Schattenherz von Yuriko-sama ================================================================================ Kapitel 3: Mein Ziel -------------------- Kapitel 3: Mein Ziel ~Naruto~ Der heutige Tag ist mehr als nur merkwürdig. Schon beim Aufstehen hatte ich wieder mal dieses ziehende Gefühl in der Brust, welches sich nur regt, wenn Gefahr in der Nähe ist, oder bald etwas Schlimmes passieren wird. Es ist eine Warnung an mich, dadurch kann ich mich vor allem Wappnen, das kommen wird. Wenn ich Glück habe, kann ich der Gefahr dadurch aus dem Weg gehen. Bis jetzt habe ich mich stets auf dieses Gefühl verlassen können, es hat noch nie unrecht gehabt. Als ich dann das Schulgebäude betreten habe, ist es noch weiter gewachsen und hat sich in meinem ganzen Körper ausgebreitet. So, als wollte es mir sagen, ich soll so schnell wie möglich kehrt machen, mich zurück in mein Bett legen und die Decke über den Kopf ziehen. Bloß schnell weg von diesem Ort! Ich habe es schon immer gehasst in die Schule gehen zu müssen, aber meine Vorahnung hat sich dort eher selten gemeldet. Meine Klasse ist zwar nett, aber ich fühle mich dort so deplatziert und ausgeschlossen. Ich werde nie ein Teil ihrer Gemeinschaft sein. Würde ich nicht den Klassenclown machen, würden sie mich gar nicht wahrnehmen. Das tun sie aber auch so kaum, ich nerve sie ja alle nur. Wenn sie wüssten, wie ich wirklich sein kann… Ich hatte all meine Gedanken darauf gerichtet, meine Gefühle nicht nach außen dringen zu lassen, dass ich nicht mehr auf die Umgebung achten konnte. Bis ich in das Mädchen hineingelaufen bin. Kaum habe ich sie berührt, ist das Zerren in den Eingeweiden plötzlich verschwunden. Einfach so! Obwohl doch noch gar nichts Schlimmes passiert ist! Das ich in meine neue Klassenkameradin und Sitznachbarin hineingelaufen bin, zähle ich nicht wirklich als bedeutendes Ereignis. Hinata ist ein seltsames Mädchen. Als ich ihr beim Aufsammeln ihrer Sachen geholfen habe, wurde sie auf einmal ganz steif. Dann ist sie immer näher gerückt, mit einem leicht träumerischen Gesichtsausdruck. Außer ihre Augen, sie haben mich beinahe hungrig angeblickt, bevor sie plötzlich zusammengezuckt ist, als hätte sie jemand geohrfeigt. Ich habe so getan als hätte ich ihre kurze Veränderung nicht bemerkt, das hat sie scheinbar beruhigt. Auch danach sind ihre Augen immer wieder zu mir geruckt, als würde ich sie anziehen wie ein Magnet. Den ganzen Tag lang ist das so weitergegangen. Nun liege ich in meinem Bett und kann, obwohl es schon nach ein Uhr Nachts ist, einfach nicht einschlafen. Immer und immer wieder läuft der heutige Tag vor mir noch einmal ab. Meine blauen Augen sind zwar geschlossen, aber dennoch bekomme ich alles mit was um mich herum geschieht. Mein Körper will sich nicht entspannen. Hier, in dieser Umgebung hat er das nie ganz gekonnt. Ich seufze frustriert. Ich mache mir zu viele Gedanken. Das ist nicht gut für mich. Aber vielleicht kann ich auch deshalb nicht schlafen, weil die anderen Jungen im Schlafsaal keine Ruhe geben wollen. Für die Jüngsten, wie Moegi und Undon, ist es immer am schwersten. Sie rufen manchmal in der Nacht noch nach ihrer Mama und fangen dann an zu weinen, weil sie die nur noch Leere in ihrem Herzen spüren, statt der liebevollen Umarmung. Das erinnert mich an mein erstes Jahr im Waisenhaus. Damals, als sie mich hergebracht haben, bin ich gerade mal fünf Jahre alt gewesen. Der Hokage selbst hat mich gefunden, als ich zitternd vor Kälte und Schmerzen durch den Schnee gestolpert bin. Angeblich, so erzählen es sich die Pflegerinnen, hatte ich eine tiefe Wunde nahe dem Herzen, an der ich eigentlich hätte sterben müssen, allein schon an dem Blutverlust. Meine Wunde war jedoch auf geheimnisvolle Art und Weise bereits am heilen. Dabei zeugte das Blut davon, dass sie gerade erst entstanden sein konnte. Der Hokage brachte mich sofort ins Krankenhaus, wo man mich gesundpflegte. Allerdings konnten sie keine Akten von mir finden und außer meinem Namen wussten sie nichts von mir. Genauso wie ich selbst. Abgesehen von meinem Namen, wusste ich nichts mehr. Der Hokage versuchte meine Eltern ausfindig zu machen, hatte aber kein Glück. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Von da an war ich ein Waisenkind. Ungewollt und ungeliebt . Ungeliebt – ja, das bin ich. Die Pflegerinnen haben Angst vor mir, seit damals schon. Sie tuscheln über mich, denn das Gerücht, unter welchen Umständen ich gefunden wurde, hat sich verbreitet wie ein Lauffeuer. Sie bezeichnen mich als Dämon, als Monster und werfen mir hasserfüllte Blicke zu. Die anderen Kinder im Waisenhaus haben dieses Verhalten dann übernommen. So bin ich überall ein Außenseiter, selbst unter denjenigen, die dasselbe Schicksal haben wie ich. Nie wollte mich irgendjemand adoptieren, die Pflegerinnen haben immer davon abgeraten, das >Monster< bei sich aufzunehmen. Mit meinen 16 Jahren bin ich also immer noch hier. Man sollte meinen, ich wäre inzwischen zumindest unter den Jüngeren beliebter geworden. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ihnen wird beigebracht, sich von mir fernzuhalten. Vor allem nach dem letzten Vorfall von vor anderthalb Jahren. Als mich zwei andere Jungen meines Alters wieder einmal verprügeln wollten, habe ich mich gewehrt. Na ja, als >wehren< konnte man das nicht bezeichnen. Ich habe weggestoßen. Daraufhin ist er über zwei Meter durch die Luft gesegelt, eher er gegen die Wand geprallt ist und sich eine Gehirnerschütterung zugezogen hat. Sein Kumpel hat natürlich sofort allen von den Geschehnissen berichtet, wodurch Angst und Hass noch größer geworden sind. Überleben kann man hier nur mit einem Ziel vor Augen. Sonst geht man unter. Ich war schon oft kurz vorm Ertrinken, konnte mich aber immer wieder auf mein Ziel konzentrieren. Mein Ziel ist auch ein wichtiger Bestandteil meines Schutzschildes, mit dem ich all der Feindseligkeit gegenübertrete. Mein Schild würde unheilbare Risse bekommen, würde ich aufgeben. Mein Traum, von allen respektiert zu werden, hat ein Endziel, an das ich mich immer klammern kann, wenn es mir schlecht geht. Das Ziel Hokage zu werden! Mein Leben ist eine einzige Hölle! Jedoch versuche ich immer, das Positive an allem zu sehen. Ich betrachte alles als Herausforderung, auf meinem Weg Hokage zu werden. Und du meine liebe Hinata, bist ein Rätsel für mich, eine Herausforderung! Eine, der ich mich ohne zu zögern stellen werde! Dein Geheimnis werde ich lüften, das verspreche ich dir. Mit einem Lächeln auf den Lippen gleite ich langsam in die Welt der Träume, wo mich das nächste Grauen bereits erwartet. Doch ich bin gewappnet, so wie immer. ~Hinata~ Es ist bereits Mitternacht, als ich aus Nejis Zimmer hinaustrete. Mein Äußeres sieht wieder genauso aus wie in der Schule auch. Nur meine Sinne sind scharf geblieben. Ich höre mit meinen neuen Sinnen wirklich alles. So weiß ich auch, dass Tou-san und Ka-san, sowie einige andere Clanmitglieder nicht im Haus sind. Sie gehen wohl ihren Verpflichtungen in der Vampirwelt nach. Der Hyugaclan hat, wie alle Adeligenclans, eine bestimmte Aufgabe. Unsere war es eigentlich, die Königsfamilie zu beschützen, bis diese verschwunden sind. Nun aber haben wir die Aufgabe des Uchiaclans übernommen, nachdem dieser beinahe ausgelöscht wurde. Wir stellen die Polizei und jagen