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Endstation Sehnsucht

von

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And as the world comes to an end, I´ll be here to hold your hand

Wer meine erst Fanfiction "Brothers" gelesen hat, dem wird der Anfang bestimmt bekannt vorkommen, weil die Anfänge sind bei beiden Geschichten gleich. :D

Diese Story ist eine ausformulierte und weiter entwickelte Form meiner ersten FF.

Die Parallelen befinden sich jedoch nur am Anfang des ersten Kapitels, danach entwickelt sich die ganze Sache in eine völlig andere Richtung.
 

Ich wünsche euch schon mal viel Spaß beim Lesen, aber bevor ihr anfangt seid gewarnt!

Wenn ihr nicht gespoilert werden wollt (bezüglich des dritten Films), dann solltet ihr HIER aufhören zu lesen.

So jetzt hör ich auch überflüssiges Zeug zu laber, was wahrscheinlich eh keiner liest und lasse die Story beginnen :)
 


 

And as the world comes to an end, I´ll be here to hold your hand
 

Das größte Glück im Leben besteht in der Überzeugung, dass wir geliebt werden. (Victor Hugo)
 


 

Die Schlacht der fünf Heere war vorbei und Erebor war verteidigt worden, Thorin hatte sein Ziel erreicht: er konnte seinem Volk seine alte Heimat wieder zurück geben.

Und Kili und Fili hatten überlebt, wenn auch nur mit Müh und Not. Es war recht knapp gewesen, sie waren von allen Seiten von Orks bedrängt und schwer verletzt worden, besonders Kili und es grenzte an ein Wunder, dass sie nicht gefallen waren.

Nun war die Schlacht schon fünf Tage vorbei und Kili war noch immer ans Bett gefesselt.

Eine tiefe Schnittwunde in seiner linken Seite verhinderte, dass er aufstehen und sich nützlich machen konnte.

Wenigstens war Fili die meiste Zeit bei ihm, das machte die Sache erträglicher.

Jedoch war er im Moment mit Thorin und Gandalf in eine wichtige Besprechung verwickelt und so langweilte Kili sich unsäglich.

Er versuchte zu schlafen, doch in den letzten Tagen hatte er genug Schlaf für die nächsten zwei Wochen gesammelt.

Also wälzte er sich unruhig in seinem Bett hin und her. Ihm fehlte die Bewegung, seine Zehen kribbelten schon vor Rastlosigkeit.

Nein.

Er konnte nicht mehr länger warten.

Auch wenn der Arzt es ihm strengstens verboten hatte, vorsichtig setzte Kili sich auf, sorgsam darauf bedacht, dass die Wunde in seiner Seite nicht wieder aufging.

Zu seiner Überraschung waren die Schmerzen nicht einmal annähernd so stark wie er es erwartet hatte.

Um genau zu sein spürte Kili sie kaum. Deshalb setzte er vorsichtig seine nackten Füße auf den Boden und stand schwankend auf.

Im ersten Moment drohten seine Beine unter seinem Gewicht nachzugeben, doch als er sich an der Wand abstützte, schaffte Kili es nicht um zufallen.

Er tastete sich an der Wand entlang und machte so einige unsichere Schritte durch das Zimmer.

Jedoch musste er schon bald aufgeben, es war unglaublich, wie sehr laufen ihn noch anstrengte.

Anscheinend hatte er doch mehr Blut verloren, als gedacht. Keuchend lehnte er sich mit dem Rücken an die Wand um sich auszuruhen, das Zimmer fing schon an sich zu drehen und alles verschwamm vor seinen Augen. Die Wunde in seiner Seite pochte und brannte, als würde eine Fackel hineingedrückt.

Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und langsam rutschte Kili zu Boden, da seine Beine ihm den Dienst versagten.

Unverhofft fingen ihn zwei starke Hände auf und zogen ihn wieder auf die Füße.

Im ersten Moment war er verwirrt, wer einfach in sein Zimmer gekommen war und das vor allem ohne dass er es gemerkt hatte.

Doch die Antwort lag auf der Hand, dies wurde ihm im nächsten Moment klar.

