Schattenherz von Yuriko-sama ================================================================================ Kapitel 2: Ich will ihn! ------------------------ Kapitel 2: Neue Schule, neue Probleme >„Aber ich liebe dich doch!“, rief sie verzweifelt, während er sich zu ihr herabbeugte und ihr tief in die Augen blickte. In seinen wundervollen blauen Augen war im Moment nur seine unendliche Liebe zu ihr zu lesen. „Es gibt keine andere Möglichkeit. Ich würde für dich sterben, das weißt du doch! Es tut mir so leid, mein Sonnenschein! Aber ich verspreche dir, wir werden wieder zusammenfinden! Ich werde alles dafür tun, dich wiederzusehen! Ich liebe dich mehr als mein Leben!“, flüsterte er mit entschlossener Stimme, als er sich zu ihr herabbeugt. Sie schloss ihre Augen. Ihre Lippen berührten sich und es schien so, als würde die Welt für einen Augenblick anhalten, als hätte sie nur auf diesen Moment gewartet. Ihr Herz setzte kurz aus, nur um dann umso schneller weiterzuschlagen. Nun verschmolzen sie wahrhaft miteinander. Sie erwiderte den Kuss und drückte ihren Körper an seinen. Der Kuss wurde verlangender und immer inniger. Er legte eine Hand auf ihren Rücken, die Andere in den Nacken um sie noch intensiver zu spüren. Nun wurde sie ebenfalls mutiger und –… < „Hinata?! Wo bleibst du denn? Du musst doch zur Schule!“, dringt eine laute Stimme an meine Ohren. Hanabi-chan! Fast hätte ich einen Satz zur Zimmerdecke hinauf gemacht, sosehr habe ich mich erschrocken. Meine Güte! Ich hätte beinahe vergessen, dass ich heute meinen ersten Tag an der neuen Konoha-Akademie habe! Wie spät ist es überhaupt? Kurz schaue ich zu meiner Uhr, die auf der gegenüberliegenden Seite meines Zimmers an der Wand hängt. Verdammt! Ich habe total die Zeit vergessen, wie immer, wenn ich ein Buch lese. Es ist schon halb acht und wenn man bedenkt, dass ich mich noch umziehen, frühstücken, mich im Bad etwas herrichten,…dann ist das gar nicht mehr so viel Zeit. Schnell stehe ich auf, werfe mein Buch aufs Bett und gehe zum Kleiderschrank. Die Schuluniform bekomme ich erst heute, daher werde ich heute noch normale Klamotten anziehen müssen. Schnell suche ich mir ein weißes T-Shirt mit irgendeinem Muster darauf heraus. Dazu noch meine lila-weiße Weste und eine schwarze knielange Hose. Damit laufe ich ins Bad und ziehe mich schnell um. Meine blauschwarzen Haare sind schnell gebürstet, obwohl sie lang sind, denn sie sind sehr glatt. Um Make-up brauche ich mich nicht zu kümmern, als Vampir habe ich es genauso wenig nötig wie Schlaf. Eigentlich muss ich auch viel seltener etwas essen, als ein Mensch. Einmal die Woche reicht schon, genau wie Vampire nur einmal die Woche auf die Jagd gehen müssen. Doch die Aufregung macht mich hungrig und ich will nicht mit leerem Magen zur Schule gehen. Da selbst Hanabi-chan bereits Blut trinkt, muss ich mir mein Frühstück selbst herrichten. In der Küche begegne ich noch einmal Neji, der mich mit unergründlichem Blick mustert, eher er sagt: „Viel Glück.“ Darauf weiß ich erst einmal nichts zu erwidern. Hat Neji mir gerade Glück gewünscht? Er mag mich zwar lieber als früher, aber damit hätte ich trotzdem nicht gerechnet. „Danke!“ Wow Hinata, ohne zu stottern! Doch sofort werde ich wieder nervös, als mir der Grund für seine Worte wieder einfällt. Jetzt habe ich doch keinen Hunger mehr! Eher im Gegenteil, ich habe vor Aufregung Bauchschmerzen. Zwar habe ich schon oft Schule wechseln müssen, doch es ist jedes Mal dasselbe. Ich bin eine Außenseiterin. Die Menschenkinder spüren, dass ich anders bin. Mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen gehe ich zur Tür. „B-Bis später.