A Different Kind of Love von 2034Arabella (inklusive aller Fortsetzungen) ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Bittersweet Desperation --- „…Nacht. Schwere Dunkelheit lag im Raum, erdrückte mich förmlich, ließ den Atem schwer gehen, keuchend. Schweiß rann mir aus den Poren der erhitzten Haut, fühlte sich unangenehm an. Die wie im Fieber glühende Haut zog sich schmerzhaft zu einer Gänsehaut zusammen, als der eiskalte Zug der Nachtluft sie traf, den Schweiß verdunsten ließ und mir die pulsierende Hitze entzog. Die Brise, die aus dem Angekippten Fenster hereinströmte und Verkehrslärm der niemals schlafenden Großstadt mit trug, streichelte nur sanft über meine abgekühlte Haut, die beständig durch das in meinem Inneren brennende Feuer angeheizt wurde, nach außen abgeleitet wurde, mich zum transpirieren brachte und einen immerwährenden Kreislauf bildete, einem Perpetuum mobile ähnlich, angetrieben durch die beständige Glut in mir. Und diese Glut würde genährt von dem dunkelhaarigen Mann neben mir, auf mir, in mir. Wo genau er sich überall befand, vermochte ich nicht zu sagen, spürte ich ihn doch beinahe überall. Seine Berührungen ließen kleine Flammen auf meiner empfindlichen Haut entstehen, ich entflammte unter seinen Fingerspitzen, schlug Funken, wo sein Körper in Kontakt mit meinem war. Ein tiefes, animalisches Stöhnen löste sich aus meiner Kehle, brachte die Luft zum Schwingen, trieb dem erhitzten Körper neben mir, an mir einen Schauder über den Rücken, der sich ohne zeitliche Verzögerung auch über meinen zog. Rhythmische Bewegungen, Brennen, Pein, Wolllust. Heiseres Keuchen. Tiefes, vibrierendes Stöhnen, das mich wie ein glühender Blitz durchzuckte, meine Erregung qualvoll steigerte. Finger, die in einem Moment zärtlich über meine Haut fuhren, sich dann Qual verursachend in sie bohrten, Schrammen hinterließen, die ein bittersüßes, brennendes Prickeln hinterließen, das mich noch mehr anmachte. Das raue Bettlaken scheuerte an meinen Knien, produzierte ein Gefühl, ähnlich dem Schmerz von feinen Nadelstichen auf meiner Haut. Mein Herzschlag kam mir quälend langsam vor, in meinen Ohren pulsierte und dröhnte er dumpf. In meinem Schädel schien er jedoch ein anderes Tempo zu haben als in meinem restlichen Körper, dort spürte ich die schnelle und intensive Frequenz meines Herzens, die meinen Körper mitriss, in meinen Knochen schmerzhaft dröhnte und Ähnlichkeiten mit dem Dauerfeuer eines Maschinengewehrs hatte. Der Takt war zu schnell, um ihn mitzuzählen und langsam genug, um dennoch die einzelnen kraftvollen Schläge in mir zu spüren, ihre Kraft raubende Wirkung zu vernehmen und die damit einhergehende Pein. Paralysiert von Lust und Qual stöhnte ich auf, drängte mich ihm entgegen, schnappte nach Luft, die nicht annähernd genug Sauerstoff beinhaltete, sah schwarze Flecken vor meinem Augen, als die schwere, drückende Nachtluft nicht die erhoffte Erlösung brachte. Die Erlösung kam dennoch. Stetig schaukelte sich meine Erregung hoch, steigerte sich, quälend schön. Einem Delirium nahe kam ich, ergoss mich auf das Bettlaken, das schon feucht vom Schweiß unserer Körper war. Die groben Fasern schmerzten empfindlich an der sensiblen, überhitzen Haut, als ich mich in eine andere Stellung brachte. Neben mir atmete der dunkelhaarige, mich in den Wahnsinn treibende Mann ebenso heftig, zog sich aus mir zurück, brachte kurzzeitig Abstand zwischen unsere glühende, gereizte Haut. Der auf ihr klebende Schweiß erkaltete sofort, entzog unter der Brise schwerer