Die Chroniken von Khad-Arza - Die andere Seite des Himmels von Linchan (Drittes Buch) ================================================================================ Kapitel 18: Der Zorn der Götter ------------------------------- Die Tari Randora umfing eine unangenehme, kalte Schwärze, nachdem sie den Morgennebel weit hinter sich gelassen hatten. Plötzlich hatte man das Gefühl, durch nichts anderes als pure Dunkelheit zu fliegen, fern waren jetzt die warmen, glückverheißenden Lichter des Morgennebels. Weder Sterne noch Planeten noch sonst etwas kreuzte ihren Weg außer der ewigen Finsternis. Und nicht nur das; man hatte das Gefühl, mit jedem Zoll, den man vorankam, wurde die Dunkelheit finsterer. „Ich kann nichts sehen da draußen!“, beschwerte sich Tayson und ruderte dabei mit den Armen, während er vor dem Steuer stand und hinaus starrte, „Es ist nur schwarz, kein verflixter Planet oder irgendwas, an dem man sich orientieren könnte-...“ „Dafür gibt es ein Radar.“, sagte Simu zu ihm und zeigte auf die Geräte im Steuerraum, die alle in irgendeiner Art der Navigation dienen sollten. Tayson war zu dumm dafür, er hatte von Technik keinen blassen Schimmer, von zuyyanischer schon gar nicht. Wo war Thira, wenn man die mal brauchte, konnte die nicht das Steuer übernehmen, jetzt, wo es so finster war? Sie sah bestimmt besser mit ihren Adleraugen... „Verdammt, dann steuere du doch!“, fiel ihm dann empört ein und er zeigte auf den blonden Mann neben sich, „Du bist auch zur Hälfte Zuyyaner, oder nicht, Simu?“ „Keine Sorge, ich wollte dir nicht deine Arbeit wegneh-...“ Die beiden wurden unterbrochen durch ein ohrenbetäubendes Krachen von hinten, gefolgt von einer Erschütterung, die Tayson von den Beinen und gegen Asta schleuderte, die mit ihnen im Steuerraum kauerte und jetzt vor Angst aufschrie. Tayson fluchte und Simu strauchelte, packte das Steuer, als der Schwarzhaarige sich aufrappelte und sich empört bei Asta entschuldigte. „W-was war das?!“, fragte diese nur erbleichend und Tayson sah auf seinen blonden Kumpel, der nur in Richtung des Rückfensters starrte und vermutlich versuchte, irgendetwas zu erkennen. Der Steuermann keuchte, aber er schaffte es nicht mal, zurück zum Steuer zu gelangen, denn in dem Moment krachte es noch einmal, lauter, und ein weiteres Beben erschütterte die ganze Tari Randora; einen Moment später kam Thira in den Steuerraum gestürzt und knallte die Tür mit solcher Wucht auf, dass sie gegen die Wand prallte und Asta abermals vor Schreck aufschrie. „Verdammte Hurensöhne!“, schrie die Zuyyanerin, „Diese des Lebens nicht würdigen Bastarde, Scheiße! - Geh weg, Tayson!“ „Was zum-...?!“, keuchte der Mann nur entsetzt und wagte nicht zu widersprechen, als Thira zum Steuer hastete und volle Kraft durchstartete – oder es versuchte, denn irgendwie wurden sie nicht sagenhaft viel schneller. Tayson hörte rennende Schritte vom Korridor, wenig später stolperten nahezu gleichzeitig alle anderen der Truppe in den Steuerraum. „Was ist passiert?!“, brüllte Zoras und Tayson fuhr wie immer zusammen bei der lauten Stimme; seit der Typ nur noch auf einem Ohr hörte, brüllte er jedes Mal, wenn er sprach, es war echt anstrengend... „Diese Hurensöhne!“, schnarrte Thira, ließ das Steuer los und zog ihre Kouriha aus dem Gürtel, „Diese Bastarde, sie haben unser Heck gerammt, sie müssen uns volle Kraft hinten rein gefahren sein! Katari scheint uns zu segnen, dass sie nicht den Mechanismus der Schwerkraft hier drinnen gekappt haben dabei, oder gar die ganze Wand durchbohrt, scheiße noch mal!“ Sie stürzte an den anderen vorbei wieder hinaus aus dem Steuerraum, dabei warf sie noch über die Schulter: „Macht euch fertig, ich fürchte, sie greifen uns an.“ „Äh, was?“, machte Tayson reichlich langsam und fragte sich, wie so plötzlich so viel auf einmal geschehen konnte – dann brach auch schon Chaos im Steuerraum aus und alle riefen wild durcheinander. „Verdammt!“, fluchte Karana und schob seine Frau zur Seite, „Du bleibst hier drinnen, bei deinem Zustand bist du wohl kaum eine Hilfe! Tayson, nimm das Steuer, bevor wir irgendwo gegen fahren!“ Er setzte Thira nach, Zoras, Neisa, Simu, Yarek und selbst Eneela verschwanden auch, und Tayson stand einen Moment belämmert im Steuerraum, bis es Asta war, die an seinem Arm riss. „Hast du nicht gehört?