Vampire, die sich gegen ihre eigene Art gestellt haben. Aber auch andere Bedrohungen, wie Vampirjäger, schalten wir aus. Hanabi-chan ist im Wohnzimmer und sieht fern, während der Rest in den eigenen Räumen ist. Schon lange fragen sie gar nicht mehr, wie mein Tag so war, deshalb hätten sie uns sowieso nicht gestört. Solange noch nicht das passiert ist, das heute tatsächlich passiert ist, haben sie kein Interesse an mir. Da ich noch Hausaufgaben zu erledigen habe, gehe ich in mein Zimmer. Zuerst Mathe, dann Englisch. Mit letzterem fange ich an, einem Aufsatz übers erwachsen werden. Haha, lustig! Wie viele Jahre wird das wohl noch dauern, bis ich wie 18 aussehe? Grob geschätzt sicher noch über 1500! Und nachher werde ich so gut wie gar nicht mehr altern. Jüngere Vampire verändern sich noch schneller als ältere. Tja, schreiben kann ich das schlecht, also denke ich mir irgendetwas aus. Dann kommt Mathe dran. Es ist nicht viel und alles kommt mir, wie es bei Vampiren eben ist, viel zu einfach vor. In einer halben Stunde bin ich bereits mit allem fertig. Dann werfe ich mich einfach auf mein Bett und denke nach. Über Naruto, mich, den heutigen Tag, die Klasse – und über Neji. Neji… sofort muss ich an unser Gespräch vorhin denken. Ich wusste er ist der Richtige. *~Flashback~* „Was?!“ Noch einmal wiederhole ich meine Worte. „Ich bin erwacht.“ Nun hat Neji die Kontrolle über sein Gesicht wiedererlangt, nur seine Augen funkeln neugierig. „Wann?“, fragt er ebenfalls im Flüsterton. „In der Schule, noch vor der ersten Stunde.“ Ohne Stottern erzähle ich, denn in dem Moment, als er mir in die Augen sieht, weiß ich eines: Neji wird nichts verraten, wenn ich es nicht will. Ich kann ihm vertrauen. Meine Wahl war richtig. „Wer?“ Ja, wer war derjenige, der meinen Instinkt geweckt und sein Todesurteil unterschrieben hatte? Tief atme ich ein, ehe ich leise Seufze. „Ein Junge aus meiner neuen Klasse. Naruto Uzumaki. Ich bin kaum hineingegangen, da ist er in mich hineingelaufen und hat ich habe vor Schreck meine Sachen fallen lassen. Wir haben uns hingekniet um sie aufzuheben, dann hat sein Duft mich getroffen. Ich hätte mich beinahe vergessen und ihn angefallen! Ich glaube, er hat es nicht bemerkt. Naruto ist ein so unglaublich…netter Kerl. Ich will ihn nicht umbringen, verstehst du? Außerdem hat er hat ein Geheimnis, das weiß ich.“ Beinahe hätte ich >unglaublich wundervoller Junge< gesagt. Aber Neji versteht sofort. Er weiß, wie ich fühle. „Naruto? Ein ungewöhnlicher Name. Aber der Name Uzumaki kommt mir bekannt vor, ich weiß nur nicht mehr woher...vielleicht hat das ja etwas mit dem Geheimnis zu tun…“, meint er nachdenklich. Dann ruckt sein Kopf jedoch wieder hoch, als er fragt: „Wie fühlst du dich?“ „Es geht so, es tut etwas weh. Vor allem mein Magen.“ Leicht besorgt mustert er mich. „Hm. Das wird allerdings nicht viel besser weden, solange du Narutos Blut noch nicht getrunken hast. Bis dahin wird sich dein Körper nicht weiter entwickeln können.“ „Kann ich nicht irgendjemand anderes stattdessen nehmen?“, flüstere ich verzweifelt. „Nein, er ist dein erstes Opfer, du wirst kein anderes Blut als seines wollen. Es würde widerlich für dich riechen und schmecken, sodass du es eher wieder hervorwürgen würdest.“ „Gibt es denn gar keine Möglichkeit? Was hast du denn damals alles versucht?“ Neji verzieht kurz das Gesicht, ehe sein Blick sich kaum merklich verdüstert, als er an Jun denkt. „Jun…Ich…ich habe alles versucht. Ich bin habe jemand anders gebissen, aber es war genauso wie ich es dir gerade erzählt habe. Ich habe probiert, jemanden mit noch besserem Geruch zu finden, ihre Gefühle zu verletzen, damit sie mir aus dem Weg geht. Im Krankenhaus habe ich einen Blutbeutel gestohlen, ich wollte mich selbst beißen, um es mir so einzuflößen, aber mein Körper hat es abgestoßen.