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Sturmkrähe

von

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1. Kapitel

Es ist tiefe Nacht, kurz vor dem Sonnenaufgang, und im Wald rascheln leise die Bäume mit ihren Blättern. Er atmet tief durch und genießt die kühle Luft in seinen Lungen. Es riecht nach satter Erde und Holzfeuer. Sein Partner schnarcht leise vor sich hin und der Schwarzhaarige selber starrt in das herunter gebrannte Feuer. Sie befinden sich gerade auf dem Rückweg von einer Mission zurück ins Versteck. Der Befehl lautete Informationen beschaffen und etwaige Risiken ausschließen. Leider gibt es doch Komplikationen, sie mussten mehrmals schon großen und kleinen Gruppen von Soldaten ausweichen und dies verzögert ihren Rückzug. Dieses Land befindet sich anscheinend im Krieg, Feudalherr gegen Feudalherr. Er zuckt mit den Achseln. Es geht ihn nichts an. Hauptsache sie kommen ohne weitere Schwierigkeiten durch.

Sein Partner schnorchelt immer noch und es wird Zeit ihn zu wecken, da er mit dem Rest der Wache dran ist. Somit erhebt der Schwarzhaarige sich und will gerade auf den am Boden Liegenden zu gehen, als er erst leises und dann immer näher kommendes Hufgetrappel hört. Schnell weckt er seinen Kameraden und bedeutet ihm auch sogleich Stillschweigen.

Dem Klang nach scheint einer der Reiter schon an ihnen vorbei zu sein, denn erst darauf kommen mehr Hufe zum Einsatz und Rufe werden laut. Man versteht nicht viel, aber das was man hört lässt darauf schließen, dass der erste Reiter verfolgt wird.

Der Erste ist schnell und sein langer Mantel flattert im Wind. Tief gebeugt lehnt die Gestalt über dem Pferdehals. Die Person dreht sich nach ihren Verfolgern um und muss feststellen, dass diese schon sehr nahe gekommen sind. Betreffende kann schon in das wutverzerrte Gesicht der Häscher schauen. Verzweifelt wird der Apfelschimmel noch mal an getrieben um wieder Abstand zu gewinnen, aber auch wenn das Tier seine Herrin gern hat, verlassen es seine Kräfte. Es fällt immer weiter zurück und in die Nähe der Verfolger. "Nein, Karu! Bitte halt noch etwas durch! Wir haben bald die Grenze erreicht!", fleht die Reiterin, die bemerkt, wie ihr geliebtes Tier langsamer wird. Seiner Herrin zuliebe nimmt der tapfere Apfelschimmel noch mal alle Reserven zusammen und vergrößert wieder etwas den Abstand. Sie preschen aus dem Wald auf eine große Wiese und kurz darauf verlassen es die Kräfte.

Der Schwarzhaarige und der Blauhaarige haben sich das Schauspiel bis dato angesehen und hocken auf einem Baum.

Am östlichen Horizont kann man schon einen orangen Schimmer des kommenden Sonnenaufgangs erkennen und die Person auf dem Pferd schaut ihm entgegen. 'Oh nein, ich habe es nicht geschafft. Karu ist zu erschöpft um weiter zu laufen.Dann muss ich wohl kämpfen. Mutter...Vater... Ich werde euer Erbe bewahren und für unser Land kämpfen. Tod dem Lord Harumaru!' schwört sich die Person innerlich. Sie strafft den Rücken und wendet sich Richtung Waldrand um den Soldaten entgegen zu sehen. Mit einer fließenden Bewegung wird ein Bogen mit Pfeil gespannt und abgeschossen. Obwohl keiner zu sehen ist, hört man einen dumpfen Aufschlag und gleich darauf noch einen zweiten und dritten. Die Gestalt auf dem Pferd hat dem ersten Pfeil, zwei weitere nachgeschickt. Schon hört man die stampfenden Hufe und die Rufe der Verfolger. Schwungvoll steigt die Person ab, federt weich ab und wartet.

"Itachi-san, lass uns weiter ziehen. Dies geht uns nichts an.", versucht Kisame seinen Partner dazu zu bewegen weiter zu reisen. Doch dieser wirft ihm aus dem Augenwinkel nur einen Blick zu und der Blauhaarige hat verstanden. Stöhnend sucht er sich eine bequemere Stellung in den Ästen und harrt dort dem Kommenden aus.

Die Person unten am Boden krault die weichen Nüstern des Pferdes und gibt leise gutturale Laute von sich. Eher um sich selber zu beruhigen, als das Tier. Mit einem Krachen tauchen dann endlich die Verfolger zwischen den Bäumen auf und bilden einen Halbkreis um die einzelne Person. "Endlich haben wir dich eingeholt, Miststück. Wie kannst du es wagen Widerstand gegen Lord Harumaru zu leisten? Er war so nett und wollte dich nach dem tragischen Tod deiner Eltern ehelichen und was tust du, du undankbares Weib? Verletzt ihn schwer und flüchtest. Jetzt kannst du keine Gnade mehr von irgendjemanden erwarten.", ereifert sich der Anführer der Soldaten. "Die Gunst einer Herrschertochter erlangt man nicht durch das Ermorden ihrer Eltern.", flüstert die Frau habllaut.

"Itachi-san, wusstest du, dass es sich da unten um eine Frau handelt?", fragt Kisame jetzt doch am Geschehen interessiert. Itachi nickt nur knapp. "Du und deine weiche Seite. Zusammen seid ihr bestimmt nochmal mein Tod.", grummelt Kisame, der ahnt worauf sich das Alles belaufen wird.

