Es war einmal….Sanji das Rasseweib! von kari_chan (Sanji x Zorro) ================================================================================ Kapitel 2: 2. Zorro, dass unbekannte Wesen! ------------------------------------------- Eine gefühlte Ewigkeit sah ich in dieses verwirrte Gesicht von Zorro, versuchte mich am Ohnmächtig werden zu hindern. Sanji, keine Panik! Sprach ich zu mir selbst. Ich muss einfach ganz schnell entweder mich oder Zorro töten, dann wird es niemals jemand erfahren! Und um uns herum wird ebenfalls keiner irgendeinen Verdacht schöpfen, schließlich sind wir vor einem Theater! Ich erzähle, wenn ich seine Leiche beseitige einfach, dass wir für ein Stück Proben. „Äh…..“ sah ich nun, wie sich langsam Zorros Mund öffnete und er ansetzte etwas zu sagen. „Entschuldigung….kennen wir uns?“ WAS? Dieser dumme Neandertaler erkennt mich gar nicht? Ich wusste in diesem Moment nicht ob ich lachen oder weinen sollte. „Kennen? Nein, ich habe Sie noch nie gesehen, niemals in meinem ganzen Leben, hihihih!!!“ kicherte ich total dämlich in der weiblichsten Stimme, die mir meine Stimmbänder erlaubten. „Ne, dass ist unmöglich. Sie haben total recht….an so`n hübsches Gesicht würde ich mich erinnern!“ lächelte Zorro mich mit seinem schönsten Sonntagslächeln an. Was sollte das denn jetzt? Hatte Zorro das gerade wirklich gesagt? Dieser dumme, ungebildete Holzfäller? Allein wie freundlich er guckte….so hatte ich unseren Schwertkämpfer noch nie gesehen. Mir war nicht mal bewusst, dass Zorro überhaupt freundlich sein konnte! Ob er mich verarschte und nur so tat, als würde er mich nicht erkennen? Wie auch immer, ich sollte nicht so blöd sein, es drauf ankommen zu lassen. „Äh, vielen Dank.“ War das einzige, was ich vor lauter Verwunderung über die Lippen brachte. Zorro stand aus der Hocke auf und mein Blick folgte ihm nach oben, immer noch verwirrt auf sein Gesicht starrend, innerlich dagegen ankämpfend ihm sein dummes Grinsen aus dem Gesicht zu treten. „Sorry noch mal! Ich hoffe ich habe ihnen nicht wehgetan!“ Zorro machte eine kurze Pause, als würde er überlegen, ob er aussprechen sollte, was ihm schon fast auf der Zunge lag „Wenn sie mir die dumme Frage erlauben, ich bin erst seit heute auf dieser Insel, ich weiß gar nichts über diesen Ort, kenne niemanden und ich weiß nicht mal, wie lange ich hier bleiben muss…könnten sie mir vielleicht ein wenig von der Stadt zeigen? Ich hab ´nen Orientierungssinn wie`ne blinde Katze mit verstauchten Pfoten….und das ist nich übtertrieben! Meine Mannschaft könnte ihnen das bestätigen. Könnten sie mir vielleicht diesen Gefallen tun?“ fragte er fast schon in einem bittenden Tonfall, als er mir hilfsbereit seine Hand zum Aufstehen entgegenstreckte. Was sollte ich denn jetzt tun? Ratlos starte ich auf seine Hand, die von der Symbolik einer Zusage gleich kam. So ein Mist! Natürlich wollte ich nicht den Reiseführer für diesen Blödmann spielen, nachher würde er mich doch noch erkennen. Ich musste mir ganz schnell etwas einfallen lassen. Hilfesuchend fiel mein Blick wieder auf die Handzettel, die ich noch weitere zwei Stunden zu verteilen hatte. Sanji, du bist ein Genie! Da mir nichts anderes übrig blieb, griff ich nach Zorros Hand und lies mir von ihm nach oben helfen. Es war irgendwie seltsam seine Hand zu nehmen, geschweige denn davon wie seltsam es überhaupt für mich war von dem Trottel überhaupt Hilfe anzunehmen, aber wenn ich unhöflich war, würde er vielleicht Verdacht schöpfen! „Vielen Dank, sie sind wirklich sehr freundlich.