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Something Different

One-Shot Collection
von

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Eine schlaflose Nacht im Tourbus

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wenn Liebe alles kaputt macht

Nur als kleine Info: Nicht alle One-Shot werden 'adult' sein. Das nächste wird es aber definitiv wieder^^

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Wie schnell ich dich lieben lernte, kann ich selber kaum glauben. Man sagt ja viel über Liebe auf den ersten Blick, doch man glaubt es erst dann, wenn man diese selber erlebte. Auch empfindet man dieses Gefühl, den anderen bereits ewig zu kennen. Man sagt auch, dass dieses Gefühl nur einmal auftritt, denn dann weiß man, dass das die Liebe des Lebens sei. Doch wie sehr das Gefühl Liebe mit dem Gefühl der Schwärmerei zu vergleichen ist, ist nicht vorstellbar.
 

Es war genauso, wie man es immer beschreibt. Die Liebe auf den ersten Blick, das vertraute Gefühl einen ewig zu kennen und auch das Vertrauen zu ihm, hatte ich auf einen Schlag erlebt. Noch nie hatte ich solche Gefühle. Noch nie schlug mein Herz so schnell gegen meine Brust, dass ich dachte einem Herzinfarkt nahe zu sein. Tausende Schmetterlinge schwirrten in meinem Bauch umher. Wenn ich dich sah, wusste ich einfach, dass ich dich liebte. Ich liebte nur dich und keinen Anderen, nur dich, Kai.
 

Doch du liebtest mich scheinbar nicht. Denn du sagtest mir, du seist unsicher. Du wüsstest nicht, was du wollen würdest. Du wüsstest nicht, wohin mit dir. Und du sprachst nicht mal mit mir darüber. Du behieltst alles für dich und hast mich im Dunkeln tappen lassen. Und irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich war ein Wrack und du hast gesehen, wie schlecht es mir ging, doch konntest du nichts machen. Du wolltest mir wahrscheinlich nicht helfen.
 

Ich lag in meinem Bett und grübelte darüber nach, was schief gegangen sein könnte. Mein Kissen war nass von meinen Tränen, die nicht enden wollten. Das Zittern wollte auch nicht nachlassen und mein Kopf drohte zu platzen. Ich konnte nicht mal mit jemanden darüber reden. Niemand würde das verstehen, zu viele hatten mich vor dieser Beziehung gewarnt. Niemand würde mich trösten, sie würden nur besserwisserisch vor mir stehen und mir die Schuld geben, diese Blöße wollte ich mir nicht geben. Doch wenn ich meine Gedanken nicht loswerde, würde ich noch wahnsinnig werden.
 

Mein Blick fixierte ein dunkelgrünes Buch auf meinem Schreibtisch. Es war aus Leder und wurde mir von meiner Tante geschenkt. In diesem Moment verspürte ich einen Drang meine Gedanken aufzuschreiben. Also stand ich auf, setze mich an meinen Schreibtisch und zog es zu mir. Ich schnappte mir noch einen Stift und schrieb einfach drauf los.
 

11.8.2009

Mein Kopf ist so voll, und obwohl ich meine Gendanken loswerden wollte, diese hier niederschreiben will, gelingt es mir irgendwie nicht, meinen ganzen Schmerz in Worte zu fassen. Auch will ich nicht, dass es zu einem Tagebuch mutiert. Deswegen werde ich dir dieses Buch widmen, Kai, damit du irgendwann dies lesen kannst und meinen Schmerz hoffentlich verstehen wirst, damit du endlich merkst, was du mir angetan hast.
 

Tja, jetzt sitze ich hier und schreibe. Es ist keine 24 Stunden her, da hast du mich verlassen. Du sagtest, dass für uns keine Chance bestehe, dass das mit uns nie wieder etwas werden würde. Du seist zu verwirrt, um weiterhin mit mir zusammen zu bleiben.

Ich will gerade nicht daran denken müssen. Lieber erinnere ich mich zurück, wie das mit uns angefangen hat.
 

Du bist wahrlich kein ruhiger Mensch. Bist immer auf Achse und machst auch immer so einen Lärm. Ich weiß noch, als ich dich kennen gelernt habe. Ich war damals bei Akira. Du wolltest kurz vorbeischauen. Ich kannte dich bis dato nicht und Akira hatte mir noch nie etwas über dich erzählt. Und als du zur Tür reingekommen bist, dachte ich mein Herz springt jeden Moment heraus. Du bist wie ein Wirbelwind in die Wohnung eingefallen und hast den Moment aufgemischt, genauso wie mein Innerstes und ich wollte dich. Von Anfang an, ich wusste, du bist es.
 

Auch du hast Interesse gezeigt, denn du hast spontan beschlossen bei Akira zu pennen und hast auch unschuldig gefragt, ob auch ich da schlafen würde. Wie hätte ich nein sagen können. Schließlich war ich so hin und weg von dir, dass ich einfach nur nicken konnte. Und als wir später schlafen gingen und du dich einfach zu mir auf meinen Futon gelegt hast, dicht an mich geschmiegt, hast du meinen Kopf zu dir gedreht und mich einfach geküsst.
 

Scheiße, ich muss schon wieder heulen. Ich bin kein verdammtes Mädchen. Ich verhalte mich aber so, aber warum muss das einfach nur so verdammt wehtun…ich will das nicht! Ich kann dich nicht einmal hassen für das, was du mir danach angetan hast. Und zu was du mich getrieben hast…
 

12.8.2009

Es ist wieder Nacht. Ich habe jetzt schon seit 35 Stunden nicht mehr geschlafen. Ich weiß nicht einmal, woher ich die Kraft nehme, überhaupt hier zu sitzen und zu schreiben. Ich hätte nie gedacht, dass so was passieren würde. Ich dachte immer, wir wären glücklich zusammen. Woher hätte ich wissen sollen, dass dein bester Freund Uruha auch die Beine für dich breit macht. Und dieses miese Arschloch, hatte sogar die Frechheit, mir dies einfach ins Gesicht zu sagen. So als wäre ich der Dumme bei der ganzen Geschichte. Fuck, ich bin es ja auch.

Ich sollte einfach kalt werden. Dann kommt nichts mehr an mich heran.
 

Aber ich kann nicht, ich weiß auch, warum ich nicht schlafen kann: du liegst nicht neben mir. Ich habe mich so daran gewöhnt, dass du neben mir liegst und ich dich atmen höre. Ich mag das Gefühl von deinen Füßen unter meine Beine, weil ich sie wärmen musste. Doch das wird nie wieder passieren. Warum und wann bin ich so abhängig von dir geworden?
 

13.8.2009

Weißt du eigentlich, was du zu mir gesagt hast? Das ist nicht mal eine Woche her. Du hast gesagt, dass du mich liebst. Aber dann verstehe ich deine Verwirrung nicht. Kai, du bist ein Idiot. Aber ein Idiot, den ich liebe. Ich kann einfach nicht anders. Ich kann das doch nicht einfach abstellen. Das kann ich nicht…
 

14.8.2009

Ich war bei Akira, und du warst auch da. Ich wollte dich am liebsten schlagen, doch ich Trottel habe mich von dir küssen lassen. Ich war wieder so benebelt von dir. Verschwunden war die Angst, dich für immer verloren zu haben. Doch nur für einen Moment. Ein paar Stunden später bist du gegangen, aber du hast nicht gewusst, dass ich dir aus dem Fenster hinterher geschaut habe. Ich habe es gesehen. Wie Uruha da stand und du ihn abgeknutscht hast. Am liebsten wäre ich aus dem Fenster gestürzt. Doch ich wusste, dass mich dieser Sturz nicht umbringen würde. Und auf mehr Schmerzen kann ich echt verzichten.
 

15.8.2009

Nachdem ich diesen Schock überwunden hatte, kam auch schon der nächste. Vor lauter Kummer wegen gestern, hatte ich meine Jacke bei Akira vergessen. Doch als ich dort klingelte, öffnetest ausgerechnet du die Tür. Was hattest du dort schon wieder zu suchen? Hatte Uruha keine Zeit? Ich sagte nichts, starrte dich nur an. Du zogst mich in die Wohnung und hast mich an die Wand gedrängt. Du sagtest, dass Akira duschen sei und schon hatte ich deine tollen und weichen Lippen auf meinen. Warum tust du mir das an? Ich wollte in diesem Moment, dass es nicht aufhört. Ich wollte einfach in diesen Kuss versinken und nie wieder die Realität erfahren. Ich wollte in dieser Welt bleiben, obwohl alles in mir schrie, wie falsch es doch war.
 

Als du wieder einen Schritt von mir gingst, habe ich einfach meine Jacke geschnappt und bin geflüchtet. Am liebsten hätte ich dir dein Lächeln aus dem Gesicht geschlagen. Du miese Ratte hast doch gar keine Ahnung.
 

