Püppchen von HiKao (SasoDei) ================================================================================ Kapitel 1: Püppchen ------------------- Püppchen Tick. Tack. Tick. Tack. Die Uhr tickt unaufhörlich weiter und lässt mir keine Zeit. Keine Sekunde vergeht, ohne das ich denke, das ich sie verschwendet habe. Tick. Tack. Tick. Tack. Ich warte jetzt schon seit einer Stunde auf ihn, doch er hat sich nicht einmal blicken lassen. Kein Anruf, nicht einmal eine Nachricht das er später kommt. Püppchen,Püppchen, lass nicht mit dir spielen! Rede dir nichts ein, er wird niemals etwas fühlen. Er will nicht dein Herz, dein Körper ist sein Ziel,oh yeah! Nicht, dass das beständige Ticken der Uhr nicht schon schlimm genug ist, nun spielen sie auch noch dieses Lied. Seufzend streiche ich mir durch die roten Haare. Ob meine Freunde doch recht hatten? Ob er wirklich so ein...Arschloch ist, wie alles sagen? Will er wirklich nur meinen Körper...? Nein... Ich kenne ihn doch. So ist er nicht...Beeilen könnte er sich trotzdem mal, ich hasse es zu warten... Er will jede Frau für sich,dieser Mann ist nichts für dich. Er sucht die Girls aus,wie sind die Girls drauf? Nach jedem Date ziehn sie ihre Shirts aus. Möchtest du denn echt so sein?Welche Frau will denn so einen? Sag bist du geldgeil,wenn er sein Geld zeigt? weil jede Frau bei diesem Typ wegen dem Geld bleibt. Den Text weiter lauschend stütze ich mein Kinn auf meinen Handflächen ab. Ein wenig schmunzeln muss ich schon. Ja, auch ich wundere mich des Öfteren wie manche Mädchen heut zu Tage drauf sind. Nur auf das Eine sind sie hinaus, ob die wahre Liebe sie überhaupt interessiert? Ich wage es zu bezweifeln. Es ist entweder der Körper oder das Geld, die wahrhaftige Zuneigung zu jemanden bindet nur noch selten. Zum Glück ist das bei mir anders. Ich bin nicht so oberflächlich wie diese ganzen dummen Gören... Püppchen,Püppchen, lass nicht mit dir spielen! Rede dir nichts ein,er wird niemals etwas fühlen. Er will nicht dein Herz, dein Körper ist sein Ziel,oh yeah! (x2) Schon wieder. Er spielt doch nicht mit mir. Wir kennen uns. Ich kenne ihn. Er liebt mich, ganz sicher. Wenn ich ehrlich bin, kenne ich keinen emotionaleren Menschen, als ihn. Er benutzt mich nicht, er liebt mich...ganz sicher. Sag mir,willst du Einen,der dich kränkt? Einen,der dich hat, doch an vielen Ladys hängt, Er will nicht dein Herz, es gibt kein Happy End,oh no! Empört plustere ich die Wangen auf. Diese Lied macht sich lustig über mich! Er würde mich nie kränken...Nicht absichtlich. Natürlich, er hat schon viel getan was mich verletzte, doch er hatte es nie so gemeint, oder? Wo war er jetzt eigentlich? Ich sitze nun schon seit gefühlten Stunden hier und warte. Vergnügt der sich etwa mit anderen? Nein, nein... Sicherlich hat er einen guten Grund für das zu spät kommen. Bestimmt... Immerhin liebt er mich. Jeden Morgen stehst du früh auf,und mit dem Minirock gehst du raus. Du machst es nur für ihn,doch er schätzt nicht,was du für ihn tust, er sieht es echt nicht,wie du dich für den Idiot aufstylst, obwohl er sich an den Girls aufgeilt. Er macht es heimlich,wenn du dabei bist, du solltest endlich merken,dass der Typ ein Schwein ist. Und wie früh ich morgens aufstehe. Um fünf, jeden Tag und das nur, damit er nicht zu spät zur Arbeit