“ Sprach ich zu ihm, hatte aber das Gefühl, dass das wohl die größte Lüge war, die ich jemals in meinem Leben ausgesprochen hatte! Für diese Lüge hätte ich es verdient, dass jeden Moment ein Blitz in mich einschlagen würde. „Aber leider habe ich keine Zeit, so gerne ich ihnen auch die Stadt zeigen würde!“ grinste ich ihn triumphierend an. „Sehen sie, ich muss leider arbeiten, wenn ich diese Handzettel nicht verteile, dann könnte ich meinen Job verlieren und dann würde ich verhungern. Also kann ich leider nicht, so gerne ich auch mit ihnen ein wenig spazieren gehen würde.“ Bingo! Damit war ich aus dem Schneider und niemals wieder würde ich einen Damenkimono tragen müssen, schließlich würde auch ein Rücksichtsloser Rüpel wie Zorro nicht wollen, dass eine hübsche Dame wegen seinem Egoismus Ärger bekam! „Oh, kein Ding! Versprechen sie mir, dass sie in `ner halben Stunde noch hier sind, okay?“ „Was? Warum?“ Alles anschließende passierte so schnell, dass ich nicht mehr reagieren konnte. Zorro zog mir die Handzettel aus meinem Griff und lief davon. „Hey?“ war das einzige, was ich ihm noch nachrufen konnte, doch da war er bereits nicht mehr zu sehen. Dieser Spinner! Was hat er denn vor? Das ist doch die Werbung für das Theater, will der Grobian die etwa wegwerfen? Wenn irgendeiner die Zettel im Müll findet, dann bin ich erledigt! Außerdem bin ich dann Schuld, wenn Izumo gefeuert wird. Es war gar nicht so einfach gewesen, Izumos Chef davon zu überzeugen, dass ich gerne aushelfen würde auch ohne Geld dafür zu verlangen. Es war echt nett, wie Izumo sich für mich eingesetzt hatte. Wenn man davon absah, dass ich diesen Quatsch hier gar nicht tun wollte! Was soll ich denn jetzt tun? So blieb mir nichts anderes übrig als abzuwarten, schließlich hatte der dumme Schwertheini ja versprochen wieder zu kommen. Die Minuten vergingen, in denen ich auf der Straße auf und abging, meine Gedanken kreisten um das Chaos das ausbrach, wenn Zorro nicht wieder kommen würde und schweiften schließlich vor lauter Langeweile ab in, ob meine Schritte in diesem Kostüm auch klein genug waren, dass man mir den graziösen Gang einer Frau abkaufte. Sanji…jetzt war es passiert! Ich musste aufhören, wie eine Frau zu denken, der nächste Schritt zur Tunte war nicht mehr weit entfernt! „Hey!“ hörte ich die lachende Stimme von Zorro. Ich blickte auf und sag, wie er wieder auf mich zu gerannt kam „Hey, da bin ich wieder.“ Kam er nach Luft schnappend neben mir zum Stehen. Er schien sich echt beeilt zu haben, zu mir zurück zu kommen, aber was hatte er denn gemacht in der ganzen Zeit? „Das ist schön. Aber wo sind denn meine Handzettel? Ich würde echt Ärger bekommen wenn die weg sind, weißt du?“ lächelte ich wieder süß. Wenn ich dieses dumme Spiel noch länger mitmachen müsste, würde ich bestimmt Karies bekommen! Stolz richtete sich Zorro mit verschränken Armen vor mir auf „Die sind in der ganzen Stadt verteilt!“ „Was? Wie das denn? Du warst doch nur eine halbe Stunde weg? Das ist unmöglich! Lügst du mich etwa an? So redet man aber nicht mit einer Dame! “ platzte es aus mir heraus. Zorro wedelte verteidigend mit den Händen „Ne, keine Sorge, viel besser! Ich hab vorhin so`n paar Knirpse gesehen, musste ich gerade ´ne ganze Weile suchen. Meinte ja schon, dass mein Orientierungssinn echt Kacke ist! Zu denen hab ich gesagt, wenn die mir helfen die Zettel für `ne nette hübsche Dame zu verteilen, dann würd ich ihnen im Anschluss was zu essen kaufen. Wie die Kids von heute sind, wollten alle nur Süßkram haben!