Nyla Star von Zorrona ================================================================================ Kapitel 3: Die Schwarze Wüste ----------------------------- Seit ihrer Flucht waren schon drei Tage vergangen. Nun stand Nyla am Rande der schwarzen Wüste. Sie zögerte. Irgendetwas hielt sie zurück, die Wüste zu betreten. Sie war noch nie hier gewesen. Immer hatten sie den Pass über die Berge genommen. Dieser wäre aber jetzt zu lang. Sie war in Eile. Sie musste so schnell wie nur möglich zu Arton gelangen, um ihn zu warnen. Der Gedanke an ihren Bruder gab Nyla Mut und so machte sie ihre ersten Schritte in die Wüste hinein. Sie hatte schon viele Geschichten über die Wüste gehört, z.B. dass in der Wüste nur komische Kreaturen hausten. Bei diesem Gedanken lief ihr ein kalter Schauder den Rücken hinunter. Trotzdem ging sie entschlossen ihren Weg weiter. Sie wollte ihrem Bruder helfen, denn er war ihr einziges noch lebendes Familienmitglied. Ausgenommen von ihrem Onkel natürlich, aber den zählte sie nicht mehr zur Familie. Hier in der Wüste konnte sie nicht reiten, Kassandra würde sofort im Sand versinken. Sie rechnete damit, etwa zwei Wochen in der Wüste unterwegs zu sein. Schnellen Schrittes lief sie auf dem dunklen Sand in Richtung ihres Zieles. Pon flog etwas oberhalb, um im Falle eines Angriffes durch Dunkelelfen oder dergleichen Nyla schnell warnen zu können. Die Sonne prasste mit ihrer ganzen Kraft auf Nyla herunter. In diesem Moment war sie froh, nur ihre leichte Kleidung zu tragen. Der Schweiss lief ihr die Stirn hinunter. Sie hatte Durst. Leider hatte sie nicht daran gedacht, einen gefüllten Wasserbehälter mit zu nehmen. Kassandra lief auch viel langsamer, mit schleppenden Hufen. Die Zeit schien still zu stehen. So kam es Nyla jedenfalls vor. Pon schien immer noch quick lebendig zu sein und schwirrte wie wild um Nylas Kopf herum. "Wie kannst du nur so gut drauf sein. Ich sterbe hier gleich vor Durst und du tust nicht einmal ein bisschen schwächlich. Eine kleine Flüsterelfe müsste man sein." Seufzte Nyla vor sich hin. Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und wo zuvor noch brennende Hitze gewesen war, war plötzlich eisige Kälte. Nun war sie nicht mehr froh über ihre lockere Kleidung. Aber das war nicht das einzige Problem. Weit vor sich sah man, wie sich ein Sandsturm anbahnte. "Pon, wir müssen schnell eine Höhle finden, in der wir Unterschlupf suchen können. Den Sandsturm überleben wir sonst nicht!" Nyla musste ziemlich laut sprechen, sogar fast schreien, denn der nahende Sandsturm übertönte mit Leichtigkeit ihre Stimme. Sie rannte in Richtung der Berge, da sie sich dort Unterschlupf erhoffte. Zu ihrem Leidwesen wurde sie dort nicht fündig. Der Sandsturm hatte sie schon fast erreicht, da sah sie ihn. Einen Torbogen, der mit vielen kleinen Mustern verziert war. Er war aus weissem Marmor gefertigt. Er stand einsam und verlassen da. Die Witterung hatte ihm schon etwas zugesetzt. Das verlieh ihm etwas Mystisches. Der Sandsturm war vergessen. Sie interessierte sich nur noch für den Torbogen. Er hatte eine Aura, die sie förmlich anzog. Als ob er mit einem Zauber belegt wäre. Wie in Trance lief sie darauf zu. Eine leise Stimme trieb sie dazu. Sie streckte ihre Finger danach aus. In dem Moment, als sie den kalten Stein unter ihren Fingern spürte, begann ihr Körper zu beben. Ihr wurde heiss, innerlich kochte sie. Dann wurde alles schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)