Ebene 13 von Yuriko-sama (Experiment Nummer 9) ================================================================================ Kapitel 1: Das Grauen schläft niemals ------------------------------------- Selbst in der Stadt war um diese Uhrzeit nicht mehr viel Verkehr. Es war bereits nach Mitternacht und die Straßenlaternen warfen eher Schatten, kein Licht durchdrang die Finsternis. Manchmal flackerten die Laternen, fast so, als würden sie die schaurige Szene, die sich gerade abspielte, noch unterstreichen wollen. Alles war ruhig. Die Stadt schlief. Doch das Grauen schläft niemals. Ein panischer Schrei durchdrang die Stille. Ungehört verhallte er in der Nacht. Dann war wieder Ruhe…Ruhe und Frieden in Konoha. ~Gaara~ Ich war hungrig. Solchen Hunger hatte ich noch nie verspürt. Hunger auf Blut. Aber ich war glücklich! Mein Hunger würde nie gestillt werden können, das wusste ich. Nie zuvor konnte ich die Freiheit so sehr schmecken, wie jetzt gerade. Darauf hatte ich all die Jahre gewartet. Und es hat sich gelohnt, oh ja, das hat es! Ein kaltes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Vielleicht lag auch ein Hauch Wahnsinn darin, wer weiß? Ganz plötzlich, ohne Vorwarnung, musste ich anfangen zu lachen. Ein irres Lachen, ein dämonisches Lachen. Kalt und doch voller Freude. Freude auf das Kommende. Immerhin war ich frei! Endlich frei! Und die Welt würde merken, was es bedeutete, sich mit Gaara anzulegen! Dem Dämon, der nur sich selbst liebt. Töten, töten, töten,… Genug gequält hatte man mich. Es war Zeit…Zeit die Freiheit zu genießen. Niemand würde mich daran hindern können! Meine Rache würden sie alle zu spüren bekommen! Genüsslich leckte ich mir etwas Blut von der Hand. Hatte ich schon erwähnt, dass Rot meine Lieblingsfarbe war? Rot...wie Blut. Oder auch wie meine Haare. Irgendwie passend...Die Farbe von Freiheit... Und wie ich sie genießen würde! Noch immer leise glucksend wandte ich mich zu der am Boden liegenden Frau um. Sie war nichts Besonderes. Zierliche Figur, braune Haare, braune Augen. Durchschnittlich eben. Sie war doch nicht etwa schon tot? Ein leises Knurren entwich meiner Kehle, als ich sie wie eine Puppe von Boden aufhob und sie kräftig schüttelte. Leblos wackelte ihr Kopf hin und her. Blut tropfte auf den Parkettboden des Wohnzimmers. Enttäuschung durchfährt mich. Verdammt! Schon wieder ein Spielzeug kaputt! Noch einmal schüttelte ich sie. Immer noch nichts. Ach, wie Schade! Achtlos warf ich den Körper weg. Was soll’s! Die Frau hatte genug gebettelt und gefleht. Genug geschrien für einen Abend. Morgen wieder. Morgen würde ich abermals auf die Jagd gehen. Denn das war es, was Freiheit bedeutete! Mein Gesicht verwandelte sich wieder in die emotionslose Miene, die ich immer zur Schau stellte. Niemand wusste, was sich hinter der Fassade versteckte. Niemand, außer meinen acht Brüdern. Na ja, verwandt waren wir nicht, aber im Geiste waren wir eins. Wir hielten zusammen. Naruto hatte uns in die Freiheit geführt. Er war der erste, dessen Willen stark genug gewesen war. Deshalb war Naruto auch unser Anführer geworden. Ich hasste es, Befehle entgegenzunehmen. Doch bei ihm machte ich eine Ausnahme. Naru war eben mein kleiner Bruder, mein Otouto-chan. Und das war auch der einzige Grund, warum ich ihm noch nicht den Kopf abgerissen hatte. Vor allem jetzt gerade nicht, wo er einfach ins Zimmer platzte. Mitten in mein Jagdgebiet! Ebenso emotionslos wie ich betrachtete er kurz die Leiche. Dann schüttelte er seinen Kopf, wobei seine blonden Haare, die ihm wirr von Kopf abstanden, im schwachen Schein der Laternen leicht leuchteten. Blaue Augen durchbohrten Türkise. Unter seinem Blick wurde selbst mir etwas unbehaglich zumute, auch wenn ich das nie zugegeben hätte. „Na, Gaara-chan? Genug für heute? Wir sollten langsam zum Unterschlupf zurückkehren, immerhin wollen wir morgen keine Augenringe haben.“ Seine Stimme blieb monoton, doch ich wusste, innerlich lächelte er gerade schelmisch. Warum das so witzig war? Nun, ganz einfach deshalb, weil ich nicht schlafen konnte. Schlafen ist eine menschliche Eigenschaft, unnütz und gefährlich. Im Schlaf kann man leicht überrascht werden. Das bedeutet den Tod. Leider hatte ich deshalb immer Augenringe, vor denen sich selbst Dracula fürchten würde. „Ach Gaara-nii-chan! Schau nicht so, als hättest du in eine Zitrone gebissen! Das Lächeln stand dir besser!“ Sein Gesichtsausdruck wechselte schneller als ich schauen konnte. Schon grinste er breit und fröhlich. Hatte Naruto kurz vorher noch Kälte ausgestrahlt, so war es nun die unverwechselbare Fröhlichkeit, die nur Naruto so verbreiten konnte. Einfach unheimlich… „Ja, gehen wir.