“ grinste er mich wie ein Olympiasieger an. Ich konnte einfach nicht glauben, was ich da hörte! So drehte ich meinen Kopf in alle Richtungen, um zu verstehen, was Zorro meinte. Tatsächlich fiel mir plötzlich auf, dass nicht nur sämtliche Leute, die ich in der ganzen langen Straße sehen konnte die Theaterzettel lasen, sondern auch in jedem Briefkasten ganz ordentlich eingerollt mindestens ein solcher Flyer zu sehen war. Das war echt unglaublich! Izumo würde begeistert sein! So sorgsam hätte ich das gar nicht machen können, wie mein grünhaariger Mannschaftskollege das in nur 30 Minuten geschafft hatte. Ich sagte das nicht gerne, aber das war echt gute Arbeit! Immer noch verwirrt sah ich dem lachenden und gerade sehr selbstbewussten Schwertkämpfer ins Gesicht. War das wirklich der fiese, gemeine, fluchende, dumme Drecksack Lorenor Zorro? Das war das netteste, was der Kerl je für mich gemacht hatte! Sanji du Blödmann, jetzt hör schon auf! Ermahnte ich mich selbst. Der Typ hat es ja nicht für mich gemacht! Der Typ hat das für mein „Kostüm“ gemacht. Trotzdem scheint ihm ja echt viel zu bedeuten, dass diese Frau, die er in mir sah ein wenig mit ihm spazieren geht. Verdammt! Was sollte ich nur tun? Ich war so gerührt von Zorros Tat, dass ich mir echt Herzlos vorkommen würde, wenn ich ihm diesen Gefallen nicht tun würde…auch wenn ich den Depp nicht ausstehen konnte! „Und was sagst du? Zeigst du mir ein bisschen was?“ sah er mich mit großen erwartungsvollen Augen an. Mein Gott, musste der so doof gucken? Bei `ner Frau wär das ja sogar süß, aber doch nicht bei so `nem großen starken Kerl wie Zorro! So atmete ich erschlagen aus, es half nichts…ich würde mich meinem Schicksal ergeben müssen. „Natürlich! Vielen Dank für deine Hilfe, dass hast du echt toll gemacht. Dann würde ich sagen spricht nichts dagegen, dass wir losgehen!“ Wie recht ich mit dieser Aussage doch hatte, leider sprach wirklich nichts mehr dagegen! So spazierten wir die Straße entlang und ich begann dem Schwertkämpfer zu zeigen, was ich auf meinem Weg bisher von der Stadt gesehen hatte. Einige Zeit später: Ich kannte mich zwar selbst genauso wenig hier aus wie Zorro, aber zum Glück hatte ich mich im Gegensatz zu ihm vorher ein wenig schlau gemacht. Ich wusste genau, wo ich mit unserer Kampfmaschine hingehen würde! Wir liefen eine ganze Weile weiter ins Innere der Stadt. Unterwegs kamen wir an schönen traditionellen Gebäuden vorbei, an Restaurants, die so vornehm aussahen, dass ich mir vornahm mir später unbedingt ihre Speisekarte mal genauer anzusehen und an einem Platz, der aussah, als würde in den nächsten Tagen ein Fest stattfinden, da gerade Fressbuden und Fahrgeschäfte aufgebaut wurden. „Wo führst du mich denn hin?“ fragte er neugierig. „Das wirst du bald sehen, es dauert nicht mehr lange.“ Dieses Mal musste ich nicht einmal lügen. Ich glaube das war sogar das erste Mal, während ich heute mit ihm sprach, dass ich nicht lügen musste. „Okay, dann vertrau ich dir halt. Aber sag mal, ich weiß ja noch gar nicht deinen Namen. Oder ist dir lieber, wenn ich dich unbekannte Fremde nenne?“ versuchte er einen Witz zu machen. Oh Mann! Am liebsten hätte ich mir an den Kopf gepackt und diesem Trottel erklärt, dass es echt erbärmlich war, wie er mit einer Frau redete! Der Kerl brauchte echt etwas Übung! Ob er sich gerade das erste Mal versuchte nett mit einer Frau zu unterhalten? Wenn ja, war mein vernichtendes Urteil das unsere Kampfmaschine echt kein Talent dafür hatte und es lieber auf der Stelle lassen sollte. Aber was mir jetzt viel mehr Sorge machen sollte, ich hatte mir noch gar nicht überlegt, wie ich heißen sollte! „Ich? Ja ich habe einen Namen…einen sehr weiblichen sogar…ich…äh…ich heiße San…Saniko! Ja genau, Saniko!