Someone like you.... von JO89 ================================================================================ Kapitel 1: 1st September 1995. ------------------------------ „Und worauf stoßen wir an?“, wollte er mit rauer Stimme und verschmitztem Lächeln wissen, als er seinem besten, ein paar Jahre älteren Freund in die Augen sah. In dieser düsteren Kneipe mit dem gedimmten Licht, dass diesem Lokal einen noch verruchteren Eindruck bescherrte als es ohnehin seines Namens wegen hatte. „Darauf dass du in deinem letzten Schuljahr aber auch gar nichts anbrennen lässt, hast du mich verstanden?“ Die Aussage traf ihn unvorbereitet und die Strenge in den Worten war nun wirklich nicht zu überhören gewesen. Adrian ließ den Feuerwhiskey langsam sinken, während er stutzte und nach den richtigen Sätzen rang. Doch Flint kippte sich das Gesöff ohne Weiteres – ohne ein Zucken – seine Kehle hinunter und Adrian wusste nur zu gut, dass eben dieses Getränk seinem Namen wirklich alle Ehre machte. Der mittlerweile Siebzehnjährige wusste nun wirklich nicht, was er mit dieser Aussage in seinen letzten Sommerferien anfangen sollte, schon gar nicht, wenn die sowieso in weniger als 36 Stunden enden würden. Flint musterte ihn misstrauisch, wollte Adrian nicht darauf trinken in dem sehr wahrscheinlich letzten Jahr noch einmal die Sau rauszulassen? Immerhin würde er kaum wie Flint selbst wiederholen. Dann zuckte Pucey mit den Schultern, murmelte aber doch: „Marcus, ich werde allem widerstehen nur der Versuchung nicht, solange mein Stolz und mein Ego keinen Kratzer erleiden.“ Dann prickelte der scharfe, brennende Alkohol auch auf seiner Zunge. Kaum geschluckt, begann der jüngere zu husten und Flint quittierte dies mit einem Augenrollen. Er war ja doch ein kleiner Junge… Schließlich hob der Siebzehnjährige ruppig den Arm und schaffte noch zwei weitere an. „Willst du nicht auf Butterbier umsteigen?“, kam es trocken von Flint, der sich mit einem Arm abstützte. Doch sein Freund schüttelte vehement den Kopf. Und als die zwei Feuerwhiskey auf ihrem Tisch vor ihnen standen, murmelte Adrian: „Entschuldige mich bitte.“ Flint wandte sich um, war es nun schon weit, dass der gute kotzen gehen musste? „Aber ich kann mich gegen diese anzüglichen Blicke der Hexe da vorne nicht mehr wehren. Also, bin gleich wieder da.“ Der Ältere blickte seinem Freund nach, der gelassen auf diese Hexe im kurzen Rock zuwankte, die ihre Haare zwirbelte, nur um dann mit ihr auf der Herrentoilette zu verschwinden. „Tse…“, schnaubte Flint und stieß sich gleich beide Feuerwhiskey ohne groß Luft zu holen hinunter. Adrian würde es sicher nicht auffallen, wenn bei seiner Rückkehr ein anderes Glas vor ihm stehen würde… ♦ Der Wind wehte durch ihr glattes, langes, braunes Haar, dass sie immer wieder zurückstrich, nur um es dann wieder vor ihren Augen tanzend zu haben. Sie seufzte unwillkürlich auf, als sie daran dachte, dass dies ihr sechstes Schuljahr werden würde. Ein Jahr voller Überraschungen, ein Jahr, in dem Quidditch wieder eine Rolle in ihrem Leben spielen würde. Ein Jahr so ganz anders als 1990. Sie wusste noch genau wie es gewesen war: zum ersten Mal vorm Hogwartsexpress zu stehen, allein mit ihrem Vater, weil ihre Mutter ihren Bruder zur selben Zeit woanders absetzte. Er hatte sich dagegen entschieden Hogwarts zu besuchen, eine Entscheidung, die sie bis heute nicht ansatzweise verstehen konnte, oder gar nachvollziehen. Katie Bell wusste, wie es gewesen war, mit ihren kleinen, vor Kälte zitternden Händchen, die große, warme Hand ihres Vaters zu umklammern, der ihr zugelächelt hatte und flüsterte: Mein großes, kleines Mädchen….