Wasser bahnt sich seinen Weg von HarukaSaitou (OC x OC) ================================================================================ Prolog: -------- Hallo, ich bin's wieder ^^ . Ja, das ist meine zweite FanFiction, diesmal zu Fairy Tail ^^. Ich liebe diesen Manga einfach so und die Story mit meinen beiden OC's ist einfach so parallel entstanden... Die zwei sind mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen . Aber genug des Gelabers (liest das überhaupt jemand?), ich wünsche euch viel Spaß mit Daiki und Suira in "Love is not that easy"!! Eure Haruka-Chan _________________________________________ Lachend drehte ich mich zu Daiki um, der gerade ins Zimmer kam und mir grinsend einen Strauß Blumen ins Gesicht hielt. „Hier! Die magst du doch, oder?“ Ich nickte lachend. „Ja! Danke, Daiki!“ Er schloss mich in die Arme und hielt mich fest. Mein Herz schlug schneller, viel zu schnell. Ich liebte Daiki, dass wusste ich. Doch was empfand er für mich? „Da-Daiki?“ „Mh? Was gibt’s?“ Anstatt ihm eine Antwort zu geben, stellte ich mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn leicht. Er erstarrte kurz, drückte mich dann aber an sich und küsste mich heftig zurück. Ich war so glücklich… Als ich den Kuss löste, waren wir beide ziemlich atemlos. „Daiki… Ich liebe dich!!“ Er sah mich mit einem sanften Blick an. „Ich dich auch, Suira. Und das wird sich niemals ändern, dass verspreche ich dir!“ Ich war so glücklich wie nie, als wir uns versprachen, uns nie zu trennen. Doch damals wusste ich nicht, was dann geschah. Kapitel 1: Auftrag im feindlichen Gebiet ---------------------------------------- „Suiraa!“ Seufzend drehte ich mich zu meinem Teampartner Gray Fullbuster um. „Was gibt’s, Gray? Und schrei hier nicht immer so rum, ich ja nicht taub!“ Grinsend hielt er einen Auftrag in die Höhe. „Der hier wäre doch etwas für uns. Ein paar Räuber zur Strecke bringen für 70.000 Jewel!“ Ich grinste. Wir hatten schon länger keinen Job mehr zu zweit erledigen können, weil Gray bei unserem letzten Auftrag ziemlich schwer verletzt worden war und er daraufhin eine lange Zeit hat aussetzen müssen. „Na gut, Gray. Wann gehen wir denn?“ „Wohin geht ihr?“ Natsu Dragneel schlug mir auf die Schulter und grinste mich an. „Verschwinde, Natsu! Wir haben einen Auftrag zu erledigen!“, rief Gray. Ich stand auf und lächelte Natsu entschuldigend an. „Tut mir leid, Natsu, aber er hat Recht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Na, meinetwegen“, sagte er und ging zum schwarzen Brett. Ich seufzte. Das mit den beiden wurde auch nicht einfacher, sondern schlimmer. Seit ich verkündet hatte, mit Gray anstatt mit Natsu ein Team bilden zu wollen, obwohl Natsu mich immerhin zur Gilde gebracht hatte. Aber ich war nun mal der festen Überzeugung, dass Gray als Eismagier besser zu mir, einer Wassermagierin passte als ein Feuermagier wie Natsu. Er würde schon darüber hinweg kommen. Hoffte ich. „-in einer Stunde wieder hier, einverstanden?“, fragte Gray gerade und riss mich damit aus meinen Gedanken. Ich sah ihn verwirrt an. „Äh, was?“ Ich erntete einen missbilligenden Blick. „Bist du schon wieder am Träumen gewesen? Ich habe dich gefragt, ob du damit einverstanden bist, wenn wir uns hier gleich in einer Stunde wieder treffen und dann losgehen. Mit Mira habe ich schon alles geklärt.“ „Oh, ähm, ja klar, kein Ding“, erwiderte ich verlegen. Er nickte zufrieden und verließ den Raum. Mirajane lächelte mich an. „Ist nicht immer einfach mit ihm, was?“ Ich schüttelte seufzend den Kopf. „Nee, wirklich nicht. Aber ich habe es mir ja so ausgesucht. Naja, ich muss dann auch los. Wenn ich zu spät komme, darf ich mir das den ganzen Weg anhören. Bis später Mira!“ Mit einem letzten verstohlenen Blick auf Natsu verließ auch ich den Raum, aber ich spürte, wie sein Blick mir folgte. Kurz nachdem die Tür zugefallen war, hörte ich Natsu wütend schreien und schon brach in der Gilde die Hölle los. Kichernd ging ich nach Hause. Dort angekommen, schnappte ich mir sofort meinen Rucksack und fing an zu packen. Zahnbürste, meine Ersatzklamotten, etwas zu essen und was man als Mädchen sonst noch braucht. Als ich fertig war, betrachtete ich schweigend das Foto auf meinem Nachttisch, auf dem ich mit einem Jungen mit auffallenden, hellblauen Augen und hellgrünem Haar zu sehen war. Wir beide grinsten frech in die Kamera und der Junge hatte mir den Arm um die Schultern gelegt. „Daiki…“, murmelte ich leise und strich zärtlich über das Glas. Kurz entschlossen packte ich das Foto mit in den Rucksack. Als ich wieder in der Gilde eintraf, wartete Gray schon ungeduldig auf mich. „Beeil dich mal ein bisschen, Suira! Du brauchst immer viel zu lange!