Something Different von YuiMadao (One-Shot Collection) ================================================================================ Kapitel 1: Eine schlaflose Nacht im Tourbus ------------------------------------------- Immer noch lag Aoi wach in seiner Tourbuskoje und dachte über das Konzert nach. Es war toll wie immer und das Adrenalin schien immer noch durch seinen Körper zu fließen, sodass er schon seit Stunden wach lag und nichts mit sich anzufangen wusste. Also dachte er daran, sich einem der anderen Jungs auf zu drängen. Wie er wusste, schliefen wahrscheinlich nicht alle, sodass sich da bestimmt jemand finden würde, dem er sein Bewusstsein aufdrängen konnte. Leise schwang er seine Beine aus der Koje und tapste den engen Flur entlang, bedacht keine Laute von sich zu geben, um zu hören, wer noch um diese Uhrzeit wach war. Wie erwartet schlummerte Ruki selig und Kai wollte er, egal ob wach oder nicht, nicht belästigen. Dafür war ihr Leader zu erschöpft, um sich auch nur zu regen, geschweige denn zu denken. Jeder wusste, dass man ihn da am besten in Ruhe zu lassen hatte. Also blieben eigentlich noch Reita und Uruha übrig. Wie zu erwarten konnte man bei dem blonden Bassisten noch Licht vernehmen und so kroch er zu dem Bassisten in die schon so enge Koje. „Aoi? Was machst du da?“, sprach Reita ruhig, aber auch nur weil dieser vermutete, Aoi würde schlafwandeln. „Mir ist langweilig. Ich dachte, wir könnten was quatschen.“, sagte Aoi, als wäre es normal in die Koje seines Bandkollegen zu steigen und diesen in ein Gespräch zu verwickeln. „Aoi, ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber wir hatten heute ein anstrengendes Konzert und diese Koje ist eindeutig zu eng für uns beide. Und nach kuscheln ist mir nicht zumute, also würde ich es begrüßen, wenn du deinen Hintern wieder in deine Koje schieben würdest. Nimm es mir nicht übel, aber ich will ein wenig Zeit mit mir und meinen Gedanken verbringen.“, sagte Reita immer noch in einem ruhigen Ton. Murrend zog Aoi von dannen und war ein wenig froh, dass der anderen ihn nicht einfach so aus dem Bett gekickt hatte, dass gäbe nicht nur einen schmerzenden Hintern, sondern auch ein angekratztes Ego. Egal ob männlich oder weiblich, niemand hatte ihn von einem Bett zu schubsen, dass empfand er immer als eine Beleidigung gegen seine Person. Also war sein nächstes Opfer Uruha, dieser konnte ihm unmöglich einen Korb geben. Uruha gehörte zu den Personen, denen man auch im Halbschlaf ein Gespräch aufzwingen konnte. Also zögerte Aoi nicht und drängte sich zu ihm in dessen enge Koje. Einen gequälten Ton gab Uruha von sich, ehe er sich umdrehte und die Arme um Aoi schlang. Noch bevor er sich seiner Tat bewusst wurde, wurde er schon von Aoi geschoben und dieser konnte wieder aufatmen. „Uruha wach auf. Ich bin nicht dein Teddy. Uruha mir ist langweilig.“, meckerte er wie ein kleines Kind. „Aoi, du bist ein erwachsenen Mann. Kannst du dich nicht selber beschäftigen. Und warum liegst du in meinem Bett?“, wollte Uruha wissen, nachdem er es doch schaffte, sich aus dem Land der Träume loszureißen. „Auf Lesen habe ich kein Bock und Musik hören, wäre jetzt eine Tortur, meine Ohren dröhnen immer noch vom Konzert. Quatsch mit mir, bitte.“, jammerte Aoi vor sich her. „Weißt du, was dir meiner Meinung nach fehlt?“, gähnte Uruha leise und streckte sich so gut es ging aus. „Nein, was denn?“, tat er ahnungslos, wusste jedoch das Uruhas Ideen nicht immer einfallsreich waren. „Du brauchst definitiv einen Fick. Lass mich ausreden. Du kannst nicht chillen und klebst ständig an einem von uns. Hol dir mal ein süßes Groupie und treib es mal ordentlich. Dir ist nicht langweilig, du bist nur nicht im Gleichgewicht, was deine sexuellen Bedürfnisse angeht.“, ließ Uruha verlauten und sah Aoi jetzt an. „Das sagt sich so leicht. Du weißt doch: Keine Fans und keine Groupies.“, empörte sich Aoi und drehte sich ebenfalls zur Seite, um Uruha auch an sehen zu können. „Ach stell dich nicht so an. Such wenigstens jemanden, der dir zur Hand geht. Muss ja nicht immer deine eigene zum Einsatz bringen.“, erwiderte Uruha schamlos. Und Aoi errötete vom feinsten. Musste Uruha immer so reden. Als wüsste er selber nicht, wie oft er Hand an sich legte. So eine Tour war nun mal lange und da blieb das ein oder andere Bedürfnis halt auf der Strecke. Aber Aoi hatte nun mal das Prinzip, keine Fans oder Groupies abzuschleppen, weil er machte nicht Musik, um irgendwelche Weiber ins Bett zu bekommen, außerdem war bei ihm die Angst, negativ aufzufallen und gegebenenfalls in einen Skandal verwickelt zu werden, ziemlich groß. Also ließ er es sein und suchte sich manchmal spontan jemanden. Außerdem war es spaßiger eine Frau aufzureißen, als wenn sich eine einem regelrecht anbot. Und Uruha hatte da auch kein Recht, ihm daraus einen Strick zu drehen und ihn als nicht ausgelastet zu bezeichnen. „Genau, ich gehe jetzt sofort rüber zur Fahrerkabine und schnappe mir das Mikro. Dann verkünde ich, dass ich sexuell unausgeglichen bin und frage direkt, ob einer mir zu Hand gehen würde. Abgesehen davon, dass hier nur Kerle sind, wäre ich der Trottel Nummer eins.“, langsam wurde es Aoi zu bunt. Einerseits hatte Uruha irgendwie Recht, dass sein Gleichgewicht gestört war, anderseits war es auch was anderes, es vor Augen geführt zu bekommen. Warum musste Uruha immer den Nagel auf den Kopf treffen. „Ja so habe ich es doch auch nicht gemeint. Und was stört dich daran, dass es Kerle sind. Mach die Augen zu, dann merkst du es eh nicht.“, wurden Uruhas Ideen immer bunter. „Willst du mir weiß machen, dass wenn ein Kerl Hand an mich legt, das mit Fanservice auf der Bühne zu vergleichen ist. Also nicht schlimm halt? Warum schließt du von dir auf Andere?“, neckte ihn Aoi jetzt. Irgendwie verlief das Gespräch in eine ganz andere Richtung. Was erzählte Uruha ihm da? Wollte er ihm weiß machen, dass es nicht schlimm sei, wenn ein Kerl an einem rumwerkelte? „Na komm schon Aoi, als hättest du niemals drüber nachgedacht, was außer ein wenig Geknutsche man noch so alles machen könnte. Als hättest du niemals drüber nachgedacht, wie es mit einem Kerl sein könnte. Dafür bist du eindeutig in der falschen Szene. Liest du keine Fanfictions?“ Für Uruha schien es normal zu sein. Da beschlich Aoi die Vorahnung, Uruha hätte schon mal derartiges getan. „Hast du schon mal…“, ehe er den Satz zu Ende sprechen konnte, wurde er von Uruha unterbrochen. „Natürlich nicht. Ich bin hetero.“, verteidigte Uruha sich. „Was redest du dann von Fantasien mit anderen Kerlen. Wenn ich es richtig verstanden habe, bist du derjenige, der auf solche Perversitäten steht und Fanfictions liest. Also erzähl mir nichts. Ich Mann, ich besteigen Frau.“, empörte sich Aoi und glaubte nicht, was Uruha von sich gab. Natürlich hatte Aoi ihn niemals mit einem Mann gesehen, geschweige denn jemand der anderen Jungs. Auch solch ein Thema wurde nie von den anderen angesprochen. „Aoi, tu nicht so, als wüsstest du nicht, was darin steht. Du weißt genau, dass in den Fantasien unserer Fans wir ein Paar sind und es immer und überall mit einander treiben. Ich glaube dir kein Wort, dass du sie nicht kennst. Du kennst bestimmt Kenji. Unsere kleine Nervensäge. Er schickt uns doch immer via Mail seine Fanfiction und würdest du auch mal zu hören, dann wüsstest du, dass Kai sich immer deswegen empört und schon mehrmals Kenji gedroht hat, ihn zu melden, wenn er nicht aufhört Geschichten zu schreiben, wo wir wild durcheinander sonst was mit einander treiben.“, kicherte Uruha vor sich hin mit dem Wissen, dass Aoi immer verplant war und meist gedanklich bei einem neuen Song war, sobald Kai das Wort ergriff. „Kenji? Den Namen habe ich schon mal gehört. Hmmm. Das ist blöd. Aber Kai soll sich mal nicht aufregen. Es gibt genug Fanfictions über uns, wo mir nicht nur einmal die Kinnlade runter geklappt war oder wo ich am liebsten im Boden vor Scham versinken wollte. Außerdem machen wir doch Fanservice, um genau solche Gedanken an zu kurbeln. Außerdem frage ich mich, was alle kleinen Mädchen daran toll finden, wenn zwei Kerle es miteinander tun. Worin besteht der Reiz? “, sagte Aoi und merkte nicht, wie er auch dadurch offenbarte doch Fanfictions gelesen zu haben und dass ihn scheinbar dieses Thema mehr als nur offensichtlich beschäftigt hatte oder hat. „Na siehst du. Du hast auch welche gelesen. Und was daran so toll sein soll? Hmmm. Das weiß ich selber nicht, habe mir aber auch nie wirklich Gedanken dazu gemacht. Sagen wir, ich würde dich jetzt küssen, so wie es in den Fanfictions steht. Würdest du es als ekelhaft empfinden, bzw. würdest du überhaupt drauf eingehen?“ Das Gespräch verlief eindeutig in eine ganz falsche Richtung. Was wollte Uruha damit bezwecken? „Das Problem ist nicht das Küssen. Dafür haben wir es zu oft auf der Bühne gemacht…“ Und schon wieder wurde er von Uruha unterbrochen. „Ich rede von keinem Fanservice-Kuss. Ich rede davon Leidenschaft und Verlangen in den Kuss zu legen. Einen so zu küssen, dass der andere denkt zu schweben und keine Luft mehr zu bekommen.“, Uruhas Darstellung ließ Aois Herz ein wenig schneller schlagen. Zu lange war es her, dass er jemanden geküsst hatte und dass diese Gefühle ihn dabei erreicht haben. Seine letzte Freundin war schon eine Weile her, sodass er sich schon fast nicht mehr erinnern konnte, wie diese geküsst hatte, und seine Aufrisse küsste er nur notdürftig. Küssen war etwas, was nur zwischen sich Liebenden ereignen sollte. Sex dagegen hatte Aois Meinung nach keinen hohen intimen Wert. Warum auch immer. In Gedanken versunken merkte Aoi nicht mal, wie er sich mit den Fingern seine Lippen entlang fuhr und versuchte das Gefühl abzurufen, was er seiner Ansicht nach schon viel zu lange nicht mehr gespürt hatte. Während dessen schien auch Uruha in Nostalgie zu verfallen und sich an dieses Gefühl erinnern zu wollen. Gepackt von dem Verlangen dieses Gefühl noch einmal zu erleben, legten sich Uruhas Hände auf Aois Gesicht und fixierten diesen und ehe Aoi irgendetwas erwidern konnte, legten sich Uruhas volle Lippen auf die von Aoi und übten leichten Druck aus. Erst vor Schock weiteten sich Aois Augen und er versuchte Uruha von sich zu schieben, doch das warme Gefühl geliebt zu werden, breitete sich in seiner Brust aus, sodass Aois Versuche erst halbherzig wurden und dann gänzlich verschwanden, um sich dem Kuss hin zu geben. Uruha glaubte selber nicht, was er hier tat, doch jetzt wo Aois Versuche ihn von sich zu schieben verstummten, gewann die Neugier und so versuchte Uruha sich etwas weiter hervor zu wagen und strich mit der Zunge leicht über Aois Unterlippe. Bereit sich weiter gehen zu lassen, öffnete sich Aois Mund und sachte schlüpfte Uruhas Zunge zu seinem Gegenpaar und umschlang diese. Immer mutiger wurden auch Aois Aktionen, und so packte er Uruha am Kragen dessen Shirts und zog ihn noch näher zu sich, um im Falle, dass der andere es sich doch noch überlegen sollte, dass es falsch war, dies zu tun und sich von ihm lösen wollte, er gewappnet war. Doch Uruha dachte nicht daran aufzuhören, sondern legte sein Bein zwischen Aois und drückte ihn ein wenig in dessen Schritt. Aoi stöhnte in den Kuss hinein und klammerte sich regelrecht an Uruha, wie ein ertrinkender im Meer. Zugegeben, Aoi hätte nicht gedacht, dass es sich so gut anfühlen würde einen Kollegen, einen Mann zu küssen. Und ein wenig verwirrte es Aoi schon, dass es von Uruha kam. Auch als Uruhas Hände sich von Aois Kopf lösten und er begann mit ihnen über dessen Körper zu streichen, machte Aoi keine Anstalten das Ganze abzubrechen. Für diesen Moment versuchte er den Gedanken aus zu blenden, dass Uruha ein Kerl war und er eigentlich nichts mit einem machen wollte. Viel zu sehr erregte ihn die ganze Situation, wochenlange Abstinenz, warme Hände auf seinem Körper und ein Knie, dass seine wachsende Erregung immer weiter stimuliert. Auch die Tatsache, dass er sich gerade ein wenig wie eine Frau fühlte, störte ihn nicht. Zu schön war der Moment gerade, als diesen zu beenden. Auch, dass Uruhas Hand gerade in Aois Hose verschwand, schien Aoi nicht zu stören. Denn gerade war Uruhas Hand auf den Weg dorthin, wo sie gebraucht wurde. Auch löste sich Uruha von Aois Lippen und legte sich ein wenig nach unten, um an dessen Hals weiter zu machen, während er Aois Härte aus der Hose befreite und anfing langsam auf und ab zu fahren. Uruhas Hand fühlte sich nicht fremd an. Sie war zwar ein wenig größer als die einer Frau und rauer, doch vertraut und angenehm. Und diese Hand wusste, was sie da tat. Auch versuchte Aoi nicht so laut zu Stöhnen, um keinen anderen zu wecken. Er biss sich sogar auf die Hand, um keine lauten Geräusche von sich zu geben. Uruhas Hand leistete immer noch ihre Arbeit. Seine Zunge hinterließ bei Aoi nasse Spuren. Doch alles in allem war es einfach nur geil. Auch kam Aoi immer näher an seinen Höhepunkt. Aois Atmung wurde immer schneller und auch Uruhas Hand nahm an Geschwindigkeit zu. Der ganze Druck sammelte sich in seinem Unterleib und wollte endlich freigesetzt werden. Aois Unterleib verkrampfte sich, ehe er sich in Uruhas Hand ergoss. Dabei biss er sich so stark auf die Unterlippe, dass er Blut schmeckte. „Wow.“, war das Einzige, was er sagen konnte, nachdem sich seine Atmung normalisiert hatte. Aoi drehte sich wieder zu Uruha und legte seine Lippen auf die des anderen und begann ihn wieder zu küssen. Uruha ging darauf ein und eng umschlungen lagen sie erst mal da und küssten sich. „Und was ist mit dir?“, fragte ihn Aoi, nachdem sie sich wieder gelöst hatten. „Das Küssen mit dir war toll, keine Frage. Und ich hätte auch nie gedacht, dass ich das überhaupt durchziehen kann, aber es hat mich in keinster Weise erregt. Und das lag nicht an dir, aber an deinem Geschlecht.“, sagte Uruha und sah ein wenig traurig dabei aus. „Aber du hast mich gerade mit der Hand befriedigt.“, konterte Aoi. Jemand, der so was tat, konnte doch nicht nur hetero sein. „Sie es als Freundschaftsdienst an. Einen einmaligen Freundschaftsdienst. So bist du wieder ausgeglichener, zumindest ein wenig und du musst keine Durchsage mehr machen.“, lachte Uruha drauf los. Kumpelhaft drückte er Aoi an der Schulter und tat schon so, als hätten sie nichts gemacht, nur dagelegen. „Wenn du meinst. Hast du vielleicht mal drüber nachgedacht, dass ich jetzt Blut geleckt haben könnte?“, wollte Aoi ihn ein wenig provozieren. Freundschaftsdienst. Wo lebte er denn? „Aoi, bitte. Das bleibt unter uns. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es einmalig war. Oder siehst du das jetzt anders?“, ein wenig verängstigt sah Uruha schon aus. „Naja, ich glaube ich habe mich ein wenig in dich verliebt.“, gab Aoi von sich, mit der Absicht, Uruha ein wenig zu ärgern. „Oh nein, bitte nicht. Habe ich dich jetzt schwul gemacht?“, antwortet er schon panisch. „Mach dir nicht ins Hemd, dass war nur Spaß. Haken wir das alles als Erfahrung ab und behalten das alles für uns. Dann passiert auch nichts mehr. Und ob es einmalig war…hmmm…lass uns so verbleiben, dass nichts unmöglich ist und man niemals nie sagen sollte.“, mit einem Augenzwinkern und einem letzten Kuss schwang Aoi sich aus der Koje heraus und begab sich in seine eigene. Als er in seiner eigenen Koje lag, atmete Aoi erst mal durch. So cool, wie er sich eben gegeben hatte, war er nicht. Noch immer kribbelte alles in ihm und er spürte Uruhas Hände immer noch auf sich und auf seinem besten Stück. Auch konnte er immer noch dessen Geschmack auf seinen Lippen schmecken. Es war definitiv anders als mit einer Frau, und doch hatte es ihm gefallen. Das hieß jetzt nicht, dass er auf diese verzichten würde, aber er stellte sich die Frage, ob er, jetzt wo er wusste wie es war, wenn Uruha es ihm machte, ob er auf ihn auch verzichten könnte? Mit einem Lächeln schlief Aoi endlich ein, zu dem Entschluss gekommen, dass er definitiv auf Uruha, und nur auf Uruha, nicht verzichten können würde. Allein die Vorstellung ließ alles wieder in ihm kribbeln. Dass Uruha sich dagegen wehren könnte, darüber dachte er nicht nach, denn er wusste auch nicht, dass zwei Kojen weiter Uruha einschlief mit dem Gedanken, dass auch er Gefallen daran finden könnte, mehr als nur Küsse zu teilen. Kapitel 2: Wenn Liebe alles kaputt macht ---------------------------------------- Nur als kleine Info: Nicht alle One-Shot werden 'adult' sein. Das nächste wird es aber definitiv wieder^^ __________________________________________________________________________________ Wie schnell ich dich lieben lernte, kann ich selber kaum glauben. Man sagt ja viel über Liebe auf den ersten Blick, doch man glaubt es erst dann, wenn man diese selber erlebte. Auch empfindet man dieses Gefühl, den anderen bereits ewig zu kennen. Man sagt auch, dass dieses Gefühl nur einmal auftritt, denn dann weiß man, dass das die Liebe des Lebens sei. Doch wie sehr das Gefühl Liebe mit dem Gefühl der Schwärmerei zu vergleichen ist, ist nicht vorstellbar. Es war genauso, wie man es immer beschreibt. Die Liebe auf den ersten Blick, das vertraute Gefühl einen ewig zu kennen und auch das Vertrauen zu ihm, hatte ich auf einen Schlag erlebt. Noch nie hatte ich solche Gefühle. Noch nie schlug mein Herz so schnell gegen meine Brust, dass ich dachte einem Herzinfarkt nahe zu sein. Tausende Schmetterlinge schwirrten in meinem Bauch umher. Wenn ich dich sah, wusste ich einfach, dass ich dich liebte. Ich liebte nur dich und keinen Anderen, nur dich, Kai. Doch du liebtest mich scheinbar nicht. Denn du sagtest mir, du seist unsicher. Du wüsstest nicht, was du wollen würdest. Du wüsstest nicht, wohin mit dir. Und du sprachst nicht mal mit mir darüber. Du behieltst alles für dich und hast mich im Dunkeln tappen lassen. Und irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich war ein Wrack und du hast gesehen, wie schlecht es mir ging, doch konntest du nichts machen. Du wolltest mir wahrscheinlich nicht helfen. Ich lag in meinem Bett und grübelte darüber nach, was schief gegangen sein könnte. Mein Kissen war nass von meinen Tränen, die nicht enden wollten. Das Zittern wollte auch nicht nachlassen und mein Kopf drohte zu platzen. Ich konnte nicht mal mit jemanden darüber reden. Niemand würde das verstehen, zu viele hatten mich vor dieser Beziehung gewarnt. Niemand würde mich trösten, sie würden nur besserwisserisch vor mir stehen und mir die Schuld geben, diese Blöße wollte ich mir nicht geben. Doch wenn ich meine Gedanken nicht loswerde, würde ich noch wahnsinnig werden. Mein Blick fixierte ein dunkelgrünes Buch auf meinem Schreibtisch. Es war aus Leder und wurde mir von meiner Tante geschenkt. In diesem Moment verspürte ich einen Drang meine Gedanken aufzuschreiben. Also stand ich auf, setze mich an meinen Schreibtisch und zog es zu mir. Ich schnappte mir noch einen Stift und schrieb einfach drauf los. 11.8.2009 Mein Kopf ist so voll, und obwohl ich meine Gendanken loswerden wollte, diese hier niederschreiben will, gelingt es mir irgendwie nicht, meinen ganzen Schmerz in Worte zu fassen. Auch will ich nicht, dass es zu einem Tagebuch mutiert. Deswegen werde ich dir dieses Buch widmen, Kai, damit du irgendwann dies lesen kannst und meinen Schmerz hoffentlich verstehen wirst, damit du endlich merkst, was du mir angetan hast. Tja, jetzt sitze ich hier und schreibe. Es ist keine 24 Stunden her, da hast du mich verlassen. Du sagtest, dass für uns keine Chance bestehe, dass das mit uns nie wieder etwas werden würde. Du seist zu verwirrt, um weiterhin mit mir zusammen zu bleiben. Ich will gerade nicht daran denken müssen. Lieber erinnere ich mich zurück, wie das mit uns angefangen hat. Du bist wahrlich kein ruhiger Mensch. Bist immer auf Achse und machst auch immer so einen Lärm. Ich weiß noch, als ich dich kennen gelernt habe. Ich war damals bei Akira. Du wolltest kurz vorbeischauen. Ich kannte dich bis dato nicht und Akira hatte mir noch nie etwas über dich erzählt. Und als du zur Tür reingekommen bist, dachte ich mein Herz springt jeden Moment heraus. Du bist wie ein Wirbelwind in die Wohnung eingefallen und hast den Moment aufgemischt, genauso wie mein Innerstes und ich wollte dich. Von Anfang an, ich wusste, du bist es. Auch du hast Interesse gezeigt, denn du hast spontan beschlossen bei Akira zu pennen und hast auch unschuldig gefragt, ob auch ich da schlafen würde. Wie hätte ich nein sagen können. Schließlich war ich so hin und weg von dir, dass ich einfach nur nicken konnte. Und als wir später schlafen gingen und du dich einfach zu mir auf meinen Futon gelegt hast, dicht an mich geschmiegt, hast du meinen Kopf zu dir gedreht und mich einfach geküsst. Scheiße, ich muss schon wieder heulen. Ich bin kein verdammtes Mädchen. Ich verhalte mich aber so, aber warum muss das einfach nur so verdammt wehtun…ich will das nicht! Ich kann dich nicht einmal hassen für das, was du mir danach angetan hast. Und zu was du mich getrieben hast… 12.8.2009 Es ist wieder Nacht. Ich habe jetzt schon seit 35 Stunden nicht mehr geschlafen. Ich weiß nicht einmal, woher ich die Kraft nehme, überhaupt hier zu sitzen und zu schreiben. Ich hätte nie gedacht, dass so was passieren würde. Ich dachte immer, wir wären glücklich zusammen. Woher hätte ich wissen sollen, dass dein bester Freund Uruha auch die Beine für dich breit macht. Und dieses miese Arschloch, hatte sogar die Frechheit, mir dies einfach ins Gesicht zu sagen. So als wäre ich der Dumme bei der ganzen Geschichte. Fuck, ich bin es ja auch. Ich sollte einfach kalt werden. Dann kommt nichts mehr an mich heran. Aber ich kann nicht, ich weiß auch, warum ich nicht schlafen kann: du liegst nicht neben mir. Ich habe mich so daran gewöhnt, dass du neben mir liegst und ich dich atmen höre. Ich mag das Gefühl von deinen Füßen unter meine Beine, weil ich sie wärmen musste. Doch das wird nie wieder passieren. Warum und wann bin ich so abhängig von dir geworden? 13.8.2009 Weißt du eigentlich, was du zu mir gesagt hast? Das ist nicht mal eine Woche her. Du hast gesagt, dass du mich liebst. Aber dann verstehe ich deine Verwirrung nicht. Kai, du bist ein Idiot. Aber ein Idiot, den ich liebe. Ich kann einfach nicht anders. Ich kann das doch nicht einfach abstellen. Das kann ich nicht… 14.8.2009 Ich war bei Akira, und du warst auch da. Ich wollte dich am liebsten schlagen, doch ich Trottel habe mich von dir küssen lassen. Ich war wieder so benebelt von dir. Verschwunden war die Angst, dich für immer verloren zu haben. Doch nur für einen Moment. Ein paar Stunden später bist du gegangen, aber du hast nicht gewusst, dass ich dir aus dem Fenster hinterher geschaut habe. Ich habe es gesehen. Wie Uruha da stand und du ihn abgeknutscht hast. Am liebsten wäre ich aus dem Fenster gestürzt. Doch ich wusste, dass mich dieser Sturz nicht umbringen würde. Und auf mehr Schmerzen kann ich echt verzichten. 15.8.2009 Nachdem ich diesen Schock überwunden hatte, kam auch schon der nächste. Vor lauter Kummer wegen gestern, hatte ich meine Jacke bei Akira vergessen. Doch als ich dort klingelte, öffnetest ausgerechnet du die Tür. Was hattest du dort schon wieder zu suchen? Hatte Uruha keine Zeit? Ich sagte nichts, starrte dich nur an. Du zogst mich in die Wohnung und hast mich an die Wand gedrängt. Du sagtest, dass Akira duschen sei und schon hatte ich deine tollen und weichen Lippen auf meinen. Warum tust du mir das an? Ich wollte in diesem Moment, dass es nicht aufhört. Ich wollte einfach in diesen Kuss versinken und nie wieder die Realität erfahren. Ich wollte in dieser Welt bleiben, obwohl alles in mir schrie, wie falsch es doch war. Als du wieder einen Schritt von mir gingst, habe ich einfach meine Jacke geschnappt und bin geflüchtet. Am liebsten hätte ich dir dein Lächeln aus dem Gesicht geschlagen. Du miese Ratte hast doch gar keine Ahnung. 25.8.2009 ICH LIEBE DICH KAI!!!!! Ich werde dich auch immer lieben. Ich weiß nicht, was du mit mir machst, aber am liebsten würde ich dich umbringen. DU kleines arrogantes Arschloch. Ich hätte nie gedacht, ich könnte jemanden hassen, nur weil ich diese Person liebe. Krass. Du hast mich besucht vor zwei Tagen. Warum habe ich mich darauf eingelassen? Du wolltest nur ein paar meiner Sachen vorbeibringen und ausgerechnet eine halbe Stunde bevor du kamst, meinten meine Eltern, shoppen gehen zu müssen. So waren wir alleine. Schon an der Tür fand ich deine Frage, ob meine Eltern da seien, sehr merkwürdig. Doch du kleine Schlampe bist einfach grinsend an mir vorbei gegangen und hast dir das Shirt ausgezogen, während du die Treppe hoch in mein Zimmer gegangen bist. Ich hasse mich, dass ich darauf auch noch eingegangen und dir hinterher gegangen bin. Ich habe meine ganze Wut genommen und dich dann so brutal gefickt, dass du geschrien hast. Doch ich habe mich so schmutzig danach gefühlt. Du hast dich, bevor du gegangen bist, noch einmal umgedreht und gesagt, dass ich derjenige bin, mit dem du den heißesten Sex hattest. Ich hätte mich am liebsten erbrochen. Und als du weg warst, habe ich mich unter die Dusche gestellt und erst mal geheult, erst als ich mir fast die Haut vom Leib weg geschrubbt habe, bin ich raus und habe mich unter der Decke versteckt und dort weiter geheult. So ekelig habe ich mich noch nie gefühlt. Mein Herz hatte sich so sehr zusammen gezogen und für einen kurzen Moment dachte ich zu ersticken. Du hast mich wieder benutzt. 25.9.2009 Was bist du eigentlich? Du wirkst wie das Licht auf eine Motte. Und wie die Motten, so verbrenne auch ich mir meine Pfoten an dir. Ich habe es doch tatsächlich zugelassen, dass ich wieder mit dir in einer Beziehung war. Beziehung ist auch noch übertrieben gesagt. Ich habe jetzt zwei Wochen bei dir verbracht. Morgens bin ich zur Schule gegangen, nachmittags meine Hausaufgaben gemacht, abends dich gegen alles Mögliche genagelt und dann sind wir schlafen gegangen. Ich habe mich noch nie im Leben so leer gefühlt. 1.10.2009 Du wohnst jetzt bei Uruha. Ist mir egal. Ich spüre eh nichts mehr. Wie konnte ich mich nur darauf einlassen. Wie konnte ich dir noch einmal vertrauen. Obwohl ich mich eigentlich selber gerade belüge. Als hätte ich nicht gewusst, dass wenn ich in der Schule war, du über Uruha gerutscht bist. Uruha, diese Schlampe, lässt auch jeden dran. Selbst Akira hatte schon das Vergnügen, von unzähligen Personen wusste Akira auch, dass sie ihn gehabt hatten. Uruha war mir egal, nur nicht das er dich hatte. Irgendwie traurig, nur einer von Kais Ficks gewesen zu sein. Ab heute habe ich beschlossen, Kai nicht mehr hinterher zu rennen. Ich will das bisschen Würde zusammen kratzen, was ich noch besitze, und mir den Gefallen tun, ihn einfach zu vergessen. Uruha und er wohnen schließlich weit außerhalb der Stadt. Aus den Augen, aus dem Sinn. Doch er hat mich kaputt gemacht und ich weiß nicht, ob ich es schaffe, diese Scherben jemals wieder zu kleben. Ich liebe ihn schließlich, aber ich will davon los kommen, bevor ich mich selbst noch mehr anekele. 1.11.2009 Wie schnell der Monat rum gegangen ist. Nur lächerliche 30 Tage habe ich gebraucht, um zu verstehen, dass ich dich im Endeffekt gar nicht geliebt habe. Irgendwie schon, aber du warst nicht die Liebe meines Lebens. Auf einer Seite erleichtert mich das, vielleicht besteht ja doch noch eine Chance glücklich zu werden. Doch auf der anderen Seite befürchte ich, dass, wenn ich bereits bei dir, der du nur eine flüchtige Schwärmerei warst, von einem solchen Gefühl der Leere erfüllt wurde, der Verlust der Person, die ich tatsächlich über alles lieben werde, noch deutlich schmerzhafter werden würde. Ich mag nicht daran denken… Uruha hat dich auch mittlerweile verlassen und ersetzt. Er hat es auch nicht mehr ausgehalten. Ich will nicht mal wissen, was du ihm angetan hast. Und wo du steckst, ist nicht mal klar. Aber mir soll es EGAL sein. ALLES HAT EIN ENDE… ~*~ Langsam schließen sich meine Augen und rolle mich zusammen. Der Kerl, der mich eben noch gefickt hat, steht vor mir. Ich will nicht wissen, was er denkt, oder wie er mich ansieht. Es war nicht das erste Mal, dass ich mit ihm geschlafen habe, aber es wird das letzte Mal sein. Noch vor einer Stunde hat er mir gesagt, dass er mich liebt. Doch ich sagte nichts, werde auch nichts dazu sagen. Der Kerl sagte auch nichts weiter, sondern zog sich an und verschwand. Wie kann er es wagen, mir zu sagen, dass er mich liebt? Er kennt mich doch nicht. Und zu wissen, wie ich ficke, ist nicht die Basis einer Beziehung. Und obwohl ich doch einigermaßen unbeschadet aus der ganzen Beziehung mit Kai raus gekommen war, dachte ich nicht, doch so verstört zu sein, dass ich bei jeder Liebesbekundung das Weite suchte oder kalt reagierte, das hätte ich so nicht erwartet. Obwohl am Anfang noch alles gut ging. Als ich mit der Schule fertig war, zog ich weiter weg in eine andere Stadt. Habe mich auch von Akira getrennt, so zu sagen und habe hier neue Freunde gefunden. Doch niemand kannte meine Vergangenheit, zumindest den Teil nicht, den Teil mit Kai. Ich wollte es auch niemanden wissen lassen. Es war schließlich keine Beziehung. Außer ficken hatten wir nichts gemeinsam. Wir waren auch all die Monate, die wir ‘zusammen‘ waren, nicht einmal im Kino oder etwas essen gewesen. Als die Tür ins Schloss gefallen war, glitt mein Blick im Raum umher und blieb am Bücherregal hängen. Dort, zwischen Büchern von meinem Lieblingsautoren, steckt mein Buch und ich bin dessen Autor. Und ich wusste, dass es wieder Zeit war, mich zu erheben und darin zu schreiben. 