Family Portrait von -sunnygirl- (In our family portrait we look pretty happy) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- 7. Nachdem Angelina mit George verschwunden war, setzte Alicia ihren Weg alleine fort. Es war ihr eigentlich ganz recht, jetzt alleine sein zu können, denn, so lieb sie ihre beiden besten Freundinnen auch hatte, manchmal war deren Besorgnis ein wenig nervtötend. Nachdem sie um eine Ecke gebogen war, erkannte sie, dass sie im selben Korridor stand, wie in der Nacht, als Pucey sie fast erwischt hätte. „Hey Spinnet!“ Wenn man vom Teufel sprach, bzw. in ihrem Fall: wenn man an den Teufel dachte. Besagter Adrian Pucey war grade hinter ihr um die Ecke gebogen. „Was willst du?“ fauchte sie ihn schärfer als beabsichtigt an. Er jedoch überging die Frage einfach und trat näher, bis sie beide nur noch knapp ein Meter trennte. „So, jetzt kannst du mir nicht ausweichen. Ich will wissen, was mit dir los ist.“ „Was kümmert es dich, was mit mir los ist?“ „Es ist also was mit dir los, das du verschweigst?“ Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe. „Nein.“ kam dann die schlichte Antwort. Es war sogar nicht einmal wirklich gelogen, immerhin wussten Angelina und Katie was los war. „Du bist ziemlich schlecht im Lügen.“ „Und wenn schon.“ Damit wollte sie sich umdrehen und gehen, was Adrian allerdings zu verhindern wusste, indem er nach ihrem Handgelenk griff und sie wieder zu sich herum drehte. „Ich weiß, dass ich dich in dieser Nacht gesehen habe. Ich weiß jetzt auch, dass hinter dem Wandbehang dort ein Geheimgang ist. Und vor allem weiß ich, dass du ausgesehen hast, als hätte dich jemand verprügelt. Also?“ Er war während seines Vortrages immer wütender geworden und schaute sie nun auffordernd an. „Das hast du dir eingebildet.“ Alicia konnte nicht anders, als seinem Blick auszuweichen und wollte wieder etwas Abstand zwischen sie bringen, doch das ließ Adrian nicht zu. Er packte ihre Oberarme, unglücklicherweise genau dort, wo sich noch immer die Blutergüsse befanden und zog sie ganz nah an sich heran. „Ich habe mir das nicht eingebildet. Himmel noch eins, Spinnet! Sag doch einfach was...“ Zu Ende sprach er nicht, denn Alicia war ein schmerzerfülltes Keuchen entflohen. „Lass los!“ Der Schmerz trieb ihr fast die Tränen in die weit aufgerissenen Augen, mit denen sie ihren Gegenüber anstarrte. Adrian ließ sie sofort los, als hätte er sich an ihr verbrannt und trat einen Schritt zurück. „Entschuldige.“ murmelte er leise, während sich die Dunkelhaarige kurz über die Arme rieb. „Ich versteh es nicht. Warum interessiert es dich so sehr? Du bist ein Slytherin, verdammt, es hat dich nicht zu interessieren, wie es mir geht oder sonst etwas, dass mit mir zu tun hat!“ Jetzt schrie sie ihn fast an und er konnte pure Verzweiflung hinter ihrer wütenden Fassade ausmachen. „Es geht dich verdammt nochmal nicht an! Also halt dich raus!“ Damit drehte sie sich um und rannte mehr, als dass sie ging aus dem Korridor. Etwas entscheidendes war ihr allerdings entgangen. Das verzauberte Make-up hielt bekanntlich nur für maximal zwei Stunden. Sie hatte vor dem Frühstück eine dreiviertel Stunde gebraucht, um es aufzutragen (es brauchte einfach seine Zeit, um richtig zu decken) und ihren übrigen Körper mit Heilsalben einzucremen, dann hatte sie mit Angelina und Katie eine Stunde beim Frühstück gesessen und letztendlich war sie durch George auch noch aufgehalten worden. Alles in allem hatte das Make-up sein Limit also vor genau einer Minute erreicht und während sie Adrian angeschrien hatte, war die Wirkung völlig verpufft. Die Würgemale an ihrem Hals traten deutlich dunkellila hervor und die Verfärbungen in ihrem Gesicht waren ebenso mehr als deutlich zu erkennen. Der Rest war weiterhin durch die Kleidung geschützt gewesen, doch Adrian war so schockiert gewesen, dass er nicht mehr hatte reagieren können, ehe sie davon gerannt war. 15 Minuten später ließ sich Adrian auf ein Sofa in der Nähe des Kamins fallen. „Hey Adrian. Du siehst aus, als hättest du gesehen, wie Dumbledore sich an McGonagall ran macht.“ Ein recht mies gelaunter Graham ließ sich neben ihn fallen und fügte dann hinzu: „Schlechter als mein Tag, kann deiner gar nicht angefangen haben, also schieß los.“ Adrian seufzte nur. „Ich wünschte, ich hätte nicht recht gehabt.“ „Gehts immer noch um Spinnet?“ „Ja. Ich hab sie nach dem Frühstück abgepasst. Sie hat mich angeschrien, ich solle mich raus halten und sie in Ruhe lassen.“ „So kennen wir sie. kratzbürstig wie eh und je.“ „So witzig ist das ganze nicht. Ich hab doch erzählt, dass ich sie letzte Nacht gesehen hab und dass sie aussah, als wär sie verprügelt worden.“ „Ja. Naja, aber dafür, dass sie angeblich verprügelt worden ist, sah sie ziemlich gut aus vor dem Frühstück.“ „Make-up Zauber.“ „Woher weißt du das nun schon wieder?“ „Er hat seine Wirkung verloren, als sie mich angeschrien hat.“ „Du hast dir das letzte Nacht also nicht eingebildet?“ „Leider nicht. Ihr ganzes Gesicht sieht aus wie ein einziger blauer Fleck und sie hat Würgemale am Hals und wer weiß was noch alles am ganzen Körper.“ Darauf herrschte Stille und beide sahen betroffen ins Feuer. Irgendwann konnte Adrian jedoch die Stille nicht mehr ertragen. „Und wieso war dein Tag bis jetzt so schlimm?“ „Ich hab Johnson mit dem einen Weasley gesehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)