kommt. Aber... Er würde das gleiche für mich machen, oder? Was ist denn bitte auch dabei, wenn man sich für den Freund ein wenig zu recht macht. Es ist ja nicht so, das ich stundenlang vor dem Spiegel stehe, aber ordentlich muss man doch wohl aussehen. Wo bleibt er denn überhaupt?! Püppchen,Püppchen, lass nicht mit dir spielen! Rede dir nichts ein,er wird niemals etwas fühlen. Er will nicht dein Herz, dein Körper ist sein Ziel,oh yeah! (x2) Verzweifelt raufe ich mir die Haare. Inzwischen bin ich mir ganz sicher, das weder meine Kleidung, noch die Frisur richtig sitzt, aber das ist jetzt auch egal. Ob er heute überhaupt noch kommt? Warum ruft er nicht an? Sollte ich vielleicht...? Nein, ich laufe dem doch nicht hinterher. Wo bleibt er nur? Du wirst es noch bereuen,yeah! Er war noch keiner treu,yeah! Du wirst es noch bereuen,yeah! In Ordnung, das reicht! Ich muss jetzt wissen, warum er nicht kommt. Schnell fische ich mein Handy aus der Hosentasche und wähle seine Nummer. Tut. Tut. Tut. Ich höre, wie jemand abnimmt. „Wo bleibst du?! Ich warte hier schon seid einer halben Ewigkeit und du tauchst einfach nicht auf! Ist etwas passiert?“ Eigentlich will ich böse klingen, aber die Sorge über sein Wohlergehen ist größer, als die Wut auf das warten. >T-Tut mir – Ahhh~! Dei – Deidara...! F- Für dich!< Erschrocken weiten sich meine Augen und ich um klammer das kleine Gerät etwas fester. Wer ist das? Im Hintergrund höre ich etwas, das sich verdächtig nach 'Gib schon her, un' anhört. Kann es sein das - >Wer stört, un? Wir sind beschäftigt! Un!< Tut. Tut. Tut. Aufgelegt. Meine Hände zittern und ich sitze sicherlich noch mehrere Minuten so auf dem Plastikstuhl. Schließlich lasse ich meine Hand sinken und stecke mein Handy zurück in die Tasche. Nach weinen ist mir nicht zu Mute. Vielleicht wenn ich zu Hause bin. Vielleicht... Ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. Ich hatte Recht gehabt. Die Jugend von heute will nur das Eine und ich, als 36 Jähriger, sollte wohl besser nicht noch einmal etwas mit einem, der beinahe 20 Jahre jünger ist, anfangen. Ich spüre zwar keinen Schmerz in mir, was mich ziemlich verwundert. Immerhin wird in jedem Film oder Buch, in dem der Hauptdarsteller verlassen wird, solch ein unsagbar großer Schmerz beschrieben, aber ich...Ich fühle nichts. Vielleicht Genugtuung, weil ich nun Gewissenheit habe. Nichts ist für immer, nichts, außer meine Kunst. Liebe ist keine Kunst, das weiß ich jetzt. Wer braucht schon Liebe? Ohne sie, da ist man wesentlich besser dran. Püppchen,Püppchen, lass nicht mit dir spielen! Rede dir nichts ein,er wird niemals etwas fühlen. Er will nicht dein Herz, dein Körper ist sein Ziel,oh yeah! Trotzdem, eines bedaure ich; Er war der erste Mensch, auf den ich jemals gewartet habe... Kapitel 2: Hass mich -------------------- Hass mich von ''Overground'' „Wir sind beschäftigt! Un!“ Das hatte ich gesagt. Genau das hatte ich gesagt, oder? „Oh mein Gott...