“, keuchte sie, „Schnell, w-wir müssen aufpassen, steuere, Tayson!“ Er tat irgendwie, was er sollte, wie genau, wusste er im Endeffekt nicht mehr, weil ihn das alles verwirrte. Plötzlich wurden sie angegriffen, plötzlich rannten alle her und wieder weg – und alles war dunkel. Tayson fragte sich, wieso er eigentlich hier war... was machte er hier? Was konnte er machen, außer der Depp zu sein, der nichts kapierte... gemeinsam mit Asta Zinca, die vermutlich genauso wenig Peilung hatte wie er? „Du bist... so simpel.“, flötete die Seherin, die noch da geblieben war, gemeinsam mit Iana, die nach ihrem Bauch fasste und verwirrt wirkte. Der junge Mann schenkte der verrückten Seherin einen kurzen Blick und sie grinste ihn an. „Das macht... es aus, weißt du? Haha. Abgesehen davon hast du einen Penis.“ Tayson starrte sie an und Asta errötete neben ihm, Iana zischte. „Scher dich raus und mach dich nützlich, du Fanatikerin!“, schnaubte sie in Ryannes Richtung und Tayson wollte der Blonden noch irgendetwas antworten; aber sie war schon davon getänzelt auf diese betörende Art, auf die sie sich immer bewegte, und seine Gedanken hingen irgendwo bei ihr und ihrer knappen Bekleidung, als er sich konfus wieder zum Steuer umdrehte. Asta sah ihn an und es war ihm irgendwie unangenehm, ohne dass er wusste, warum. Die Schiffe waren ineinander verkeilt. Thira stand auf dem Dach der Tari Randora am Heck, in knapper Entfernung hinter ihr die anderen mit gezückten Waffen; mehr als feststellen, dass Manhas Schiff ihnen tatsächlich ziemlich heftig hinten rein gefahren war und jetzt mit dem Bug in ihrem Heck steckte und offenbar nicht mehr los kam, konnte die Zuyyanerin nicht, denn im nächsten Moment gab es ein ohrenbetäubendes Krachen und eine Welle aus purer, zerstörerischer Macht erfasste das gesamte Oberdeck mit dem tosenden Brüllen aller Unorte in sich, das Thira rückwärts zu Boden straucheln ließ; aber es griff gar nicht sie an, sondern die Kameraden hinter ihr, es rauschte an ihr vorbei in einem pechschwarzen Blitz aus purer Mordlust und sie hörte Karana hinten schreien: „Achtung, Scheiße!“, im nächsten Moment ertönte das nächste Donnern und alle fluchten. Thira rappelte sich auf die Beine und starrte in Yamurus Gesicht, der plötzlich direkt vor ihrer Nase aus dem Nichts auftauchte. Sie hatte ohne mit der Wimper zu zucken ihre Kouriha gehoben und in seine Richtung geschlagen, aber er blockte den Angriff gelassen mit der Sanhari. „Was bei Katari und allen Mächten der Schöpfung soll das werden, wenn es fertig ist?“, schnarrte sie und war verblüfft über die Regungen in ihrem Inneren, wo sie schon wieder sein Gesicht sah, diese Macht roch, die er ausstrahlte, diese Bedrohung wahrnahm, die in seinen verdammten Augen lag. Scheiße, er war so absolut anziehend. Und sie ohrfeigte sich innerlich, weil sie jetzt nicht an das denken wollte, was er mit ihr gemacht hatte gerade eben noch – um sie jetzt hinterrücks anzugreifen. „Du lügnerischer Bastard, du intriganter, des Lebens nicht würdiger Hurensohn, Yamuru Mirrhtyi!“, schrie sie ihn an, „Was macht euer scheißverdammter Bug in unserem Heck?!“ „Das war Kyeema, diese dumme Nuss hat den Piloten fast umgebracht in ihrem Wahnsinn, vergib mir.“, lachte er und allein die Tatsache, dass er lachte, während um sie herum ein Inferno aus allen magischen Elementen und Gebrüll purer Vernichtung und Mordlust entbrannte, machte sie rasend vor Wut. Ihr Inneres brannte aus einer Mischung aus Zorn und den Nachwehen des Aktes heraus, den sie mit Yamuru geteilt hatte, und sie hasste ihn, weil er hier war und sie angrinste und genau wusste, was er ihr angetan hatte – mit dieser verflixten Seele. Sie hatte nie eine haben wollen... es war besser ohne gewesen. Es hatte weniger gebrannt. „Kyeema!“, spuckte sie so, „Du schiebst ihr in die Schuhe, was du hier anrichtest?!“ „Es war alles ihre Idee.