“ Ich seufzte. Manchmal nervte er ja schon ein wenig. „Gray, ich bin immer noch pünktlich, also reg dich nicht auf.“ Er murmelte noch etwas vor sich hin, was ich leider nicht verstand. „Können wir dann los?“ Er nickte. „Klar, aber ich muss dich warnen: Die Stadt, wo wir hinmüssen, ist Horia.“ Ich starrte ihn entsetzt an. „Was?! Spinnst du?! Wieso ausgerechnet Horia?! Diese Stadt gehört Holy Nightmare! Wenn die mitbekommen, dass zwei Magier aus Fairy Tail dort sind, müssen wir uns gegen eine ganze Gilde behaupten! Das sind unsere Feinde!“ Er packte mich an den Oberarmen und sah mich eindringlich an. „Suira, es wird nichts geschehen. Sie werden nicht einmal mitbekommen, dass wir dort sind!“ Ich schnaubte. „Gut, und wenn doch, ist es deine Schuld!“ Er nickte todernst. „Ich weiß.“ Langsam entspannte ich mich wieder. „Okay. Dann auf nach Horia!“ Wenn nur der berühmte Lichtmagier mit dem Beinamen Heiliges Licht nicht bei Holy Nightmare wäre… Kapitel 2: Horia ---------------- Es war keine lange Reise, zwei bis drei Stunden höchstens, doch je näher wir Horia kamen, desto unruhiger und angespannter wurde ich. Gray bemerkte es und drückte hin und wieder meine Hand. Es war beruhigend zu wissen, dass er immer da war, wenn ich Hilfe brauchte oder es mir nicht gut ging. Seit ich Fairy Tail beigetreten war, verstand ich mich super mit ihm und wir unterstützten uns gegenseitig. Doch manchmal hatte ich das Gefühl, dass Gray mehr als auf Freundschaft aus war, aber für mich war, bis jetzt zumindest, ein guter Freund, nicht mehr und nicht weniger. Als der Zug schließlich in Horia anhielt, zitterten meine Hände wie verrückt, doch als Gray sie ergreifen wollte, entzog ich mich ihm und schüttelte den Kopf. Gray ließ sich nichts anmerken und holte unsere Taschen, doch ich wusste, dass ich ihn verletzt hatte. Es tat mir im Herzen weh zu sehen, wie sehr er sich anstrengte, mich nicht zu verletzen und mir ein guter Freund zu sein. Als er mir meinen Rucksack hinhielt, schulterte ich ihn und er ging, ohne ein Wort zu verlieren, zu unserem Hotel. Ich folgte ihm schweigend und raffte meinen Mantel enger um mich, der mein rotes Fairy Tail - Symbol am rechten Oberarm verdeckte. Ich sah mich immer und immer wieder verstohlen um, bis Gray schließlich doch meine Hand nahm, mich zu sich heran zog und „entspann dich, sonst fällst du nur auf!“, murmelte. Gänsehaut überzog meine Arme und er kam mir noch näher. Plötzlich fiel mir auf, wie gut Gray eigentlich aussah, wie gut ihm sein dunkelblaues Haar stand und wie ernst und trotzdem irgendwie sanft seine dunklen Augen waren. Er ließ mich abrupt los und ging weiter. Völlig verwirrt folgte ich ihm und den Rest des Weges dachte ich nicht mehr an Holy Nightmare, sondern nur noch daran, wieso ich mich nicht einfach in ihn verlieben konnte. Als wir schließlich eincheckten, wurde es bereits dunkel und wir beschlossen, erst morgen mit dem Auftrag zu beginnen. Ich gönnte mir ein Bad in der heißen Quelle des Hotels, doch wirklich entspannen konnte ich mich nicht. Ich fühlte mich schutzlos und ausgeliefert in der Stadt der feindlichen Gilde und kam einfach nicht zur Ruhe. Schließlich gab ich es auf und stieg aus dem Wasser und zog mir einen Yukata an. Ich griff mir meine Sachen und ging auf unser Zimmer. Gray und ich hatten es nicht für nötig befunden, zwei getrennte Zimmer zu nehmen. Das wäre nur teurer geworden und es gab absolut keinen Grund dazu. Wenn wir uns umzogen, konnten wir das genauso gut im Bad tun. Ich warf meinen Rucksack auf meinen Futon und streckte mich darauf aus. Ich starrte die Decke an und wartete darauf, dass Gray in das Zimmer zurückkehrte, damit wir besprechen konnten, wie wir morgen vorgehen wollten und wie war das mit Holy Nightmare regeln sollten. Doch irgendwann fielen mir die Augen zu und ich schlief ein. Als ich meine Augen wieder öffnete, blieb