Schlaflos von SeishiroSumeragi (Holly x Rico) ================================================================================ Schlaflos --------- „Hey, Rico. Was machst du hier? Es ist mitten in der Nacht und wir sind noch Stunden von unserem nächsten Ziel entfernt.“ Der Sänger der Letzten Instanz stand im unteren Teil des Tourbusses und sah auf den Violinisten hinab, der mit angezogenen Beinen auf einem der Plätze saß und nach draußen in die Dunkelheit starrte. Er hatte die Hände um die Knie geschlungen und sah irgendwie abwesend aus. Als wäre er gedanklich ganz woanders. Doch als er die Stimme Hollys vernahm, sah er auf. „Hey. Ich konnte nicht schlafen.“, meinte er nur ausweichend. Hollys Blick fiel auf den Getränkehalter des Sitzes und er hob eine Augenbraue. Darin steckte eine geöffnete RedBull-Dose. Offensichtlich wollte Rico auch gar nicht schlafen. Aber wenn er nicht darüber reden wollte, würde Holly auch nicht nachbohren. Stattdessen setzte er sich neben den Dunkelhaarigen, der beim näheren Hinsehen – wie Holly nun auffiel – ziemlich erschöpft wirkte. Als wäre er völlig in sich zusammengesunken. Der leichte Stich in seinem Herzen, den Holly dabei verspürte, versuchte er, so gut es ging, zu ignorieren. Doch das war nicht gerade leicht, wenn man sich ohnehin ständig Sorgen um denjenigen machte und nur Augen für ihn hatte. „Was ist mit dir? Kannst du auch nicht schlafen?“ „Nein. Also ich meine, ich kann auch nicht schlafen. Aber bei mir liegt es wohl nur daran, dass ich ausgeruht bin. Ich hatte mich vorhin doch schon mal für ein paar Stunden aufs Ohr gehauen – das macht sich jetzt eben bemerkbar. Deshalb wollte ich eigentlich ein bisschen lesen und bin runter gekommen, um euch nicht zu stören.“ Holly konnte den kurzen, prüfenden Blick des anderen förmlich spüren. „Warum hast du dich dann doch umentschieden?“ „Ich hab gesehen, dass du nicht oben bist. Der Vorhang an deinem Bett war nicht ganz zugezogen. Also dachte ich mir, ich seh mal nach, wo du steckst.“ Das Lächeln, was die Lippen des Sängers nun umspielte, war unschuldig und sollte von der einfachen Tatsache ablenken, dass er ziemlich genau darauf geachtet hatte, ob Rico schlief oder nicht. Als er den eben erwähnten, nicht komplett zugezogenen Vorhang bemerkt hatte, war ihm auch nicht entgangen, dass die Decke Ricos so ordentlich und glatt dalag, als hätte dieser nie darunter gelegen. Was wahrscheinlich auch der Fall gewesen war… und das wiederum bedeutete, dass Rico nie schlafen wollte. Er hatte scheinbar nur gewartet, bis er davon ausgehen konnte, dass die anderen Instanz-Mitglieder eingeschlafen waren und er sich runter schleichen konnte. Rico erwiderte nichts darauf und sah seinen Bandkollegen eine Weile nur schweigend an. Sein Blick war unergründlich; doch offensichtlich gefiel es ihm nicht unbedingt, dass Holly das alles mitbekommen hatte. „Keine Sorge, ich werd dich schon nicht ausfragen, warum du hier unten allein rumhockst, Stolzi.“ Holly lächelte warmherzig, stand dann kurz auf und holte eine Decke von einem der hinteren Sitze. Ihm war nicht entgangen, dass Rico krampfhaft versuchte, sein Zittern zu unterdrücken, was angesichts seiner nicht gerade ausreichenden Bekleidung bei der Temperatur, die in diesem Teil des Nightliners herrschte, nicht verwunderlich war. „Aber ich werd nicht zulassen, dass du dir hier noch was abfrierst oder dich erkältest. Immerhin brauchen wir dich gesund und munter auf den kommenden Gigs.“ Vorsichtig legte er die Decke um den nun etwas überrascht dreinblickenden Violinisten, klappte die Armlehne zwischen ihren beiden Sitzen hoch und setzte sich wieder neben ihn. Anschließend deckte er sich ebenfalls zu, sodass zumindest seine Arme nicht kalt wurden. Immerhin war er so klug gewesen, sich ein T-Shirt und ein paar warme Socken anzuziehen – eine lange Schlafhose trug er ohnehin meistens. „Und wenn du schon nicht schlafen kannst… dann versuch doch wenigstens, dich ein bisschen auszuruhen.“ Den letzten Teil flüsterte er Rico direkt ins Ohr und legte dabei einen Arm um ihn. Zärtlich zog er den leicht zitternden Körper des Dunkelhaarigen zu sich heran, der sich etwas schüchtern gegen ihn lehnte und leicht nickte. Holly schüttelte den Kopf. „Also wirklich… die ganze Zeit nur in Shorts und T-Shirt hier zu sitzen, ohne Decke… Das ist doch wahnsinnig! Du hättest dich wirklich erkälten können.