What are you fighting for...? von 13thCat (Sesshoumaru x OC ?) ================================================================================ Kapitel 13: „Krankenbesuch“ --------------------------- „Wer seid ihr eigentlich?“ Akiko war gerade mit dem versorgen von Naokos Wunden fertig geworden und hatte ihr eine Art Medizin aus Kräutern mit fiebersenkender und blutreinigender Wirkung verabreicht. Alles hatte sie noch mit dem typischen Ärztespruch „Sie braucht jetzt viel Ruhe.“, abgerundet. „Mein Name ist Takeo.“, antwortete der Braunhaarige nach einiger Zeit. „Und das ist Naoko.“ Sofort wich er Akikos misstrauischem Blick aus. „Naoko wie?“ „Einfach nur Naoko…“ Warum kann er mir nicht einfach ihren Nachnamen sagen und warum ist Kuro ihm gegenüber so feindselig? Das plötzliche Öffnen der Türe, ließ Akiko aufschrecken. „Wer seid Ihr?“, fragte sie den Neuankömmling erschrocken und zog ihr Kurzschwert. Es kam nur sehr selten vor, dass ein Youkai sie aufsucht. Und meist waren ihre Absichten alles andere als gut… Takeru Sarana saß wieder einmal auf seinem Thron und ließ sich von seinen Dienern Bericht erstatten. „Ah, Tigeryoukais.“, grinste er und freute sich über die neuen Gefangenen. Tigeryoukais waren für ihre Aggressivität bekannt und würden dem einflussreichen Mann viel Geld einbringen. „Gute Arbeit Männer, bringt sie weg.“, wies er die vor ihm Knienden an und wollte seine Aufmerksamkeit wieder einem Schriftstück zuwenden, als ihn ein Diener zögerlich unterbrach. „Meister Sarana-sama… Was sollen wir jetzt wegen der Forderungen von diesem…“ Noch ehe der nervöse Diener seinen Satz zu Ende führen konnte, wurde er auch schon von einer wütenden Stimme zum Schweigen gebracht. „Selbstverständlich wird auf diese Forderungen nicht eingegangen! Der Störenfried wird aus dem Weg geräumt, genauso wie jeder andere der sich uns in den Weg stellt!“ ❈❀❁❀❈ „Mein Name tut nichts zur Sache.“, hallte die monotone Stimme durch die drückende Stille. Die Heilerin Akiko umfasste den Griff ihres Schwertes fester und fixierte ihr Gegenüber mit dem Blick. „Was wollt Ihr von mir? Ich denke einmal nicht, dass ein Youkai von mir Hilfe braucht…“ „Der Meister würde nie Hilfe von solch einer wertlosen…“ „Jaken!“ Beleidigt verzog sich der Kröterich wieder aus dem Blickfeld der Heilerin und allein der Silberhaarige Youkai blieb zurück. „Nein, ich brauche in der Tat keine Hilfe, aber ich suche nach jemandem.“, erklärte er kalt und betrat die Hütte der Heilerin endgültig. Dieser entgingen weder die stechenden Blicke des Youkais auf ihre Patientin, noch die Panik des Braunhaarigen Jungen. „Ich würde Euch bitten zu gehen.“, sprach sie daher und stellte sich dem Youkai in den Weg. „Ich habe Patienten und diese brauchen Ruhe.“ Akiko verschränkte demonstrativ die Hände. „Geh aus dem Weg.“ Die Worte waren mit ruhiger Stimme gesprochen, doch die mächtige Drohung in diesen entging Akiko keineswegs. Eine leichte Gänsehaut legte sich auf ihre Arme, als sie die Kälte der Worte wie ein Schlag ins Gesicht traf und ihre Knie zitterten leicht. Der Youkai vor ihr war mächtig und gefährlich. Sehr gefährlich… „Wer bist du?“ Takeo versuchte erfolglos das leichte Zittern seiner Stimme zu unterdrücken als er den Youkai direkt ansprach. Dieser blickte ihn nur kurz an, ehe er mit wie immer ruhiger Stimme sprach. „Euch scheint mein Name wichtig zu sein.“ Wütend ballte Takeo seine Hände zu Fäusten. „Hör auf uns zum Narren zu halten!“ „Schweig, Mensch.“ Die Stimme des Youkais war immer noch ruhig, hatte aber ein klein wenig an Lautstärke zugenommen. „Der du nach den Mördern unserer Art stinkst.“ Akiko hatte zwar anfangs keine Ahnung wovon der ihr fremde Youkai eigentlich sprach, doch sie reimte sich auf einzelnen verständlichen Gesprächsfetzen schnell die Wahrheit zusammen. „Ihr seid Anhänger der Zukunftsmenschen.