“ Puh, Glück gehabt. Der Name hätte auch bescheuerter sein können. Saniko war tatsächlich ein Name! Dachte ich stolz bei mir, es hätte in dieser Notsituation auch totaler Schwachsinn aus meinem Mund kommen können. „Saniko, echt? Kommen deine Eltern aus dem East Blue?“ Verwundert drehte ich mich in seine Richtung „Woher weißt du das?“ Woher wusste er das? Das taten Sie tatsächlich. Hatte ich mir auf die Schnelle doch einen schlechten Namen ausgedacht? „Ich komm auch aus der Gegend, dachte du bist auf der Grand Line geboren. Saniko ist der Name einer Blume aus meiner Heimat.“ Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mich wieder mit diesem mir so unbekannten warmherzigen Lächeln an „Der Name ist echt schön, passt gut zu dir.“ Total perplex blickte ich in sein Gesicht. Meine Beine liefen weiter, aber meine Augen klebten auf diesem Lächeln. Wer war das? Das konnte nicht Zorro sein! Ich habe noch nie gehört, dass unser schnarchender Fresssack solche Worte von sich gegeben hat! Gerührt merkte ich gar nicht, wie sich auch auf meinen Lippen ein Lächeln bildete „Ja du hast recht, es ist eine Blume aus dem East Blue!“ weiter zum Erzählen kam ich nicht, da wir angekommen waren, ich hatte Zorro zu dem großen Dojo geführt, an dem ich heute Mittag vorbeigelaufen war. „Hier, ich habe die Schwerter an deinem Gürtel gesehen und dachte, es gefällt dir vielleicht!“ war ich es nun, der Zorro freundlich anlächelte. Der grünhaarige Mann sagte nichts, er sah nur beeindruckt zu dem großen Gebäude. Ich konnte sehen, wie sein Blick die ganzen Männer beobachtete, welche auf der großen Rasenfläche, auf dem der Dojo errichtet war, trainierten. Ich konnte nur raten, was er dachte und wenn ich ehrlich war hätte ich bis heute Morgen noch behauptet Zorro könnte gar nicht denken! „Und? Was sagst du? War das eine gute Idee?“ war ich nun selbst ganz gespannt auf seine Reaktion. „Der Dojo ist ja riesig! Sag Saniko, dürfen wir auf das Gelände? Ich war lange nicht mehr an so einem heiligen Ort. Ich würde sehr gerne die elektrische Luft und den Kampfgeist der Schüler einatmen!“ Unbewusst freute ich mich, dass es ihm zu gefallen schien. Keine Ahnung ob man den Park um das Dojo herum betreten durfte, aber andererseits, was könnte schon passieren? Sicher nichts das auch nur annähernd so schlimm war, wie das Zorro herausfand das ich sein alter Hassfreund Sanji war. Außerdem würde es viel Zeit in Anspruch nehmen, dieses Dojo zu begutachten, was bedeutete, dass ich danach wieder frei war! „Warum nicht! Ich kenne mich auf einem Dojo nicht aus, ich kämpfe nämlich nicht, hab ich noch nie, weder mit Waffen noch mit meinen Beinen! Das wäre doch total albern!“ „Hä? Sorry, aber ich hab keinen Plan, was du mir damit sagen willst. Aber ich weiß was ich jetzt machen möchte, nämlich mir den Dojo etwas genauer anschauen!“ So traten wir durch das große Eingangstor, liefen den Sandweg auf der Wiese in Richtung Trainingsgeräte. Die anderen Schwertkämpfer waren so mit ihrem Training beschäftigt, dass sie uns gar nicht zu bemerken schienen. Ich lief hinter Zorro her, wollte einfach abwarten, bis er genug hier von hatte und wir wieder gehen könnten. Inzwischen vermisste ich mein blaues Hemd und meine schwarze Anzughose schon ganzschön viel! Überall um uns herum waren Schreie zu hören, Männer die sich gegenseitig anstachelten, sich mehr anzustrengen oder miteinander lachten, weil sie wohl gerade freundschaftlich gegeneinander kämpften. Ich hatte noch nie ein Dojo so aus der Nähe gesehen, doch sogar