25.8.2009

ICH LIEBE DICH KAI!!!!! Ich werde dich auch immer lieben. Ich weiß nicht, was du mit mir machst, aber am liebsten würde ich dich umbringen. DU kleines arrogantes Arschloch. Ich hätte nie gedacht, ich könnte jemanden hassen, nur weil ich diese Person liebe. Krass. Du hast mich besucht vor zwei Tagen. Warum habe ich mich darauf eingelassen? Du wolltest nur ein paar meiner Sachen vorbeibringen und ausgerechnet eine halbe Stunde bevor du kamst, meinten meine Eltern, shoppen gehen zu müssen. So waren wir alleine.
 

Schon an der Tür fand ich deine Frage, ob meine Eltern da seien, sehr merkwürdig. Doch du kleine Schlampe bist einfach grinsend an mir vorbei gegangen und hast dir das Shirt ausgezogen, während du die Treppe hoch in mein Zimmer gegangen bist.

Ich hasse mich, dass ich darauf auch noch eingegangen und dir hinterher gegangen bin. Ich habe meine ganze Wut genommen und dich dann so brutal gefickt, dass du geschrien hast. Doch ich habe mich so schmutzig danach gefühlt. Du hast dich, bevor du gegangen bist, noch einmal umgedreht und gesagt, dass ich derjenige bin, mit dem du den heißesten Sex hattest.
 

Ich hätte mich am liebsten erbrochen. Und als du weg warst, habe ich mich unter die Dusche gestellt und erst mal geheult, erst als ich mir fast die Haut vom Leib weg geschrubbt habe, bin ich raus und habe mich unter der Decke versteckt und dort weiter geheult. So ekelig habe ich mich noch nie gefühlt. Mein Herz hatte sich so sehr zusammen gezogen und für einen kurzen Moment dachte ich zu ersticken.

Du hast mich wieder benutzt.
 

25.9.2009

Was bist du eigentlich? Du wirkst wie das Licht auf eine Motte. Und wie die Motten, so verbrenne auch ich mir meine Pfoten an dir. Ich habe es doch tatsächlich zugelassen, dass ich wieder mit dir in einer Beziehung war. Beziehung ist auch noch übertrieben gesagt. Ich habe jetzt zwei Wochen bei dir verbracht. Morgens bin ich zur Schule gegangen, nachmittags meine Hausaufgaben gemacht, abends dich gegen alles Mögliche genagelt und dann sind wir schlafen gegangen. Ich habe mich noch nie im Leben so leer gefühlt.
 

1.10.2009

Du wohnst jetzt bei Uruha. Ist mir egal. Ich spüre eh nichts mehr. Wie konnte ich mich nur darauf einlassen. Wie konnte ich dir noch einmal vertrauen. Obwohl ich mich eigentlich selber gerade belüge. Als hätte ich nicht gewusst, dass wenn ich in der Schule war, du über Uruha gerutscht bist. Uruha, diese Schlampe, lässt auch jeden dran. Selbst Akira hatte schon das Vergnügen, von unzähligen Personen wusste Akira auch, dass sie ihn gehabt hatten. Uruha war mir egal, nur nicht das er dich hatte. Irgendwie traurig, nur einer von Kais Ficks gewesen zu sein. Ab heute habe ich beschlossen, Kai nicht mehr hinterher zu rennen. Ich will das bisschen Würde zusammen kratzen, was ich noch besitze, und mir den Gefallen tun, ihn einfach zu vergessen. Uruha und er wohnen schließlich weit außerhalb der Stadt. Aus den Augen, aus dem Sinn.

Doch er hat mich kaputt gemacht und ich weiß nicht, ob ich es schaffe, diese Scherben jemals wieder zu kleben. Ich liebe ihn schließlich, aber ich will davon los kommen, bevor ich mich selbst noch mehr anekele.
 

1.11.2009

Wie schnell der Monat rum gegangen ist. Nur lächerliche 30 Tage habe ich gebraucht, um zu verstehen, dass ich dich im Endeffekt gar nicht geliebt habe. Irgendwie schon, aber du warst nicht die Liebe meines Lebens. Auf einer Seite erleichtert mich das, vielleicht besteht ja doch noch eine Chance glücklich zu werden. Doch auf der anderen Seite befürchte ich, dass, wenn ich bereits bei dir, der du nur eine flüchtige Schwärmerei warst, von einem solchen Gefühl der Leere erfüllt wurde, der Verlust der Person, die ich tatsächlich über alles lieben werde, noch deutlich schmerzhafter werden würde.
 

Ich mag nicht daran denken…

Uruha hat dich auch mittlerweile verlassen und ersetzt. Er hat es auch nicht mehr ausgehalten. Ich will nicht mal wissen, was du ihm angetan hast. Und wo du steckst, ist nicht mal klar. Aber mir soll es EGAL sein.
 

ALLES HAT EIN ENDE…
 

~*~
 

Langsam schließen sich meine Augen und rolle mich zusammen. Der Kerl, der mich eben noch gefickt hat, steht vor mir. Ich will nicht wissen, was er denkt, oder wie er mich ansieht. Es war nicht das erste Mal, dass ich mit ihm geschlafen habe, aber es wird das letzte Mal sein. Noch vor einer Stunde hat er mir gesagt, dass er mich liebt. Doch ich sagte nichts, werde auch nichts dazu sagen. Der Kerl sagte auch nichts weiter, sondern zog sich an und verschwand. Wie kann er es wagen, mir zu sagen, dass er mich liebt? Er kennt mich doch nicht. Und zu wissen, wie ich ficke, ist nicht die Basis einer Beziehung.
 

Und obwohl ich doch einigermaßen unbeschadet aus der ganzen Beziehung mit Kai raus gekommen war, dachte ich nicht, doch so verstört zu sein, dass ich bei jeder Liebesbekundung das Weite suchte oder kalt reagierte, das hätte ich so nicht erwartet. Obwohl am Anfang noch alles gut ging. Als ich mit der Schule fertig war, zog ich weiter weg in eine andere Stadt. Habe mich auch von Akira getrennt, so zu sagen und habe hier neue Freunde gefunden. Doch niemand kannte meine Vergangenheit, zumindest den Teil nicht, den Teil mit Kai.
 

Ich wollte es auch niemanden wissen lassen. Es war schließlich keine Beziehung. Außer ficken hatten wir nichts gemeinsam. Wir waren auch all die Monate, die wir ‘zusammen‘ waren, nicht einmal im Kino oder etwas essen gewesen.

Als die Tür ins Schloss gefallen war, glitt mein Blick im Raum umher und blieb am Bücherregal hängen. Dort, zwischen Büchern von meinem Lieblingsautoren, steckt mein Buch und ich bin dessen Autor. Und ich wusste, dass es wieder Zeit war, mich zu erheben und darin zu schreiben.
 

28.10.2011

Hallo Kai,

ich weiß, dass du das niemals lesen wirst, doch ich denke, dass es mir helfen wird, wenn ich dies nieder schreibe.

Ich mache dir irgendwie keinen Vorwurf, dass es so gekommen ist. Schließlich waren wir zu zweit und demnach habe auch ich einen Kopf, nur konnte ich mich scheinbar nicht beherrschen und nein sagen. Ich trage wohl die meiste Schuld daran. Schließlich bin ich, auf dein Drängen hin, mit dir zusammen gekommen. Ich habe mich von dir verführen lassen und ich habe es zugelassen, dass du mir immer und immer wieder wehgetan hast. Nicht mal um deine Affären hast du ein Geheimnis gemacht. Du hast regelrecht damit geprahlt. Und mittlerweile frage ich mich, auf welchen Drogen ich gewesen bin, um dir jedes Mal zu verzeihen und darüber hinweg zu sehen. Ich war so blind, blind weil ich dich so sehr geliebt habe. Doch du hast diese Liebe mit Füßen getreten und ich Depp habe jedes Mal mein Herz geflickt und dir wieder hingehalten, damit du wieder ein weiteres Mal drauf trampeln konntest.
 

Ich dachte zumindest, dass du die Liebe meines Lebens wärst, schließlich hatte ich es dir auch gesagt. Du hast nur gesagt, dass du mich liebst, aber wahrscheinlich nur gedacht, was für ein guter Fick ich doch sei. Und dieser ganze Terror, den du verursacht hast, dass du mich alleine gelassen hast, obwohl ich dich so sehr gebraucht habe. Ich weiß bis heute nicht, wo du warst, denn Uruha schien auch keinen Schimmer gehabt zu haben. Mittlerweile ist es mir auch egal.
 

Ich denke nur noch sehr selten an dich, obwohl ich wegen dir keinen mehr an mich ran lassen kann. Ficken okay, aber Liebe kommt nicht in Frage. Ich merke mir nicht mal die Namen der Kerle und Weiber, um ja keine emotionale Bindung zu derjenigen Person zu entwickeln. Am Anfang hatte es mir Angst gemacht, doch jetzt, wo ich es endlich geschafft habe, kalt und leer zu werden, habe ich diese Angst nicht mehr. Ich beuge vor, könnte man so sagen. Ich meide Personen, die eine starke Bindung zu ihren besten Freunden haben. Ich meide Menschen, die sehr schnell an einem kleben.
 

