Wasser bahnt sich seinen Weg von HarukaSaitou (OC x OC) ================================================================================ Kapitel 2: Horia ---------------- Es war keine lange Reise, zwei bis drei Stunden höchstens, doch je näher wir Horia kamen, desto unruhiger und angespannter wurde ich. Gray bemerkte es und drückte hin und wieder meine Hand. Es war beruhigend zu wissen, dass er immer da war, wenn ich Hilfe brauchte oder es mir nicht gut ging. Seit ich Fairy Tail beigetreten war, verstand ich mich super mit ihm und wir unterstützten uns gegenseitig. Doch manchmal hatte ich das Gefühl, dass Gray mehr als auf Freundschaft aus war, aber für mich war, bis jetzt zumindest, ein guter Freund, nicht mehr und nicht weniger. Als der Zug schließlich in Horia anhielt, zitterten meine Hände wie verrückt, doch als Gray sie ergreifen wollte, entzog ich mich ihm und schüttelte den Kopf. Gray ließ sich nichts anmerken und holte unsere Taschen, doch ich wusste, dass ich ihn verletzt hatte. Es tat mir im Herzen weh zu sehen, wie sehr er sich anstrengte, mich nicht zu verletzen und mir ein guter Freund zu sein. Als er mir meinen Rucksack hinhielt, schulterte ich ihn und er ging, ohne ein Wort zu verlieren, zu unserem Hotel. Ich folgte ihm schweigend und raffte meinen Mantel enger um mich, der mein rotes Fairy Tail - Symbol am rechten Oberarm verdeckte. Ich sah mich immer und immer wieder verstohlen um, bis Gray schließlich doch meine Hand nahm, mich zu sich heran zog und „entspann dich, sonst fällst du nur auf!“, murmelte. Gänsehaut überzog meine Arme und er kam mir noch näher. Plötzlich fiel mir auf, wie gut Gray eigentlich aussah, wie gut ihm sein dunkelblaues Haar stand und wie ernst und trotzdem irgendwie sanft seine dunklen Augen waren. Er ließ mich abrupt los und ging weiter. Völlig verwirrt folgte ich ihm und den Rest des Weges dachte ich nicht mehr an Holy Nightmare, sondern nur noch daran, wieso ich mich nicht einfach in ihn verlieben konnte. Als wir schließlich eincheckten, wurde es bereits dunkel und wir beschlossen, erst morgen mit dem Auftrag zu beginnen. Ich gönnte mir ein Bad in der heißen Quelle des Hotels, doch wirklich entspannen konnte ich mich nicht. Ich fühlte mich schutzlos und ausgeliefert in der Stadt der feindlichen Gilde und kam einfach nicht zur Ruhe. Schließlich gab ich es auf und stieg aus dem Wasser und zog mir einen Yukata an. Ich griff mir meine Sachen und ging auf unser Zimmer. Gray und ich hatten es nicht für nötig befunden, zwei getrennte Zimmer zu nehmen. Das wäre nur teurer geworden und es gab absolut keinen Grund dazu. Wenn wir uns umzogen, konnten wir das genauso gut im Bad tun. Ich warf meinen Rucksack auf meinen Futon und streckte mich darauf aus. Ich starrte die Decke an und wartete darauf, dass Gray in das Zimmer zurückkehrte, damit wir besprechen konnten, wie wir morgen vorgehen wollten und wie war das mit Holy Nightmare regeln sollten. Doch irgendwann fielen mir die Augen zu und ich schlief ein. Als ich meine Augen wieder öffnete, blieb ich still liegen. Ich hatte wieder von ihm geträumt. Wieder von diesen faszinierenden hellblauen Augen, die mir überall hinfolgten. Wieder von diesem unglaublich weichem, hellgrünem Haar. Ich hatte wieder von Daiki geträumt. Seufzend setzte ich mich auf. So konnte das doch nicht weitergehen. Ich spürte, wie mich jemand ansah und drehte mich hastig um. Gray sah mich mit einem unergründlichen Blick an und ich sah an mir herunter. Etwas geschockt bemerkte ich, dass ich immer noch meinen Yukata trug und dieser nicht mehr alles verdeckte, was er eigentlich sollte. Rasch zog ich ihn über meiner Brust zusammen und lief rot an. Es war ein Fehler gewesen, nicht auf ein eigenes Zimmer zu bestehen. „Gray, ich habe gestern noch auf dich gewartet…“ „Ich weiß, tut mir leid.“ Bei seiner kalten Stimme erschrak ich. Was war denn passiert, während ich geschlafen hatte? „Gray, was ist lo-?“ „Gar nichts, Suira!“, unterbrach er mich unwirsch. Ich zuckte zurück. „O-Okay…“ Er vergrub das Gesicht in den Händen und seufzte leise. Ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Was war nur los mit ihm? „Suira… Kann ich dich was fragen?