Assoziatives Schreiben von Lollapie (...oder so ähnlich) ================================================================================ Kapitel 1: "Was, meinte sie, hätten wir gesehen,... --------------------------------------------------- ...was, meinte sie, hätten wir sonst noch mitnehmen können?" Immer und immer wieder lief dieser Satz durch ihren Kopf, durch ihre Gedanken und verließ dann und wann erneut ihren Mund. Ja, was hätten sie sonst noch mitnehmen können? Da war sonst nichts mehr, was sie hätten mitnehmen können. Es war alles. Es. Die Seele. Sie hatten die Seele genommen und waren gelaufen, was hätten sie mehr nehmen sollen? Ihre Beine trugen sie über den unebenen Boden des Waldes. Äste knackten unter ihren Füßen, als sie liefen. Gemeinsam. Schneller und schneller, bis sie beinahe flogen. Es fühlte sich an wie fliegen. Die Geschwindigkeit mit der die Bäume an ihnen vorbei zogen. Alles war verzogen, verschwommen. Wirkte surreal und unecht. Ich weiß es nicht. Das war es was sie dachte. Sie wusste nicht, was sie hätte sonst sehen sollen. Da war nichts. Da war kein leerer Raum. Ein Raum mit einer Seele. Die Seele hatten sie und sonst war da nichts. Sonst hätten sie nichts sehen können. Jetzt. Jetzt liefen sie und hofften die Frau, das grässliche Weib, würde sie nicht erreichen. Das Weib hatte ihnen nachgeschrien. Die Worte krächzend und kaum verständlich. Etwas hätte sie gemeint, hätten sie noch gesehen. Etwas essentielles, doch sie selber wusste nicht, was es hätte sein sollen. Ihre Freundin ebenso wenig. Wie es schien. Sie hielt den Spiegel unter ihren Mantel fest gegen ihre Brust gedrückt. Das was man die Seele nannte. Die Kapuze glitt von ihrem Kopf und enthüllte das schwarze wellige Haar, welches nun im Wind des Laufes zu flattern begann. „Schneller.“, war alles was sie ihre Freundin hatte schreien hören. Der blaue Umhang den diese trug stach aus dem tristen Wald heraus, der vor ihnen lag. Sie selber war hinter ihr, einige Meter hinter ihr. Sie konnte fühlen wie ihre Seite begann zu stechen, ob des unruhigen Schritten den sie an den Tag legte, ob der Schnelligkeit die sie lief, die sie sonst nie erreichte. Ihre Lungen brannten, ihr Herz pochte schmerzhaft, ihr Hals fühlte sie trocken und rau an. Ihr eigener Umhang, einer von rosenroter Farbe, flatterte um ihren Körper. Der Mantel verbarg dennoch ihre Arme, die den Spiegel noch immer fest gegen ihre Front drückten. Wie hatten sie glauben können die Seele stehlen zu können ohne bemerkt zu werden? Ohne verfolgt, gejagt und ermordet zu werden? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)