“, tat er das ab und Thira griff ihn frontal an, sie schlug nach ihm, schleuderte Eiszauber nach ihm, die natürlich reichlich uneffektiv waren im Kampf gegen einen Meister des Eises; er grinste immer noch so selbstgefällig, als er ihre Eiszauber mit seiner Sanhari mühelos manipulierte und sie gegen sie selbst zurück schleuderte. Das Eis gehorchte ihm mit jeder Faser, es schien geradezu danach zu schreien, Yamuru zu Füßen zu liegen, als erfülle es damit seinen einzigen Existenzzweck. Thira schauderte bei der Macht ihren Cousins und hechtete zurück über das vibrierende und tosende Deck, Yamurus Zaubern und Schlägen ausweichend. Er war schnell, aber sie hatte gut und viel gelernt bei Chenoa, sie war nicht viel langsamer als er, sie konnte mithalten. Dachte sie, bis er sie schließlich nach einem rasanten Schlagabtausch am Oberarm packte und sie zu Boden schleuderte, sich über sie kniete und sie an die metallene Verkleidung der Tari Randora pinnte, die Sanhari an ihrer Kehle. Er schleuderte ihr die Kouriha aus der Hand und sie keuchte; um sie herum explodierte mit einem Tosen irgendein Zauber und sie hörte das markerschütternde Brüllen von Kyeemas gewaltigem Barak, der Windbestie. „Ich könnte sie... daran hindern, hier alles in die Luft zu jagen, Thira.“, raunte er ihr ins Ohr und die Zuyyanerin schauderte in einer Mischung aus nackter Panik und dem unerhörten Verlangen, das in ihr wuchs, weil er seine Stimme senkte und weil sein Körper ihrem so nahe war wie vorhin. Seine Hand, die ihre Handgelenke festgehalten hatte, ließ diese los und strich ihr mit gespreizten Fingern über die gestreckte Kehle, fasste nach ihrem rasenden Puls, fuhr herab zu ihrem Busen, worauf sich Thiras Atem beschleunigte. „Ich kann sie aufhalten, wenn du willst... oder ich kann zulassen, dass sie Karana und Zoras und die anderen alle platt mäht und nichts... von ihnen übrig bleibt. Es ist deine Wahl... Thira.“ „Warum solltest ausgerechnet du eine wild gewordene Lianer-Kampfmaschine bändigen können?“, schnarrte Thira und wand sich nicht unter ihm, weil es nichts genutzt hätte. Er lächelte nicht. „Weil ihre dumme, sinnlose Seele mir schon gehört... weil sie vor mir auf die Füße fallen und sie ablecken würde, würde ich es ihr befehlen.“ Thira keuchte. „Du... hast ihre verdammte Seele kontrolliert?! Weiß Manha das?!“ „Wäre gegen meine Pläne, wüsste er es.“ „Was ist dein Preis?“, schnarrte sie, während sie zu ihrer Waffe linste, die außerhalb ihrer Reichweite auf dem Deck lag. „Dafür, dass du Kyeema zurück befiehlst...“ Ein blechernes Krachen und ein wüster Schrei von Zoras ließ sie schaudern. Sie musste hier weg, sie musste ihn hier runter kriegen, egal wie. Sie würde sich nicht von ihm kaufen lassen... ganz sicher nicht. „Dann lass ich dich in Frieden.“, sagte er und sie fragte sich, ob er sie verarschte; das war kein Preis, das war ein Geschenk. „Für immer, und du wirst nie wieder etwas von mir hören. Du wirst vergessen, das ich lebe, und ich werde vergessen, dass du lebst.“ Er beugte sein Gesicht neben ihrem herab zu ihrem Ohr und sie spürte seinen heißen Atem auf ihrer Haut, sie sog den irgendwie eigenen, aber nicht unangenehmen Geruch seines Körpers ein, die Gefühle, die er auf sie ausstrahlte, die Erinnerungen an das, was sie vorhin so intim geteilt hatten, und sie spürte, wie ihr Körper unter ihm schwach wurde. Zwischen ihren Schenkeln staute sich eine ätzende Hitze und Feuchtigkeit, und sie wollte, dass er sie berührte, sie wollte, dass er sie nahm, sie küsste, sich mit ihr vereinte wie vorhin, sie wollte... Sie wollte garantiert nicht nie wieder etwas von ihm hören, verdammt. „Ich werde... dich zerreißen!“, schrie sie ihn an, und mit einer plötzlichen Kraft in sich, die sie selbst nicht zuordnen konnte, schlug sie ihn von sich runter, wobei seine Waffe sie am Kinn leicht verletzte. Es war ihr egal, sie spürte keinen Schmerz. Sie sprang auf die Beine und wirbelte herum, griff ihre Kouriha und schlug nach ihm. Er seinerseits sprang zurück Richtung Heck, sodass sie ihm folgte, und als er die Sanhari wegsteckte, glaubte sie schon, er würde fliehen; aber er hielt an, beschwor mit einer Hand seine grün schimmernde, eigene Reikyu herauf und lächelte sie an. „Ah, also... da dir deine Kameraden egal sind... kann ich ja die Reikyu benutzen, um dich zu deinem Glück zu zwingen, was? Mal sehen, wessen Gehörsinn oder sonst etwas heute dabei kaputt geht... Zoras Derran ist sehr tapfer trotz seiner dauerhaften Behinderung, hm?“ Sie ballte die Fäuste. „Was bist du doch für eine... gute Freundin und Gefährtin, Thira. Du lässt sie sterben... weil sie dir nichts nützen, im Gegensatz zu mir. Nicht wahr...?