What are you fighting for...? von 13thCat (Sesshoumaru x OC ?) ================================================================================ Kapitel 3: Kälte ---------------- Später am selben Tag, saßen die beiden ungleichen Reisegefährten an einem kleinen Feuer beisammen und grillten den Hasen und die gefundenen Pilze. Ichiros Augen wurden immer größer, als sich der Geruch des gegrillten Fleisches auf der Waldlichtung ausbreitete. „Du sabberst.“, stellte das Mädchen belustigt fest und streichelte dem Fuchs über den Kopf. So wohl hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. „Was denkst du Ichi, wird uns jemand helfen?“ Mit zittriger Stimme sprach sie mit ihrem Schützling. Bis zum Hals war sie im eiskalten Fluss untergetaucht. „D…Daran werde ich mich wohl n…nie gewöh…öhnen.“, fuhr sie fort, ehe sie sich aus dem Wasser erhob und sich zum Trocknen in das Gras setzte. Der Kleine steckte seinen Kopf in den Lederbeutel und zog die Decke hervor, die er anschließend zu Naoko schleifte. „D…Danke.“, stotterte sie und hüllte sich in dem Tuch ein. Erst nach wenigen Minuten hörte das Zittern auf und ihr Körper wärmte sich langsam wieder auf. „Es ist ganz schön kalt geworden.“, flüsterte sie mehr zu sich selbst als zu Ichiro, doch natürlich hörte er es. „Wir sollten uns wieder auf den Weg machen.“ Schon den halben Tag war das seltsame Gespann wieder unterwegs. Mit leerem Magen spazierten sie durch den immer noch dichten Wald. „Hat dieser Wald denn gar kein Ende? Wo ich auch hinsehe, sehe ich nur Bäume.“ Noch nie war das Mädchen so weit von ihrem Dorf weg gewesen. „Und Beeren haben wir auch keine mehr…“, fügte sie murmelnd hinzu, ehe sie gedankenverloren seufzte und zum Himmel aufblickte. Dunkle Wolken zogen auf und begannen die Sonne zu verdecken. Das konnte man sogar durch das dichte Blätterdach erkennen. „Na toll, bald wird es regnen und wir können auf dem nassen Boden schlafen, da wäre mir sogar noch die dunkle, einbruchsgefährdete Höhle lieber gewesen…“ Ich kann es mir nicht leisten jetzt krank zu werden. Ichiro, der besorgt zu seiner Reisepartnerin aufblickte, wusste wie schnell Menschen krank werden können und hoffte ebenfalls bald einen Unterschlupf zu finden, der trocken bleiben würde. Wenigstens so halbwegs… Nach nur wenigen Minuten konnte man ein leises tropfen hören, das langsam zu einem beruhigendem Rauschen wurde. Anfangs blieb der Waldboden noch trocken, doch nach und nach bahnte sich das Regenwasser einen Weg über die Blätter und Stämme der Bäume. Nebel zog auf und die Temperatur sank unaufhörlich. Beunruhigt sah Naoko sich um. Hier muss doch irgendwo eine Höhle sein… „Ichiro? Kannst du vorlaufen und eine Höhle suchen? Ich werde versuchen noch trockenes Feuerholz zu finden.“ Sofort machte sich der Kleine auf den Weg. Naoko sah ihm nach, bis er vollständig aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Hoffentlich passiert ihm nichts. Ein greller Blitz und der in einem Sekundenbruchteil folgende Donner, rissen sie aus ihren Gedanken und ließen sie erschrocken zusammenzucken. Ich muss Holz finden. bevor alles nass wird und wir in der Kälte schlafen müssen. Sofort setze die Kupferhaarige ihr Vorhaben in die Tat um, fand aber nur wenige Holzstücke, die noch nicht vom Regen aufgeweicht waren. Wenigstens werden nach dem Regen viele neue Pilze wachsen. Auf ihrer Suche nach Feuerholz fand sie auch noch einige essbare Wurzeln. Zwar war es nur wenig und auch nicht sehr schmackhaft, doch sie konnte froh sein bei diesem Wetter wenigstens irgendwas Essbares zu finden. Aber was ist mit Ichiro? Was soll ich ihm zu essen geben? Innerlich hoffte das Mädchen, dass er wenigstens noch etwas vom Hasen gesättigt war, auch wenn sie dies sehr stark bezweifelte. Immerhin war er ein Kind und hatte sich den ohnehin nur winzigen Hasen auch noch mit ihr geteilt. Andererseits war er ein Youkai und diese brauchten weniger Nahrung als Menschen… Kopfschüttelnd machte sie sich wieder auf die Suche nach Holz und Nahrung. Sie durfte nicht in Gedanken versinken, sie musste zuerst für sich und ihren Schützling etwas zu essen auftreiben. Viele Blitz- und Donnerschläge lang, suchte sie weiter und fand weder weiteres Holz noch Essen und Unterkunft schon gar keine. Das Mädchen klapperte mit den Zähnen, Haare und Kleidung waren völlig durchnässt, klebten an ihrer Haut, doch sie ignorierte es. Kämpfte sich tapfer weiter über die unzähligen, durch den Regen noch gefährlicher gewordenen, Stolperfallen des Waldes. „Beeren!