“, antwortete ich, der im Gegensatz zu Naruto, immer noch keinerlei Gefühle zeigte. Das mit der Zitrone hatte ich mal überhört… _______________________________________________ Ich weiß, es ist etwas kurz. Aber das nächste wird sicher länger. Hoffe, es hat euch gefallen! Wer Zeit hat, kann gerne ein Review hinterlassen, muss aber nicht. Ich bin nicht so eine, die wie ein dreijähriges Kind nur dann weitermacht, wenn's bekommen hat, was es will....Manche machen das ja. Kapitel 2: ----------- ~Naruto~ Seit Stunden schon hockte ich auf dieser dämlichen Schaukel am Spielplatz. Es war kein sonderlich großer Spielplatz, nur ein Klettergerüst, eine Schaukel und eine Rutsche gab es dort. Dafür war er recht zentral gelegen und es kamen regelmäßig Familien hierher. Mir war echt so was von langweilig. Aber ich durfte jetzt nicht weggehen, ich war so zu sagen auf der Jagd. Es waren nur drei Familien auf dem Spielplatz, die meisten waren wohl gerade zu Hause Mittagessen. Das war allerdings auch besser so, denn Zeugen konnte ich echt nicht gebrauchen…Besser nur wenig Auswahl und dafür war es sicher, als viele Menschen, die mich wiedererkennen konnten. Ich mochte sowieso keine Menschen. Sie waren dumm, lästig und stanken. Leider brauchte ich sie trotzdem…ich hasse ihn dafür! Wut kocht in mir hoch, wenn ich an ihn denke. Am liebsten würde ich ihn jetzt sofort umbringen. Ihn leiden lassen. Foltern, quälen, zerreißen, zerfetzten, töten,… Gaara und ich waren uns wohl inzwischen recht ähnlich. Wir würden damit allerdings noch warten müssen. Der richtige Zeitpunkt würde kommen, dann konnten wir unsere Rache auch genießen. Bei dem Gedanken an das Kommende, musste ich unwillkürlich anfangen zu lächeln. Da ich meinen Blick gesenkt hielt, konnte niemand mein Gesicht erkennen. Meine verstrubbelten blonden Haare verdeckten ozeanblaue Augen, die bis jetzt noch jedes Herz erweichen konnten. Sie waren meine beste Tarnung. In diesem Moment war es jedoch besser, wenn sie hinter meinen Haaren verborgen waren. Die Menschen auf dem Spielplatz schienen dennoch meine Finstere Aura wahrzunehmen, denn manche Eltern, die auf einer Bank außerhalb saßen, wurden leicht nervös. Ich konnte ihre Blicke auf meiner Haut spüren. Das war nicht gut! Wenn ich sie einschüchterte, würden sie nie herkommen. Dann wären all die Stunden auf der Schaukel umsonst gewesen. Bewusst verlangsamte ich meine Atmung und damit auch den Herzschlag. Der Zorn fiel langsam von mir ab und die dunkle Aura verschwand. Ich konzentrierte mich leicht auf mein Gesicht und setzte wieder meine traurige Miene auf und hob meinen Blick. Meine Schultern sanken noch weiter herab, ich sah auf den Boden, wo der Herbstwind gerade ein paar Blätter verwehte. Ich wusste, dass absolut niemand der erdrückenden Stimmung um mich herum entkommen konnte. Entweder, die drei Familien würden bald wieder gehen, oder aber es würde jemand zu mir kommen. Leider hatte ich bald die Schnauze voll, zu warten, dann würde ich es wo anders probieren. Konoha war groß, es gab genügend Gebiete, die noch niemand von den anderen besetzt hatte. Scheinbar fühlten sich die Eltern dennoch unwohl, denn ein großer, braunhaariger Mann stand auf und rief nach den Kindern: „Kiba, Ino, Shikamaru! Wir wollen dann langsam gehen, kommt bitte her!“ Die beiden Jungen, Shikamaru und Kiba, folgten halbwegs, doch das Mädchen mit den langen, blonden Haaren stellte sich scheinbar stur und blieb auf der Rutsche hocken. Alle drei waren in meinem normalen Alter, also sieben Jahre alt. Kiba hatte braune Haare, genau wie Shikamaru, nur dass seine ungefähr so aussahen wie meine. Shikamarus dagegen waren zu einem Zopf oben auf seinem Kopf zusammengebunden und standen somit nach oben, wie bei einer Ananas. Kiba hatte dafür zwei rote Streifen auf seinen Wangen, die fast aussahen wie Reißzähne. Scheinbar hatte er sie mit Filzstift aufgemalt. An seiner Seite stand ein kleiner weißer Hund, den er zuvor mit Akamaru gerufen hatte. Ich wollte mir die Namen und Gesichter gleich einprägen, vielleicht würden wir uns ja einmal wieder begegnen. Shikamaru sah zu Ino und meinte: „Mendokuse! Ino, komm runter! Es nervt, warten zu müssen!“ Er klang wirklich genervt. Interessant. Ino zeigt ihm kurz die Zunge, kam dann aber hinunter und ging mit den anderen in Richtung Ausgang. Shikamaru war der letzte. Kaum hatten die Familien den Spielplatz verlassen, blieb Shikamaru kurz stehen. Er drehte sich kurz zu mir um und musterte mich leicht nachdenklich. Meine Miene verriet jedoch nichts als tiefe Traurigkeit. Dieser dumme Junge hatte also etwas bemerkt…Interessant. Ich würde achtsamer sein müssen, wenn er da war. Seine knappe Musterung dauerte nicht länger als ein paar Sekunden, doch es schien mir, als wollte er mich analysieren. Ich kenne solche Blicke. Und ich kann sie nicht leiden. Gespielt trotzig starrte ich zurück. Dann wandte er sich um. Menschen ist es unangenehm, beim Starren ertappt zu werden. Jetzt befand sich keine Menschenseele mehr hier, außer mir natürlich. Und selbst mir wurde es langsam zu blöd. Ich hatte Hunger. Ich hatte gerade Lust auf Ramen, eine schöne Nudelsuppe wäre jetzt wirklich nicht schlecht. Also erhob ich mich von meinem Beobachtungsposten und lief eine Weile durch Konoha. Schließlich fand ich einen Laden, der Nudelsuppe hatte, Ichiraku’s Ramenladen. Leider hatte ich keine Ahnung, wie ich die Nudeln bezahlen sollte, immerhin hatte ich kein Geld. Also stellte ich mich mit sehnsüchtigem Gesichtsausdruck, der diesmal sogar nicht nur gespielt war, vor Ichiraku’s. Mit großen, treuherzigen Augen blickte ich die neu ankommenden Gäste und wartete geduldig. Meine Geduld wurde auch bald belohnt. Ein großer Mann trat zu mir und tippte mir von hinten auf die Schulter. Gespielt erschrocken wirbelte ich herum und musterte ihn. Er hatte braunes Haar, dunkle Augen und eine Narbe quer über der Nase. „Hallo, ich bin Iruka Umino. Weißt du was? Ich lade dich zum Essen ein. Du schaust so, als hättest du wochenlang nichts gegessen.