“ Der schwarze Barak wütete auf dem Deck und hatte kaum Mühe, alles zu zertrümmern. Die Macht und Bosheit, die die Lian ausstrahlte, kam aus Kyeemas Herzen, es war pure Mordlust, purer Hass, und Eneela schlug eine Welle aus nackter Finsternis gepaart mit tödlichem Wind entgegen, mit einer so unglaublichen Wucht, dass sie alle zusammen kaum etwas gegen Barak oder Kyeema tun konnten. Sie hörte Zoras irgendwo fluchen und sie hörte das Krachen von Zaubern, die aufeinander schlugen, sie sah irgendwo alles blitzen und leuchten; aber viel intensiver als dieses plötzliche, flammende Schlachtfeld um Eneela herum war die Wahrnehmung des gigantischen, todbringenden Barak, der Windbestie von Kyeema. Die junge Lianerin rappelte sich keuchend auf die Beine, nachdem eine Welle aus Macht und Wind und Bosheit sie zurück quer über das Deck geschleudert hatte, und sie sah keuchend auf Kyeema, das Mädchen, das für Scharan kämpfte. Das Mädchen, das sein eigenes Volk verriet für den Bastard, der alle Lianer versklavt hatte. Eneela ballte die Fäuste, ehe sie ihr Herz gegen die Welt verhärtete, so gut sie konnte. Sie war nicht zum Kämpfen geboren, und doch musste sie es dauernd tun... sie durfte auf keinen Fall zulassen, dass Kyeema oder ihr wild gewordener Barak aus purer Schlechtheit ihre Kameraden verletzte. „Yolei!“, beschwor sie die Wasserbestie, die sie am liebsten hatte, weil sie ihr schon einige Male das Leben gerettet hatte. Sie wusste, auf die Beschwörung einer anderen Lian würde der tobende Barak aufmerksam werden, ebenso seine Beschwörerin... aber in ihrem Geist wuchs ein Mut, den sie von sich nicht kannte, als Kyeema in der Ferne zu ihr herüber starrte, die hellen, fast weißen Augen auf sie gerichtet, und ihr Hass und ihre Wut verfestigten sich, als sie die Fäuste ballte. „Eneela Kaniy!“, hörte Eneela die andere aus der Ferne grollen, „Du... Missgeburt, du Ausgeburt des Himmelsdonners! Ich werde... dich zerreißen! Du des Lebens unwürdige... Schlampe! - Barak! Töte sie... töte sie alle! Ich will keinen von denen lebend hier raus kommen sehen, und am wenigsten sie!“ Eneela konnte nicht schnell genug reagieren, denn der Hass, den Kyeema ausstrahlte, machte sie fertig; sie spürte es so extrem, als würde sie mit Hass beworfen, und sie wusste, dass sie das schon mal gespürt hatte. Warum? Was hatte sie diesem Mädchen je getan? „Y-Yolei!“, keuchte Eneela und es war wohl eine Mischung aus purem Glück und Zufall, dass ihre Wasserlian sie tatsächlich vor Baraks mörderischem Angriff beschützen konnte. Die nächsten Empfindungen gingen in Tosen unter; Eneela riss die Hände mehr instinktiv nach vorne, um Yolei Barak angreifen zu lassen, und sie hörte irgendwo in allem Krachen und Brüllen um sich herum jemanden nach ihr rufen. Sie hatte keine Zeit, sich umzudrehen. „Den... nehme... ich!“, japste sie, zu wem auch immer, der wohl versuchte, ihr Arbeit abzunehmen, „Ihr Hass... gilt in erster Linie mir! Ich werde... das nicht... an euch abtreten! An niemanden von euch... dieses Mal werde ich... mich nicht retten lassen, egal von wem! - Urak!“ Als nächstes beschwor sie die Lian der Erde; sie spürte, wie die Macht in ihr raste, wie das Blut wie kochend durch ihre Adern schoss, als die Erdbestie mit den Ranken nach Barak griff und gewaltsam versuchte, den gigantischen Drachen zu Boden zu zerren, während Yolei ihn mit Wasser angriff. Das war ihr Kampf. Was immer Kyeema für ein Problem hatte, es hatte mit ihr zu tun... und deswegen musste sie das lösen, nicht Simu, nicht Karana, nicht Zoras, nicht irgendjemand, sondern sie allein. In ihren Adern pulsierte die Macht und es schmerzte, es trieb sie in einen Rausch, den sie nicht kannte, und Eneela keuchte, als die Erdlian es tatsächlich schaffte, den gewaltigen Barak hinab auf das Deck der Tari Randora zu zerren, ihn am Fliegen zu hindern. Doch der Triumph war nur von kurzer Dauer, denn mit einem einzigen, verheerenden Schlag der bestialischen Flügel zerschmetterte Barak Urak und tobte mit irrsinnigem Wahnsinn auf die Lianerin zu; Yolei wurde bei dem Versuch, Eneela zu schützen, ebenfalls in bloßer, finsterer Wut der Windlian zerfetzt und Eneela wusste, es waren nicht ihre Lians, die versagten... es war sie selbst, die nicht dieselbe, unnatürlich bösartige, geballte Willenskraft besaß wie Kyeema. Lians waren Geister, die aus dem Willen und der Seele eines Beschwörers heraus entstanden. Kyeema war voller Wut, voll von abgrundtiefem Hass, auf sie, auf die anderen, Eneela wusste es nicht, aber die Wut in ihr machte Kyeema so gnadenlos und willensstark. Eneela keuchte und warf sich im letzten Moment auf den Boden des Decks, entkam Barak um Haaresbreite, der über sie hinweg fegte und mit einem markerschütternden Brüllen, das klang wie ein Schrei aus dem Himmelsdonner selbst, irgendetwas in der extremen Wut zerschmetterte. „Bring sie um... bring diese des Lebens nicht würdigen Maden alle... um!