"Was hast du gesagt, dreckiges Weib? Sollen wir dich unter deinem Rock besuchen kommen?", fragt der Anführer dreckig grinsend und seine Männer lachen laut auf. "Oh ja, Chef. Lasst uns alle dem Weib zeigen was es heißt, sich mit dem Lord und seinen Männern anzulegen.", ereifert sich ein Mann mit verfiltzten langen Haaren und steigt von seinem Ross ab. Der Hauptmann und die anderen Männer tun es ihm gleich. Alle denken sie haben leichtes Spiel mit einer schwachen Frau, die nur mit Pfeil und Bogen umgehen kann, aber was sie alle nicht wissen ist, dass sich zwischen ihren Mantelfalten ein Katana von beachtlicher Schärfe befindet. Von links kommt der erste Mann und versucht nach ihrem Arm zu greifen. Das Nächste was er versucht, ist die Blutung an seinem Armstumpf zu stoppen, denn ohne mit der Wimper zu zucken hat die Frau ihm den Arm abgeschlagen. Die Schwertklinge hoch erhoben, spiegelt sich der Sonnenaufgang in dieser und das Blut perlt daran herab. Stolpernd weicht der Verletzte zurück und sieht sie mit schreckensweiten Augen an. "Du..ddd..duu Miststück!", stottert sein Hauptmann und greift ohne zögern an. Vergessen ist die Vergewaltigung. Jetzt zählt nur noch Blutzoll für den verletzten Kameraden. Mit einem Ruck löst die Frau ihren Mantel und zum Vorschein kommt ein wahres Waffenarsenal. An ihrem Körper befinden sich kurze Dolche, Shuriken und auf ihrem Rücken ein Nunchaku. Ihre schwarzen Haare sind seitlich in Kriegerflechten geflochten und hinten offen. Ihr Reittier hat sich währendessen etwas ausser Reichweite gestellt. Es will schließlich nicht in die Kampfbahn seiner Herrin geraten.

Der zweite Mann, der sie angreift ist genauso unvorsichtig wie der erste, da er immer noch die Frau unterschätzt und bezahlt dies mit seinem Leben, denn die Klinge geht durch das Brustbein und hinten wieder heraus. Kalte blaue Augen starren in die trüber werdenden braunen Augen ihres Gegners. Danach folgt alles Schlag auf Schlag. Insgesamt wurde sie von 15 Männern verfolgt, wovon jetzt schon zwei tot sind und der Rest sich im Kreis um sie aufgestellt haben und der Reihe nach auf sie einstechen. Der Nächste, der ihr zu nahe kommt, verliert ein Bein und dann seinen Kopf. Die Männer schauen sich etwas ratlos an. Mit ihrer Kampftaktik kommen sie hier nicht weiter. Ein gesammelter Angriff muss erfolgen. Der Hauptmann gibt Handzeichen, um den Angriff zu koordinieren. Die Männer ziehen sich etwas zurück und die Frau glaubt sich schon dem Sieg nahe, als sie bemerkt wie die Männer ihre Formation ändern, geschlossen und aus drei Richtungen angreifen. Es wird immer schwieriger für die weibliche Person und langsam lassen ihre Kräfte nach, denn einem so langen Ansturm ist sie nicht gewachsen. Da schafft einer der Soldaten es, sie an der linken Seite zu verwunden. Ein Schmerzensschrei erklingt.

"Itachi-san, willst du noch etwas unternehmen, gehen wir oder willst du dir das hier bis zu Ende angucken?", fragt Kisame, denn in der Zwischenzeit versuchen weitere Männer die Frau zu Fall zu bringen. Es sind mittlerweile nur noch zehn Männer übrig, aber es ist abzusehen, dass die Frau ohne Hilfe da unten sterben wird. "Hn", meint Itachi nur, springt ab und landet neben der verletzten Frau. Kisame seufzt nur und springt hinterher.