“ Groß – im Sinne von langsam erwachsen oder älter werdend. Klein, nun ja, wie sollte sie sagen, sie war für ihr Alter schlichtweg ein Winzling. Und nun, nach all dieser Zeit, stand sie alleine da, am Bahnhof King’s Cross, an diesem 1. September 1995. Und das nicht, weil sie keiner begleiten wollte – nein, ihr Vater war nur schwer abzuschütteln gewesen, als er ihr den vollen Koffer aus dem Zimmer trug. Aber Katie kam sich schlichtweg dämlich vor, wenn sie mit ihrem Vater wohlmöglich Händchen haltend hier aufkreutzte, sie war eben nicht mehr Elf. Und deswegen hatte sie sich den Tränen nahe, ähnlich wie ihr Bruder – dieser hatte nicht geheult, dafür war er viel zu verschlossen – zuhause bei ihren lieben Eltern verabschiedet. Augenblicklich seufzte sie, denn der Abschied war schwieriger gewesen als angenommen… „Hallo Bell!“, hörte die junge Hexe und wandte sich um. „Davies!“, grüßte sie mehr überrascht als freundlich, weil sie eigentlich nicht viel mit ihm zu tun hatte, und musterte ihn mit ihren großen braunen Augen, sowie er vor ihr stehen blieb. Sie hatte schon immer gewusst, dass der Kerl charmant, höflich und zuvorkommend war – Komplimente vom Himmel regnen ließ, die ihm offensichtlich nicht ausgingen und rein intellekutell ein sehr guter Gesprächspartner sein mochte; das hatte die Hexe jedenfalls auf den Gängen Hogwarts aufschnappen können, in denen Hexen von einem Klassenzimmer zum nächsten huschend gedankenverloren über ihn schwärmten. Dass er ganz gut aussah, das war noch ein ganz anderes Thema – ein zu Fleisch gewordener Traummann, einen Jahrgang über ihr. Katie hörte schon Spinnet, die ihr die Ohren voll heulen würde, sobald sie Roger auch nur erblicken würde, wie attraktiv und wortgewandt er nicht war. Und als die junge Hexe merkte, dass sie ihn für unbestimmte Zeit schweigend gemustert hatte, und auch er das lächelnd registrierte, mit diesem wissenden Blick und dieser Augenbraue, die sich etwas in die Stirn gezogen hatte, räusperte sich die Sechszehnjährige und wollte freundlich wissen: „Was gibt es?“ Davies nahm wieder Haltung an, da er diese seines Unglaubens wegen der genauen Musterung vernachlässigt hatte, straffte seinen Rücken, führte eine geballte Hand zu seinem Kreuz und strich sich mit der anderen über sein ohnehin glattes Hemd. „Du macht deinem Namen wirklich alle Ehre, Bell“, begann er und dieses charmante Lächelnd hatte sich wieder auf seine Lippen gelegt, ehe er fortfuhr: „ und ich hoffe ich bekomme wenigstens einmal die Gelegenheit ein Hogsmeade-Wochenende mit dir zu verbringen.“ Katie meinte sich verhört zu haben. Ganz klar, das hier war ein Traum. Musste es sein, auch wenn sie jetzt noch nicht wusste, was sie von solchen Hirngespinsten halten sollte. Sie blickte ihn an, als er ihre Koffer in den Zug hievte und sich beim Eingang schließlich nett bei ihr verabschiedete. „Überlege es dir, wir können sicher heute Abend nochmal darauf zurückkommen.