Gruppenzwang von _Renaa_ ================================================================================ Kapitel 3: Überredungskünste gefragt ------------------------------------ Die vor so viel Schock und Erstaunen groß gewordenen Augen des Skaters weiteten sich immer mehr, er konnte sich vor Erstarren nicht wirklich rühren. Zu sehr war er noch immer verwundert über die Aktion Fushimis, die aber noch nicht gestoppt worden war. Ja, es war wahr: Der Dunkelhaarige hatte seine Lippen noch nicht von Yatas gelöst und es sah nicht so aus, als hätte er es bald vor. So langsam konnte der Skater endlich wieder klar denken, was zur Folge hatte, dass er sich dann doch zur Wehr setzte. Zumindest versuchte er es, denn Fushimi drückte seine Arme noch gegen den Baum und auch das Schwert steckte noch durch seinen Pulli im Baum. Aber so langsam verwandelte sich das Entsetzen Yatas in Wut und das machte ihn stärker, sodass er langsam, aber sicher doch den Blauen von sich wegdrücken konnte. Auch deren Lippen lösten sich nun voneinander.  „Saru, du Affe! Sag mal, was sollte das denn gerade?“ Fushimi sagte nichts, zuerst zog er sein Schwert aus dem Baum heraus, damit Yata gar nicht mehr in irgendeiner Weise festgehalten war. Man hätte glauben sollen, dass der Uniformierte sich jetzt geschämt hätte oder etwas in der Art, aber nein: Stattdessen grinste er wie verrückt. „Sagen wir mal, ich habe versucht meine Überredungskünste anzuwenden. Hat aber anscheinend nicht ganz geklappt.“ – „Was meinst-?“ – „Nicht so wichtig. Überleg es dir. Sollte ich bis heute Abend keine positive Antwort erhalten, werde ich dich wohl oder übel nochmal besuchen kommen müssen.“ Mit einem fetten Abschlussgrinser verabschiedete sich der Blaue und dann war er auch schon verschwunden. „Saru, warte…!“ Es hatte keinen Zweck. So schnell wie das alles passiert war, so schnell war er auch schon wieder weg.  Was zum Teufel sollte das? Warum… hat er mich geküsst? Und was meinte er mit ‚dasselbe gilt auch für mich‘? Will er mich etwa dabei haben? So viele Fragen taten sich in dem jungen Mann auf, aber alle konnte er jetzt auf keinen Fall beantworten. Da die Sonne schon fast untergegangen war, machte Yata sich jetzt auf den Weg nach Hause. Mit langsamen Tritten, damit sein Skateboard Schub bekam und er auch nicht so schnell fuhr, denn nachdem, was jetzt passiert war, wollte er eher ruhig bleiben, um über alles nachzudenken. Er versuchte, es irgendwie logisch wirken zu lassen, aber nichts davon ergab Sinn. Na gut, eventuell, dass Reisi ihn dabei haben wollte, das konnte der Skater sogar verstehen, aber die ganze Sache mit Fushimi ließ Yata keine Ruhe. Durch das ganze Nachdenken, hatte er gar nicht bemerkt, wie schnell er doch nach Hause gekommen war, obwohl er extra langsam gefahren war. Also schloss er die Tür zu seiner Wohnung auf und platzierte als allererstes sein Skateboard auf dessen Ehrenplatz. Doch der Ort, an dem sich normalerweise sein Schläger befand, musste heute leer bleiben.  „Verdammter dummer Affe… Jetzt muss ich mir wegen ihm einen neuen kaufen.“ Man wollte das vielleicht nicht glauben, aber Yatas Wohnung war sogar ziemlich ordentlich und auch recht groß, wenn man bedachte, dass nur eine Person hier lebte. Auf den Wänden hingen überall Bilder, Erinnerungen wie man so schön sagte. Ansonsten war auch der Rest schön dekoriert. Der Braunhaarige schlenderte zu seinem Kühlschrank, holte eine Dose Limonade raus und ließ sich auf sein Sofa fallen. „So ein komischer, Scheiß-Tag…“ Er schloss die Augen und lehnte sich zurück, um ein wenig zu entspannen. Das seltsamste war immer noch Saru… Ach, wenn ich den Typen das nächste Mal sehe, werde ich ihn so dermaßen fertigmachen! Das brachte Yata doch zum Lächeln. Plötzlich bedrückte es ihn gar nicht mehr so, dass Homra zerfallen war. Er würde schon einen Weg finden, sie wieder zusammenzubringen. Viel mehr dachte er jetzt daran wie er Fushimi beim nächsten Treffen richtig eins auswischen konnte. Fushimi… Saru…  Da öffneten sich die Augen des Skaters schlagartig. „Was zum…?“ Wieso denke ich an ihn? Das kann doch nicht wahr sein! Ich hab mir geschworen, nichts mehr mit ihm zu tun zu haben. Nur weil er heute aufgetaucht ist… Verdammte Scheiße! Es schockte ihn schon, dass seine Gedanken sich hauptsächlich nur um den Blauen drehten. Er wollte das gar nicht, aber er konnte nicht anders. Um sich abzulenken, versuchte er an etwas anderes zu denken. Ja, an Homra. An die Zeit früher, wie es war, als Mikoto noch lebte. Oh ja, und als Totsuka auch noch da war und ihnen immer auf der Gitarre vorgespielt hatte. Und als… Fushimi auch noch Mitglied bei ihnen war. Das was ein Grinsen war, verwandelt sich augenblicklich in ein total angewidertes Gesicht. „Ach du Scheiße… Ich glaube, ich geh einfach mal duschen, damit der Blödsinn aus meinem Kopf verschwindet.