Nachtluft mir Wärme, verbesserte aber meinen körperlichen Zustand in keinster Weise. Stattdessen empfand ich die Kühle als unangenehm, fröstelte leicht in der Zugluft. Mit meiner frei gewordenen Hand wischte ich mir über die feuchte Stirn, spürte, wie meine verklebten Haare sich schon der Temperatur der kälteren Nachtluft angepasst hatten. Meine schwelenden Sinne nahmen mehr und mehr von der Umgebung auf, ihre Beschränkung auf rudimentäre Gefühle und Empfindungen fiel von mir ab, mein Wahrnehmungsspektrum weitete sich. Ich hörte das Rauschen des Verkehrs, das mal lauter aufwogte, meine Ohren zu überfordern schien, dann wieder leiser wurde. Die Nachtluft strich durch das geöffnete Fenster herein, streichelte meine dampfende Haut mit eisigen Fingern, prickelte wie kleine elektrische Entladungen. Mein Herz schlug dumpf in meinem Brustkorb, der nachhallende Schlag saugte immer noch die Energie aus meinen Gliedern. Ein Schauder entstand, wogte über meinen Körper, hinterließ eine Gänsehaut, als kühle Finger über die wunden Stellen meines Armes fuhren. Die kitzelnde Berührung ließ das kaum zur Ruhe gekommene Feuer in mir wieder auflodern, spendete wieder Hitze. „Dave…“ Ein heiseres Flüstern drang aus seinem Hals, verursachte ein undefinierbares Gefühl in mir. „Still. Reden können wir morgen.“, flüsterte ich, leckte über meine geschwollenen, aufgerissenen Lippen. Ein einzelner Kuss diese Nacht hatte ausgereicht, um meine Lippen in einen so schändlicheren Zustand zu bringen, dass ich mich nicht mehr traute, zu reden geschweige denn, ihn nochmals zu küssen. Doch er störte sich nicht daran, seine Finger fuhren über meine empfindliche Haut, zogen mich an seine bebende Brust. Die salzigen Schweißtropfen glitzerten Silber im hereinfallenden Mondlicht. Mein Atem strich über die Gänsehaut, die sich auch auf seinem ermattet daliegenden Körper gebildet hatte. Seine starken, muskulösen Arme zogen mich in seine Richtung, drückten mit wesentlich mehr Kraft, als das man es als zärtlich bezeichnen konnte. Morgen würde mein Körper zusätzlich zu den anderen Spuren dieser Nacht auch noch blaue Flecken aufweisen. Doch das störte mich nicht. Schweiß rann von meiner kalten Stirn, eine glühende Hitze, ähnlich einem Fieber tobte in meinem Leib. Das Atmen fiel mir schwer. Da Gewicht von seinem Kopf, genau auf Höhe meines immer noch zu schnell schlagenden Herzens, presste meinen Brustkorb zusammen. Der abgetrocknete Schweiß klebte unangenehm, ließ das Bettlaken mit mir verwachsen. Zum Teil spürte ich aber auch noch diese Feuchte, besonders auf meinem sich in rastloser Frequenz heben und senkende Brustkorb. Die salzige Tropfen vermehrten sich Irrationalerweise sogar. Im Mondlicht schimmerten sie wie funkelnde Sterne. Mein Schweiß vermischte sich mit Tränen, die ungehindert aus seinen Augen rannen, sachte auf meinen erhitzten Brustkorb fielen und dort vom Wind langsam aufgenommen und fort getragen wurden. Ich spürte das leise Zittern, das den Körper ergriffen hatte, der sich eng an mich drückte. Lautloses Schluchzen, bittere Reue. Scharfer, kupferartiger Geschmack auf meiner Zunge, als ich meine Zähne ruckartig zusammenpresste. Schon wieder tat er es. Immer und immer wieder. Nie würde er es als das akzeptieren können, was es für mich war. Immer riss er sich förmlich auseinander, spaltete sein Herz von seinem Verstand ab, nur um danach wieder in diese Starre zu fallen, in der das Bedauern und die Verzweiflung aus den dunklen Ecken seines Verstandes gekrochen kamen und ihn gewaltsam