Der Stalker meines Herzens von XdramaX (Sesshoumaru xx ??) ================================================================================ Kapitel 19: Eifersucht ---------------------- Ich eilte hinter Sesshoumaru her. Ehrfürchtig machten die Studenten ihm bereitwillig Platz und sahen ihrem Meister mit riesigen Augen respektvoll hinterher. Am liebsten hätte ich in aufgehalten, um ihn auf die Kameras anzusprechen, doch obwohl ich mir genau das am Morgen vorgenommen hatte, traute ich es mich nicht. Vielleicht hatte ich aber auch nur nicht die Gelegenheit gehabt. Erst saß er in einer frühen Telefonkonferenz mit Washington und anschließend hatte ich das Gefühl, dass er so viel zu tun hatte, dass ich nicht einmal daran denken sollte, ihn zu stören. Doch nun waren wir auf dem Weg in den Vorlesungssaal, wo er die nächste Veranstaltung leiten sollte. Und ich... Nachdem ich in der Woche zuvor mit ähnlichen Blicken bedacht wurde wie er, würde ich ab dieser Woche eine Lachnummer sein. Erst erlebte der Kurs, wie ich als Einzige direkt mit dem Fürsten kommunizieren konnte und nun würden sie mich als eine Frau ansehen, die schon wieder seine Gunst verloren hatte. Ich dachte immer, dass ich bereits ganz unten war und nicht fallen konnte, doch nun musste ich einsehen, dass ich auch dann zu Boden ging – vor allem vor Scham – wenn ich nirgendwo stand. Wir betraten den Saal durch die untere Tür und er trat sofort auf das Pult zu. Ich zögerte kurz, bis ich mir sicher war, dass alle Köpfe ihm gefolgt waren, dann huschte ich schnell um die Ecke und wollte mir einen Platz ganz vorne direkt am Gang suchen. Leider jedoch hatte ich meine Rechnung nicht mit Len und Alexia gemacht, oder eher mit Joan, der bei den beiden saß. Ich konnte mich gar nicht daran erinnern ihn in der vergangenen Woche unter den Teilnehmern gesehen zu haben, doch er saß dort und zu meinem Missfallen hatte er mich auch noch entdeckt. In einem günstigen Moment gestikulierte er daher schnell in meine Richtung, dass ich die Stufen zu ihm hinauf erklimmen sollte und mich zu ihm setzen. Wie hätte ich diese Einladung ausschlagen sollen? Immerhin war er der Fürst von Norwegen. Er stand nicht nur rangmäßig über mir, es wäre außerdem unhöflich gewesen – ja sogar asozial – seiner Aufforderung nicht nach zu kommen. Ich verfluchte mich dafür, dass ich hinauf gesehen hatte, nahm aber dennoch meine Tasche und stieg zu ihm hinauf. Ein seltsamer Geruch empfing mich, der mich an irgendetwas erinnerte, aber ich beschloss, dass einfach nur eine der anwesenden Dämoninnen zu viel Parfum aufgelegt hatte. Joan dagegen lächelte mich lediglich liebevoll an. „Na du?“, flüsterte er mir zu, doch ich ging nicht weiter darauf ein, spiegelte nur sein freundliches Gesicht und wich dem missbilligenden Blick von Len aus. Joan war dagegen äußerst zufrieden mit seiner Gesellschaft und so wandte er sich wieder Sesshoumaru zu, der in diesem Moment seine Veranstaltung eröffnete. „Auf jeden Fall...“, hörte ich da plötzlich Len drei Plätze weiter zu Alexia flüstern. „... war der Meister offen für meine Vorschläge.“ Ich versuchte unbeteiligt der Vorlesung zu folgen, was auch nicht sonderlich schwer war, da Sesshoumaru unbehelligt von dem Getratsche seinen Unterricht fortsetze. Ich wusste nicht, ob er es gar nicht erst hörte, dass die redeten, oder es einfach gekonnt ausblendete. Vielleicht war es sogar eine Mischung aus beidem, denn Lens Worte gingen nicht nur in dem großen Raum unter, es wäre auch unter seiner Würde gewesen, sich in die Unterhaltung einzumischen. „Er war sehr zufrieden mit mir und ich denke ich habe seine Aufmerksamkeit.“, erklärte Len weiter, Alexia kicherte, als würde sie ihr gerade von ihren neueste Bettgeschichten erzählen. In dem Moment konnte ich nicht anders. Ich blendete Sesshoumaru aus, wollte Len allerdings nicht die Genugtuung geben, dass ich auf das Gesagte einging, als beugte ich mich hinüber zu Joan, der mit fragendem Gesicht das Ohr zu mir senkte. „Seit wann bist du eigentlich in diesem Kurs?