Es ist, was es ist...die Liebe! von siren_skeletra ================================================================================ Kapitel 8: Die wahre Schönheit ------------------------------ „Wie soll ich denn bitte ein Kleid finden?“ Diese Frage war eindeutig an sie selbst gerichtet, denn sie war ja auch alleine unterwegs, ausgenommen Melody, doch die konnte ja kaum ein Statement abgeben. Sie lief in der Winkelgasse umher und sah sich in den ganzen Läden um, doch sie fand immer nur solche Kleider, die ausgefallen und mit Spinnen oder doch komischen Schnitten waren. Sie wollte doch einfach etwas schlichtes. Egal in welcher Farbe. Vielleicht so wie die Kleider im 18. oder 19. Jahrhundert. Schlicht, fließend, bezaubernd. Sie blieb an einem Laden hängen, der hatte nun wirklich nicht die besten Schaufenster, doch irgendetwas zwang sie hinein zu gehen. Sie öffnete die Tür und eine Glocke signalisierte, dass jemand eintrat. Eine etwas ältere Dame kam von einer Hintertür hervor zum Tresen an der die Kasse stand. „Guten Tag wertes Fräulein. Wie kann ich ihnen helfen?“ Gen sah sich im Laden derweil um. Der Laden schien älter als die Dame selbst, die schon einige Jahre auf den Buckel hatte. Auf ihrer Nase befand sich eine große Brille mit dicken Gläsern, die irgendwie zu ihrem Gesicht und Auftreten passte. Sie trug ein süßes Kostüm, dazu kleine Schuhe mit minimalem Absatz und ihr Haar zu einem Dutt gebunden. Sie hatte definitiv einen Buchhalterrücken! „Nun, ich bin auf der Suche nach einem Kleid. Morgen ist in Hogwarts der Halloween-Ball.“ „Ahhh, Hogwarts! Die Schule für Hexerei und Zauberei! Und was genau für ein Ball soll das sein?“ „Ein Maskenball, soweit ich weiß.“ „Sehr gut. Irgendwelche vorlieben? Spinnen besetzt oder Schlangen?“ Gen schüttelte den Kopf. „Ich hätte gerne etwas ganz schlichtes. Etwas aus dem 18. oder 19. Jahrhundert.“ „Hmm... es gibt nicht mehr viele, die so ein Stil haben möchten.“ Die Dame sah Gen genau an und erst jetzt bemerkte sie, dass Gen keine gewöhnliche Hexe war. „Sie sind ein Vampir nicht war?“ Gen sah sie verdutzt an, da sie dachte, dass sie trotz der Brille nichts sehen konnte. „Ähm ja...“ „Wie ist dein Name, Liebes?“ „Genevieve Evangelin Chevalier...wieso?“ „Das mit deinen Eltern tut mir Leid, Liebes. Ich habe davon gehört, als man mir eine Nachricht schickte von der Beerdigung der Beiden. Sie waren sehr nett und auch die besten Kunden bei mir gewesen... sie haben von hier dein Lieblingskleid, erinnerst du dich?“ Sie war erstaunt, dass sie ihre Eltern kannte, noch dazu was ihr Lieblingskleid war. „Woher wissen sie denn das?“ „Deine Eltern gaben mir den Auftrag es zu schneidern. Mit natürlich gewissen Hilfsmitteln.“ Sagte die alte Dame und zwinkerte ihr zu. „Das Kleid habe ich vor rund 150 Jahren genäht. Hach, da war ich noch Jung und vollem Tatendrang!“ Gen sah sie hoffnungsvoll an. Erinnerte sich an das Kleid, dass sie immer auf Bällen an hatte. „Können sie mir genau so ein Kleid wieder nähen? Ich erinnere mich noch daran, ich war 16 Jahre alt und bekam ein weißes Kleid für den Ball zum Geburtstag des Herzogs!“ „Ja genau, aber ob ich wieder so ein Kleid nähen kann...“ Gen nahm die Hand der Dame in ihrer und sah sie an. „Bitte, es ist mir wichtig...“ Die Dame seufzte und lächelte Gen liebevoll an. „Was ich denn nicht alles mache...Also gut, dann lasse uns mal Maße nehmen und den Zauberstab schwingen, ich habe glaube ich auch noch das Schnittmuster irgendwo.