“, flüstere ich. Geschockt starre ich mein Handy an. Ich hatte genau das gesagt und...wenn das wirklich...Oh mein Gott, nein! Bitte nicht! Bitte, bitte lass es nicht er gewesen sein, der vorhin angerufen hatte...bitte, bitte nicht... Ich schreibe deinen Namen mit einer Feder aus Gold lass mich nie wieder sagen ich hab das alles so nie gewollt Mein Herz hat noch nie so gerast, noch nicht einmal während eines Feuerwerks, wie in diesem Moment. Ich hoffe nur, das er abnimmt und das ich mich...Ja, was? Bei ihm entschuldigen? Schon wieder? Das wäre nun das fünfte Mal diesem Monat, das ich mich bei ihm für etwas entschuldigen muss. Das ist, verdammt nochmal, zu viel. Ich will mich nicht mehr entschuldigen müssen, sondern eine glückliche Beziehung mit ihm führen. Mir fehlen die Beweise (die Beweise) für einen Unterschied zwischen dem was ich in mir fühl und dem was immer geschieht >Sasori A-< „Ja! Sasori! Ich bin es! Es tut mir leid! Ich wollte das nicht! Wirklich, du musst mir glauben, un!“  Ich weiß, das er es hasst, wenn man ihn unterbricht, aber zu warten hasst er noch mehr. Da entschuldige ich mich lieber jetzt, als später. >...< Er sagt nichts mehr. Verzweifelt kaue ich auf meiner Unterlippe. „Sasori...no Danna, un...Komm schon...Das war nichts von Bedeutung, wirklich, un. Ich liebe dich doch, un. Du mich doch auch, un?“  Kurz höre ich gar nichts, doch dann erklingt seine raue Stimme wieder. „...Ja...“ „Also, verzeihst du mir?“ „Natürlich...“ Hass mich ich bin nicht gut für dich bitte verlass mich du weißt ich liebe dich lass mich nie mehr diesen Blick in deinen Augen sehn doch wenn ich bleibe,weiß ich, wird es jedes Mal geschehn also hass mich dann kann ich gehen „Oh..Dei, es hat geklingelt...“ „Hmmm...“, brumme ich. Ich bin viel zu müde zum aufstehen, das Bett ist weich und warm. Wer auch immer da draußen vor der Tür steht, hat sich einen verdammt schlechten Zeitpunkt ausgesucht. „Soll ich gehen?“ Ich grummel nur zur Antwort. Soll Naotomi doch, wenn sie unbedingt will. Ist mir nur Recht. Müde schließe ich meine Augen wieder. Ich höre Naotomis Schritte auf dem Parkettboden und wie sie die Tür öffnet. Sie scheint den ungebetenen Gast zu begrüßen, was sie sagt kann ich nicht hören. Nur Tür knallen und schnelle Schritte. Die Schlafzimmertür öffnet sich. „Und Nao, wer war es, un?“ „Ich.“ Verwirrt runzele ich die Stirn und öffne träge ein Auge. „Wie, ich? Un?“ Ich zeichne deine Wunden mit jeder Lüge von mir (jeder Lüge von mir) die Worte fallen nieder wie meine Tränen auf dieses Papier „Verdammt Deidara! Wer ist das Mädchen von eben?!“ Ach du...“S-Sasori, un! Was machst du denn hier?!“ Mit einem Mal bin ich hellwach und springe aus dem Bett. Was macht der denn hier? Sasori wollte doch erst nächste Woche zurück kommen! „Was ich hier mache?“, fragt er ruhig. „Verdammt, man! Ich habe dich vermisst und wollte dich wiedersehen! Und du- du....Verdammt!“ Ein wenig ähnelt er einer kreischenden Furie. Ein wenig. Schließlich ist Sasori immer noch ein Mann, auch, wenn er mit Puppen spielt....“Eh? Und, wo ist jetzt Nao-chan, un?“ Ein verletzter Blick trifft mich und mein Herz zieht sich zusammen. Kurz bin ich gelähmt. Der Schmerz, der bei diesem Anblick durch meine Brust zuckt. Ich scheine ihn wirklich verletzt zu haben. „Ich habe sie rausgeschmissen...“, meint er leise. „R-Rausgeschmissen?! Sag mal, bist denn vollkommen verrückt, Sasori, un?! In den kurzen Sachen hast du sie vor die Tür gesetzt?!“ Verbittert starrt Sasori mich an. „Und wenn?“ „Sie wird sich erkälten!“ Wütend funkelt Sasori mich an. „Pf, und wenn. Dann geh doch und bring ihr ihre Sachen! Sie scheint dir ja wichtiger zu sein, als dein Freund!