“, sage ich noch leise, aber ich weiß, dass er es gehört hat. Genau wie der Rest der Familie, die wahrscheinlich alle noch auf ihren Zimmern sind und sich die Zeit vertreiben. Mit der Schultasche auf dem Rücken gehe ich durch die Straßen Konohas, in denen es von Menschen bereits nur so wimmelt. Die meisten scheinen sogar gute Laune zu haben, was ich für diese Uhrzeit seltsam finde. Wie kann man um die Zeit schon so munter sein? Bis zur Akademie ist es nicht weit und ich habe noch etwas Zeit, als ich vor dem großen Eingangstor stehen bleibe. Alles in allem, sieht die Schule recht freundlich aus. Modern, mit einem großen Schulhof und Sportplatz. Es kommen bereits Schüler aus allen Ecken der Stadt ins Gebäude, dabei beginnt der Unterricht erst in einer knappen Viertelstunde. Alle sehen mich seltsam an, weil ich keine Uniform trage und mitten im Weg stehe. Ich sollte besser zu Sekretariat gehen und fragen, in welche Klasse ich nun gehe, wo sie liegt, den Stundenplan, die Schuluniform,…so viele Dinge sind noch zu regeln. Also mache ich mich auf den Weg. Nach etwas herumfragen finde ich es doch noch und will gerade Klopfen, als ich ein lautes „Komm einfach rein!“, vernehme. Ich bin erstaunt und trete ein wie geheißen. Vor mir sitzt eine zierliche Frau mit kurzem schwarzem Haar. „Ich bin Shizune, die Sekretärin von Direktorin Tsunade. Du musst dann wohl Hinata sein, nicht wahr? Der Hokage hat uns schon von dir erzählt. Du brauchst bestimmt noch deinen Stundenplan und so.“ „J-Ja.“, antworte ich verlegen. Dass sie mich schon kennen und so vertraut behandeln ist etwas peinlich. Ob sie wohl auch wissen was ich bin? Na ja, auch egal. Nachdem sie mir alles erklärt hat, gibt Shizune mir noch meine Uniform und einen Gebäudeplan, damit ich mich besser zurechtfinde. Ich bin sehr erleichtert nun gehen zu können, denn viel Zeit habe ich nicht mehr ehe der Unterricht beginnt. Ich bedanke mich bei Shizune und eile dann davon, um in die 6C zu finden. Gerade vor dem Läuten der Schulglocke komme ich in der Klasse an. Puh! Doch kaum habe ich die Klasse betreten, werde ich unsanft von hinten gerempelt. Meine Hefte verteilen sich auf dem Boden. Na toll! Das fängt ja schon mal gut an! Ich drehe mich um und sehe einem blondhaarigen Jungen ins Gesicht. Seine ozeanblauen Augen blicken entschuldigend. Er sieht echt nett aus. Doch das erste, dass mir durch den Kopf geht ist: Der duftet ja lecker! Entsetzt von meinen merkwürdigen Gedanken wende ich schnell den Blick ab, wer weiß wie ich gerade dreinschaue. Ich habe „lecker“ nicht „gut“ gedacht! Lecker!?! „Es tut mir leid! Hab ich dir wehgetan? Ich hab dich gar nicht gesehen!“ „N-Nein, m-macht n-nichts.“ Nun werde ich auch noch rot. Noch peinlicher kann die Situation nicht werden. „Ich helfe dir aufsammeln.“, bietet er mit freundlich an. Gemeinsam gehen wir in die Hocke, mein Gesicht ist noch immer rosarot. Doch dann erreicht mich dieser Duft erneut und ich kann nicht anders als daran zu denken wie er erst schmeckt, wenn er bereits so gut riecht! Er bemerkt scheinbar gar nicht, dass ich innegehalten habe und ihn beinahe sehnsüchtig ansehe, mit einem merkwürdig hungrigen Gesichtsausdruck. Ich nehme auf einmal nichts mehr um mich herum wahr, nur den Jungen vor mir, oder besser gesagt das Schlagen seines Herzens. Der Duft bringt mich schier um den Verstand. Ich will ihn! Offenbar bin ich unbewusst näher zu ihm gerutscht, denn seine Stimme ist plötzlich so nahe, als er mich aus meinen Gedanken reißt. „So, bitte schön, deine Hefte. Sag mal wer bist du eigentlich? Ich heiße Naruto Uzumaki und nochmal sorry wegen dem Rempeln!“ Mit einem Schlag werde ich mir meiner Umgebung wieder bewusst, sowie Naruto, der nun aufsteht und mir seine Hand hinhält. „D-Danke N-Naruto! I-ich b-bin Hinata H-Hyuga u-und gehe a-ab j-jetzt in d-deine Klas-se.