About Imprinting and Re-Imprinting. von _infrangible_ ================================================================================ Kapitel 16: It chars my heart to always hear you calling.. ---------------------------------------------------------- „May! Es geht dir gut!“ stieß Jake erleichtert aus, als sie auf die Türschwelle trat. Auch von Seth war ein lauter Seufzer zu vernehmen. Ein breites Lächeln zierte ihre Gesichter, welches May nur zu gerne erwidert hätte, doch jetzt war wirklich der falsche Zeitpunkt für den Austausch von Freundlichkeiten, deshalb nickte sie bloß. Seth, der nun auf sie zustürzte, um sie in eine Umarmung zu ziehen, wurde von Jasper und Alice auf Distanz gehalten, indem sie sich ihm blitzschnell in den Weg stellten. Jake schnaubte. „Was soll das denn, Blutsauger?! Wir werden ihr schon nichts tun!“ „Reine Vorsichtsmaßnahme.“ Erwiderte Jasper kühl während er Jake abschätzend musterte. „Haha, sehr witzig. Was soll das Theater?“ presste Jake zwischen den Zähnen hervor und wandte sich dann an May: „Dieses Theater tu ich mir keine Sekunde länger an. May, lass uns gehen.“ er streckte ihr seine Hand entgegen. Zu gerne hätte May sie ergriffen, doch sie musste stark bleiben. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Als sie den Kopf hob, blickte sie in Jakes irritiertes Gesicht. Bevor er allerdings seine Aufforderung wiederholen konnte, atmete sie tief ein und flüsterte: „Ich komme nicht mit.“ „Was?“ Seth starrte sie entsetzt an. „Ich komme nicht mit.“ wiederholte May geduldig und straffte ihre Schultern. „A..aber wieso?“ stotterte Seth, der damit überhaupt nicht gerechnet hatte. May schluckte den Kloß hinunter, der in ihrem Hals heranwuchs und ihn ihr zuzuschnüren schien. „Jungs, es.. tut mir Leid. Ich komme nicht mit euch. Ich kann nicht.“ Nun fand auch Jake seine Worte wieder. Er glaubte, zu verstehen, was los war. „Es ist wegen Sam oder? Keine Sorge, du musst ihn nicht wieder sehen. Ich werde ihn von dir fernhalten, versprochen!“ May lachte kurz auf, dann schaute sie in mitleidig an. „Jake, du weißt, das wird nicht funktionieren. Du wirst ihn nicht davon abhalten können, mich zu treffen. Es tut mir leid..“ Er seufzte resignierend. May hatte Recht, das wusste er. Sam würde ihm den Hals umdrehen, wenn er auch nur versuchen würde, sich zwischen May und ihn zu stellen. „Okay, okay. Aber was hast du jetzt vor? Willst du etwa bei diesen.. Blutsaugern bleiben?“ abschätzig musterte er Jasper und Alice, die May noch immer flankierten und ihn wachsam beobachteten. Fast so, als hätten sie Angst, dass er in der nächsten Sekunde auf May losgehen könnte. Dann wandte er sich erneut May zu, gerade noch früh genug, um ihr leichtes Kopfschütteln zu bemerken. „Verdammt noch mal, willst du etwa zurück in deine Wohnung?“ Ein erneutes Kopfschütteln war ihre Antwort. Sie senkte ihren Blick. „May, du weißt, dass er dich aufspüren wird. Auch, wenn du dir hier eine neue Wohnung suchst. Er hat dich auch davor gefunden.“ Jake beobachtete sie besorgt. May straffte ihre Schultern erneut und räusperte sich kurz. „Genau das ist der Punkt, Jake. Hier wird er mich überall finden. Deshalb gehe ich.“ Seth klappte die Kinnlade hinunter. „Wie? Du gehst? Wohin?“ sprudelte es aus ihm heraus. May senkte den Blick. Er verstand einfach nicht. Oder wollte er es nicht verstehen? „Ich gehe fort. Weit weg von hier. Wohin weiß ich noch nicht. Ich werde irgendwo untertauchen. Es tut mir leid Leute, ehrlich. Aber ich kann das so einfach nicht. Ihr seid mir wirklich wichtig geworden. Aber sucht nicht nach mir, versprecht mir das.“ Ohne eine Antwort abzuwarten drehte sie sich auf dem Absatz um und verschwand zurück ins Haus. Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie Jake versuchte, ihr nachzustürmen, aber von Jasper und Alice festgehalten wurde. „Wenn wir dir so verdammt wichtig sind, wieso zur Hölle gehst du dann?! Wir können dir helfen! Wir..“ brüllte Sam noch, dann schlug die Eingangstür hinter ihr zu und May verschwand schluchzend in ihr Zimmer. Eine halbe Stunde später klopfte jemand zaghaft an ihre Tür. „Komm rein, Jazz!“ rief May dumpf durch die Bettdecke, die sie sich über den Kopf gezogen hatte. Sie befand sich in ihrer ganz persönlichen „Höhle“. Die Matratze senkte sich ein wenig, als Jazz sich neben ihr nieder ließ. Im nächsten Moment zog er ihr die Bettdecke weg, was sie zu einem lauten Murren verleitete. Er lächelte leicht. „Wie geht es dir?“ Sofort hatte sie das Gefühl, von seinen Blicken geröntgt zu werden. Sie lächelte gequält: „Gut, denke ich.“ Jaspers rechte Augenbraue schnellte nach oben. „Denkst du?“ er musterte sie weiterhin kritisch. May stieß scharf Luft aus. „Na was denkst du denn, wie es mir geht?!“ Der Satz verließ ihren Mund härter, als sie es beabsichtigt hatte. „Diese ganze Aktion hier ist verflucht nochmal feige. Das weiß ich. Und, was es noch schlimmer macht: Ich habe nicht nur ihm damit wehgetan, sondern auch ihnen. Das war nie meine Absicht.“ Jasper blickte ihr mitleidig in die Augen, und im nächsten Moment durchflutete sie eine wohlige Wärme. „Lass das. Jetzt nicht.“ fauchte sie. Und bereute es sogleich. Jasper sah aus wie ein getretener Hund. Oder eine getretene Fledermaus. Aber wer wusste schon, wie eine getretene Fledermaus aussah? „Entschuldige.. Ich.. ich muss einfach hier weg.“ murmelte sie. „Schon in Ordnung“ entgegnete Jasper „Deine Sachen sind gepackt oder? Wir sollten bald los. Es dürfte nicht lange dauern, bis die Hunde hier auftauchen..“ Sie nickte bloß, stand auf und straffte erneut die Schultern. Haltung bewahren, das war das A und O. „Lass uns gehen.“ sagte sie entschieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)