“, kreischte Kyeema und die andere Lianerin am Boden sah japsend wieder auf, bebte, zitterte, als sie den Blick ihrer bösen Gegnerin fing. Sie glichen einander aufs Haar, sie sahen sich so ähnlich... wie alle Lianer einander ähnelten, und dennoch gab es zwischen diesen beiden Beschwörerinnen einen so klaffenden Unterschied, Eneela konnte ihn spüren, wenn sie Kyeemas von Wahnsinn und Mordlust verzerrtes Gesicht sah. „Steh auf, Eneela Kaniy!“, schrie die Gegnerin ihr entgegen und sprang zurück, mit einer simplen Handbewegung dirigierte sie Barak wieder in ihre Richtung und beschwor mit der anderen Hand, als wäre es nichts weiteres, die Feuerlian Lavia ebenfalls herauf. „Steh auf, ich lasse mir meinen Sieg nicht von einer Missgeburt verunstalten, die zu feige ist, um zu kämpfen! Los, kämpfe! Bist du nicht die Tochter der großartigen Kaiya, hm?! Die Tochter der Hure, die als so toll und begabt und... willensstark galt?! Tss, diese Schlampe... es geschieht ihr recht, dass sie verreckt ist.“ Eneela spürte eine Flamme in sich, die sie selten bis nie spürte – es war auch teilweise die gleiche, die sie gespürt hatte in dem Moment, in dem sie geflohen war aus Scharans Anwesen auf Ghia; es war Panik... es war nackte, blinde Todesangst, als Kyeema Lavia und Barak von zwei Seiten zugleich auf Eneela zu schickte, aber das vorherrschende Gefühl in ihrem Inneren war dennoch ein anderes. Es war Wut. Sie rappelte sich auf die Beine und beide Arme riss sie bebend vor wachsendem Zorn empor und in Kyeemas Richtung, mit einem Emporschießen der Flamme in ihrer Seele und einem gleißenden Blitzen rief sie Shada, die Bestie von Blitz und Donner – sie tat es einfach intuitiv, ihr Körper reagierte einfach auf das, was ihre Seele fühlte, ohne dass ihr Verstand viel mitarbeitete. Sie spürte den Zorn, sie hörte die Worte von Kyeema, die ihre Mutter eine Hure nannten. Niemand nannte ihre Mutter eine Hure – niemand wagte es, die Frau zu beschmutzen, die Eneela das Leben geschenkt hatte – die Frau, die gestorben war, um ihr einziges Kind zu schützen. Sie musste die andere Beschwörerin erreichen – die Lians zu besiegen brachte überhaupt nichts, wenn Kyeemas Hass und Wille nicht gebrochen wurden. Sie musste sie erreichen und niederschlagen, und sie würde, diese Schlampe hatte ihre Mutter beschmutzt... „Niemand... nennt meine Mutter eine Hure!“, zischte sie bebend, als sie die Arme herum riss und obwohl das Blut und der Schmerz der Anstrengung in ihr fast explodierte mit einem Krachen vor sich noch Lavia beschwor, um ihren Feuervogel gegen den von Kyeema auszusenden. „Niemand... nicht einmal du, Kyeema!“ Barak war die mächtigste der sechs Lians; Eneela war selbst zu sehr berauscht von ihren Empfindungen und dem neu entdeckten Willen in sich, etwas zu schaffen, etwas zu erreichen, um sich darüber zu wundern, dass Shada, eigentlich von geringerer Macht als der gigantische Drache von Kyeema, diesem unglaublich lange standhielt – letztlich war es dennoch der boshafte Drache, der die Blitzschlange zerfetzte, in dem Moment, in dem Eneela es schaffte, an den beiden kämpfenden Lavias vorbei zu Kyeema selbst zu gelangen. Sie packte das andere Mädchen an der Kehle, stieß es auf das Deck mit einer Gewalt, die sie von sich selbst nicht kannte, presste Kyeema voller Zorn und Entschlossenheit auf den Boden, die Hand an ihrer Kehle. Und Barak stoppte im Hintergrund, während um die Lianerinnen herum das Deck in Flammen des Kampfes aufloderte, weil alle anderen noch immer miteinander beschäftigt waren. „Nenne mir... nur einen Grund, Kyeema.