“ Verflucht seist du, Zunge! Ich nehme seine Hand. Wie weich Narutos Haut ist, so warm und weich… Aber großer Gott! Wenn er meinen Blick bemerkt hat, oder irgendwer anderer aus der Klasse, halten sie mich sicher für einen Freak. Ich weiß ja nicht mal selbst, was gerade mit mir passiert ist. Doch egal was es ist, es sollte mir nicht noch einmal passieren! Was ist nur mit mir los? Ich nehme auf einmal alles so viel deutlicher war, sowie das Geräusch der Pfoten des Hundes auf der Straße, wenn sie den Asphalt berühren. Oder all diese anderen Gerüche, die mir nie zuvor aufgefallen sind. Auch ist das Licht plötzlich viel heller und die Farben intensiver. „Ach so? Davon wussten wir alle ja gar nichts! Woher kommst du denn? Ich habe dich in Konoha noch nie gesehen. Ist deine Augenfarbe echt?“ So viele Fragen auf einmal, ich bin verwirrt. Meine Augenfarbe ist sehr wohl echt, dennoch sage ich immer, ich trage Kontaktlinsen, denn Menschen finden fliederfarbene Augen ohne Pupille etwas seltsam. „Ä-häm…“ Weiter komme ich nicht, denn in diesem Moment betritt der Lehrer die Klasse. Zu spät! Um fast zehn Minuten. Er hat graues, schräg aufgestelltes Haar und trägt eine Augenklappe. Und er ist ein Vampir! Ganz sicher. Schnell huscht Naruto auf seinen Platz in der letzten Reihe, wo er scheinbar alleine sitzt. Mit einem Mal ist es still, als alle die Anwesenheit des Lehrers bemerken. Nun bemerken sie auch mich, falls sie mich nicht eh schon gesehen haben. Er deutet mir mit zur Tafel zu kommen. „Liebe Schüler, wir haben ab heute ein neues Mädchen in der Klasse! Stellst du dich bitte kurz vor?“ „H-Hai.“ Meine Stimme klingt piepsig und ängstlich. Ich soll mich vor die ganze Klasse stellen und reden? Verdammt! Meine Wangen glühen förmlich, als ich vortrete und mich stotternd vorstelle. Einige Mitschüler kichern schon über mich, wie etwa ein Mädchen mit langen blonden Haaren. Was für ein grauenvoller Anfang! Endlich habe ich genug zusammengestottert um von dem Professor erlöst zu werden, denn er meint: „Danke Hinata. Das passt schon. Ich bin übrigens Kakashi und unterrichte Biologie und Mathematik. Jetzt haben wir Mathematik, aber du hast ja noch kein Buch. Na ja, macht nichts. Du musst eben mit deinem Sitznachbarn mitschauen. In der letzten Reihe neben Naruto ist noch ein Platz frei.“ „H-Hai K-Kakash-sensei.“, murmle ich und kann gerade noch so verhindern, entsetzt zu gucken. Neben Naruto? Ich ging nach hinten und ließ mich auf den Platz neben ihm gleiten. Er ginst mich an und ich werde wieder rot, als ich vorsichtig zurücklächle. Dieses Lächeln…so schön! Wie die Sonne, so warm, genau wie seine Hände und seine Augen. Ob er wohl genauso gut schmeckt wie er aussieht? Uaaah! Hinata! Nicht schon wieder diese Gedanken! Dass wir zusammen ein Buch benutzen müssen macht die Situation auch nicht besser. Normalerweise bin ich eine gute, aufmerksame Schülerin, aber jetzt muss ich ständig seinen Hals anstarren, während ich dieses Verlangen zu unterdrücken versuche, mich einfach auf ihn zu stürzen. Dabei kaue ich auf meiner Unterlippe herum, bis plötzlich die Pausenglocke läutet. Vor Schreck zucke ich heftig zusammen. Ich habe rein gar nichts von der Stunde mitbekommen. Nun verlässt Kakashi-sensei den Raum und wirft mir noch einen warnenden Blick zu. Natürlich! Die Erkenntnis trifft mich mit voller Wucht. Ich will Naruto. Aber auf zwei verschiedene Arten. Ich will sein Lächeln, sein Wesen, seinen Blick, einfach alles an ihm nur für mich haben. Er soll für mich lächeln, mir seine Wärme schenken, ich würde so gerne in seinen Armen liegen und ihm bloß in die Augen sehen. Diese Augen, die mich auch jetzt neugierig ansehen. Andererseits will ich sein Blut. Meine Zähne in seinen Hals bohren und seinen Lebenssaft trinken. Seinen Duft in mir aufnehmen, ihn schmecken! Ich will Naruto für mich! Das wiederum kann nur eines bedeuten! Der Vampir in mir ist erwacht. Ausgerechnet jetzt, wo ich mir doch so lange Zeit gelassen habe! Und natürlich alles wegen Naruto. Naruto, der ahnungslos neben mir sitzt und mich