“, meinte er freundlich. Ich konnte in seinen Augen sehen, dass er es ernst meinte. „W-was? Wirklich? Danke!“, strahlte ich ihn an. Dummer Mensch. Er war schon verloren. „Gerne, Kleiner. Verrätst du mir auch deinen Namen?“, fragte er, während wir hineingingen. „Naruto Uzumaki.“ „Naruto, ein ungewöhnlicher Name.“, meinte Iruka nur. Doch ich stieg sofort darauf ein und verwickelte ihn in ein längeres Gespräch, wobei wir hauptsächlich über lustige Namen lachten. Meine Tarnung war diesmal die eines etwas überdrehten, chaotischen, aber lieben Kindes. Daneben schlürften wir Ramen. Iruka hatte irgendwie etwas Väterliches an sich. „Naruto.“, begann er dann, nachdem wir das Lokal verlassen hatten, „Machen sich deine Eltern nicht langsam Sorgen?“ „Ich hab keine.“, sagte ich knapp. „Wie du hast keine?“, fragte Iruka entsetzt. „Sie sind tot.“ Diese Fragerei nervte schon gewaltig. Er hatte Mitleid mit mir, das spürte ich ganz deutlich. Gut so. „Ich finde schon allein wieder zurück ins Waisenhaus, ich kenn den Weg. Nochmal danke für das Essen, Iruka-san.“, meinte ich grinsend und umarmte ihn schnell stürmisch. Dann lief ich davon und ließ einen leicht verdutzten Iruka zurück. Ich rannte einmal um den Block und beobachtete dann Iruka, der sich auf dem Weg zu seiner Wohnung befand. Ich merkte mir den Weg für heute Nacht. Danach würde ich ihn nicht mehr brauchen. Als Iruka in dem mehrstöckigen Gebäude verschwunden war, kehrte ich eiligen Schrittes, aber sehr zufrieden in unser Quartier zurück. Seine Wohnung lag noch in meinem Gebiet. Inzwischen war es später Nachmittag und die anderen dürften ebenfalls schon dort sein. Ich war gespannt, ob sie ebenso viel Erfolg hatten wie ich… _____________________________ Kapitel 3: Der Erste (Teil1) ---------------------------- Hallo erst mal! ;) Als erstes muss ich mich für die lange Wartezeit entschuldigen! Zuerst ist mein Hund gestorben, dann war ich auf Schiurlaub und jetzt, kurz nach den Ferien, hatte ich 2 Tests und 1 Referat! -.- ‘ Nun aber viel Spaß bei: Kapitel 3: Der Erste (Teil 1) ____________________________ ~Naruto~ Es war so weit! Die Nacht war hereingebrochen und es war finster draußen. Ich bog soeben um die Ecke des Häuserblocks, in dem Iruka Uminos Wohnung lag. Alle meine Muskeln waren vor freudiger Erwartung angespannt, meine Raubtierinstinkte waren geweckt. Von außen bemerkte man nichts, ich war ein ganz normaler kleiner Junge auf dem Weg nach Hause. Ok…vielleicht war es nicht ganz so unauffällig, dass ein kleines Kind mitten in der Nacht allein durch Konoha wanderte… Bei der Eingangstüre des Hauses angekommen, stand ich vor dem ersten Problem: Die Türe war verriegelt durch eine moderne Anlage inklusive Alarmanlage und im Stiegenhaus befand sich eine Kamera. Na toll! Genervt seufzte ich, bevor ich kehrt machte. Also von vorne konnte ich mich schon mal nicht unbemerkt nähern. Dann eben von hinten… Ich umrundete den Block erneut und stand nun auf der Rückseite des Hauses. Dort befand sich eine Einfahrt zu einer Garage und…der Eingang zum Müllraum! Dort hing zwar ebenfalls eine Kamera, allerdings gab es keine Alarmanlage. Ich näherte mich der Kamera von hinten, sodass ich mich im toten Winkel befand. Sie konnte mich nicht erfassen. Dann sprang ich mit einem Satz auf ein Fensterbrett im ersten Stock und hangelte mich umständlich zu der Kamera. Ich umschloss mit einer Hand die Befestigung und riss mit brutaler Gewalt die Halterung heraus. Federleicht landete ich schlussendlich wieder auf dem Gehsteig, die Kamera in der Hand haltend. Schnell zerdrückte ich sie zu einem unförmigen Klumpen aus Metall und Kabeln, bevor sie ihren Weg in den nächstbesten Mistkübel fand. Dann öffnete ich die verriegelte Tür ebenfalls mit einem Ruck. Endlich konnte ich meinen Weg fortsetzen. Hätte jemand mein kleines Kunststück beobachtet, hätte er sich entweder im Glauben einer Halluzination zu unterliegen, ungläubig die Augen gerieben, oder aber die Polizei alarmiert. Ich betrachtete kurz die Postkästchen und fand sofort Irukas Namen, sowie seine Wohnungsnummer. Ein wenig später stand ich mit verängstigtem Gesichtsausdruck vor seiner Türe. Es war kurz vor halb zwölf. Die Türglocke wurde zögerlich gedrückt. Nach ungefähr fünf Minuten öffnete ein verschlafener Iruka die Türe. Er war immer noch im Schlafanzug. „Ja?“, nuschelte er, „Was ist denn?“ Dann erblickte er mich, der ihn scheinbar vor Angst zitternd ansah. „I-Iruka?“, stammelte ich unsicher. „…Du?! Ähm...Naruto?“ Bei der Erwähnung meines Namens zuckte ich kurz zusammen, bevor ich verzweifelt zu schluchzen begann. Was auch immer er für Zweifel hatte, sie wurden bei meinem Herzerweichenden Geheule endgültig beseitigt. Er fragte nicht einmal, woher ich seine Wohnungsnummer wusste, oder wie ich hereingekommen war, sondern holte mich einfach zu sich in die Wohnung. Innerlich musste ich den Kopf schütteln. So ein naiver Kerl… Er würde mein erstes Opfer hier in Konoha werden. Der Erste…von vielen. Zuerst wollte er mich in die Küche führen, wobei er irgendwas von warmem Kakao murmelte. Doch ich hatte keineswegs vor, auf ein Kaffeekränzchen zu bleiben. Stattdessen wankte ich kurz, um beim nächsten Schritt auf den Boden zu sinken. Man hörte hastige Schritte und ein leicht verzweifeltes: „Naruto!?