“ „Schon die ganze Zeit, ich musste nur letzte Woche etwas Geschäftliches erledigen.“, erklärte er und lauschte dann wieder dem Fürsten, doch ich wollte nicht locker lassen. „Das klingt nach Ärger?“ Er schüttelte mit einem amüsierten Blick den Kopf. „Nein, gar nicht. Alles in bester Ordnung. Aber wir sollten lieber nicht den Kurs stören. Ich will nicht wissen, wie der Meister auf so etwas reagiert.“, er kroch noch etwas dicht er zu mir heran und fügte leiser und vor allem mit verschwörerischem Unterton hinzu: „Reicht doch, wenn die beiden Labertaschen da Ärger bekommen, oder?“ Ich nickte mit einem dankbaren Lächeln und wollt mich gerade wieder Sessoumaru zuwenden, als ich Lens hochtrabend, gehässigen Blick bemerkte. „Ich werde sicher keinen Ärger von unserem Meister bekommen.“, verkündet sie selbstsicher und nun hatte sie mich gefangen. Ich sah in ihren siegessicheren und leicht schadenfrohen Blick. Dabei wusste ich noch nicht einmal, dass wir in einem Wettkampf miteinander standen. Oder doch? „Der Herr weiß, wem er vertrauen kann, nicht wahr, Myleen?“ Irritiert sah ich sie an. „Sicher wird er das wissen. Er ist der Meister, worauf willst du hinaus?“ Alexia lachte erneut und dieses Mal war es eindeutig gegen mich gerichtet. „Ich will auf gar nichts hinaus.“, meinte Len nur und zuckte mit den Schultern. „Aber du hast recht, er wird er wissen. Er wird mit Sicherheit nichts tun, um seinen Verbündeten in dieser Zeit auf die Füße zu treten. Verbündete sind immerhin sehr wichtig.“ Was wollte sie mir mit dieser Information sagen? Fragend sah ich hinauf zu Joan, doch der seufzte nur leicht. „Komm, hör einfach nicht hin. Len ist heute nur schlecht drauf. Nicht wahr, Len?“ „Klar, wenn du das so sagst?!“ Ich bedachte Len noch einmal mit einem nachdenklichen Blick, aber dann folgte ich dem guten Beispiel des Fürsten von Norwegen und wandte mich wieder Sesshoumaru zu, der mit einem kurzen Blick zu mir hinauf die nächste Folie seiner Computerpräsentation aufrief. Hatte er doch etwas von dem Gespräch mitbekommen? Ich hoffte doch nicht. Er würde nicht gut darauf reagieren, wenn er merkte, dass ausgerechnet ich in seinem Kurs unaufmerksam war! So fasst ich meinen Stift fester – ich war gewillt ihm zu zeigen, dass ich trotz kurzer Ablenkung nur an seinen Lippen hing – und machte mir eilig Notizen zum Stoff. „Wo wir allerdings gerade bei dem Thema „Verbündete“ sind; Eigentlich will ich ja nichts an die große Glocke hängen – ihr kennt mich, ich bin bescheiden – aber lasst euch so viel gesagt sein: Ein Bündnis besiegelte man früher mit einer Heirat.“ Ich spürte, wie sämtliche Muskeln meines Körpers erstarrten und meine Gedanken erneut von dem Inhalt der Vorlesung abdrifteten. Im Folgenden war es unmöglich, Sesshoumaru weiter zuzuhören. Ich schrieb nur noch die Stichpunkte der Präsentation ab und stierte ansonsten erstarrt nach vorn. Ein Bündnis mit einer Heirat besiegeln? Ja, das machte machte man früher so, aber früher bekriegten sich auch die meisten Fürsten untereinander, um mehr Macht zu erlangen. Heute lief doch alles eher gesittet ab. Wie lange war bereits der letzte Kampf um Herrschaft und Ländereien her? Auf Anhieb konnte ich es nicht sagen. Ich hatte es jedenfalls noch nie miterlebt. Die neunzig Minuten vergingen und erst an ihrem Ende bemerkte ich, dass ich gar nicht aufgepasst hatte. Meine Hoffnung war, dass Sesshoumaru nicht auf die Idee kam, mich zu dem eben Vermittelten im Büro abzufragen. Ich hatte so schon genug Angst, dass er unzufrieden mit mir war, aber ihm nun noch zu zeigen, dass ich rein gar nicht aufgepasst hatte, wäre fatal gewesen. Und dann war da ja noch immer der Stalker, der mich in meinem eigenen Apartment beobachtete und scheinbar nach mehr gierte. „Wollen wir gleich etwas essen gehen, oder erst warten, bis der Ansturm vorbei ist?