"Mischt euch nicht ein, Ninja. Dieses Weib hat es verdient zu sterben!", brüllt der Anführer. Die Frau bleibt kampfbereit stehen und beäugt aus dem Augenwinkel die Neuankömmlinge. 'Schwarze Mäntel mit roten Wolken. Das muss Akatsuki sein, dann können die mich vielleicht mit nach Amegakure nehmen.' denkt sie. Zu weiterer Konservation kommt es nicht, da die Soldaten wieder angreifen. Durch die Hilfe der beiden Shinobis sind die restlichen Männer schnell besiegt und nur der Hauptmann ist noch über. Dieser wird von der schwarzhaarigen Frau am Boden gehalten. Leise zischt sie: "Du kannst zu deinem Herrn zurück kriechen und von deiner Niederlage berichten. Ich werde mich nie ergeben und so lange kämpfen bis ich mein Land wieder zurück habe. Den verräterischen Mord an meinen Eltern werde ich ihm nie vergeben. Los lauf!" Verängstigt rappelt sich der Mann auf und reitet so schnell er kann davon. Erst als er ausser Sichtweite ist, fällt die Frau auf die Knie und hält sich die Wunde an der Seite. "Ihr seit von Akatsuki, nicht wahr?", fragt sie. "Ja.", kommt es einsilbig von Itachi. "Gut, dann werdet ihr mich jetzt nach Amegakure bringen. Euer Anführer Pain-san erwartet mich.", sagt sie bestimmt. "Ok, wir nehmen dich mit. Sollte deine Geschichte nicht stimmen wirst du sterben.", sagt Kisame ohne Umschweife. "Das ist mir durchaus bewusst.", meint sie bestimmt und steht auf. Ein leiser Pfiff erklingt und ihr Pferd kommt angetrabt. Sie beginnt in einer der Satteltaschen zu kramen und zieht eine grüne Tasche hervor. In dieser befindet sich Heilsalbe und Verbandszeug. Etwas ungeschickt versucht sie ihr T-Shirt anzuheben und gleichzeitig die Wunde zu verbinden. Da kommen ihr zwei weitere Hände zur Hilfe. Erstaunt blickt sie direkt in Itachis Gesicht. "Wir müssen uns beeilen. Also halt einfach nur das T-Shirt fest.", erklärt er ihr. Sie nickt und hebt ihr Oberteil weiter an. Geschickt macht er sich an die Arbeit. Endlich ist er fertig.Sie zieht erleichtert das Kleidungsstück wieder runter und wirft sich ihren Mantel über. "Wie ist eigentlich dein Name?", fragt Kisame. "Ich heiße Aoi und ihr beide?", gibt sie die Frage zurück. Der Blauhaarige zeigt erst auf den Schwarzhaarigen: "Das ist Itachi und ich selber bin Kisame." "Okay und wo gehts lang?", erkundigt sich Aoi und besteigt ihr Pferd. "Wir müssen noch weiter nach Norden um die Grenze von Kawa no kuni nach Ame no Kuni zu überschreiten.", erklärt Kisame und zeigt gerade aus, weg vom Wald. Damit macht sich das Dreiergespann auf den Weg nach Amegakure.

2. Kapitel

Nach einer zweitägigen Reise haben sie ihr Ziel erreicht, denn vor ihnen erstreckt sich die beeindruckende Skyline von Amegakure, mit dem schiefergrauen Himmel im Hintergrund und dem leichten Nieselregen. Die Mäntel der drei Reisenden sind schwer vom vielen Wasser und langsam nähern sie sich dem größten, westlich gelegenen Turm. „Ganz schön nass und trist hier. Fällt auch mal kein Wasser von oben", grummelte Aoi. Kisame fängt an zu lachen und meint: „Nur ganz selten im Jahr scheint hier die Sonne. Ansonsten ist es immer Grau in Grau und entweder nieselt oder regnet es." „Wie furchtbar nass, nicht wahr Karu?" säuselt sie und krault den Wallach am Kopfansatz zwischen den Ohren. Dieser stößt ein wohliges Schnauben aus und nickt mit dem Kopf, so als ob er ihr zu stimmen wolle. Kisame lächelt und auch über Itachis sonst so ausdrucksloses Gesicht huscht ein kleines Lächeln. Aoi richtet sich grinsend auf und schaut nach vorne zum Turm.

Dort im Eingangsbereich entdeckt sie eine zierliche Gestalt. „Werdet ihr erwartet?" fragt Aoi neugierig die beiden Männer. „Wir sind recht spät dran und wie es aussieht wartet da vorne Konan-san auf uns", sagt Kisame und zwinkert ihr zu. Die drei erreichen den Eingangsbereich und Aoi steigt ab. Auf einen Wink von Konan kommt ein Diener angelaufen und nimmt ihr Karu ab. Dankend nickt sie ihm zu, aber dieser verzieht keine Miene und führt das Tier zum Stall. Danach geleitet die blauhaarige Frau sie weiter in den Turm hinein und nach oben. Nach gefühlten dreihundert Stufen, kommt ihnen am oberen Treppenansatz ein junger Mann mit orangen kurzen Haaren entgegen. „Konan, bitte zeig' der jungen Dame ein Zimmer zum frisch machen. Ihr anderen zwei kommt sofort in mein Büro", befiehlt er. Die Angesprochene nickt und der Mann verschwindet in seinem Büro.

Die dunkle Holztür schließt sich hinter Itachi und Kisame und Pain setzt sich hinter den Schreibtisch. „Ihr seid reichlich spät diesmal. Habt ihr die Informationen?", fragt der Leader direkt. „Ja haben wir und es kam uns etwas dazwischen", erklärt Kisame und Itachi legt eine versiegelte Schriftrolle auf dem Tisch ab. Pain lässt diese in einer Schublade verschwinden und fixiert die beiden Shinobis vor ihm. „Warum seid ihr so spät?" will der Anführer der Akatsukis wissen. „Wir hatten ein wenig Schwierigkeiten durch Kawa no kuni zu kommen. Denn auf so gut wie jeder Straße, haben wir Truppen von Soldaten getroffen, welche von Shinobis unterstützt werden. Wir hatten eine sichere kleine Lichtung gefunden und Pause gemacht, als mehrere Reiter an uns vorbei geprescht sind. Sie schienen jemanden zu verfolgen und Itachi, aus welchen Gründen auch immer, ist ihnen gefolgt. Dadurch haben wir Aoi-san am Waldrand getroffen. Sie wurde von 15 Soldaten verfolgt. Die Flüchtende hatte fast schon die Grenze zu Ame no kuni erreicht, als ihr Reittier nicht mehr konnte. Da hat sie sich den Soldaten gestellt. Dabei wurde sie verletzt und wir haben eingegriffen. Danach hat sie uns gefragt, ob wir sie mit nach Amegakure nehmen, denn Ihr würdet sie erwarten, sagte sie", beendet Kisame seine Erklärung. Pain nickt nur und entlässt die beiden Ninjas. Bevor sie den Raum ganz verlassen, meint der Anführer noch, sie sollen Aoi zu ihm schicken. Die schwere Holztür fällt hinter ihnen zu.

