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This is my wonderland

von

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I.

Der Schrei eines dunklen Vogels lässt mich aufschrecken. War ich wieder einmal in Gedanken? Seufzend rolle ich meinen Kopf hin und her bis mein Nackenwirbel knackt. 'Es ist dunkel! Lass uns gehen'

"Sei still," fauche ich die Stimme in meinem Kopf an, welche sich ängstlich dagegen wehrt an diesem sonderbaren Ort zu verweilen. Merkwürdig aussehende Bäume und Blumen eröffnen einen kleinen dunklen Pfad vor mir. Sonderbare Tiere durchkreuzen meinen Weg. Und trotz dessem, dass ich keine Ahnung habe wo ich bin und was ich hier mache, tragen mich meine Beine weiter wie ferngesteuert.

'Lass uns bitte umkehren!' warnt mich die Stimme in meinem Kopf erneut, doch ich achte gar nicht mehr darauf. Nur noch einen Schritt mehr, ein Stück weiter, scheint mein Körper von mir zu verlangen und ich gehorche. Immer und immer dunkler wird der enge Pfad durch diesen seltsamen Wald, voller unbekannter Geräusche und Sträucher. Doch auf einmal tut sich eine kleine Lichtung auf, welche ich unbeirrt näher komme. "Wer ist dieses dumme Gör'?" - "Was will sie wohl hier?" - "Hihi, habt ihr diese lächerliche Kleidung gesehen"Ich kann die Stimmen ganz klar hören, doch finde ich keinen Körper dazu. Verwirrt folge ich dem Stimmengewirr, bis ich beinahe davor stehe. "AHH! Pass auf du dummes Mädchen!" brüllt mich eine Löwenzahnblume an. Vor lauter Schreck springe ich einen Satz zurück und lande ungeschickt auf meinem Hinterteil. Erst jetzt bemerke ich die vielen unterschiedlichen Blumen, welche alle ein Gesicht zu haben scheinen. "Was zum...." entfährt es mir, doch die rote Rose lässt mich gar nicht erst zu Wort kommen: "Du dummes kleines Mädchen, was dachtest du denn wo du bist? In Las Vegas, London, München, Tokyo?" Ein gekünsteltes Lachen schallt von der einen Seite herüber und als ich meinen Blick von der roten Rose abwende um zu sehen wo es her kommt bekomme ich schon die nächste schnippische Bemerkung an den Kopf gedonnert: "Dummes Mädchen! Was hast du hier auch verloren? Meinst du ernsthaft, dass du hier überleben kannst?" Ich reibe mir meine Augen und bemerke dann erstaund, dass es tatsächlich eine Narzisse ist, welche mit ihrer grellen Stimme zu mir spricht. "Dummes Kind! Dummes Kind!" schallt es aus den Mündern einiger Stiefmütterchen im Chor. 'Ich sagte doch lass uns lieber gehen!' - "Halt den Mund!" murmle ich mir selbst zu und lächle diese merkwürdigen sprechenden Blumen verlegen an. "So und wo bin ich dummes Kind denn nun, wenn das hier nicht Las Vegas ist?" gebe ich schnippisch zurück. Damit hat dieses Unkraut wohl nicht gerechnet, denn auf einmal herrscht eine Totenstille. Ich hebe fragend eine Augenbraue, bis sich schließlich erneut die rote Rose zu Wort meldet: "Das können wir dir nicht sagen!" beginnt sie, wird jedoch von dem Löwenzahn unterbrochen: "Finde es doch selbst heraus, dummes Mädchen!" Sofort beginnt das Gelächter und das Stimmengewirr erneut. 'Geh jetzt' schreit mir diese Stimme entgegen. Ohne ein weiteres Wort erhebe ich mich und laufe so schnell es geht weg von der Lichtung - von diesen merkwürdigen Blumen und weiter, tiefer in den dunklen Wald. "Das muss ein Traum sein...." rede ich mir selbst ein und erhalte unwillkürlich Antwort: "Ob ein Traum oder nicht, nun bist du hier!" Verwirrt sehe ich mich um - dieses mal auch auf dem Boden, doch zu der Stimme fehlt jegliche Art von Körper. "Was zum Kuckuck..." beginne ich und werde von einem leisen Kichern unterbrochen. "Thihi. Du schaust in die völlig falsche Richtung! Hier bin ich..." und auf einmal schwebt ein Katzenkopf direkt vor mir. Kreischend stolpere ich einen Schritt zurück und versuche gleichzeitig Ruhe zu bewahren. "Wer zum Geier bist du?" hechle ich zwischen meiner anfliegenden Panikattake hervor. "Ach ich, ich bin nur eine Katze! Thihihi.." grinst mich der Kopf an. "Du bist ein Kopf einer Katze meinst du...." gebe ich erstaunlich schlagfertig zurück. Kaum habe ich diese Worte ausgesprochen steht eine lila-grau getigerte Katze vor mir und lässt ihren Schwanz von rechts nach links und wieder zurück schwingen. Immer noch dieses Grinsen im Gesicht habend schnurrt sie mich an: "Jetzt siehst du es vielleicht, du blindes Huhn. Thihi." - "Tatsächlich, das tue ich..." gebe ich trocken zurück und fahre mir durch mein weißblondes Haar um mir den Schock symbolisch vom Körper zu streichen. "So und da wir nun schon so weit sind, wo bin ich hier?" frage ich die Katze ganz frech heraus. Sie grinst mich nur an und lässt ihren Körper auf wundersame Weise einfach wieder verschwinden. "Das kann ich dir leider auch nicht sagen! Thihihi..." mauzt sie, bevor sie gänzlich verpufft ist und ich erneut im Dunklen alleine da stehe. "Na hervorragend!" murmle ich und schüttele unwillkürlich den Kopf: "Ich komme mir grade vor wie Alice im Wunderland. Fehlt nur noch die nette Teegesellschaft, ne kiffende Raupe und n weißes Kannickel..." Wie auf Kommando sehe ich es hinter einem Busch wackeln und höre dieses rascheln. Neugierig folge ich dem, was auch immer dort unterwegs ist. 'Lass das! Kehre um!' warnt meine innere Stimme, doch ich ignoriere jeglichen Ratschlag und laufe unbeiirt weiter....