28.10.2011 Hallo Kai, ich weiß, dass du das niemals lesen wirst, doch ich denke, dass es mir helfen wird, wenn ich dies nieder schreibe. Ich mache dir irgendwie keinen Vorwurf, dass es so gekommen ist. Schließlich waren wir zu zweit und demnach habe auch ich einen Kopf, nur konnte ich mich scheinbar nicht beherrschen und nein sagen. Ich trage wohl die meiste Schuld daran. Schließlich bin ich, auf dein Drängen hin, mit dir zusammen gekommen. Ich habe mich von dir verführen lassen und ich habe es zugelassen, dass du mir immer und immer wieder wehgetan hast. Nicht mal um deine Affären hast du ein Geheimnis gemacht. Du hast regelrecht damit geprahlt. Und mittlerweile frage ich mich, auf welchen Drogen ich gewesen bin, um dir jedes Mal zu verzeihen und darüber hinweg zu sehen. Ich war so blind, blind weil ich dich so sehr geliebt habe. Doch du hast diese Liebe mit Füßen getreten und ich Depp habe jedes Mal mein Herz geflickt und dir wieder hingehalten, damit du wieder ein weiteres Mal drauf trampeln konntest. Ich dachte zumindest, dass du die Liebe meines Lebens wärst, schließlich hatte ich es dir auch gesagt. Du hast nur gesagt, dass du mich liebst, aber wahrscheinlich nur gedacht, was für ein guter Fick ich doch sei. Und dieser ganze Terror, den du verursacht hast, dass du mich alleine gelassen hast, obwohl ich dich so sehr gebraucht habe. Ich weiß bis heute nicht, wo du warst, denn Uruha schien auch keinen Schimmer gehabt zu haben. Mittlerweile ist es mir auch egal. Ich denke nur noch sehr selten an dich, obwohl ich wegen dir keinen mehr an mich ran lassen kann. Ficken okay, aber Liebe kommt nicht in Frage. Ich merke mir nicht mal die Namen der Kerle und Weiber, um ja keine emotionale Bindung zu derjenigen Person zu entwickeln. Am Anfang hatte es mir Angst gemacht, doch jetzt, wo ich es endlich geschafft habe, kalt und leer zu werden, habe ich diese Angst nicht mehr. Ich beuge vor, könnte man so sagen. Ich meide Personen, die eine starke Bindung zu ihren besten Freunden haben. Ich meide Menschen, die sehr schnell an einem kleben. Ich will das Wort ‘Liebe‘ nicht mal mehr hören. Und obwohl es mehr als nur deutlich ist, dass du die Ursache meiner emotionalen Inkompetenz bist, bin ich nicht sauer auf dich oder hasse dich dafür. Denn ich bin davon überzeugt, dass, wenn ich es damals abgelehnt hätte bei Akira zu übernachten, dass es auch zwischen uns nie was geworden wäre. Ich trage die Schuld daran. Und ich habe schon viel geweint deswegen, ich habe versucht mich zu betäuben mit Drogen und Alkohol, von dem Blut, was ich vergossen habe, ganz zu schweigen. Manchmal, wenn ich auf am Fenster sitze und die Sterne beobachte, denke ich mir, dass alles gut wird. Das es doch irgendwo wen gibt, der für mich bestimmt ist. Und ich weiß, dass du einen solchen Mensch nicht finden wirst, denn du hast keine Ahnung, was es bedeutet zu lieben. Erst wenn du es selber erlebt hast, wie die Liebe dir die Luft zum Atmen nimmt, dir das Herz zuschnürt und du nicht mehr weißt, wo oben oder unten ist, erst dann wirst du merken, was du mir und anderen angetan hast, doch dann wird es zu spät sein. Ich weiß, dass dieser Tag kommen wird, denn dann wird sich mein Herz wieder öffnen und ich werde dir verzeihen können. Aoi Kapitel 3: An einem freien Tag ------------------------------ Mit tausenden von Dingen im Kopf streifte Reita durch die Gänge der PSC. Eigentlich wollte er heute nicht hier her kommen, doch heute Nach konnte er nicht schlafen, weil ihm eine Idee nach der anderen im Kopf umher spukte. Und wo arbeitet es sich am besten, wenn nicht im eigenem Proberaum. Schnell hatte er noch einen Kaffee besorgt und ging zu den Fahrstühlen. Ihr Proberaum lag im vierten Stock, ganz am Ende des Flures. Soweit er wusste, war bis auf Alice Nine niemand mehr im Haus. Und da alle dachten, dass Gazette heute nicht im Haus waren, konnte ihn auch keiner stören. Gedanklich ging er schon mal die Melodie durch und merkte nicht, wie er schon vor dem Proberaum stand. Schnell schaute er sich um, um festzustellen, dass sein Erscheinen unbemerkt blieb und es auch so bleiben würde. Leise kramte er den Schlüssel aus seiner Tasche heraus und steckte das kleine Ding in das Schlüsselloch, wieder bedacht, keinen Lärm beim Aufschließen zu verursachen. Wäre er nämlich entdeckt worden, und dann vielleicht sogar von Saga, so würde er wahrscheinlich vom diesen genötigt werden, mit diesem den Abend zu verbringen. Und so sehr er Saga mochte, so mochte er ihn nicht, wenn sich dieser einen Drink zu viel genehmigte. Also bloß keinen Lärm verursachen. Genauso leise wie er aufschloss, genauso leise schlich er rein und schloss leise die Türe hinter sich. Die PSC legte großen Wert auf Luxus und Gemütlichkeit, sodass jeder Proberaum aus zwei Räumen bestand. Einmal aus einem Art Wohnzimmer mit integrierter Küchenzeile und einem schalldichten Raum. Schnell streifte sich Reita Jacke und Tasche von den Schultern und legte diese einfach auf dem großen Sofa ab. Auch der Proberaum war durch ein Schloss gesichert, waren doch darin die geliebten Instrumente der fünf und auch die anderen Geräte, die man für das Recording noch brauchte. Den Schlüsselbund immer noch in der Hand, ging Reita zur Tür. Erschrocken stellte er fest, dass diese offen war. Nur angelehnt war die Tür und von drinnen kamen merkwürdige Geräusche. Auf alles gefasst, öffnete Reita ein Stückchen weiter die Tür, um dann vor Entsetzen die Augen weit zu öffnen. Das Szenario, was sich ihm darbot, war schon fast zu viel für ihn. Es gab halt Dinge, die man nicht wissen wollte, schon gar nicht, wenn es sich um einen Kollegen handelte. Vor dem großen Spiegel, der für die Band für optische Darstellungsübungen befestigt worden war, saß Uruha. Seine Beine waren gespreizt, seine Hand lag im Schritt und die andere hielt einen Vibrator. Uruhas Augen waren zu gedriftet und sein Mund war leicht offen. Genau aus diesem kamen leise Laute der Wollust heraus. Eigentlich wollte Reita seinen Blick abwenden, doch machte Uruha im das durch seine nächste Bewegung fast unmöglich. Langsam schob er den Vibrator in sich, während es so schien, als würde Uruha für einige Sekunden aufzuhören zu atmen. Völlig gefesselt von dem, was sich vor seinen Augen abspielte, konnte Reita sich nicht entscheiden, ob es ihn schocken sollte oder ob es ihn anmachte, seinen Kollegen so zu sehen. Natürlich war Uruha ein hübscher Kerl. Nicht nur einmal hatten Reita und die anderen ihn damit aufgezogen ein Weib zu sein. Und nicht nur einmal ist es vorgekommen, dass er und die anderen ihn schon mal im Suff angemacht haben. Uruha legte auch großen Wert drauf sich auch fürs Ausgehen her zu richten und weder auf Frisur und Make-up zu verzichten. Von den Klamotten ganz zu schweigen. Da durfte er sich auch nicht wundern, wenn so was passierte. Auch heute war Uruha geschminkt und hatte sich nur den Pony zurück gesteckt. Ansonsten hingen ihm seine Haare platt vom Kopf, sodass man jetzt genau sehen konnte, wie lang seine honigblonden Haare eigentlich waren. Und würden nicht zwei entscheidende Details fehlen, so würde Reita denken, dass sich da eine Frau selbst befriedigte. Doch es war zweifelsfrei Uruha und genau dies ließ ihm sein Hirn signalisieren, doch trotzdem konnte er nichts dafür, dass ihn das ganze anfing anzuturnen. Gefesselt vom Anblick Uruhas, merkte er nicht, wie lange er da stand und nicht mitbekam, wie dessen Atmung schneller wurde genauso wie seine Hand im Schritt und am Spielzeug. Uruha warf den Kopf in den Nacken und schrie regelrecht seine Lust raus, was bei Reita nicht nur Blitze in der unteren Region verursachte, sondern ihn auch erneut zum Erstaunen brachte. Uruha war verdammt laut. Das hätte er dem zierlichen Gitarristen gar nicht zugetraut. Reita konnte kaum seinen Blick abwenden vom Spiegel, weil man so die beste Sicht hatte und sehen konnte, wie die einen Hand auf und ab glitt und der Vibrator aus Uruha rutschte und von diesem wieder hinein geschoben wurde. Scheinbar würde es nicht lange dauern bis Uruha kommen würde. Mittlerweile wurde Reitas Erregung diesem schmerzlich bewusst. Ein Griff in seinen Schritt machte ihm klar, wie hart er vom Anblick seines Bandmembers geworden war. Ein finaler Schrei seitens Uruha und ein klatschen Uruhas Sperma gegen die Spiegelfront, veranlasste Reita sich aufzuraffen und sich von der Tür weg zu bewegen. Im ersten Raum setzte er sich auf das Sofa und wartete bis Uruha rauskommen würde. Zu Gehen würde nichts bringen, weil sie weiterhin in einer Band waren und das zwangsläufig zum Wiedersehen führen würde. Es wäre besser das Gesehene sofort aus der Welt zu räumen. Außerdem schmerzte Reitas Erregung gerade, als dass er sich schnell fortbewegen könnte. Reita nahm auf dem Sofa Platz und atmete tief durch. Er musste für das, was als nächstes passieren würde, gewappnet sein. Geschlagene 20 Minuten dauerte es, bis Uruha aus dem Schalldichtenraum rausgestürmt kam und kramend in seiner Tasche mitten im Raum stehen blieb. Reitas Erregung hat sich ein wenig beruhigt, war aber noch präsent und Uruha merkte nicht einmal seine Anwesenheit. Reita entschied sich zu räuspern, was bei Uruha, einem herzinfarktähnlichen Zustand auslöste. Dieser griff sich an sein Herz und sprang einen Stück weiter Richtung Küchenzeile. Beide sahen sich einige Minuten an, ehe Uruha wieder die Fassung erlangte und schockiert Reita anschaute. „Mein Gott Reita, du hast mich brutal erschreckt. Wieso bist du hier? Ich dachte nicht, dass jemand heute her kommen würde?“, stammelte Uruha vor sich hin. Reita sagte nichts, sondern musterte Uruha von Kopf bis Fuß. Durch den Schock, den Uruha erlitten hatte, hatte er seinen Mantel, den er um die Schulter gelegt hatte, fallen gelassen und entblößte seine Klamotten, die Uruha, nach Reitas Meinung, niemals im Beisein der anderen getragen hatte. Doch vorerst wollte er den anderen etwas necken. „Sag Uruha, was hast du da drinnen gemacht so alleine? Und das in deiner kostbaren Freizeit?“, sagte Reita ruhig, ohne jegliche Emotionen zu zeigen. „Wieso? Da steht meine Gitarre und seit wann ist es verboten sich im eigenen Proberaum aufzuhalten? Was hast du denn mitbekommen?“, zum Ende hin wurde Uruha unsicherer in seiner Stimme. Reita entschied sich diesmal doch noch zu lächeln, aber es hatte was von Überlegenheit und ein gewisser Glanz legte sich in seine Augen. Dies war auch Uruha nicht entgangen, der daraufhin, als Reita auch noch aufstand und einen Schritt auf ihn zu machte, einen Schritt weiter nach hinten tat. „Ich habe auf meiner Gitarre gespielt…seit wann bist du hier?“, versuchte Uruha erneut die Frage zu stellen. „Oh, ich glaube dir, dass du gespielt hast, nur war es nicht deine Gitarre, die du in der Hand gehalten hast, nicht war Uru-chan?“, speziell dieses Suffix nehmend, schritt Reita weiter auf Uruha zu, auf dessen Wangen sich in ein sattes Rot gelegt hatte. „Oh nein, deine Gitarre war es sicherlich nicht, an der du rumgespielt hast, sondern an dir selber. Hat es Spaß gemacht? Und ich kann es durchaus verstehen, warum da drinnen. So laut wie du warst, war es sinnvoll einen schalldichten Raum zu wählen. Nur leider hattest du nicht bedacht, dass du vier weitere kreative Köpfe in der Band hast, die spontan entscheiden könnten, hier auf zu tauchen.“, immer noch sprach Reita in einem ruhigen Ton und war schon fast bei Uruha angekommen. Uruha konnte nicht glauben, was er da hörte, und wurde immer röter im Gesicht. Seine Hände fingen an zu schwitzen und sein Mund wurde trocken. Im Normalfall wäre es Uruha nicht peinlich gewesen, denn das war etwas Natürliches und er war auch nicht der einzige in der Band, der so etwas tat. Zumindest sich selber Hand anlegend, hatte er den einen oder anderen schon Mal erwischt. Doch es war tausendmal peinlicher von einem Kollegen und Freund dabei gesehen zu werden, wie man ganz nackt und in Stellung vor einem Spiegel Hand anlegt, ein Spielzeug in sich einführt und ein Geräuschkonzert veranstaltet und das Ganze im Proberaum der eigenen Band. Je näher Reita an Uruha kam, desto besser konnte er dessen Geruch in seiner Nase vernehmen. Uruha roch fast wie immer. Er hatte dasselbe Parfum drauf wie immer und dieses mischte sich mit dessen eigenen Körpergeruch, was Reita bis jetzt immer sehr schön fand, doch diesmal mischte sich noch der Geruch von Sex mit den anderen Komponenten und vernebelte Reitas Sinne. Als wären seine Hirnleitungen durchgeschmort, schritt Reita immer näher an Uruha heran. Und auch Uruha war Reitas Wandel nicht verborgen geblieben. Den Bassisten umgab etwas Gefährliches und so wie er auch weiter sprach, konnte Uruha keinen Zweifel haben, dass sich etwas verändert hatte. „Du machst es absichtlich nicht wahr?“, sprach Reita leise. Er tat noch den letzten Schritt auf Uruha zu und stand jetzt ganz dicht an ihm, Uruha an die Wand drängend. „Du machst es absichtlich, und wie du das machst. Sieh dich doch an. Würden wir uns nicht kennen, würde ich denken, du seiest eine Schlampe. Den genauso siehst du aus.“ Reitas Ton war leise und auch seine Stimme klang rauer und ein wenig erregt. Leicht schmiegte sich Reitas Oberkörper an Uruhas und Reitas Wange schmiegte sich an dessen. Hauchfein berührten Reitas Lippen Uruhas Ohr und ihm war die Gänsehaut, die sich beim anderen gebildet hatte, nicht entgangen. „Du machst es extra. Du legst es darauf an, dass dich jemand anfällt und sonstiges mit dir tut. Auf wen hast du es abgesehen. Auf Aoi? Auf Kai, oder Ruki? Oder bin sogar ich es, der dir verfallen soll?“ Je länger er Uruhas Duft einatmete, desto mehr verstärkte sich wieder seine Erregung. Instinktiv presste sich Reita näher an ihn, was beide auf keuchen ließ. Auch Uruhas Atmung beschleunigte sich. Ihm wurde von jetzt auf gleich heiß. Er verstand nicht wirklich, was Reita ihm da sagte. Seine Sinne waren auch wie vernebelt. Für einen Moment dachte er, er wäre eingeschlafen und würde die Fortsetzung träumen, doch der warme Körper und auch die präsente Erregung des anderen waren zu real, als dass es ein Traum sein könnte. Uruha sagte immer noch nichts und regte sich auch nicht. Zu absurd ließ ihn die ganze Situation vorkommen. Doch es war real. So real wie die Hand, die sich unter seine einzige vernünftige Bekleidung schob und die nackte Haut darunter koste. Vernünftig in dem Sinne, weil es ein hüftlanger Pullover war und er nur noch Hotpants trug und dazu kniehohe Stiefel. „Wo willst du den in diesem Outfit hin? Auf den Strich?