Ich will das Wort ‘Liebe‘ nicht mal mehr hören. Und obwohl es mehr als nur deutlich ist, dass du die Ursache meiner emotionalen Inkompetenz bist, bin ich nicht sauer auf dich oder hasse dich dafür. Denn ich bin davon überzeugt, dass, wenn ich es damals abgelehnt hätte bei Akira zu übernachten, dass es auch zwischen uns nie was geworden wäre. Ich trage die Schuld daran. Und ich habe schon viel geweint deswegen, ich habe versucht mich zu betäuben mit Drogen und Alkohol, von dem Blut, was ich vergossen habe, ganz zu schweigen. Manchmal, wenn ich auf am Fenster sitze und die Sterne beobachte, denke ich mir, dass alles gut wird. Das es doch irgendwo wen gibt, der für mich bestimmt ist.
 

Und ich weiß, dass du einen solchen Mensch nicht finden wirst, denn du hast keine Ahnung, was es bedeutet zu lieben. Erst wenn du es selber erlebt hast, wie die Liebe dir die Luft zum Atmen nimmt, dir das Herz zuschnürt und du nicht mehr weißt, wo oben oder unten ist, erst dann wirst du merken, was du mir und anderen angetan hast, doch dann wird es zu spät sein. Ich weiß, dass dieser Tag kommen wird, denn dann wird sich mein Herz wieder öffnen und ich werde dir verzeihen können.
 

Aoi

An einem freien Tag

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wenn man sich opfert

Wenn es etwas gab, das es in dieser WG nicht gab, dann schlechte Laune. Doch seit heute Morgen wurde es deutlicher, dass einer von ihnen gerade diese hatte. Yuus Laune sank von jetzt auf gleich auf den Nullpunkt. Irgendetwas schien am gestrigen Abend passiert zu sein. Doch in Wirklichkeit hatte Yuu keine schlechte Laune, sondern war einfach nur gefrustet. Seit Wochen lief nichts mehr bei ihm und auch die Weiber wurden immer ordinärer und uninteressanter. Irgendwie fehlte der Kick, eine Tussi anzuquatschen und zu erobern. Kaum hatten sie ihn erkannt, schon landeten sie der Reihe nach in seinem Bett. Es wurde auf die Dauer einfach langweilig und eintönig. Genau das ist ihm auch gestern passiert. Er hat noch nicht mal den Mund aufgemacht, schon hatte die Frau ‘Ja und Amen‘ gesagt.
 

Auch seinen Mitbewohnern war sein Zustand aufgefallen. Zumindest Uruha und Kai. Und nun saßen die besagten Personen in Kais Zimmer und grübelten, was sie gegen Aois schlechte Laune unternehmen wollen. Er war zweifelsfrei ihr bester Freund und so wie er momentan herum lief, ein Schatten seiner selbst, musste doch was getan werden. Und die Ideen dieser Beiden reichten von Saufen bis Ponyhof, wobei Uruha sich wahrscheinlich mehr über Ponys freuen würde als Yuu. Schnell wurde eine Tafel aufgestellt, diese Tafel wurde von Kai bei allen Besprechungen mit der Band gerne schon mal ausgegraben. So wurden alle Vorschläge aufgeschrieben und über jeden einzelnen diskutiert. Da sah man mal wieder, wie langweilig es in dieser WG zuging, dass man Zeit hatte über idiotische Dinge zu diskutieren. Zum Glück schaltete Kai schneller als Uruha und er fing an zu lachen.
 

„Sag mal, was machen wir eigentlich hier? Es liegt doch auf der Hand, was unserem Yuu fehlt. Er will Sex und das nicht gerade knapp. Was ich nur nicht verstehe, warum sucht er sich nicht einfach jemanden? An prominenten Status wird es ihm ja nicht mangeln. Und auch so sieht er doch nicht schlecht aus.“, zählte er auf und wandte sich Uruha zu, der ebenfalls mit einem Fragezeichen im Gesicht auf Kais Bett saß. Dieser schien ebenfalls keinen Grund zu finden, warum Aoi es nicht schaffte, jemanden abzuschleppen. Aoi auf den Zahn fühlen würde nichts bringen, weil genau diese Zähne Uruha und Kai, beim Nachhaken schon zu spüren bekommen hatten. Und das war nicht schön. Also fiel diese Strategie schon mal flach. Sie mussten wohl oder übel rätseln, was mit ihm los war.
 

„Meinst du er ist verliebt und sie erwidert nicht?“, rätselte Uruha drauf los.

„Kann sein, vielleicht hat er ja auch nur Probleme, die er nicht bewerkstelligen kann?“, erwiderte Kai.

„Könnte auch sein. Vielleicht ist er verstört, weil ihm eine Transe an die Eier gepackt hat?“, sagte Uruha und kicherte, seiner Vorstellung wegen, wie ein Debiler vor sich hin.
 

„Haha, das ist witzig. Der Gute ist bestimmt davon schwul geworden!“, auch Kai konnte sich nicht mehr vor Lachen halten. So lagen sie Beide auf dem Bett und lachten und kicherten vor sich hin, bis sich ihre Blicke trafen und Beide sich entsetzt ansahen.
 

„Oh mein Gott. Er ist schwul geworden und wir haben es noch nicht einmal gemerkt.“, schrie Kai laut ins Zimmer.

„Warum sind wir nicht sofort drauf gekommen. Ich meine, wo du es gerade so sagst, könnte das definitiv zu seiner jetzigen Stimmung passen.“, philosophierte Uruha vor sich hin.
 

„Genau und vielleicht will er in die Szene gehen, hat aber Angst, dass wir das rauskriegen und ihn verspotten. Vielleicht will er es einfach versuchen und einfach mal in einen Club gehen. Vielleicht ist er deshalb verwirrt und will wissen, ob er wirklich schwul ist. Vielleicht will er sich jemanden suchen mit dem er …na du weißt schon…machen will.“, ein wenig rot um die Wangen blickte er von Uruha weg.
 

„Du meinst, er will sich in den Arsch ficken lassen oder jemanden in den Arsch ficken.“, Uruha war nie um ein Wort verlegen und schon gar nicht wegen solcher Äußerungen.

„Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.“, immer noch leuchtend wie eine Tomate lag Kai Uruha gegenüber.
 

„Vielleicht war er gestern in so einem Schuppen, aber was ist, wenn er sich was einfängt? Was ist, wenn er an einen Perversen gerät, der sonst was mit ihm macht?“, besorgt stand Uruha vom Bett auf und ging auf und ab.

„Du hast Recht. Und was ist, wenn dieser Aoi dann erpresst. Unsere Karriere stünde vor dem Aus oder noch schlimmer.“, auch Kai bekam das Flattern und ahmte Uruha nach.
 

„Keine Zweifel: das dürfen wir nicht zu lassen. Hast du einen Vorschlag, was wir da machen können? Ich will nicht, dass unser Aoi an einen Irren gerät.“

„Da bin ich deiner Meinung. Vielleicht sollten wir ihm einen netten schwulen Typen suchen, den wir für qualifiziert halten, damit wir sicher sein können, dass Aoi nichts passiert.“, Kai schien mit seiner Idee zufrieden zu sein.
 

„Genau Kai, wir geben eine Annonce auf mit dem Text: Neu-Schwuler Rockstar sucht einen schönen Hintern zum ficken, bitte mit Referenzen und letztem HIV Test zum Vorstellungsgespräch erscheinen. Genauso machen wir das. Da halte ich vorher meinen eigenen Arsch hin.“, schnell schlug Uruha seine Hand vor seinem Mund. Das hatte er doch nicht wirklich gesagt?
 

„Was hast du gesagt?“
 

„Nichts.“
 

„Doch, doch. Das ist die Idee. Bevor Aoi an einen Perversen gerät, wirst du lieber deinen Hintern hinhalten. Da müssten wir uns auch keine Sorgen mehr machen.“, Kai strahlte wieder vor sich hin. Die Idee war die beste, die er aufbringen konnte.

„Vergiss es. Mir ist es nur so ausgerutscht. Halte doch du ihm deinen Hintern hin!“, schmollte Uruha vor sich hin.
 

„Okay, okay. Wir machen das so. Wir würfeln und der mit der niedrigsten Zahl geht und beglückt Aoi. Einverstanden?“, sagte Kai.
 

„Warte…warte. Warum müssen wir das machen. Wollen wir nicht warten, bis die anderen beiden hier sind und fragen sie, ob sie sich vielleicht freiwillig anbieten wollen!?“, Uruha war nicht ganz begeistert von dieser Idee. Was würde passieren, sollte er verlieren? So scharf drauf war er nicht.
 

„Vergiss die anderen Beiden. Erstens, sind die beiden hetero pur und würden dich allein wegen dieser Äußerung schlagen. Und zweitens, nutzen wir das Timing und machen es. So bleibt es unter uns und kein anderer brauch davon zu erfahren.“, versuchte Kai ihn zu überreden. Scharf darauf war auch er nicht so, aber was tat man nicht für beste Freunde und Bandkollegen. Auch wenn dies hieß, seine Jungfräulichkeit aufzugeben und sich zu erbarmen, obwohl man hetero war.
 