II.

Ich laufe dem nach, was auch immer vor mir zu flüchten scheint, doch es ist verdammt schnell. 'Lass den Mist' schreit die Stimme in meinem Kopf schon beinahe, doch ich ignoriere jede meiner inneren Warnungen.

Schließlich stolpere ich über einen Stein und falle längs, wie ein Kartoffelsack auf den Boden. Fluchend rappel ich mich auf und sehe mich nach dem Tier, Ding oder was immer meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte um. Nichts zu sehn. Seufzend neige ich den Kopf zum Boden und säubere mein knappes hellblaues Kleidchen, welches ich aus welchen merkwürdigen Gründen auch immer trage. Ich kann mich gar nicht daran erinnern mich so angezogen zu haben, doch inzwischen sehe ich ein, dass hier alles so zu passieren scheint, wie es grade reinpasst, egal ob ich mitmache oder nicht.

Ein schallendes Lachen erklingt und ich zucke erschrocken zusammen. Der Belustigte scheint ganz in der Nähe zu sein und neugierig wie ich bin schlage ich mich durch das Dickicht bis ich auf einer großen Lichtung mitten im dunklen Wald stehe auf welcher sich ein merkwürdig wirkendes Haus erstreckt. Ein Windrad dreht sich knarrend und das von Efeu bewucherte Gebäude weckt meine volle Aufmerksamkeit, sodass ich erst viel zu spät bemerke, dass jemand hinter mir steht. Erst als mir eine Klinge an den Hals gehalten und meine Hände mit einer immensen Kraft auf meinen Rücken zusammengepresst werden realisiere ich, dass ich wohl nicht allein war.

Ich atme den sehr speziellen Duft von Patchouli ein und erschaudere unwillkürlich.

"Na Kleine, was hast du denn hier in diesem dunklen gefährlichen Wald zu Suchen, so ganz allein?!" säuselt mir eine gefährliche Stimme ins Ohr, welches mir sofort eine Gänsehaut über den Körper jagd.