ich still liegen. Ich hatte wieder von ihm geträumt. Wieder von diesen faszinierenden hellblauen Augen, die mir überall hinfolgten. Wieder von diesem unglaublich weichem, hellgrünem Haar. Ich hatte wieder von Daiki geträumt. Seufzend setzte ich mich auf. So konnte das doch nicht weitergehen. Ich spürte, wie mich jemand ansah und drehte mich hastig um. Gray sah mich mit einem unergründlichen Blick an und ich sah an mir herunter. Etwas geschockt bemerkte ich, dass ich immer noch meinen Yukata trug und dieser nicht mehr alles verdeckte, was er eigentlich sollte. Rasch zog ich ihn über meiner Brust zusammen und lief rot an. Es war ein Fehler gewesen, nicht auf ein eigenes Zimmer zu bestehen. „Gray, ich habe gestern noch auf dich gewartet…“ „Ich weiß, tut mir leid.“ Bei seiner kalten Stimme erschrak ich. Was war denn passiert, während ich geschlafen hatte? „Gray, was ist lo-?“ „Gar nichts, Suira!“, unterbrach er mich unwirsch. Ich zuckte zurück. „O-Okay…“ Er vergrub das Gesicht in den Händen und seufzte leise. Ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Was war nur los mit ihm? „Suira… Kann ich dich was fragen?“ Mein Herz setzte kurz aus. Oh Gott, was kam denn jetzt? Doch ich nickte. „Klar, schieß los“, sagte ich möglichst ungezwungen. „Wer ist Daiki?“, fragte er leise. Ich starrte ihn an. Woher wusste er von Daiki? Als ich ihn danach fragte, sah er mich ungläubig an. „Du hast geredet. Sehr viel. Und dauernd fiel dieser Name, Daiki. Es hörte sich so an, als wäre er verschwunden oder so…“ Ich wandte mich von ihm ab. „Ja, er ist verschwunden. Daiki ist ein sehr guter Freund von mir.“ Ich spürte seinen Blick im Rücken. „Was ist denn passiert?“ „Ich will nicht darüber reden!“, fauchte ich ihn an. Er zuckte zusammen. „Ähm, okay…“ Ich drehte mich wieder zu ihm um. „Also, dieser Auftrag. Wie gehen wir vor?“ „Welch-? Achso, ja. Ich war gestern Abend noch bei unserem Auftragsgeber und mir wurde gesagt, dass die Verbrecher im Wald ihren Stützpunkt haben. Sie sollen angeblich die meiste Zeit dort sein, es wird also kein Problem, sie zu finden.“ Ich nickte. „Alles klar, weißt du, ob Magier dabei sind?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, keine Ahnung. Aber selbst wenn, dass wird kein Problem für uns zwei sein, denke ich.“ Er grinste mich frech an und ich konnte nicht anders, als zurück zu grinsen. Ich konnte ihm einfach nicht böse sein und außerdem konnte er ja für die Geschichte mit Daiki nichts… „Stimmt.“ Ich stand auf und schnappte mir meine Sachen und verschwand ins Badezimmer. Während ich mich fertig machte, grübelte ich über Daikis und meine Vergangenheit. Er hatte mir damals das Leben gerettet, noch bevor ich Fairy Tail beitrat. Doch als ich eines Tages in unsere Hütte zurückkehrte, war er verschwunden. Spurlos. Ich hatte ihn gesucht, ewig war ich im Wald herumgeirrt, bis ich Natsu begegnet war. Er hatte mich nach Fairy Tail mitgenommen, kurz nachdem er bemerkt hatte, dass ich eine Wassermagierin war. Ich seufzte und stützte mich auf das Waschbecken und betrachtete mich im Spiegel. Das war vor drei Jahren gewesen und seitdem hat mir all das keine Ruhe gelassen. Ich zuckte zusammen, als Gray ungeduldig an die Tür klopfte. „Bist du bald mal fertig? Wir müssen bald mal los, Suira!“ Ich seufzte. Gray stand Natsu in nichts nach, was Ungeduld betraf. Nicht, dass er das je zugeben würde. Als ich die Tür öffnete, stand er ungeduldig davor und tappte mit dem Fuß auf dem Boden. Ich ignorierte ihn und ging zu meinem Rucksack, um meine Sachen zu verstauen. „Ist er das?“ Ich fuhr erschrocken herum, als Grays Stimme direkt an meinem Ohr ertönte. „W-was?“ Er sah mich unverständlich an. „Na, der Kerl. Ist das dieser Daiki?“ Ich schob das Foto schnell nach ganz unten in den Rucksack hinein. Ich starrte zu Boden, als ich leicht nickte. „Ja. Das ist Daiki Keda.“ Er sah mich mit einem seltsamen Blick an. „Er ist nicht nur ein guter Freund, oder?“ Ich starrte ihn an. „Ist das so offensichtlich?“ Er lächelte leicht. „Wenn man dich nachts nach ihm schreien hört, ja.“ Schamesröte überzog mein Gesicht. „W-was?