Kai holte einen Würfel aus einer Brettspielkiste und legte diesen auf den Tisch. Uruha durfte als erster würfeln. Dessen Herz drohte schon aus der Brust zu springen, vor lauter Aufregung. Uruha nahm den Würfel in die Hand, flüsterte diesem zu, als ob dieser darauf hören würde, und mit Schwung landete dieser auf der äußersten Kante des Tisches und zeigte eine Zwei. Damit war das Spiel schon entschieden. Eine Zwei war eine Zwei und die Wahrscheinlichkeit eine höhere Zahl zu werfen, war einfach am größten. Während Uruha weiß im Gesicht wurde und sich langsam moralisch darauf einstellen wollte, mit Aoi zu schlafen, nahm Kai den Würfel an sich und siegessicher wie er war, ließ er diesen nur aus seiner Hand rollen.
 

Lautes Lachen erfüllte Kais Zimmer. Die Freude war Uruha ins Gesicht geschrieben. Man glaubt es kaum, aber Kai hatte so ein Pech und würfelte eine Eins. Wie geil war das denn. Uruha freute sich wie ein Kind und umarmte Kai noch kurz zur Unterstützung.
 

„Tja, mein lieber Kai. Wer schon so ein Vorschlag macht, sollte auch mit den Konsequenzen leben. Und nun viel Spaß und verschon mich mit Einzelheiten. Ich werde übrigens jetzt gehen, um euch nicht stöhnen zu hören. Bye.“, sagte Uruha und ließ seinen Bandkollegen im Zimmer stehen, während dieser einfach nur auf den Würfel starrte und begann sich moralisch darauf einzustellen.
 

Verloren war verloren und ihm war es immer noch lieber sich an zu bieten, als dass irgendeiner Fremder Hand an ihren Gitarristen legte. Es nützte nichts. Eine Taktik musste her und das ganz schnell. Es würde Aoi schon komisch vorkommen, wenn sein Leader ihm auf einmal Avancen machte.
 

Schnell sprang Kai noch unter die Dusche und überlegte sich, wie er da vorgehen würde.

Nach einer Viertelstunde war er dann auch fertig und stand im Handtuch gewickelt vor dem großen Spiegel. Er würde, so wie er jetzt war, mit einer Creme zu Aoi gehen und ihn bitten, ihn einzucremen. Und dann würde er sehen, was sich daraus ergab. Gesagt, getan. Nun stand er vor Aois Zimmer, mit nur einem Handtuch bekleidet und seiner Lieblingscreme in der Hand . Zaghaft klopfte er an die Tür und vernahm ein leises ‘Herein‘.
 

„Aoi, kannst du mir mal meinen Rücken eincremen? Kein anderer ist mehr zu Hause. Das wäre echt toll von dir.“, stammelte Kai in die Gegend. Nicht nur für Aoi wäre es das erste Mal, sondern auch für ihn.
 

„Klar, komm rein.“, sagte Aoi, aber weniger angriffslustig als heute Morgen am Frühstückstisch.
 

Ein wenig schüchtern ging er ins Zimmer rein und blieb vor dem Bett stehen. Schnell schaute er noch zu Aoi, der begeistert an Kais Creme roch, um sich dann des Handtuches zu entledigen.
 

Aoi mochte die Creme. Es war ein Auslandsprodukt, war in Japan so nicht aufzutreiben. Aoi benutze ebenfalls diese Creme ab und zu, sie machte die Haut so weich und sanft, da hatte er sich schon des Öfteren ertappt, wie er seine Haut länger strich als üblich. Er merkte nicht mal, dass Kai ihm seine Kehrseite präsentierte.
 

Um schnell seine Verlegenheit zu überspielen, legte sich Kai, nackt wie er war, auf den Bauch in das Bett von Aoi und wartete darauf, dass er zu ihm kam. Vor Aufregung schlug sein Herz schneller. Egal was gleich kommen mochte, er musste sich das Ziel vor Augen führen. Schließlich wollte er weder Aoi noch die Band verlieren, nur weil Aoi an einen gerät, der ihn nicht nur ficken, sondern auch noch erpressen würde. Das durfte einfach nicht passieren.
 

Was hatte das zu bedeuten, dachte sich Aoi. Er hatte Kai zwar nicht nur einmal nackt gesehen, ihn aber nie unter solchen Umständen im Bett gehabt. Vielleicht war es ja für ihn natürlich und er hatte nie mitbekommen, dass Kai mal gerne nackt umher lief. Vielleicht wollte er ja auch einfach nur gründlich eingeschmiert werden. Er dachte sich nichts mehr dabei und gesellte sich zu Kai in sein Bett. Er kniete neben Kais Rücken und besah sich diesen.
 

Erwartungsvoll zog Kai die Luft in seine Lungen. Er durfte jetzt auf gar keinen Fall einen Rückzieher machen. Ansonsten würde er Aoi nicht helfen können. Außerdem würde es sowieso kein Mensch erfahren. Außer ihm und Aoi wusste es nur noch Uruha. Und der würde das sicherlich nicht erzählen. Verdammt, was dachte er eigentlich. Natürlich würde es Uruha erzählen. Uruha war doch derjenige, der an einer Zwangsneurose alias Geschwätzigkeit litt. Schnell schob er diesen Gedanken beiseite und konzentrierte sich jetzt auf Aoi, denn er war ja schon weit gekommen, da wollte er nicht kneifen.
 

Die ersten Tropfen der kühlen Creme fielen auf seinen Rücken und Kai fiepte kurz auf. Aois raue Hände massierten diese in seinen Rücken ein und auch an den Schultern verteilte er die weiße Masse. Ein wohliger Seufzer verließ Kais Kehle und eine zarte Gänsehaut legte sich auf seine Haut.
 

Aoi grinste in sich hinein. Wenn er richtig lag, würde Kai mehr als nur eingecremt werden wollen. Also machte er sich daran auch die Beine des Drummers einzucremen, versuchte erst einmal den schönen Hintern zu ignorieren.

Kais Beine verkrampften sich ein wenig. Dachte er nicht, dass Aoi ihn auch da eincremen würde. Eigentlich dachte Kai, Aoi würde sich wie ein hungriges Tier sich auf ihn stürzen.
 

Erst als auch die Beine fertig eingecremt waren, legten sich beide Hände Aois auf seinen Hintern und fingen dort an, mit festem Griff beide Backen zu massieren.

Ungewohnt dessen, verkrampfte sich dieser Körperteil und ließ somit Aoi verharren. Jetzt oder nie, dachte sich Kai und wirbelte sich umher und lag jetzt mit dem Gesicht unter Aoi und dieser über ihm.
 

„Nimm mich Aoi!“, flüsterte Kai und schloss die Augen für das, was ihn jetzt erwarten würde.
 

~*~
 

Keine zehn Minuten später lagen beide nebeneinander in Aois Bett und starrten an die Decke. Kais Augen waren weit geöffnet vor Schreck, während Aois Wangen in einem satten Rot leuchteten.
 

„Willst du darüber reden?“, sprach Aoi ruhig auf Kai ein.
 

„Nein“, erwiderte dieser ganz schnell und vergrub sich unter die Decke.
 

„Aber wir müssen darüber reden Kai. Du bist schließlich zu mir gekommen und hast gesagt ‘Nimm mich! ‘, nicht ich.“, sagte Aoi und strich die Decke von Kais Kopf weg.
 

„Ich weiß, ich habe das nur gemacht, damit dich kein perverser Vergewaltiger in die Hände bekommt und unser aller Karriere zerstört.“, schniefte Kai wieder los.
 

„Was schiebst du denn hier für Filme? Was hast du genommen?“, lachte Aoi los und konnte kaum glauben, was sein Kollege und Freund da von sich gab.
 

„Ist doch wahr. Wenn du nicht aufpasst, wird dir ein Fremder das Leben zur Hölle machen!“, redete Kai auf ihn ein.
 

„Ich weiß zwar nicht, über was du da redest, aber langsam mache ich mir Sorgen um dich! Was ist los, Kai?“ Etwas besorgt schien Aoi wirklich zu sein, dass sein Kollege und bester Freund wirres Zeug redete.
 

„So Kai, jetzt mal ganz langsam. Was genau hat dich dazu bewogen, das hier zu machen?“, forderte Aoi Kai auf es zu erzählen.
 

„Also Uruha und ich haben den ganzen Tag gerätselt, was mit dir nicht stimmen könnte. Dass es was mit Sex zu tun haben muss, war uns von Anfang an klar. Wir sahen das Problem nicht. Du bist erfolgreich, talentiert, reich und auch noch sehr hübsch, da müssten dir die Frauen doch zu Füßen liegen. Und irgendwann stellten wir uns die Frage, ob es nicht an den Frauen liegen würde, sondern an dir, also sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass du schwul sein könntest und dir jetzt so einen Typen suchst, mit dem du es treiben kannst.“, peinlich berührt wandte Kai seinen Kopf ab und starrte stattdessen auf die gegenüberliegende Wand.
 