“ Gesagt, getan. Anscheinend beruhigte die Dusche den Skater wirklich, denn seit er wieder ins Wohnzimmer kam, war nicht mehr ein winziger Gedanke an Fushimi verschwendet.  Das freute ihn natürlich sehr und diesmal blieb das Lächeln in seinem Gesicht bestehen. Er sah aus dem Fenster. Am Horizont konnte man noch winzige Flecken Helligkeit erkennen, der Rest des Himmels war schon dunkel. Ich bin müde… Ich glaube, ich werde schlafen, damit ich morgen genug Zeit habe, um zu überlegen, wie ich Homra wieder zusammenbringen kann. Er blickte noch einmal ruhig aus dem Fenster auf die Stadt, dann wollte er in sein Zimmer gehen und schlafen. Er machte das Licht im Wohnzimmer aus, dafür im seinem Zimmer an und ging zu seinem Schrank, um sich Gewand zum Schlafen hinaus zu holen, als er im Spiegel jemanden bemerkte. Binnen einer halben Sekunde hatte sich der Skater umgedreht. Er wollte es zwar nicht wahrhaben, dennoch stand da sein schlimmster Albtraum: Saruhiko Fushimi. „Waaaaaaaaaah! Was tust du denn hier?“ – „Nicht gleich so laut! Nebenbei, ich will ja nicht wie deine Mutter klingen, aber vielleicht solltest du dir mehr anziehen, als nur ein Handtuch?“ Erst jetzt bemerkte Yata, dass er seit dem Duschen wirklich nur ein Handtuch um die Hüfte gewickelt hatte.  Das ließ den Braunhaarigen doch ein wenig erröten, dennoch wollte er sich das nicht anmerken lassen und lenkte sofort ab. „Tut doch nichts zur Sache! Wieso muss ich deine dämlich Fratze schon wieder ertragen?“ Dann kam eine ungewöhnliche Aufeinanderfolge von Mimiken des Dunkelhaarigen: Zuerst grinste er, dann seufzte er hielt sich mit einer Hand den Kopf und flüsterte zu sich selbst. „Ich habs ihm doch erst vor kurzer Zeit gesagt, wie kann der das also schon wieder vergessen haben?“ Dann wandte er sich wieder Yata zu. „Solltest du einmal zugehört haben wenn jemand mit dir redet, dann müsstest du eigentlich wissen, dass wenn du bis zum Abend keine positive Antwort gibst, dass ich dich nochmal besuche.“ …! Stimmt ja. Er wollte ja, dass ich Scepter 4 beitrete. Aber… „Auf keinen Fall! Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich euch Vollhonks beitrete!“ Zum allerersten Mal breitete sich in Fushimis Visage Enttäuschung aus. „Wie schade…“ Doch dann kam natürlich sein altbewährtes Lächeln zurück. „Dann werde ich es wohl so machen müssen, wie ich es eigentlich vermeiden wollte. Obwohl…“  Dann stürmte er auf Yata los. Dieser konnte natürlich überhaupt nicht reagieren und da er nicht mal Kleidung anhatte, konnte er sich auch nicht verteidigen. Fushimi packte ihn und warf ihn auf sein Bett, dann beugte er sich über ihn. Und wieder: Fushimis Gesicht war dem Yatas unglaublich Nahe. Der Skater errötete augenblicklich. Wird… Wird er mich jetzt wieder küssen? Yatas Tipp war gar nicht so schlecht, nur lief es diesmal eine Stufe fortgeschrittener. Fushimi fing wieder an, küsste Yata, diesmal leidenschaftlicher und zwang den Skater sozusagen mitzumachen. Trotzdem versuchte er sich zu befreien, was ihm aber nicht gelang, da der Blaue wieder Yatas Arme im Griff hatte und gegen das Bett drückte. Fushimis Kuss dauerte für Yata jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit, als er plötzlich etwas bemerkte, was ihm wirklich sichtlich unangenehm war. Der Blauhaarige stoppte auch augenblicklich den Kuss und sah zuerst in Yatas Gesicht, dann weiter nach unten.  Ihm war es ebenfalls aufgefallen. Sofort fing Fushimi an, noch breiter zu grinsen als sonst. „Na sowas! Du bist anscheinend gerade wirklich scharf auf mich, oder? Dabei hab ich dich nur geküsst.“ – „Was redest du da für einen Scheiß? Das ist auf keinen Fall wegen dir!“ – „Natürlich. Trotzdem würde ich sagen wir nutzen das aus.“ Er lächelte direkt in die schockierten Augen des Skaters. Dann fing er wieder mit einem langen, leidenschaftlichen Zungenkuss an, jedoch glitt seine linke Hand diesmal langsam nach unten zu dem Handtuch hin, um es zu entfernen. Yata versuchte es zu stoppen, als plötzlich ein Taschentuch auf seiner Nase landete und er merkte, wie er langsam bewusstlos wurde. Da letzte was er hörte, waren Fushimis Worte. „Ich würde zu gern weitermachen, aber jetzt geht das noch nicht.“ – „Verdammt… Chlorophorm… Saru… du dum… mer… Af…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)