eroberten. Silberne Spuren reflektierten das Licht, griffen mein Herz an. Ich wandte mich ab, sah zur Seite, weil ich diesen Anblick nicht mehr ertragen konnte. Ich konnte die Situation nicht mehr ertragen. Wie lange sollte dies nun noch so gehen? Wie lange würde es dauern, bis er zerbrechen würde? Und wie lange konnte ich noch von ihm verlangen, sich mir hinzugeben? Er wollte es ja doch nicht, bedauerte es hinterher immer. Unangebrachte Reue kroch jedes Mal durch sein Herz, Bedauern darüber, sich mir hingegeben zu haben, Bedauern darüber, diese Reue zu fühlen. Und auch ich bedauerte. Bittere Erkenntnis durchflutete mich: Ich selbst war der Grund für seine Leiden, seine Gewissensqualen. Und auch wenn ich ihn nicht in eine solche Situation bringen dürfte, dies jetzt abbrechen sollte und ihm nie wieder so nahe kommen sollte, wusste ich doch, dass das unmöglich war. Mein Körper reagierte immer auf ihn, mein Herz kannte die Antwort. Nie würde das hier aufhören. Wir waren gefangen in unseren Trieben, gefangen in der Tretmühle des Schicksals. Und so würde ich damit leben müssen, dass es ihn innerlich zerreißen würde. Das ich durch seinen Anblick innerlich zerreißen würde. Ein brennender, aggressiver Schmerz breitete sich in meinem Herzen aus, die Erkenntnis wühlte sich wie ein rostiger Dolch in meine Eingeweide, salzige Tränen benetzten die Wunde, schufen eine neue Ebene der Qual. Und dahinter pulsierte der bittersüße, metallisch warme Schmerz meines gebrochenen Herzens…“ --- „Dave, was…was tust du da?“ Ein Flüstern, vorsichtig und weich gesprochene Worte, um die angenehme Stille nicht zu zerstören. Weich klangen sie in meinen Ohren, die tiefe Stimme vibrierte in mir. Langsam fuhren meine Finger, die bisher nur die Arme des dunkelhaarigen, großen Mann festgehalten hatten, unter sein graues T-Shirt, ertasteten den Ansatz seiner Bauchmuskulatur und streichelten sie, spürten, wie er sie fast sofort anspannte. Sein Atem liebkoste mein Gesicht, als ich ihn im Halbdunkel ansah. Seine dunklen Augen zeigten Unsicherheit. „Entspann dich. Einfach nur genießen.“, brummte ich, darauf bedacht, meine stimme tiefer klingen zu lassen als sie eigentlich war. Ich wusste, dass es ihn anmachen würde. „Ich…Ich weiß nicht…“, stotterte er, die Arbeit meiner Finger versagten es ihm, klare Gedanken zu fassen. Warum musste er jetzt reden? Ich wollte das nicht. Viel lieber wollte ich etwas anderes. Schwerfällig beugte ich mich näher zu ihm, befeuchtete meine Lippen mit der Zunge, betrachtete eine verführerischen Lippen und wünschte mir, dass sie das letzte Stückchen zu meinen überwinden würden. Doch sie taten es nicht. Ich tat es deshalb, ertastete seinen Mund mit meinen, küsste ihn zärtlich. Und mein Kuss wurde erwidert. Heftig, leidenschaftlich. Die anderen Lippen waren bei weiten nicht so vorsichtig, aber dafür sehr verführerisch. Der Kuss verwandelte sich in einen Kampf, einen Kampf unserer Lippen, unserer Zungen und Zähne. Seine Hände drücken mich an ihn, sein Griff wurde schnell sehr fest und unerbittlich. Fast als habe er Angst, ich würde gehen, ihn verlassen. Dabei wollte ich das nicht, nichts lag mir ferner als ihn zu verlassen. Ich liebte ihn doch. Und ich begehrte ihn. Und er auch mich, spürte ich doch seine Erregung. Meine Hände machten sich selbstständig, erkundeten seinen Körper, den ich nun so gut kannte, der aber immer noch eine unbeschreibliche Faszination auf mich ausübte. Und als er auf meine Bemühungen reagierte, indem er den Kuss unterbrach und stöhnte, fühlte ich mich in meinem tun bestärkt. „Dave…das geht so nicht…hör auf…“, hauchte er so leise und mit zugeschnürter Kehle, das ich ihn nur mit Mühe verstand. Ich reagierte nicht, zumindest nicht in gewünschter Weise. Stattdessen entschloss ich mich dazu, sämtliche Proteste mit einem Kuss zu ersticken. Es funktionierte. Doch nur kurz. Die Arme, die mich eben noch kraftvoll gehalten hatten, drückten mich plötzlich gewaltsam weg, schafften Raum zwischen unseren Körpern. „Was zur…stimmt etwas nicht?