“, wollte Joan gut gelaunt wissen, als Sesshoumaru die Veranstaltung beendet hatte und bereits alles zusammen packte. „Meinetwegen können wir noch etwas warten. Was sagst du, Myleen?“, gab Len die Frage weiter, aber ich schüttelte den Kopf. „Sorry, ich habe noch was zu erledigen.“, aber nicht nur das, ich wusste auch, dass sie mich eh nicht dabei haben wollte. Man konnte es an ihrer Nasenspitze sehen, die sich nun wieder Selbstbewusst zum Himmel emporhob. „Wirklich? Schade.“, verkündet Joan als Einziger ehrlich. „Hast du so viel zu tun?“ Len schnaubte und wandte ich mit den Augenbrauen zuckend ab und auch Alexia nahm einen spöttisch zweifelnden Gesichtsausdruck ab. Ihr Freund übersah das jedoch und so zuckte ich einfach die Schultern. „Mehr oder weniger, ja. Wir sehen uns.“, schnell nahm ich meine Tasche und warf noch einen Blick zu Sesshoumaru, der noch immer damit beschäftigt war seinen Laptop vom Kabel des Beamers zu trennen. Ehe die Meute der Studenten zu den Ausgängen drücken konnte, erklomm ich die Stufen zu den oberen Ausgängen und verschwand durch eine der Türen. Der Flur füllte sich inzwischen mit Studenten und Dozenten, doch der hintere Bereich zu den Fahrstühlen war zum Glück leer, da er um dieser Zeit nur selten benutzt wurde. Alles drängte zu den verschiedenen Essensausgaben, niemand wollte hinauf zu den Lehrräumen und den Büros in den oberen Etagen. Ich riss also die Glastür zu dem Gang mit den Fahrstühlen auf. Als sie die lauten Rufe und die Unterhaltungen auf den Gängen draußen ausschloss und mich endlich Stille umfing, sackte ich gegen die kalte Wand und schloss die Augen. Erneut hörte ich Lens Stimme in meinem Kopf, wie sie etwas von einer Heirat erzählte. Ich war mir sicher, dass sie damit andeuten wollte, dass sie die Fürstin an Sesshoumarus Seite werden wollte. Vielleicht war es ja noch nicht einmal mehr eine Andeutung, vielleicht war es bereits beschlossene Sache. Immerhin hatten Emi und Kazumi bemerkt, dass am oberen Hang des Kraters eine Villa gebaut wurde, welche für den Meister und seine Braut bestimmt war. Sicher, Marylou hatte mir auch erklären wollen, dass Sesshoumaru um meine Hand angehalten hatte, doch das war vier Jahre her. Mein Herz verkrampfte sich und mir wurde schlagartig bewusst, was es war, das ich fühlte. Sesshoumaru wurde von meinem Vater bei seinem Werben abgewiesen. Am Ende musst er aufgegeben haben, denn sonst hätte er sich sicher in der vergangene Woche mit mir darüber unterhalten, allerspätestens aber an unserem gemeinsamen Wocheneden in Tokio. Am vergangenen Tag noch hatte ich irgendwann geglaubt, dass er all dies wegen mir tat. Doch natürlich – das musste ich mir nun eingestehen – war so zu denken absolut vermessen. Sesshoumaru hegte kein Interesse (mehr) an mir. Ich hatte meine Zukunft als Fürstin verspielt, als mein Vater ihn abwies. Und meine Gunst als Assistentin und Freundin verlor ich am Wochenende. Das war sicherlich auch der Grund, warum er mich mit dem Problem des Stalkers so allein ließ. Ich schniefte einmal und strich mir über die Augen, um das Brennen zu unterbinden, das sich immer kurz vor den ersten Tränen einstellte. Es war mir tatsächlich passiert. Ich wusste beim besten Willen nicht wie und wann, doch ich hatte mich in Sesshoumaru verliebt. Das wurde mir in diesem Moment endlich klar. Vor allem, weil es so furchtbar weh tat, wenn ich daran dachte, dass er und Len … Intimitäten austauschen würden. Vielleicht hatten sie es bereits getan, als ich am Tag zuvor nicht das Büro betreten durfte. Vielleicht lag sie halb nackt auf seinem Schreibtisch, während er sie berührte, in sie eindrang und sie nahm. Bestimmt war das der Grund dafür gewesen, dass Jaken mich nicht hinein lassen wollte. „Myleen“, ich fuhr erschrocken hoch und stand gleich darauf Sesshoumaru gegenüber, der auf den Knopf des Fahrstuhls drückte, der uns hinaufbringen sollte. Wenn ich doch nur eine Chance gehabt hätte! Ich hätte den Fahrstuhl