“ „Tut mir leid, Holly…“, murmelte Rico – er hatte die Augen geschlossen und schien tatsächlich zu versuchen, einzuschlafen. „Schon gut. Du musst dich deswegen doch nicht entschuldigen.“ Holly lächelte fast schon ein wenig verträumt. Rico war wirklich süß, stellte der Sänger einmal mehr fest – selbst mit Gänsehaut, verwuschelten Haaren und in total erschöpftem Zustand… „Schlaf lieber ein bisschen, wenn du kannst.“, hauchte er sanft und strich nahezu zärtlich über die Schulter des Violinisten. Langsam legte sich das Zittern und auch der Atem Ricos ging ruhiger und gleichmäßiger. Scheinbar war er wirklich eingeschlafen… ~ Als sie in der Morgendämmerung endlich ihr Ziel erreicht hatten, erwachte auch Rico wieder. Er öffnete blinzelnd die Augen und schien im ersten Moment ziemlich orientierungslos zu sein. Auch Holly war irgendwann wieder weggenickt; bis zu diesem Zeitpunkt hatte er jedoch über den Schlaf Ricos gewacht, der nur ab und an halb wach geworden war. Doch meist war er sofort wieder eingeschlafen. Nun sah der Violinist verschlafen zu Holly hinauf und langsam schien er sich daran zu erinnern, was in der Nacht geschehen war. Vorsichtig lehnte er sich wieder gegen den Sänger und lächelte still in sich hinein, während Holly sich ein wenig regte. „Morgen, Stolzi.“, murmelte er gähnend. Auch er war noch ziemlich verschlafen. Immerhin war es nicht unbedingt die bequemste Position, in der er geschlafen hatte. „Guten Morgen.“ Der Violinist setzte sich auf, nun da Holly ebenfalls wach war. Indes öffnete ihr Busfahrer die Türen des Nightliners, um die kühle Morgenluft herein zu lassen. Inzwischen war es selbst unten ziemlich stickig geworden und ein wenig frische Luft erleichterte das Wachwerden ungemein. Deshalb stand Holly auch gleich auf, als er den Luftzug vernahm und Rico folgte ihm, während er sich in die Decke wickelte. So standen die beiden Instanz-Mitglieder eng beieinander an der Tür und genossen die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages. Obwohl es noch so früh war, hatte die Sonne bereits Kraft und schien angenehm warm auf ihre Gesichter. „Scheint ja wirklich ein guter Morgen zu sein.“, meinte der Sänger lächelnd und sah Rico von der Seite her an. Aber mehr noch als die frische Luft und die Sonne genoss er die Nähe zu dem Dunkelhaarigen, was er sich jedoch nicht anmerken ließ. Rico nickte und erwiderte sowohl den Blick als auch das Lächeln Hollys. Nach und nach kamen schließlich auch die restlichen Mitglieder der Band aus dem oberen Teil des Busses. Allesamt verschlafen und noch nicht ganz wach. Doch das änderte sich allmählich, während sie mit Rico und Holly morgendlichen Smalltalk betrieben. Nachdem dann irgendwann alle wach und vollständig angezogen waren, gingen sie erst einmal frühstücken. Es stellte sich während der allgemeinen Gespräche heraus, dass scheinbar keiner mitbekommen hatte, dass Rico und Holly einige Stunden gemeinsam unten verbracht hatten. Der Sänger konnte nicht verleugnen, froh darüber zu sein, denn er wollte keine unangenehmen Fragen – schon gar nicht an Rico. Denn offensichtlich wollte der Violinist nicht über seine Schlafprobleme reden. Und die hatte er nicht erst seit gestern, wie Holly wusste. Dazu kannte er Rico inzwischen zu lange und zu gut… und außerdem hatte er ihn so oft beobachtet und auch sein enormer RedBull-Konsum war ihm nicht entgangen. Später wollten die Jungs der Instanz die Stadt ein wenig erkunden, denn sie hatten alles für den Gig geplant und vorbereitet, was an organisatorischen Dingen anfiel. Mehr konnten sie bis zum Soundcheck ohnehin nicht tun – und bis dahin war noch massig Zeit. „Mir ist irgendwie nicht gut; ich werd lieber beim Bus bleiben.“, meinte Holly jedoch. „Vielleicht ist mir beim Frühstück irgendwas nicht bekommen oder so… Aber bevor ich uns noch den Gig versaue, ruh ich mich lieber ein bisschen aus.“ „Oh, wenn du dich schon freiwillig schonst, scheint's wirklich ernst zu sein. Soll vorsichtshalber einer von uns hier bleiben?“, fragte Benni und sah ihn besorgt an. „Ich hab in meiner Tasche 'ne kleine Reiseapotheke – da ist alles mögliche dabei, falls es schlimmer wird.