“, neckte ihn Reita weiter und schob langsam den Pullover hoch. Was bei Uruha eine Kurzschlussreaktion herbeiführte. Er nannte ihn Schlampe, einen Stricher und beschuldigte ihn auch noch, versucht zu haben ihn oder die anderen mit seinen Reizen zu verführen. Das ließ sich Uruha nicht gefallen und erwachte auch der Trance. Wenn er eine Schlampe war, dann durfte Reita sogleich seine Qualitäten mal aus testen. „Du nennst mich Schlampe. Nicht ich bin derjenige, der dir an die Wäsche geht, sondern du mir. Und was ich für eine Schlampe bin, davon darfst du dich jetzt selber überzeugen.“, konterte Uruha und schubste mit aller Kraft Reita Richtung Sofa, wo er ihn drauf fallen ließ und sich rittlings auf ihn drauf gesetzt hatte. Vor lauter Erstaunen konnte Reita nichts sagen, nur dass ihm auch mittlerweile das Blut ins Gesicht geschossen war und seine untere Region sich schmerzhaft meldete. Uruha zögerte auch nicht lange und legte seine Lippen auf Reitas und es half Reita nicht im Geringsten, dass Uruha auf seinem Schoß hin und her rutschte. Und dann passierte alles ganz schnell. Erst wurde Reita nach hinten gedrängt, ehe Uruha aufstand und Reitas Hose samt Shorts von dessen Beinen schob und auch sich die Hotpants auszog. Er machte sich nicht die Mühe weder sich noch Reita die Schuhe noch Oberteil auszuziehen. Ersteres wäre in Uruhas Fall ein wenig kompliziert gewesen. Schnürstiefel verursachten eine ätzende Arbeit. Schnell griff Uruha hinter sich an seinen Hintern, nur um an seinem Eingang zu tasten, um festzustellen, dass er noch Gel in sich hatte. Trotzdem griff er schnell in seine Tasche und nahm eine kleine Tube heraus. Ehe Reita was sagen oder machen konnte, schob Uruha dessen Shirt etwas nach oben, um eine großzügige Menge an Gel auf Reitas Glied tropfen zu lassen. Erledigt, schmiss er die Tube zur Seite, um sich augenblicklich rittlings auf Reita zu setzen, sein Glied dabei in sich aufnehmend. Das heiße Fleisch fühlte sich viel besser an, als das Gummiding, was er noch vor einer halben Stunde benutzt hatte. Reita schien von der Impulsivität Uruhas etwas geschockt zu sein. Er fühlte sich ein wenig gelähmt, weil er nicht dachte, dass Uruha derartiges machen würde, schon gar nicht mit ihm. Doch die Enge, die Reita umgab, war schon fast zu viel für ihn. Niemals hatte er so etwas gefühlt wie in diesem Moment. „Verdammt, bist du eng.“, presste Reita heraus und traute sich noch nicht irgendetwas zu tun. Auch Uruha schien etwas mit sich zu Kämpfen. Anscheinend war es doch ein wenig zu viel für den Gitarristen, der den Kopf in den Nacken gelegt hatte und versuchte, seine Atmung unter Kontrolle zu kriegen. Reita konnte immer noch nicht fassen, was hier vor sich ging. Eigentlich war er nicht auf Sex aus, schon gar nicht mit einem Kollegen, einem Mann. Doch die Situation war eindeutig, doch viel mehr störte ihn die Tatsache, dass es ihn eigentlich nicht störte. Für solche Gedanken war es eh zu spät. Er war nun eindeutig in der falschen Position um abzustreiten, dass es ihm nicht gefallen würde. Uruhas Enge umschloss ihn so dermaßen, dass es ihm schon fast den Atem raubte. Natürlich würde er es nie zugeben, schon gar nicht vor Uruha, dass es sein erstes Mal war, mit einem Mann zumindest. Klar waren da diese Anmachsprüche und auch die Grabschattacken, aber waren diese eher aus Spaß als Ernst. Doch wen wollte er hier belügen? Sich selbst etwa! Klar hatte er Uruha angemacht und angegrabscht und sich vorgestellt, wie es mit ihm sein könnte. Uruha war groß, talentiert und sah einfach nur super geil aus. Natürlich hatte ihm auch sein weibliches Erscheinungsbild es leichter fallen lassen ihn anzumachen, als wenn er nur ein hübscher Kerl gewesen wäre. Reita warf seinen Kopf in den Nacken und stöhnte auf, als Uruha sich endlich anfing zu bewegen. Augenblicklich wurde es den beiden warm und ein Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Auch Uruha schloss die Augen und erhöhte sein Tempo. Mit einem Mal durfte sich Reita nochmals Uruhas Schrei- und Stöhn-Konzert anhören. Scheinbar traf Reitas Schwanz genau den Lustpunkt des Blonden. Dass Reita nur wie eine Puppe da lag, schien Uruha nicht zu stören, denn dieser fasste sich lieber selber an, als irgendwas mit Reita zu machen. Reita schien es aber nicht groß zu stören, weil ihm dieses neue Gefühl einfach nur lahm legte. Die Heftigkeit, mit der Uruha sein Glied umfing, war kaum auszuhalten. Keine der Frauen, mit denen er bisher geschlafen hatte, hatte sich zu einem solchen Akt überreden lassen und doch war er froh gerade diese Erfahrung mit Uruha machen zu können, denn dieser war scheinbar erfahren und wusste, was er machen musste. Und eins schwor er sich, Uruha durfte nicht erfahren, dass er der erste war, mit dem er eine solche Erfahrung machte. Uruhas Gesicht schien zu glühen und auch die Tatsache, dass er hier sehr laut war und er nicht im schalldichten Raum war, hielten ihn nicht davon ab, es ein wenig mehr auf die Spitze zu treiben. Für einen kurzen Moment blendete er Reita aus und stellte sich abwechselnd Aoi und Kai vor, die jetzt an Stelle Reitas unter ihm lagen. Bei waren auch Schuld an dem ganzen… Reitas Problem in diesem Moment war, dass er es nicht mehr lange hinauszögern konnte. Sein Orgasmus rollte regelrecht auf ihn zu. Doch Uruha schien noch lange nicht fertig zu sein. Uruha sah eh so aus, als würde er ein Solo hinlegen und Reita nur für eins missbrauchen. Reita legte beide Hände auf Uruhas Hüften und ließ ihn erst einmal stoppen, was von Uruha mit einem fast gespielt entsetzten Gesichtsausdruck quittiert worden. Doch nur so konnte Reita seine restlichen Hirnzellen zusammenkratzen und sie beide herum werfen, so dass Uruha jetzt unter ihm lag und ziemlich geschockt drein blickte. Doch Reita war es leid nur Mittel zum Zweck zu sein, er wollte jetzt auch mehr Initiative ergreifen, zumal er nicht mehr lange aushalten konnte und kommen wollte. Uruhas verdutztes Gesicht ignorierend stieß er zu. Laut stöhnte Uruha auf. Diese Heftigkeit hatte er dem Bassisten nicht zugetraut. Jetzt war er an der Reihe und Uruha lag etwas teilnahmslos da. Doch dann schlossen sich Uruhas Augen und er stemmte sich regelrecht gegen Reita, der nicht mehr länger warten konnte und Hand an Uruhas Glied gelegt hatte. Der Gitarrist stieß einen kleinen lustvollen Schrei heraus und packte Reitas Arme um sich aufzurichten, denn so tatenlos wollte er doch nicht sein und Reita wirkte ein wenig unbeholfen in seinen Taten, so als wäre es sein erstes Mal. Ganz eng umschlungen ritt Uruha seinem Orgasmus entgegen und auch Reita hielt es keine weitere Sekunde aus. Fast zeitgleich bogen sich die Rücken der beiden und sie kamen zu ihrem Orgasmus. „Das war schräg!“, sagte Uruha, als beide nebeneinander auf dem Sofa lagen und wieder zu Atem kamen. „Jepp.“, war das Einzige, was Reita von sich geben konnte. Jeder Blinde hätte gesehen, wie schräg das doch alles war. Einzig allein die Anspannung, die Reita gegenüber Uruha hegte, verschwand. „Sag mal…war es dein…“, Uruha brach ab, denn Reita regte sich und sprang auf, um seine Sachen auf zu sammeln und anzuziehen. „Also ja.“, schlussfolgerte Uruha und suchte auch seine Sachen zusammen. „Vergiss es einfach.“, sagte Reita, dem es sichtlich peinlich war. „Okay, aber vergiss nicht, dass du mich angemacht hast, nicht ich dich.“, wollte Uruha noch loswerden. „Ist okay…Nun sag schon, wohin wolltest du in diesem Outfit?“, lenkte Reita das Thema ab. „Du darfst nicht lachen, versprich es mir!“, sagte Uruha und wurde ein wenig rot um die Nase. „Wir hatten eben Sex, es kann also nicht peinlicher werden.“, stammelte Reita vor sich hin. „Naja, Kai, Aoi und ich sind doch vor zwei Wochen in diesem Club gewesen, der, der neu aufgemacht hat. Da sind wir drei Miyavi begegnet und haben ordentlich mit ihm gebechert. Dort war so ein Typ auf der Tanzfläche, der an der Stange getanzt hat und dabei eine ziemlich schwache Leistung gebracht hat. Und Aoi, diese Intelligenzbestie, meinte, er könnte tausendmal besser tanzen, als der Idiot an der Stange. Zum Glück hat Kai das noch abwenden können, aber Miyavi hat darauf bestanden, dass wir drei ihm das Gegenteil beweisen, sobald er wieder von seiner Tour zurückkommen wird. Also üben wir viermal in der Woche in einem Studio und unsere Lehrerin meinte, wir sollten in den Klamotten üben, in denen wir dann auftreten werden, aber hast du schon mal Aoi und Kai in Hotpants gesehen? Beide haben darin einen Knackarsch und Kai ist auch noch dazu muskulös und Aoi sieht von hinten aus wie ein Weib. Bleib mal da standhaft. Beim ersten Mal, war es peinlich genug. Deswegen komme ich hier her, damit mir keiner steht, wenn Aoi und Kai da in Hotpants vor mir stehen.“, beendete Uruha seine Story und schaute Reita an, der sich die ganze Zeit das Lachen verkneifen musste. Uruhas Story war ein wirklicher Brüller. „Wag ja nicht zu lachen, das ist nicht witzig.“, schmollte Uruha drauf los. „Okay, okay. Aber warum machst du das nicht zu Hause?“, wollte Reita wissen, wusste jedoch schon die Antwort. „Schalldichter Raum, muss ich da noch was sagen. Meine Nachbarn beschweren sich schon.“, Uruha errötete schon wieder. Seine armen Nachbarn dachten, er würde da immer eine Orgie veranstalten. Reita lachte jetzt doch. „Okay, das ist nachvollziehbar. Und ich will mit zum Training. So einen Spaß will ich mir nicht entgehen lassen.“, sagte Reita und starrte in das entsetzte Gesicht von Uruha. Er wollte sehen, wie sich seine drei Kollegen anstellten, und dann ein paar Fotos machen, um auch Ruki teilhaben zu lassen. „Vergiss es…“, sagte Uruha und Reita wollte schon schmollen, als Uruha ihm zuzwinkerte und weiter sprach. „Du bekommst eine Privatvorstellung. Und dann zeige ich dir in einem, was man mit einem anderen Kerl ihm Bett noch so veranstalten kann.“, zwinkerte Uruha ihm zu und verließ ihren Proberaum. Als die Türe hinter ihm ins Schloss fiel, atmete Uruha erst einmal durch und straffte die Schultern, um mit einem dicken Grinsen das Gebäude zu verlassen. Im Proberaum selbst stand Reita immer noch mitten im Raum und starrte auf die geschlossene Tür. Das war doch nicht Uruhas Ernst gewesen. Er wollte doch nicht etwa…Doch das wollte er. Reita wurde es wieder heiß und er wollte so schnell es geht weg von hier. Also schloss er hinter sich ab und rannte den Flur entlang, dabei merkte er nicht, wie sich die Tür zum Proberaum von Alice Nine öffnete und Sage ihm verdutzt anstarrte, ehe er ihm zurief: „Warte Reita, lass uns was trinken gehen.“ Doch Reita war schon zu weit weg, um es gehört zu haben. Kapitel 4: Wenn man sich opfert ------------------------------- Wenn es etwas gab, das es in dieser WG nicht gab, dann schlechte Laune. Doch seit heute Morgen wurde es deutlicher, dass einer von ihnen gerade diese hatte. Yuus Laune sank von jetzt auf gleich auf den Nullpunkt. Irgendetwas schien am gestrigen Abend passiert zu sein. Doch in Wirklichkeit hatte Yuu keine schlechte Laune, sondern war einfach nur gefrustet. Seit Wochen lief nichts mehr bei ihm und auch die Weiber wurden immer ordinärer und uninteressanter. Irgendwie fehlte der Kick, eine Tussi anzuquatschen und zu erobern. Kaum hatten sie ihn erkannt, schon landeten sie der Reihe nach in seinem Bett. Es wurde auf die Dauer einfach langweilig und eintönig. Genau das ist ihm auch gestern passiert. Er hat noch nicht mal den Mund aufgemacht, schon hatte die Frau ‘Ja und Amen‘ gesagt. Auch seinen Mitbewohnern war sein Zustand aufgefallen. Zumindest Uruha und Kai. Und nun saßen die besagten Personen in Kais Zimmer und grübelten, was sie gegen Aois schlechte Laune unternehmen wollen. Er war zweifelsfrei ihr bester Freund und so wie er momentan herum lief, ein Schatten seiner selbst, musste doch was getan werden. Und die Ideen dieser Beiden reichten von Saufen bis Ponyhof, wobei Uruha sich wahrscheinlich mehr über Ponys freuen würde als Yuu. Schnell wurde eine Tafel aufgestellt, diese Tafel wurde von Kai bei allen Besprechungen mit der Band gerne schon mal ausgegraben. So wurden alle Vorschläge aufgeschrieben und über jeden einzelnen diskutiert. Da sah man mal wieder, wie langweilig es in dieser WG zuging, dass man Zeit hatte über idiotische Dinge zu diskutieren. Zum Glück schaltete Kai schneller als Uruha und er fing an zu lachen. „Sag mal, was machen wir eigentlich hier? Es liegt doch auf der Hand, was unserem Yuu fehlt. Er will Sex und das nicht gerade knapp. Was ich nur nicht verstehe, warum sucht er sich nicht einfach jemanden? An prominenten Status wird es ihm ja nicht mangeln. Und auch so sieht er doch nicht schlecht aus.“, zählte er auf und wandte sich Uruha zu, der ebenfalls mit einem Fragezeichen im Gesicht auf Kais Bett saß. Dieser schien ebenfalls keinen Grund zu finden, warum Aoi es nicht schaffte, jemanden abzuschleppen. Aoi auf den Zahn fühlen würde nichts bringen, weil genau diese Zähne Uruha und Kai, beim Nachhaken schon zu spüren bekommen hatten. Und das war nicht schön. Also fiel diese Strategie schon mal flach. Sie mussten wohl oder übel rätseln, was mit ihm los war. „Meinst du er ist verliebt und sie erwidert nicht?“, rätselte Uruha drauf los. „Kann sein, vielleicht hat er ja auch nur Probleme, die er nicht bewerkstelligen kann?“, erwiderte Kai. „Könnte auch sein. Vielleicht ist er verstört, weil ihm eine Transe an die Eier gepackt hat?“, sagte Uruha und kicherte, seiner Vorstellung wegen, wie ein Debiler vor sich hin. „Haha, das ist witzig. Der Gute ist bestimmt davon schwul geworden!“, auch Kai konnte sich nicht mehr vor Lachen halten. So lagen sie Beide auf dem Bett und lachten und kicherten vor sich hin, bis sich ihre Blicke trafen und Beide sich entsetzt ansahen. „Oh mein Gott. Er ist schwul geworden und wir haben es noch nicht einmal gemerkt.“, schrie Kai laut ins Zimmer. „Warum sind wir nicht sofort drauf gekommen. Ich meine, wo du es gerade so sagst, könnte das definitiv zu seiner jetzigen Stimmung passen.