angehalten, auf seinem Weg nach oben, hätte mich vor ihm entkleidet, hätte ihm seine Hose ausgezogen und wollte betteln, dass er mir endlich wieder seine Aufmerksamkeit schenkte. War ich krank? Mit Sicherheit! Ich fühlte mich Sesshoumaru gegenüber, wie der Stalker, der mich verfolgte. Nur wollte ich Selbiges bei Sesshoumaru tun. Ich wollte ihn beobachten, ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen und mit Geschenken überhäufen und ich wollte ihn so beobachten, wie ich beobachtet wurde. Ich war krank! Ganz eindeutig war ich krank! Ein Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus und sammelte sich in meiner Mitte. Wurde ich etwa schon wieder feucht? Das konnte doch nicht sein! Nicht jetzt! Wenn er es roch... Er tat es! Ganz eindeutig! Seine Augen wanderten zu mir, ohne dass er den Kopf herum drehte. Warum kam nur dieser beschissene Fahrstuhl nicht endlich? Oder sollte ich doch lieber die Treppe nehmen? Das alles war so peinlich. Ich wollte nur weg. „Du warst unaufmerksam in meinem Kurs.“, verkündete er aus heiterem Himmel. Schwang da ein leichtes Knurren in seiner Stimme mit? Wie sauer war er wohl auf mich? „Entschuldige bitte.“, am liebsten hätte ich Len dafür die Schuld gegeben, doch wie würde er wohl reagieren, wenn ich seine zukünftige Fürstin so anprangerte? Doch dieser Drang sie vor ihm schlecht zu machen war beinahe so stark wie ein wild gewordenes Nashorn. „Es kommt nie wieder vor.“ „Nein.“, bestätigte er nickend. Oh Gott, bedeutete das etwa... Wollte er mich etwa... Ich wollte ihm gerade die passende Frage stellen, ob er vorhatte mich wieder zu kündigen und vielleicht sogar von der Universität zu schmeißen, doch da begann er bereits mit einem anderen Thema: „Ritsuko suchte mich gestern Abend auf und bat mich in deinem Namen darum, dass die Kameras in deinem Zimmer wieder deinstalliert werden.“ Ich schluckte. Diese Ungewissheit gefiel mir überhaupt nicht. „Ja, ich...“ „Das solltest du sofort wieder vergessen.“ „Was?“, ich sah ihn überrascht an. „Die Kameras in deinem Zimmer bleiben wo sie sind. Sie wurden dort angebracht, damit wir ein Auge auf dich haben und sofort alarmiert sind, wenn dir etwas zustößt.“ „Aber...“ „Das ist mein letztes Wort.“ In dem Moment öffnete sich endlich der Fahrstuhl und er stieg hinein. „Das kannst du doch nicht machen! Das kannst du nicht von mir verlangen!“, jammerte ich ihn an und er stellte den Fuß in die Schwelle und legte eine Hand gegen die Tür, sodass die Kabine sich nicht schließen konnte. „Steig ein. Wir reden oben weiter.“, da, schon wieder dieses Knurren. War er wirklich so wütend auf mich? Alles in mir sträubte sich dagegen zu ihm zu steigen. Wer wusste, ob ich die Fahrt hinauf in die Chefetage überhaupt überlebte? „Bitte, Sesshoumaru, ich flehe dich an! Er beobachtet mich. Egal was ich tue, er sieht alles! Bitte, bitte gib den Befehl, dass sie die Kameras wieder runternehmen.“ „Steig endlich ein.“, dieses Mal war es nicht unterschwellig. Er senkte den Blick und funkelte mich bei dem Ton tief aus seiner Kehle an. „Nein“, platzte es aus mir hervor. „Nein, Sesshoumaru, nur wenn du mir hilfst! Ich dachte wir wären Freunde!“ Er knurrte noch einmal, als er ausatmete. „Steig. Ein.“ „WARUM LÄSST DU MICH ALLEINE?“, brüllte ich ihm nun entgegen und damit trat er wieder aus der Kabine, ließ die Tasche mit dem Laptop als Türstopper stehen. Sofort wich ich zurück. „Es interessiert dich doch rein gar nicht, was ich durchmache!“, schrie ich weiterhin verzweifelt. „Dieser... dieser... Perverse beobachtet mich in meiner Privatsphäre. Er sieht einfach alles! Verstehst du? ALLES!“ Ich stieß gegen die Wand und hatte somit keine Möglichkeit mehr, weiteren Abstand zwischen mich und meinen Meister zu bringen. „Ich habe so furchtbare Angst und dich interessiert es nicht! Ich dachte wir wären Freunde!“ „Steig. In. Den. Fahrstuhl.