“ „Nein, nein. Schon ok, geht ihr-“ Doch er unterbrach sich und wandte sich mit der Hand vor dem Mund ab. Der Sänger würgte leicht und hielt sich mit der anderen Hand nun auch den Bauch. „Ich werde hier bleiben. Ihr könnt uns ja nachher erzählen, wie's war.“, meinte Rico sofort, ging zu Holly und legte diesem eine Hand auf die Schulter. „Ist das okay für dich, Rico? Ich könnte auch-“, begann Benni. „Nein, nein. Geht ihr mal. Das macht mir wirklich nichts aus.“ Der Violinist lächelte seinen langjährigen Freund ehrlich an und dieser nickte. „Okay. Gute Besserung, Holly. Ich hoffe, du bist nachher wieder fit.“ „Wenn nicht, sagen wir den Gig ab.“ David zuckte mit den Schultern. „Nicht dass Holly uns noch die Bühne vollkotzt.“ „Na, so schlimm wird’s ja hoffentlich nicht sein.“, meinte der Sänger, dessen Magen sich scheinbar etwas beruhigt hatte und grinste schwach. „Ruf einfach an, wenn wir irgendwas aus einer Apotheke mitbringen sollen.“ Benni hatte sich an Rico gewandt, der den Blick nur langsam zu dem Cellisten wandern ließ. Er war immer noch besorgt um Holly und das sah man ihm durchaus an. Dennoch nickte er. „Klar, ich melde mich, wenn was sein sollte.“ Nachdem sich die Jungs verabschiedet hatten und der Fahrer Rico den Schlüssel für den Bus anvertraut hatte, wandte sich der Dunkelhaarige an den Sänger. „Am besten du legst dich erst mal hin und ich mach dir einen Tee und eine Wärmflasche. Inzwischen müsste oben ja wieder bessere Luft herrschen.“ Zu erst nickte Holly, doch als sich die Tür des Nightliners hinter ihnen geschlossen hatte, packte er den Violinisten am Handgelenk. Dieser wollte sich sofort besorgt umdrehen, da er dachte, dass mit Holly irgendwas nicht stimmte, wurde im nächsten Moment jedoch in dessen Arme gezogen und war nun sichtlich verwirrt. „Holly, was-“ Doch der Sänger ließ ihn gar nicht erst aussprechen. „Mir geht’s gut, keine Sorge. Ehrlich gesagt, ging es mir nie schlecht… Aber ich merke doch, dass mit dir was nicht stimmt.“, flüsterte er leise und ignorierte den Fakt, dass die Sorge in seiner Stimme nun offensichtlicher denn je war. „Ich kann nicht weiter zusehen, wie du leidest, Rico. Doch wegsehen kann ich noch viel weniger! Ich möchte dich nicht dazu drängen mit mir darüber zu reden, wenn es dir unangenehm ist, aber ich bitte dich trotzdem darum… Ich mache mir Sorgen um dich, Rico. Verdammte Sorgen… Warum behauptest du, du könntest nicht schlafen, obwohl du es gar nicht versucht hast? Und dann auch noch die Unmengen von diesem Zeug, die du in dich reinkippst, damit keiner merkt, wie müde du bist? Bitte rede mit mir! Oder schlaf dich jetzt wenigstens ein bisschen aus – ich weiß, du kannst im Nightliner nicht so gut schlafen, aber jetzt hast du immerhin Ruhe und wir fahren auch nicht. Es ist zwar trotzdem nicht besonders komfortabel, aber immer noch besser, als wenn du wieder literweise RedBull trinkst.“ Im ersten Moment war Rico sprachlos. Er starrte den Sänger einfach nur geschockt an, als dieser ihn wieder etwas losließ, um ihn seinerseits besorgt und sogar ein wenig traurig anzusehen. Erst nachdem einige Sekunden vollkommene Stille zwischen ihnen geherrscht hatte, antwortete der Dunkelhaarige langsam. „Holly… ich…“ Es war nur ein leises, beinahe verzweifeltes Flüstern. „Ich wusste nicht… ich hatte keine Ahnung, dass du es wusstest. Ich wollte das nicht… Ich hab versucht, es zu verstecken… Ihr solltet euch doch keine Sorgen machen.“ Der Violinist biss sich auf die Lippe, senkte den Kopf und wich dem Blick Hollys aus; offensichtlich hatte er schon mehr preisgegeben, als er eigentlich wollte. „Ich glaub, Benni hat was geahnt… Er- er kennt den Grund. Und er versucht auch, mir zu helfen… Aber… aber ich kann es dir nicht sagen.“ Langsam hob er den Kopf wieder und seine Augen waren eine Mischung aus purer Verzweiflung und Traurigkeit. Es brach Holly fast das Herz, ihn so zu sehen und doch nichts tun zu können. Der Sänger schluckte; er musste sich ziemlich zusammenreißen, doch im Grunde war es egal – jetzt hatte er ohnehin schon genug gesagt und offenbart. „Es tut mir so leid, Holly… Aber ich kann es einfach nicht…“ Es war nur ein Flüstern, zum Schluss fast schon ein ersticktes Schluchzen. Rico schien kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen, den Tränen nahe. Und genau deshalb konnte Holly sich auch nicht länger zurückhalten. Er hielt diesen Anblick Ricos nicht aus – die Verzweiflung, das Leid, die Traurigkeit in seiner Stimme und seinen Augen. All das wollte er beenden. Auf die eine oder die andere Weise; es war ihm egal. „Wieso nicht, Rico?