“ Oh Gott, wenn das stimmte… Er sah mir immer noch fest in die Augen. Er war schon die ganze Zeit so seltsam… Ich schloss kurz die Augen. Das konnte doch alles nicht wirklich wahr sein. Ich hatte es so lange geschafft, meine Suche und meine Geschichte mit Daiki für mich zu behalten, doch jetzt drohte alles ans Licht zu gelangen. Ich wollte Gray gerade darum bitten, es niemandem zu verraten, als er seine Arme um mich schloss und mich küsste. Nein, nicht sanft und fragend, wie man es vielleicht in so einer Situation erwartet. Er küsste mich fest und fordernd, als ob er keine Gegenwehr erwartete oder dulden würde. Ich war im ersten Moment so erschrocken, dass ich mich nicht rühren konnte. Gray sah es als Bestätigung. Er vergrub seine Hand in meinem Haar und zog mich noch näher zu ihm heran. Als seine Zunge über meine Lippen strich, erwachte ich aus meiner Starre. Ich versuchte, ihn wegzuschieben, doch er achtete nicht darauf. Als ich ihn schlagen wollte, hielt er mit Leichtigkeit meine Hände fest und drückte mich zu Boden. _______________________________________ Gomen an alle Gray-Fans >.< Ich bin selber einer ;) Aber das passte hier grad so gut... Tut mir leid <.< Eure Haruka-Chan Kapitel 3: Heiliges Licht ------------------------- Panisch trat ich um mich und erwischte ihn so hart, dass er zur Seite flog und gegen die Wand knallte. Schnell setzte ich mich auf und wich an das andere Ende des Zimmers zurück. Er sah mich verletzt an. „Suira…“ „Gray, verdammt, was ist mit dir los?! Du bist doch sonst nicht so!“, brüllte ich los und er zuckte zusammen. „Suira, es tut mir leid, okay?! Das ist… Ich kann das nicht! Ich halte das nicht mehr aus!“ Ich starrte ihn an. „Was hältst du nicht mehr aus, Gray?“ Er vergrub das Gesicht in den Händen. „Alles! Suira, bist du wirklich so blind? Das macht mich wahnsinnig! Wer ist dieser Daiki?! Was hast du mit ihm zu tun?!“ Wut wallte in mir auf. Gray benahm sich wie ein eifersüchtiger Freund! „Hör mal zu, Gray. Das geht dich absolut nichts an, was ich mit Daiki zu schaffen habe! Das war vor meiner Zeit bei Fairy Tail und ich quetsche dich ja auch nicht darüber aus, was du früher gemacht hast!“ „Ist ja gut…“, murmelte er und stand auf. „Komm, wir haben noch etwas zu erledigen.“ Ungläubig sah ich ihn an. Seine Themensprünge verwirrten mich jedes Mal aufs Neue, doch auch ich stand auf. „Okay.“ Wir verließen das Hotel, ohne noch ein weiteres Wort über die Geschehnisse von eben zu verlieren und das war auch gut so, denn ich kochte innerlich immer noch vor Wut und wenn Gray wieder damit angefangen hätte, hätte ich ihn so fertig gemacht, dass danach wohl kaum noch ein gemeinsamer Auftrag möglich gewesen wäre. Also gingen wir zur Waldhütte, wo uns die Räuber auch schon mit Katanas und allen möglichen Waffen begrüßten, doch es waren keine Gegner für uns. Mühelos flutete ich die Hütte und Gray fror sie blitzschnell ein. Es waren keine Magier unter ihnen. Als wir sie fesselten, hatte ich mich wieder halbwegs beruhigt und konnte Grays zufriedenes Grinsen auch wieder erwidern. Als wir lachend die Hütte verließen und uns bereits Natsus Gesicht vorstellten, wenn er erfuhr, wie einfach dieser Auftrag gewesen war, stand vor der Hütte ein Junge. Ein Junge mit hellgrünem Haar und hellblauen Augen. Ruckartig blieb ich stehen. Seine Augen weiteten sich entsetzt, als der Blick des Jungen zu meinem Gildenzeichen an meinem rechten Oberarm wanderte. Ich sah ihm ins Gesicht. Sein Gesicht zierten die violetten Zeichen Holy Nightmares. Mein Herz sank in die Knie. Daiki war ein Mitglied bei Holy Nightmare. Gray neben mir ging sofort in Kampfposition und rief: „Eishammer!“ und griff Daiki direkt an. Ich konnte mich nicht rühren, ich konnte nicht begreifen, dass Daiki, mein geliebter Daiki, jetzt mein Feind sein sollte. Diese hellblauen Augen, die mich immer so liebevoll angesehen hatten, sollte ich nun zum erlöschen bringen? Auch Daiki bewegte sich nicht, er starrte mir immer noch auf den Oberarm. Doch als Gray direkt vor ihm stand, löste er sich aus seiner Erstarrung. Er packte Gray mühelos am Handgelenk und verdrehte ihm den Arm, bis Gray schmerzerfüllt aufschrie. Erst dann ließ Daiki ihn los und Gray taumelte von ihm weg. Ich konnte erkennen, dass nicht nur Kraft, sondern auch Magie im Spiel gewesen war, Gray war erfüllt von Daikis Lichtmagie. „Verdammt, Suira!“ Ich sah Gray an. „Was ist mit dir los?! Der Typ ist von Holy Nightmare!“ Ich nickte. „Ich weiß.