“, knurrte er mich erneut an und ich wusste, dass dies das letzte Mal sein würde, dass er mich „freundlich darum bat“. Ich wusste genauso gut wie er, dass ich nicht in der Position war, um einen Befehl von ihm so einfach zu ignorieren, aber was konnte er mir schon antun, was mein Leben noch beschissener Gestalten würde? Nichts. Absolut nichts. Ich setzte daher zu einer erneuten Schimpftirade an, als die Tür aufgeschoben wurde. „Oh, verzeiht mein Meister, störe ich?“, säuselte Len und mein Kopf schnellte zu ihr herum. Es war Wut, die meine Verzweiflung verdrängte und Mordlust, die in mir aufkeimte. Vor allem, als ich diesen Geruch erneut wahrnahm, den ich bereits im Vorlesungssaal bemerkte. Es war kein Parfum, wie mir in dem Moment klar, wurde, als Len in hohen Schuhen, engem Rock bis zu den Knien und weißer, leicht durchsichtiger Bluse auf uns zu stöckelte. Es war der Lockduft einer Hundedämonin, die läufig wurde. Sie hatte diesen Zustand noch nicht ganz erreicht, aber er war nahe und ihr Duft konnte schon jetzt mehreren männlichen Artgenossen den Kopf verdrehen. Ich sah ihren Blick, mit dem sie auf Sesshoumaru zukam und bemerkte, wie auch seine angespannte Haltung mir gegenüber schwand, während er sie scheinbar nicht aus den Augen lassen konnte. Diese blöde... Nein, ich sagte nichts. Ich hielt die Klappe, wusste aber, dass mir in diesem Moment Zornesröte ins Gesicht stieg. „Entschuldige Len, aber wir unterhalten uns gerade! Würdest du bitte...“ „Was willst du?“, fuhr mir Sesshoumaru dazwischen und wandte sich ihr damit direkt zu, ließ mich einfach stehen. War das sein Ernst? Ich konnte nicht verhindern, dass ich ihn entsetzt ansah. „Ich hatte gehofft, kurz mit Euch reden zu können, mein Meister.“, sie lächelte ihn liebevoll an. „Ich habe eine Nachricht von meinem Vater.“ Ich funkelte sie wieder an. „Dann stell dich hinten an! Wir sind noch nicht fertig.“, bellte ich und drückte mich an Sesshoumaru vorbei, um in den Fahrstuhl zu kommen. „Myleen, steig wieder aus.“ „Was?“, entfuhr es mir bei diesem plötzlich ganz anderen Befehl. „Hast du inzwischen mit deinen Eltern geredet?“ „Nein, aber was...“ „Dann tu das endlich. Das ist dein Arbeitsauftrag für heute. Sorge dafür, dass sie verstehen.“ „Warte, das meinst du gerade ernst? Du lässt mich hier so einfach stehen, willst, dass ich so tue als wäre nichts und stattdessen meine Eltern anrufe? Entschuldige bitte, aber das steht nun nicht gerade sonderlich weit oben auf meiner Prioritätenliste! Im Gegenteil! Ich denke, wir sollten erst einmal...“ „Myleen“, seine Stimme wurde lauter. „Du vergisst dich gerade. Ich lasse dir immer viel durchgehen, aber nun reicht es.“ Ich sah ihn schockiert an. „Es reicht?“, brachte ich matt hervor und sah ihn flehend an. „Geh in dein Apartment. Ich lasse dich rufen, sollte ich dich brauchen. Ruf deinen Vater an. Ich will Ergebnisse sehen.“ Ich schluckt und verließ nun wieder die Kabine. Sofort betrat er sie und nahm seine Tasche. Len stieg dazu, noch immer mit unverändert freundlichem Lächeln. Er drückte den Knopf der Etage und ich sah dabei zu, wie sich mit dem Schließen der Tür auch Lens Blick ins gehässige veränderte. Sie hatte schon wieder gewonnen. Und ich wollte ihr den Hals umdrehen. Ich wollte sie ermorden und egal welches Szenario ich mir dafür ausdachte, es war noch nicht genug. Doch vor allem war ich enttäuscht von Sesshoumaru. Nicht nur, dass er mich in meiner Not einfach abwies, er vergnügte sich auch lieber mit einer anderen! Dieses Arschloch! Ich schulterte meine Tasche und marschierte aus dem Gebäude. Warum tat er das? Warum ließ er mich einfach mit meinem Problem allein und vögelte anschließend eine andere? Ich dachte er wäre einmal an mir interessiert gewesen? Warum konnte er nicht einfach dafür sorgen, dass der Stalker mich in Ruhe ließ und anschließend konnte ich mich doch nackt über seinen Schreibtisch beugen, damit er sich an mir austoben konnte! Dieses Arschloch! Dieser Wichser... Frustriert betrat ich wenige Augenblicke später meine Wohnung, warf wie immer meine Tasche in eine Ecke und fuhr meinen Laptop hoch. Kurz darauf hatte ich meine Schwester via Skype angewählt und noch ehe es das erste Mal richtig geklingelt hatte, ging Marylou auch schon ran. „Hallo Leenchen“, sang sie voller guter Laune. „Ich freue mich ja so, dass du anrufst! Du glaubst ja gar nicht, was...