“, philosophierte Uruha vor sich hin. „Genau und vielleicht will er in die Szene gehen, hat aber Angst, dass wir das rauskriegen und ihn verspotten. Vielleicht will er es einfach versuchen und einfach mal in einen Club gehen. Vielleicht ist er deshalb verwirrt und will wissen, ob er wirklich schwul ist. Vielleicht will er sich jemanden suchen mit dem er …na du weißt schon…machen will.“, ein wenig rot um die Wangen blickte er von Uruha weg. „Du meinst, er will sich in den Arsch ficken lassen oder jemanden in den Arsch ficken.“, Uruha war nie um ein Wort verlegen und schon gar nicht wegen solcher Äußerungen. „Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.“, immer noch leuchtend wie eine Tomate lag Kai Uruha gegenüber. „Vielleicht war er gestern in so einem Schuppen, aber was ist, wenn er sich was einfängt? Was ist, wenn er an einen Perversen gerät, der sonst was mit ihm macht?“, besorgt stand Uruha vom Bett auf und ging auf und ab. „Du hast Recht. Und was ist, wenn dieser Aoi dann erpresst. Unsere Karriere stünde vor dem Aus oder noch schlimmer.“, auch Kai bekam das Flattern und ahmte Uruha nach. „Keine Zweifel: das dürfen wir nicht zu lassen. Hast du einen Vorschlag, was wir da machen können? Ich will nicht, dass unser Aoi an einen Irren gerät.“ „Da bin ich deiner Meinung. Vielleicht sollten wir ihm einen netten schwulen Typen suchen, den wir für qualifiziert halten, damit wir sicher sein können, dass Aoi nichts passiert.“, Kai schien mit seiner Idee zufrieden zu sein. „Genau Kai, wir geben eine Annonce auf mit dem Text: Neu-Schwuler Rockstar sucht einen schönen Hintern zum ficken, bitte mit Referenzen und letztem HIV Test zum Vorstellungsgespräch erscheinen. Genauso machen wir das. Da halte ich vorher meinen eigenen Arsch hin.“, schnell schlug Uruha seine Hand vor seinem Mund. Das hatte er doch nicht wirklich gesagt? „Was hast du gesagt?“ „Nichts.“ „Doch, doch. Das ist die Idee. Bevor Aoi an einen Perversen gerät, wirst du lieber deinen Hintern hinhalten. Da müssten wir uns auch keine Sorgen mehr machen.“, Kai strahlte wieder vor sich hin. Die Idee war die beste, die er aufbringen konnte. „Vergiss es. Mir ist es nur so ausgerutscht. Halte doch du ihm deinen Hintern hin!“, schmollte Uruha vor sich hin. „Okay, okay. Wir machen das so. Wir würfeln und der mit der niedrigsten Zahl geht und beglückt Aoi. Einverstanden?“, sagte Kai. „Warte…warte. Warum müssen wir das machen. Wollen wir nicht warten, bis die anderen beiden hier sind und fragen sie, ob sie sich vielleicht freiwillig anbieten wollen!?“, Uruha war nicht ganz begeistert von dieser Idee. Was würde passieren, sollte er verlieren? So scharf drauf war er nicht. „Vergiss die anderen Beiden. Erstens, sind die beiden hetero pur und würden dich allein wegen dieser Äußerung schlagen. Und zweitens, nutzen wir das Timing und machen es. So bleibt es unter uns und kein anderer brauch davon zu erfahren.“, versuchte Kai ihn zu überreden. Scharf darauf war auch er nicht so, aber was tat man nicht für beste Freunde und Bandkollegen. Auch wenn dies hieß, seine Jungfräulichkeit aufzugeben und sich zu erbarmen, obwohl man hetero war. Kai holte einen Würfel aus einer Brettspielkiste und legte diesen auf den Tisch. Uruha durfte als erster würfeln. Dessen Herz drohte schon aus der Brust zu springen, vor lauter Aufregung. Uruha nahm den Würfel in die Hand, flüsterte diesem zu, als ob dieser darauf hören würde, und mit Schwung landete dieser auf der äußersten Kante des Tisches und zeigte eine Zwei. Damit war das Spiel schon entschieden. Eine Zwei war eine Zwei und die Wahrscheinlichkeit eine höhere Zahl zu werfen, war einfach am größten. Während Uruha weiß im Gesicht wurde und sich langsam moralisch darauf einstellen wollte, mit Aoi zu schlafen, nahm Kai den Würfel an sich und siegessicher wie er war, ließ er diesen nur aus seiner Hand rollen. Lautes Lachen erfüllte Kais Zimmer. Die Freude war Uruha ins Gesicht geschrieben. Man glaubt es kaum, aber Kai hatte so ein Pech und würfelte eine Eins. Wie geil war das denn. Uruha freute sich wie ein Kind und umarmte Kai noch kurz zur Unterstützung. „Tja, mein lieber Kai. Wer schon so ein Vorschlag macht, sollte auch mit den Konsequenzen leben. Und nun viel Spaß und verschon mich mit Einzelheiten. Ich werde übrigens jetzt gehen, um euch nicht stöhnen zu hören. Bye.“, sagte Uruha und ließ seinen Bandkollegen im Zimmer stehen, während dieser einfach nur auf den Würfel starrte und begann sich moralisch darauf einzustellen. Verloren war verloren und ihm war es immer noch lieber sich an zu bieten, als dass irgendeiner Fremder Hand an ihren Gitarristen legte. Es nützte nichts. Eine Taktik musste her und das ganz schnell. Es würde Aoi schon komisch vorkommen, wenn sein Leader ihm auf einmal Avancen machte. Schnell sprang Kai noch unter die Dusche und überlegte sich, wie er da vorgehen würde. Nach einer Viertelstunde war er dann auch fertig und stand im Handtuch gewickelt vor dem großen Spiegel. Er würde, so wie er jetzt war, mit einer Creme zu Aoi gehen und ihn bitten, ihn einzucremen. Und dann würde er sehen, was sich daraus ergab. Gesagt, getan. Nun stand er vor Aois Zimmer, mit nur einem Handtuch bekleidet und seiner Lieblingscreme in der Hand . Zaghaft klopfte er an die Tür und vernahm ein leises ‘Herein‘. „Aoi, kannst du mir mal meinen Rücken eincremen? Kein anderer ist mehr zu Hause. Das wäre echt toll von dir.“, stammelte Kai in die Gegend. Nicht nur für Aoi wäre es das erste Mal, sondern auch für ihn. „Klar, komm rein.“, sagte Aoi, aber weniger angriffslustig als heute Morgen am Frühstückstisch. Ein wenig schüchtern ging er ins Zimmer rein und blieb vor dem Bett stehen. Schnell schaute er noch zu Aoi, der begeistert an Kais Creme roch, um sich dann des Handtuches zu entledigen. Aoi mochte die Creme. Es war ein Auslandsprodukt, war in Japan so nicht aufzutreiben. Aoi benutze ebenfalls diese Creme ab und zu, sie machte die Haut so weich und sanft, da hatte er sich schon des Öfteren ertappt, wie er seine Haut länger strich als üblich. Er merkte nicht mal, dass Kai ihm seine Kehrseite präsentierte. Um schnell seine Verlegenheit zu überspielen, legte sich Kai, nackt wie er war, auf den Bauch in das Bett von Aoi und wartete darauf, dass er zu ihm kam. Vor Aufregung schlug sein Herz schneller. Egal was gleich kommen mochte, er musste sich das Ziel vor Augen führen. Schließlich wollte er weder Aoi noch die Band verlieren, nur weil Aoi an einen gerät, der ihn nicht nur ficken, sondern auch noch erpressen würde. Das durfte einfach nicht passieren. Was hatte das zu bedeuten, dachte sich Aoi. Er hatte Kai zwar nicht nur einmal nackt gesehen, ihn aber nie unter solchen Umständen im Bett gehabt. Vielleicht war es ja für ihn natürlich und er hatte nie mitbekommen, dass Kai mal gerne nackt umher lief. Vielleicht wollte er ja auch einfach nur gründlich eingeschmiert werden. Er dachte sich nichts mehr dabei und gesellte sich zu Kai in sein Bett. Er kniete neben Kais Rücken und besah sich diesen. Erwartungsvoll zog Kai die Luft in seine Lungen. Er durfte jetzt auf gar keinen Fall einen Rückzieher machen. Ansonsten würde er Aoi nicht helfen können. Außerdem würde es sowieso kein Mensch erfahren. Außer ihm und Aoi wusste es nur noch Uruha. Und der würde das sicherlich nicht erzählen. Verdammt, was dachte er eigentlich. Natürlich würde es Uruha erzählen. Uruha war doch derjenige, der an einer Zwangsneurose alias Geschwätzigkeit litt. Schnell schob er diesen Gedanken beiseite und konzentrierte sich jetzt auf Aoi, denn er war ja schon weit gekommen, da wollte er nicht kneifen. Die ersten Tropfen der kühlen Creme fielen auf seinen Rücken und Kai fiepte kurz auf. Aois raue Hände massierten diese in seinen Rücken ein und auch an den Schultern verteilte er die weiße Masse. Ein wohliger Seufzer verließ Kais Kehle und eine zarte Gänsehaut legte sich auf seine Haut. Aoi grinste in sich hinein. Wenn er richtig lag, würde Kai mehr als nur eingecremt werden wollen. Also machte er sich daran auch die Beine des Drummers einzucremen, versuchte erst einmal den schönen Hintern zu ignorieren. Kais Beine verkrampften sich ein wenig. Dachte er nicht, dass Aoi ihn auch da eincremen würde. Eigentlich dachte Kai, Aoi würde sich wie ein hungriges Tier sich auf ihn stürzen. Erst als auch die Beine fertig eingecremt waren, legten sich beide Hände Aois auf seinen Hintern und fingen dort an, mit festem Griff beide Backen zu massieren. Ungewohnt dessen, verkrampfte sich dieser Körperteil und ließ somit Aoi verharren. Jetzt oder nie, dachte sich Kai und wirbelte sich umher und lag jetzt mit dem Gesicht unter Aoi und dieser über ihm. „Nimm mich Aoi!“, flüsterte Kai und schloss die Augen für das, was ihn jetzt erwarten würde. ~*~ Keine zehn Minuten später lagen beide nebeneinander in Aois Bett und starrten an die Decke. Kais Augen waren weit geöffnet vor Schreck, während Aois Wangen in einem satten Rot leuchteten. „Willst du darüber reden?“, sprach Aoi ruhig auf Kai ein. „Nein“, erwiderte dieser ganz schnell und vergrub sich unter die Decke. „Aber wir müssen darüber reden Kai. Du bist schließlich zu mir gekommen und hast gesagt ‘Nimm mich! ‘, nicht ich.“, sagte Aoi und strich die Decke von Kais Kopf weg. „Ich weiß, ich habe das nur gemacht, damit dich kein perverser Vergewaltiger in die Hände bekommt und unser aller Karriere zerstört.“, schniefte Kai wieder los. „Was schiebst du denn hier für Filme? Was hast du genommen?“, lachte Aoi los und konnte kaum glauben, was sein Kollege und Freund da von sich gab. „Ist doch wahr. Wenn du nicht aufpasst, wird dir ein Fremder das Leben zur Hölle machen!“, redete Kai auf ihn ein. „Ich weiß zwar nicht, über was du da redest, aber langsam mache ich mir Sorgen um dich! Was ist los, Kai?“ Etwas besorgt schien Aoi wirklich zu sein, dass sein Kollege und bester Freund wirres Zeug redete. „So Kai, jetzt mal ganz langsam. Was genau hat dich dazu bewogen, das hier zu machen?“, forderte Aoi Kai auf es zu erzählen. „Also Uruha und ich haben den ganzen Tag gerätselt, was mit dir nicht stimmen könnte. Dass es was mit Sex zu tun haben muss, war uns von Anfang an klar. Wir sahen das Problem nicht. Du bist erfolgreich, talentiert, reich und auch noch sehr hübsch, da müssten dir die Frauen doch zu Füßen liegen. Und irgendwann stellten wir uns die Frage, ob es nicht an den Frauen liegen würde, sondern an dir, also sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass du schwul sein könntest und dir jetzt so einen Typen suchst, mit dem du es treiben kannst.“, peinlich berührt wandte Kai seinen Kopf ab und starrte stattdessen auf die gegenüberliegende Wand. „Ah, jetzt verstehe ich. Ihr seid zwei Helden, dachtet wohl ich würde an einen perversen Spinner geraten und mich dann auch noch von ihm erpressen lassen. Und wie bist du darauf gekommen, dich mir anzubieten?“, auf diesen Gedanken musste man echt kommen, dachte sich Aoi, während er Kai zu sich drehte. Er wollte sein Gesicht sehen und es ertragen, egal wie peinlich die Antwort ausfallen würde. „Naja, Uruha und ich haben gewürfelt, wer sich dir anbieten soll. Und ich habe verloren.“ Ja, das war sehr peinlich. Nicht nur, dass der Versuch Aoi zu helfen gescheitert war, sondern auch, weil er hier gerade zugab, dass ein Würfel entschieden hatte, wer seinen jungfräulichen Hintern hinhalten sollte. Während Kai hoffte, dass Aoi nicht an die Decke gehen würde, glaubte Aoi seinen Ohren nicht. Diese zwei Genies hatten doch tatsächlich die Zeichen falsch gedeutet und dann auch noch gewürfelt. Und dieser Mann in seinem Bett war Bandleader und der andere ebenfalls mal Leader gewesen. Eindeutig eine falsche Entscheidung. „Jetzt werde ich dir was sagen Kai. Ja, ihr hattet Recht, ich war tatsächlich sexuell frustriert. Doch nicht wegen der Gründe, die ihr euch zusammen gewürfelt habt.“ Das ‘gewürfelt‘ betonte er extra, um deutlich zu machen, was er von der Würfelaktion hielt, nämlich nichts. „Es liegt nicht an meinem Status oder sonstigem, denn genau deswegen möchten mich alle. Ich bin dann nicht Yuu, sondern Aoi, der Gitarrist von Gazette, mit dem sie ins Bett steigen. Mir fehlen das Kribbeln und die Herausforderung. Es macht kein Spaß, wenn die Frauen ‘Ja‘ und ‘Amen ‘ zu allem sagen, was ich von ihnen möchte. Und jetzt kommt etwas, was dich wahrscheinlich überraschen wird: Ich bin nicht schwul und stehe auch nicht auf Kerle.“, offenbarte Aoi ihm und schaute auf den Drummer. Nicht schwul? Das konnte doch nicht sein. Beide waren so felsenfest davon überzeugt, dass Aoi auf Kerle steht, dass es ihnen, zumindest Kai, peinlich war. Wenn das Uruha erfährt, er wird sich kaputt lachen. „Aoi, mir ist es ziemlich peinlich…“, stammelte er immer noch vor sich hin. Er hatte doch tatsächlich gesagt, er solle ihn nehmen. Wer tut so was? Welcher Idiot lässt so etwas mit sich machen. Und dann auch noch ein hetero Kerl, wie er es einer war. „Wie gesagt, du hast es schließlich angeboten und wenn du nicht los geschrien hättest, hätte ich auch nicht aufgehört.“, grinste Aoi ihn an. Immer noch geschockt und nackt in Aois Bett liegend, versuchte er zu überlegen, wie er da jetzt am besten herauskommen könnte. Irgendwie hatten sie diesen Aspekt nicht bedacht, denn sie waren ja felsenfest davon überzeugt, Aoi wäre schwul. Doch Moment mal. Wenn Aoi nicht schwul ist, warum dann… „Du Aoi? Sag mal, wenn du nicht schwul bist, warum hast du dich darauf eingelassen? Klar habe ich es dir angeboten, aber du warst derjenige, der mich zuerst geküsst hat und naja, du weißt schon… mich DA angefasst hast.“ Wieder wurde er rot um die Nase. Doch zu seiner Zufriedenheit machte Aoi ein verdutztes Gesicht und schaute ihn an wie ein Auto, nicht wissend, was er dazu sagen sollte. „Naja es ist schon richtig, dass ich nicht schwul bin und dass ich derjenige war, der den ersten Schritt gemacht hat, doch betrachte es doch aus meiner Perspektive. Ich habe in diesem Moment gedacht, dass du schwul wärst und naja, für einen meiner besten Freunde würde ich doch alles machen.“, sagte Aoi, doch irgendwie klang es mehr nach einer Ausrede. Irgendwas stimmte mit Aois Aussage nicht. Kai wusste aber nicht, was es sein könnte. Aoi sagte von sich selbst, dass er hetero sei. Er hätte sich auf ihn eingelassen, weil er einer seiner besten Freunde war. Doch etwas stimmt nicht. Was hatte er noch einmal gesagt, wegen frustriert und so? Und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Aoi wollte sich seinen Kick bei ihm holen! Dieser Fiesling wollte ihn nur benutzen. Wütend sprang Kai aus dem Bett, nicht bedenkend, dass er noch nackt war. „Erzähl nichts. Du benutzt meine -‘Ich opfere mich für meinen besten Freund‘-Ausrede als deine, dabei willst du mich nur ausnutzen!