“, fragte er so leise, dass der Angesprochene es gerade noch hören konnte. Seine Stimme war nicht aufdringlich, nicht drängend, sondern immer noch besorgt und traurig. „Wieso nur Benni? Liegt es daran, dass du mir nicht vertraust? Oder…“ Er ließ den Satz absichtlich unbeendet. Ungeachtet der Konsequenzen, die sein Handeln haben könnte und die ihn jahrelang davon abgehalten hatten, genau das zu tun, was er nun tat, zog er Rico ganz eng an sich und küsste ihn sanft. Er spürte, wie sich der Körper des anderen im ersten Moment vor Überraschung versteifte, konnte den entsetzten Blick des Violinisten auf sich spüren; doch dann war dieser Moment vorüber und Rico entspannte sich. Er schloss langsam die Augen, klammerte sich an Holly fest und erwiderte den Kuss zuerst schüchtern, dann etwas fordernder. Er wollte dem Sänger wohl zeigen, dass ihm diese Art der Berührung keineswegs unangenehm war. Nun, wenn er mehr wollte, sollte er mehr bekommen! Holly legte eine Hand in den Nacken des Violinisten und wurde sogleich leidenschaftlicher, indem er mit der Zunge über die Lippen des anderen leckte und so dafür sorgte, dass Rico ihm seinerseits mit der Zunge entgegen kam. Während Holly den Dunkelhaarigen neckisch in immer wildere Zungenspielen verwickelte, drückte er ihn gegen die Wand neben der Treppe des Nightliners, die in den oberen Teil des Busses führte. Eine Hand wanderte indes unter das Shirt Ricos, während sie immer noch nicht voneinander lassen konnten. Sanft strich Holly über den Oberkörper des Violinisten, umkreiste dessen Brustwarzen und streichelte diese. Mit einem leichten Grinsen nahm er die Gänsehaut zur Kenntnis, die Rico bei seinen Berührungen bekam. Und er merkte, dass es dem Dunkelhaarigen zunehmend schwerer fiel, ruhig zu bleiben. Doch eigentlich wollte Holly ja genau das Gegenteil erreichen und Rico die Geräusche der Lust entlocken. Also löste er etwas widerwillig den Kuss, zog Rico vorsichtig das ohnehin überflüssige T-Shirt aus und begann, dessen Hals zärtlich mit den Lippen zu bearbeiten. Der Violinist legte den Kopf schief, damit Holly sich austoben konnte und biss sich auf die Lippe, während ein angenehmer Schauer nach dem nächsten über seinen Rücken lief. Wenn der Sänger so weitermachte, wäre seine Selbstbeherrschung bald vollends dahin… Wie auf Stichwort hielt Holly inne und sah den Dunkelhaarigen aus warmherzigen Augen an. Er entledigte sich nun ebenfalls seines Oberteils, welches neben dem von Rico achtlos auf dem Boden landete und kam dem Violinisten nun so nahe, dass ihre nackten Oberkörper einander fast komplett berührten. Auch ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. „Wir sind allein; die anderen sind alle in der Stadt unterwegs.“ Zärtlich küsste Holly die Ohrmuschel des Violinisten. „Du brauchst dich also nicht zurückhalten. Niemand wird uns stören.“, hauchte er verführerisch und knabberte am Ohrläppchen des Dunkelhaarigen. Er konnte die Hitze, die in Rico aufstieg, förmlich spüren und musste angesichts der Röte auf dessen Wangen schmunzeln. Wenn er wüsste, wie süß er in Momenten wie diesen war… Kein Wunder, dass Holly ihm schon kurz nach Einstieg in die Band vollkommen verfallen war. Doch offensichtlich war er nicht der einzige, der auf die Gegenwart des anderen reagierte, denn Rico schien allein durch die Berührung ihrer Körper und die mal sanften, mal wilden Küsse Hollys ziemlich erregt zu sein. „Zeig mir, was du willst. Wonach du verlangst.“ Wieder verwickelte der Sänger Rico in einen leidenschaftlichen Kuss, während seine Hand an der Seite des Dunkelhaarigen entlang wanderte, hinab zu dessen Hosenbund. Verheißungsvoll rieb er seinen Oberkörper leicht an dem des anderen, der das Ganze mit einem noch etwas schüchternen Keuchen quittierte. Derweil schob Holly ein Knie zwischen Ricos Beine und begann, erneut dessen Hals zu küssen und seinen Arsch zu massieren. Zur Belohnung vernahm er ein leises Stöhnen direkt an seinem Ohr – nach wie vor schüchtern, doch mit hörbar unbändigem Verlangen. Der Sänger grinste; genau das hatte er schon immer von Rico hören wollen. Offensichtlich gefiel dem dunkelhaarigen Geiger, was er da mit ihm anstellte… Es kam Holly vor wie ein Traum, denn er hatte sich so oft danach gesehnt, Rico so berühren zu können, ihn küssen und streicheln zu können und dafür ein verlangendes Stöhnen zu hören. Doch niemals hatte er geglaubt, dass dies irgendwann Wirklichkeit werden könnte. Nun schien er im Paradies zu sein – und wollte am liebsten nie wieder von hier weg. „Rico…“, hauchte der Sänger und sah nun wieder den über alle Maßen erregten Violinisten an. „Ich liebe dich.