“ „Sind die Alten da?“, knurrte ich sie an und kurz blieb es still. „Ja, wieso? Was ist denn los?“ „Hol sie einfach an den Rechner. Beide.“ „Erst wenn du mir sagst, was los ist.“ „Ich habe keinen Bock mit dir zu diskutieren! Hol sie ran und du wirst es mit ihnen zusammen erfahren, oder wir lassen es bleiben!“ Eine blöde Drohung. Immerhin hatte Sesshoumaru mir ja befohlen, dass ich mit ihnen redete. Da konnte ich schlecht beschließen, dass ich es nicht tun würde. Wobei, vermutlich brachte das Gespräch eh nichts, so geladen wie ich war. Was machte er auch einfach mit Len rum? Und ich war mir sicher, dass sie den Fahrstuhl angehalten hatten, er sie gegen eine Wand drücke und sie anschließend nahm, als gäbe es kein Morgen. Sie war läufig. Und er war voll auf sie angesprungen... Ich wollte sie noch immer töten! Am liebsten wäre ich wieder ins Büro gegangen und hätte ihn verfolgt. Überall hin. Nirgendwo sollte er ohne mich hingehen und wenn da auch nur eine einzige andere Dämonin war, die ihm versuchte schöne Augen zu machen oder die er zu lange ansah, dann würde ich sie töten. Ich würde... Was dachte ich da eigentlich? War ich denn vollkommen übergeschnappt? Ich benahm mich ja schon wie der Typ, der hinter mir her war. In meiner Rage hatte ich gar nicht mitbekommen, wie meine Schwester vor der Kamera verschwunden war und nun meine Eltern sich vor die Linse schoben. Beide lächelten freudig und begannen mich überschwänglich zu begrüßen. So behandelten sie mich immer, wenn ihnen einer gesagt hatte, dass ich mies drauf war. Sie lachten und erzählten mit hohen, aufgeregten Stimmen von ihrem Tag, mein Vater gab dann immer noch den ein oder anderen Witz zum Besten, aber dazu hatte ich nun wirklich keinen Nerv. „Ist das dein Apartment?“, fragte meinte Mutter in dem Moment und reckte den Hals, als könnte sie so an mir vorbei sehen und das Zimmer begutachten. „Ja, das ist es.“ „Sieht gut aus! Zeigst du es uns mal? Trag doch mal den Laptop durch die Gegend.“ „Mama, um ehrlich zu sein hab ich dazu wirklich keinen Bock.“, knurrte ich mit nur wenig Geduld. „Ist etwas passiert?“, fragte mein Vater sofort alarmiert. „Myleen, du weißt, dass du jeder Zeit nachhause kommen kannst, wenn du ein Problem hast. Wir sind dir wirklich nicht böse, wenn du dein Studium...“ „Nun hört doch mal endlich auf mit diesem Scheiß!“, fuhr ich sie wütend an und meine Mutter zog den Kopf ein. Mein Vater dagegen steigerte sich schon wieder in das Gesagte hinein: „Wie redest du eigentlich mit uns? Nun komm mal wieder runter! Wir haben dir rein gar nichts getan, ja?!“ „Ach nein? Und was ist mit dem Wochenende? Ihr bringt mich vor unserem Meister in Verlegenheit, wisst ihr das eigentlich?“ „Warum? Was haben wir denn getan?“ „Ihr versucht mich ständig dazu zu bewegen, dass ich hier weg gehen soll und bei ihm kündigen und macht ihn schlecht, obwohl ihr gar keinen Grund dazu habt!“ „Rufst du deswegen an? Hat er dir befohlen, dass du uns das sagst?“ „Er hat mir befohlen, dass ich noch einmal mit euch spreche, ja! Ich wollt es eigentlich ganz bleiben lassen! Und zwar für immer!“, platzte es aus mir heraus und nun war mein Vater still. „Also bedankt dich lieber bei ihm dafür, dass ich euch angerufen habe, anstatt ihn weiter fertig zu machen.“ „Du weißt ja gar nicht, was du da von dir gibst!“, verkündete mein Vater und winkte ab. „Ich weiß nicht, wovon ich spreche? Ihr wisst nicht, wovon ihr sprecht!“ „Myleen“, versuchte meine Mutter mich wieder zu tadeln, aber ich überging sie einfach: „Zu eurer Information: Der Meister ist nicht krank. Im Gegenteil. Er ist vollkommen gesund, macht maximal eine schwere Phase seines Lebens durch und...