“ Mein Herz setzte kurz aus. Oh Gott, was kam denn jetzt? Doch ich nickte. „Klar, schieß los“, sagte ich möglichst ungezwungen. „Wer ist Daiki?“, fragte er leise. Ich starrte ihn an. Woher wusste er von Daiki? Als ich ihn danach fragte, sah er mich ungläubig an. „Du hast geredet. Sehr viel. Und dauernd fiel dieser Name, Daiki. Es hörte sich so an, als wäre er verschwunden oder so…“ Ich wandte mich von ihm ab. „Ja, er ist verschwunden. Daiki ist ein sehr guter Freund von mir.“ Ich spürte seinen Blick im Rücken. „Was ist denn passiert?“ „Ich will nicht darüber reden!“, fauchte ich ihn an. Er zuckte zusammen. „Ähm, okay…“ Ich drehte mich wieder zu ihm um. „Also, dieser Auftrag. Wie gehen wir vor?“ „Welch-? Achso, ja. Ich war gestern Abend noch bei unserem Auftragsgeber und mir wurde gesagt, dass die Verbrecher im Wald ihren Stützpunkt haben. Sie sollen angeblich die meiste Zeit dort sein, es wird also kein Problem, sie zu finden.“ Ich nickte. „Alles klar, weißt du, ob Magier dabei sind?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, keine Ahnung. Aber selbst wenn, dass wird kein Problem für uns zwei sein, denke ich.“ Er grinste mich frech an und ich konnte nicht anders, als zurück zu grinsen. Ich konnte ihm einfach nicht böse sein und außerdem konnte er ja für die Geschichte mit Daiki nichts… „Stimmt.“ Ich stand auf und schnappte mir meine Sachen und verschwand ins Badezimmer. Während ich mich fertig machte, grübelte ich über Daikis und meine Vergangenheit. Er hatte mir damals das Leben gerettet, noch bevor ich Fairy Tail beitrat. Doch als ich eines Tages in unsere Hütte zurückkehrte, war er verschwunden. Spurlos. Ich hatte ihn gesucht, ewig war ich im Wald herumgeirrt, bis ich Natsu begegnet war. Er hatte mich nach Fairy Tail mitgenommen, kurz nachdem er bemerkt hatte, dass ich eine Wassermagierin war. Ich seufzte und stützte mich auf das Waschbecken und betrachtete mich im Spiegel. Das war vor drei Jahren gewesen und seitdem hat mir all das keine Ruhe gelassen. Ich zuckte zusammen, als Gray ungeduldig an die Tür klopfte. „Bist du bald mal fertig? Wir müssen bald mal los, Suira!“ Ich seufzte. Gray stand Natsu in nichts nach, was Ungeduld betraf. Nicht, dass er das je zugeben würde. Als ich die Tür öffnete, stand er ungeduldig davor und tappte mit dem Fuß auf dem Boden. Ich ignorierte ihn und ging zu meinem Rucksack, um meine Sachen zu verstauen. „Ist er das?“ Ich fuhr erschrocken herum, als Grays Stimme direkt an meinem Ohr ertönte. „W-was?“ Er sah mich unverständlich an. „Na, der Kerl. Ist das dieser Daiki?“ Ich schob das Foto schnell nach ganz unten in den Rucksack hinein. Ich starrte zu Boden, als ich leicht nickte. „Ja. Das ist Daiki Keda.“ Er sah mich mit einem seltsamen Blick an. „Er ist nicht nur ein guter Freund, oder?“ Ich starrte ihn an. „Ist das so offensichtlich?“ Er lächelte leicht. „Wenn man dich nachts nach ihm schreien hört, ja.“ Schamesröte überzog mein Gesicht. „W-was?“ Oh Gott, wenn das stimmte… Er sah mir immer noch fest in die Augen. Er war schon die ganze Zeit so seltsam… Ich schloss kurz die Augen. Das konnte doch alles nicht wirklich wahr sein. Ich hatte es so lange geschafft, meine Suche und meine Geschichte mit Daiki für mich zu behalten, doch jetzt drohte alles ans Licht zu gelangen. Ich wollte Gray gerade darum bitten, es niemandem zu verraten, als er seine Arme um mich schloss und mich küsste. Nein, nicht sanft und fragend, wie man es vielleicht in so einer Situation erwartet. Er küsste mich fest und fordernd, als ob er keine Gegenwehr erwartete oder dulden würde. Ich war im ersten Moment so erschrocken, dass ich mich nicht rühren konnte. Gray sah es als Bestätigung. Er vergrub seine Hand in meinem Haar und zog mich noch näher zu ihm heran. Als seine Zunge über meine Lippen strich, erwachte ich aus meiner Starre. Ich versuchte, ihn wegzuschieben, doch er achtete nicht darauf. Als ich ihn schlagen wollte, hielt er mit Leichtigkeit meine Hände fest und drückte mich zu Boden. _______________________________________ Gomen an alle Gray-Fans >.< Ich bin selber einer ;) Aber das passte hier grad so gut... Tut mir leid <.< Eure Haruka-Chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)