"Ich habe keine Ahnung," gebe ich abgehackt von mir, während ich versuche mich aus dem festen Griff zu winden, was mir jedoch nicht zu gelingen vermag. "So," sagt mein Angreifer etwas lauter, "jetzt wird man auch noch frech?! Was machen wir denn da?" - "Abschlachten!!!" verlangt eine verrückt klingende Stimme in der Nähe des Hauses und schließlich gibt sich der Zweite im Bunde zu erkennen. Ein schlacksiger junger Mann mit einem merkwürdigen Hut, an welchem sich Hasenohren zu befinden scheinen, tritt aus dem Schatten des alten Gemäuers und kommt auf den anderen Kerl und mich zu. Ein breites Grinsen zieht sich von einem Mundwinkel zum anderen und er scheint sich schon sehr auf meine Hinrichtung zu freuen. Insgeheim mach ich schon mein letztes Gebet, als der Kerl, der mich immer noch festhält seufzt und Entwarnung gibt: "Nicht doch, so ein hübsches junges Ding? Da fallen mir 100 andere Dinge ein, was wir mir ihr anstellen könnten, Mars!" - "Mars!" entfährt es mir unwillkürlich und ich hätte mir am liebsten selbst eine mitgegeben, dafür, dass ich meine vorlaute Klappe mal wieder nicht halten konnte. "Was zum..." beginnt der Hasenkerl, der Mars zu heißen scheint, doch der Andere scheint ihn mit nur einem Blick zum Schweigen zu bringen. "Wir schaffen sie erst mal ins Haus!" bestimmt er und Mars eilt voraus um ihm die Türe zu öffnen. 'Na super...' denke ich und seufze laut. "Was stöhnst du so meine Hübsche," haucht mein Entführer mir ins Ohr und ich versuche erneut einen Versuch mich zu befreien, welcher natürlich scheitert.

In dem alten Gemäuer angekommen stößt mich dieser unverschämte Kerl in einen Raum und dieser Hasenkerl schließt sämtliche Türen hinter uns beiden. Nun endlich kann ich meinen Angreifer genauer betrachten.

Schwarze Haare stehen um einen riesig wirkenden Zylinder in alle Richtungen ab und diese stechend grünen schwarz umrandeten Augen schauen mich angriffslustig an. Er ist ziemlich blass und seine Kleidung pechschwarz, seine Lippen kräuseln sich zu einem Grinsen, als er bemerkt, dass ich ihn muster. "Na gefällt dir was du siehst?" fragt er höhnisch und dreht sich arrogant einmal um die eigene Achse. "Pff..." gebe ich nur von mir, dann niemals würde ich zugeben, dass er wirklich gut aussieht. Seine schlanke Gestalt und diese unglaublich schöne Haut, wie Porzellan haben es mir angetan. Lange Beine, flacher Bauch, breiter Rücken und soweit ich es durch die Kleidung bewerten kann einen ziemlichen Knackarsch. 'Was denkst du da!!!???' empört sich die Stimme in meinem Kopf und wie auf Kommando schüttel ich den Kopf. Ich darf mich hier nicht so ablenken lassen. "Was willst du von mir?" frage ich frech heraus und das Grinsen des Fremden wird breiter. "Ach gar nichts, meine Teuerste. Mars und ich sind lediglich auf dich gestoßen als du wohl unser Haus niederbrennen wolltest, du Hexe!" man hörte ihm schon an der Stimme an, dass er über mich spottete und im Hintergrund lachte der schlacksige Mars. "Hey Chapelier, was wolln wir nun mit ihr machen?" kommt es aufgeregt von diesem Hasenkerl. "Ich weiß nicht," antwortet, der Typ, der scheinbar Chapelier zu heißen scheint. 'Super bei den Franzosen bin ich gelandet...' fluche ich innerlich. "Aber sie gehört mir..." fügt Chapelier noch hinzu, wobei er mir besitzergreifend über die Wange streicht und mir einen beinahe schon zärtlichen Kuss aufdrückt. Voller Abscheu stoße ich ihn weg und wische mir unwirsch über die geküsste Stelle. "Ich gehöre niemandem!" protestiere ich und Mars zieht ein wütendes Gesicht: "Aber Chapelier, ich möchte auch mal spielen..." - "Still!" kommt es herrisch von dem Schwarzhaarigen. "Du kannst jede andere Person haben, aber sie ist mein!"

Mit diesem Handel scheint sich der Hasenkopf zufrieden zu geben und entfernt sich von dem vergitterten Fenster in der alten Holztüre. Der Zylinderträger und ich sind nun vollkommen allein und ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken.

Wieder kommt er mir näher, als ich jedoch schon mit dem Schlimmsten rechne verbeugt er sich vor mir, zieht dabei seinen Zylinder und gibt mir einen Handkuss. Verdutzt starre ich ihn an. "Wenn ich mich vorstellen darf Mademoiselle, mein Name ist Chapelier. Und ihr seid?" Mir bleibt der Mund offen stehen, denn mit solch einer Reaktion hatte ich überhaupt nicht gerechnet. "Das geht dich gar nichts an!" sage ich trotzig als ich mich wieder gefangen habe und ziehe meine Hand weg. "Na gut." sagt Chapelier lächelnd, "dann werde ich dir einen Namen geben. Hm... Ich gebe dir den Namen meiner Großmutter. Alice!" - "Alice?!" frage ich total perplex. Ich komme mir vor als ob man mich total auf den Arm nimmt und sehe mich überall nach versteckten Kameras um. "Ja Alice. Der Name passt zu dir. So wundervolles Haar wie du hast. Beinahe wie meine Großmutter einst. Nur deines ist noch länger und feiner und beinahe so hell wie frisch gefallener Schnee," schwärmt er und nimmt eine Strähne meines Haares in die Hand. Ich blinzele ein paar mal und hebe eine Augenbraue. "Und was soll ich jetzt hier?" - "Du wirst hier bleiben und mein süßes Spielzeug sein, meine Herzallerliebste." haucht er mir entgegen, lässt mein Haar los und wendet sich zur Türe. "Keine Angst, ich werde dich gut behandeln," fügt er noch hinzu bevor er das Zimmer verlässt und die schwere Holztüre abschließt.