“ „Myleen, zügle dich!“, donnerte mein Vater. „Du weißt ja gar nicht, was du da redest! Der Meister ist der gefährlichste Dämon, den es auf dieser Welt gibt. Wenn ihm keiner Einhalt gebietet, dann wird er uns alle in nicht all zu ferner Zukunft auslöschen, egal ob Mensch, Tier oder Dämon.“ „Und woran machst du das fest? Was hat er denn deiner Meinung nach? Ist er ein Psychopath und Massenmörder oder was?“ „Fast! Er leidet an einer schweren Form der Krankheit „körperlicher Zerfall“. Das weiß inzwischen jeder.“ „Das ist nicht bestätigt.“ „Trifft aber zu. Man muss ihn sich doch nur einmal ansehen!“ „Ach ja? Und was siehst du, wenn du mich siehst?“ „Was soll das nun wieder heißen?“ „Ich war gestern bei einem Arzt. Auch ich „leide“ am „körperlichen Zerfall“.“ „Das hat er dir eingeredet, stimmt 's? Myleen, das darfst du nicht glauben! Du bist gesund! Du bist nicht krank.“ „Stimmt, bin ich auch nicht. Wenn du dich mal ein wenig mit dem Ganzen beschäftigen würdest, dann wüsstest du, dass das nämlich gar keine Krankheit ist!“ „Du willst mich in Frage stellen?“ „Ja“ Die Antwort kam so abrupt, dass mit einem Schlag für mehrere Sekunden Ruhe einkehrte. „Myleen, ich befehle dir sofort nach Hause zu kommen.“ „Nein.“ „Myleen“, mischte sich erneut meine Mutter ein. „Nein“, wiederholte ich stur. „Ich bleibe hier.“ „Junges Fräulein, du wirst sofort deine Sachen packen und nachhause kommen und das ist mein letztes Wort.“ „Nein.“, ich zuckte die Schultern. „Und ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr endlich aufhören würdet schlecht von unserem Meister zu reden.“ „Myleen, der Mann ist gefährlich. Du brichst sofort alles ab und kommst auf der Stelle heim.“ „Nein. Das ist mein letztes Wort. Tschüss.“, und damit drückte ich einfach das Knöpfchen zum auflegen. Keine Sekunde später klingelte Skype erneut, aber ich nahm das Gespräch gar nicht erst an. Aufgewühlt erhob ich mich von meinem Stuhl und warf mich auf mein Bett. Vermutlich hatte ich gerade absoluten Mist gebaut. Meine Heimat war immer mein sicherer Hafen. Wenn ich einmal scheitern würde, dann konnte ich dorthin immer zurückkehren. Wobei sich das nun vermutlich erledigt hatte. Augenblicklich tat es mir leid, wie ich die beiden behandelt hatte. Ich hatte sie doch nur deshalb sofort angerufen, um meine Wut über Sesshoumaru bei ihnen abzuladen. Ich streckte mich in den Kissen und zog die Beine an. Sesshoumaru, du dämlicher Idiot! Ich spürte, dass ich mich abreagieren musste. Dass ich etwas ganz bestimmtes brauchte, um wieder auf den Teppich zurück zu kommen, doch ich wusste zeitgleich, dass mich irgendjemand über die Kameras beobachten konnte. Ich schloss daher die Augen, doch das sorgte nur dafür, dass ich erneut die Hitze und Feuchtigkeit meiner Scheide spürte. Wenn ich Pech hatte, dann hatte ich nun wegen Sesshoumaru mit meiner eigenen Familie gebrochen. Wenn er mich doch nur wahrnehmen würde! Ich presste die Beine aneinander und rieb sie leicht. Tat das gut... die Stimulation meines Geschlechts machte mir Hunger auf noch mehr. Wenn Len nicht gewesen wäre, dann hätte ich den Anruf in seinem Beisein im Büro getätigt. Auch dann hätte ich meinen Eltern klargemacht, dass ich auf seiner Seite stand und anschließend wollt ich, dass er mir zeigt, dass ich das Richtige getan hatte. Ich öffnete den Mund und stieß zittrig den Atem aus. Ich wollte jetzt bei ihm sein! Wie gemein war doch die Welt. Was würde er wohl sagen, wenn ich mich in seiner Wohnung versteckte? Vielleicht würde ich mich in sein Bett legen, ganz nackt, und dort auf ihn warten und mich ihm dann ausliefern? Mein großer Meister... Als mich der Drang überkam meine Hand an meine Mitte zu legen, stand ich lieber schnell auf und ging ins Badezimmer. Ich drehte den Wasserhahn eiskalt und das Nass floss über meine Handgelenke. Ich musste auch die