“ Es waren diese drei Worte, die er schon so lange hatte aussprechen wollen. Doch nie hatte er sich getraut; er hatte zu viele Zweifel gehabt, zu viel Angst vor den Konsequenzen. Doch jetzt wollte er es mehr denn je – egal, wie Rico reagieren würde. Er wollte nur, dass der Dunkelhaarige wusste, was er empfand. Denn wenn er ihn so küssen würde, ohne dabei etwas zu fühlen außer die bloße Befriedigung seiner Gelüste, wollte Holly es lieber gleich wissen. Es würde wehtun und vielleicht würde er deswegen Rico nie wieder so nahe kommen wie in diesem Augenblick, aber er wollte Klarheit. Doch all seine Zweifel lösten sich in Luft auf, als er sah, wie Rico noch ein wenig mehr errötete – falls das überhaupt möglich war – und den Kopf leicht senkte. Herrje, der Kerl war ja wirklich schüchtern, wenn es darum ging! Dabei waren sie vollkommen allein und niemand hörte oder sah zu. „Ich… dich auch…“, murmelte er so leise, dass Holly es kaum verstand. Aber das musste er auch gar nicht. Sanft legte er eine Hand unter das Kinn des Dunkelhaarigen und küsste ihn erneut – voller Liebe und Zärtlichkeit. Er strich ihm über die Wange, doch dann spürte er plötzlich etwas feuchtes an seinem Finger. Besorgt sah er den anderen an. „Rico, was ist? Was hast du?“ Der Sänger fing die Träne mit dem Daumen ab und wischte sie weg. „Ich bin… einfach glücklich.“, hauchte der Geiger, der sich an Holly festhielt, als wollte er ihn nie wieder loslassen. Erleichtert lächelte der Sänger seinen Bandkollegen an und küsste die feuchte Spur der Träne auf Ricos Wange entlang. „Ich auch. Aber jag mir bitte nicht noch einmal so einen Schrecken ein.“ Eigentlich wollte Rico etwas darauf erwidern, doch Holly ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen. Während er ihn erneut küsste, wanderte seine Hand von dem Hintern des Violinisten nun wieder zu dessen Oberkörper. Er streichelte ihn sanft, spielte noch einmal mit dessen Brustwarzen, worauf Rico mit einem schon wesentlich weniger zurückhaltenden Stöhnen reagierte und ließ seine Hand dann wieder tiefer wandern. Zuerst etwas vorsichtig strich er über die deutlich spürbare Erregung des Violinisten, der erneut stöhnte und seine Hüfte der Hand Hollys sogleich ein Stück entgegen schob. Offensichtlich hatte nicht nur der Sänger so seine Fantasien und Träume gehabt… Mit einem Grinsen im Gesicht öffnete Holly die Hose des Violinisten und ließ seine Hand hinein gleiten. Derweil nahm die Lautstärke des Stöhnens und die Härte des Gliedes von Rico umso mehr zu, je weniger Stoff sich zwischen Hollys Hand und Ricos Erektion befand und je energischer die Bewegungen und Streicheleinheiten des Sängers wurden. Holly begann ganz nebenbei nun auch den Oberkörper des Dunkelhaarigen mit Küssen zu bedecken und dessen Brustwarzen mit der Zunge zu umspielen und zärtlich daran zu knabbern. „Holly~ Ahhhh~“ Ricos keuchende Stimme war voller Verlangen, sein heißer Atem streifte Holly, als dieser kurz den Kopf hob und den Violinisten neugierig beobachtete. Nicht nur sein Stöhnen drückte Begierde aus, auch sein Blick war lustverhangen. Der Dunkelhaarige konnte schlecht verleugnen, dass er sich schon lange Zeit danach gesehnt haben musste – und dieser Gedanke ließ Holly erneut schmunzeln. Das Gefühl, was ihn im Moment durchströmte, war einfach unbeschreiblich. Eine Mischung aus purem Glücksrausch, Erregung und Verlangen. Während Holly langsam sein Knie wieder zwischen den Beinen Ricos hervorzog, wanderten seine Küsse tiefer. Über den Bauch, hin zum Hosenbund. Langsam zog der Sänger die Shorts des Dunkelhaarigen soweit hinunter, dass dessen Glied nun völlig frei war. Sanft strich Holly darüber und nahm das Keuchen Ricos als Aufforderung, weiterzumachen. Grinsend nahm er den Penis in die Hand und leckte mit der Zunge über die empfindliche Spitze des Violinisten, der darauf mit einem lauten Stöhnen reagierte. Nach