“ ______________________ Ich weiß, es ist etwas kurz, aber dafür hat es umso bessere Qualität.^^ Kapitel 4: Der Erste (Teil 2) ----------------------------- Hallo alle zusammen! :) Wir haben Ferien! Das heißt: SCHREIBEN! ^-^ Viel Spaß bei diesem Kapi! Es wird nun, wie versprochen, blutig... Kapitel 3: Der Erste (Teil 2) _______________________________ *** Er würde mein erstes Opfer hier in Konoha werden. Der Erste…von vielen. Zuerst wollte er mich in die Küche führen, wobei er irgendwas von warmem Kakao murmelte. Doch ich hatte keineswegs vor, auf ein Kaffeekränzchen zu bleiben. Stattdessen wankte ich kurz, um beim nächsten Schritt auf den Boden zu sinken. Man hörte hastige Schritte und ein leicht verzweifeltes: „Naruto?!“ *** Ich war wie erstarrt. Keinen Muskel konnte ich bewegen. Meine Augen waren weit aufgerissen und ich hatte unbewusst kurz den Atem angehalten. Hundert Gedanken rasten durch meinen Kopf, doch ich konnte keinen davon wirklich fassen. Nur ein Wort tauchte ständig wieder auf. Es hallte durch meinen Kopf, lauter als alles andere. Warum? Ich saß immer noch auf dem Boden. Und das nun schon seit geschlagenen fünf Minuten. Nie zuvor hatte jemand…nie zuvor wollte…nie zuvor hatte es jemanden wie Iruka gegeben. Nie zuvor hatte mir jemand so etwas gesagt. Nie zuvor wollte sich mir jemand auf diese Weise nähern. Niemals! Iruka umarmte mich. Er saß neben mir auf dem Boden und hatte seine Arme beschützend um meinen zierlichen Kinderkörper geschlungen. Noch nie wurde ich umarmt. In meinem ganzen bisherigen Leben hatten immer alle Abstand von mir gehalten. So mancher hatte Mitleid, aber allein die Idee, mich in den Arm zu nehmen, hatte niemand. Er war der Erste… Und was Iruka dann sagte, gab mir den Rest. „Ist ja schon gut, Naru-chan. Ich bin für dich da! Ich bin da…“ Diese einfachen Worte, sie waren für andere nichts Besonderes. Ich bin für dich da… Für mich jedoch…waren sie mehr wert als alles andere. Sie brachen den Bann, den Zauber des Augenblicks. Laut atmete ich aus, ich hatte tatsächlich die ganze Zeit die Luft angehalten. Nun ging mein Atem stoßweise und mein Körper begann leicht zu zittern. Diese Berührung…so fremd und doch warm! Sie gab mir ein nie dagewesenes Gefühl von…von was eigentlich? Geborgenheit? Ich kannte es nicht und es machte mir Angst. Das Zittern wurde stärker, ich atmete immer schneller. Nun bemerkte das auch Iruka. Behutsam strich er mit der Hand über meinen Kopf und flüsterte: „Alles ist gut, Naru-chan…“ Nein, nein, nein…nichts war gut! Was tat ich eigentlich? Ich war ein Monster…ich sollte ihn doch töten, oder? Plötzlich war da diese Stimme in meinem Kopf. Es war seine Stimme. Sie sagte diesen einen Satz, den ich bereits so oft gehört habe, den er mir immer wieder eingebläut hatte. Du bist ein Monster, geschaffen um zu töten! Monster! Geschaffen um zu töten, geschaffen um zu töten, zu töten,… Meine Gedanken richteten sich nur noch auf diesen Satz aus. Das war der Grund, warum ich hier war! Ich presste meine Hände auf meinen Kopf. Mach dass es aufhört! Ich wollte es nicht hören! Mach dass es aufhört! Es fühlte sich an, als würde mein Schädel gleich explodieren, diese Schmerzen, mach dass es aufhört! Ein leises Wimmern verließ meine Lippen. Ich hörte es nicht. Geschaffen, um zu töten…Du wirst tun, was ich dir sage! Monster! Gehorche mir, mein kleiner Naruto, dann musst du nicht mehr leiden! Monster! Gehorche! Ein roter Schleier legte sich über mein Sichtfeld, kein Geräusch drang mehr zu mir durch, meine Augen wurden leer. Mit einem Mal stieß ich den Menschen von mir weg. Schwaches Menschlein krachte gegen die Wand. But floss. Blut, so rot, riecht gut! Ich will mehr, will es schmecken, will ihn schreien hören! Winsle um Gnade, Menschlein! Mit einem irren Grinsen war ich neben dem Menschen aufgetaucht, schneller als seine Augen mich verfolgen konnten. Schwaches Wesen, vernichte es! Er war gerade dabei gewesen, sich wieder aufzurichten. In seinen Augen konnte man Unglauben und Schock lesen, aber keine Angst! Ein Knurren war zu hören. Dann schmetterte ich dem Menschlein meine Hand gegen den Brustkorb, sodass es den ganzen Flur entlang gegen die nächste Wand donnerte. Dafür war nicht einmal allzu viel Kraft notwendig. Schwaches Wesen, Menschlein! Ich komm und hol dich! Es musste wohl geschrien haben, aber ich konnte nichts wahrnehmen, als den süßen Geruch des Blutes, das nun auch an meiner Hand klebte. Genüsslich leckte ich sie einmal ab. Das Menschlein beobachtete mich mit noch immer mit ungläubigem, nun auch grauenerfülltem Blick. Leere Augen starrten zurück. Der Mensch versuchte nun scheinbar unter großen Schmerzen wegzukriechen. Ein paar rippen dürften gebrochen sein… Dummer Mensch! Weglaufen ist sinnlos! Jage es! Töte es! Mit einem Satz stand ich wieder vor ihm. Meine Hand griff nach seinem Hemd und hob ihn daran hoch. An seiner Stirn lief Blut herab. Das Menschlein rief irgendetwas, wahrscheinlich bettelte es um Gnade…mein Blick fixierte das Blut, meine Zunge fuhr unbewusst über meine Lippen. Genau das wollte ich sehen! Ich brauchte es, wie die Luft zu atmen! Den Geruch nach Blut und Angst…Das Grinsen wurde finsterer, unheimlicher. Der Mensch erschauderte. Dämon! Monster! Dafür wurdest du geschaffen! Langsam wanderte meine zweite Hand zu seiner Kehle und drückte zu. Mit der feien anderen kostete ich erneut vom Menschenblut. Dieses Menschlein war besonders gut, viel süßer als andere vor ihm…Gleich würde es ersticken, schade eigentlich… Plötzlich stockte ich. Was war das? Irgendetwas unterbrach meine Gedanken. Mein Griff lockerte sich etwas. Gierig schnappte das Menschlein nach Luft. Da war es wieder! Der Mensch rief etwas…ich verstand es nicht. „…-to!