ich konnte spüren, mit wie viel Ehrgeiz die Schüler hier trainierten um besser und stärker zu werden! Das war Zorros Welt? Ich hatte mal am Rande mitbekommen, dass er ebenfalls als Kind in einem Dojo gelernt hatte. Ob das hier alte Erinnerungen in ihm weckte? Wir liefen noch eine ganze Weile herum. Zorro erklärte mir die verschiedenen Geräte, an denen man seine Ausdauer trainieren konnte oder welche hölzerne Übungspuppe für welche Schwertkunst zum Üben am meisten gebraucht wurde. Auch wenn mich das ganze lange nicht so interessierte, wie unseren Säbelrassler hier, so war ich doch erstaunt darüber, mit wie viel Leidenschaft der grünhaarige mir alles versuchte zu erklären. Plötzlich kam Zorro vor einer Steinband zum Stehen und setzte sich „Mann, ich brauch ´ne Pause.“ Er setzte sich auf die Band und griff in seine Tasche, zog eine Wasserflasche heraus und nahm einen tiefen Schluck. Ich war so dankbar, dass unser Energiebolzen endlich mal eine Pause machen wollte. So setzte ich mich erschöpft neben ihn und begann meine Füße zu massieren. Diese bescheuerten Schuhe brachten mich um! Wie konnten Frauen sich nur so etwas antun! Ich würde meine Füße heute echt nicht mehr zum Kämpfen gebrauchen können. Sicher musste ich mir heute vor dem schlafen erst mal die ganzen Blasen einsalben, die ich von den blöden engen Schuhen bekommen hatte! „Ist echt schön hier, nicht?“ fragte er mich, während er mir seine Wasserflasche vor die Nase hielt. „Ja, irgendwie schon. Man kann wirklich spüren, wie wichtig den Leuten hier ist, was sie tun.“ Ich nahm die Flasche an und trank. Was sollte der Geiz? Streiten konnte ich mich auch morgen wieder mit ihm. „Weißt du Saniko, ich habe bis vor 3 Jahren mein gesamtes Leben an einem Ort wie diesem Verbracht. Aber irgendwann konnte mir mein Meister nichts mehr beibringen, weil ich besser als alle meine Freunde, Trainingspartner und Lehrer geworden war. Aber weil ich meiner besten Freundin etwas versprochen habe, musste ich weiter ziehen, um irgendwann der beste Schwertkämpfer der Welt zu werden, damit sie meinen Ruf bis in den Himmel hören kann. Deshalb bin ich heute hier.“ Was redete Zorro da? Er wollte der beste Schwertkämpfer der Welt wegen einer Frau werden? Das ist echt überraschend! Ich hatte keine Ahnung! Nie hatten wir uns so unbeschwert unterhalten, so wie jetzt gerade. Ich wusste praktisch nichts über Zorro. Hatte dieser Idiot doch mehr Gefühle, als ich ihm zugetraut hatte? Warum erzählte er mir das überhaupt? Andererseits, so offen würde er bestimmt nie wieder mit mir sprechen, dann konnte ich das ja auch ein wenig ausnutzen. „Wieso bis in den Himmel? Ist sie Tod?“ Ich konnte mir die Antwort denken, war ja nicht doof, doch wollte ich es von ihm hören. „Jepp, dass ist sie. Sie hieß Kuina. Die kleine Göre ist solange sie lebte immer besser als ich gewesen. Dann kam sie irgendwie auf den Tick, dass ich ja nur irgendwann stärker wäre als sie, weil sie eine Frau ist. Totaler Schwachsinn, wenn du mich fragst! Deshalb sagte ich ihr, wir würden beide noch viel stärker werden und wenn ich sie irgendwann schlage, dann weil ich so gut bin und nicht, weil Sie Titten bekommt oder so`n Müll!