wie vor in sich hinein grinsend umschloss Holly das Glied Ricos mit dem Mund und fuhr mit der Zunge an der Erregung entlang. Die Hände des Violinisten krallten sich leicht in die Schultern des Sängers, während er nun immer ungezügelter stöhnte. Seine anfängliche Schüchternheit verschwand zunehmend, während Holly begann, nahezu liebevoll die Erektion des anderen zu bearbeiten und daran zu saugen. Begleitet von dem Stöhnen und Keuchen Ricos wurde Holly dann jedoch zunehmend energischer und wilder, was eine erneute Steigerung der Lautstärke des Violinisten zur Folge hatte. „Ahhh~ Holly~ Ich… Ich komme… gleich~“ Kurz hielt der Angesprochene inne, doch quälen wollte er seinen Geliebten nun wirklich nicht. „Halt dich nicht zurück.“ Und mit diesen Worten machte er sich auch schon wieder ans Werk, um den Dunkelhaarigen auf den Höhepunkt der Lust zu treiben. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis sich Rico unter lautem Stöhnen in Hollys Mund ergoss. Er sackte ein Stück nach unten, wurde jedoch sofort von dem Sänger aufgefangen. Er hielt den etwas erschöpften Rico im Arm und wiegte ihn langsam hin und her, während er ihm zärtlich über den Rücken strich und wartete, dass sich der Herzschlag des Violinisten wieder ein wenig beruhigte. Dann küsste er ihn sanft und kraulte Rico im Nacken. „So… und jetzt wirst du dich ein bisschen ausruhen, mein Schatz. Damit du den Gig nachher auch ohne RedBull überstehst.“, hauchte Holly sanft und hob den Violinisten hoch; jedoch nicht, ohne sich vorher ihre beiden T-Shirts über die Schulter zu werfen und dabei auch die Kleiderordnung des Dunkelhaarigen wieder halbwegs herzustellen. „Ich- ich kann doch alleine-“, begann Rico nun wieder vollkommen schüchtern. „Nichts da.“, meinte Holly grinsend. „Ich hab mich hier doch nicht umsonst abgemüht.“ Vorsichtig trug er den nun errötenden Rico nach oben ins Schlafabteil des Busses, was jedoch gar nicht so einfach war. Immerhin war die Treppe ziemlich schmal und auch der Gang zwischen den Schlafkojen nicht besonders breit. Dennoch schaffte es Holly irgendwie sogar, Rico in sein Bett zu legen. Und während dieser sich bis auf die Shorts auszog, warf Holly ihre Shirts auf sein Bett, gefolgt von allen anderen überflüssigen Kleidungsstücken abgesehen von seinen Boxershorts. Dann setzte er sich ans Kopfende von Ricos Schlafkoje und lehnte sich gegen die Wand des Busses. Er wollte sich gerade das Kopfkissen des Violinisten auf den Schoß legen, damit dieser es bequemer hatte, doch Rico war schneller. „Du bist mir Kissen genug.“, murmelte er schüchtern und wieder bemerkte Holly einen dezenten Rotschimmer auf den Wangen des Dunkelhaarigen. Er lächelte sanft und strich dem Violinisten durch die Haare. „Du bist wirklich süß, Rico…“, hauchte er. Wie erwartet, wurde der Angesprochene noch eine Spur roter im Gesicht, ließ sich jedoch nichts anmerken. „Warum quälst du dich so?“, fragte der Dunkelhaarige nach einigen Sekunden der Stille auf einmal. „Was meinst du?“ Holly sah seinen Geliebten und Bandkollegen nun ehrlich überrascht und verwirrt an. Zärtlich, fast schon vorsichtig strich Rico über die leichte Beule in den Shorts des Sängers. Dieser zog geräuschvoll die Luft ein und biss sich auf die Lippe, um sich zusammenzureißen. „Du bist doch mindestens genauso erregt… Willst du einfach rumsitzen und abwarten, bis du dich beruhigst? In der Hoffnung, die anderen bekommen davon nichts mit?“ Darauf konnte der Sänger nichts erwidern – das lag zum einen daran, dass Rico unaufhörlich über seine Erregung streichelte und zum anderen, dass ihm nichts passendes einfiel. Deshalb schluckte er nur und legte den Kopf in den Nacken. „Ich… werd nachher einfach mal… auf Klo…“ Das Sprechen fiel ihm zunehmend schwerer und so räusperte sich der Sänger. „Aber viel wichtiger ist jetzt… dass du dich… ausruhst… Lass den Rest mal… meine Sorge sein.“ „Nein.