Knarrend öffnet sich die Tür wieder und Pain schaut auf. Vor ihm steht eine schlanke junge Frau, mit schwarzen langen Haaren. Sie trägt einfache Kleidung, aber an ihren blauen Augen erkennt man den Mut, Entschlossenheit und Trauer einer Ausgestoßenen. „Haminashi- sama, bitte, tretet ein. Was führt Euch hierher?" leitet Pain gleich das Gespräch ein. „Pain-san, ich überbringe Euch hiermit die Nachricht vom Tod meiner Eltern und die Bitte, mir zu helfen mein Land, Volk und rechtmäßigen Thron wieder zurück zu holen. Lord Harumaru hat uns schon seit vier Jahren versucht zu stürzen und nun ist es ihm mit einer erkauften Armee von Söldnern aus Shinobi und Soldaten gelungen. Sie überrannten unsere Stellungen, töteten meine Eltern und mich verschleppten sie zum Hause Harumaru. Dort sollte ich den Lord heiraten, doch in der Nacht vor der Hochzeit kam er zu mir um seine Macht zu demonstrieren und mich zu erniedrigen. In einem Moment der Unaufmerksamkeit verletzte ich ihn schwer und konnte flüchten. Seine Wachen verfolgten mich, schneller als ich gedacht hatte. Bis zum Waldrand, kurz vor der Grenze von Ame no kuni, konnte ich ihnen entkommen, doch dann war mein Pferd so erschöpft und ich musste gegen sie kämpfen. Mir waren 15 Soldaten auf den Fersen, die ersten beiden erledigte ich noch ohne Schwierigkeiten, danach schaffte es einer mich zu verwunden. Die nächsten drei fielen meinem Schwert noch zum Opfer, dann änderten sie ihre Taktik. In dem Moment kamen mir Eure Leute zur Hilfe. Nach dem Kampf bat ich sie mich mit zu nehmen, da ich mit Euch bzw. mit Tobi sprechen wollte", beendet die junge Frau ihre Rede. Durch die anstrengende Reise, zieht ihre Wunde etwas und sie hält sich die Seite. „Ich verstehe. Momentan ist Tobi auf Einzelmission, aber er kommt Übermorgen wieder zurück. Bis dahin müsst ihr Euch gedulden und seid unser Gast. Seid ihr schwer verletzt worden?" fragt er und ohne auf eine Antwort zu warten, ruft er nach Konan. Mit einer Rauchwolke erscheint die junge Frau in der rechte Ecke hinter ihm. „Dies ist Feudalherrin Haminashi Aoi. Bitte verarzte sie und danach zeig ihr alles Weitere. Ich komme gleich nach", erklärt er und entlässt damit die beiden Frauen aus seinem Büro. Konan führt Aoi rechts den Turm wieder hinab, bis zur zweiten Ebene, dort befindet sich ein Behandlungsraum. „So, dann zeigt doch bitte mal wo und wie tief diese Verletzung ist", sagt sie und sucht dabei in einem Schrank nach Heilsalbe und frischem Verbandszeug. Aoi zieht mit Mühe ihr T-Shirt aus und beginnt mit dem Abwickeln des Verbandes. Zum Vorschein kommt eine 15 cm lange Fleischwunde. Konan säubert sie und besieht sie sich genauer. „Die Wunde ist recht tief. Ich muss sie nähen, habe aber kein Lokalanästhetikum da", stellt Konan fest. „Was ich Euch anbieten kann ist, dass Ihr von Itachi-san in einen künstlichen Schlaf versetzt werdet", sagt sie. „Besser als gar nichts", stimmt Aoi ein. Etwas unwohl ist ihr schon dabei. Konan verschwindet kurz und kommt mit Itachi im Schlepptau wieder. Kaum hat Aoi ihm in die rot glühenden Augen geschaut, schläft sie ein. Da sie aber noch stand, als er sie schlafen ließ, sackte sie zusammen und wäre beinahe auf dem Boden aufgeschlagen, hätte Konan sie nicht schnell noch aufgefangen. „Du Baka! Hättest du das nicht anderes regeln können? Los hilf mir mal", meckert Konan. Zusammen heben sie die Bewusstlose, auf eine Trage und Konan zupft an dem Körper rum. „So komm ich nicht an die Wunde ran. Da wird die Naht ja ganz schief", murmelt sie und da kommt ihr noch eine Idee. „Itachi, roll sie auf die rechte Seite und halt sie fest", bestimmt sie und bereitet alles für das Nähen vor.