Total überfordert mit der Situation lasse ich mich auf das alte Bett fallen, welches in der Ecke des Raumes steht.

'Ohje wo bin ich hier nur hineingeraten...' frage ich mich kopfschüttelnd und begrabe mein Gesicht in meinen Händen....

III.

Ich schrecke auf, als ich die schwere Holztüre meines dunklen Gefängnisses aufgehen höre und reibe mir die Augen. Vor Erschöpfung muss ich wohl eingeschlafen sein. Es ist dunkel draußen, wie ich durch das kleine vergitterte Fenster erkennen kann. Die Türe fällt ins Schloss und wird wieder abgeschlossen. Ich kneife meine Augen zusammen und versuche irgendetwas zu erkennen, doch diese Dunkelheit lässt es nicht zu jemanden zu lokalisieren.

Dann Schritte, welche sich mir nähern. Eine Kerze wird angezündet und Chapelier sieht mich an. "Na Prinzessin, gut geschlafen?" fragt er mich schnippisch und ich hätte ihm für diesen Tonfall schon eine scheuern können. "Hmpf..." mache ich und streiche mir meine wirren Haare zurecht. Der Schwarzhaarige fängt meine Hand in der Bewegung auf und schüttelt grinsend den Kopf: "Lass das, ich mag es wenn du so..." er scheint nach den richtigen Worten zu suchen, "so durchgenommen aussiehst!" beendet er mit einem lüsternen Grinsen seinen Satz. Ein kalter Schauer jagd mir über den Rücken und ich ziehe energisch meine Hand aus seinem Griff. "Man kann es natürlich interpretieren wie man will." gebe ich trocken zur Antwort. Ein amüsiertes Lachen seinerseits, dann eine schnelle Bewegung, der ich nicht mehr rechtzeitig ausweichen kann. Mit Gewalt drückt der hochgewachsene junge Mann mich auf das Bett zurück und steigt über mich. Erschocken reiße ich meine Augen weit auf und versuche mich gegen den immer fester werdenden Griff zu wehren, doch es bringt nichts. "Lass mich in Ruhe!" fauche ich den Dunkelhaarigen an, doch er schmunzelt nur und meint heiter: "Schon vergessen Prinzessin? Du bist mein Spielzeug. Ich kann mit dir machen was immer ich möchte!" Und um seine Aussage noch zu unterstreichen legt er herrisch seine Lippen auf meinen Mund. Geschockt reiße ich meine Augen auf und versuche den Grünäugigen zu treten, doch auch meine Beine hat er bedacht und sie mit seinen eigenen fixiert.

