Love and Pain von Mangou (Kurzgeschichte) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Menschen zogen an mir vorbei, lachend, schubsten mich. Das schrille Klingeln der Schulglocke klirrte in meinen Ohren. Ich war alleine. Mitten unter Schülern und unendlich alleine. Niemand beachtete mich, würdigte mich auch nur einen Blickes. Das war gut. Ich schleppte mich nach draußen. Große, weiße Flocken fielen vom Himmel. Rein und unschuldig, bis sie den Boden berührten. Ich sehnte mich nach dieser Unschuld, dieser Reinheit. Plötzlich standen sie da, umkreisten mich und grinsten wie gehässige Hyänen. „Na, Schwuchtel?“ Ein heftiger Stoß gegen meine Brust, sie schmerzte. „Hey, kannst du nicht mal lächeln?“ Ich hatte Tränen in den Augen. „Du kleiner Emo! Wer will dich überhaupt haben?! Niemand!“ Wieder wurde ich geschubst. „Du ritzt dich doch eh! Bring dich lieber gleich um!!“ „Ja, genau, dann sind wir dich endlich los!“ Hart schlug ich auf dem Boden auf. Alles tat mir weh. Sie ließen mich alleine. Tränen liefen mir über die Wangen. Warum? Warum tat es so weh? Es war doch immer so. Jeden Tag. Der Schnee fiel und fiel. Irgendwann stand ich auf. Alles war kalt, mein Körper, mein Herz. Wieder beachtete mich Niemand. Ich verließ das Schulgelände, der eisige Wind ließ meine Tränen gefrieren. Sterben. Sterben war eine verlockende Idee. Keine Hänseleien mehr, keine Probleme. Ich machte doch eh nur Probleme. Niemand mochte mich, allen war ich egal, einfach nur egal. Plötzlich stand ich vor der Tür. Die Tür, hinter der mein ganzer Lebensinhalt lag. Sie öffnete sich, doch ich sah nichts. Tränen und Kälte erfüllten mich ganz. Grüne Augen. Seine Augen. „Schatz, was ist passiert?? Komm rein!“ Ich spürte Wärme. Bei seiner Stimme, seiner bloßen Anwesenheit. Meine Tasche fiel zu Boden, ebenso die Jacke. Dann lag ich in seinen Armen. Dem einzigen Grund für mich, am Leben zu bleiben. Ich verlor den Boden unter den Füßen, doch er fing mich auf. Tränen Schluchzen. Wärme. Wundervolle Wärme. „Hey Süßer, was ist los? Haben sie dich wieder fertig gemacht?!“ Nicken. Ich konnte nicht klar denken. Alles tat so weh. Von der Kälte. Von den Worten. Er redete mit mir, aber ich begriff den Sinn seiner Worte nicht. Ich hörte nur zu. Liebte den Klang seiner Stimme über alles. Er war der einzige Lichtblick in meinem kaputten Leben. Ihm war ich nicht egal. Ich bedeutete ihm etwas, war wichtig. Nur diese Gedanken erhielten mich am Leben. Ließen mich tagein tagaus alles ertragen. Er trocknete meine klitschnassen Haare ebenso wie meine Tränen. In seinen Armen fühlte ich mich geborgen und sicher. Ein sanfter Kuss, ein leises Flüstern. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)