“ Und dann war er mit rauschendem Umhang verschwunden und ließ eine völlig überforderte Katie Bell zurück. ♦ Es war nicht anders zu erwarten, als sie mit Leanne, Alicia und Angelina die wenigen Eingangsstufen überquerte, als ihr ihre Jäger-Kollegin schwärmerisch von Davies erzählte. „Er ist so unglaublich! In wirklich allen Punkten! Gutaussehend, humorvoll, unwiderstehlich…“ Katie hatte bei diesem Wort abgeschaltet, denn das hatte sie alles bereits während der Zugfahrt gehört. Sie bemerkte generft die Männerstimmen hinter ihr, und eine konnte sie zumindest als Warrington identifizieren, da konnte ja der Weiberheld Pucey und ihr personifizierter Alptraum Bletchley, weil er im selben Jahr war wie sie, auch nicht weit sein. Und dann erhob sich auch schon die tiefe Stimme eines zweiten Slytherins, den sie nun wirklich nicht leiden konnte. „Ja, was soll ich sagen, er genießt es in der Profi-Liga, wer kann es ihm schon verübeln!“ Vielleicht mochte sie ihn gerade deswegen nicht, weil sich Padma in ihren Armen ausgeheult hatte, weil er mit ihr geschlafen hatte und danach, gerade deshalb nichts mehr von ihr wissen wollte. Und dann, bei der letzten Stufe hörte sie ein Klatschen und Katie war, als würde sie noch immer die wiederlichen Finger auf ihrer linken Pobacke spüren, die sie soeben noch vor wenigen Sekunden berührt hatten, und wegen denen ihre Haut nun an dieser Stelle brannte. Ruckartig und blind vor Zorn, wandte sich die junge Hexe um und starrte mit funkelnden Augen in Bletchleys Gesicht, der sie überheblich grinsend musterte. „Hat’s dir etwa gefallen?“, hörte sie nur seinerseits, wegen ihrer im Gesicht aufgestiegenen Röte, die kaum jemand verbergen konnte. Und dann schaltete sich ihr Verstand ab – dahin war das Mädchen, das keiner Fliege etwas zu Leide tun konnte, so Harry Potter. Bell ignorierte die fragenden Blicke seiner beiden Anhängsel, die es offensichtlich nicht mit bekommen hatten und holte aus. Die schallende Ohrfeige traf Bletchley so heftig, dass er die wenigen bereits überquerten Stufen wieder hinunterfiel, genauso wie das laute Gezeter Katie Bells, dass einem Löwen glich: „Was bildest du dir eigentlich ein?!“ Heute machte sie ihrem Wappentier wirklich alle Ehre. Es ging alles so schnell, als sie realisierte, dass Blechtley ihretwegen die Stiege hinunter gefallen war und sie sich ihre Hände geschockt vor den Mund schlug und jeden Schrei erstickte. „Mister Bletchley, Miss Bell! Sofort in mein Büro!“, hörte die Hexe wenige Herzschläge später unisono von ihrer Verwandlungs-Lehrerin und Professor Snape. Bell blickte in die geschockten und vor allem gehässigen Gesichter der Schlangen, die verbliebene Quiddtichmannschaft, die Flint zuletzt noch angeführt hatte, naja zumindest noch bis Ende 1994. Und dann war eben noch der Anhang, der Rest des Abschaumes, der mindestens genauso besessen davon war, wie wohl sie selbst: Pucey, Crabbe und Goyle und natürlich Parkinson, die Malfoy immernoch bewundernde Blicke zuwarf, er sie allerdings gefliesentlich ignorierte. In diesem Moment konnte die Hexe nicht anders, als selbst zu Miles Bletchley zu rennen und ihm aufzuhelfen, ihre Freunde ignorierte, die wahrscheinlich genauso die Luft angehalten hatten, wie sie selbst. Zaghaft griff Katie nach dem Arm der Schlange und zog ihn hoch, mit einem hilflosen Flüstern an ihn gewandt: „Das wollte ich wirklich nicht…“ „Haben Sie nicht gehört? Mitkommen!