“, stellte sie fröhlich fest, formte aus ihren schon blau werdenden Lippen ein Lächeln und rannte vorsichtig auf den Strauch zu, nur um enttäuscht festzustellen, dass es sich um giftige handelt. . Mut- und kraftlos ließ sie sich auf die Knie sinken und lehnte sich gegen einen durchnässten Baumstamm. Ich hätte nie von zu Hause fortlaufen sollen, was kann ich schon ausrichten? Müdigkeit breitete sich aus und drohte das Mädchen zu übermannen, doch sie hielt sich tapfer wach. ❈❀❁❀❈ „Mein Herr.“ Ein Diener kniete sich vor das Oberhaupt der Saranas. Takeru. „Wir konnten Eure Tochter nicht finden, ebensowenig wie wir neue Youkais aufspüren konnten.“ Takeru verengte seine Augen zu schlitzen. „Was soll das heißen, ihr konntet keine Youkais finden?“ Überrascht hob der Kniende den Kopf. „Aber mein Herr, sorgt ihr Euch gar nicht um Eure Tochter?“ „Die ist ohnehin schon tot.“ Er wandte den gelangweilten Blick zu dem Fenster. „Und wenn nicht, dann wird das das Gewitter erledigen.“ Seine Stimme war emotionslos, beinahe gleichgültig. Erschrocken blickte der ebenfalls anwesende Takeo zu dem einflussreichen Mann. „Aber es geht um Naoko, sie ist deine… ich meine Eure… sie ist Eure To…“ Sofort unterbrach er Naokos ehemals besten Freund. „Naoko ist nicht meine Tochter. In dem Zeitpunkt, in dem sie dieses Haus verlassen hat, um irgendwelchen Monstern zu helfen, in diesem Zeitpunkt hat sie alle Bänder zu mir gekappt. In diesem Zeitpunkt ist sie für mich gestorben, es ist so, als hätte es sie nie gegeben, es hat sie nie gegeben.“ Seine Hände zitterten vor unterdrückter Wut, als er dem jungen Mann antwortete und sich anschließend erhob um den Raum zu verlassen. Dort hinterließ er zwei geschockte Personen… ❈❀❁❀❈ War es die wohlige Wärme eines Kamines, nach der sie ihre Finger ausstreckte? Zufrieden seufzte Naoko, doch etwas wollte nicht ins Bild passen. Dieses Gefühl, als würde jemand an ihrem Bein zerren. Als sie dann auch noch einen leichten stechenden Schmerz an diesem spürte, riss sie erschrocken die Augen auf. Das erste was sie sah, war trister, kalter Wald. Sie war eingeschlafen, hatte einen Traum… Aber wer hat dann an meinem Bein gezerrt? Vorsichtig wandte sie den Blick zu diesem und sah in die besorgten Augen Ichiros. „Ichiro?“, fragte sie mit leiser, kratziger Stimme. Ihr Hals schmerzte unangenehm und ihr war schrecklich kalt. Ihre Finger, die auf dem aufgeweichten Moos des Waldbodens ruhten, waren schon ganz rot und steif geworden. Der Kleine wand den Blick wieder ab und zerrte weiter an ihrem Bein, wollte sie dazu bringen aufzustehen. Laut bellte er sie an, klang verzweifelt dabei. Er sorgt sich um mich, will dass ich aufstehe. Naoko nahm ihre ganze Kraft zusammen und stemmte sich hoch. Fast hätten ihre Arme nachgegeben und sie wäre auf den harten Boden zurückgefallen, doch sie dachte nicht daran aufzugeben. Sie biss die klappernden Zähne zusammen und erhob sich endgültig. Ichiro nickte mit dem Köpfchen in eine Richtung und wartete darauf, das Naoko sich in diese bewegte. Als sie den ersten Schritt tat, rutschte sie auch gleicht auf einem nassen Blatt, das auf einer rutschigen Wurzel lag aus, konnte sich aber noch an einem Baum abstützen. Ich muss besser aufpassen… Der Kleine Youkai trat langsam wieder neben sie und wartete bis sie einen weiteren Schritt tat. So kamen sie langsam voran und kamen nach sich ewig lang anfühlenden zehn Minuten bei einer kleinen Höhle an. „Ichiro, du hast wirklich eine Höhle gefunden.“ Dankbar sah sie den kleinen Fuchs an und bewegte sich auf den kleinen Eingang dieser zu. Die Höhle war zwar nur klein, doch für sie und Ichiro reichte es völlig. Erschöpft lehnte sich Naoko an die kalte Felswand. „Na, wollen wir uns ein Feuer machen?“, fragte Naoko mit kränklicher Stimme und erntete ein zustimmendes Bellen. Schnell kramte sie ihre Feuersteine hervor, unterdrückte den Drang an die schönen Zeiten ihrer Kindheit zu denken und entzündete ein wärmendes Feuer. Hoffentlich hält es wenigstens die Nacht über, es ist wirklich nur wenig Holz… Hunger hatte das Mädchen keinen mehr, sie wollte nur noch schlafen, also nahm sie ihre Decke und kuschelte sich damit in die am weitesten vom Eingang entfernte Ecke. Ich darf nicht krank werden. Auf keinen Fall. Würde ich jetzt eine Lungenentzündung bekommen, wäre das mein Todesurteil… Morgen muss ich unbedingt Kräuter gegen meine Halsschmerzen suchen. Mit glasigen Augen blickte sie zu ihrem Retter. Ohne ihn wäre sie wohl erfroren, oder endgültig krank geworden. Sind wir jetzt Quitt? Ich habe ihm das Leben gerettet und er mir… Und doch bleibt er noch bei mir. Sie lächelte ihren Schützling an und flüsterte ein leises „Danke.“, Der Youkai nickte und schien ebenfalls zu lächeln. Anschließend tapste er zu Naoko und kuschelte sich eng an sie. Diese deckte ihn mit der Decke zu und so waren beide geschützt vor der Kälte und dem Regen. Geschützt vor allem Bösen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)