Kili schlang die Arme um seinen Bruder und legte seinen Kopf an dessen Schulter, tief den vertrauten Duft des anderen einatmend, den er schon sein Leben lang kannte und ohne den er sich kein Leben vorstellen konnte.

„Kili… Was machst du denn? Du sollst doch liegen bleiben…“, flüsterte Fili leise tadelnd in sein Ohr, während seine starken Hände mit festem Griff seine Tallie umschlungen hielten.

Erst jetzt fiel dem Dunkelhaarigen auf wie gut es sich anfühlte in den Armen des anderen zu liegen. Er wollte am liebsten immer so stehen bleiben und den Blonden nie mehr loslassen.

Er fühlte sich bei ihm so geborgen. Jäh wurde der Moment jedoch von Fili selbst unterbrochen. „Leg dich wieder ins Bett…“, murmelte er, während er sanft Kilis Rücken streichelte.

„Nur wenn du mitkommst.“, gab der Angesprochene mit einem leichten Lächeln zurück. Schon als kleiner Junge hatte er es gemocht, wenn sein Bruder zu ihm ins Bett kroch.

Es vermittelte ihm ein Gefühl der Geborgenheit und ließ ihn alle Sorgen vergessen.

Fili seinerseits ließ sich nicht lange bitten und schon kurz darauf lagen die beiden dicht aneinander gedrängt unter den Decke und Kili war vor Erschöpfung bald eingeschlafen.
 

Kili öffnete zaghaft seine Augen.

Er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, aber er fühlte sich besser.

Die Schmerzen hatten etwas nachgelassen, sein Blick war nicht mehr so verschwommen und er konnte auch endlich wieder klar denken.

Fili lag neben ihm.

Er wusste es, noch bevor er ihn sah. Er erkannte ihn an seinem Geruch, seinem Herzschlag.

Kili hatte ganz vergessen, dass der Blonde mit ihm zu Bett gegangen war, so erschöpft war er gewesen.

Langsam hob der Dunkelhaarige den Kopf und musterte das schlafende Gesicht seines Bruders.

Er sah müde aus, war blass und seine Haare waren völlig verstrubbelt. Und das ausgerechnet bei ihm, wo doch gerade er so genau auf seine Frisur achtete.

Sanft strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht, woraufhin der Blonde blinzelte und müde die Augen öffnete.

Sogleich erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht, als er in die großen braunen Augen seines Bruder blickte. "Wie geht es dir?"

"Besser. Danke."

"Gut. Und jetzt mach keine solchen Dummheiten mehr, ja?" Zärtlich streichelte er Kilis Wange und blickte ihn liebevoll an.

"Du magst Frauen nicht.", meinte dieser unvermittelt und sah seinen Bruder ernst an, es war keine Frage, nur eine Feststellung.

Er wusste selbst nicht genau, wie er ausgerechnet jetzt auf den Gedanken kam und bevor er genauer über die Bedeutung nachdenken konnte, hatte er ihn schon ausgesprochen.

Fili blickte erschrocken auf. "W-wie meinst du das?"

Unsicher suchte er nach einer Gefühlsregung im Gesicht des anderen, bemüht seine Absicht daraus zu lesen.

"Na ja, ich meine es so wie ich es gesagt habe: Du liebst keine Frauen... sondern...Männer..."

Die letzten Worte waren nur geflüstert, fast schien es, als würde dem sonst so Redegewandten die Stimme versagen.

Schweigen machte sich zwischen den beiden breit.

"Findest du es schlimm?", überwand sich Fili schließlich.

Er fühlte sich ertappt und konnte dem Dunkelhaarigen nicht in die Augen sehen.

"Nein. Wieso sollte ich? Du bist mein Bruder! Und es ist ja wirklich nichts dabei." Kili lächelte sein Gegenüber aufmunternd an, sodass diesem gleich wärmer ums Herz wurde. "Ich war nur neugierig."

Es war die Gewissheit, dass Kili ihn immer lieben würde, egal was auch passierte, die Fili immer aufs Neue Mut machte.