“ Als Gray in eine Lichtsäule gehüllt wurde, zuckte mein Blick wieder zu Daiki, dessen weißer Mantel auf dem Boden lag und er auf Gray zeigte. Er würde ihn umbringen. Bei dieser Erkenntnis konnte ich mich endlich wieder bewegen. Ich konzentrierte meine Magie und ein Wasserschwall riss Daiki mit sich. Gray ging neben mir in die Knie, doch er schaffte es, das Wasser mit messerscharfen Eisstücken zu füllen. Ich stützte Gray so gut es ging, versuchte mir einzureden, dass wir es geschafft hätten. Ich versuchte es, bis Daiki direkt vor mir auftauchte und mir beinahe zärtlich die Hand an die Wange hielt und erst dann bemerkte ich, dass ich weinte. Dann blitzte grelles Licht auf und ich fiel in die Dunkelheit. Grays Schreie erfüllten meine Ohren und dann wurde es still. Mir tat jeder einzelne Knochen im Körper weh. Als ich versuchte, meine Hand zu bewegen, zitterte ich am ganzen Körper. Langsam öffnete ich die Augen und sofort sah ich den mir gegenüber liegenden Gray, der mich mit schmerzverzerrtem Gesicht ansah. „Sui…ra…“ Ich spürte, wie langsam meine Kraft zurückkehrte und bemerkte den stetig fallenden Regen. Wasser. „War das …?“ Ich brachte seinen Namen nicht über meine Lippen. Daiki. Er hatte uns angegriffen. Gray nickte leicht und zuckte sofort zusammen. „Das war ein Typ von Holy Nightmare… Ich schätze mal, wir hatten die Ehre, ihren Trumpf, das Heilige Licht, kennenzulernen. Und verdammt, der Kerl ist stark.“ Langsam und vorsichtig richtete ich mich auf. Das Wasser um mich herum stärkte mich mehr und mehr. Ich sammelte es um meine rechte Hand herum und ließ die Kraft in mich über gehen. „Verstehe…“ Etwas rutschte von meinen Schultern und als ich den Stoff ansah, fiel das gesammelte Wasser zurück zu Boden. Meine Magie konnte es nicht mehr kontrollieren. Es war Daikis Mantel, der über mich gebreitet gewesen war. Ich krallte die Finger in den weißen, weichen Stoff und heiße Tränen sammelten sich in meinen Augen. Daiki hatte mich erkannt, er hatte gewusst, wen er vor sich gehabt hatte und gegen wen er kämpfte. „Wieso?“, flüsterte ich. Wieso hatte er all das getan? „Suira?“ Mein Blick flog zu Gray, der mich immer noch gequält ansah. „Alles okay?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Gar nichts ist okay.“ Ich ließ den Mantel los und sammelte wieder meine Magie. Das Wasser begann sofort, sich um meine Hand zu sammeln und ich leitete die Kraft des Wassers zu Gray. Er seufzte erleichtert auf und entspannte sich etwas. Kapitel 4: Neue Probleme ------------------------ Gomen, dass die Kapitel immer ziemlich kurz sind, aber ich schreibe das eigentlich nicht nach Kapiteln und stückle das dann immer so, wie es grad am besten passt >.< Tut mir leeeid >.< ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Danke.“ Ich nickte ihm leicht zu. Ich machte weiter, doch meine Gedanken wanderten bereits wieder zu Daiki. Er hatte sich sehr verändert. Sein Gesicht war schmaler und seine Augen, die früher immer warm und zärtlich waren, sahen nun kalt und emotionslos aus. Meine Finger tasteten wieder nach dem Mantel und krallten sich hinein. Was war geschehen, dass er so geworden ist? Wieso musste er bei Holy Nightmare sein? Gray setzte sich langsam auf. „Danke, Suira.“ „Mh? Ja, kein Ding…“, murmelte ich. Daiki hatte auch nicht gewusst, dass ich bei Fairy Tail war. Seine Reaktion, als er das Mal sah, verwirrte mich. Er sah so schockiert aus… „Suira?“ „Äh, was?“ Er sah mich verständnislos an. „Was ist los?“ „Dieser Typ… Ich weiß, wer das ist.“ Seine Augen weiteten sich. „Was? Wer war das?“ „Das Heilige Licht Holy Nightmares. Daiki Keda. Er war schon immer ein starker Lichtmagier und hat praktisch keinerlei Schwächen.“ Entsetzen schlich sich in seinen Blick. „Daiki? Etwa der Daiki, den du suchst?“ Ich nickte stumm. Ich traute meiner Stimme nicht. „Das tut mir leid.