“, rief sie erschrocken und wich vor Takeo zurück. Sofort wollte sich dieser rechtfertigen. „Nein, wir…“ „Lügner!“, wurde er von der jungen Heilerin unterbrochen. „Kuro hat Euch von Anfang an gehasst und ich wusste nicht wieso… Verlasst mein Heim. Sofort!“ „Aber…“ „Raus!“ Die Heilerin deutete wütend auf ihre Tür, zu der der neugierige Jaken hineinlugte, der sich aber sofort verzog, als er das wütende Gesicht der Heilerin sah. „Und vergiss deine Freundin nicht.“, fügte Akiko noch wütend hinzu, ehe sie in einer kleinen Kiste nach etwas suchte. Schnell war der Gegenstand gefunden, ein kleines Säckchen, das sie Takeo wütend zuwarf. „Und dein dreckiges Geld kannst du auch behalten, ich will mit nichts bezahlt werden, für das Youkaiblut floss.“ Ein leises Knurren jedoch lenkte die Heilerin von ihrem Wutrausch ab und auch Takeo wurde so wieder in die Realität gerissen. In die Realität, dass ein ihm fremder Youkai ihm und Naoko nachgeschnüffelt hatte und sie nun womöglich töten würde. „Nicht hier, Youkai.“, flüsterte Akiko und sah jeden einzelnen ihrer Gäste einmal noch ganz genau an. „Ich will niemandes hier vergossenes Blut in meinem Haus haben.“ Mit diesen Worten drehte sich die Schwarzrothaarige um und wollte die Hütte durch eine Hintertür verlassen. Takeo hielt sie jedoch mit einem „Keinen Schritt weiter!“ auf. Entnervt drehte sich die Heilerin nochmals um. „Vielleicht sind wir vom Dorf in dem die Zukunftsmenschen ihr Quartier gefunden haben und vielleicht ist das dort auf dem Behandlungstisch auch Naoko Sarana, Tochter des Kontaktmannes der Zukunftsmenschen in der Vergangenheit, doch das muss noch lange nicht heißen dass wir auch auf Seiten dieser sind.“ Für einen kurzen Moment dachte Akiko über die Worte nach. „Und ihr seid… nicht auf deren Seite?“ Beinahe schon hätte die Heilerin dem Braunhaarigen geglaubt, doch dann… „Lügner. Das Weib war nur bei mir um zu spionieren und dann, als es wohl nicht nach Plan lief und sie von einem Oni angegriffen wurde, hat ihr dieser Mensch wohl geholfen und sie hierher gebracht, bevor sie Bericht erstatten.“ Die Augen Sesshoumarus verengten sich zu Schlitzen und er begann sich langsam zu fragen warum er eigentlich seine Zeit vergeudete und mit diesen Menschen sprach, wenn er diese Naoko schon längst hätte töten können. „Das ist nicht wahr! Naoko ist fort gelaufen um den Youkai zu helfen, sie…“ „Aufhören, alle beide!“ Akiko hielt das ewige hin und her einfach nicht mehr aus. „Euer Denken wird euch immer in eine Sackgasse führen, weil ihr nur soweit denkt, soweit ihr wollt und nicht auch einmal neuen Erkenntnissen öffnet. Ihr seid so richtig typische… Männer.“ Entnervt schnaubte die Heilerin. „Und solange ich hier bin, wird in diesem Haus niemand getötet, klar?“ Ihr Blick lag bei diesen Worten die meiste Zeit über auf Sesshoumaru, der sie nur kalt und abschätzend anstarrte. „Als würde ich mir etwas von einem Menschenweib sagen lassen.“ „Solange Ihr Euch in meinem Heim aufhaltet, werdet Ihr auf mich hören müssen. Ob es Euch passt oder nicht!“ Langsam aber sicher verlor Akiko die Geduld und würde die zwei Männer am liebsten vor die Tür befördern. Sesshoumaru ignorierte die Worte der Heilerin jedoch komplett. Mit einer schnellen Bewegung war er bei Naoko und umfasste ihren schlanken Hals mit seiner krallenbesetzten Hand. Sofort reagierten die anwesenden Menschen. „Was tut Ihr da? Hört auf damit, sie ist verletzt und braucht Ruhe!“ „Pfoten weg, elender Youkai!“ Skeptisch sahen sich die zwei Menschen daraufhin an. „Mit deiner Höflichkeit kommst du nicht weit, Heilerin.“ „Soll ich ihm etwa auch Befehle erteilen, Lügner?