“ Rico begann nun, seinerseits das Glied des Sängers zu massieren, nachdem er Holly des lästigen Stück Stoffes entledigt hatte. Dieser stöhnte unter den zärtlichen Berührungen des Violinisten wohlig auf. Das war mehr, als er sich je erträumt hatte! Er krallte sich leicht in Ricos ohnehin verwuschelte Haare, immer darauf bedacht, ihm nicht wehzutun. Mit geschlossenen Augen genoss er es, von dem Dunkelhaarigen verwöhnt zu werden. Doch dann spürte er plötzlich eine angenehm feucht-warme Enge um sich herum und keuchte laut auf. So viel zum Thema schüchtern! Holly konnte nicht fassen, was er gerade erleben durfte – es war so unbeschreiblich, dass er dieses Gefühl am liebsten für immer in seine Seele eingebrannt hätte. Rico ging mehr als nur geschickt mit der Zunge zugange und Holly war im Nu erregter als zuvor. Es war wie ein Rausch; der Sänger musste sich zusammenreißen, um nicht sofort zu kommen. Doch er wollte dieses unglaubliche Gefühl auskosten. So lange wie möglich. Laut stöhnend und keuchend krallte er sich in den Haarschopf des Geigers und konnte kaum klar denken. Allerdings war ihm das so ziemlich egal. Denn im Moment spürte er nur eins: unendliche Begierde und das Verlangen nach mehr. Ihm war jedoch klar, dass sie schlecht im Nightliner miteinander schlafen konnte – dabei verletzten sie sich wohl eher, immerhin war es so schon eng genug… Diesen Gedanken jedoch völlig ignorierend konzentrierte sich der Sänger lieber vollends auf das Gefühl, von seinem Geliebten verwöhnt zu werden – wie er an seinem Glied saugte, es ableckte und massierte. Immer weiter brachte er ihn damit um den Verstand, raubte ihm die Sinne und ließ ihn neue Gipfel der Lust erklimmen. Seine Erregung nahm gefühlt mit jeder Sekunde weiter zu, bis sie irgendwann ihren Höhepunkt erreichte… und überschritt. „Ricooo~“ Ewig konnte sich auch Holly nicht zurückhalten und kam so unter lautem Stöhnen, während er den Kopf in den Nacken warf und seine Hüfte dem Mund des Violinisten entgegen drückte. Dieser verharrte solange in der Position, bis Holly wieder zurück auf die Matratze sackte und schwer atmend zu seinem Geliebten hinunter sah. „Du- solltest dich doch- ausruhen.“, meinte er keuchend. Sein Herz raste förmlich, er hatte sich eben den Kopf an der Wand des Tourbusses gestoßen und langsam wurde ihm kühl; doch er hatte sich nie besser gefühlt. „Und du solltest mich kennen.“, entgegnete Rico lächelnd und wischte sich mit der Hand über den Mund, ehe er Holly einen kurzen Kuss auf die Lippen hauchte. „Wenn du mir schon all meine sehnlichsten Wünsche erfüllst, dann solltest du auch auf deine Kosten kommen.“ „Du bist wirklich ein Schatz, Rico.“, flüsterte der Sänger, dessen Atmung sich nun wieder langsam normalisierte. „Aber waren das wirklich schon all deine Wünsche? Ich hab da noch ganz andere Ideen…“ Auch Holly küsste den Violinisten nun kurz, jedoch wesentlich leidenschaftlicher. „Überrasch mich. So wie du es vorhin getan hast.“, hauchte der Dunkelhaarige, dessen Wange sich schon wieder leicht rot verfärbt hatten. „Okay. Aber nur, wenn du dich jetzt hinlegst und versuchst, zu schlafen. Immerhin diente das vorhin nicht nur dem Zweck, dass ich dir endlich meine Gefühle offenbaren und deine anschließende Lust befriedigen konnte, sondern du solltest dich auch einfach mal wohl fühlen und ein bisschen erschöpft sein, ohne gleich wieder drei Dosen RedBull zu trinken. Damit du einfach mal schlafen kannst.“ Rico biss sich auf die Lippe. „Na ja… jetzt werd ich ja eh besser schlafen können…“, murmelte er leise und wich dem Blick des Sängers aus. „Immerhin lag das alles nur daran, dass ich immerzu von dir geträumt hab… Das war zwar an und für sich schön, aber es tat auch unendlich weh… dir immer so nahe zu sein und doch niemals nah genug… Außerdem… hatte ich… ähm… na ja…“ Ein beschämtes Räuspern war zu vernehmen. „… oft nicht ganz… jugendfreie Träume von dir. Und da hatte ich dann… nach dem Aufwachen… meist ein kleines Problemchen. Abgesehen davon, wusste ich nie, ob ich nicht vielleicht irgendwas gemacht hab, während ich schlief – also gestöhnt oder so… Aber dass ich im Nightliner nicht besonders gut schlafe, hängt nicht nur damit zusammen.“ Holly lächelte ob dieses schon irgendwie niedlichen Geständnisses von Rico. Zärtlich strich er ihm durchs Haar. „Das tut mir wirklich leid, Rico. Ich wollte dich nie verletzen oder der Auslöser für dein Leid sein. Dazu liebe ich dich schon viel zu lange… Ich hätte dir schon früher meine Gefühle gestehen sollen, doch ich hatte einfach zu viel Angst und zu viele Zweifel. Aber ab jetzt bleibe ich bei dir – versprochen. Und ich werde dafür sorgen, dass du ordentlich schlafen kannst.“ „Was ist mit den anderen? Sollten wir nicht wenigstens bescheid sagen, dass bei dir alles in Ordnung ist?