“ Ich wollte grade anfangen ihn wegen seiner primitiven ausdrucksweiße einer Frau gegenüber anzumeckern, da sah ich wie sein Blick etwas Trauriges bekam. „Wie auch immer, wir trainierten noch lange miteinander, wurden gute Freunde und stachelten uns immer weiter zu Höchstleistungen an…doch dann starb sie plötzlich und lies mich allein. Es war ein Unfall. Für mich ist damals eine Welt zusammengebrochen. Nicht, dass ich in sie verknallt war, dafür war ich noch zu jung. Heute wäre ich es vielleicht, hätten schon gut zusammen gepasst. Aber sie und ihr alter Herr waren meine Familie. Ihr Vater war mein Meister, der Besitzer des Dojos, in dem ich aufgewachsen war. Vorher war ich ein dummes armes Straßenkind. Meinen Eltern war ich egal, haben nie wieder nach mir gefragt, wahrscheinlich waren sie froh mich nicht mehr durchfüttern zu müssen. Ich musste immer stark sein um für mich selbst sorgen zu können, bis ich die beiden kennen gelernt habe und mein Leben auf einmal einen Sinn bekam. Dafür werde ich ihnen immer dankbar sein. Deshalb habe ich mir an diesem Tag geschworen unser Versprechen weiterzuführen! Ich würde der beste Schwertkämpfer der gesamten Welt werden, dass Kuina im Himmel auf mich Stolz sein würde! Das ist mein großer Traum!“ ergriffen wanderte Zorros Hand an sein Schwert und sein Blick starte in die Wolken. Oh mein Gott! Mir fehlten echt die Worte! Ich hatte keinen blassen Schimmer, warum Zorro mir das alles über sich verriet, mich so an seinen Gefühlen Teil haben ließ. Er würde mich wahrscheinlich töten, wenn er wüsste, dass ich Sanji war. Ich konnte deutlich spüren, wie sich mein Magen zusammen zog. Das war nun schon das zweite Mal für heute, dass ich echt gerührt war von den Aktionen dieses Mannes, den ich doch eigentlich total hasste und für den egoistischsten Trottel auf der ganzen Welt hielt. „Zorro…warum erzählst du mir das überhaupt alles? Du kennst mich doch gar nicht! Ich bin eine komplett Fremde für dich und trotzdem erzählst du mir so persönliche Dinge.“ Er würde Saniko ab morgen eh nie wieder sehen, dann konnte ich mich auch trauen zu fragen. „Häh…?“ zog ich ihn so wieder aus seinen Gedanken. Freundlich blickte er zu mir. „Ich hab selbst keinen Plan warum ich das tue. Tut mir leid, ich bin eigentlich echt nicht so. Meine Freunde könnten dir bezeugen, dass ich eigentlich echt ein Ekel sein kann, total der Motzkopf! Vor allem wenn ich Müde bin, bin ich total unausstehlich. Wenn ich mein Ding machen will, dann tue ich das auch, egal was andere sagen! Ich kenn da so ne Navigatorin und´ nen Koch, die dir das nur zu gerne bestätigen würden.“ Lachte er nun laut. Oh ja, da hatte die Hohlbirne absolut recht! Das war eine perfekte Selbstbeschreibung von ihm! „Hab echt keine Ahnung, nur eine Vermutung. Ich weiß, dass das jetzt total doof klingt, aber als du auf einmal vor mir standst, da hatte ich sofort ein Gefühl, als würden wir uns kennen…als wärst du eine vertraute Seele…wie deine Augen mich angesehen haben…das war der gleiche Blick wie damals von Kuina! Stark, selbstsicher, jederzeit Kampfbereit und voller Träume! Außer bei ihr habe ich das noch nie in den Augen einer anderen Frau gesehen! Das war es, warum ich etwas Zeit mit dir verbringen wollte Saniko.“ Ich verstummte, spürte nur, wie mein Hals immer trockener wurde. Schwer schluckte ich, wusste nicht was ich dazu sagen sollte. Das war das herzlichste, was ich seit langem gehört hatte. Was sollte ich denn jetzt sagen? Ey, Zorro, verarscht! Das siehst du nur in meinen Augen, weil ich ein Kerl bin? Das sind gar nicht die Augen einer Frau wo du dir den ganzen Mist einbildest? Aber…eigentlich war das ja gar kein Mist…das war wunderschön was er gesagt hatte. Ich hasste es, dass ich auf einmal so eine schöne Seite an meinem Lieblingsfeind entdeckte. Ich wollte ihn hassen, ich wollte mich mit ihm Streiten, ich wollte mir mit ihm Beleidigungen an den Kopf werfen bis die Fetzen flogen! Wir waren von Anfang an wie Hund und Katze, keiner von uns beiden wusste so genau warum…aber wie sollte ich das nun weiterhin alles mit ihm tun, wenn ich jetzt immer daran denken musste, wie nett und fast schon liebenswert er heute war? „Wie kannst du mir so was nur sagen? Du scheinst echt ein ganz schöner Macho zu sein! Erzählst du so was jeder Frau, die du plötzlich auf der Straße siehst? Als ob wir irgendeine Bindung zueinander hätten! Wie kannst du mich mit etwas vergleichen, dass dir mal so am Herzen lag? Ich finde das ganz schön unhöflich!