“ Meine Augen weiteten sich ein kleines Stück. Der Mensch wurde immer noch gegen die Wand gedrückt. In meinem Kopf zog und zerrte etwas. Kopfschmerzen breiteten sich aus. Mein Grinsen verschwand und machte einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck Platz. Ich ließ den Menschen los und sank auf den Boden, meine Finger krallten sich in mein Haar. „…Naruto!“ Schmerz. Unglaublicher Schmerz. Mach dass es aufhört! Gehorche mir, Naruto! Gehorche, dann hört es auf! Seine Stimme! Ich will nicht! Gehorche! Lass mich! Gehorche! „NEEEIIIN!!!“ Plötzlich konnte ich wieder alles hören. Mein Schrei hallte noch durch meine Gedanken. „Naruto! Komm zu dir!“ Was war das? Zu viele Geräusche drangen an meine Ohren. Die Stimme in meinem Kopf war weg. Ich schrie wieder. „AAHHHHH!“ Na-ru-to…das war ich! Kein Monster, nur ich. „Das bist nicht du! Bitte! Dräng es zurück, was immer es ist!“ Wer sagt das, es klingt so nah. Das bin nicht ich, nicht ich, nicht ich,… „Du schaffst das! Ich glaub an dich!“ Iruka! Die Kopfschmerzen gingen zurück. Alle Sinneseindrücke reduzierten sich. Ich konnte wieder klar denken. Iruka glaubt an mich... Das letzte, was ich sah war Iruka, wie er blutend und gekrümmt vor mir am Boden lag. Dann wurde meine Welt schwarz. _________________________ Übertieben? Zu wenig Blut, zu viel? Zufriedenstellendes Ende? Dringend Meinungen benötigt! :) Bis zum nächsten Mal!^^ Kapitel 5: Eine Entscheidung ---------------------------- Ohgottogott! Diese Wartezeit ist einfach nicht zu entschuldigen! Es tut mir unendlich Leid! Wirklich! :( Aber ohne große Umschweife möchte ich euch als Entschädigung ein längeres Kapitel anbieten: Kapitel 5: Eine Entscheidung ____________________________ ~Naruto~ Die Stadt war so belebend wie immer. Wann immer ich durch die Straßen wanderte, umgeben von hunderten von Menschen, fühlte ich mich so lebendig wie sonst nie. Freundliche Gesichter von Verkäufern, die an ihren Ständen ihre Ware preisboten, lachende Kinder und müde Mütter, die ebendiesen hinterherjagten. So viele Gerüche und andere Sinneseindrücke, die sich teilweise schon fast erdrückend um mich legten. Die Stadt war mein Gebiet, mein Reich. Ich hatte gelernt mich in ihr zu bewegen, sie zu spüren, in ihr zu verschwinden und mit ihr zu verschmelzen. Sie war wie ein gigantisches Herz, bestehend aus vielen kleineren Herzen, die im Gleichtakt schlugen. Ja, Konoha war in der Tat mehr als eine einfache Stadt! Und dennoch, etwas Dunkles brodelte unter der Fassade von Sorglosigkeit. Die Einwohner spürten es und wurden zunehmend nervöser. In den letzten Monaten hatte sich eine Menge getan, und das nicht nur was Konohas Außenpolitik betraf – es wurde derzeit um einen Friedensvertrag mit Amegakure verhandelt – sondern auch die Reihe von ungeklärten Morden, die die Stadt jede Nacht aufs neue erschütterten. Bei dem Gedanken musste ich ein Lächeln unterdrücken. Sie hatten uns noch immer nicht gefasst. Nicht der leiseste Verdacht war aufgekommen. Klar, wir konnten immerhin keinerlei Beweise hinterlassen. Unsere DNA war anders und Fingerabdrücke hatten wir keine. Genaueres wusste ich darüber allerdings nicht, da ER mit uns nie darüber gesprochen hatte. ER hatte bloß Aufzeichnungen gemacht und manchmal zufrieden gelächelt, bevor ER nach stundenlangen Qualen (unsrerseits) wieder verschwand. SEINEN Namen wussten wir nicht, es war für alle verboten ihn in den Mund zu nehmen. Ebenso wenig hatten wir SEIN Gesicht jemals gesehen. Diese Vorsichtsmaßnahme diente wohl dazu, IHN vor den Folgen einer Flucht aus den Laboren zu bewahren. So wie jetzt… Das Problem war bloß, dass die Morde sehr viel Aufmerksamkeit erregten. ER wusste sicher bereits von unserem Aufenthalt in Konoha. Nur den genauen Ort kannte ER nicht, wodurch wir noch etwas Zeit hatten… Nur für wie lange noch? Mir war seit jenem Vorfall einige Monate zuvor schmerzlich bewusst geworden, wie hilflos ich eigentlich war. Ich konnte mich nicht gegen die Stimme wehren, die nach Blut schrie. Und das Menschlein-…Iruka, hatte es mir noch schwerer gemacht, die Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung, weswegen ich an diesem Tag durch Konoha lief, und nach den anderen Ausschau hielt. Aber nicht nur er hatte damit zu tun. Nein – es gab noch einen wesentlich mehr beunruhigenden Grund. Was, oder besser wen ich gesehen hatte, durfte ich nicht länger vor den anderen verbergen. Sie mussten es wissen. Sie mussten meinen Plan begreifen, meine Bitte verstehen und ausführen. Plötzlich spürte ich ein Kribbeln am Rücken und mein Instinkt sagte mir, dass ich beobachtet wurde. Ich wusste, wer es war. Ich überquerte den Marktplatz und bog in eine