“ Wütend stemmte er seine Arme links und rechts auf seine Hüften. „Mach mal halblang. Du kommst hierher, hältst mir deinen Hinter entgegen und dann fühlst du dich auch noch ausgenutzt? Bei dir trommelt es aber gewaltig. Aber mit einem hast du Recht, ein wenig habe ich schon den Kick gespürt, bevor du angefangen hast zu schreien wie ein Mädchen. Und wenn ich ehrlich bin…“ Aoi stand auf und im Gegensatz zu Kai hatte er noch einiges an Klamotten an, was diesem mit einem Mal bewusst wurde. Aoi schritt zur Tür und schloss diese dann ab. Und ehe Kai reagieren konnte, trat er auf ihn zu und schubste ihn wieder Richtung Bett. Und obwohl es ihm nicht ganz behagte, so ließ er es erst einmal zu, denn ihm wurde seine eigene Abstinenz auf einmal schmerzhaft bewusst und Aois körperliche Nähe lullte ihn ein wenig ein. Und verschwunden waren seine Wut und auch die Angst. Stundenlang, so kam es Kai zumindest vor, lagen sie so da und küssten sich. Doch zum Akt der Vereinigung ist es nicht gekommen, denn dafür befanden sie sich doch für zu hetero, männlich und wollten nicht klein bei geben. So beließen sie, zwei waschechte harte Kerle, es dabei, dass es nur Geknutsche unter Freunden war. Kapitel 5: It's getting hot in here -1- --------------------------------------- Hallöchen zusammen, eigentlich wollte ich zu keinem meiner One-Shots einen Vermerk schreiben, aber hier ist es notwendig. Sollte dieser One-Shot dem einem oder anderem bekannt vorkommen, so kann ich euch versichern, dass es auch so ist. It's getting hot in here habe ich schon im April diesen Jahres als One-Shot hochgeladen, jedoch vor einiger Zeit wieder raus genommen und überarbeitet und mein fleißiges Beta-chan hat es noch mal auf Fehler gefilzt. ^^ Es wird auch noch ein It's getting hot in here 2 geben...allerdings kann ich nicht versprechen, dass ich es noch bis ende des Jahres schaffen werde es hoch zu laden. Ich will ja auch meinem Beta-chan Weihnachtsferien gönnen^^ So und nun viel Spaß beim lesen. ___________________________________________________________________________________ Es war ein sehr anstrengender Tag gewesen und nicht nur diese stickige Hitze, die seit Tagen über Tokyo kreiste, hatte auch dazu beigetragen, dass ich völlig verschwitzt und erledigt auf dem Boden des Proberaums vor mich hin vegetierte. Ich hatte schon das Gefühl jeden Moment zu schmelzen, wenigstens stand noch eine Flasche Wasser in greifbarer Nähe, sonst wäre ich auch noch verdurstet. Die Proben haben mal gerade eine Stunde gedauert. Byou, unsere kleine Diva, war nicht mal erschienen. Jedoch hatte er noch so viel Anstand gehabt eine SMS zu schreiben, in der er mitteilte, er würde zu Hause bleiben und sich einen schönen Tag in seinem voll klimatisierten Apartment machen. Na, dem würde ich noch was erzählen. Schlimm genug, dass er nicht erschienen war, schlimmer, dass er seine Klimaanlage eingeschaltet hatte. Er war doch der Sänger, wenn seine Stimme versagte, dann konnte ich für nichts mehr garantieren. Nicht auftauchen war eine Sache, krank und Verlust der Stimme eine andere. Manabu und Jin waren auch zwei Helden. Statt mit uns zu Proben, verabschiedeten sie sich nach einer Stunde, um schwimmen zu gehen. Bei der Hitze vielleicht eine großartige Idee, aber was war mit unserem Album? Das konnten Rui und ich unmöglich alleine machen. Völlig frustriert vom Verhalten der restlichen Bandmembers hatten wir nach einer weiteren Stunde beschlossen, es für heute gut sein zu lassen. Doch jetzt, wo die Konzentration nachgelassen hatte, bemerkte ich diese stickige Luft und wollte das Fenster aufreißen. Doch die heiße Luft, die in mein Gesicht wehte, haute mich doch glatt von den Socken, sodass ich jetzt bestimmt seit einer guten halben Stunde auf dem Fußboden lag und vor mich hin vegetierte. Was ist bloß mit dem Wetter los? Rui war losgezogen, um uns was zu trinken zu besorgen. Wenn ich ihn nicht hätte, er war eine treue Seele und ein verdammt guter Freund. Ich hatte immer gedacht, dass niemand die Lücke füllen würde, die Yuuto hinterlassen hatte. Doch dem war nicht so und mit Rui hatten wir die beste Wahl seit langem getroffen. Rui war eine ruhige Person, er schien für Außenstehende introvertiert zu sein, fast niedlich. Doch das war seine Fassade, wie seine Fans und entfernte Bekannte ihn sahen. Und wir alle wussten, dass er auch anders konnte. Er war ein Typ, der durchaus durchgreifen konnte und sich nicht scheute etwas zu sagen oder sich gar zu nehmen, was er wollte. Er war der Stärkste von uns Allen und auch ich als Leader hatte absoluten Respekt vor ihm. Das ganze Make-up und seine Klamotten gehörten einfach nur zu seinem Job. So daliegend, dachte ich weiter über Rui nach, bis ich beschloss, mich anderweitig abzukühlen. Ich rappelte mich hoch und nahm meine Tasche. Eine schöne Dusche würde jetzt gut tun und meinen erhitzten Körper kühlen. Vielleicht hatte ich dann wieder den Kopf frei für neue Ideen. Also ging ich runter zu den Duschräumen der PSC. Zuerst kramte mein Duschzeug raus. Es war schon sinnvoll immer Handtuch und ein Duschgel, sowie auch Wechselkleidung mitzuschleppen. Die Temperaturen waren in letzter Zeit kaum auszuhalten. Zum Glück sparte die PSC nicht am Komfort. Einen sehr gut ausgestatteten Duschraum konnte man in den unteren Etagen des Gebäudes finden. Dort angekommen entledigte ich mich meiner Sachen und suchte mir eine Kabine aus. Das kühle Wasser ließ mich eindeutig besser atmen als zuvor, sodass ich einfach nur nach vorne kippte und meine Stirn an den kühlen Fliesen abstützte. Tief in meinen Gedanken versunken merkte ich nicht, wie jemand anderes den Duschraum betrat. Erst als derjenige seine Arme um mich legte, atmete ich erschrocken ein. Mein Körper verspannte sich und einen kurzen Moment dachte ich daran, mich zu wehren. Doch ein Blick auf die Arme des anderen lies meine Muskulatur entspannen. Es waren eindeutig Ruis tätowierten Arme, die sich um mich gelegt hatten. Rui sagte nichts und auch ich traute mich nicht, etwas zu sagen, geschweige denn mich umzudrehen. Selbst wenn, seine starken Arme ließen mich nicht auch nur einen Schritt machen. Also schloss ich einfach meine Augen, um abzuwarten, was jetzt geschehen würde. Eine Zeit lang standen wir einfach nur da unter dem lauwarmen Wasser, bis auch Rui vollkommen nass war. Danach griff er auf die Ablage nach meinem Duschgel und verteilte dieses auf meinem Oberkörper. Mit kreisenden Bewegungen massierte er zuerst meine Brust, bis seine Hände tiefer gingen und er mit einer Zärtlichkeit, die ich von ihm nicht kannte, erst die Seiten, dann den Bauch zu massieren begann. Ein wohliges Stöhnen entfloh meiner Kehle, ich lehnte mich mehr gegen ihn und legte meinen Kopf auf seine Schulter, vermied jedoch Augenkontakt. Solche Berührungen, vor allem mit einer solchen Zärtlichkeit, war ich von unserem Bassisten gar nicht gewohnt. Und auch gerade diese, eindeutig sexuelle Tat, ließ mich erzittern. Es wurde immer heißer hier - war es das Wasser oder waren es unsere Körper die unendlich heiß waren. Kein Blatt passte mehr zwischen uns. Es war einfach nur herrlich, seine Hände schienen überall zu sein. Sein Atem, den ich an meinem Hals spürte, jagte mir unentwegt Schauer über den gesamten Körper. Es war einfach nur geil, von Ruis Händen berührt zu werden, wie diese meinen Körper entlang fuhren, als würde er über seinen Bass streicheln. Ein weiteres Mal schnappte sich Rui mein Duschgel und tröpfelte etwas zwischen uns. Dies machte es leichter, als Rui begann sich an mir zu reiben. Das nun fast schon heiße Wasser, oder kam es mir nur so vor, prasselte unentwegt auf unsere Körper und der fruchtige Geruch des Duschgels verbreitete sich im Duschraum. Meine Sinne waren benebelt, meine Augen schon längst geschlossen. Viel zu gut tat es, was er da mit mir machte. Langsam lösten sich seine Arme von mir. Doch zum Umdrehen kam ich nicht, Rui drängelte mich gegen die Duschwand. Sein heißer Atem streifte meine Wange, bis er meinen Hals in Angriff nahm, um an diesem zu knabbern. Sein Körper löste sich von meinem und mit beiden Armen fuhr er meinen Rücken entlang, massierte meinen Nacken und meine Schulterblätter. Leichte Küsse hauchte er in meinen Nacken und mir blieb nichts andres übrig als zu stöhnen. Schließlich war dies eine meiner erogenen Zonen. Mein Blut floss nicht nur in meine Wangen sondern auch in tiefere Regionen, was mir noch mehr das Blut in die Wangen schießen ließ. Da ich mich mit meinen Unterarmen an der Wand abstützte, legte Rui seine Arme auf meine und verschränkte unsere Finger. Nun stöhnte auch er leise in mein Ohr und deutete leichte Stöße mit seinem Becken an. Ich stöhnte erneut auf, als ich seine Erregung spürte, die sich gegen meinen Po drückte. Spätestens jetzt war allen Beteiligten klar, worauf das Ganze hinauslaufen würde. Und ich würde sicher nicht derjenige sein, der das beenden würde. Dafür war es einfach viel zu heiß und ich so furchtbar erregt. Einen Arm löste Rui von meinem, mit dem anderen hielt er mich fest umschlungen. Seine freie Hand wanderte direkt zu meinem Hintern, in den er spielerisch hinein zwickte, bevor ein Finger zwischen meinen Pobacken verschwand. Mensch Kazuki, das hier ist nicht dein erstes Mal, ermahnte ich mich immer und immer wieder, denn mein Gesicht war mittlerweile knallrot. Ich fühlte mich auf einmal wie eine Jungfrau, dabei hatte ich schon so oft Sex mit dem eigenem Geschlecht gehabt. Vielleicht war es aber auch die Tatsache, dass es Rui war. Der Rui, mein Bandkollege, mein bester Freund. Jetzt war es eh zu spät, um sich über irgendwelche moralischen Konsequenzen Gedanken zu machen. Das war Rui, ein geiler Typ mit einem unglaublich schönen Körper. Und in wenigen Minuten würde ich seinen Schwanz in mir haben und das war das, was in diesem Moment zählte. Seine Finger leisteten ganze Arbeit. Immer und immer wieder umkreiste er mit seiner rauen Fingerkuppe meinen Eingang, bis ich laut aufstöhnte und meine Stirn gegen die Fliesen presste. Dass er ein Kollege war und ich ihn spätestens am nächsten Tag wiedersehen würde, daran habe ich nicht mehr gedacht, eigentlich war es nebensächlich. Ich war schon so gut wie im Delirium. Unerwartet schob er auf einmal den ganzen Finger mit nur einem Ruck in mich und ich musste unweigerlich aufquietschen. Beide waren wir überrascht von diesem Laut und er verweilte erst mal ruhig in mir, während ich meine Hand gegen meinen Mund presste. Das war jetzt nicht der Laut, den ich hatte von mir geben wollen. Aber was soll's, dann hatte er das eben gehört. Aber trotzdem, irgendwie war es mir ein wenig peinlich. Nicht nur, weil ich der passive Part war, nein ich hörte mich auch noch an wie ein Mädchen. Einen kleinen Kuss hauchte mir Rui in den Nacken, bevor er anfing, den Finger in mir zu bewegen. Dieses Gefühl war jedes Mal unbeschreiblich. Doch die Tatsache, dass es Ruis Finger war, machte es die Sache noch heißer als sie schon war. Rui wollte das jetzt nicht noch mehr in die Länge ziehen und nahm direkt noch einen weiteren Finger dazu. Sofort machte er scherenartige Bewegungen, um mich auf das vorzubereiten, was gleich kommen sollte. Mir war schon schwindelig genug und hätte er noch so weiter gemacht, ich wäre gekommen, ohne dass mehr zwischen uns passiert wäre. Noch ein paar Mal trieb er seine Finger in mich und streifte damit auch zum ersten Mal meine Prostata. Dies ließ mich ein etwas lauteres Stöhnen von mir geben, was Rui die Bestätigung gab, nun in mich eindringen zu können. Erneut griff er zum Duschgel und verteilte etwas auf seinen Schwanz, Gleitgel hatte er nicht zur Hand, woher denn auch. Duschgel war jetzt zwar nicht etwas, was ich bevorzugen wollte, aber wenn ich die Wahl hätte, entweder mit oder ohne, ich hätte mich definitiv für das Duschgel entschieden. Sein Glied positionierte er an meinem Eingang und mit einer unglaublichen Vorsichtigkeit versenkte er sich in mich. Stück für Stück nahm er mich ein und wir konnten nicht anders, als laut aufzustöhnen. Das tat so gut. Es fühlte sich so schön an und ich wollte mehr. Kaum war er komplett drinnen, bewegte ich meine Hüften, um ihm zu signalisieren, dass ich keine Eingewöhnung brauchte und er ruhig zustoßen konnte. Er fackelte nicht lange und begann sich in einem langsamen, jedoch hartem Rhythmus zu bewegen. Die Heftigkeit der Stöße, trieb mir jedes Mal die Luft aus den Lungen und ich fürchtete jeden Moment umzuknicken. Doch Rui hielt mich fest. Unser beider Stöhnen hallte von den Wänden des Duschraums, Rui erhöhte das Tempo und steuerte uns regelrecht in unseren Orgasmus. Plötzlich spürte ich, wie sich seine Hand um mein Glied legte und er anfing dieses im gleichen Tempo zu massieren. Es war schon fast zu viel für mich, da legte Rui noch einen Zahn zu und mit einem Mal verkrampfte ich mich so sehr um ihn, dass er nicht anders konnte, als in mir zu kommen. Doch ich war noch nicht soweit. Mit gleichmäßigen Stößen nahm er wieder seine Arbeit auf, bis auch ich nach wenigen Stößen über die Klippe sprang. Das Wasser, was mir wieder lauwarm erschien, prasselte weiterhin auf unsere Körper und lies die Überreste unserer Lust im Abfluss verschwinden. Völlig außer Atem lehnte ich immer noch an den Fliesen der Duschwand. Rui zog sich zurück, hauchte mir noch ein kleines Küsschen in den Nacken und verließ die Dusche, um sich im Vorraum abzutrocknen und wieder anzuziehen. Ich stand immer noch in der Dusche und versuchte, mich zu beruhigen. Schnell duschte ich mich fertig und verließ dann den Raum. Im Proberaum war niemand mehr da. Nur eine Flasche Tee stand auf dem Tisch und ein Zettel, auf dem stand 'Sehen uns morgen. Rui' Ein paar Tage waren vergangen und nun fanden wir uns doch tatsächlich alle im Proberaum wieder. Die letzten Tage hatten wir aufgrund der unglaublichen Hitze alle daheim verbracht, sodass ich Rui die Tage nicht gesehen hatte. Alles verlief so wie immer, Byou diskutierte mal wieder mit Manabu, Jin schlief bei jeder Gelegenheit ein und Rui schaute immer wieder in seine Unterlagen. Mir wurde es einfach zu bunt. Mit lauter Stimme kündigte ich an, duschen zu gehen, denn es war immer noch unerträglich heiß und ich schwitzte wie verrückt. Ich schnappte mir meine Tasche mit der Grundausrüstung und verschwand wieder in den Duschräumen. Erst als ich unter der Dusche war, bemerkte ich, dass Rui mir scheinbar gefolgt war. Dieser stieg wieder zu mir unter die Dusche und grinste mich spitzbübisch an. „Ich dachte schon, du gehst gar nicht mehr duschen heute. Diesmal darfst du mich ansehen, wenn ich meinen Schwanz in dir versenke. Sonst wird es noch langweilig.