“, giftete Snape, der an seinem Umhang zog und schließlich McGonagall rauschend folgte. ♦ Im nächsten Moment, in dem Bell wieder klar denken konnte, fand sich die sechzehnjährige Schülerin im Verwandlungszimmer wieder. Professor Snape vor ihr stehend, der darauf bestand die Wahrheit zu erfahren und sie mit glasigen Augen und schniefender Nase sich immer wieder rechtfertigte: „Er hat mich begrabscht! Mir auf den Po geschlagen! Er hat diese Ohrfeige verident!“ Katie bemerkte, dass selbst Professor McGonagall ein Augenrollen nicht unterdrücken konnte, während Miles behaglich alles abstritt. Snape wandte sich währenddessen seinen Fläschen zu. „Ich denke, das hier wird ihnen weiterhelfen, Miss Bell.“ Dann reichte er ihr eine Phiole mit einer ihr unbekannten Flüssigkeit. Die Schülerin stieß sich den widerlichen Trank ohne zu zögern die Kehle hinab, nur um dann bei Snapes erneuter Aufforderung „Ich höre.“ weinend wiederholte, was sie zuvor schon etliche Male zuvor auch gewimmert hatte. „Ich wollte ihn nicht von der Treppe stoßen! Er hat mir auf den Hintern gefasst! Muss ich mir das etwas gefallen lassen? Eine Ohrfeige hatte er doch verdient…“ Katie war mit ihren Nerven am Ende, nicht nur weil Snape sie immer wieder dasselbe fragte, seit einer halben Stunde und sich Mcgonagall soweit es eben ging zurückielt. Seufzend und dieser Schilderungen müde wandte sich der schwarzhaarige Mann an seinen Schützling und hielt ihm ein ähnliches Röhrchen hin, doch der Junge verneinte und murmelte: „Nein, Sie müssen mir wirklich keinen Wahrheitstrank geben, was Bell gesagt hat, stimmt…“ Sein Gesicht wirkte beschämt und die Stimme des Schülers war immer leiser geworden. „Na bitte, Severus. Du wolltest ja nicht auf mich hören“, mischte sich nun die Hauslehrerin der Gryffindors ein. „Sie können gehen, beide. Und Ihnen Mister Bletchley, rate ich den Krankenflügel aufzusuchen um sich zu versichern, dass Ihnen wie Sie sagen, wirklich nichts fehlt.“ Beide nickten und wandten sich zum Gehen. Bei der Tür hielten beide aber nochmal inne. „Ach ja und noch etwas. Mister Bletchley, 20 Punkte Abzug für Slytherin wegen unangemessenem Verhaltens und zwei Stunden Nachstizen. Am Montag ab Acht.“ Gerade als Snape seine Kollegin anfahren wollte, dass er das überhaupt nicht einsah, wieso nur sein Schüler bestraft wurde, hörte er mit eisiger Stimme: „Miss Bell, für Sie gilt das selbe.“ Und als sich ein wirklich fieses Grinsen auf Snapes Züge schlich, zischte er: „Für Dienstag gilt dasselbe, Miss Bell.“ Bei dem wütenden Anblick von Professor McGonagall, fügte er allerdings noch schnell hinzu – und hätte sich dafür am liebsten in die Zunge gebissen: „… Mister Bletchley.“ Kapitel 2: Veritaserum ---------------------- Endlich saß Katie Bell am selben Abend bei ihren Freundinnen am Tisch und war sichtlich zerknirscht, dass Gryffindor mit 20 Punkten Abzug, da war das Schuljahr erst wenige Stunden alt, nur wengen ihr bereits ins Minus gerutscht war. Natürlich juckte sie es wenig, dass es Slytherin genauso getroffen hatte. Und Angelina neben ihr hatte nichts Besseres zu tun als sie deswegen anzugiften. Es würde schwer werden, das wieder aufzuholen! Wie hat sich Katie das bitteschön vorgestellt? Wie soll das Schuljahr verlaufen, wenn sie sich öfter solche Ausraster gönnte? Spätestens da, hatte Bell wütend von ihrem noch immer nicht angerührten Essen aufgeblickt und ihre Freundin angefunkelt. „Ich glaube, ich habe mich verhört?