kleine Seitengasse ein, wo ich mich wartend an die Mauer lehnte. Und tatsächlich trat ein paar Sekunden später Gaara um die Ecke. ~Gaara~ Wie ich den Markttag doch hasste! Hunderte von Menschen dicht aneinander gedrängt, eine unerträgliche Lautstärke und dann noch dieser Gestank! Hätte ich bloß keine so feine Nase! Missmutig kämpfte ich mich durch die Menge. Eigentlich wollte ich heute mal nicht jagen gehen, ich hatte schlichtweg keine Lust. Aber eine gewisse innere Unruhe trieb mich trotzdem auf die Straße. Heute hatte ich prinzipiell schlechte Laune, woher wusste ich allerdings nicht. Und gerade weil ich keinen Grund finden konnte, wurde ich noch missmutiger. Meine Miene verriet jedoch keinerlei Emotionen. Vielleicht lag es auch am Wetter, das heute wieder-…Was war das? Eine Präsenz! Schon wieder ist jemand in meinem Revier, jemand von den anderen! Dabei sollten die mich doch nicht stören, wenn es nicht wirklich wichtig war! Der Einzige, den ich noch akzeptieren konnte war Naruto. Bei den anderen hatte ich immer das Gefühl wieder bei IHM zu sein, es hafteten schlechte Erinnerungen an ihnen. Umso erleichterter war ich, als ich die Präsenz als Narutos identifizieren konnte. Mein „kleiner Bruder“ war in allem eine Ausnahme. Zwar nervte er manchmal, aber seine Anwesenheit nervte nicht…so recht erklären konnte man das schwer. Unauffällig hielt ich in der Menge Ausschau, bis ich einen blonden Haarschopf erspähte. Sofort bohrten sich meine Augen in seinen Rücken, er hatte mich sicher bereits gespürt. Wir bogen in die nächstbeste Gasse ab, denn ich wusste, er würde mit mir reden wollen. Mein Ototu-chan würde niemals völlig grundlos in mein Revier kommen. In diesem Moment begann es zu regnen. Es war, als würde der Himmel etwas ankündigen… Er lehnte bereits an der Mauer, wie immer mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Doch die blauen Augen verrieten ihn, sie blickten merkwürdig. Ich konnte es nicht genau definieren, aber aus irgendeinem Grund fühlte ich mich plötzlich noch unwohler. Die innere Unruhe wollte nicht weichen und unbewusst spannte sich mein Körper an. „Naru-chan, was ist?“, kurz angebunden, so wie immer, stellte ich diese Frage. Was würde ich geben, um wenigstens einmal hinter seine Fassade blicken zu können. Bei ihm wusste ich nie, was er gerade dachte. Obwohl wir uns so ähnlich waren. Donner hallte durch das Dorf. Ein Gewitter bahnte sich an. Ein Blitz erhellte den Himmel. „Gaara…“, er blickte zu Boden, „Ich muss mit dir reden…“ ~*~*~ Zu etwa derselben Zeit rannte ein blondhaariges Mädchen durch den Regen. Fluchend versuchte sie, ihre Einkaufstasche in ihren Armen vor dem Regen zu schützen. Da vergaß man mal seine Regenjacke und genau dann fing es an zu regnen, das war ja so typisch. Als dann auch noch ein Blitz über den Himmel tanzte, wurde sie leicht panisch. Sie hasste Gewitter. Aber das würde sie nie zugeben. Lieber in einem Gewitter sterben, als Schwäche vor irgendwem zu zeigen. „Na warte Kankuro…Nächstes Mal gehst du selbst einkaufen…und wenn ich dich treten muss!“ Kankuro, ihr großer Bruder, war in diesen Dingen wahrlich keine Hilfe, und ihr Vater hatte zu viel zu tun, als dass er Einkäufe erledigen konnte. Davon einmal abgesehen war er das Dorfoberhaupt von Sunagakure und das hier war bloß ein Höflichkeitsbesuch. Lange würden sie sich nicht mehr in Konohagakure aufhalten. Aber für diese paar Tage durfte sie natürlich wieder Hausfrau spielen! Die beiden Männer konnten ja nicht einmal alleine Kochen oder Wäsche waschen, ohne irgendwelche Katastrophen auszulösen. Na gut, ihr Vater ließ sich sowieso nur sehr selten dazu herab, überhaupt ans Mithelfen zu denken. Sie wusste, dass er weder ein gutes Oberhaupt, noch ein guter Vater war. Dennoch…er war ihr Vater. Bei dem Luxushotel angekommen, in dem sie für die Dauer ihres Besuchs Quartier bezogen hatten, verschnaufte sie kurz. Dann wurden die Einkäufe kurz abgeladen. Mit leicht angesäuertem Gesichtsausdruck packte sie einen ihrer vier kleinen blonden Zöpfe und wrang ihn aus. Dasselbe wurde noch dreimal wiederholt, ehe sie ihren Weg fortsetzte. Bei ihrem Appartment angekommen klopfte sie kurz. Kankuro öffnete die Türe. Seine braunen Haare waren verstrubbelt und seine dunklen Augen blickten verschlafen. Sofort wurde sie wieder wütend. „Hallo! Wir haben schon auf dich gewartet. Du bist ja ganz nass!“ Ihre rechte Augenbraue zuckte verdächtig, als sie die Einkäufe in der Küche abstellte. „So…ist das so? Ihr habt gewartet, bis ich wiederkomme und was noch? Vielleicht mal das dreckige Geschirr gespült, oder den Tisch gedeckt? Ist dir denn nicht vielleicht in den Sinn gekommen, dass du inzwischen auch etwas Sinnvolles machen könntest!? Aber nein, ich seh schon! Du hast wohl eine Runde geschlafen, während ich durch den strömenden Regen laufen musste! Nächstes Mal wirst du das gefälligst erledigen, haben wir uns verstanden!?“ Am Ende dieser Strafpredigt schien es, als wäre Kankuro um einige Zentimeter geschrumpft. Ängstlich blickte er zu seiner kleinen Schwester, die ihm mit einem Mal richtig bedrohlich vorkam. So wie immer, wenn sie wütend war. Ja, dann war nicht mit ihr zu spaßen und er konnte sich noch lebhaft an das letzte Mal erinnern, wo sie ihm…- „Ich hab gefragt, ob du mich verstanden hast!?