“ Ich lächelte leicht und stand wacklig auf. Ich wollte nicht länger hier verweilen und über Daiki reden. Ich half auch Gray hoch und wir gingen langsam zurück nach Horia. Wir hatten keinerlei Bedenken, die Verbrecher allein zu lassen, Gray hatte sie eingefroren. Daikis weißen Mantel nahm ich mit. Mit jedem Schritt tat mein Körper mehr weh und ich hatte mörderische Kopfschmerzen, doch ich sagte nichts. Gray verzog gelegentlich das Gesicht und biss die Zähne zusammen. Ich wollte nicht nachfragen, was Daiki noch getan hatte, dass Gray so verletzt war. Ich wusste nicht, ob ich es ertrug, zu erfahren, wie sehr er sich verändert hatte. Im Hotel angekommen, packten wir augenblicklich und gingen zu unserem Auftraggeber. Er übergab uns ohne viele Worte die 70.000 Jewel und wir gingen daraufhin ohne Umwege zum Bahnhof. „Suira, es tut mir leid, was da passiert ist.“ Überrascht sah ich Gray an. „Wieso? Du kannst doch nichts dafür, dass Da- er jetzt bei Holy Nightmare ist.“ Ich brachte seinen Namen nicht über meine Lippen. „Ich weiß. Aber ich muss dir etwas sagen…“ Ich hatte Angst. Was wollte er mir sagen? „Du darfst nicht weich werden. Er ist unser Feind.“ Ich erstarrte. Dann überrollte mich Wut. „Spinnst du? Glaubst du, nur weil ich Daiki gesucht habe und jetzt weiß, wo er ist, vergesse ich, dass Holy Nightmare unsere Feinde sind?! Für wen hältst du dich, mir so etwas zu unterstellen?! Ich werde nie vergessen, dass er zu den Feinden gehört!“ Er sah mich erleichtert an. „Okay, gut. Reg dich nicht auf, ich habe bei Fairy Tail schon so einiges mitbekommen und es ist meine Pflicht, dich daran zu erinnern.“ Ich seufzte. „Ja, du hast ja recht… Aber du könntest mir trotzdem mehr vertrauen.“ Er lächelte leicht. „Ja, tut mir leid.“ Wir stiegen in den Zug und fuhren nach Magnolia zurück. Die Fahrt über ließ Gray mich in Ruhe und ich konnte wieder meinen Gedanken nachhängen. Ich dachte an die Zeit mit Daiki, als wir noch in derselben Hütte wohnten, nachdem er mich vor einem Magier gerettet hatte. Er hatte mich gesund gepflegt und seitdem hatten wir zusammen gewohnt und füreinander gesorgt. Ich schloss die Augen. Egal, was mit Daiki geschehen war, ich würde es herausfinden. Zu Hause angekommen, überließ ich Gray den Bericht und ging sofort in meine Wohnung. Ich wollte nur noch baden und dann schlafen. Ich ließ mir heißes Wasser ein und genoss das heiße Bad. Es tat meinem schmerzendem Körper gut und ich schlief beinahe ein. Nach einer guten halben Stunde stieg ich aus dem Wasser, wickelte mich in ein weiches Handtuch und verließ das Bad. Ich ging in mein Schlafzimmer und zog mir meine Schlafsachen an, als ich aus dem Wohnzimmer etwas hörte. Genervt knallte ich die Schublade zu und rief: „Gray! Verschwinde aus meiner Wohnung! Ich will schlafen!“ Als hinter mir die Tür knarrte, drehte ich mich um und erstarrte. Es war weder Gray noch Natsu, der mich dreist angrinste. „Lässt du die Tür immer offen oder erwartest du noch jemanden?“ Ich war der Ohnmacht nahe, als ich seine vertraute, freche Stimme vernahm. „W-wieso bist du hier? Was willst du?“ Meine Stimme zitterte. War er wirklich hier? Er trat einen Schritt näher. „Ich wusste nicht, dass du bei Fairy Tail bist. Ist es schön da?“ Ich schluckte. „Komm mir nicht zu nahe…“ „Oder was?“ Ich konnte mich gegen ihn nicht wehren. Zu viel war geschehen, zu viele schöne Erinnerungen waren mit ihm verknüpft. „Ich weiß es nicht“, flüsterte ich wahrheitsgemäß. Sein hellgrünes Haar war durcheinander und seine wunderschönen, hellblauen Augen leuchteten. Doch all das stand in einem starken Kontrast zu seinen violetten Zeichen in seinem Gesicht. „So? Und wie willst du verhindern, dass ich dir noch näher komme?“ Daiki stand jetzt direkt vor mir, ich spürte seinen Atem in meinem Gesicht. „Ich weiß es nicht“, flüsterte ich abermals. Er lächelte leicht. „Du hast dich kaum verändert, Suira“, murmelte er und beugte sich zu mir herab. Bevor sich unsere Lippen trafen, drehte ich den Kopf zur Seite. „Daiki… Das geht nicht.“ Wir waren Feinde. Durch unsere Gilden gezwungen, uns zu hassen und zu bekämpfen. Und doch stand er nun hier, direkt vor mir und ich wollte, geschweige denn konnte, ihn nicht angreifen. „Es ist alles möglich, Suira. Du musst es nur wollen.“ Ich sah ihn an. Er hatte vollkommen recht. Ich schloss die Augen und er küsste mich. Erst sanft, fragend, dann zärtlich und leidenschaftlich. Er zog mich näher an ihn heran und ich vergrub meine Hände in seinem weichen Haar. Gilden und Feindschaft spielten keine Rolle mehr. Seine Finger spielten mit meinem nassen Haar und ich lächelte leicht. Es war, als würden nur wir zwei existieren. Die Tür flog auf und knallte gegen die Wand. Erschrocken ließ ich Daiki los und wich zurück. Mein Blick flog zur Tür und ich stand einem entgeisterten Natsu und einem wütenden Gray gegenüber. Daiki wirkte, als hätte man einen Eimer eiskaltes Wasser über dem Kopf entleert. „Suira!