“, murmelte Katie ruhig, sichtlich um Beherrschung ringend, weil sich Johnson in ihrer Rage so anhörte, als liege der alleinige Fehler bei katie und nicht bei Bletchley, der zu weit gegangen war. Alicia auf Katies anderer Seite, legte beruhigend die Hand auf Katies Schulter und wollte wissen: „Und wie hättest du reagiert, Angelina? Hättest du dich für diese Belästigung einfach wieder umgedreht und wärst weiter gegangen? Also ich hätte auch so reagiert wie Katie. Wer will sich schon von einem Slytherin anfassen lassen?“ Katie lächelte Spinnet dankbar zu und Angelina wurde plötzlich still. Als wäre sie zur Besinnung gekommen, dass es hier um mehr ging als ein paar dämlicher Punkte. „Tut mir Leid…“, stammelte die hexe schließlich und wandte sich zu ihrem Essen. Leanne, die das ganze Spektakel stillschweigend gemustert hatte, lächelte schief. „Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus“, wollte sie das Thema abschließen und fing von Roger Davies an. Sie wusste, Alicia würde sofort wieder von seinen Manieren schwärmen, und es gelang auch. Nach einer Weile schien Katies Auseinandersetzung mit Bletchey völlig vergessen. ♦ „Sie hat was?!“, entfuhr es Graham, der von dieser sache nichts, aber auch gar nichts mitbekommen hatte. Bletchley senkte beschämt den Kopf. „Du hast was?“, war die nächste Frage gewesen. Montague wusste nicht, worüber er sich mehr aufregen sollte. Dann sank er auf seine Bank. „Das gibt es nicht, wollt ihr mich verarschen?“ Sein Blick wanderte von Malfoyund seinen Anhängseln zu Warrington, überging das Häufchen Elend namens Bletchley, und stoppte bei Pucey, der kleinlaut von sich gab: „Nein.“ Ein resigniertes Seufzen war zu hören. „Bitte ertränkt mich in der Suppe…“, stöhnte Graham schließlich in sarkastischem Ton, unwissend, dass dies Bell bei der Ankunft am Gryffindortisch ebenso wehleidig von sich gegeben hatte. „Das willst du doch nun wirklich nicht!“, kam es spöttisch von Adrian, der keine Zweifel ließ, dass er Montagues Nase wirklich im ersten Gang versenken würde. Graham linste den Siebzehnjährigen finster an, dann versuchte er das Positive an der Sache zu sehen: Es war erst der erste Tag, das hieß, ihnen blieb noch genug Zeit, die Punkte wieder aufzuholen. Doch diese Einstellung verflog so schnell, wie sie gekommen war. Montagues Augenbraue begann zu zucken. Es war erst der erste Tag und schon waren sie im Minus! Das gab es doch nicht! Das durfte nicht war sein! Der Quidditch-Kapitän schob seinen Teller beiseite und legte seinen Kopf gegen die Tischplatte, natürlich gab er wehleidige, gequälte Töne von sich, war es nun Winseln oder Stöhnen, das konnte nimand so genau sagen… ♦ Katie und Leanne verließen nach dem Essen die Große Halle, dicht gefolgt von den Zwillingen, die sich prächtig amüsierten, weil Blechtley sein fett wegbekommen hatte. Wie sollte es auch anders sein? Dieser Vorfall war Gesprächsthema auf allen Tischen, und zwar den gesamten Abend über. „Katie!“, hörte sie ihren eigenen Namen und drehte sich um. Auch Leanne blieb verdutzt stehen. „Hallo Davies“, stammelte die Sechzehnjährige, er hatte ihr gerade noch gefehlt. „Geht es dir denn schon besser?“, wollte er wissen. „Jedenfalls bewundere ich deinen Mut, dass du dich gegen diese miese Schlange gewehrt hast…“, begann er, wollte aber genau das nicht zur Sprache bringen. Katie blickte ihn nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Jedenfalls wollte ich wissen, ob du schon Zeit hattest darüber nachzudenken, ob du einmal mit mir nach Hogsmeade gehen willst.