Feuchtigkeit meiner Mitte loswerden, nur wie? Konnte er mich hier auch beobachten? Ich hob den Blick in die Winkel der Wände, konnte aber nichts Auffälliges erkennen. Natürlich, in meinem Schlaf-Wohn-Bereich sah ich auch nichts auffälliges, aber hier in dem kleinen Bad würde das doch etwas anderes sein, oder nicht? Auf jeden Fall konnte ich kein auffälliges Gebilde erkennen, daher angelte ich den Waschlappen von der Heizung und öffnete den Knopf meiner Hose. Zusammen mit meinem bereits glitschigen Höschen sank sie zu Boden. Das konnte ich nicht noch einmal anziehen. Es war viel zu nass. Zum Glück war mein Handtuch groß genug, damit ich es es mir nachher umbinden konnte, um nicht nackt vor den Kameras zu sein. Ich beschloss, dass ich diese Gelegenheit gleich nutzen konnte, um duschen zu gehen, anstatt mir nur den Schritt zu säubern. Ich zog mich aus und trat hinter den Duschvorhang in die leicht in dem Boden eingelassene Duschwanne. Ich positionierte Lappen und Duschgel, drehte den Wasserhahn auf und ließ das heiße Nass über meinen Kopf fließen. Es war irgendwie beruhigend und als ich merkte, wie lange ich auf meine vom duschen erigierten Nippel starrte, nahm ich endlich den Lappen, ließ in nass werden und versenkte ihn zwischen meinen Schamlippen, um das Scheidensekret abzuwischen... Fataler Fehler. Ich stockte, als die raue Oberfläche des Lappens über meine empfindliche, geschwollene Haut glitt. Anstatt mich von der Feuchtigkeit zu befreien, benutzte meine Hand umwickelt von dem Stoff die Gleitfähigkeit, um meine Beine zum zittern zu bringen. Ich keucht auf und hielt mich an der Stange fest, die den Duschkopf hielt. Das war eigentlich nicht mein Plan gewesen, aber nun, da ich einmal begonnen hatte, konnte ich einfach nicht mehr aufhören. Ich richtete mich auf, umschlang die Halterung, die senkrecht an der Wand vor mir verlief, und legte drei Finger, bedeckt von dem Lappen, über meine Klitoris. So begann ich mich vor und zurück zu reiben. Was ein Gefühl. Ich stöhnte auf. Ich wollte gerade damit beginnen, Sesshoumaru in meinen Gedanken anzuschreien, weil er nicht mich ficken wollte, sondern lieber Len – woraufhin er mich sehr rüde und hart von hinten genommen hätte, um sein Revier zu markieren – da hörte ich, dass jemand die Wohnung betrat. Erschrocken lauschte ich auf und schaltete das Wasser ab. War er hier? Der Stalker? Blanke Panik kroch in mir hoch, doch ich lugte an dem Duschvorhang vorbei. Im Bad war ich zumindest bisher noch allein. Draußen ging die Wohnungstür ein zweites Mal und ich schluckte schwer. War er noch da? Wer war es überhaupt gewesen? Ich angelte nach meinem Handtuch und schlang es mir um den Körper. Dann legte ich ein Ohr an die Tür. Noch immer Stille. Vorsichtig drückte ich die Klinke hinunter, aber da schien niemand mehr zu sein. Nun etwas mutiger strecke ich den Kopf durch die Tür und sah mich um. Nichts. Ich überlegte schon, ob ich es mir einfach nur eingebildet hatte und wollte wieder unter die Dusche gehen, als ich den Blick senkte und ihn sah: Der Vibrator war wieder zurück. Augenblicklich erstarrte ich... und da ich noch immer an Sesshoumaru denken musste, wollte ich das Ding auch augenblicklich in mir versenken, aber ich wusste, dass es kein Geschenk meines Meisters war, sondern von dem Stalker. Und erneut hatte er eine Nachricht für mich hinterlassen: Ich würde dir gerne unter der Dusche zur Hand gehen und es dir so besorgen, wie du es willst. Doch leider ist es mir heute noch nicht möglich, uns beiden diesen Wunsch zu erfüllen. Benutze ihn endlich und lass mich daran teilhaben. Wenn nicht, weiß ich nicht, wie lange ich mich noch beherrschen kann, ohne dich in aller Öffentlichkeit zu überfallen. Heute war es bereits viel zu schwer für mich. Benutze ihn! Und vielleicht werde ich dir dann heute Abend Lust bereiten, bis du meinen Namen schreist. Hosted by Animexx e.V. 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