“, wiederholte sie, wieder gefährlich leise. „Jaja, natürlich Temari!“ ___________________ Ich hoffe, das Kapi hat euch gefallen, auch wenn nichts passiert ist. Es muss ja auch Übergangskapitel geben, nicht? ;) Kapitel 6: Sterben? ------------------- Viel Spaß mit dem neuen Kapitel von Ebene 13! ;) Wieder ein Übergangskapitel, aber notwendig... Kapitel 6: Sterben? ____________________ ~Naruto~ Ich saß wieder einmal auf meiner Schaukel am Spielplatz, als laute Stimmen zu mir durchdrangen. Die eine war eine Kinderstimme, die andere hörte sich bereits älter an. Doch ich hatte keine Kraft mehr, meinen Kopf zu heben und nachzusehen. Mein Körper war schlapp und fühlte sich unglaublich schwer an. Lange konnte ich eh nicht mehr auf der Schaukel sitzen, ich würde einfach umkippen. Meine Lage war kritisch, das wusste ich. Und ich wusste auch, was ich bräuchte, um diese Situation zu ändern. Aber etwas hinderte mich daran. – Nein, nicht etwas, jemand! Iruka spukte in meinem Kopf herum wie ein rachsüchtiges Gespenst. Ständig musste ich an seine Worte denken. Ein paar kleine Worte konnten wohl doch viel bewirken. Ein paar kleine Worte hatten mich so aus der Bahn geworfen, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Ein paar kleine Worte, hatten das größte Monster überhaupt in die Knie gezwungen. Wie originell…und erbärmlich! Seit einigen Monaten schleppte ich mich nun schon in diesem Zustand durch die Stadt. Wie gut, dass meine Geschwister mich nicht so sehen konnten, die hätten einen Lachkrampf erlitten. Iruka…was hast du aus mir gemacht? Ich konnte nicht sterben…aber so wollte ich auch nicht leben! Verdammt! Kraftlos hingen meine Hände an meinem Körper herab, ich konnte das Gleichgewicht auf der Schaukel nicht halten und mein Körper traf schlaff auf dem Boden auf. Unfähig mich zu bewegen, konnte ich nur hier im Dreck liegen und in den endlosen Himmel sehen. So ein schönes Blau… „Hey!“ Eine nervige Stimme…konnte die nicht mal wer zum Schweigen bringen? Durfte ich nicht einmal meine Ruhe haben? Ruhe zum..ja was eigentlich? Sterben, verrotten, ums Leben kämpfen? Ich konnte mich nicht entscheiden. Iruka…! „Hey!“ Irgendetwas versperrte meine Sicht auf den Himmel. Ein Finger stupste mich an. Schwarze Haare bewegten sich in mein Sichtfeld. „Hey!“ Warum verschwand diese nervige Stimme nicht? Ich wurde wütend. Das Kind wollte keinen Frieden geben, immer wieder dieser lästige Finger. „Hey, wa…- “ „SEI STILL!“ „AHH!“ Dieser kleine…hatte mir ins Ohr gebrüllt, jetzt war ich auch noch halb taub…na toll…Der Knirps dachte wohl, ich würde eh nicht mehr antworten. Aber jetzt hatet er mich wütend gemacht…sehr wütend! Und er versperrte immer noch die Sicht auf den Himmel! Dummer Mensch! Verstand er denn nicht… „Wer bist du? Was machst du da auf dem Boden? Wieso bist du so dreckig? Was ist denn los? Warum hast du mich angebrüllt? Willst du dann mit mir spielen? Kannst du nicht aufstehen?“, fragte der Kleine. Große schwarze Kinderaugen blickten in mein Gesicht. Meine Wut verrauchte. Blaue Augen starrten zurück. Leere Augen. So viele Fragen…und keine wirkliche Antwort. Wer war ich? Das wusste ich nicht. Nicht mehr. Nummer 9? Naruto? Ein Monster? Ein Mensch? Was tat ich hier auf dem Boden? Warten? Auf was? Auf den Tod? Das ging nicht. Nein. Wieso war ich so dreckig? Gute Frage…ich konnte mich nicht erinnern, an die letzte Woche…es verschwamm alles in einem Nebel aus unzusammenhängenden Bildern und Wortfetzen, die ich nicht mehr verstand. Was denn los war? Keine Ahnung. Vielleicht wegen Iruka, vielleicht auch nicht…wen kümmerte das? Doch…ob ich mit ihm spielen wollte? Oh ja! Aber diese Art von Spiel, wäre wohl nicht die gewesen, die der Mensch sich gewünscht hätte. Monster spielten anders…und doch…hätte ich mir nur noch einmal gewünscht, wie ein kleines Kind unbeschwert spielen zu können. Ein einziges Mal wieder Kind sein…Aber kann ich noch aufstehen? Nein… Kurz musste ich über diese absurde Situation lächeln. Ja, Naruto, da hast du dir was Schönes eingebrockt…Und dann auch noch von einem Kind gefunden werden. Sollte ich vielleicht doch…Nein! Nein, nein, nein, nein! Ich konnte es nicht. Alles nur wegen Iruka, diesem verdammten Menschen. Dem Ersten… „VERDAMMT!“ ~*~*~*~ Er war mit seinem Bruder gerade auf den Weg zum Spielplatz. Der kleine konnte einem wirklich alle Nerven kosten, wenn er unruhig wurde. Also entschied er sich notgedrungen, mit ihm auf den Spielplatz zu gehen. Sonst würde er nie Ruhe geben, der Kleine. Sie durchquerten gerade die große Parkanlage in der Stadt, in der es drei große Spielplätze gab. Der, der von seiner Wohnung aus am einfachsten zu erreichen war, war der östlich gelegene. Dort angekommen, setzte er sich erst einmal auf eine kleine Bank außerhalb, wo er seinen Bruder halbwegs im Blick hatte. Auch wenn er sich meist nichts anmerken ließ, so sorgte er sich doch ständig um ihn. Seit damals hatte er ihn kaum aus den Augen gelassen. Freudig öffnete sein Bruder das Tor zum Spielplatz. „Nicht zu lange, ich muss noch arbeiten!“, rief er hinterher. Die Antwort kam postwendend: „Dann geh doch einfach allein wieder zurück!