Nach der Behandlung trägt Itachi Aoi, zurück in ihr Zimmer. Auf dem Weg dahin, mustert er ihr Gesicht genau. Es ist fein geschnitten und wird nur durch eine dünne, blasse Narbe am Haaransatz entstellt. 'Etwas sehr blass ist sie schon und viel zu leicht', denkt sich Itachi. Mit dem rechten Ellbogen, betätigt er die Klinke der schlichten Tür. Dahinter befindet sich ein karg eingerichteter Raum. Ein Bett mit einer Decke und Kissen, ein einfacher Holzkleiderschrank und ein kleiner Nachtschrank mit einer Tischlampe. Vorsichtiger, als vorhin im Behandlungszimmer, legt er die junge Frau auf dem Bett ab. Dabei berühren seine Hände ihr langes Haar. Völlig davon fasziniert, wie weich diese sind, reibt er sie zwischen seinen Fingerspitzen. Dabei vergisst er die Zeit und Aois Augenlider beginnen zu flackern. 'Sie wacht jetzt schon auf? Das Genjutsu hätte sie eigentlich bis in den Abend schlafen lassen müssen. Interessant', denkt sich Itachi und schaut direkt in die blauen Augen von Aoi. Verschlafen reibt diese sich die Augen, setzt sich etwas auf und fragt: „Ist es schon vorbei und wo bin ich jetzt?" „Ja und du bist jetzt in einem unserer Gästezimmer", erklärt Itachi. „Na dann ist ja gut", sagt sie leise und lässt sich wieder zurück fallen. Leicht dreht sie den Kopf in seine Richtung, um ihn anzuschauen, dabei sieht sie eine ihrer Strähnen in seinen Händen. Er bemerkt ihren Blick und lässt ruckartig los, als ob er sich verbrannt hätte. Verwirrt schaut ihn Aoi an und will zu einer weiteren Frage ansetzt, wird aber von Itachi unterbrochen: „Da du ja jetzt schon wach bist, kannst du auch gleich mit in den Speiseraum kommen," Damit dreht er sich um und geht zur Tür. Im Türrahmen dreht er sich nochmal halb um und schaut sie wartend an. Schnell beeilt sie sich und steht zu ruckartig auf. 'Autsch, das tat weh!' denkt sie und steht etwas bedachter auf. Sie folgt Itachi, bis in den Speiseraum. Dort haben sich schon Pain, Konan und Kisame eingefunden. Es gibt Eintopf und beim Essen herrscht einträchtiges Schweigen

Kapitel 3

Nach zwei Tagen kommt Tobi wieder zurück ins Hauptquartier der Akatsukis. Er geht sofort ins Büro vom Leader und Aoi wird hinzugerufen. Kaum ist sie im Büro, verschwindet Pain und sie ist alleine mit Tobi. Beide wissen, wen sie vor sich haben. Es gibt keine Geheimniskrämerei, da sie sich seit Aois Geburt kennen. "Ist dieser Raum auch sicher, Tobi-san?",fragt Aoi vorsichtig nach. "Ja, ist er. Was machst du hier, Aoi-chan.", fragt sie der maskierte Mann. "Vielleicht hast du es schon gehört, aber mein Land wurde von Lord Harumaru übernommen und ich konnte einer Zwangsheirat gerade noch so entkommen, Tobi-san. Ich wusste einfach nicht wohin und habe zum Glück unterwegs ein Team von Akatsuki getroffen, dem ich auftischte ich müsse mit Pain sprechen.", berichtet ihm Aoi.

"Kluge Frau! Tja, Aoi-chan, ich werde dir leider kaum helfen können. Wir stehen kurz vor einem vierten Ninjaweltkrieg. Vermutlich ist dein Land ein Opfer davon geworden. Es tut mir leid.", erklärt ihr Tobi. "Aber ich weiß nicht was ich sonst tun soll.", jammert die Schwarzhaarige. "Es wird nicht so bleiben wie es ist. Es wird eine neue Weltordnung geben sobald alle Ninjanationen besiegt und ausgehoben sind. Du würdest nicht lange Herrin über Kawa bleiben. Also gewöhn dich an ein einfaches Leben, Aoi.", schnarrt Tobi kalt.

Geschockt sieht ihn die Schwarzhaarige an. "Nein!", haucht sie: "Du bist doch völlig wahnsinnig. Damit zerstörst und nimmst du unendlich vielen Unschuldigen das Leben! Das ist Irrsinn." "Wieso ist das Irrsinn? Wolltest du nicht gerade mit Gewalt dein eigenes Land zurück erobern? Du denkst jetzt bestimmt, das beides sich unterscheidet, nicht wahr? Nein, es ist genau das, was mich schon so lange stört. Überall herrscht Krieg und nie Frieden. Clans werden aus Angst vor ihrer Macht ausgelöscht und die Ninjadörfer rivalisieren um jeden Brocken den ihnen die reichen Feudalherren zuwerfen. Ekelhaft ist das! Ich werde eine neue Ordnung und ewigen Frieden schaffen. Das ist es wofür meine Organisation überhaupt existiert und überhaupt glaubst du, Lord Harumaru, hätte ohne weiteres euch besiegen können? Nein, das war alles von langer Hand von mir geplant gewesen.", ereifert sich Tobi und ein irres Funkeln tritt in sein sichtbares Auge.

Aoi schüttelt nur fassungslos ihren Kopf und geht rückwärts Richtung Tür. "Nein, das hast du nicht wirklich getan! Du und mein Vater ward doch befreundet? Ich versteh das alles nicht. Ich muss hier weg.", sagt die Schwarzhaarige fassungslos und weicht noch weiter vor Tobi zurück, da dieser bedrohlich näher gekommen ist. "Aoi-Schatz, du wirst doch sicherlich verstehen, dass ich dich jetzt nicht mehr gehen lassen kann, oder? Du weißt zu viel!", brüllt er und stürzt auf sie zu. Im allerletzten Moment reißt sie die schwere Holztür auf und entweicht seinen zupackenden Händen. "NEIN!", schreit sie und fängt an zu rennen. Sie will einfach nur weg.