“ Ein lautes Scheppern verrät mir, das er gegangen ist. Ich kann dich nicht verlassen (nicht verlassen) und du mich nicht verstehn ich lasse dich nicht leben und du lässt mich nicht gehn (komm sag's mir) Seid zwei Tagen haben wir nicht mehr miteinander geredet, aber ich mache mir keine Sorgen. Es passiert öfters, das wir uns wegen solchen Kleinigkeiten streiten. Es liegt nicht an mir, Sasori reagiert einfach immer über. Was war denn dabei, wenn ich mich mit ein paar Mädchen treffe Er kann das doch auch. Und wenn es ihm nicht passt, dann soll er Schluss machen. Von mir aus wird das nicht geschehen, nur, weil er mich nicht versteht. Hass mich ich bin nicht gut für dich Bitte verlass mich du weißt,ich liebe dich lass mich nie mehr diesen Blick in deinen Augen sehn, doch wenn ich bleibe,weiß ich, wird es jedes Mal geschehn Also Hass mich (hass mich) dann kann ich gehen „Deidara?“ „Ja, un?“ „Tut mir Leid...Aber reden wir wieder miteinander?“ „Natürlich, un. Aber du weißt genau, das es dir egal sein kann, mit wem ich in meiner Freizeit was mache.“ Reumütig blickt Sasori zu Boden. „Ja. Natürlich.“ Es ist immer wieder seltsam zu sehen, wie verängstigt mein Danna sein kann. Natürlich ist er Seme, er ist der Stärkere, Ältere und erfahrenere unter uns beiden und dennoch fügt er sich mir. Ihn scheint viel an unserer Beziehung zu liegen. Genau wie mir, auch, wenn ich manchmal das Gefühl habe, das ihn etwas innerlich zerstört. Deine Tränen sind so schön(so schön) doch ich darf sie nicht mehr sehn Es geht mir gut und schlecht zugleich und es wird Zeit für mich zu gehn Mit Entsetzen beobachte ich das Bild, welches sich mir bietet. Sasori sitzt, weinend wohlgemerkt, auf dem Sessel. Seine Beine hat er angewinkelt und hält sie fest umschlungen. Ich kann mich nicht rühren. Es zerreißt mir das Herz, ihn dort weinen zu sehen, aber ich kann nichts tun. Er sieht in diesem Moment wunderschön aus, wie ein Engel und trotzdem weiß ich, das er nicht weinen soll. Tut er das eigentlich wegen mir? Weinen? Zögerlich mache ich einen Schritt. Er rührt sich nicht. Noch einen Schritt und noch einen. Jetzt stehe ich vor ihm. Vorsichtig beuge ich mich zu ihm. Er scheint zu schlafen. Sanft streiche ich ihm durch das dichte, rote Haar. „Deidara...“, murmelt er leise. Trauer schwingt in seiner Stimme mit und ich beschließe in diesem Augenblick, das ich ihn nie wieder weinen sehen will. Mein großer, starker Danna weint nicht. Wegen niemanden. Bitte hass mich ich bin nicht gut für dich Bitte verlass mich du weißt ich liebe dich lass mich nie mehr diesen Blick in deinen Augen sehn doch wenn ich bleibe, weiß ich, wird es jedes mal geschehn,also... ______________________________________________________________ „Ich will das nicht! Wehe dir, wenn du mich noch ein einziges Mal betrügst!“ „Was?! Drohst du mir, un?! Ich kann selbst entscheiden, was ich mach! Un! Du, gerade du, hast mir gar nichts zu sagen, un!“ Ich bin wütend. Er soll sich nicht in Dinge einmischen, die ihn nichts angehen. Wenn ihn nicht passt, was ich mache, dann soll er sich halt trennen! Aber das würde er nicht tun. Ich kenne ihn. „Ach, meinst du? Weißt du, wie egal mir das ist?! Ich bin jetzt seid zwei jahren mit dir zusammen und ich habe dich nie betrogen! Ich habe dir deine zig tausend Seitensprünge verziehen, habe darüber hinweg gesehen und habe immer alles gemacht, um dir zu gefallen! Und du weißt, Deidara, ich bin eigentlich nicht der Mensch für so etwas!