"Danke..."

Anstatt irgendetwas zu erwidern, nahm der jüngere ihn einfach in den Arm, hielt ihn fest.

Tief atmete Fili den süßen Duft seines Bruders ein, vergrub sein Gesicht in dessen braunen weichen Locken.

Er klammerte sich an ihn wie ein Ertrinkender, ausnahmsweise mal nicht der Stärkere, der Kili immer beschützen wollte.

Diesmal beschützte Kili ihn.

Die Rollen waren vertauscht, auch wenn es ungewohnt war, so fühlte es sich dennoch gut an.

"Fili..." Die Stimme des jüngeren war leise und tief. "Hab keine Angst... Egal was passiert, ich werde immer für dich da sein..."

Zärtlich streichelten seine Hände seinen Rücken.

"Sieh mich an." Sanft hob er Filis Kinn an, sodass dieser ihm in die Augen blicken musste.

"Es gibt da etwas, was ich schon immer mal ausprobieren wollte..." Im nächsten Moment beugte Kili sich vor und presste seine Lippen auf die des Blonden.

Erschrocken sog dieser die Luft ein, zu sehr war er von der Situation überrumpelt.

Er versteifte sich und wusste nicht, was er tun sollte, unschlüssig hielt er still, eng an Kili gedrückt, seinen warmen Atem auf dem Gesicht spürend.

Can´t Help Falling In Love With You

Can´t Falling In Love With You
 

My heart is thrown away

My life is only grey

I don´t know what to do

All I want is you
 

Um Einlass fordernd, drängte Kilis Zunge an Filis Lippen, willig öffnete dieser den Mund, bereit sich dem jüngeren völlig hinzugeben.

Er wusste, dass es falsch war, dass er die Liebe seines Bruders ausnutzte, IHN benutzte, um seiner Begierde Befriedigung zu verschaffen.

Die Zweifel saßen tief in seiner Brust und hielten sein rasendes Herz mit eisigem Griff umklammert.

Kili küsste ihn währenddessen immer stürmischer, drängte sich an ihn; Fili seufzte unter den Berührungen leise auf.

Wenn der Kleine weiter so machte, würde er sich nicht mehr lange zurückhalten können.

Plötzlich waren Kilis Hände überall, schoben sich unter sein Hemd, streiften ihm den Mantel ab, wanderten die Linie von Filis Rückgrat hinab und verursachten wohlige Schauer bei dem Blonden.

„Kili…hör auf…“, versuchte er schwach zu protestieren, doch dafür erntete er nur noch mehr Küsse.

„Wieso bist du denn auf einmal so schüchtern?“ Belustigt grinste der Dunkelhaarige ihn an.

„Kili… du bist mein Bruder… Das ist nicht richtig, was wir hier tun…“

„Ich weiß…“ Nach einer Pause fügte er hinzu: “Es fühlt sich aber richtig an.“

Fili wich zurück, setzte sich auf und betrachtete schweigend seinen kleinen Bruder, der mit geröteten Wange auf dem Bett lag, sein Hemd war ihm verrutscht, sodass an manchen Stellen seine helle, weiche Haut zu sehen war und in seinen Augen loderte ein ungewohntes Feuer, Fili wusste den Blick zuerst gar nicht zu deuten.

„Was willst du?“, fragte er mit brüchiger Stimme.

„Dich.“, lautete die schlichte Antwort.

Im nächsten Moment richtete Kili sich auf, schlang seine Arme um den Hals des anderen und sah ihm tief in die Augen.

Braune Augen bohrten sich in blaue, keiner war in der Lage zuerst wegzusehen.

Schließlich legte Fili seine Stirn an Kilis.

„Wir können das nicht tun…“

„Wieso?“

„Es ist nicht richtig.“

Die Zweifel in seiner Brust waren immer noch übermächtig.

Als großer Bruder sollte er auf den jüngeren aufpassen, das hatte er seiner Mutter versprochen.

Er konnte das nicht tun.

Da ergriff Kili plötzlich seine Hand und drückte sie sanft, seine Finger waren ganz kalt.

