Forced Happiness von Haruka_Kimoto ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Die Straßen sind gänzlich überfüllt. Überall hetzen Menschen hin und her, rempeln andere an und murmeln ein paar Schimpfwörter. Sie trampeln über den Gehsteig ohne Rücksicht auf andere zu nehmen. Alte werden herumgeschubst, genau wie die Schwachen, die sich nicht durch die zähe Masse der Menschen durchquetschen können. Frauen mit Kinderwägen, die überladen mit Einkaufstaschen sind, werden jedoch umgangen. Meistens aber wird aus Versehen eine der Taschen gestreift und Eier und Milch landen auf dem Boden. Die Frauen laufen aber einfach weiter, als wäre nichts gewesen, da sie speziell aus diesen Gründen mehr einkaufen als sie eigentlich benötigen. Kinder buhlen um die Aufmerksamkeit ihrer Mütter, nur um von ihnen ermahnt und dann weiter ignoriert zu werden. Trotzdem versuchen sie weiter die Gunst ihrer Mütter zu bekommen, selbst ignorierend, dass sie später bestraft werden. Die Kinder jedoch wollen nur einmal von den Müttern beachtet werden, einmal angesehen und so ist die Strafe ihnen in jenem Augenblick egal. Zwischen den Menschenmassen versuchen einige Autos hindurchzukriechen, doch kommen sie nicht weit. Niemand fährt mehr Auto, außer die feinen Leute der Regierung, die sich zum Laufen zu schade sind und lieber den ganzen Tag im Auto sitzen. Autos haben auch nur reiche und einflussreiche Leute, andere haben ihre Autos verkauft, Nutzen bringen sie ihnen keine mehr. Denn aus dem Land darf niemand mehr aus den unteren Schichten. Mitten in dem ganzen Getümmel stehe ich, an einer Hauswand lehnend und beobachte die Menschen, die den ganzen Tag unzufrieden durch ihr Leben gehen, ohne auch nur ein Fünkchen Hoffnung auf Besserung zuzulassen. Denn viele haben Angst vor Hoffnung, Angst davor, irgendwann hinnehmen zu müssen, dass das Leben nicht besser wird und der Lebenswillen mit jedem unerfüllten Stück Hoffnung sinkt. Mürrische Blicke bleiben kurz an mir haften und schweifen dann zurück auf den noch verbliebenen Weg, bis man raus aus dem ganzen Gewusel ist und keine Angst vor den anderen mehr haben muss, zumindest für eine kurze Zeit, denn spätestens morgen müssen sie sich wieder in das Getümmel stürzen. Aber wenigstens für einen kurzen Moment, sind sie froh keine Angst zu haben, denn Angst lässt alle nach einer Zeit verrückt werden. Ich muss lachen. Jeder der seine Hoffnung aufgegeben hat ist schwach. Sie leisten keinen Widerstand, und nehmen die Unterdrückung einfach so hin. Ich allerdings nicht. Ich kämpfe gegen die Unterdrückung, so wie mein Großvater es will. Jedes Mal wenn ich ihn treffe, erinnert er mich wieder daran, dass ich die Hoffnung nicht aufgeben soll, stattdessen soll ich weitermachen. Jedes Mal bläut er mir wieder ein, dass er zu seiner Zeit auch gekämpft und gewonnen hat und dies versuche ich auch jetzt. Egal was die Regierung noch vorhat, egal welche Waffen sie bereithält, ich schaue in den strahlend blauen Himmel, wir werden gewinnen. ------------- Das Labor war vollgestellt mit allerlei Reagenzgläser, Dosen und Bechergläsern, in denen absurde Stoffe und Mischungen vor sich hin gärten. Eine Frau, die schon nicht mehr als solche wiederzuerkennen war, stand an einem der Tische. Sie schaute sich eine kleine Plastikkapsel an, die sie in der Hand hielt, beobachtete sie ganz genau und grinste hämisch. Sie nahm eines der vielen Reagenzgläser zur Hand und ihr Blick fiel auf dieses. Sie legte die Plastikkapsel weg, stattdessen griff sie nach einem Pulver, das sie nun gemächlich in das Reagenzglas schüttete. Sie schüttelte das Reagenzglas und die gelbe Lösung vermischte sich mit dem roten Pulver und wurde schwarz, pechschwarz. Sie fing an zu lachen und riss ihren Kopf nach hinten. „Endlich ist es vollbracht… Rei, komm her, ich hab hier was für dich.“ Ein paar Strähnen fielen ihr ins Gesicht und mit den aufgerissenen Augen, füllte sie das schwarze Gebräu in die Plastikkapsel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)