About Imprinting and Re-Imprinting. von _infrangible_ ================================================================================ Kapitel 14: I know that he doesn´t mind if I go away. ----------------------------------------------------- Sie war zu spät. Eine viertel Stunde schon. Nervös trat Jake von einem Fuß auf den anderen während sein Blick hektisch von links nach rechts huschte. Die Minuten zogen sich wie Kaugummi, und sie tauchte einfach nicht auf. Zum vierten Mal in den letzten zwei Minuten zog Jacob sein Handy aus seiner Jackentasche, nur um festzustellen, dass er weder einen Anruf, noch eine SMS von ihr erhalten hatte. Der Klos in seinem Hals schwoll immer weiter an, langsam machte sich Panik in ihm breit. Wie von alleine tippten seine Finger ihre Nummer. Gespannt lauschte er dem monotonen Tuten während er auf seiner Lippe herumkaute. „Der gewünschte Gesprächspartner..“ er drückte auf den roten Hörer, um dann eine andere Nummer zu wählen. Er vergrub seine linke Hand in seiner Hosentasche, während er sich langsam in Bewegung setzte. Sein warmer Atem hing weiß vor ihm in der Luft. Doch wieder antwortete nur eine Computerstimme. Jake beschleunigte seinen Schritt. Es war klar gewesen, dass Sam an seinem „freien Tag“ nicht erreichbar sein würde. Denn diese Tage nutzte er zur Zeit, um die Beziehung mit Emily wieder hinzubiegen. Seit dem „Vorfall“ vor ein paar Wochen, war der Sockel ihrer Beziehung nämlich mächtig ins Wanken geraten. May hatte von alle dem keine Ahnung. Aber nur, weil Sam ihm eingebläut hatte, dass es May in ihrem derzeitigen „Zustand“ den Boden unter den Füßen wegziehen würde, wenn sie von ihm und Emily wüsste. Deshalb hielt er den Mund. Und hasste sich dafür. Doch er wusste auch, dass Sam recht hatte, und sie die Wahrheit einfach nicht verkraften würde. Trotzdem musste eine Entscheidung fallen. Früher oder später würde May es rausbekommen. Für oder gegen May. Jacob hatte Sam bereits klar und deutlich seine Meinung zu dem ganzen Spiel gesagt. Doch der hatte von alle dem nichts wissen wollen. „Sam, hör endlich auf mit diesem scheiß Spiel.“ Er hatte keine Lust , um den heißen Brei herumzureden, damit würde er niemandem helfen. „Ich hab keine Ahnung wovon du redest.“ entgegnete Sam ihm bissig, „Tu nicht so. Du weißt genau, was ich meine. Sag May endlich was Sache ist.“ fordernd fixierte er den Alpha mit seinem Blick. „Jake.“ seufzte der. „Das ist alles nicht so einfach.“ Jakes Augenbrauen schossen in die Höhe. „Klar, zwei Frauen zu haben ist nichts, was man aufgeben wollen würde. Verstehe.“ Er war stocksauer. „Darum geht es gar nicht!“ grollte der Alpha und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sondern?“ provokant baute sich Jake vor ihm auf. „Das verstehst du nicht.“ Jacob schnaubte spöttisch. „Dann erklär es mir!“ für ihn war die Sache noch lange nicht erledigt. Sam hielt kurz inne, musterte ihn eindringlich. „Nein.“ Dann wandte er sich ab und ging. Im Laufschritt machte er sich auf den Weg zu Mays Wohnung, sein Handy an sein Ohr gepresst. Noch immer antwortete niemand. Eine schreckliche Vorahnung überkam ihn. Doch er musste sich bremsen. Er durfte jetzt nicht in Panik verfallen. In Wolfsgestalt würde er ihr nicht viel nützen. Eins stand fest : Jake würde Sam den Hals umdrehen, wenn er ihn das nächste Mal sah. Er könnte seine Hilfe gerade wirklich brauchen. Gerade, weil Sam diese seltsame, einzigartige Verbindung zu May hatte, obwohl er nicht auf sie geprägt war. Vor ihrer Wohnung angekommen, hielt er sein Ohr gegen die Tür und lauschte. Von drinnen war kein Mucks zu hören. Vielleicht hatte sie ihr Treffen bloß vergessen, und würde ihn umbringen, wenn er das jetzt tat, doch er wurde das mulmige Gefühl nicht los, das irgendetwas nicht stimmte. Entschlossen ging er ein paar Schritte zurück, nahm Anlauf und trat mit einem lauten „Rums!