"Aoi! Du kannst mir nicht entkommen! Dies ist meine Stadt und die gefährlichsten Shinobis arbeiten für mich. Du kannst dich nicht verstecken!", kichert er irre. Einen kurzen Moment ist sie unachtsam und rennt ungebremst gegen eine muskulöse Brust. Starke Arme legen sich um sie und hindern sie daran weiter zu laufen. "Gut gemacht, Itachi! Lass sie nicht entkommen und bring sie nach unten in den Kerker für spezielle Gäste.", befiehlt Tobi. Itachi nickt nur und schleppt Aoi nach unten. Er stößt sie in eine moderig riechende dunkle Zelle und wirft die Tür hinter ihr zu. "Nein! Lass mich raus! HILFE!", schreit Aoi, aber Itachi ist schon weg. 'Nein! Das kann doch alles nicht wahr sein. Tobi ist wahnsinnig. Ich muss irgendjemanden warnen!' jammert Aoi innerlich und Tränen laufen ihr über das Gesicht. 'Er hat einfach so durch Lord Harumaru den Tod meiner Eltern geplant. Er ist ein Monster!' stellt sie betrübt fest und weitere Tränen laufen über ihr Gesicht. 'Nein, Aoi! Reiß dich zusammen!' ermahnt sie sich im Stillen und schaut sich in der finsteren Zelle so gut es geht um. Die Wände fühlen sich schmierig-rau an und auf dem Boden raschelt altes stockiges Stroh.

Langsam tastet sie sich an der Wand entlang bis ihr ein feucht-kalter Windhauch entgegen weht. Enttäuscht muss sie feststellen, dass diese Nische zu schmal für sie ist. Neue Tränen laufen über ihr Gesicht und Trauer überrennt sie. Erst jetzt kann sie so wirklich über alles nachdenken. Über den Tod ihrer Eltern, ihr Land in Händen eines Lords, der von Tobi gesteuert wird und ein neuer Ninjakrieg mit vielen Opfern steht vor der Tür.

Durch das Weinen bekommt sie Kopfschmerzen und sie dämmert leicht weg. Plötzlich geht ihre Kerkertür auf und Licht dringt herein. "Hier hast du was zu essen.", erklingt Itachis kalte Stimme und er betritt die Zelle. Stumm und bewegungslos starrt Aoi ihn an. "Wir haben dich gewarnt, das es so Enden kann.", sagt er nüchtern. "Ja, aber mit dieser Situation und Erkenntnis habe ich wirklich nicht gerechnet.", flüstert sie mit Tränen in den Augen. "Er hat mich verraten!", schreit sie und verstummt auch gleich wieder. 'Was geht es diesen Shinobi auch an. Er ist doch auch nur eine Marionette von Tobi.' denkt sie und schaut Itachi feindselig an. Itachi stellt den Essensnapf auf dem Boden ab und ohne ein Wort verschwindet er wieder. Das Knallen der Tür hallt noch kurze Zeit nach und es wird wieder dunkel in ihrem Gefängnis.

Während Itachi wieder zurück zu seinem Zimmer geht, denkt er über das Geschehene nach. Er weiß, wen die Gefangene meint und kann ihre momentane Situation auch verstehen, aber damit hätte sie wirklich rechnen müssen. Ganz in Gedanken versunken will er gerade die nächste Treppen emporsteigen, als ihm Gesprächsfetzen entgegen kommen, die ihn abrupt stehen lassen. "Pain, wir müssen uns unserer Gefangenen entledigen. Sie weiß zuviel. Nicht, dass sie nachher noch Itachi irgendwelche Flausen in den Kopf setzt, da sie ja jetzt ein ähnliches Schicksal wie sein jüngerer Bruder teilt. Erledige es gleich morgen! Ich brauch ihn für meine Rache!", erklingt eine Stimme von links. "Hai!", erwidert Pain ohne weiter nachzufragen. Itachi verschwindet in einer dunklen Rauchwolke und taucht in seinem Zimmer wieder auf. Ohne weiter darüber nachzudenken was sein Tun mit sich bringt, packt er nur das Nötigste ein und schleicht sich in das verwaiste Gästezimmer von Aoi. Dort nimmt er ihr Gepäck und Waffen an sich. Danach will er unbemerkt runter zum Kerker kommen, wird aber von Madara entdeckt. "Ich wusste es doch! Du warst es, der vorhin an der Tür gelauscht hat. Itachi, Itachi, so was tut man doch nicht. Ich werde Aoi als wandelndes Risiko nicht gehen lassen und dich erst recht nicht. Wir haben schon sieben Bijuus versiegelt. Unser Ziel einer neuen Weltordnung mit immer währendem Frieden steht kurz bevor. Verrätst du deine Ziele, Itachi?", fragt Madara.

"Nein, ich will immer noch Frieden, aber ich werde es nicht zulassen, dass du sie tötest!", sagt Itachi ruhig. "Ach so ist das also? Der werte Herr hat seine Retterseite entdeckt. Du wurdest gezwungen deine Familie zu verraten und dann das Dorf zu verlassen. All das nur, weil der Ältesten Rat die Uchihas mit ihrem Sharingan fürchten. So was soll es nicht wieder geben! Dafür kämpfen wir!", versucht Tobi Itachi zu überzeugen. "Ja dafür kämpfen wir, aber langsam denke ich, dass dies nicht der richtige Weg ist. Du wirst mich nicht auf halten können!", meint Itachi kalt und rennt auf Tobi zu. Im Lauf zieht er das Schwert von Aoi und greift frontal an.