anlächelt. Dessen Leben ich, wenn ich mich nicht beherrsche, auslöschen werde! Das darf ich nicht tun! Ich habe solange darauf gewartet, bis sich meine Instinkte zum ersten Mal regen und nun, wenn es soweit ist, habe ich mich in mein Opfer verliebt! Was für ein seltsamer Vampir bin ich eigentlich? Mein Vater hat Recht. Ich bin zu nichts zu gebrauchen, selbst als Vampir tauge ich nichts! Natürlich bin ich erst dann ein echter Vampir, wenn ich Blut getrunken habe und bis dahin wird mein Verlangen danach unerträglich sein. Habe ich bereits einmal meinen Hunger gestillt, werde ich mich besser zu kontrollieren wissen. So hat es mir jedenfalls Hanabi erzählt. „Geht es dir nicht gut? Du siehst so abwesend aus.“, fragt Naruto mich besorgt. Seine Stimme passt perfekt zu ihm. Auch sie ist weich und warm. „J-ja, m-mir geht’s g-gut.“ Nun kommen beinahe alle von der Klasse zu mir und fragen mich aus. Sie nennen mir zwar alle ihre Namen, doch merken kann ich mir davon nur zwei. Das Mädchen, das am Anfang der Stunde gekichert hat, heißt Ino und ein seltsamer Typ, der rote Tattoos auf den Wangen hat, heißt Kiba. Der Rest geht zu schnell für mich. Naruto ist offenbar der Neugierigste, Lauteste und vor allem Fröhlichste von allen hier in diesem Raum. Es scheint fast so, als würde er sie alle zusammenhalten, auch sie nicht begeistert von seinem Verhalten sind. Er bekommt zwar öfters Zurechtweisungen zu hören, aber lächeln tut er trotzdem. Das ist seltsam…Merken sie denn nicht, dass sie ohne ihn nie so eine tolle Klassengemeinschaft hätten? An ihm ist etwas Seltsames. Er lächelt immer, aber es geht so eine traurige Aura von ihm aus. Alle scheinen ihn zu akzeptieren, aber andererseits auch wieder nicht. Er ist ein Mitglied der Klassengemeinschaft und doch scheint er nicht hineinzupassen. Er ist anders. Auf eine Weise, die ich nicht beschreiben kann. Da wird mir eines klar: Naruto tut nur so fröhlich, er ist nur laut, damit sie ihn wahrnehmen, damit er in der Gemeinschaft einen Platz hat, wo er hingehört. Das stimmt mich ebenfalls traurig. Warum? Was ist mit ihm? Auf jeden Fall werde ich es herausfinden! Als der Tag endlich vorbei ist, verabschiede ich mich schnell von den anderen, bevor ich mich auf den Weg nach Hause mache. Der Tag war wirklich grauenvoll! Außerdem habe ich mir das Versprechen gegeben, herauszufinden was Naruto hat, allerdings muss ich dafür meine Vampirseite zurückhalten und meiner Familie etwas vormachen, von wegen „ich bin noch kein Vampir“…Das wird gar nicht so einfach, denn meine Fähigkeiten zeigen sich langsam deutlicher. Ich spüre die Schmerzen in meinem Bauch, der sich nun auf Blut einstellt, statt auf Menschennahrung, meine Musken ziehen unangenehm. Mein Gebiss verändert sich ebenfalls. Das wird allerdings kein Problem sein, immerhin können Vampire sich ja tarnen. Das muss ich bloß noch lernen. Und das wiederum bedeutet, ich muss eine Person ins Vertrauen ziehen, die es mir beibringen kann. Ich weiß bereits, wem ich vertrauen werde. Kaum daheim angekommen, verkünde ich meine Ankunft und begrüße Hanabi-chan und meine Eltern, nur um kurz darauf zu Neji zu gehen. Ich klopfe an seine Zimmertüre und trete ein. Er sitzt auf seinem Bett und liest ein Buch über die Vampirkriege. Also lernt er Geschichte. Dann sieht er auf. Ja, er ist der Richtige. „N-Neji, ich muss d-dich um etw-was bitten.“ Ich klinge sicherer als erwartet. „Um was geht es denn, Hinata?“ Tief atme ich ein bevor ich zu ihm gehe und ihm drei Worte ins Ohr flüstere, sodass niemand anders sie hören kann. Drei Worte, die mein ganzes Leben verändern und nun auch seines, da ich mich ihm anvertraue. Seine Gesichtszüge entgleisen für einen Augenblick. Fassungslos sieht er mich an. „Was?!“ Noch einmal wiederhole ich meine Worte. „Ich bin erwacht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)