Ich bemerke, wie seine Zunge sachte über meine Lippen streift und um Einlass bittet. Als ich ihm eben den nicht gewähre dringt sie mit Gewalt in meinen Mund ein und beginnt sofort meine Zunge zum Spiel herauszufordern. Die Gänsehaut, welche sich auf meinem Körper ausbreitet scheint ihm nicht verborgen zu bleiben und ich fühle wie sich ein spöttisches Grinsen auf seinen Lippen bildet. Störrisch versuche ich den Kopf wegzudrehen, was mir auch endlich gelingt. "Lass das!" brumme ich zaghaft und bemühe mich erneut aus dem festen Griff seiner Hände zu befreien. "Prinzesschen..." haucht er nur und drückt meine Arme nach oben, so dass sie jetzt über meinem Kopf liegen und er sie bequem mit einer Hand halten kann. Genervt stelle ich fest, dass ich keine Chance habe mich aus diesem Griff zu befreien und langsam steigt Panik in mir auf. "Lass mich endlich los!" fauche ich und zappel herum um irgendwie frei zu kommen. "Nein, Liebes." entgegnet Chapelier und dreht meinen Kopf wieder zu sich. Ich sehe in seine strahlenden grünen Augen und versuche mich gegen das aufsteigende Gefühl des Gefallens zu wehren. 'Bist du verrückt geworden? Du kannst ihn doch jetzt nicht einfach attraktiv finden!' sagt die Stimme in meinem Kopf und insgeheim muss ich ihr beipflichten, doch dieser Mann hat irgendetwas an sich, was mich in seinen Händen schmelzen lässt wie Wachs unter Feuer. Es ist als ob mein Entführer mein flatterndes Herz zu spüren scheint, denn mit einem triumphierenden Grinsen nähert er sich mir erneut. "Du scheinst mir doch nicht ganz so abgeneigt zu sein wie du vorgibst meine Süße!" flüstert er und versiegelt seine Lippen erneut mit den meinigen. Diesmal versuche ich gar nicht erst mich zu wehren, sondern lasse den Kuss einfach zu. 'Was soll ich auch groß tun, er hält mich fest, meine Beine kann ich auch nicht bewegen und meinen Kopf nicht wegdrehen, denn er hat mich fest im Griff...' versuche ich mir selbst einzureden, doch insgeheim beginne ich diesen Kuss zu genießen. Mit spielerischem Geschickt gelingt es Chapelier in meinen Mund einzudringen und dieses Zungenspiel erneut zu starten. Ein zaghaftes Seufzen kommt über meine Lippen und über mich selbst erschrocken erröte ich etwas. Wieder formen die Lippen des Schwarzhaarigen ein Grinsen und genervt davon beiße ich spielerisch in seine Lippen. "Nana..." nuschelt er in den Kuss um ihn dann energischer verlaufen zu lassen. Seine Zunge streift geschickt meine Lippen, taucht erneut in meinen Mund ein und beginnt einen leidenschaftlichen Tanz mit meiner Zunge. Die Hand welche er bis eben um mein Kinn gelegt hatte lockert den Griff und ich überlege einen Moment ob ich den Kopf einfach wieder wegdrehen soll, doch der Kuss hat mich zu sehr gefangen genommen um mich losreißen zu können. Unwillkürlich schließe ich endlich meine Augen und beginne mich etwas zu entspannen. Es ist mir aus einem unerklärlichen Grund nicht unangenehm, dass ein Fremder mich so küsst und die vollkommene Kontrolle über mich hat. Beinahe fühle ich mich sicher bei ihm, doch ich weiß, dass das absurd ist.

Seine Hand streichelt sanft über meine Wange, wandert langsam und zärtlich meinen Hals hinab und hinunter zu meinem Dekoltee. Erschrocken, doch gleichzeitig erregt bebt mein Körper einen Moment als seine zarten Finger sachte über den Ansatz meiner Brust streichen.

'Hallo? Wach auf! Was tust du da?' brüllt die penetrante Stimme in meinem Kopf und sie hat Recht. Warum lasse ich das überhaupt zu, was fällt diesem Knilch ein.

Energisch löse ich den Kuss und nutze den Überraschungsmoment um meine Arme aus seinem Griff zu befreien und ihn wegzustoßen. "Ich sagte lass mich in Ruhe!" schreie ich heiser und kauere mich in der Ecke des Bettes zusammen.

Chapelier schaut mich verdutzt an und lächelt dann. "Schade..." meint er seufzend und richtet sich langsam auf. "Ich dachte ich hätte dich schon so weit..." Er scheint mehr mit sich selbst als mit mir zu sprechen und wendet sich zum Gehen.

Damit hatte ich nicht gerechnet und verwirrt sehe ich ihn an. Der Dunkelhaarige scheint meine Blicke zu bemerken, dreht sich auf dem Absatz um und drückt mich mit einer schnellen Bewegung an die kalte Steinwand. "Enttäuscht, Prinzessin?" haucht er mir ins Ohr und erneut bildet sich Gänsehaut auf meinem gesamten Körper. Er lässt mir keine Möglichkeit zu antworten, sondern drückt mir einen groben Kuss auf den Mund, lässt ihn einige Sekunden dauern und richtet sich erneut auf. "Gute Nacht, Mademoiselle" sagt er selbstbewusst und lässt mich mit meinen Gefühlen und Gedanken allein.

Zitternd streichen meine dünnen Finger über meine von den heißen Küssen angeschwollenen Lippen und ich frage mich im Stillen warum er einfach nachgegeben hat obwohl er mich hätte mit Leichtigkeit überwältigen können um sich zu holen, was er seiner ausgebeulten Hose zu urteilen, haben wollte.

Total perplex lege ich mich in das Bett und schließe erschöpft die Augen mit den Gedanken immer noch bei Chapelier...



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