“ Er hörte sich mehr verlegen als selbstbewusst an, das was er eigentlich ausstrahlen wollte. „Natürlich will sie!“, hörte Katie begeistert hinter Roger Alicias Stimme, die mit Johnson im Schlepptau bei ihnen stehen blieb, da hatte Bell noch keine Sekunde Zeit gehabt über die Frage nachzudenken. Rogers Gesicht erhellte sich sofort und er lächelte Katie an, die noch immer stutzte. „Ach, wer will mit einem Schleimbolzen wie dir schon ausgehen!“, höhnte es nun. Pucey und Warrington stoppten nun beim Ausgang, sie wollten in die Kerker. Davies linste beide sofort böse an. „Na wenigstens mangelt es mir nicht an Manieren und an Verstand. Kein Mädchen mit Klasse würde sich mit einem von euch auch nur länger als nötig abgeben“, kam es etwas überheblich von Roger. So kannte Katie ihn nicht. „Wirklich?“, folgte es provozierend von Adrian, der ein wissendes Lächeln aufgesetzt hatte. „Natürlich nicht!“, giftete Angelina, „Wenn Katie zwischen dir und Roger wählen müsste, dann isgt kein Gedanke daran zu verschwenden, dass sie sich für Roger entscheidet!“ Katie hielt augenblicklich die Luft an. Machten ihre Freunde gerade ein Date mit Roger für sie klar, obwohl sie nicht einmal wusste, ob sie eines haben wollte? Schließlich hatte sie sich für dieses Jahr als einzige Priorität in den Kopf gesetzt wieder Quidditch zu spielen und nichts anderes. „Bell, du würdest also nicht mit mir ausgehen, wenn ich dich darum bitte?“, kam es nun interessiert von Adrian, der sich lächelnd an sie gewandt hatte, und eigentlich nicht einen Nachmittag mit ihr verschwenden wollte Der einzige reiz lag darin, Davies eins auszuwischen. Jeder um Katie herum schien höhnisch zu lachen, selbst Davies, der sich offensichtlich seines Dates sicher war. Nur Adrian wartete gespannt auf ihre Antwort. Und da fiel ihr der Satz ihrer Oma ein, die das auch Katies Mutter schon seit einer Ewigkeit gepredigt hatte: Ein Nachmittag bringt dich nicht um. Außerdem ist es für einen Jungen schwer genug ein hübsches Mädchen wie dich zu fragen. Sie verfluchte sich selbst für ihr gutes Gächtnis.... Und Katie wollte nicht, dass andere über ihr Leben entschieden, mit wem sie nun Zeit verbrachte oder nicht. Wahrscheinlich wirkte auch noch der Veritaserum, denn sie wusste nicht, ob sie Roger jemals besser kennenlernen wollte – immerhin war der Typ aalglatt. Eher trotzig gab sie deswegen als Antwort. „Warum nicht, kann ja nicht so schlimm werden…“, dann wandte sie sich ab und eilte die Stufen hinauf. Sie hörte Pucey noch lachend: „Erster Samstag, wir treffen uns vor der Großen Halle um Acht!“ Bell blickte in das geschockte Gesicht Leannes, die ihr gefolgt war. Ja, kaite wusste nicht, was sie dazu getrieben hatte, ja zu sagen, deswegen tat sie es mit den Worten ab: „Leanne, es ist nun wirklich nichts Weltbewegendes. Was ist schon ein Treffen. Es heißt ja nicht, dass ein zwetes folgt und außerdem: Wenn er sich nicht benimmt, hex ich ihn dahin, wo die Alraune wächst.“ Ihre beste Freudnin konnte darüber nur herzhaft lachen, auch Katie schmunzelte. ♦ „Soso, ein Mädchen mit Klasse trifft sich nicht mit mir.