“ Notiz an mich: In nächster Zeit nur noch in der PSC zu duschen... Kapitel 6: It's getting hot in here -2- --------------------------------------- Halli Hallo, ein dickes sorry, dass es so lange gedauert hat mit dem zweiten Teil. Einzig meine Unzufriedenheit war der Grund, warum es so lange gedauert hat. Die Ursprüngliche Fassung, hätte man als Kopie des ersten Teils interpretieren können, also habe ich es umgeschrieben. Es ist jetzt nichts weltbewegendes, also hoffe ich, dass es euch trotzdem gefallen wird. Danach geht es ja mit Alice Nine weiter. GLG Yui __________________________________________________________________________________________________ Es war immer noch so heiß im Land und die Hitze wollte und wollte einfach nicht verschwinden. Heulen und diskutieren brachte nichts, wir mussten uns ranhalten. Das Album stand kurz vor der Veröffentlichung und wir konnten uns keine Ausfälle mehr erlauben. Diesmal ging es ums Ganze. Byou war der einzige, der seinen Part einsingen musste, während wir anderen oben im Proberaum saßen und unsere Parts verinnerlichten. Doch wieder hatte uns die Hitze einen Strich durch die Rechnung und seit einer guten Viertel-Stunde war es still in unserem Raum und unsere Instrumente lagen in der Ecke. Ich schwöre, hätte ich mich noch ein paar Sekunden länger bewegt, ich wäre umgekippt. Einfach nur menschenunwürdig. Rui saß neben mir und hatte die Augen geschlossen, während er versuchte sich etwas Luft zu zu fächern. Doch dies wollte nicht so klappen, denn das Einzige, was er erreicht hatte, war, die schon heiße Luft aufzuwirbeln. Mein Blick glitt zu der Couch gegenüber, wo Manabu und Jin saßen und abwechselnd das Wasser in ihren Händen mal tranken, mal sich auf den Kopf schüttelten, ohne Rücksicht auf Byous geliebte Designer-Couch. Beim Anblick der Beiden kam mir die Idee. Ich schaute noch mal neben Rui, der daraufhin seine Augen öffnete, und ich ihm so einen vielsagenden Blick zuwerfen konnte. Etwas verwirrt starrte er zurück und konnte scheinbar nicht verstehen, was ich von ihm wollte. Nachdem ich mich eine ganze Minute in Gesichtsakrobatick übte und er immer noch nicht verstand, stand ich einfach auf und ging zu meiner Tasche, die ich aufhob, und kurz mein Handtuch zum Vorschein brachte. Man sah Rui wirklich an, wie dann der Groschen fiel und er grinsend wartete, bis ich das Zimmer verlassen hatte. Manabu und Jin hatten es scheinbar gar nicht registriert, dass zwei ihrer Member fehlten, und so auch kein Anstalten machten nach zu fragen, wo wir hin sind. Mir war es auch egal, solange sie nicht auf die Idee kamen, uns hier unten zu suchen. Soweit ich wusste, waren bis auf unsere Band nur noch Kra da, und so war auch hier die Chance gering, dass jemand anderes sich hier her verirren würde. Meiner Sachen entledigt steuerte ich die letzte Kabine, ganz hinten, an. Diese war schon zu unserer Kabine mutiert. Kaum hatte ich das Wasser angeschaltet, legten sich zwei Arme um meinen Körper und wohlig stöhnte ich auf. Nach diesen Armen war ich süchtig geworden, wie sie mich hielten und meinen Körper entlang fuhren. Diese Arme, einfach ein Traum. Rui stellte das Wasser ab und schnappte sich mein Duschgel, um es auf mir zu verteilen. Die Hitze, die sich in mir ausbreitete, war angenehm und mit der Hitze draußen nicht zu vergleichen. Seine Finger massierten meine Brust und neckten meine Brustwarzen, was ich mit einem zufriedenen Seufzer quittierte. Dieser Mann war so zärtlich, aber er konnte auch anders, so anders, dass ich allein bei dem Gendanken schon hart werden könnte. Doch um ehrlich zu sein, war ich hier nicht auf Sex aus. Ich wollte einfach nur mit ihm in Ruhe duschen und Abkühlung genießen, sollte es auf gegenseitige Handarbeit hinauslaufen, wäre es nicht der Weltuntergang, aber für mehr hatten wir eindeutig zu wenig Energie. Rui schien es regelrecht darauf ankommen zu lassen, als seine rechte Hand immer tiefer wanderte und ungeniert in meinen Schritt griff. Mit festen Griff glitt er ein paar Mal mein Glied entlang, ehe mein Herz fast aussetze, als die Türe zum Duschraum geöffnet wurde und Stimmen zu hören waren. Starr vor Schreck vergaß ich fast zu atmen, doch als ich die Stimmen von Manabu und Jin erkannte, stieß ich fast brutal die Luft raus, um Sekunden später die Hand Ruis zu spüren, die sich gegen meinen Mund presste. Was tat er da ? Warum ging er nicht einfach in die Kabine nebenan und wir taten so, als ob er sich gerade Duschgel leihen wollte. Stattdessen stand er einfach hinter mir und presste mir seine Hand auf den Mund. Nur Sekunden später hörten wir, wie Jin etwas zu Manabu sagte. „Ich bin froh, dass die Beiden weggegangen sind, so haben wir etwas Zeit für uns.“ „Oh ja, und ich weiß auch schon, was wir machen werden.“, sagte Manabu und klang ein wenig heiser. „Hmmm, duschen?“, tat Jin unschuldig und ich könnte schwören, so einen Ton bei Jin noch nie gehört zu haben. So jungenhaft unschuldig. Gekicher erfüllte den Raum und Augenblicke später war das Rauschen des Wassers zu hören und wie eine Tube geöffnet wurde. Und als ich versuchte mich vom Griff Ruis zu entwinden, legte dieser wieder seine Hand auf mein Glied und tat so, als wäre nichts gewesen. Doch statt seine Hand weiter auf meinen Mund zu pressen, schnappte er sich das Handtuch, was auf der Trennwand hang, und drückte mir dieses in die Hand. „Oh Fuck, mach weiter“, ertönte es aus der Kabine, in der Manabu und Jin waren, und es wurde eindeutig, was die zwei da taten. Mein Gesicht wurde sehr rot und instinktiv hielt ich mir das Handtuch gegen den Mund, denn auch Rui ließ nicht locker und massierte meine Erregung mit sehr viel Hingabe. Ich konnte nicht anders, als meine Augen zu weiten, als ich merkte, dass das Stöhnen viel eher einem Schreien glich. Was taten die Beiden da? Von Neugier getrieben versuchte ich, um die Ecke zu schauen und prompt sah ich etwas, was ich eigentlich so von meinen Kollegen nicht sehen wollte. Manabu war hinter Jin und in Jin, während Jin versuchte Halt an den weißen Fliesen zu finden. Der Anblick raubte mir jegliche Luft und ich war froh, dass ich das Handtuch hatte. Rui hinter mir sagte nichts, sondern hauchte mir immer wieder zarte Küsse in den Nacken oder kleine Bisse in die Schulter. Doch was ich da sah, war nur die Ruhe vor dem Sturm. Jin wurde abrupt umgedreht und hochgehoben. Automatisch schlossen sich seine Beine um Manbus Hüfte und dieser trat aus der Kabine, um Jin an die gegenüberliegende Wand zu drücken und regelrecht gewaltsam in Jin einzudringen. Doch statt Proteste oder Befreiungsversuche stöhnte Jin umso lauter und verlangte nach mehr. Sein Stöhnen hallte von den Wänden und pochte in meinen Ohren und meine eigene Erregung steigerte sich. Auf eine perverse Art und Weise machte es mich an meine Beiden Kollegen dabei zu beobachten, wie sie richtig harten Sex hatten und sich unserer Anwesenheit gar nicht bewusst waren, was wiederrum komisch war, denn meine und Ruis Sachen lagen im Vorraum. Langsam aber sicher war ich selber kurz vorm Abdriften. Meine Fantasie überschlug sich und so stellte ich mir vor, ich sei an Jins Stelle und Manabu würde mich so ficken, doch dann stellte ich mir vor, Rui wäre es und das Handtuch unterdrückte mein Stöhnen, was ich am liebsten in die Welt hinaus geschrien hätte. Meine Augen wurden schwer und am liebsten hätte ich genau das gemacht, was ich mir zusammen fantasiert habe, doch die Situation war eindeutig schlecht, wenn wir nicht unbedingt auffallen wollten. Wieder tat sich was bei den Beiden, diesmal rutschten beide zu Boden und nun lag Jin auf dem Rücken und Manabu versuchte in regelrecht in die Fliesen zu ficken. Beide lagen so, dass ich freien Blick darauf hatte, wie Manabus Glied im Hintern Jins verschwand und wieder auftauchte. Zusätzlich angeheizt von diesem Anblick, stellte ich mir vor, wie ich da in Jin stoßen würde und ich fing an der Hand Ruis entgegen zu kommen. Meine Knie wurden butterweich und ich drohte auf die Knie zu fallen, doch Ruis starken Arme hielten mich fest. Das Stöhnen und Schreien der Beiden wurde immer lauter und ich war mir ziemlich sicher, dass die Beiden gleich soweit wären, also hoffte ich, dass Rui das auch mitbekam und einen Zahn zulegte. Es hatte echt nicht mehr viel gefehlt und Beide kamen mit Gebrüll zum Orgasmus. Manabu entfernte sich von Jin und stellte sich wieder unter die Dusche, während Jin immer noch auf dem Boden lag und seine Atmung in den Griff zu bringen versuchte. Für einen Augenblick hatte ich das Gefühl, dass er uns entdeckt hätte, denn er stand augenblicklich auf und stellte sich ebenfalls unter die Dusche. Dieser Anblick gab auch mir den Rest und ich ergoss mich regelrecht in Ruis Hand und spritzte auch auf die Trennwand. Endgültig geschafft sank ich zu Boden und starrte wieder auf die Fliesen. Ich war echt weg. Minuten später hörte ich, wie die Tür wieder aufging und dann Stille herrschte. „Das war geil, nicht wahr?“, fragte mich Rui, doch ich reagierte nicht darauf, sondern starrte zwischen seine Beine, wo sein Glied mir auf Augenhöhe entgegen kam. Gelassen lehnte ich mit dem Kopf gegen die Wand und öffnete meinen Mund, denn zu was anderem war ich nicht mehr in der Lage. Kapitel 7: Crazy Crazy Alice Nine --------------------------------- Nein, ist okay, ihr braucht nicht auf mich zu hören. Wer bin ich denn schon, dass ihr auf mich hören müsst. Mensch! Ich bin hier der Leader. Ich meine, ich bin dumm und mache das hier alles, weil es unheimlich spaßig ist auf eine Horde Psychopathen aufzupassen. Hallo? Ich nehme mir immer so viel Zeit euch allen Emails zu schreiben und euch anzurufen und Termine zu koordinieren. Nein, ihr müsst nicht das machen, was ich euch sage. Anarchie ist angesagt. Idioten. Vielleicht stelle ich mich erstmal vor. Mein Name ist Nao und ich bin Drummer bei Alice Nine. Hauptberuflich bin ich allerdings Babysitter, Therapeut, Mädchen für alles und der Depp vom Dienst. Und würde mir die Musik nicht so am Herzen liegen, würde ich mich einweisen lassen und lange Zeit in Therapie gehen. Doch das geht nicht. Wer passt dann auf die Chaoten auf? Also, das ist hier meine Geschichte, so wie ein normaler Tag bei Alice Nine aussieht. Denkt nicht, wir würden keine vernünftige Musik machen oder unsere Sache nicht ernst nehmen, doch passiert wenigstens einmal am Tag, dass alle ihre 5 Minuten bekommen. Naja, das ist untertrieben. Sagen wir mal, der eine bekommt seine 5 Minuten, der andere seine Tage. Lasst mich das jetzt einfach mal erzählen. Wir schreiben das Jahr 2012. An Tag X proben wir und da passiert folgendes: Mit einem Scheppern kollidiert mein Kopf mit meinem Drum-Set. Warum tue ich mir das immer an? Ich mag die Jungs ja, ich würde sogar sagen, dass ich sie liebe, und ich verurteile ja niemanden. Sie sind ja schließlich professionell und kreativ, aber bei aller Liebe, langsam halte ich diese täglichen Entgleisungen ihrer Persönlichkeiten nicht mehr aus. Vielleicht sollte ich anmerken, dass es sich hierbei um ein kollektives Phänomen handelt. Es passiert nie bei einem, sondern immer bei allen vieren und ich muss dann daneben stehen und die Nerven behalten. Einfach nur schlimm. Ich gebe zu, dass es Tage gab, da hätte ich mir gewünscht, in dieses Kollektiv mit einfallen zu können, und dann gab es Tage, wo ich mehr als nur froh war, nicht alle meine Nervenzellen verloren zu haben. Langsam hebe ich meinen Kopf und sehe mich im Bandraum um. Auf der Couch sitzt Shou und weint. Nun ja, was soll ich dazu sagen? Shou ist eine Drama-Queen, so wie sie im Buche steht. Unser heißgeliebter Sänger hat eindeutig seine Tage. Seine Stimmung wechselt von Euphorie zu Depressionen und wieder zurück und das in nur wenigen Minuten. Doch zur seiner heutigen Stimmungslage habe ich eindeutig beigetragen. So nett wie ich doch war, habe ich meine Jungs auf einen Kaffee in den Starbucks eingeladen. Shou, mein Strabucks-Bruder im Geiste, bestellte sich einen heißen Kakao mit 3,5% fettiger Milch und Sahne. Leider war ich mit meinem Kaffee viel zu sehr beschäftigt und auch beschäftigt damit, Hiroto davon zu überzeugen, dass Zucker für ihn schlecht war - doch das ist eine andere Geschichte - als dass ich drauf achten konnte, was Shou sich bestellt hatte. Gemütlich saßen wir dann im Kreis auf den wirklich gemütlichen Sesseln und tranken unsere Getränke. Shou konnte es mal wieder nicht lassen, alle Anwesenden wissen zu lassen, wie sehr der Kakao ihm schmeckte, indem er nach jedem Schluck ein wohliges Stöhnen von sich gab. Nicht, dass es nicht peinlich war, doch das, was er danach gemacht hat, war noch peinlicher. Als er fertig war, schmiss er den Becher total aggressiv auf dem Boden, um im nächsten Moment heulend und hysterisch den Laden zu verlassen. Jedoch nicht, ohne vorher zu brüllen, dass er sich jetzt umbringen gehen würde, weil er ja so fett sei. Im Bandraum angekommen, sah ich, wie Shou sich auf der Couch eingerollt hatte und immer wieder seinen Tod prophezeite. Mir sollte es egal sein. Das macht er nämlich nicht zum ersten Mal. Beim ersten Mal habe ich wie ein Volldepp noch auf ihn eingeredet, was er der Band damit antun würde und dass er an seine Eltern denken sollte und so ein Kram halt, doch die unzähligen Male danach haben mich nicht mehr beeindruckt. Viel lieber wollte ich ihm sagen: „Dann mach doch, statt hier herum zu heulen!“, aber ich denke, das wäre etwas hart und ich bin ja ein netter Mensch und Freund. Stattdessen lasse ich ihn von Hiroto bequatschen. Was uns jetzt zu Hiroto führt. Hiro-Pon, Sternchen oder die naive Seele der PSC, wie ich ihn insgeheim nenne, lag Shou in den Armen und bettelte ihn an, sich nicht umzubringen. Egal wie oft Shou das angekündigt hatte, genauso oft heulte sich Pon die Augen aus. Der Junge lernt das nie. Und Shou war mehr als nur entzückt, dass es da jemanden gab, der, Achtung ich zitiere: „um seine kranke Seele trauert“. Und Pon tut ihm den Gefallen immer und immer wieder. Pon bettelte so lange bei Shou, bis auch Pon Shou versprach sich umzubringen, sollte dieser sich umbringen wollen. Mensch, so viele unnötige Tote. Und dann war es vorbei, das Drama meine ich. Beide fingen an zu lachen wie die Irren und alles schien wieder Friede, Freude, Eierkuchen zu sein. So ging das immer ab und in den nächsten Tagen wird Hiroto Shou wie eine Prinzessin behandeln, ihm die Türe aufhalten, ihm heiße Milch mit Honig bringen und zur Not auch in eine Decke einwickeln (wohlgemerkt es ist Juli). Und Shou würde seine Starallüren an Pon ausleben. Ich weis nicht was perverser ist. Mein Blick schweift in die andere Ecke des Raumes und dort sitzt Saga mit seiner PSP. Anbetracht der Sache, die sich mit Shou und Pon ereignete, wahrlich nichts Neues, solange er keine Geräusche macht. Shit, als hätte ich es geahnt, fängt er an, seinen Chara zu animieren und den Gegner zu beschimpfen. Alles klar, er zockt mal wieder Tekken. Ruhig bleiben. „Kabuff, Kabuff, Kabuff…naaaaaaain, du elender W*chser…Altaaaaaa, jetzt schlag zurück! Immer schön in die Fresse, Määäääääänsch!!!!