„Ich liebe dich.“, meinte er tonlos.

Die Aussage warf Fili aus der Bahn, überrascht sah er sein Gegenüber an, während dieses seelenruhig seinen Blick erwiderte, als wäre diese Situation alltäglich für ihn.

Filis Herz raste, schlug ihm bis zum Hals und seine Hände begannen zu zittern, zaghaft schlang er die Arme um seinen kleinen Bruder, hielt ihn einfach nur im Arm.

„Ich dich auch…“, flüsterte er leise.

Noch lange verharrten die beiden auf diese Weise, einander im Arm haltend, die Stirn aneinander gedrückt.

Kili würde nun nicht mehr die Initiative ergreifen, das wurde Fili klar.

Der Dunkelhaarige hatte gesagt und getan, was ihm auf der Seele brannte.

Nun war es an ihm zu entscheiden, wie es weitergehen sollte, ob es überhaupt weiter gehen sollte.

Zitternd atmete der Blonde aus, schloss die Augen und wandte sich ab. Mit weichen Knien stand er auf.

„Tut mir leid…“ Er brachte die Worte kaum heraus, es fiel ihm unendlich schwer seinem kleinen Bruder in die Augen zu sehen.

„Ich brauche frische Luft…“

Mit diesen Worten wandte er Kili den Rücken zu und ging aus dem Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Als er die Tür hinter sich schloss, beschleunigte er seinen Schritt, bis er rannte.

Er stürmte nach draußen, die kalte Luft schnitt ihm schmerzhaft ins Gesicht, doch er war dankbar dafür.

Die Kälte kühlte seine heißen Wangen und klärte seine Gedanken.

Er rannte, rannte so schnell er konnte und versuchte einen möglichst großen Abstand zwischen sich und Kili zu bringen.

Er wusste, dass er nicht ewig fliehen konnte und sich früher oder später der Situation stellen musste.

Schwer atmend blieb er schließlich in einem kleinen Wald stehen und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Baum.

Filis Lippen brannten, sie kribbelten noch immer von den Küssen, die er mit Kili ausgetauscht hatte.

Bilder tauchten wieder vor seinem inneren Auge auf: Kili, der ihn mit feurigen Augen ansah, sein Hemd verführerisch verrutscht;

seine Lippen, die sich fordernd auf seine drückten;

der Duft der dunklen weichen Locken, die sein Gesicht kitzelten.

Kili, überall nur Kili.

Kili war das einzige, was ihm etwas bedeutete.

Kili war alles in seinem Leben.

Seufzend ließ Fili sich an dem Baum herabsinken und schloss die Augen. Er versuchte zu vergessen, was gewesen war. Wenigstens für einen Moment.

Lange blieb er da so sitzen, wie lange wusste er selbst nicht.

Er machte sich erst auf den Weg als es langsam dunkel wurde. Mit jedem Schritt, den er auf den Erebor zu machte, wurde sein Herz schwerer.

Schnurstracks, ohne auf irgendjemand zu achten, ging er auf sein Zimmer, entkleidete sich und legte sich ins Bett.

Er wollte schlafen, einfach nur schlafen.

Schlafen, bevor Kili sich wieder in seine Gedanken schlich.

Nach langer Zeit gelang es Fili wegzudämmern und die Geschehnisse wenigstens kurz zu verdrängen, als zaghaft die Tür geöffnet wurde.

Wie ein Schatten glitt Kili in den Raum und musterte schweigend seinen schlafenden Bruder.

Ein bitteres Lächeln umspielte seine Mundwinkel, Traurigkeit spiegelte sich in seinen Augen.

Einen Moment verharrte er vor der Tür, bis er sich schließlich seufzend abwandte und leise den Raum verließ.
 

Dies wurde eine unruhige Nacht für beide, es schien als wäre eine hohe Mauer zwischen den Brüdern errichtet worden und Kälte legte sich klamm um ihr Herz.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Black_Polaris
2013-04-06T16:13:24+00:00 06.04.2013 18:13
wahmsinn will mehr lesen


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