What are you fighting for...? von 13thCat (Sesshoumaru x OC ?) ================================================================================ Kapitel 9: Ich hasse dich? -------------------------- Naoko kam es plötzlich gar nicht mehr so schlimm vor mit Sesshoumaru zu reisen, denn sie hatte sogar schon einmal ein einigermaßen normales Gespräch mit ihm geführt. Insgeheim war sie auch froh, dass ihre Mutter diese Welt im Guten in Erinnerung behalten würde und diesen Durcheinander nicht sehen musste. Sie war froh Ichiro und Rin um sich zu haben und merkte erst da, dass sie gar nicht so alleine war wie sie immer glaubte. Im Gegenteil, sie hatte Verbündete, mit denen sie Seite an Seite für eine bessere Zukunft kämpfen würde. Noch immer sprach Naoko mit der kleinen Rin und die zwei lernten sich immer besser kennen und entdeckten auch viele Gemeinsamkeiten. Ihrer beider Lieblingsfarbe beispielsweise war orange. „Wo ist eigentlich mein Kochkessel?“, fragte Naoko erschrocken, als sie mit Rin gerade über verschiedene Arten von Gemüseeintopf mit Kräutern sprach. „Den schleift uns Meister Jaken doch schon die ganze Zeit hinterher.“, erwiderte die Kleine und deutete nach hinten. Tatsächlich stand dort in etwa fünfzig Metern Entfernung Jaken und atmete schwer, den Kochkessel neben sich und die Arme an den Knien abgestützt. „Der arme wird sich noch umbringen.“, murmelte Naoko besorgt, erhielt jedoch nur ein lockeres „Das ist er schon gewohnt.“ von Rin. „Besonders seit Ah-Uhn nicht mehr da ist… Jetzt muss er nämlich den ganzen Proviant tragen.“ An einer Lichtung mit einem großen Fluss in der Nähe, hielt die Reisegruppe. „Bleibt hier solange ich weg bin, ihr habt die Erlaubnis zum Fluss angeln zu gehen, aber keinen Schritt weiter. Bei Sonnenaufgang bin ich zurück.“ Naoko wunderte sich sehr über seine plötzliche Gesprächigkeit, sagte aber nichts. Stattdessen nahm sie Rin bei der Hand und zog sie mit sich. „Komm, gehen wir angeln.“ Ichiro folgte ihnen. „So wartet doch auf mich ihr Gören!“, wetterte ihnen der Kappa nach und nahm die Verfolgung auf. Den Kessel und den restlichen Proviant ließ er liegen. Nur drei Minuten war der große, klare Fluss entfernt, der sich in der Sonne glitzernd durch die Landschaft schlängelte. Schon von weitem konnte man die große Fischpopulation ausmachen und den hungrigen Mädchen lief das Wasser im Mund zusammen. „Passt doch auf!“ Mit erhobener Faust schimpfte Jaken los, doch wie sollte es auch anders sein, als das keiner ihm Aufmerksamkeit schenkte… Naoko und Rin hatten einen riesen Spaß im Wasser und waren schon nass bis auf die Knochen. Das Gelächter der beiden Mädchen konnte man noch in einem Kilometer Entfernung hören und die Nerven des Kappa waren kurz davor gänzlich abzureisen. „Wenn Sesshoumaru-sama davon erfahren wird, dass ihr hier nur herumgeblödelt ha… aaaaaah!!!“ Ichiro sprang dem Krötendämon auf den Rücken und brachte ihn so zu Fall, vergnügt bellte der junge Fuchs als Jaken gurgelnd im Fluss verschwand. Kichernd griff Naoko in das kalte Wasser und zog den Kappa am Kragen hoch. „Nicht dass du uns noch ertrinkst.“ Als den Mädchen langsam zu kalt wurde, bemühten sie sich auch Fische zu erwischen und hatten bald schon genug für alle gefangen. „Meister Sesshoumaru-sama wird sich freuen!“, rief die kleine Rin begeistert und hüpfte aus dem Fluss. „Sicher wird er das.“, antwortete Naoko so optimistisch wie nur möglich, scheiterte aber kläglich dabei so zu klingen. Als ob dieser Eisklotz sich über etwas freuen könnte… Nur wenige Sekunden später erstarrten die vier ungleichen Gestalten. „Was war das?“, flüsterte Rin und trat automatisch etwas näher zu Naoko, die sich panisch umsah. „Irgendwo ist ein Baum umgestürzt…“ Youkais! schoss es ihr durch den Kopf. In Abständen von wenigen Sekunden, konnte man ein leichtes Beben der Erde verspüren. Wie ein Takt… Zu einer Melodie des Todes. „Rin, du musst dich irgendwo verstecken.