“, sagte Eneela zu der anderen Lianerin, während ihr die Augen tränten; nicht, weil sie weinte, sondern weil ihr Körper ihr zu entgleiten begann. Es war zu mächtig – sie verbrauchte so viel geistige Kraft für das, was sie tat, dass ihr Körper zu schwinden begann. Und dennoch sah sie den panischen Blick Kyeemas, sah in ihre fast weißen Augen und erkannte darin Furcht... für einen Moment, als stünde die Lianerin nicht ihrer Stammesschwester, sondern irgendeinem abstrusen Dämon aus dem Himmelsdonner gegenüber. „Nur einen Grund... warum hasst du mich so? Warum... hasst du meine Mutter? Was bewegt dich, für den Mann zu kämpfen, der unser Volk versklavt und entmachtet hat?! Antworte... du miese, dreckige Schlampe!“ Der Moment des Triumphs war so plötzlich vorüber wie die Flamme in Eneela empor geschossen war, denn genauso plötzlich war sie weg, als Kyeema mit einem Wutschrei voller Schatten und Abscheu Eneelas Griff entkam, sich losriss und stattdessen die andere zu Boden schleuderte; Lavia vernichtete Eneelas Lavia und Barak brüllte und wütete in dem Zorn, der in Kyeema wieder neues Leben erhielt – Eneela konnte die andere nur anstarren und sich nicht rühren, und außer sich vor Hass bebte die Kontrahentin, die ihre bleichen Fäuste ballte. „Einen Grund...?!“, blaffte sie, „Mein Vater hat sich um mich gekümmert, mein Vater ist der einzige, der... mir Leben geschenkt hat! Mein Vater, der Mann, der mich geliebt und erzogen hat, der Mann, der erkannt hat, welche Macht ich besitze... es war doch die Hure von deiner Mutter, Eneela Kaniy, die meine leiblichen Eltern ermordet hat! Die Hure von deiner beschissenen Mutter, die mich ermorden wollte... weil nicht ihre Tochter das Mächtigste des Anwesen war, sondern ich! Scharan war es... den du eine Bestie nennst, der Mann, der mich davor bewahrt hat, von dieser Wahnsinnigen in Stücke gerissen zu werden... der Mann, der mich erzogen hat wie sein leibliches Kind, der Mann, dem ich alles verdanke, was ich bin! Sieh... ich habe einen Willen, den du nie haben wirst... Tochter von Kaiya!“ Kyeema lachte wie wahnsinnig, als Eneela sie nur anstarrte und in ihrem Inneren irgendetwas zerbrach in dem Moment, als sie das Gesicht der anderen Lianerin ansah. Es war irgendetwas darin, das sie beunruhigte – etwas, das in ihr panische Angst weckte... nicht vor Kyeema, sondern um sie. Und die Gewissheit in ihrem Geist, dass das Mädchen sterben würde – so oder so, bald. Plötzlich wollte Eneela um sie weinen... und sie wusste nicht, wieso. Wieso wollte sie um eine Person weinen, die sie töten wollte... die Dinge über ihre Mutter sagte, die nicht wahr sein konnten? „Du lügst...“, japste sie schwerfällig und Kyeema riss im Rausch lachend ihre Arme in die Höhe und schrie. „Die Schlampe hat meine Eltern getötet – ich hasse sie... und dich dafür, dass du am Leben geblieben bist, obwohl ich wollte, dass ihr beide krepiert... an dem Tag, als ihr geflohen seid! - Barak!“ Barak brüllte und Eneela kämpfte sich auf die Beine, schlug nach der anderen, verfehlte sie. Sie strauchelte; in ihr war die Flamme, das einzige, was sie noch am Leben hielt, so fühlte es sich an, denn die Erschöpfung zehrte so mächtig an ihr, dass ihr Blickfeld verschwamm. Sie durfte nicht fallen! Sie musste stehen bleiben, um jeden Preis. „Was... sagst du da?!“ Eneelas Stimme zitterte, als sie sprach, und Kyeema verzerrte das wahnsinnige, weggetretene Gesicht. „Glaubst du, ihr wärt je raus gekommen, wenn ich es nicht gewusst hätte? Euch nicht absichtlich den Weg geebnet hätte, um dafür zu sorgen, dass ihr kurz, bevor ihr glaubt, ihr hättet es geschafft... ermordet werdet? Schade... dass Vater nur Kaiya erwischt hat und du verblüffenderweise... fliehen konntest.“ Diese Eröffnung schlug in Eneelas Herz ein wie ein Donner – sie schlug ein und entfachte den Zorn von neuem, heftiger, tödlicher, plötzlicher als beim ersten Mal. Diese Frau war Schuld am Tod ihrer Mutter – sie hatte dafür gesorgt. Scharan hatte sie letztlich getötet... aber es war Kyeemas Wille gewesen, Kyeemas Anordnung, Kyeemas Faden, der alles gezogen hatte... der ihr Gemüt jetzt überschattete mit einer abgrundtiefen Bosheit, die Eneela von sich nicht kannte. „Du... elende Mörderin!