“ Ich fühlte mich auf einmal so hilflos, dass ich nicht anders reagieren konnte, als zickig zu werden. Aber wenigstens würde er mich nun wieder hassen, das war wenigstens eine Situation, mit der ich umgehen konnte! Gleich würde es mir wieder besser gehen. Doch zu meiner absoluten Überraschung, fast schockte es mich sogar, legte Zorro sich ganz cool nach hinten gegen die Lehne der Bank auf der wir saßen und lachte, er lachte so laut er nur konnte. „Was? Was ist denn daran so lustig? Lachst du mich jetzt etwa aus?“ „Nein, nein tut mir echt leid! Ich find das nur so toll, wie du dich traust mit mir zu reden, echt jetzt! Du hast total Recht, ich denke ich hab `ne Nummer zu dick aufgetragen. Sorry! Aber ich mag wie ehrlich du bist.“ Scheiße! Warum war der denn jetzt nur wieder so freundlich? Ich spürte, wie die Bank neben mir zu wackeln begann, als Zorro langsam aufstand. „Voll nett, dass du dir die Zeit genommen hast, aber ich glaube nun muss ich dich wieder auf deine Arbeit bringen.“ „Eh…meine Arbeit? Ach ja, genau das Theater! Ja, du hast recht.“ So stand auch ich langsam auf und wir machten uns wieder auf den Weg zu dem Ort, wo alles angefangen hatte. Nur knapp eine halbe Stunde später waren wir wieder vor dem Theater, wo sogar Izumo schon stand und auf mich wartete. „Huhu, da bist du ja! Ich warte schon so lange!“ zum Glück war Izumo ebenfalls noch in seiner Frauenverkleidung. Wie konnte ein Mann in Frauenkleidern nur so hübsch sein? Das war echt ungerecht! „Hallo Momo-lein! Schön dass du mich abholst! Erkennst mich doch noch, ich bin deine alte Freundin Saniko, hihihi!“ Ich betete, dass Izumo meine Anspielung verstand. Deutlich erkannte ich, dass er die Stirn runzelte, doch als Schauspieler reagierte er gelassen. „Sani-Schatz! Ich hab dich ja so vermisst!“ schloss er mich Herzlich in die Arme! Zorro sah sich das alles stumm mit an und schlenderte neben mir her. Das war schon mehr der Zorro den ich kannte, unbeteiligt und beobachtete, statt große Reden zu schwingen. Ganz anders als Izumo, der beeindruckt und ganz ungeniert unseren Schwertkämpfer anstarrte. „Holla, wer ist denn dein gutaussehender Freund Saniko? Du hast mich diesem Prachtstück ja noch gar nicht vorgestellt!“ Igitt! Dachte ich mir nur, also das war vielleicht eine Spur zu dick aufgetragen für meinen Geschmack! „Das ist der nette Zorro, er hat unsere Zettel für mich verteilt. Als Dank bin ich etwas mit ihm spazieren gegangen. Er ist neu hier auf der Insel.“ Wieder bekam ich einen Brechreiz beim Sprechen. Ich machte drei Kreuze, wenn ich endlich wieder ein Kerl sein durfte. Ich nahm mir fest vor, dass das erste was ich tun würde, wenn ich endlich wieder meinen Geliebten Anzug anhatte, mich vor den Spiegel zu stellen und mindestens eine Stunde zu fluchen! „Oh wie schön! Mein Chef, der Leiter des Theaters, hat mir schon erzählt, wie gut wir unsere Arbeit gemacht haben, Vielen Dank Herr Zorro!“ „Ja, ganz toll, aber Herr Zorro muss nun wieder gehen, er hat sicher noch viel zu tun!