“ Ich sah Natsu vorsichtig an. „Ähm… Ja?“ „Bitte sag mir, dass das nicht der Typ von Holy Nightmare ist!“ Ich schluckte und schielte zu Daiki. Er sah wieder so kalt und unnahbar wie im Wald aus. „Und wenn es so wäre?“ Seine Stimme war wie Eis. Schockiert sah Natsu mich an. „Suira, dass ist jetzt nicht wirklich wahr oder?“ „Doch“, gab ich kleinlaut zu. Ich sah, wie Natsu die Augen schloss. Ich erwartete ein Geschrei seinerseits, dass alles von den Schränken fiel, doch er drehte auf dem Absatz um und stürmte aus der Wohnung. Gray blieb und sah aus, als würde er gleich alles zu Bruch schlagen. Kapitel 5: Das Ende ------------------- Ja, und hiermit sind wir auch schon beim letzten Kapitel angelangt ^^. Es ist nicht ganz so, wie es vielleicht manche erwartet haben... Ach egal, lest einfach selbst ^^ __________________________________________________________________________ „Verdammt, Suira!“ Ich spürte Daikis Blick auf mir ruhen. Es kam ganz auf meine Reaktion an, ob eine Zukunft mit ihm möglich war. „Was denn?“ „Er ist unser Feind!“, schrie Gray. „Ich kann aber keinen Feind in ihm sehen!“, brüllte ich zurück. Gray wich zurück, als hätte ich ihn geschlagen. „Um der Gilde willen musst du aber!“ Ich schüttelte den Kopf. „Gar nichts muss ich, Gray. Ich muss irgendwann sterben, ja. Aber ich muss nicht in einem Menschen einen Feind sehen, wenn ich ihn liebe. Das kann ich auch nicht tun.“ Er starrte mich an. „Du liebst den Feind! Du verrätst deine Gilde und deine Kameraden!“ Nun war es an mir, zurück zu zucken. Er hatte recht. Entschied ich mich für Daiki, verriet ich meine Gilde. Fiel meine Entscheidung auf meine Gilde, müsste ich früher oder später gegen Daiki kämpfen und um meiner Freunde willen alles daran setzen, ihn zu besiegen. „Gray… Zwing mich nicht, zu wählen. Bitte.“ „Früher oder später wirst du dich entscheiden müssen, Suira. Das muss jeder einmal im Leben tun, egal, wie hart es ist. Ich frage mich nur, ob du die richtige Wahl treffen wirst“, sagte er und verließ daraufhin den Raum. Ich taumelte auf mein Bett und ließ mich darauf sinken. Es war nicht fair. War es falsch, zu lieben? War es falsch, jemanden zu vermissen? Daiki legte die Arme um mich und setzte sich neben mich. „Es tut mir leid.“ Ich schüttelte den Kopf. „Braucht es nicht. Ich trage selbst die Schuld daran. Ich hätte es wissen müssen, dass ich einen großen Fehler begehe.“ Ich konnte das nicht. Die Gilde hatte mich gerettet, war immer für mich da, als Daiki mich verlassen hatte. Ich konnte sie nicht verraten. Ich sah ihm offen ins Gesicht. „Es tut mir leid, Daiki. Ich kann das nicht. Ich kann sie nicht verraten.“ Seine Augen weiteten sich leicht, bis sich schließlich Bedauern in ihnen einnistete. „Verstehe.“ Er stand auf. „Dann geh ich besser, bevor ich dir noch mehr Unannehmlichkeiten bereite.“ Daiki verließ fluchtartig den Raum und ich hörte, wie die Tür laut ins Schloss krachte. Mein Blick fiel auf seinen Mantel, der über der Stuhllehne hang. „Und was mache ich jetzt damit?“ Ich ging zum Stuhl und legte die Hand auf den weißen Mantel. Daiki. Meine Finger krallten sich in den weißen, weichen Stoff und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Daiki. Als es draußen knallte und ein ohrenbetäubender Schrei erklang, zuckte ich zusammen. Schnell zog ich mich um und stürzte aus dem Haus. Das war Levys Stimme, die schrie. Ich rannte, so schnell ich konnte, zu meiner Gilde und erstarrte, als ich sah, was geschehen war. Die Gilde war in einem riesigen, hellgrün leuchtenden Kristall eingeschlossen und ich sah, dass viele Magier darin eingeschlossen waren. „Wer war das?“, murmelte ich. Ich hörte ein glockenhelles Lachen hinter mir. Blitzschnell drehte ich mich um. „Ametia!“, zischte ich das blonde Mädchen mit den zwei Zöpfen an, das vergnügt lachte. Auch sie trug die Gildenzeichen Holy Nightmares und alles, was ich wusste, war, dass sie Daikis Teampartnerin und sehr stark war. Sie benutzte Kristallmagie. „Suira. Wie schön, du bist ja auch noch da. Bist du vielleicht ein Gegner für mich?