“, keuchte sie – mehr war sie nicht fähig zu sagen, denn dann schaltete sich ihr Verstand aus in dem Moment, in dem das Feuer des Zorns in ihr hoch empor schlug und sie fast verbrannte... in dem Moment, in dem sie die Hände empor riss und die Macht in ihre Finger floss, als wäre sie flüssig. Yamuru fragte sich, ob er Kyeema befehlen sollte, sich zurückzuziehen, denn es sah nicht gut für sie aus; aber er war sich nicht ganz sicher, ob er seine Seelenkontrolle soweit im Griff hatte, dass er ihr wieder befehlen konnte... ganz davon abgesehen, dass er geistig noch immer etwas aufgewühlt und genervt war von Dakus Störung von zuvor, musste er gerade darauf aufpassen, dass seine Cousine ihm nicht den Kopf abschlug. Sie war schnell, aber zu seinem Glück war sie genauso wenig bei der Sache wie er, wenn nicht sogar noch weniger, weil es für sie das erste Mal gewesen war; für sie war die ganze Empfindung neu gewesen, für ihn nicht, und den kleinen Vorteil ihr gegenüber nutzte er gekonnt aus, um sich davor zu bewahren, von ihr zu Hackfleisch verarbeitet zu werden. Es krachte, als die Druckwellen der beiden Reikyus erneut aufeinander trafen wie zwei Fronten aus gewaltigen Kriegern; unsichtbar für menschliche Augen waren sie, aber Yamuru konnte sie mit seinem linken Auge deutlich sehen, die Ströme aus purer Macht, aus purer Unsterblichkeit, denn die Magie starb niemals. Sie war ein Teil der Seele und Seelen währten ewig... daher waren sie ja so begehrt für die Produktion von Endlosbatterien. Die Endlosbatterie, mit der die Tari Randora betrieben wurde, beruhte allein auf der Ewigkeit der Seelen, aus denen sie gemacht worden war... Yamuru hatte sie gesehen in seinen Träumen, die Batterie. Die Batterie, von der alles abhing, denn ohne sie konnten sie die Trias nicht aktivieren. Sie war mächtig gewesen... und er hatte die Seelen in seinen Träumen zu ihm sprechen gehört, die Seelen all der Opfer, die hatten verrecken müssen für die Genialität der Vier Reiche, für das Fortbestehen der Himmelclans. Sei einer von uns, hatten sie gesagt, und der junge Mann schauderte unwillkürlich bei den Worten – das hätte ihn fast den Kopf gekostet, denn Thira stürzte sich mit seelischer Magie auf ihn und hätte ihn fast zerschmettert im Inneren durch pure Willenskraft. In just diesem Moment ertönte ein schauderhaftes Brüllen aus der Ferne, das lauter und extremer war als das von Kyeemas Barak bisher, und es ließ sowohl ihn als auch Thira in die Richtung herumfahren, wo alle anderen mitten in der Schlacht waren. Das gesamte Szenario fror ein, auch da drüben, und Yamuru keuchte. „Was zum... jetzt sind es zwei Baraks!“ „D-das ist... das ist Eneelas?!“, japste Thira vor ihm und er verkniff es sich, das höllisch schmerzende linke Auge zu reiben, das nach viel zu intensiver Benutzung heute kurz davor schien den Geist aufzugeben. Der Violetthaarige starrte nur auf das, was da drüben vor sich ging, als ein zweiter Barak, nicht minder furchtbar und gewaltig als der von Kyeema, in den schwarzen Himmel stieg und dem von Kyeema in einer Bestialität und Stärke Kontra bot, die Yamuru noch nie zuvor bei irgendjemandem gesehen hatte, der gegen Kyeema antrat. Kyeema war Manhas ultimative Kampfmaschine, seine perfekt ausgebildete Schlächterin, gegen die niemand ankam; nicht mal Kanau oder die anderen Tölpel würden es jemals wagen, Kyeema herauszufordern, denn sie war eine begnadete Meisterin des Beschwörens. Und Kyeemas Seele war seinem Willen unterworfen... wenn er nur genug Kontrolle darüber zurück erlangte. Verdammt... Wenn diese beiden Baraks, von ihren Meisterinnen in absolutem Verlust jeglicher Selbstkontrolle beschworen und gelenkt, gegeneinander anträten, würden sie alle zerfetzt, samt Tari Randora und Tari Randora Zwei und der Batterie, das war gewiss. Es wurde Zeit, sich zurückzuziehen... und der Moment, in dem seine Cousine fassungslos auf Eneela starrte, war vielleicht der einzige, den er nutzen konnte, um seine Konzentration mit aller Macht auf Kyeemas Seele zu richten. Gehorche mir, knie mir zu Füßen, Kyeema, Tochter von Ulan Manha, ohne dass du dein Schicksal ahnst... dein Schicksal, das jetzt in allein meiner Hand liegt, nicht in Manhas, nicht in Eneelas... auch nicht in deiner eigenen. Du bist meine Puppe, wenn ich es befehle... und ich sage, kehr um. Es ist vorbei... du hast versagt, wie ich es vorausgesagt habe. Manha ist... ein Idiot. Die Abgründe der Finsternis sind noch nicht erreicht. Kyeemas Barak und auch Lavia und was sie sonst noch beschworen hatte verschwanden, als die Lianerin zusammenbrach. Yamuru verfluchte sich; nein, sie sollte nicht umkippen, sie sollte zurückgehen! Natürlich war ihr Körper an seiner äußersten Grenze angelangt... dann musste ihre Seele eben gezüchtigt werden, damit ihr Körper gehorchte. „Zieht... euch zurück!