Tobi weicht nach rechts aus, wird aber trotzdem am linken Arm getroffen. Verwundert schaut er auf seinen blutende Wunde. 'Wie ist das möglich? Das Schwert ging doch an mir vorbei.' rätselt Tobi und besieht sich das Schwert in Itachis Händen näher. Genaues kann er nicht erkennen, da Itachi ihm ziemlich zusetzt und Tobi letztendlich einen harten Schlag einstecken muss, der ihn durch die Wand in den nächsten Raum schleudert. Itachi nutzt die Gelegenheit, lässt einen Doppelgänger zurück und rennt weiter runter zu den Kerkern. Dort zerstört er die Tür zu Aois Zelle und stürzt hinein. Aoi schreckt aus ihrem Dämmerzustand auf und schaut überrascht auf die dunkle Gestalt vor ihr. Diese schmeißt ihr einen Mantel zu und sagt: "Hier zieh den an. Wir müssen uns beeilen." Erstaunt stellt die junge Frau fest, dass es die Stimme von Itachi ist. "Warum willst du mir helfen? Das ist doch bestimmt nur ein Trick!", sagt sie wütend. "Nein ist es nicht und beeil dich!", sagt der Schwarzhaarige energisch und tritt bedrohlich einen Schritt auf sie zu.

Schnell wirft sie sich den Mantel über und schon zieht er sie grob am Arm auf den mit Fackeln erleuchteten Flur hinaus. Ruhig schaut er in jede Richtung und wendet sich nach links. Zuvor lässt er noch ein kleines Genjutsu zurück, welches vorgaukelt Aoi würde noch in der unversehrten Zelle sitzen. Im Laufschritt geht’s rechts in einen weiteren Flur an dessen Ende eine schwere Metalltür ist. Mit einigen Fingerzeichen löst Itachi das Siegel und öffnet die Tür. Dahinter erscheint ein matschiger Hinterhof, mit kleinen Gebäuden und einem schiefergrauen Himmel über ihm. Itachi will schon Richtung Hinterausgang gehen, als ihn etwas stoppen lässt. Aoi hat ihre Fersen in den Matsch gestemmt und schaut ihn nur an. "Was ist?", fragt er leicht irritiert. "Wir müssen noch", aber weiter kam sie nicht, denn da hörten sie schon ein klägliches Wiehern. Mit überraschender Kraft reißt sie sich los und rennt rechts um den Turm herum. Bevor sie aus Itachis Blickfeld verschwinden kann, hat er sie schon wieder eingefangen. Was sich dann vor ihren Augen abspielt, zeugt von purem Wahnsinn und Grausamkeit, denn Tobi hat sich Karu geschnappt und hat diesem gerade ein Schwert in den Brustkorb gejagt.

"NEIN!", ruft Aoi und versucht sich wieder aus der Umklammerung zu befreien. "Har Har Har!", erklingt es nur von Tobi und mit einem Schwertstreich schlägt er dem wehrlosen Wallach den Kopf ab. "Nein!", schreit Aoi verzweifelt und fängt an zu weinen. Sie schlägt um sich und zappelt, aber Itachi lässt sie nicht los. Er schaut nur Tobis kalten Augen und lässt sein Sharingan aufblitzten. Dann schlägt er die zappelnde Bewusstlos, wirft sie sich über die Schulter und flieht mit ihr aus Amegakure.

Kapitel 4

Sie verlassen das Land Ame no kuni in Richtung Hi no kuni und Itachi macht erst Pause, als sie die Gebirgskette zwischen den Reichen erreichen. Aoi ist die ganze Zeit über still gewesen und Itachi ist davon aus gegangen, dass sie immer noch bewusstlos ist, doch beim Absetzten sieht er, dass dem nicht mehr so ist. „Warum hast du nichts gesagt?“, fragt er leicht verwundert. „Was hätte ich denn sagen sollen? So konnten wir schneller fliehen.“, sagt Aoi traurig. Itachi nickt nur und steuert auf eine kleine Höhle zu, in der er ein Lager aufschlagen will.

Aoi sitzt weiterhin im Gras und schaut traurig in den jetzt wieder blauen Himmel. Die Sonne nähert sich langsam dem Horizont und hat schon einen leicht orangen Schimmer. Kleine flauschig-weiße Wolken ziehen über das Firmament und eine einsame Träne rollt über Aois Wange. Leise tritt Itachi hinter sie und hockt sich hin. Seine linke Hand legt er ihr auf den Kopf und sagt: „Komm rein. Hier in den Bergen wird es schnell kühl, da sollte man sich nicht allzu lange draussen aufhalten, auch wenn es Sommer ist.“ Aoi dreht langsam den Kopf in seine Richtung und schaut ihn aus verweinten Augen an. „Hast du etwa die ganze Zeit geweint?“, fragt Itachi leicht bestürzt. Aoi nickt nur und schaut weiterhin in die schwarzen Augen von Itachi.

Sie steht völlig neben sich. Karu hat ihr viel bedeutet und war ein Geschenk von ihren Eltern zu ihrem zwölften Geburtstag. Immer wieder rollen Tränen über ihr Gesicht. Itachi ist leicht überfordert mit der weinenden Frau und weiß sich nicht zu helfen. Ruckartig steht er auf und meint: „Komm. Iss etwas, dann wird es dir wieder besser gehen.“ Damit dreht er sich um und geht in Richtung Höhle. Aoi steht wackelig auf und folgt ihm.