“ Seine Gesicht ist vor Zorn verzerrt und...sind das Tränen? „Verdammt, ich habe auf dich gewartet! Ich habe darauf gewartet, das du damit aufhörst mich zu betrügen! Ich liebe dich, aber so...so geht das nicht...weiter...und...“ Nein. Nein, nein, nein! „D-Das, das ma-machst du nicht!“ „Ich trenne mich von dir! Habe ein schönes weiteres Leben! Irgendwann ist Schluss und ich habe meine grenze schon lange erreicht!“ hass mich ich bin nicht gut für dich bitte verlass mich du weißt ich liebe dich lass mich nie mehr diesen Blick in deinen Augen sehn doch wenn ich bleibe,weiß ich, wird es jedes Mal geschehn also hass mich dann kann ich gehn. Zu geschockt, um irgendwie zu reagieren, starre ich meinem langjährigen Freund hinterher. Beobachtete, wie der Mann, den ich schon so lange liebe, die Tür hinter sich schließt und aus meinem Leben tritt. Ich war egoistisch. Das ist mir jetzt klar und, vielleicht, ist es besser so. Besser er hasst mich, als das ich ihn weiter verletze. Denn, und da bin ich ganz sicher, ich hätte mich niemals von ihm trennen können. Dafür liebe ich ihn zu sehr und ich hoffe, das er mir irgendwann verzeihen kann... Kapitel 3: Perfekt ------------------ Perfekt Die Ärzte Wütend schlage ich die Tür hinter mir zu. Kurz warte ich noch, ob er mir hinter her kommt, doch als nicht mal das der Fall ist, laufe ich. Ich rase die Treppen herunter und stolpere hinaus an die frische Luft. Die Sonne strahlt und die Vögel zwitschern fröhlich vor sich her. Dummer Tag. Ich laufe gut gezielten Schritten auf mein Auto zu. Kurz krame ich in meiner Jackentasche nach dem Autoschlüssel. Als ich ihn dann auch endlich habe, schließe ich auf und lasse mich auf den weichen Ledersitz fallen. Ich fahre nicht los. Das einzige was ich tue, ist das Radio anzuschalten. Vielleicht lenkt mich dieses Rumgejaule ja ab. „Warum kanns nicht perfekt sein So wie in einem Liebeslied“, fängt wer-auch-immer schon an zu singen. Ich habe natürlich den Anfang eines Liedes erwischt und- Genervt seufze ich auf- Warum ausgerechnet dieses Lied? Hätte es nicht irgend was anderes sein können? „Oder so wie im Film sein Wo der Boy vor dem Mädchen kniet Und ihre Hand nimmt und Ihr ganz tief in die Augen blickt“ Das Leben ist halt kein Zuckerschlecken. Der „Boy“ ist mehr als einmal vor seinem „Mädchen“ nieder gekniet und Deidara hat es nie interessiert. Stattdessen macht er lieber mit irgend welchen Weibern rum. Und in seine Augen will ich auch nie wieder sehen. Sie würden mich wieder gefangen nehmen und mich zu einem willenlosen Sklaven machen. Drauf verzichte ich. „Einfach alles stimmt Nichts an dem wirkt ungeschickt Kerzen brennen und Champagner steht bereit Doch so ist es niemals in Wirklichkeit“ Ungeschickt war nichts in unserer Beziehung. Wenn man vom Anfang mal absieht. Ich hatte mich ganz schön dämlich angestellt, mit den Rosen und dem Sekt. Letztendlich war ja doch alles für die Katz'. Da hat Wer-auch-immer ganz Recht. Es ist nichts perfekt. „Warum kanns nicht perfekt sein Schau, der Himmel ist sternenklar Schenk uns noch ein Glas Sekt ein Wenn das grad keine Sternschnuppe war Doch wir wünschen uns nichts Weil wir so