“, kam es spöttisch von Pucey, der in Davies wütendes Gesicht sah, diese Emotion hatte die Enttäuschung überrant, dass nicht er das Date bekommen hatte. „Nun ja, ich hoffe, du findest noch jemanden für dein erstes Hogsmeadewochenende…“ Adrian brach in schallendes Gelächter aus und zog mit Warrington von dannen, der ihn schließlich im kerker fragte, ob er seinen verstand verloren hatte. „Das nennt sich Rache“, hatte Adrian geantwortet und es gelassen hingenommen, immerhin war bei Oktober noch genug Zeit. Er mochte Roger nicht, und auch wenn er gehofft hatte, Davies anders in die Schranken zu weisen, als ihm ein Date zu vermasseln, war der Anblick köstlich gewesen. Adrian und Warrington hatten es sich in den Sesseln vorm Kamin im Gemeinschaftsraum gemütlich gemacht, da stürmte Montague herein. „Bei Merlin! Seid ihr der Bedienung eures Verstandes nicht mehr mächtig? Du und Bletchley, was habt ihr in den Ferien genommen?“ Montague, der vor beiden stehen geblieben war, sprang aufgebracht auf und ab. Adrian rollte generft mit den Augen. „Schon mal daran gedacht, dass es eine Möglichkeit ist, Bell vom Quidditch abzuhalten?“ Graham beruhigte sich augenblicklich und ein fieses Grinsen schlich sich auf seine Züge. „Solange es dich nicht vom Quidditch abhält, soll es mir recht sein“, war seine Antwort, und dann setzte er sich zu ihnen. Es war also doch nicht so eine dämliche Idee, wie anfangs gedacht. Zusammen schmiedeten Warrington und Montague Pläne und Möglichkeiten, wie Adrian vorgehen könnte. Pucey selbst betrachtete dies mit zuckender Augenbraue, er wusste, mit seinem Charme konnte er jedes Mädchen kriegen, da waren diese dämlichen Hirngespinste seiner Kollegen nicht sonderlich hilfreich, außerdem kränte es seinen Stolz. Dachten die beiden Idioten denn wirklich, dass er von allein nicht fähig war, einer Hexe den Kopf ordentlich zu verdrehen? ♦ „Was hast du dir dabei gedacht?“, schrie Angelina quer durch den Gemeinschaftsraum, als sie durch das Loch stieg. Katie steckte unwillkürlich ihre Nase nur noch tiefer in die neue Quidditch-Today. „Mit dieser miesen, kleinen Schlange auszugehen!“, fuhr Alicia aufgebracht fort und beide blieben bei ihr stehen. „Er ist nicht klein…“, kam es leise von Katie, die sich sogleich fragte, warum sie das gesagt hatte. Spinnet und Johnson stierten sie an, als wäre Katie zu einem Troll mutiert. Dann stürtzen die Zwillinge herein. „Katie, du willst dich doch…“, begann Fred. „.. sicher nicht mit diesem Abschaum treffen.“, endete George. Katie stöhnte und legte das Magazin beiseite. „Ich will mich aber nicht mit Davies treffen!“, kam es gleichermaßen ehrlich wie hilflos. Ihre vier Freunde, selbst Leanne musterten sie verständnislos. „Wenn das Oliver wüsste,…“, begann Angelina fuchsteufelswild. „… er würde dich fragen, ob du einen Klatscher zu viel abbekommen hast!“, regte sich nun Spinnet auf. „Beim Barte Merlins, er weiß es aber nicht! Und außerdem, wenn du so scharf auf ein Date mit Davies bist, dann frag ihn doch!“ Katie wusste, Alicia war sich zu fein, einen Jungen um einen Nachmittag zu bitten, immerhin war das Männersache die Hexen darum zu bitten, und nicht umgekehrt. „Und ich weiß wirklich nicht, was daran so schlimm sein sollte, dass ich einen Tag für Pucey opfer, immerhin heiratze ich ihn ja, Merlin seis gedankt, nicht!“ Dann stand Katie auf und rauschte in ihr Zimmer, ließ ihre verdutzten Freunde mit offenen Mäulern stehen. So kannten sie Katie noch nicht… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)