“ Nur Vampirzähne können Vampire verletzen. Wenn etwas passiert, bei dem normale Menschen sich verletzt hätten, wird zur Tarnung auch bei uns kurz eine Wunde sichtbar. Diese verschwindet jedoch sofort wieder, denn in Wirklichkeit hat unsere Haut nicht einen Kratzer abbekommen. Neji hat sich also sogar selbst gebissen, um Jun zu retten! „Als ich dann versucht habe es einfach zu ignorieren, wurde mein Hunger immer größer, solange bis es dann doch passiert ist...Das erste Opfer stirbt immer.“, erzählt er mit tonloser Stimme. Er ist in Gedanken bei seiner Jun. Mit jedem Wort das er sagt werde ich hoffnungsloser. Es muss doch einen Weg geben! Als ich an jenem Frühlingstag vor einem Jahr in Sunagakure Neji im Park mit Jun zusammen gesehen habe, sah er so innerlich zerrissen aus. Erst nachdem ich ihn eine Weile beobachtet hatte, wusste ich was los war. Seine Vampirseite hatte sich geregt und Jun war das Opfer. Ich sah sein verlangen nach ihrem Blut, aber auch seine Liebe zu ihr. Wie er ihr so sanft seine Hände um die Schultern legte und sie ihn verträumt anlächelte. Es war eine wundervolle Szene. Nur wusste ich, dass wenn Tou-san es herausfinden würde, wäre Neji in einer schlimmen Lage. Er wäre verstoßen worden, obwohl Tou-san ihn nach dem Tod seines Vaters, also Tou-sans Bruders, fast wie seinen eigenen Sohn aufgezogen hatte. Also habe ich ihn am nächsten Tag nach der Schule abgepasst und ihm versprochen zu helfen. Ich bewahrte sein Geheimnis und er fragte mich manchmal um Rat, obwohl er mich vorher nie ausstehen konnte. Zumindest solange, bis es kam wie es kommen musste. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Ihr Tod hatte ihn fertig gemacht. Es war das erste Mal, dass ich Neji hatte weinen sehen. Auch das hatte ich für mich behalten. „Nein! Das lasse ich nicht zu! Dann wird Naruto eben der erste sein, der es überlebt! Ich werde eine Lösung finden!“. Ich flüstere immer noch, dennoch kann man die Entschlossenheit in meiner Stimme deutlich heraushören. „Ich werde dir helfen. Das verspreche ich dir, so wie du mir damals! Wir finden einen Weg. Ich werde recherchieren, du beobachtest ihn. Vielleicht lüften wir so auch sein Geheimnis.“ Ein weiterer Grund Neji ins Vertrauen zu ziehen. Er hat mehr Freiheiten als Hanabi. Sie könnte sich nie unbemerkt irgendwohin begeben, um zu recherchieren, da sie stets von zwei Mitgliedern des Clans bewacht wird. Bei mir ist das zum Glück nicht so, genau wie bei Neji. Ich werde erst dann Bewachung verdienen, wenn ich auch einen Anschlag wert wäre. Als halb-Mensch halb-Vampir war bin ich das nicht. Neji gehört zwar zum Clan, ist allerdings kein Erbe des Clanführertitels. „Danke, vielen Dank Neji!“, sagte ich und tue dann etwas, dass mich selbst überrascht. Ich umarme ihn. Er ist etwas überrumpelt, doch dann umarmt er mich ebenfalls kurz, ehe er mich gespielt energisch von sich schiebt. „Schon gut“, schnauft er, um seinen gleichgültigen Ausdruck bemüht. Ich kann mir das Lächeln nicht verkneifen, als ich vom Bett aufstehe, mich umwende und das Zimmer verlasse. *~Flashback ende~* Arigatou, Neji nii-san! Jeah! Wieder ein Kapi fertig! Übrigens: Jun heißt „Unschuld“, sowie im letzten Kapitel „Sonnenschein“ die Übersetzung von Hinatas Namen ist! ;D Hoffe, es hat euch gefallen^^ Ich persönlich finde Narutos Part nicht so gelungen, Hinatas dafür umso besser. Neji ist hoffentlich nicht zu weich geworden! Vielen Dank an meine fleißigen Review Schreiber! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)