“ Mit so einer Antwort hatte er gerechnet. Seit damals hatte sein Bruder kaum noch Respekt vor ihm. Er wusste wieso. Weil er nicht dagewesen war. Weil er nie dagewesen war. Gedankenversunken sah er zu seinem Bruder, der gerade am Boden kniete und scheinbar mit irgendetwas dort spielte. Dabei saß er doch direkt unter der Schaukel. Na ja, Kinder spielten eben mit den seltsamsten Dingen an den seltsamsten Orten. Er schloss langsam seine Augen. Kurz ausruhen konnte nie schaden. „SEI STILL!" „AHH!" Mit einem Mal riss er die Augen wieder auf. Wer war das? Es hatte geklungen wie ein Kind, aber da war doch niemand außer ihnen, oder? Moment mal…mit was spielte sein kleiner Bruder dort am Boden? Lag da etwa ein Kind? „VERDAMMT!“ Sofort war er auf den Beinen und ging zu seinem Bruder. „Was ist hier los…?“, sofort verstummte er, als sein Blick das Bündel Elend auf dem Boden streifte. Seine Augen weiteten sich ein Stück. Dreckige Kleidung, vollkommen abgemagert und dürr, verfilzte, goldblonde Haare, und dann dieser Blick. Diese blauen Kinderaugen, die zu ihm aufsahen und ihn kaum wahrzunehmen schienen. Sie waren so…leer. Beinahe tot, gebrochen. Einen solchen Blick durfte kein Kind haben! Sein Herz zog sich kurz schmerzhaft zusammen, als das Bündel versuchte sich aufzurichten. Zitternd blieb der Junge schließlich auf dem Boden liegen, seine Augen zeigten stumme Akzeptanz für sein Schicksal. Es tat in der Seele weh, ein Kind in diesem Zustand zu sehen. Zu sagen, er war schockiert, wäre eine gewaltige Untertreibung. Schnell kniete er sich hin und hob den schlaffen Körper vom Boden auf. Dann wuchtete er ihn auf seinen Rücken und war erstaunt aufgrund des geringen Gewichts. Der Kleine wog fast nichts! Kein Wunder, so abgemagert wie er war! Wie konnte der in diesem Zustand noch schreien? „Wir müssen ihn versorgen, wir gehen nach Hause!“ Auch wenn er es hasste, seinem kleinen Bruder die Freude zu nehmen, so konnte er doch nicht einfach dieses Kind ignorieren. Er musste versorgt werden. Wortlos gingen die Brüder mit dem fremden Jungen zu sich nach Hause. Auch der Kleine sah bloß starr und blicklos in den Himmel. Hätte er raten müssen, so hätte er gesagt, der Kleine wäre bereits tot. In ihrem Anwesen angekommen wurde das Bündel erst einmal ins Wohnzimmer gebracht. Schnell wurde ein Glas Wasser bereitgestellt, sowie ein Stück Brot, mit Butter bestrichen. Dann flößte er ihm vorsichtig etwas Wasser ein und kleine Stückchen vom Brot. Stück für Stück, damit alles zuerst im Magen ankommen konnte Schluck für Schluck, ganz langsam. Schon bald ging der Atem des Kindes wieder regelmäßiger. Die blauen Augen schlossen sich langsam. Er war erleichtert, dass der Kleine das Brot vertragen hatte, auch wenn dieser Blick immer noch unnatürlich war. „Geht es ihm jetzt wieder gut?“, fragte sein kleiner Bruder. „Ich weiß es nicht, aber ich denke, etwas besser als vorher. Wir sollten ihn saubermachen! Holst du bitte mal einen Schwamm aus dem Badezimmer?“ Schweigend stand sein Bruder auf und holte einen Schwamm. Er hatte Medizin studiert, somit hatte er bereits viele Menschen nackt gesehen und der Anblick von Wunden und Verletzungen machte ihm nichts mehr aus. Auch war er kein Pädophiler, also zog er das Kind ohne Bedenken bis auf die Unterhose aus. Das Kind hatte seltsame Kleidung an. Zwei seltsame Symbole waren überall abgebildet. Auf einem war eine Schlange zu sehen, das andere war eine Art roter Strudel, in dessen Mitte die Zahl 9 stand. Diese Symbole sahen fast aus wie Logos einer Firma. Aber er konnte damit nichts anfangen, schon gar nicht mit der Zahl Neun, die überall aufgedruckt war…Wieso 9? Oder hatte das eine andere Bedeutung? Na ja, auch egal…er würde ihn so oder so behandeln. Sein Bruder kam zurück, mit einem feuchten Schwamm in der Hand. Wortlos nahm er den Schwamm und begann damit, den Kinderkörper vom Dreck zu befreien. Dann stand er auf und holte eine Schüssel Wasser, um das goldblonde Haar ebenfalls zu säubern. Unter all dem Schmutz konnte beinahe seine richtige Farbe nicht mehr erkennen. Nachdem auch der goldblonde Ton der letzten Haarlocke zurückgekehrt war, und der Kleine wirklich sauber war, brachte er ihn in sein Bett. Er wüsste nur zu gerne, wen er da eigentlich bei sich aufgenommen hatte, aber das würde er schon noch früh genug erfahren. Sobald das Kind aufwachen würde, würde er es nach seinem Namen fragen und am besten seine Eltern informieren. Mit diesem Vorsatz wollte er gerade das Zimmer verlassen, um den Schlafenden nicht weiter zu stören, doch plötzlich hörte er das Rascheln der Bettdecke. Er drehte sich um und sah, wie sich der Junge ganz langsam aufrichtete. Strahlend blaue Augen öffneten sich und sahen müde zur Tür. Sofort kehrt er um und setzte sich zu dem Kind ans Bett. Mit gerunzelter Stirn fragte der Kleine: „Wer bist du? Warum hast du mich mitgenommen?“ „Ich heiße Itachi Uchiha und mein kleiner Bruder Sasuke hat dich gefunden. Wir konnten dich nicht dort liegen lassen, also habe ich beschlossen, dich mitzunehmen. Du warst in so schlechter Verfassung, dass ich Angst hatte du würdest sogar sterben…Wie heißt du?“, stellte Itachi die wichtigste Frage. „Naruto…Naruto Uzumaki…“ ____________________________ Fertig!^^ Überrascht? Gut, schlecht, in Ordnung,...? Wie gesagt, ein Übergangskapitel, aber notwendig. LG: Nobody Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)