“, schrillte die Stimme des Lianermädchens über das Deck der Tari Randora und Yamuru zog sie wie an unsichtbaren Fäden in Richtung ihres eigenen Schiffs, ließ ihren Körper sich nur durch bloßen Willen bewegen – eine Aktion, die sie durchaus umbringen konnte, wenn er ihren Körper zwang, wieder aufzustehen, obwohl er am Äußersten angelangt war. Was scherte es ihn... es wäre nicht so wild. Aber es wäre besser, würde sie noch etwas leben... er konnte sie sinnvoller benutzen, wenn er gut genug war. Die anderen gehorchten Kyeema, weil sie glaubten, sie würde das befehlen. Yamuru würden sie an dieser Stelle nicht trauen... es war gut, dass er Kyeema nach seinem Willen sprechen lassen konnte. Zoras Derran fluchte irgendwo und versuchte, die Schamanen mit einem gigantischen Blitz zu erschlagen, doch Rok teleportierte sie schneller weg als er zaubern konnte. Kyeema rannte, obwohl ihr Körper dem Sterben nahe war, und Yamuru grinste zufrieden, als er Thira mit einem gekonnten Stoß seelischer Macht zurück stieß, sie daran hinderte, ihn aufzuhalten. Er sah sie an, als sie zu Boden stürzte und sich keuchend überschlug, und er traf ihren Blick aus den roten, feindseligen Augen, die trotzdem ausdrückten, dass sie ihn wollte. Genau wie er sie. Er musste dringend aufhören, daran zu denken... „Du wirst kommen, Cousine.“, grinste er sie an, als er zurück sprang und Kraft seiner Seele fähig war, zu fliegen, während Kyeema rannte „Wenn die Zeit gekommen ist, kommst du freiwillig. Weil du von mir abhängig bist wie... die Pflanzen vom Licht.“ Er wich zurück, als sie wutentbrannt schreiend aufsprang und eine Welle aus Macht nach ihm schleuderte – viel gefährlicher als Thira war aber dann Eneela, die seine und Kyeemas Flucht auf das andere Schiff beinahe vereitelt hätte. „Barak... lass sie nicht entkommen!“, keuchte die Lianerin fern jeden Verstandes und fern jeglicher Sterblichkeit, einfach nur eine Ballung von Macht und dem Willen der Götter, der Eneela überhaupt geschaffen hatte. Und der Barak stürmte auf Yamuru und Kyeema zu, als er die Lianerin hinüber auf die Tari Randora Zwei springen ließ... und er hätte Kyeema mit voller Wucht erwischt, sein tödlicher Windzauber genauso mächtig und verheerend wie die Windmesser von Karana, hätte Yamuru nicht instinktiv mit einem Schwenk seiner Sanhari einen Eissplitter in der Größe eines Faustkeils zielsicher durch Eneelas Brust gejagt. Als die junge Frau zusammensackte und irgendjemand schrie, wandte Yamuru sich ab und sprang Kyeema nach. Barak explodierte in einer Wolke aus purer Zerstörungskraft, und er verfehlte Kyeema und Yamuru dabei; die Macht der Wolke allerdings zerschmetterte das halbe Heck der Tari Randora und den Bug von Manhas Schiff, trennte beide ineinander verkeilten Schiffe wieder voneinander, worauf letzteres sofort nach unten abzudriften begann wie ein abstürzender Vogel. „Lauf!“, brüllte der Zuyyaner Kyeema an, als er sie am Arm packte und sie mit sich über das Deck schleifte, bis das Schiff nahezu senkrecht in die Tiefe stürzte, vermutlich sämtlicher Maschinen beraubt. Er erreichte die Luke, die nach drinnen führte, und packte ihren Griff, Kyeema immer noch an der anderen Hand festhaltend, die sich nicht mehr rührte – das Schiff stabilisierte seine Lage wieder, offenbar hatte der Pilot die Notstabilisatoren betätigt, die für den Fall eines überhitzten Triebwerks gefertigt worden waren.. Die Tari Randora war in der Schwärze verschwunden, als der Zuyyaner Kyeema unsanft ins Innere des Schiffes stieß, um ihr dann behände zu folgen. Jetzt waren sie vielleicht verschwunden... aber er würde seine Cousine eher wiedersehen, als ihm lieb war, hatte er das Gefühl, als er die Klappe hinter sich mit einem Krachen zu knallte. __________________________ Blah? Viel Eneela dieses Mal o,o Und Yamuru. Man kann nicht genug Yamuru haben digger. xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)