“, kommt es auch so dann von meinem geliebten Bassisten. Und was bedeutet das Ganze? Genau: Sicherheitsabstand. Nichts sagen, nichts anfassen und schon gar nicht atmen. Das könnte seine natürliche Umgebung stören und er würde dann das Gleiche mit einem machen, was sein Chara mit dem Gegner machte, also kurzen Prozess. Danke, ich hänge an meinem Leben, also gehe ich lieber raus, weil jemand fehlt: Tora. Dieser ist beim letzten Klang seiner Gitarre nach draußen gestürmt und wurde bis dahin nicht mehr gesehen, also versuche ich es mal auf dem Handy. °Hallo, Sie rufen bei Dr. Tora an. Leider befindet sich Ihr Anruf außerhalb der Sprechzeiten. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch mal, oder hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Signalton.° Das alles hat kein Sinn, also gehe ich rein und setzte mich an meine Drums. An eine Fortsetzung der Probe ist nicht mehr zu denken, wie denn, ohne Tora. Wenn man vom Teufel denkt. Tora erscheint mit einer 30-minütigen Verspätung. In der einen Hand hat er Latex-Handschuhe, in der anderen eine Familiendose Vaseline. Was für eine Sicherung ist ihm diesmal durchgebrannt? „Tora, kannst du mir mal verraten, wo du so lange warst? Ich meine, die Pause geht eine Stunde und nicht ‘Ich komme erst dann wieder, wenn es mir passt‘.“ Hallo, da taucht er mit einer halbstündigen Verspätung hier auf. Das geht so nicht weiter. Und wozu hat er den ganzen Kram dabei? „Nao, das war ganz wichtig. Ich musste zur Buchhandlung, um meine bestellten Fachzeitschriften abzuholen. Und musste diese dann auch lesen. Und nun bin ich ja da. Also zieht euch die Hose aus und bückt euch!“, sagt Tora und zieht sich seine Latex-Handschuhe an. Hallo, geht’s noch? Völlig erstarrt schaue ich ihn an. Wo bin ich hier gelandet? „Jetzt macht schon. Ich will euch untersuchen!“, kein Grinsen, keine noch so kleine Andeutung von einem Scherz, er meint das ganz ernst. Notiz an mich: Therapeuten aufsuchen. „Ja, ich habe heute in meinem Fachblatt gelesen, dass Prostatakrebs nicht nur für alte Säcke ein Thema ist, sondern auch uns junge Hüpfer betrifft. Und jetzt keine Diskussion. Hose runter und dann über die Sofalehne.“, Tora öffnet die Dose mit der Vaseline und blickt erwartungsvoll in die Gruppe. Noch immer völlig entgeistert starre ich Tora an, wie dieser eine echt beachtliche Menge an Vaseline auf seine Finger aufnimmt und in eine bestimmte Richtung starrt. Aus dem Augenwinkel nehme ich eine Bewegung wahr und meine Augen können mal wieder nicht glauben, was sie da sehen. Mein kleiner unschuldiger Pon untenrum entblößt und auf das Sofa zu stolpernd. Ich denk‘, ich werd‘ nicht mehr. Und noch bevor ich reagieren kann, schwingt er sich über die Lehne und seine kurzen Beinchen zappeln in der Luft. Meine Nervenstränge beginnen augenblicklich an zu zucken. Das kann wirklich nicht wahr sein. Ich bin gewiss niemand, den man so schnell aus der Bahn wirft, aber das übersteigt schon meine Vorstellungskraft. Im Endeffekt gibt es zwei Möglichkeiten diesen Wahnsinn auf der Couch zu beenden. Entweder ich prügle auf Tora ein. Immer schön auf die Fresse, bis er endlich kapiert, dass er kein Arzt ist und Pon da gerade vergewaltigt, oder ich mache die Biege und tue so, als sei nichts passiert. Aber ich kann Pon da nicht seinem Schicksal überlassen. Während ich immer noch so da stehe, in meine Anime-Chibi-Welt entflohen und mir gerade vorstellte, wie ein Chibi-Ich einen Chibi-Tora mit winzig kleinen Fäusten verdrosch, fummelt Tora ungeniert an und in Hiroto, bis dieser ein Stöhnen von sich gibt, das mich wieder in die Realität zurückbringt. Das sieht so grotesk aus. Toras Stirn liegt in Falten, während dieser hoch konzentriert in Hiroto rumfingert und regelrecht in ihn hineinstochert. Da muss man jetzt kein großes Genie sein, um zu wissen, dass ich gar keine Chance habe, mich da mit Tora anzulegen. Und von Saga kann ich ja eh nichts erwarten. Also nehme ich meinen ganzen, nicht vorhandenen Mut zusammen, und schubse ihn von Hiroto weg. Beide fallen wir zu Boden, doch ich rappelte mich schnell hoch und gehe zu Hiroto zum Sofa. „Shit, Nao. Hast du sie noch alle? Aua, mein Rücken.“ Tora steht auf und blickt zu Hiroto, der mal wieder die Welt nicht versteht. Eiskalt sagt er zu ihm: „Pon, hast Glück. Hast definitiv keinen Krebs. Du hast keine Prostata. Und demnach bist du auch kein Mann.“, Tora zieht sich den benutzten Handschuh aus und fischt nach einem neuen. Erstarrt, Toras Worte wegen, schaue ich nach Hiroto. Meine kleine naive Seele von Pon erhebt sich und dreht sich langsam zu mir um. Mit Kuller-Augen-Chibi schaut er mich an und ich sehe, wie ihm die Tränen kommen. Nein Pon, nicht weinen, das macht mich fertig. Egal wie grenzdebil meine Chaoten auch waren, ich habe sie immer sehr lieb und ich gebe es offen und ehrlich zu, Muttergefühle zu haben. Zumindest für Pon. „Naoooo, ich bin kein Mann. Ich bin kein Mann, Nao. Was soll ich jetzt machen?“, die ersten Tränchen kullern ihm von seinen Wangen und fallen zu Boden. Oh, oh da ist es, dieser Blick. Nein schau mich nicht so an. Wenn er jetzt Mama zu mir sagt, dann ist alles verloren. Dann brennt bei mir eine Sicherung durch. Ich will, dass es allen meiner Schäfchen gut geht und vor allem meinem kleinen hilfsbedürftigen naiven Pon. „Mama!“, oh nein, er hat es gesagt. Und das auch noch in einem so wehleidigem Ton, da können mir ja nur die Sicherungen durchbrennen. Schnell packe ich die Decke, die auf der Couch liegt, und wickle ihn darin ein. Denn Pon steht immer noch ganz nah neben mir, mit offener Hose und versteht die Welt nicht mehr. Ich ziehe ihn auf die Couch und in meine Arme, um ihn zu beruhigen. „Nicht weinen, mein Schatz. Du bist ein Mann. Du darfst nicht auf Tora hören. Er hat doch keine Ahnung.“, sage ich ihm zur Beruhigung. „Kannst du mal nachsehen ?“, sagt er in einem Ton, den ich eigentlich nur von kleinen Kindern kenne. Nein Pon, tu mir das doch nicht an. Und doch entschließe ich mich, es zu tun. Was bleibt mir auch anderes übrig. Die Alternative wäre, es Tora machen zu lassen. Aber dieser darf mein Baby nicht mehr anfassen. Ich schnappe mir die am Boden liegende Box mit den Handschuhen und ziehe mir einen über. Auf Vaseline verzichte ich, es ist noch mehr als genug in Hiroto. Zum Glück stelle ich mich nicht so behindert an wie Tora. Schnell finde ich seine Prostata und drücke einmal dagegen. Pon stöhnt einmal auf. „Drück da noch mal drauf, das hat sich gut angefühlt.“, das hat er doch jetzt nicht wirklich gesagt? „Nein, Pon.“, damit ist die Sache erledigt, die Mutter hat gesprochen. Während ich so in meiner Mutterrolle aufging und meine Aufmerksamkeit meinem kleinen naiven Pon schenkte, merkte ich nicht, was im Hintergrund stattfand. Während Pon so an mir klebt, haftet sich mein Blick auf das Szenario nahe meiner Drums. Shou liegt bewusstlos auf den Boden, während Tora versucht ihm die Hose auszuziehen. Sämtliche Alarmglocken fangen an zu läuten. Das kann doch nicht wahr sein. Warum bin ich nur von Idioten umgeben? Schnell lasse ich Pon links liegen und stürme auf Tora zu. Dieser fummelt gerade mehr oder weniger an Shou herum, wie er grad lustig ist. Mit meiner letzten Kraft kicke ich ihn weg. Tora landet unsanft auf seinen Hintern und kracht gegen mein Drum-Set. Ich muss eindeutig handeln. „Verdammt Tora! Was glaubst du, was du da machst? Du verschwindest sofort aus dem Proberaum oder du suchst dir eine neue Band.“, das ist mal eine Ansage, die ich bringe. „Verdammt Nao, schon wieder? Nao, das kannst du nicht machen. Ich will doch nur sein Bestes.“, argumentiert Tora. „Sag mal, rede ich chinesisch? Du packst ihn gefälligst nicht mehr an und verschwindest sofort. Ich will bis zur nächsten Probe nichts mehr von dir hören oder sehen! Mach, das du wegkommst.“ Mit einem ‘Ich bin Leader Blick‘ meinerseits verlässt er anschließend das Gebäude. Auf der Couch liegt immer noch Pon und schaut mich aus großen Augen an. Am Fenster steht immer noch Saga und zockt auf der PSP. Während ich Shou die Hose wieder hochziehe, richte ich mein Wort an Saga. „Saga! Was stehst du da so rum? Hast du nicht gesehen, was Tora da mit Shou gemacht hat.“ „Joa, schon. Shou ist umgekippt, als Tora Pon gefingert hat. Danach habe ich nichts mehr mit bekommen. Verdammt Nao, ich habe das Level verloren!“, entsetzt starrt Saga seine PSP an. „Hallo geht’s noch. Schau mich gefälligst an. Warum kippt Shou einfach um? Er ist doch sonst alles gewöhnt? Verdammt, Saga! Schau mich an! Tora hätte Shou beinahe vergewaltigt, sozusagen!“, ich bin auf 180, niemand packt meinen Shou an. „Es interessiert mich nicht, Nao. Wenn Tora mich begrabbelt hätte, ich hätte ihm den Schwanz abgehackt. Und warum die Prinzessin umgekippt ist, kann ich dir sagen. Wir waren doch letztens alle so krank. Tora hat ein Hausbesuch gemacht und bei Shou mal die Temperatur gemessen. Muss ich noch näheres sagen?“ Nein, dass muss er nicht, und mir wird mehr als klar, dass das endlich ein Ende finden muss. Das ist alles so schlimm. Kurzerhand schicke ich Saga nach Hause. Pon hilft mir Shou in mein Auto zu tragen. Zuerst bringe ich Pon nach Hause, ehe ich mich mit Shou zu mir begebe. Ich bin so froh einen Fahrstuhl zu besitzen. Shou ist eindeutig größer als ich und auch schwerer. In meinem Schlafzimmer hieve ich ihn in mein Bett und lege ihn erstmal da ab. Ein wenig seltsam ist es schon, dass er schon so lange ohne Bewusstsein ist. Aber er scheint einfach nur zu schlafen. Also denke ich mir da nichts dabei. Der Tag hat mich eindeutig fertig gemacht. Also beschließe ich noch einen Tee mit viel Wodka zu trinken. Vielleicht beruhigt das meine Nerven. Ich muss nachdenken. Wenn die anderen nicht freiwillig eine Therapie machen, dann muss ich wahrscheinlich zu harten Mitteln greifen und sie alle mal schocken. Und mit wem fängt man da am Besten an. Genau mit Shou. Sein Problem ist nicht so tragisch und wahrscheinlich mit nur einem einzigen Schock kuriert. Den Tee mit Schuss trinke ich leer und lege mich zu Shou in mein Bett. Bloß die Finger bei sich lassen und dann passiert auch nichts. Ist schon schwer sich zu beherrschen, wenn so ein sexy Typ bei einem im Bett liegt. Am nächsten Morgen ist Shou wie erwartet überrascht, warum er bei mir im Bett liegt und nicht bei sich. Er scheint auch einen Blackout zu haben und ich tue einfach so, als hätten wir nach den Proben einen gesoffen und er sei ist nicht mehr nach Hause gekommen. Zum Glück nimmt er das so einfach hin und wir können aufstehen und ich mache Frühstück. Shou langt ordentlich zu, so als hätte er seit Tagen nichts mehr gegessen. Hätte ich gewusst, was es für einen Aufstand geben würde, wenn ich ihn nach Hause bringen würde, dann hätte ich ihm nicht erlaubt drei Brötchen und ein Croissant zu essen. Denn im Auto erleidet Shou einen seiner Anfälle und kündigt wieder an, sich das Leben zu nehmen. Er ist ja auch so fett für diese Welt. Also beschließe ich, dass ich nicht länger mit meiner Schocktherapie warten musste, und nutze die Gunst der Stunde. Statt mit ihn nach Hause zu fahren, fahren wir zur PSC, wo ich ihn nicht sanft die Treppen hoch schleife, bis wir auf dem Dach stehen. Ich zerre ihn bis zur Kante und stelle mich neben ihn. „So Shou. Das ist jetzt deine Gelegenheit deine ewigen Drohungen wahr zu machen. Ich werde dich nicht abhalten, aber um Himmelswillen spring. Solltest du nämlich nicht springen, dann versprichst du mir, dass du nie wieder eine solche Szene machen wirst. Wir alle haben es satt. Und ich am aller meisten.“, sage ich ihm und ich meine es auch so. Wenn ich Recht habe, dann wird seine Reaktion meiner Erwartung entsprechen. „Shit, Nao. Du weißt doch, dass ich Höhenangst habe!“, sagt er und klammert sich an mir fest. „Also entweder, oder.“, stelle ich ihn vor die Wahl. „Ja okay, ich verspreche es. Ich werde nie wieder meckern.“, sagt Shou und ich helfe ihm von der Ecke weg zu kommen. „Aber Nao, ich bin doch so fett.“, macht Shou noch mal seine Situation deutlich. „Du machst es schon wieder Shou. Du bist nicht fett. Egal, was du isst, es setzt nicht an, so wie bei manch anderem. Du bist wunderschön verdammt. Hör auf es dir einzureden.“, irgendwie verstehe ich immer noch nicht sein Problem. Früher ist er doch nicht so gewesen. „Aber Nao, mich will niemand. Ich will endlich jemanden haben, der mich auf Händen trägt und mir das gibt, was meine Familie und Freunde nicht geben können. Ich will, dass mich jemand so nimmt, wie ich bin, und nicht Shou, den Sänger von Alice Nine!“ Shou ist den Tränen nahe und lässt auch diesen freien Lauf. Ach daher weht der Wind. Er fühlt sich einsam und durch diese Ausbrüche will er nur Aufmerksamkeit haben und durch Hirotos Einsatz kann er zumindest einen Teil seiner Wünsche befriedigen. Armer Shou, er steht jetzt vor mir und weint. Ich kann ihn aber auch so was von gut verstehen. Man trifft selten, fast nie, Menschen, die einen so nehmen wie man ist. Die meisten bildeten sich eh Illusionen zu einem und ärgerten sich dann, wenn man nicht dem entsprach, was sie dachten. Außerdem ist es auch schwer jemanden zu finden mit Verständnis, dass man auf Tour geht oder die meiste Zeit mit der Band verbringt. In diesem Moment entschließe ich mich dem Drang nachzugeben und das einzig Richtige zu machen. Ich überbrücke den Rest zwischen mir und Shou und knutsche ihn zu Boden. Shou scheint erst überrascht zu sein, doch dann erwidert er und klammert sich regelrecht an mich fest. Noch ehe ich mich versehen konnte, bin ich schon meine Klamotten los und treibe es leidenschaftlich mit Shou auf dem Dach. Dass es ein Fehler war, kann ich am späten Abend feststellen. Und ich rede nicht von dem Sex, sondern vom Sex auf dem Dach. Um präzise zu sein: Sex auf dem Dach bei praller Sonne. Mein Arsch hat Sonnenbrand. Und was lernt man daraus? Genau: Nichts! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)