„Ah, jetzt verstehe ich. Ihr seid zwei Helden, dachtet wohl ich würde an einen perversen Spinner geraten und mich dann auch noch von ihm erpressen lassen. Und wie bist du darauf gekommen, dich mir anzubieten?“, auf diesen Gedanken musste man echt kommen, dachte sich Aoi, während er Kai zu sich drehte. Er wollte sein Gesicht sehen und es ertragen, egal wie peinlich die Antwort ausfallen würde.
 

„Naja, Uruha und ich haben gewürfelt, wer sich dir anbieten soll. Und ich habe verloren.“
 

Ja, das war sehr peinlich. Nicht nur, dass der Versuch Aoi zu helfen gescheitert war, sondern auch, weil er hier gerade zugab, dass ein Würfel entschieden hatte, wer seinen jungfräulichen Hintern hinhalten sollte. Während Kai hoffte, dass Aoi nicht an die Decke gehen würde, glaubte Aoi seinen Ohren nicht. Diese zwei Genies hatten doch tatsächlich die Zeichen falsch gedeutet und dann auch noch gewürfelt. Und dieser Mann in seinem Bett war Bandleader und der andere ebenfalls mal Leader gewesen. Eindeutig eine falsche Entscheidung.
 

„Jetzt werde ich dir was sagen Kai. Ja, ihr hattet Recht, ich war tatsächlich sexuell frustriert. Doch nicht wegen der Gründe, die ihr euch zusammen gewürfelt habt.“ Das ‘gewürfelt‘ betonte er extra, um deutlich zu machen, was er von der Würfelaktion hielt, nämlich nichts.
 

„Es liegt nicht an meinem Status oder sonstigem, denn genau deswegen möchten mich alle. Ich bin dann nicht Yuu, sondern Aoi, der Gitarrist von Gazette, mit dem sie ins Bett steigen. Mir fehlen das Kribbeln und die Herausforderung. Es macht kein Spaß, wenn die Frauen ‘Ja‘ und ‘Amen ‘ zu allem sagen, was ich von ihnen möchte. Und jetzt kommt etwas, was dich wahrscheinlich überraschen wird: Ich bin nicht schwul und stehe auch nicht auf Kerle.“, offenbarte Aoi ihm und schaute auf den Drummer.
 

Nicht schwul? Das konnte doch nicht sein. Beide waren so felsenfest davon überzeugt, dass Aoi auf Kerle steht, dass es ihnen, zumindest Kai, peinlich war. Wenn das Uruha erfährt, er wird sich kaputt lachen.
 

„Aoi, mir ist es ziemlich peinlich…“, stammelte er immer noch vor sich hin. Er hatte doch tatsächlich gesagt, er solle ihn nehmen. Wer tut so was? Welcher Idiot lässt so etwas mit sich machen. Und dann auch noch ein hetero Kerl, wie er es einer war.
 

„Wie gesagt, du hast es schließlich angeboten und wenn du nicht los geschrien hättest, hätte ich auch nicht aufgehört.“, grinste Aoi ihn an.
 

Immer noch geschockt und nackt in Aois Bett liegend, versuchte er zu überlegen, wie er da jetzt am besten herauskommen könnte. Irgendwie hatten sie diesen Aspekt nicht bedacht, denn sie waren ja felsenfest davon überzeugt, Aoi wäre schwul. Doch Moment mal. Wenn Aoi nicht schwul ist, warum dann…
 

„Du Aoi? Sag mal, wenn du nicht schwul bist, warum hast du dich darauf eingelassen? Klar habe ich es dir angeboten, aber du warst derjenige, der mich zuerst geküsst hat und naja, du weißt schon… mich DA angefasst hast.“ Wieder wurde er rot um die Nase. Doch zu seiner Zufriedenheit machte Aoi ein verdutztes Gesicht und schaute ihn an wie ein Auto, nicht wissend, was er dazu sagen sollte.
 

„Naja es ist schon richtig, dass ich nicht schwul bin und dass ich derjenige war, der den ersten Schritt gemacht hat, doch betrachte es doch aus meiner Perspektive. Ich habe in diesem Moment gedacht, dass du schwul wärst und naja, für einen meiner besten Freunde würde ich doch alles machen.“, sagte Aoi, doch irgendwie klang es mehr nach einer Ausrede. Irgendwas stimmte mit Aois Aussage nicht.
 

Kai wusste aber nicht, was es sein könnte. Aoi sagte von sich selbst, dass er hetero sei. Er hätte sich auf ihn eingelassen, weil er einer seiner besten Freunde war. Doch etwas stimmt nicht. Was hatte er noch einmal gesagt, wegen frustriert und so? Und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Aoi wollte sich seinen Kick bei ihm holen! Dieser Fiesling wollte ihn nur benutzen. Wütend sprang Kai aus dem Bett, nicht bedenkend, dass er noch nackt war.
 

„Erzähl nichts. Du benutzt meine -‘Ich opfere mich für meinen besten Freund‘-Ausrede als deine, dabei willst du mich nur ausnutzen!“ Wütend stemmte er seine Arme links und rechts auf seine Hüften.
 

„Mach mal halblang. Du kommst hierher, hältst mir deinen Hinter entgegen und dann fühlst du dich auch noch ausgenutzt? Bei dir trommelt es aber gewaltig. Aber mit einem hast du Recht, ein wenig habe ich schon den Kick gespürt, bevor du angefangen hast zu schreien wie ein Mädchen. Und wenn ich ehrlich bin…“ Aoi stand auf und im Gegensatz zu Kai hatte er noch einiges an Klamotten an, was diesem mit einem Mal bewusst wurde.
 

Aoi schritt zur Tür und schloss diese dann ab. Und ehe Kai reagieren konnte, trat er auf ihn zu und schubste ihn wieder Richtung Bett. Und obwohl es ihm nicht ganz behagte, so ließ er es erst einmal zu, denn ihm wurde seine eigene Abstinenz auf einmal schmerzhaft bewusst und Aois körperliche Nähe lullte ihn ein wenig ein. Und verschwunden waren seine Wut und auch die Angst.
 

Stundenlang, so kam es Kai zumindest vor, lagen sie so da und küssten sich. Doch zum Akt der Vereinigung ist es nicht gekommen, denn dafür befanden sie sich doch für zu hetero, männlich und wollten nicht klein bei geben. So beließen sie, zwei waschechte harte Kerle, es dabei, dass es nur Geknutsche unter Freunden war.

It's getting hot in here -1-

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

It's getting hot in here -2-

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Crazy Crazy Alice Nine

Nein, ist okay, ihr braucht nicht auf mich zu hören. Wer bin ich denn schon, dass ihr auf mich hören müsst. Mensch! Ich bin hier der Leader. Ich meine, ich bin dumm und mache das hier alles, weil es unheimlich spaßig ist auf eine Horde Psychopathen aufzupassen. Hallo? Ich nehme mir immer so viel Zeit euch allen Emails zu schreiben und euch anzurufen und Termine zu koordinieren. Nein, ihr müsst nicht das machen, was ich euch sage. Anarchie ist angesagt. Idioten.
 

Vielleicht stelle ich mich erstmal vor. Mein Name ist Nao und ich bin Drummer bei Alice Nine. Hauptberuflich bin ich allerdings Babysitter, Therapeut, Mädchen für alles und der Depp vom Dienst. Und würde mir die Musik nicht so am Herzen liegen, würde ich mich einweisen lassen und lange Zeit in Therapie gehen. Doch das geht nicht. Wer passt dann auf die Chaoten auf? Also, das ist hier meine Geschichte, so wie ein normaler Tag bei Alice Nine aussieht.
 

Denkt nicht, wir würden keine vernünftige Musik machen oder unsere Sache nicht ernst nehmen, doch passiert wenigstens einmal am Tag, dass alle ihre 5 Minuten bekommen. Naja, das ist untertrieben. Sagen wir mal, der eine bekommt seine 5 Minuten, der andere seine Tage. Lasst mich das jetzt einfach mal erzählen. Wir schreiben das Jahr 2012. An Tag X proben wir und da passiert folgendes:
 

Mit einem Scheppern kollidiert mein Kopf mit meinem Drum-Set. Warum tue ich mir das immer an? Ich mag die Jungs ja, ich würde sogar sagen, dass ich sie liebe, und ich verurteile ja niemanden. Sie sind ja schließlich professionell und kreativ, aber bei aller Liebe, langsam halte ich diese täglichen Entgleisungen ihrer Persönlichkeiten nicht mehr aus. Vielleicht sollte ich anmerken, dass es sich hierbei um ein kollektives Phänomen handelt. Es passiert nie bei einem, sondern immer bei allen vieren und ich muss dann daneben stehen und die Nerven behalten. Einfach nur schlimm.
 

Ich gebe zu, dass es Tage gab, da hätte ich mir gewünscht, in dieses Kollektiv mit einfallen zu können, und dann gab es Tage, wo ich mehr als nur froh war, nicht alle meine Nervenzellen verloren zu haben.
 