“, flüsterte Naoko der Kleinen zu und schob sie ein wenig nach vorne. „Zwecklos, er wird bald hier sein. Überlasst das mir!“ Fest entschlossen schwang der Kappa seinen Kopfstab durch die Luft und stellte sich schützend vor die Mädchen und Ichiro. Immer mehr Bäume wurden zu Fall gebracht und die Schritte wurden lauter, das Monster kam näher, Ein oniartiges Wesen mit brauner, faulig wirkender Haut brach durch die Bäume. „Was ist das?“ Noch nie hatte Naoko so ein seltsames Monster gesehen. „Das ist ein junger Oni.“ Also doch! schoss es Naoko durch den Kopf und sie trat automatisch mit Rin, die erschrocken die Fische fallen ließ, einige Schritte zurück. „Komm nur her!“, rief Jaken und richtete seinen Kopfstab auf das Wesen. Der Oni brüllte zur Antwort, sodass sich alle die Ohren zu halten mussten und marschierte auf den kleinen Kappa zu, der nur einen erschrockenen Aufschrei von sich gab und sich hinter Naoko versteckte. „Ich dachte du willst uns beschützen!“, rief diese panisch und starrte fassungslos auf den Feigling. „Keine Sorge, Sesshoumaru-sama wird kommen und uns helfen.“, flüsterte Rin schnell. Sie schien kaum Angst zu haben… Ich bin mir da aber nicht so sicher… Wie sollte er jetzt so plötzlich auftauchen? Ein auf sie zu schießender Arm riss sie aus ihren Gedanken, schnell sprang sie zur Seite. „Rin, renn weg!“, rief sie, immer wieder der riesigen Hand ausweichend. Der Kappa nahm all seinen Mut zusammen und ließ eine Flamme aus dem Kopfstab hervorschießen. Die gewünschte Wirkung blieb aus, der Oni zuckte nichtmal mit der Wimper. Ichiro beobachtete die Szene beunruhigt und plötzlich lief er ohne Vorwarnung los und verschwand zwischen den Bäumen. Der Oni bemerkte es nicht, zu sehr war er auf die orange gekleideten Mädchen fixiert. Jaken packte seinen Kopfstab fester und rannte mit einem Kampfschrei auf das Monster zu. Mit aller Kraft schlug er dem Oni auf den Fuß, dieser trat ihn meterweit von sich, sodass er hart auf einem Stein aufschlug und liegen blieb. „Meister Jaken!“ Rin war erschrocken und so zu abgelenkt um der Hand auszuweichen, die sie packte. Als Naoko auf sie zurannte um ihr zu helfen, wurde sie von der anderen Faust gepackt und ebenfalls hochgehoben. Der Oni hielt sich jedes der Mädchen einmal vor seine flach gedrückte Nase und schnüffelte, anschließend knurrte er zufrieden und trampelte langsam wieder davon. Einige Zeit später öffnete Jaken verwirrt seine Glupschaugen. Er bemerkte die Abwesenheit der anderen und sprang erschrocken auf. Als er die Zerstörung um sich herum bemerkte, wurde ihm schlagartig die Situation klar. „Oh nein…“, begann er und seine Augen wurden noch größer als ohnehin schon. „Meister Sesshoumaru-sama wird mich umbringen!!!“, rief er immer wieder und rannte panisch im Kreis. „In Stücke hacken und den elenden Hanyous zum Fraß vorwerfen!!!“ „Hilfe!“, panisch rief Naoko nach irgendjemanden, doch niemand kam. Wem könnte sie es schon verdenken… Der Oni drückte etwas zu, wollte anscheinend nicht, dass sie sprach. Ich muss nicht reden, ich kann auch anders hier weg! Das Mädchen versuchte sich in der sie quetschenden Hand zu bewegen und schaffte es nur mühsam ihren Dolch zu ziehen, mit dem Oni in die Faust stach. Ein tiefes Grollen drang aus seiner Brust und er blieb kurz stehen, ehe er einfach unbeirrt weiterging, Naoko aber noch fester packte, im eisernen Griff hielt. Die Kupferhaarige konnte kaum noch atmen und ihr wurde von Minute zu Minute schwindeliger, ehe sie sich der wohligen Schwärze hingab. „Naoko! Naoko!