positive Energie der Dämonin durchflutete ihn und berührte ihn an Stellen, die er nicht für möglich gehalten hatte jemals zu spüren, als blinder Dämon. Als „schwaches Glied“ seiner Spezies. ** Es begann gerade zu schneien, als Miwako über den Hof stapfend bei den Schlafsälen der Bediensteten und Wachen ankam. Sie nahm ihren Hut ab und sprang auf die Terrasse ins Trockene. Sie musste zugeben, dass sie froh darüber war noch zu leben, doch noch mehr musste sie gestehen, dass sich jeder Atemzug ihrer Fürstin anfühlte wie purer Hohn. Eine weitere Dienerin kam an ihr vorbei. Sie schien keine weitere Notiz von ihr zu nehmen, doch Miwako hielt sie einfach auf. „Hast du die Nachricht überbracht?“, fragte sie sie. Die zweite Frau sah sie nur Verständnislos an, doch dann nickte sie. „Ja, und wenn ich richtig liege habe ich sie auch gerade zu unserem Zimmer gehen sehen.“, antwortete sie nur verdutzt. „Vielen Dank!“ „Kein Problem...“, murmelte sie und sah ihrer Kollegin hinterher. Miwako benahm sich eigenartig, seit sie wieder frei gelassen wurde. Jeden der Bediensteten und auch der Wachen hatte es verwundert, als Ayaka und Honola sie zurück zu ihnen gebracht hatten. Keiner hätte gedacht, dass die Fürstin selbst um Gnade für die Dienerin bat, doch das hatte sie getan. Und es sprach doch nur für sie, wenn ihr auch noch immer keiner über den Weg traute. Doch Miwako... Die Dienerin ging weiter und ließ die andere Frau alleine, die eilig zu ihrem Zimmer marschierte. Außer ihr schliefen noch vier weitere Frauen in der Kammer. Ledige Dämonen teilten sich ihre Unterkunft wie in einer Wohngemeinschaft. Bis vor kurzem hatte hier noch ihre Schwester mit ihr geschlafen und gegessen... und nun? Die Kammer war leer und trostlos, so schien es ihr, auch wenn mitten in ihr an einem Tisch die Mätresse saß, die sie zu sich bestellt hatte. Yuzuki, ihre Cousine, gefiel dem Fürsten in seiner Jugend so sehr, dass er sie kurzerhand von einer Dienerin, zu seiner Mätresse gemacht hatte. Doch das änderte nichts daran, dass sie drei, Miwako, Mihoko und Yuzuki immer Freunde geblieben waren. Sesshoumarus Gespielin sprang auf und lag sofort der älteren Dämonin in den Armen. „Welch ein Glück!“, ihre Stimme versagte beinahe. „Ich hatte schon beinahe damit gerechnet, dass ich dich auch verlieren würde, wie Mihoko.“ „In einer gewissen Weise hast du das, Yuzuki.“, erklärte sie ihr, schob sie von sich und drückte sie zurück auf ihren Platz. „Ich darf nicht mehr in den Harem zu dir. Und eigentlich ist es dir auch nicht gestattet zu mir heraus zu kommen.“ Yuzuki nickte. Sie hatte sich hier her schmuggeln lassen von zwei weiteren Bediensteten. Es war nicht einfach gewesen, doch nur so hatten sie sich treffen können. Nur wie sie wieder rein kommen würde war ihr Problem. „Und das alles ist nur ihre Schuld!“, knurrte Miwako aufgebracht. „Die Fürstin?“ „Die Fürstin. So lange wie sie dort ist werde ich nicht hinein dürfen. Ich bin nur noch für das Haupthaus, die hohen Herren und die Tiere zuständig. Das ist so...“ „Unbefriedigend?“ „Du sagst es.“ Niemand konnte Miwako besser verstehen als Yuzuki. Immerhin war sie ebenfalls einmal eine Dienerin gewesen. „Ich möchte nicht mit dir tauschen...“, seufzte sie. Nein, das wollte sie wirklich nicht. Sie genoss das Leben als Mätresse. Sie wurde von vorne bis hinten bedient, konnte all das den lieben langen Tag tun wozu sie sonst nie Zeit gehabt hatte und wollte versuchen ihre Stellung zu verbessern. Sesshoumaru war ihr Ziel, ebenso wie er es für alle anderen Frauen war. „Sei unbesorgt, Yuzuki, du wirst vermutlich bald wieder wissen wie es war als Dienerin dein Leben zu fristen.“ „Was?“, machte sie verblüfft und sah sie mit großen Runden Kulleraugen an. Was sollte das heißen? Niemals würde sie zurückgehen! Dazu liebte sie viel zu sehr den Luxus eines Einzelzimmers. „Die Fürstin!“, mehr Erklärung war nicht nötig. „Diese... Chizu“, Miwako spukte den Namen beinahe aus. „Sie hat es irgendwie geschafft ihrer gerechten Strafe zu entkommen und sie wird es auch schaffen den Fürsten für sich zu gewinnen. Und du weiß was das bedeutet, wenn er sie zu seiner ersten Frau nimmt, oder?“ Yuzukis Augen erstarrten beinahe vor Schock. „Keine Süßigkeiten mehr für mich... keine kuschelig weichen Kissen...“ „Du verlierst deinen Status, Cousinchen.“ Yuzuki schüttelte den Kopf. „Nein! Niemals! Sesshoumaru misstraut der Frau und wir ebenfalls. Die beiden verbringen nicht einmal Zeit miteinander!“ „Und doch wurde sie nicht ins Exil geschickt und bezog bereits das gemacht der ersten Frau.“, Miwako beugte sich vor. „Sie hat direkten Zugang – uneingeschränkt! – zum schlafgemacht des Fürsten.“ Yuzuki schluckte. „Nein... sie wird uns nicht... sie kann nicht...“, sie schluckte noch einmal. „Sie hat Gefahr in die Burg gebracht und den Tod unserer Mihoko verschuldet! Er kann sie nicht...“ „Er kann und er wird! Es sei denn...“, geheimnisvoll beugte Miwako sich vor. „Es sei denn du überbringst ihr ein kleines Geschenk.“ „Ich? Aber wozu soll das gut sein? Ich will mich doch nicht mit ihr anfreunden! Außerdem: was sollte man ihr denn bitte schenken?“ War dieses Mädchen eigentlich schon immer so dumm gewesen? Miwako konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen, doch so dumm wie Yuzuki auch war, so einfach war sie auch zu manipulieren. „Ich will doch nicht, dass du ihr etwas Schönes schenkst“, Miwako lachte gekünstelt. „Ach nein?“ „Nein, ich möchte, dass du ihr etwas anderes von mir gibst.“, Miwako lehnte sich zur Seite, wo ihre Matte eingerollt lag, und zog ein kleines Fläschchen heraus. „Wenn heute Abend die Dienerinnen das Essen servieren, dann gib Acht, dass du das hier in ihre Reisschüssel schüttest.“ Yuzuki nahm ratlos das Fläschchen an. Sie studierte es eingehend, doch außer der durchsichtigen Flüssigkeit darin konnte sie nichts an ihm entdecken. „Was ist das?“, fragte sie neugierig. Miwako grinste heimtückisch. „Das, meine liebe kleine Yuzuki, ist Gift.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)