Langsam hebe ich meinen Kopf und sehe mich im Bandraum um.
 

Auf der Couch sitzt Shou und weint. Nun ja, was soll ich dazu sagen? Shou ist eine Drama-Queen, so wie sie im Buche steht. Unser heißgeliebter Sänger hat eindeutig seine Tage. Seine Stimmung wechselt von Euphorie zu Depressionen und wieder zurück und das in nur wenigen Minuten. Doch zur seiner heutigen Stimmungslage habe ich eindeutig beigetragen. So nett wie ich doch war, habe ich meine Jungs auf einen Kaffee in den Starbucks eingeladen. Shou, mein Strabucks-Bruder im Geiste, bestellte sich einen heißen Kakao mit 3,5% fettiger Milch und Sahne. Leider war ich mit meinem Kaffee viel zu sehr beschäftigt und auch beschäftigt damit, Hiroto davon zu überzeugen, dass Zucker für ihn schlecht war - doch das ist eine andere Geschichte - als dass ich drauf achten konnte, was Shou sich bestellt hatte.
 

Gemütlich saßen wir dann im Kreis auf den wirklich gemütlichen Sesseln und tranken unsere Getränke. Shou konnte es mal wieder nicht lassen, alle Anwesenden wissen zu lassen, wie sehr der Kakao ihm schmeckte, indem er nach jedem Schluck ein wohliges Stöhnen von sich gab. Nicht, dass es nicht peinlich war, doch das, was er danach gemacht hat, war noch peinlicher. Als er fertig war, schmiss er den Becher total aggressiv auf dem Boden, um im nächsten Moment heulend und hysterisch den Laden zu verlassen. Jedoch nicht, ohne vorher zu brüllen, dass er sich jetzt umbringen gehen würde, weil er ja so fett sei.
 

Im Bandraum angekommen, sah ich, wie Shou sich auf der Couch eingerollt hatte und immer wieder seinen Tod prophezeite. Mir sollte es egal sein. Das macht er nämlich nicht zum ersten Mal. Beim ersten Mal habe ich wie ein Volldepp noch auf ihn eingeredet, was er der Band damit antun würde und dass er an seine Eltern denken sollte und so ein Kram halt, doch die unzähligen Male danach haben mich nicht mehr beeindruckt. Viel lieber wollte ich ihm sagen: „Dann mach doch, statt hier herum zu heulen!“, aber ich denke, das wäre etwas hart und ich bin ja ein netter Mensch und Freund. Stattdessen lasse ich ihn von Hiroto bequatschen.
 

Was uns jetzt zu Hiroto führt. Hiro-Pon, Sternchen oder die naive Seele der PSC, wie ich ihn insgeheim nenne, lag Shou in den Armen und bettelte ihn an, sich nicht umzubringen. Egal wie oft Shou das angekündigt hatte, genauso oft heulte sich Pon die Augen aus. Der Junge lernt das nie. Und Shou war mehr als nur entzückt, dass es da jemanden gab, der, Achtung ich zitiere: „um seine kranke Seele trauert“. Und Pon tut ihm den Gefallen immer und immer wieder. Pon bettelte so lange bei Shou, bis auch Pon Shou versprach sich umzubringen, sollte dieser sich umbringen wollen. Mensch, so viele unnötige Tote.
 

Und dann war es vorbei, das Drama meine ich. Beide fingen an zu lachen wie die Irren und alles schien wieder Friede, Freude, Eierkuchen zu sein. So ging das immer ab und in den nächsten Tagen wird Hiroto Shou wie eine Prinzessin behandeln, ihm die Türe aufhalten, ihm heiße Milch mit Honig bringen und zur Not auch in eine Decke einwickeln (wohlgemerkt es ist Juli). Und Shou würde seine Starallüren an Pon ausleben. Ich weis nicht was perverser ist.
 

Mein Blick schweift in die andere Ecke des Raumes und dort sitzt Saga mit seiner PSP. Anbetracht der Sache, die sich mit Shou und Pon ereignete, wahrlich nichts Neues, solange er keine Geräusche macht. Shit, als hätte ich es geahnt, fängt er an, seinen Chara zu animieren und den Gegner zu beschimpfen. Alles klar, er zockt mal wieder Tekken. Ruhig bleiben.
 

„Kabuff, Kabuff, Kabuff…naaaaaaain, du elender W*chser…Altaaaaaa, jetzt schlag zurück! Immer schön in die Fresse, Määäääääänsch!!!!“, kommt es auch so dann von meinem geliebten Bassisten. Und was bedeutet das Ganze? Genau: Sicherheitsabstand. Nichts sagen, nichts anfassen und schon gar nicht atmen. Das könnte seine natürliche Umgebung stören und er würde dann das Gleiche mit einem machen, was sein Chara mit dem Gegner machte, also kurzen Prozess. Danke, ich hänge an meinem Leben, also gehe ich lieber raus, weil jemand fehlt: Tora. Dieser ist beim letzten Klang seiner Gitarre nach draußen gestürmt und wurde bis dahin nicht mehr gesehen, also versuche ich es mal auf dem Handy.
 

°Hallo, Sie rufen bei Dr. Tora an. Leider befindet sich Ihr Anruf außerhalb der Sprechzeiten. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch mal, oder hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Signalton.°
 

Das alles hat kein Sinn, also gehe ich rein und setzte mich an meine Drums. An eine Fortsetzung der Probe ist nicht mehr zu denken, wie denn, ohne Tora. Wenn man vom Teufel denkt.

Tora erscheint mit einer 30-minütigen Verspätung. In der einen Hand hat er Latex-Handschuhe, in der anderen eine Familiendose Vaseline. Was für eine Sicherung ist ihm diesmal durchgebrannt?
 

„Tora, kannst du mir mal verraten, wo du so lange warst? Ich meine, die Pause geht eine Stunde und nicht ‘Ich komme erst dann wieder, wenn es mir passt‘.“ Hallo, da taucht er mit einer halbstündigen Verspätung hier auf. Das geht so nicht weiter. Und wozu hat er den ganzen Kram dabei?
 

„Nao, das war ganz wichtig. Ich musste zur Buchhandlung, um meine bestellten Fachzeitschriften abzuholen. Und musste diese dann auch lesen. Und nun bin ich ja da. Also zieht euch die Hose aus und bückt euch!“, sagt Tora und zieht sich seine Latex-Handschuhe an.

Hallo, geht’s noch? Völlig erstarrt schaue ich ihn an. Wo bin ich hier gelandet?
 

„Jetzt macht schon. Ich will euch untersuchen!“, kein Grinsen, keine noch so kleine Andeutung von einem Scherz, er meint das ganz ernst. Notiz an mich: Therapeuten aufsuchen.
 

„Ja, ich habe heute in meinem Fachblatt gelesen, dass Prostatakrebs nicht nur für alte Säcke ein Thema ist, sondern auch uns junge Hüpfer betrifft. Und jetzt keine Diskussion. Hose runter und dann über die Sofalehne.“, Tora öffnet die Dose mit der Vaseline und blickt erwartungsvoll in die Gruppe.
 

Noch immer völlig entgeistert starre ich Tora an, wie dieser eine echt beachtliche Menge an Vaseline auf seine Finger aufnimmt und in eine bestimmte Richtung starrt.

Aus dem Augenwinkel nehme ich eine Bewegung wahr und meine Augen können mal wieder nicht glauben, was sie da sehen. Mein kleiner unschuldiger Pon untenrum entblößt und auf das Sofa zu stolpernd. Ich denk‘, ich werd‘ nicht mehr. Und noch bevor ich reagieren kann, schwingt er sich über die Lehne und seine kurzen Beinchen zappeln in der Luft.
 

Meine Nervenstränge beginnen augenblicklich an zu zucken. Das kann wirklich nicht wahr sein. Ich bin gewiss niemand, den man so schnell aus der Bahn wirft, aber das übersteigt schon meine Vorstellungskraft.
 

Im Endeffekt gibt es zwei Möglichkeiten diesen Wahnsinn auf der Couch zu beenden. Entweder ich prügle auf Tora ein. Immer schön auf die Fresse, bis er endlich kapiert, dass er kein Arzt ist und Pon da gerade vergewaltigt, oder ich mache die Biege und tue so, als sei nichts passiert. Aber ich kann Pon da nicht seinem Schicksal überlassen.
 

Während ich immer noch so da stehe, in meine Anime-Chibi-Welt entflohen und mir gerade vorstellte, wie ein Chibi-Ich einen Chibi-Tora mit winzig kleinen Fäusten verdrosch, fummelt Tora ungeniert an und in Hiroto, bis dieser ein Stöhnen von sich gibt, das mich wieder in die Realität zurückbringt. Das sieht so grotesk aus. Toras Stirn liegt in Falten, während dieser hoch konzentriert in Hiroto rumfingert und regelrecht in ihn hineinstochert.
 