“ die Tür ein. Und fand sich auf einem Schlachtfeld wieder. Der Spiegel im Flur lag in tausenden Scherben auf dem Boden, das Telefon war aus der Steckdose gerissen und achtlos zu Boden geworfen worden. „May?!“ Jakes Stimme glich einem Krächzen. Er räusperte sich und rief erneut ihren Namen. Diesmal lauter. Doch noch immer erhielt er keine Antwort. Er trat in den Flur, schaute in die Küche. Auch hier sah es aus, als hätte ein Tornado gewütet.Wie auch in den restlichen Zimmern. Als er ins Bad trat, wich er kurz einen Schritt zurück. Ein stechender Geruch stieg ihm in die Nase. Schnell fand er die Ursache: Im Waschbecken befand sich eine große Pfütze von Erbrochenem, dass nicht abgeflossen war. Jake verzog angewidert das Gesicht. Erneut rief er ihren Namen, verließ das Badezimmer und durchsuchte sämtliche Zimmer und Schränke. Doch von May war keine Spur. Eine schreckliche Vorahnung machte sich in ihm breit und ein Welle von Fragen brach über ihn herein. Jake drückte die Tür mehr schlecht als recht zurück in den Rahmen und spurtete zu Sam. Der war über seinen Besucher, der plötzlich im Türrahmen stand, als er mit Emily im Bett zu Gange war, alles andere als erfreut. „Was?“ fauchte er Jake an, während Emily, deren Wangen sich dunkelrot gefärbt hatten, sich die Decke bis zu den Schultern hochzog. „May ist weg.“ ernst blickte er Sam an und gewährte ihm Zugang in seinen Kopf und somit zu den Bildern von Mays Wohnung. Augenblicklich wich Sams genervtem Gesichtsausdruck ein besorgter. Er stand wortlos auf, drückte sich an Jake vorbei aus dem Raum und sammelte seine Kleidung, die überall auf dem Flur verteilt war, wieder auf. Jacob wandte sich von Emily ab, die mit verständnisloser Miene und gerunzelter Stirn weiterhin im Bett saß. Es war nicht seine Aufgabe, ihr zu erklären, was los war. Dann rannten sie beide los und verschwanden im Dickicht des Waldes. „Ich konnte sie nicht spüren.“ durchbrach Sams dunkle Stimme die Stille. Sie waren Kilometer um Kilometer gerannt, hatten alle Ecken nach ihr abgesucht, doch May war nicht aufzufinden. Nun saßen sie in ihrer Wohnung und jeder grübelte für sich, was geschehen war. „Was?“ verwirrte musterte Jacob den Alpha. „Ich konnte sie nicht spüren. Normalerweise merke ich immer, wenn es ihr schlecht geht. Wenn ihr Gefahr droht. Doch diesmal.. Da war nichts. Keine Gefühlsregung. Gar nichts.“ Er schien den Gedanken im Kopf weiter auszuführen, denn er wurde immer blasser um die Nase. Jake lachte spöttisch. „Weißt du was ich glaube? Dass du nichts gemerkt hast, weil du mit Emily rumgemacht hast und alle anderen Sinne eingestellt waren.“ Sam kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und sprang auf. „Willst du mir damit sagen, dass es meine Schuld ist, dass May weg ist?!“ „Ja, genau das will ich! Und würdest du May endlich mal über die Prägung und Emily aufklären, hätten wir alle ein Problem weniger! Du kannst nicht mit May zusammen bleiben!“ fauchte Jake ihn an. Ihn und Sam trennten nur wenige Zentimeter, die Luft war zum Zerreißen gespannt. Der Alpha funkelte den Jüngeren finster an. Beide begannen zu zittern, das Blut rauschte in ihren Ohren. Als eine Stimme sie herumfahren ließ. „Leute, was soll der Scheiß?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)