“, entfuhr es mir. Langsam machte ich mir doch Sorgen. Es war nichts ungewöhnliches, das er sich öfters mal zierte, doch das endete fast immer, wenn die Lust und Begierde nach mir sämtliche Zweifel beiseite schwemmte. Doch diesmal musste es anders sein. „Dave...es geht nicht mehr. Ich kann das nicht.“ Er brach ab, sah zur Seite. Mied meinen Blick. „Was…was ist los?“ Ich fühlte mich überfordert, stand auf und suchte seinen Blick. Ein heilloses Gefühlschaos wütete in mir, vorherrschend waren Angst und Lust, was eine seltsame Mischung war. In den großen Augen meines Gegenübers erkannte ich jedoch ebensolches Chaos, auch n diesen Augen lag Angst, doch sie wurde überschattet von etwas anderem, etwas Gewaltigerem. „Ich…ich kann das nicht Phoe. Bitte…zwing mich nicht dazu. Es ist einfach nicht richtig…“, gab er ausweichend Auskunft. Im fahlen Licht erkannte ich schimmernde Tränenspuren auf seinem schönen, traurigen Gesicht. In mir entstand ein solcher paralysierender Schmerz, dass mir der Atem stockte und meine Hand zu meinem klopfenden Herzen wanderte. Jegliche Lust war wie fortgewischt. Die Angst nahm überhand, lähmte mich. „Was…was soll das nun werden?“ „Ich weiß nicht. Aber so kann’s nicht weitergehen.“ Ich schluckte. Versuchte mich zu beruhigen. Ich hatte ja vorausahnen können, dass es früher oder später in einem Moment wie diesem hier enden würde. Es hatte die ganze Zeit im Beeich des Möglichen gelegen. Und dennoch hatte ich es verdrängt. Wohlweißlich weit von mir geschoben. Und jetzt erwischte es mich auf kaltem Fuß. Unerwartet. „Aber…“ Ich wusste nicht, was ich noch erwidern sollte. War das hier das Ende? Das konnte es doch nicht sein! Ich erinnerte mich der Worte, die er einst zu mir gesagt hatte, als ich von ihm eine Entscheidung hören wollte. Damals hatte er sich für mich entschieden, trotz dagegen sprechender Argumente. „…Ich kann einfach keine befriedigende Lösung dafür finden. Es gibt keine Einigung. Ich muss eines von beiden aufgeben. Aber das ich meinen Glauben nicht aufgeben kann, ist dir sicher klar. Aber ich will und kann das hier nicht ignorieren. Lieber lasse ich mich innerlich zerreißen. Ich liebe dich, Phoenix. Glaube es mir. Es hat lange gedauert, bis ich mir das eingestehen konnte. Aber es ist so…“ „Liebst du …denn nicht mehr?“, flüsterte ich kraftlos, verdammte mich für meine Angst. Er blickte zu mir auf. Erschrecken stand auf seinen Zügen. Dann äußerte er sich leise: „Natürlich liebe ich…aber das hat doch damit nichts zu tun! Oh Gott! Dave! Bitte…hör doch auf…“ „Nein. Beantworte meine Frage…bitte, Rob!“ Er blieb still. Sah nach unten, vermied es, in meine brennenden Augen zu sehen. „Ich… weiß nicht, was ich fühlen soll…weiß gar nichts mehr…natürlich ist d etwas, aber…es hätte stärker werden sollen…doch alles, was ich noch fühle, ist Verzweiflung…Ohnmacht…Angst…Ich will das nicht mehr…Ich weiß, das ich dich mal geliebt habe…geglaubt habe, zu lieben, aber…ich…weiß nicht, ob meine Gefühle ausreichen…“ --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)