glücklich sind“ Ich bin unglücklich und jetzt, wenn ich so darüber nachdenke war ich es immer. Ich war immer unglücklich, weil Deidara mir nie treu war. Selbst „Ich liebe dich“ hat er nur ein, zwei Mal im Monat, wenn überhaupt, gesagt. „Nichts hat jetzt mehr Gewicht Die Liebe macht uns für alles um uns blind Und das Radio spielt einen Song von Barry Manilow Doch leider ists im Leben niemals so“ Ja, blind bin ich gewesen. Blind vor Liebe. Natürlich habe ich die Briefchen und Zettelchen mit Handynummern am Kühlschrank gesehen. Botschaften, wie „Die Nacht war toll, lass uns das wiederholen.“ kann man ja auch nicht leicht übersehen, wenn alles voll mit Herzchen gekritzelt ist. Aber ich habe es verdrängt. Ich wollte es nicht wahrhaben. Weil ich ihn liebe. „Warum kanns nicht perfekt sein Ist das denn schon zu viel verlangt Warum kanns nicht perfekt sein Warum haben wir schon wieder gezankt“ Perfekt. Das war er in meinen Augen. Ein Engel. Das lange blonde Haar, die blauen Augen und diese wunderschöne, männliche aber auch zarte Stimme. Sein Temperament und seine Leidenschaft. Das war für mich perfekt. Und vielleicht haben wir uns ja deswegen gestritten? Vielleicht warst du zu perfekt für mich? „Warum denk ich an Sex Wenn du grad romantisch bist Du sprichst von deinem Ex Wenns grad nicht so ratsam ist Und im Radio spielen sie ein Lied von Klaus & Klaus Doch sogar das hält unsre Liebe aus“ Ich verschlucke mich fast an meinem Wasser, als ich die erste Zeile höre. So etwas habe ich nie gemacht. Nun gut, einmal war das glaube ich. Viel mehr Möglichkeiten hatte ich ja auch nicht. Er war nie romantisch. Dazu war er einfach nicht der Typ. Aber die nächsten Zeilen hören sich wieder wie auf ihn und mich zugeschnitten an. Wie oft sprach er von seinem Ex? Itachi oder so? Nun, auf jeden Fall wusste ich mittlerweile wo er welche Muttermale hat und wann er auf Toilette gegangen ist. Es gibt da noch mehr Kleinigkeiten, mit denen er mir ständig auf den Ohren gelegen hat. Vor allem hat er beteuert, wie sehr er Itachi hasst, weil dieser ihn „einfach sitzen gelassen hat“? Allerdings bezweifel ich es. Denn, wenn dieser Typ nur halb so intelligent ist wie man sagt, dann muss er Deidaras Bettgeschichten lange vor mit entdeckt haben. Ein guter Grund um Schluss zu machen. „Denn du nimmst meine Hand und küsst mich Und mir wird klar ganz plötzlich Er war immer da, ich habs nur nicht gecheckt Denn ganz genau dieser Moment, er ist-“ Ich schalte den Sender um. Diese Lüge will ich nicht hören. Jetzt trällert mir Justin Timberlake, den Namen kenne ich dank...Deidara, Mirror entgegen. Ganz annehmbar. Ich starte den Motor und parke langsam aus. Ich werfe noch kurz einen Blick in den Rückspiegel und sehe mir das hässliche schmutzig-gelbe Hochhaus noch ein letztes Mal an. Hier habe ich so viel Zeit verbracht. Für einen Lügner. Einen verdammten Lügner, den ich liebe! Ich trete aufs Gas und schon rast mein schwarzer Wagen los. Perfekt, pah, denke ich mir. Ich werde etwas anders, perfekteres finden und mich nicht mehr wie ein „Püppchen“ behandeln lassen. Mein Wagen schlittert um die nächste Kurve und ich glaube, goldenes, im Wind wehendes Haar auf dem Parkplatz gesehen zu haben, bevor ich entgültig aus meinem alten Leben verschwinde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)