Da muss man jetzt kein großes Genie sein, um zu wissen, dass ich gar keine Chance habe, mich da mit Tora anzulegen. Und von Saga kann ich ja eh nichts erwarten. Also nehme ich meinen ganzen, nicht vorhandenen Mut zusammen, und schubse ihn von Hiroto weg. Beide fallen wir zu Boden, doch ich rappelte mich schnell hoch und gehe zu Hiroto zum Sofa.
 

„Shit, Nao. Hast du sie noch alle? Aua, mein Rücken.“ Tora steht auf und blickt zu Hiroto, der mal wieder die Welt nicht versteht. Eiskalt sagt er zu ihm:
 

„Pon, hast Glück. Hast definitiv keinen Krebs. Du hast keine Prostata. Und demnach bist du auch kein Mann.“, Tora zieht sich den benutzten Handschuh aus und fischt nach einem neuen.
 

Erstarrt, Toras Worte wegen, schaue ich nach Hiroto. Meine kleine naive Seele von Pon erhebt sich und dreht sich langsam zu mir um. Mit Kuller-Augen-Chibi schaut er mich an und ich sehe, wie ihm die Tränen kommen. Nein Pon, nicht weinen, das macht mich fertig. Egal wie grenzdebil meine Chaoten auch waren, ich habe sie immer sehr lieb und ich gebe es offen und ehrlich zu, Muttergefühle zu haben. Zumindest für Pon.
 

„Naoooo, ich bin kein Mann. Ich bin kein Mann, Nao. Was soll ich jetzt machen?“, die ersten Tränchen kullern ihm von seinen Wangen und fallen zu Boden. Oh, oh da ist es, dieser Blick. Nein schau mich nicht so an. Wenn er jetzt Mama zu mir sagt, dann ist alles verloren. Dann brennt bei mir eine Sicherung durch. Ich will, dass es allen meiner Schäfchen gut geht und vor allem meinem kleinen hilfsbedürftigen naiven Pon.
 

„Mama!“, oh nein, er hat es gesagt. Und das auch noch in einem so wehleidigem Ton, da können mir ja nur die Sicherungen durchbrennen. Schnell packe ich die Decke, die auf der Couch liegt, und wickle ihn darin ein. Denn Pon steht immer noch ganz nah neben mir, mit offener Hose und versteht die Welt nicht mehr. Ich ziehe ihn auf die Couch und in meine Arme, um ihn zu beruhigen.
 

„Nicht weinen, mein Schatz. Du bist ein Mann. Du darfst nicht auf Tora hören. Er hat doch keine Ahnung.“, sage ich ihm zur Beruhigung.
 

„Kannst du mal nachsehen ?“, sagt er in einem Ton, den ich eigentlich nur von kleinen Kindern kenne. Nein Pon, tu mir das doch nicht an. Und doch entschließe ich mich, es zu tun. Was bleibt mir auch anderes übrig. Die Alternative wäre, es Tora machen zu lassen. Aber dieser darf mein Baby nicht mehr anfassen.
 

Ich schnappe mir die am Boden liegende Box mit den Handschuhen und ziehe mir einen über. Auf Vaseline verzichte ich, es ist noch mehr als genug in Hiroto. Zum Glück stelle ich mich nicht so behindert an wie Tora. Schnell finde ich seine Prostata und drücke einmal dagegen. Pon stöhnt einmal auf.
 

„Drück da noch mal drauf, das hat sich gut angefühlt.“, das hat er doch jetzt nicht wirklich gesagt?
 

„Nein, Pon.“, damit ist die Sache erledigt, die Mutter hat gesprochen.

Während ich so in meiner Mutterrolle aufging und meine Aufmerksamkeit meinem kleinen naiven Pon schenkte, merkte ich nicht, was im Hintergrund stattfand.
 

Während Pon so an mir klebt, haftet sich mein Blick auf das Szenario nahe meiner Drums. Shou liegt bewusstlos auf den Boden, während Tora versucht ihm die Hose auszuziehen. Sämtliche Alarmglocken fangen an zu läuten. Das kann doch nicht wahr sein. Warum bin ich nur von Idioten umgeben?
 

Schnell lasse ich Pon links liegen und stürme auf Tora zu. Dieser fummelt gerade mehr oder weniger an Shou herum, wie er grad lustig ist. Mit meiner letzten Kraft kicke ich ihn weg. Tora landet unsanft auf seinen Hintern und kracht gegen mein Drum-Set. Ich muss eindeutig handeln.
 

„Verdammt Tora! Was glaubst du, was du da machst? Du verschwindest sofort aus dem Proberaum oder du suchst dir eine neue Band.“, das ist mal eine Ansage, die ich bringe.
 

„Verdammt Nao, schon wieder? Nao, das kannst du nicht machen. Ich will doch nur sein Bestes.“, argumentiert Tora.
 

„Sag mal, rede ich chinesisch? Du packst ihn gefälligst nicht mehr an und verschwindest sofort. Ich will bis zur nächsten Probe nichts mehr von dir hören oder sehen! Mach, das du wegkommst.“ Mit einem ‘Ich bin Leader Blick‘ meinerseits verlässt er anschließend das Gebäude.
 

Auf der Couch liegt immer noch Pon und schaut mich aus großen Augen an. Am Fenster steht immer noch Saga und zockt auf der PSP. Während ich Shou die Hose wieder hochziehe, richte ich mein Wort an Saga.
 

„Saga! Was stehst du da so rum? Hast du nicht gesehen, was Tora da mit Shou gemacht hat.“
 

„Joa, schon. Shou ist umgekippt, als Tora Pon gefingert hat. Danach habe ich nichts mehr mit bekommen. Verdammt Nao, ich habe das Level verloren!“, entsetzt starrt Saga seine PSP an.
 

„Hallo geht’s noch. Schau mich gefälligst an. Warum kippt Shou einfach um? Er ist doch sonst alles gewöhnt? Verdammt, Saga! Schau mich an! Tora hätte Shou beinahe vergewaltigt, sozusagen!“, ich bin auf 180, niemand packt meinen Shou an.
 

„Es interessiert mich nicht, Nao. Wenn Tora mich begrabbelt hätte, ich hätte ihm den Schwanz abgehackt. Und warum die Prinzessin umgekippt ist, kann ich dir sagen. Wir waren doch letztens alle so krank. Tora hat ein Hausbesuch gemacht und bei Shou mal die Temperatur gemessen. Muss ich noch näheres sagen?“
 

Nein, dass muss er nicht, und mir wird mehr als klar, dass das endlich ein Ende finden muss. Das ist alles so schlimm. Kurzerhand schicke ich Saga nach Hause. Pon hilft mir Shou in mein Auto zu tragen. Zuerst bringe ich Pon nach Hause, ehe ich mich mit Shou zu mir begebe. Ich bin so froh einen Fahrstuhl zu besitzen. Shou ist eindeutig größer als ich und auch schwerer.

In meinem Schlafzimmer hieve ich ihn in mein Bett und lege ihn erstmal da ab. Ein wenig seltsam ist es schon, dass er schon so lange ohne Bewusstsein ist. Aber er scheint einfach nur zu schlafen. Also denke ich mir da nichts dabei.
 

Der Tag hat mich eindeutig fertig gemacht. Also beschließe ich noch einen Tee mit viel Wodka zu trinken. Vielleicht beruhigt das meine Nerven. Ich muss nachdenken. Wenn die anderen nicht freiwillig eine Therapie machen, dann muss ich wahrscheinlich zu harten Mitteln greifen und sie alle mal schocken. Und mit wem fängt man da am Besten an. Genau mit Shou. Sein Problem ist nicht so tragisch und wahrscheinlich mit nur einem einzigen Schock kuriert. Den Tee mit Schuss trinke ich leer und lege mich zu Shou in mein Bett. Bloß die Finger bei sich lassen und dann passiert auch nichts. Ist schon schwer sich zu beherrschen, wenn so ein sexy Typ bei einem im Bett liegt.
 

Am nächsten Morgen ist Shou wie erwartet überrascht, warum er bei mir im Bett liegt und nicht bei sich. Er scheint auch einen Blackout zu haben und ich tue einfach so, als hätten wir nach den Proben einen gesoffen und er sei ist nicht mehr nach Hause gekommen. Zum Glück nimmt er das so einfach hin und wir können aufstehen und ich mache Frühstück.
 

Shou langt ordentlich zu, so als hätte er seit Tagen nichts mehr gegessen. Hätte ich gewusst, was es für einen Aufstand geben würde, wenn ich ihn nach Hause bringen würde, dann hätte ich ihm nicht erlaubt drei Brötchen und ein Croissant zu essen. Denn im Auto erleidet Shou einen seiner Anfälle und kündigt wieder an, sich das Leben zu nehmen. Er ist ja auch so fett für diese Welt. Also beschließe ich, dass ich nicht länger mit meiner Schocktherapie warten musste, und nutze die Gunst der Stunde. Statt mit ihn nach Hause zu fahren, fahren wir zur PSC, wo ich ihn nicht sanft die Treppen hoch schleife, bis wir auf dem Dach stehen. Ich zerre ihn bis zur Kante und stelle mich neben ihn.
 