“ Ich starrte sie an. „Wo sind die anderen?“ Sie nickte zum Kristall. „Die meisten sind da drin.“ Ich sah, wie andere Mitglieder der feindlichen Gilde gegen Fairy Tail kämpften. Gray und Natsu waren nicht dabei… „Wassermagie: Gefängnis!“ Ametia kristallisierte das Wasser und schickte es in Form von Speeren zurück. Ich wich aus und versuchte erneut, sie einzusperren. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich Gray, der das Wasser gefror. Ametia lachte und mit einem kleinen Wink ihrer rechten Hand schloss sie Gray bis zum Hals in messerscharfen Kristall ein. Er verzog das Gesicht und versuchte, nicht an den Kristall zu kommen, was mit Sicherheit seinen Tod bedeutet hätte. „Ametia!“ Ich drehte mich zu Daiki um, der wütend angerannt kam. „Was soll das?! Wieso greift ihr Fairy Tail an?!“ Sie sah ihn abschätzend an. „Weil sie es verdient haben.“ Seine Hand packte sie am Hals und hob sie hoch. „Spinnst du?! Gildenkriege sind verboten!“ Ihre Augen blitzten und ich sah noch, wie sie die Hand hob. Blut spritzte auf und ich bekam etwas ins Gesicht. Ich schrie gellend auf und stürzte zu ihm, fing ihn auf, bevor er zu Boden fiel. Daikis Brust war von einem hellgrünen Kristall durchbohrt worden. Das Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben, doch seine Augen waren leer. „Verräter“, zischte Ametia und spuckte neben ihm auf den Boden. „So einer wie du hat es nicht verdient, in unserer Gilde zu bleiben!“ Meine Hände zitterten, als ich ihm die Augen schloss. Meine Tränen tropften auf sein blutiges Gesicht und sanft wischte ich das Blut weg. Daiki war tot. Schluchzend vergrub ich das Gesicht in den Händen. Ich hatte keine Chance mehr gehabt, ihm zu sagen, was ich empfand. Wir hatten uns im Streit getrennt. „Daiki!“, schrie ich und meine Finger krallten sich in seine leblose Brust. „Daiki, wach wieder auf! Wach wieder auf, bitte!“ Doch er tat es nicht. „Suira!“ Ich erstarrte bei Grays Stimme. „Suira, er wacht nicht wieder auf!“ Ich wusste es, ich wusste es ganz genau. Ich wusste, ich hatte ihn verloren. Für immer. Und das konnte ich Ametia niemals verzeihen. Mein Blick zuckte zu ihr. Sie stand ruhig da, ganz Herrin der Lage, ja, sie wirkte sogar amüsiert. Hass kam in mir auf. Sie hatte mir das genommen, was mir am meisten bedeutete. Ich begriff, dass Daiki mir immer mehr bedeutet hatte als die Gilde. Nur war es jetzt zu spät. Ich hob die Hand, spürte, wie mich meine Magie durchströmte. Ich würde Daiki folgen. Bald. Doch erst hatte ich noch etwas zu erledigen. Ich sah Ametia an. „Stirb.“ Mit einer felszerschmetternden Gewalt schoss das Wasser auf sie zu, sie versuchte, es zu blocken, es einzuschließen, doch vergebens. Das war keine normale Magie. Das war tödliche Magie, die den eigenen Körper als Tribut forderte. „Suira!“ Grays Stimme schien von weit her zu kommen, ich hörte die Stimmen der anderen. Ich spürte, wie sich Ametias Kristallmagie auflöste. Ich hatte es geschafft. Mein Arm sank herab und ich spürte, wie sich mein Sichtfeld verdunkelte und alles verschwamm. Meine Kraft verließ mich nach und nach, ich hörte alles wie durch einen Tunnel, ich spürte kaum, wie jemand die Arme um mich legte. Aber das war okay so. Ich konnte gleich endlich bei ihm sein, ohne Verrat zu begehen oder jemanden zu verletzen. Ich griff nach Daikis kalter Hand. „Ich bin gleich bei dir“, flüsterte ich. „Suira!“ Gray schrie neben mir, ich spürte Natsus Verzweiflung. „Es tut mir leid. Sagt den anderen, das ich sie alle liebe, ja? Und auch ihr beide: Vertragt euch, streitet euch nicht immer.“ Gray schüttelte den Kopf, ihm standen Tränen in den Augen. „Suira… Ich-“ Ich schüttelte den Kopf. „Behalt es für dich, ja?“ Ich schloss die Augen. Ich war bereit zu gehen. Es tat überhaupt nicht weh. Ich wollte zu ihm. Ich ließ alles gehen, was mich an mein Leben band, vertraute darauf, Daiki wiederzusehen. Ich atmete aus. Es war vorbei. __________________________________________________________________ So, das war's mit "Wasser bahnt sich seinen Weg". Ja, ich gebe zu, das Ende ist ziemlich traurig, aber mir gefiel ein Happy End an der Stelle einfach nicht. Vielleicht schieb ich noch einen Epilog hinterher, mal gucken ^^ Arrigatou an alle, die es gelesen haben Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)