“ „Ich glaube, das brauchen wir gar nicht. Benni weiß, wie besorgt ich um dich bin. Ich hab mehr als einmal mit ihm darüber gesprochen, weil ich hoffte, er könnte mir weiterhelfen. Immerhin kennt ihr euch schon eine halbe Ewigkeit. Und wenn er auch deine Seite der Geschichte kennt, wie du vorhin sagtest, wird er wohl auch ahnen, dass ich vorhin nur geschauspielert habe. Zumindest hat er mein Zwinkern erwidert und ja auch super mitgespielt. Von daher geh ich davon aus, dass ihm sofort klar war, dass ich nur hier bleiben wollte, damit du dich ausruhen kannst.“ Verträumt lächelnd spielte Holly mit einer Strähne Ricos, der still dalag und aufmerksam den Worten des Sängers lauschte. Einige Sekunden herrschte vollkommene Stille. Keiner sagte etwas – bis kaum hörbar die Stimme Ricos erklang. „Holly?“ „Hmm?“ Der Sänger klang ein wenig gedankenverloren; er durchlebte noch einmal was in den letzten Stunden alles passiert war. „Legst du dich zu mir?“ „Was immer du willst, mein Engel.“, hauchte er und tat, wie ihm geheißen. Ehrlich gesagt, war er sogar ein wenig froh darüber, denn es wurde wirklich langsam kühl so ohne jegliche Bekleidung. Rico schien das auch bemerkt zu haben, denn er kuschelte sich eng an den anderen, um ihn zu wärmen. Holly nahm den Violinisten sogleich in den Arm und strich ihm über den Rücken. „Danke, Holly.“ „Hm?“ Etwas verwirrt sah der Sänger den Dunkelhaarigen an. „Wofür?“ „Für alles. Für alles, was du je für mich getan hast.“ Rico lächelte sanft, seine Augen waren voller Wärme und Zuneigung, als er zu dem Sänger aufsah. „Ich liebe dich.“ Holly hauchte seinem Geliebten einen Kuss auf die Stirn. „Ich dich doch auch. Und du bist mir Geschenk und Dank genug. Außerdem hast du wegen mir auch genug durchmachen müssen… Und das soll nicht wieder passieren. Du sollst nie wieder schlaflose Nächte haben müssen, Rico…“, flüsterte er und begann leise zu singen: „Schlaf, schlaf. Schlafe ein. Du bist auch heute Nacht nicht allein… Schlaf, schlaf. Schlafe ein. Ich werde jede Nacht bei dir sein…“ Tatsächlich sollte Holly recht behalten: Benni hatte mitbekommen, dass alles nur Show war. Und offensichtlich war auch dem Rest der Band nicht entgangen, wie viel die beiden füreinander empfanden. Dennoch sagte keiner etwas, als sie von ihrer Tour durch die Stadt zurückkamen. Sie fragten nur, ob alles in Ordnung sei – was man auf die eine oder andere Weise auslegen konnte – und berichteten dann lieber ausführlichst, was sie erlebt hatten. Der Gig am Abend lief reibungslos und wurde ein voller Erfolg. Sie hatten eine Menge Spaß auf der Bühne und während Holly und Rico sensibler denn je aufeinander reagierten, mussten sich beide auch ziemlich zusammennehmen, um sich nicht ständig anzutanzen, an einander herumzuspielen oder sich gegenseitig ständig an die Wäsche zu gehen. Doch da es durchaus nicht unüblich war, dass sie das doch ab und an taten, konnten sie ihren Drang nach Nähe zueinander bei den Songs „Komm!“, „Sing“, „Finsternis“ und „Die Eine“ kaum unterdrücken. Holly ließ es sich nicht nehmen, sich mehr Zeit als gewöhnlich für das Ausziehen seines Bandkollegen zu lassen und auch das Antanzen und aneinander herumspielen fiel dieses Mal wesentlich umfangreicher aus. Ganz zu schweigen von den ständigen Blicken, die sie einander zuwarfen – ein verliebtes oder verträumtes Lächeln hier, ein aufreizender, verheißungsvoll Augenaufschlag dort. Irgendwann zwischen zwei Songs musste Holly – rein zufällig natürlich – etwas trinken; wobei anzumerken wäre, dass die Wasserflaschen genau hinter Rico platziert waren. Diesem flüsterte er im Vorbeigehen auch glatt ein paar Worte ins Ohr. „Wir sollten nachher zusammen duschen…“ Ein wissendes und doch gespanntes Lächeln breitete sich auf den Lippen des Violinisten aus. Als Holly wieder zum Mikro ging, um den nächsten Song anzukündigen, wandte er sich noch einmal an seinen Geliebten. „Und morgen schlafen wir übrigens in einem Hotel, weil wir einen Tag Aufenthalt haben. Da haben wir jede Menge Zeit und Platz.“ Rico quittierte diese Aussage mit einem Schnurren – das waren mehr als nur verführerische Aussichten! Und so fiel es dem Dunkelhaarigen schwer, sich zu konzentrieren, als die ersten Töne von „Schlaf, Schlaf“ erklangen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)