„So Shou. Das ist jetzt deine Gelegenheit deine ewigen Drohungen wahr zu machen. Ich werde dich nicht abhalten, aber um Himmelswillen spring. Solltest du nämlich nicht springen, dann versprichst du mir, dass du nie wieder eine solche Szene machen wirst. Wir alle haben es satt. Und ich am aller meisten.“, sage ich ihm und ich meine es auch so. Wenn ich Recht habe, dann wird seine Reaktion meiner Erwartung entsprechen.
 

„Shit, Nao. Du weißt doch, dass ich Höhenangst habe!“, sagt er und klammert sich an mir fest.
 

„Also entweder, oder.“, stelle ich ihn vor die Wahl.
 

„Ja okay, ich verspreche es. Ich werde nie wieder meckern.“, sagt Shou und ich helfe ihm von der Ecke weg zu kommen.
 

„Aber Nao, ich bin doch so fett.“, macht Shou noch mal seine Situation deutlich.
 

„Du machst es schon wieder Shou. Du bist nicht fett. Egal, was du isst, es setzt nicht an, so wie bei manch anderem. Du bist wunderschön verdammt. Hör auf es dir einzureden.“, irgendwie verstehe ich immer noch nicht sein Problem. Früher ist er doch nicht so gewesen.
 

„Aber Nao, mich will niemand. Ich will endlich jemanden haben, der mich auf Händen trägt und mir das gibt, was meine Familie und Freunde nicht geben können. Ich will, dass mich jemand so nimmt, wie ich bin, und nicht Shou, den Sänger von Alice Nine!“ Shou ist den Tränen nahe und lässt auch diesen freien Lauf.
 

Ach daher weht der Wind. Er fühlt sich einsam und durch diese Ausbrüche will er nur Aufmerksamkeit haben und durch Hirotos Einsatz kann er zumindest einen Teil seiner Wünsche befriedigen.
 

Armer Shou, er steht jetzt vor mir und weint. Ich kann ihn aber auch so was von gut verstehen. Man trifft selten, fast nie, Menschen, die einen so nehmen wie man ist. Die meisten bildeten sich eh Illusionen zu einem und ärgerten sich dann, wenn man nicht dem entsprach, was sie dachten.

Außerdem ist es auch schwer jemanden zu finden mit Verständnis, dass man auf Tour geht oder die meiste Zeit mit der Band verbringt. In diesem Moment entschließe ich mich dem Drang nachzugeben und das einzig Richtige zu machen.
 

Ich überbrücke den Rest zwischen mir und Shou und knutsche ihn zu Boden. Shou scheint erst überrascht zu sein, doch dann erwidert er und klammert sich regelrecht an mich fest. Noch ehe ich mich versehen konnte, bin ich schon meine Klamotten los und treibe es leidenschaftlich mit Shou auf dem Dach.
 

Dass es ein Fehler war, kann ich am späten Abend feststellen. Und ich rede nicht von dem Sex, sondern vom Sex auf dem Dach. Um präzise zu sein: Sex auf dem Dach bei praller Sonne. Mein Arsch hat Sonnenbrand. Und was lernt man daraus? Genau: Nichts!



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Last_Tear
2013-02-06T03:02:20+00:00 06.02.2013 04:02
Uuuuuh~ Schlampe <3
*kichers*
Aber das is eben ein Kazu-chan o.o
*hust*
NEIN~ ich korrigier das jez net durch XD

Aber~ erste Zeile, Strich durch die Rechnung machte >_____< UND ich hab einen Zeitfehler erspäht ô.ô
*mit Peitsche wedel*

Und jaaa~ damit verabschiede ich mich~ ^o^

P.S. Kommt einer der Jungs mit Duschen? Bittebitte? Q-Q Weil~ ich nicht weiß wie ich diese HITZE sonst wieder los werd
*dreckig grins*
Von:  TakikoGokudera
2012-12-19T18:17:41+00:00 19.12.2012 19:17
Ich kenn es schon XD
Warte auf die fortsetzung, bis dahin les ich es einfach nochmal XD
Mach schnell weiter
Lg Taki
Von:  Last_Tear
2012-12-02T00:46:30+00:00 02.12.2012 01:46
Genau das ist ihm auch gestern passiert. Er hat noch nicht mal den Mund aufgemacht, schon

>war; hatte

Poneyhof? Are you kidding me? XDD *lachflash*

> anderen beiden hier

anderen Beiden

> kein anderer brauch
kein Anderer braucht

>als erster
Erster

> an einen gerät,

geriet

>Es macht kein Spaß

keinen

>dass Aoi auf Kerle steht,

auf Kerle stand

>Wenn das Uruha erfährt, er wird sich kaputt lachen.

Wenn das Uruha erfahren würde, er würde sich kaputt lachen.

>Wer tut so was? Welcher Idiot lässt so etwas mit sich machen.
Wer tat so was? Welcher Idiot ließ sowas mit sich machen.

>Doch zum Akt der Vereinigung ist es nicht gekommen

war es nicht gekommen,


*muahahah*
Made my night~
Das hat doch was XDD
Kai-chan, Uke-chan nackt und willig in Aois Bett und Aoi sieht da nur fasziniert zu XD
*prust*
Oh dear~ me likes ^o^
Von:  Morumotto
2012-11-21T17:53:42+00:00 21.11.2012 18:53
ahahaha ich mochte das ende..kai in hotpants sieht bestimmt geil aus!
aber saga erst genial xD
lg morumotto
Von:  Last_Tear
2012-11-20T07:59:42+00:00 20.11.2012 08:59
The fuuuuck *O*
me likes *O*
*sabber*
Und wie mie likes *O*
*fiep*
Nein, ich hab keine Fehler gefunden~
aber vllt..war ich auch einfach nur abgelenkt?
Damn it O.O
Zu wenig Ruha-chanxReiReisex gelesen in letzter Zeit aber hrrrrr~ <3
Liebe dafür XD
Dein OS is nicht vergessen, er liegt nur auf Eis momentan weil ich mich nicht entscheiden kann ob ich aus Reirei ein Arschloch mache oder nicht XD
*hust*
Wobei~ sicherlich :D
Btw..wenn ichn Kerl wäre hätte ich jez eindeutig ein Problem X__x""
Von:  Last_Tear
2012-11-07T16:04:20+00:00 07.11.2012 17:04
>Doch wenn ich meine Gedanken nicht loswerde
nicht loswerden sollte,

Autsch. Jetzt weiß ich warum ich das Kapi die ganze Zeit nicht gelesen hab^^ Weil mich der Titel abgeschreckt hat. Ne kleine Warnung von meinem Selbstbewusstsein~ hach ja, tugendhaft der Mensch der stillschweigend ins eigene Verderben rennt.

Out of words, completely. Just in case you wanna know...you made my cry 'cause I also know this feeling muuch to well.
Von:  TakikoGokudera
2012-11-03T22:07:12+00:00 03.11.2012 23:07
Hey du ein, nun was war ea eigentlich?, mein erster Gedanke war "schön" aber das trifft nich im entferntesten, was ich sagen will.
Es war Sehr gut beschrieben, ich hätte fast mitgeheult. Einfach nur krass das ganze. Aber irgendwie kann ich ihn verstehen, mir wurde zwar nicht das herz gebrochen, aber manchmal muss auch ich schreiben um den kopf frei zu bekommen.
Mach weiter so, ich freue mich auf das nächste Kapitel.
Von:  TakikoGokudera
2012-10-31T20:42:02+00:00 31.10.2012 21:42
Sehr süßes kapitel^^
Schade das es ein One Shot ist, ne fortsetzung wäre sicher möglich...
Bin mal gespannt was sonst so kommt. Haste mir glaub ich auch schon geschrieben^^
Hab noch keinen funktionierenden eigenen PC, nach dem umzug, wenn es soweit ist, oder ich mal etwas länger da bin schreib ich dir mal wieder, wenn du nichts dagegen hast, bis dahin schreib bitte weiter. Ichnfreue mich drauf
Von:  Morumotto
2012-10-28T13:18:18+00:00 28.10.2012 14:18
ich mag es mehr kann ich dazu noch nicht sagen
ich hoffe du schreibst bald wieder weiter <3
lg morumotto
Von:  Last_Tear
2012-10-27T23:39:38+00:00 28.10.2012 01:39
>er nicht machte Musik

machte nicht Musik

> Was erzählt Uruha ihm da? Will

erzählte und Wollte

>der andere

der Andere

>, als Zeichen dafür, dass Aoi seinen Mund öffnen sollte, um Uruha einzulassen.

kannste streichen weils eigentlich offensichtlich is XD

>Wo lebt er denn?
lebte

Hurrr~
im Großen und Ganzen *O*
Me likes~
Auch wenn ich Aoi sehr wohl als Uruhas Teddy definiere o..o"
Passt schon XDDD
Haw ja...die lieben Männer...frustriert und alles XD
Schrecklich, wirklich XD
Aber ja *O*
Handjob is auch gut XD Auch wenn ich mitm Blow Job gerechnet hätte XP


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