“ Entnervt schnaubte Takeo. „Ich habe nicht gelogen!“ Eigentlich wollte die Heilerin gerade etwas erwidern, doch etwas anderes lenkte sie davon ab. „Sesshoumaru?“ Die Worte waren nur ein Flüstern, weniger als ein Flüstern… Naokos Augen hatten sich nur einen kleinen Spalt weit geöffnet, doch es reichte um den Silberhaarigen zu erkennen, seine unverkennbaren Augen. Und doch fragte sie nach. „Seid Ihr das?“, „Schweig, Weib!“, war alles was Sesshoumaru erwiderte und doch zog er seinen Arm zurück. Auf irgendeine ihm selbst unheimliche Art und Weise empfand er so etwas wie Mitleid für das Mädchen, das wie ein Häufchen Elend auf dem Behandlungstisch der Heilerin lag. Fiebrig, verwundet… Schnell schüttelte er den Kopf. Was denke ich da? Sie ist meine Feindin und dies wäre der perfekte Moment sie zu töten! Und doch tat er es nicht… Auch Akiko war mittlerweile wieder bei der Verletzten und sah sorgenvoll zwischen Naoko und Sesshoumaru hin und her. „Bitte, sie ist verletzt…“ Erneut hatte Sesshoumaru keine Ahnung was ihn zu seinem Handeln trieb, doch er drehte sich wortlos um und ging. Vielleicht weil es einfach nicht seinem Wesen entsprach eine wehrlose Person zu töten, selbst wenn es der Feind war. Eine andere Erklärung fiel ihm nicht ein. Naoko spürte dass er sich langsam entfernte und öffnete die Augen erneut. „Bitte… bleib…“, flüsterte sie beinahe tonlos, doch der Daiyoukai ging einfach weiter und verließ die Hütte der jungen Heilerin. Wenn ich dich das nächste Mal sehe, töte ich dich. waren seine letzten Gedanken, ehe er sich langsam in den Wald Richtung Osten aufmachte. ❈❀❁❀❈ Distanz…Fremdartigkeit…Bedrohung…Tod Das sind nur vier der Dinge, die die dunkel vermummte Gestalt ausstrahlte. Beinahe schon angeekelt schnaubte er, als er auf den eben erst getöteten Wolfsyoukai starrte, der blind vor Wut in seinen Tod gerannt war. Niemand der noch ein wenig Hirn besaß, stellte sich ihm in den Weg. Der Vermummte wischte seine schwarzen Handschuhe am grasigen Boden ab und rückte anschließend seine durch den Kampf etwas verschobene, tief ins Gesicht hängende Kapuze zurecht. „Erbärmliche Kreatur.“, murmelte er und verließ schnellen Schrittes den toten Körper. Der Mysteriöse war weder auf Seiten der Youkais, noch auf Seiten der Menschen. Er hatte schon Mitglieder beider Parteien auf dem Gewissen und kein Problem damit. Nur eine Sache störte ihn. Die Zukunftsmenschen. Seitdem diese nämlich aufgetaucht waren, verschob sich das Gleichgewicht der Welt. Wer einst mächtig war, verlor an Größe, wer einst groß war, war nun fort, wer einst nur ein Dorfoberhaupt der Menschen war, war nun eine wichtige Kontaktperson, wer einst Takeru Sarana war, war nun ein Monster… Der Vermummte ballte seine Hände zu Fäusten. Zwar kannte er Takeru Sarana nicht persönlich, doch er hatte schon vieles über den einflussreichen Mann gehört. Zwar darf man nicht alles glauben dass man hört, aber der Kapuzenträger hatte sich selbst schon gut informiert, hatte Auskunft aus erster Hand erhalten, wenn auch nicht immer ganz freiwillig. Dem ganz in schwarz gekleideten war bewusst, dass es in diesem Krieg nur einen Sieger geben konnte, denn um sich friedlich zu einigen, war alles schon viel zu weit gegangen. Ganze Rassen waren schon vom Tod bedroht, es gab nur noch wenige Fuchsyoukais und gerade vor kurzem wurden die Tigerdämonen um große Zahlen dezimiert. Bei dem früheren Kampf - Mensch gegen Youkai - hatte sich immer alles schön im Gleichgewicht gehalten. Was war schief gegangen, das nun alles so ausgeartet war? Viele Fragen waren offen, doch eine Sache war sonnenklar. Will man das frühere Gleichgewicht wieder herstellen, müssen alle „Zukunftsanhänger“ sterben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)