“ Langsam öffneten sich die hellbraunen Augen. Es war kein erholsames Erwachen, wie morgens nach einer entspannten Nacht, es war anders… In den Armen der Kupferhaarigen kribbelte es unangenehm, so als wären sie schon stundenlang eingeschlafen. Sie wollte sie ausstrecken, bekam sie aber nicht von der Stelle. Als sie den Blick hob, bemerkte sie erst die starken Fesseln an ihren Gliedmaßen. Kein Wunder dass ihre Arme und Beine eingeschlafen waren… Aber wer hatte sie geweckt? „Naoko!“ Schon wieder diese Stimme. Angesprochene drehte den Kopf und bemerkte die ebenfalls gefesselte Rin. Schlagartig fiel ihr alles wieder ein und sie fühlte sich noch um das tausendfache unwohler als vorher. Sie waren in den Fängen eines jungen Onis… Dieser trat nur drei Minuten später aus dem Wald und warf Naoko bösartig kichernd ihren Dolch vor die Füße. Stimmt ja, ich wollte ihn dazu bringen mich loszulassen, was ordentlich nach hinten losgegangen ist… Der Oni setzte sich den gefesselten Mädchen gegenüber an einen Baumstamm und grinste siegessicher mit seiner verzerrten Fratze. „Sa…“ Das Monster begann zu sprechen, seine Stimme klang eigenartig und man hatte große Mühe es zu verstehen. „Sarana!“ Der Oni deutete auf die geschockte Naoko. „W…woher weißt du, dass… ich…“ „Du stinkst nach diesen hexenden Menschen in ihren silbernen Verkleidungen.“ Wütend knurrte das Monster. „Du bist schuld dass mein Bruder jetzt tot ist!“ Er schlug mit der Faust in den Boden, in dem ein großer Krater blieb. Die beiden Mädchen weiteten geschockt die Augen. Er ist wütend, wird uns töten! Naoko dachte angestrengt nach wie sie aus dieser Situation kommen sollte, wie sie wenigstens Rin zur Flucht verhelfen könnte. Der Oni erhob sich und fixierte Rin aus emotionslosen, dunklen Augen. „Deshalb werde ich dir jetzt eine Person nehmen die dir etwas bedeutet!“ Ich darf auf keinen Fall zulassen dass er ihr etwas antut! Ich muss ihr irgendwie helfen! Mit seiner riesigen Hand hob er die zitternde Kleine hoch und lachte sein verzerrtes Lachen dabei. Naoko sah nur noch einen Ausweg. „Dann frisst du sie eben.“, sagte sie mit der kältesten Stimme die sie je benutzt hatte und mit einer Gleichgültigkeit die sie selbst schaudern ließ. „Das Gör bedeutet mir sowieso nichts, ich reise nur gezwungenermaßen mit ihr und sie ist mehr als lästig.“ Verwirrt ließ der Oni die Hand ein wenig sinken. Naoko konnte so auch Rin wieder sehen, den Ausdruck in ihren Augen… „Ich dachte du magst die Kleine.“ Jetzt oder nie… dachte Naoko und atmete tief durch. „Ich hasse sie!“ Nach dieser Aussage senkte Naoko den Blick und schloss die Augen, ihr selbst tat das gesagte im Herzen weh, doch es war die einzige Möglichzeit Rin zu retten. Der Oni ließ die Kleine fallen, Tränen kullerten ihre Wangen hinab. „Ich dachte du magst mich…“, schluchzte sie und ein weiteres Mal zerriss es Naoko fast das Herz. Einmal noch. Einmal noch muss ich sie verletzten… Naoko sammelte all ihren Hass und blickte Rin mit ihrem stechendsten Blick entgegen. „Verschwinde!“, knurrte sie so hasserfüllt sie nur konnte. Rin weinte endgültig. Naoko hätte sie am liebsten in die Arme genommen und getröstet, doch sie musste die Maske des Hasses aufrecht erhalten. Tut mir leid Rin!rief sie in Gedanken und senkte erneut den Blick. Beinahe hätte sie selbst geweint und so ihren ganzen Plan zunichte gemacht, konnte dank ihrer jahrelang antrainierten Beherrschung die Tränen gerade noch wegblinzeln. Sie hörte leise Schritte, die sich eilig entfernten und ein Schluchzen dass ihr beinahe das Herz zerriss. Als sie den Blick wieder hob war Rin weg und sie war mit dem Oni alleine. So ist es besser… „Hätte mich auch gewundert wenn eine Sarana jemanden mögen würde.“, knurrte der Oni und hatte erneut diesen verachtenden Ausdruck in seinen Augen. „Ja, wir sind Monster.“, murmelte Naoko bitter und hoffte er würde es bald zu Ende bringen, damit sie nicht mehr an diesen Ausdruck in Rins Augen denken muss… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)