Müde lässt sie sich an dem knisternden Holzfeuer nieder und massiert sich den schmerzenden Kopf. Sie bekommt immer Kopfschmerzen vom Weinen. Itachi bemerkt ihr Unwohlsein und reicht ihr eine Wasserflasche und ein bisschen Trockenfleisch. Durch den Eingang erkennt man nur einen kleinen Teil des Himmels, aber dieser wird stetig immer dunkler. Das Blau ist intensiver geworden und die Sonne verschwindet als rot glühender Ball hinterm Horizont. Der Himmel ist in dunkelblau über dunkles lila bis hin zu zartem Rosa getaucht. Zwei Krähen tanzen über das Firmament und begleiten den Sonnenuntergang mit ihrem Gekrächze. Die ersten Sterne sind zu sehen und die Welt kommt zur Ruhe. 'Es sieht alles so friedlich aus.' denkt Aoi und gähnt herzhaft.

„Du solltest dich hinlegen und etwas schlafen. Vorerst sind wir sicher.“, meint Itachi. „Warum sollte ich dir vertrauen? Nur weil du mit mir geflohen bist, bedeutet das noch lange nicht, dass es nicht doch eine List von Tobi ist, mich aus dem Weg zu räumen.“, zischt Aoi. Ihr Gegenüber atmet einmal tief durch, hebt den Kopf und fixiert sie über das Feuer hinweg mit seinen schwarzen Augen. „Ich weiß selber nicht so genau, warum ich dir geholfen habe. Meine Ziele sind ähnlich wie Tobis, aber mittlerweile schlägt er eine Richtung ein, die ich nicht gehen möchte. Vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass deine Familie nur zum Machtzweck aus gelöscht wurde, so wie ich damals meine auslöschen musste.“ erklärt Itachi und wird zum Ende immer leiser.

„Du musstest deine Familie töten? Warum?“, fragt Aoi traurig. „Weil es mir Spaß gemacht hat und ich mir selber etwas beweisen wollte.“, meint Itachi abweisend. Erschrocken schaut in Aoi an. „Dann bist du der Itachi Uchiha, der seinen ganzen Clan in einer Nacht ausgelöscht hat?“, errät sie. „Ja genau der bin ich.“, sagt Itachi kalt. „Aber...aber dann versteh ich erst recht nicht, warum du mir bei der Flucht geholfen hast. Dir müsste es doch egal sein, was aus mir geworden wäre.“, meint Aoi. „Ja und genau da liegt mein jetziges Problem. Ich weiß es einfach nicht.“, sagt Itachi frustriert. Stille senkt sich über die Beiden und nur das Knistern der Scheite ist zu hören.

Entschlossen schaut Aoi ihm in die Augen und meint: „Das war doch nicht alles. Du hast deinen jüngeren Bruder verschont.“ „Ja, aber auch nur um ihn nachher, wenn er stärker geworden ist, zu töten. Dann bin ich wirklich nur noch der einzige Uchiha.“, grinst Itachi fies. Langsam gewinnt Aoi den Eindruck, als ob ihr hier ein riesiges Lügenmärchen erzählt wird, denn sie kann in seinen Augen die Reue und Trauer aufblitzen sehen. „Naja, ich kann es eh nicht mehr ändern, wenn du mich töten wolltest, würdest du es auch tun.“, ergibt sie sich ihrem Schicksal und legt sich, eingerollt in ihren Mantel, ans Lagerfeuer.

Erschöpft schließt sie die Augen und schläft auf der Stelle ein. Itachi starrt ins Feuer und beobachtet dabei die Flammen wie sie munter vor sich hin tanzen und am Holz lecken. Ganz wie von selbst wandert sein Blick weiter, bis er an Aois schlafendem Gesicht hängen bleibt. Eine Frage geistert die ganze Zeit schon in seinem Kopf herum: Warum hat er das gemacht? War es wegen des Mordes an ihren Eltern und dass sie, ähnlich wie er, alles verloren hat oder ist es reine männliche Natur gewesen? Er wusste die Antwort nicht. 'Ach ist jetzt auch erstmal egal. Viel wichtiger ist jetzt wie es weiter geht' denkt Itachi und grübelt bis zum Morgengrauen über seinen Plan nach.

Der Morgen bricht mit einem dunklen Blau an, welches langsam über Blautönen gemischt mit Rottönen bis hin zum Hellblau des Tages wechselt. Vorsichtig berührt Itachi Aoi an der Schulter und rüttelt sie wach. „Waa..wasn los?“, murmelt sie verschlafen. „Wir müssen weiter ziehen.“, meint Itachi nur und reicht ihr einen Streifen Trockenfleisch und die Feldflasche, nachdem sie sich Augen reibend auf gesetzt hat. „Wohin gehen wir?“, fragt Aoi neugierig und unterdrückt ein Gähnen. „Ich werde dich nach Konohagakure bringen. Dort wirst du erstmal Schutz vor Tobi haben. Das wird eine fünf Tagesreise werden und unser erstes Ziel ist ein Dorf, in dem wir unsere Vorräte auf stocken.“, erklärt ihr Itachi seinen ausgetüftelten Plan. „Aha gut, dann lass uns los gehen.“, sagt sie etwas munterer. Itachi löscht noch schnell das Feuer und die beiden ziehen los.



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