“ versuchte ich der Schwertheini endlich los zu werden! In wenigen Minuten durfte ich wieder ein Mann sein. „Hä? Ja klar, muss langsam wieder zu meinem Schiff, bin nämlich Pirat, das hab ich glaube noch gar nicht erwähnt. Aber bevor ich gehe….Saniko, meinst du wir könnten uns morgen wieder sehen? Wenn du magst, dann hol ich dich nach der Arbeit ab!“ „Was?“ blickte ich ihn erschrocken an. Ein Blitz schien mich vor Schreck innerlich zu treffen. Nein, das ging nicht, dass ging auf gar keinen Fall! Izumo hinter mir war im Gegensatz zu mir total hin und weg von Zorro und klatschte begeistert in die Hände. Was machte ich jetzt nur? Ich wollte auf gar keinen Fall mich morgen wieder als Tussi ausgeben müssen! Das war nicht nur total bescheuert und absolut peinlich, ich hatte ja auch einen Ruf zu verlieren und ein paar Blasen an meinen Füßen zu behandeln! Es musste ein Ende haben! Da kam mir plötzlich eine Idee…es war nicht nett, es war schon fast gemein, aber es gab nur diese eine Möglichkeit, wie ich das alles hier beenden könnte, ohne meine Männlichkeit für immer zu verlieren. „Aber natürlich gerne. Wir können ja morgen etwas essen oder trinken gehen. Ich freu mich! Dann bis morgen!“ So verabschiedete ich mich und schickte Zorro endlich weg. Izumo lachte wie ein Kind, das mich gleich mit irgendeinem blöden Spruch wie „Verliebt, verlobt, verheiratet“ verarschen würde. „Du brauchst gar nicht so zu gucken, hast du vergessen, dass wir beide Kerle sind? Das ist mein Piratenkollege Zorro und ich kann den Kerl echt nicht ausstehen!“ „Acht echt? So sah das grade aber nicht aus? Warum verabredest du dich dann mit der sexy Sahneschnitte? Für so `nen Muskelprotz würde ich jederzeit mal grade ans andere Ufer wechseln!“ „Du bist schon ein bisschen ekelhaft! Stehst du etwa echt auf Männer?“ Izumo hob nur geheimnisvoll seine Schultern auf diese Frage „Also auf solche schon! Wie kannst du nur mit so einem Prachtstück auf einem Schiff segeln? Mich würde das total hibbelig machen!“ Also, wenn ich mir über eines ganz sicher war, dann das ich mich heute noch übergeben würde, wenn das so weiter ging. Aber das löste auch nicht mein Problem, dass ich nun mit Zorro hatte. Ich wollte, dass alles wieder so war wie früher, dass wir uns gegenseitig an den Hals gingen, immer wenn es die Situation zu lies. Leider kam mir nur eine Idee, wie ich dafür sorgen konnte, dass wir beide nach diesem Tag wieder die alten sein könnten! „Naja, wie auch immer. Kannst ihn haben wenn du magst, ich steh wirklich nur auf Frauen! Und deshalb muss ich ihn morgen wieder sehen und ihm klar machen, dass Saniko ihn für einen gemeinen, egoistischen und dummen Schuft hält. Ich muss ihn so beleidigen, dass er mit Saniko nichts mehr zu tun haben will!“ Izumo blickte mich an, als wäre ich ein Monster…und wenn ich ehrlich war, dann fühlte ich mich nach dem heutigen Tag auch so. „Ich weiß, dass das Herzlos ist, aber ich will mein altes Leben behalten und nicht jeden Tag in einem Damenkimono rumlaufen müssen. Es ist eine Lüge, ich bin keine Frau und besser so, als dass Zorro erfährt, das er heute ausgerechnet mir, Sanji sein Herz ausgeschüttet hat. Also, wirst du mir helfen und mich morgen wieder in eine Frau verwandeln?“ Izumo gab mir sein Wort, dass er mir helfen würde, was mich sehr beruhigte. So machen wir uns auf, gingen ins Theater wo ich duschen konnte und endlich wieder in meinen geliebten Anzug stieg. Nun konnte ich endlich, wenn auch schweren Herzens, wieder auf mein Schiff. Es war eh längst Zeit das Abendessen vorzubereiten, wo ich Zorro wiedersehen würde und wir uns wie gewohnt anschreien könnten! Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)