“ Die alte Dame ging wieder in ihr Hinterzimmer und kramte sehr laut herum, bis sie wieder heraus kam und zusammen gefaltetes Papier in die Luft hob. „Da haben wir es auch schon! Nun nehmen wir deine Maße und schon kann es los gehen.“ Gen stellte sich vor den Spiegel und von ihr wurde die Maße genommen. Danach suchte die Dame nur noch den Stoff aus und entschied richtig. Er war atemberaubend schön. Er war klar weiß und so leicht, dass er beinahe zu schweben beginnen könnte. Die Dame erhob ihren Zauberstab und fing an. Um die Puppe, die die Maße von Gen nun hatte, band sich der Stoff und in kurzen Minuten war auch schon das Kleid fertig genäht. Es sah wundervoll aus. Es fiel unter der Brust herab bis zum Boden und war am Rücken mit vielen Rüschen versehen, wodurch es hinten wie eine Art Schleppe aussah. „Es ist bezaubernd...“ Hauchte Gen und Melody war auch begeister, doch etwas fehlte etwas Schmuck um den Brustkorb. „Jetzt brauchen wir nur noch ein Band oder etwas Schmuck darum!“ Meinte die Dame und überlegte. Doch da kam Melody mit einem Band angeflogen, aus silberner Seide, das geradeso schimmerte. Sie band es herum und sah sich das Gesamtergebnis an. Fehlten nur noch Schuhe, Handschuhe und Haarschmuck. „So Liebes, jetzt nur noch die Schuhe und der ganze Rest, aber ich glaube du solltest mal zum Puppenmeister gehen, der macht auch Masken. Ich werde dir das Kleid so lange einpacken und den Rest erledigen. Geh ruhig.“ Gen nickte und bedankte sich. Sie lief schnell hinaus und fand auch schon ein paar Blocks weiter den Puppenmeister, wo im Schaufenster einige Masken hangen. Sie blieb an einer silbernen kleben, die mit Diamanten besetzt war, doch dafür hatte sie ihren Preis, so wie sie aussah. Das war reinste Handarbeit und sie bestand ganz aus Silber, mit geschwungenen Ranken. Sie öffnete die Tür und wieder läutete eine Glocke ihr kommen. Sie bemerkte ein aufgebrachtes Mädchen und einen Teil des Gesprächs, währenddessen der Puppenmeister an einer Maske arbeitete. „Hören sie! Ich will diese silberne Maske haben, koste es was es wolle. Ich brauch sie!“ Er jetzt als die Stimme hörte, wusste sie wer das war, das war doch die Freundin von Baltazar gewesen? Der Puppenmeister interessierte es nicht und schraubte weiter. „Die Maske ist nicht zu verkaufen, verschwinde endlich.“ Das Mädchen verließ das Geschäft und sah Gen noch einmal giftig arrogant an, bevor sie hinaus trat. Gen lief an den Tresen, der aus Glas bestand und viele Puppen und Masken ausgestellte waren. Sie sah sich die Masken an und staunte auch nicht schlecht über die Puppe mit dem roten Samtkleid. „Sie sind wunderschön...“ Der Puppenmeister sah auf, erst grimmig, doch als er Gen sah wurde sein Blick weicher. „Gefallen sie euch?“ Er schenkte ihr nun seine volle Aufmerksamkeit. „Ja, die Puppe in dem roten Samtkleid, sie sieht wunderschön aus. So makellos...“ Gen sah sich die Puppe weiter an, wendete jedoch den Blick ab und lächelte den Mann an. Der sie beinahe verliebt ansah. „Nun, was möchstest du hier? Gibt es etwas bestimmtest was du willst?“ Wie aus Trance erwacht fiel es ihr wieder ein, sie brauchte eine Maske. Sie lächelte. „Ja, ich brauche eine Maske, für einen Maskenball verstehen sie, und da hat man mich zu ihnen geschickt, da sie die besten Masken machen sollen.“ Er lächelte sie an, saugte beinahe jeden Zentimeter von ihr auf. Ihre Makellose Haut, ihre Augen, ihr gesundes kupferbraunes Haar. „Nun welche Maske Gefällt dir denn am besten? Ich kann jetzt nicht schnell eine machen, es dauert eben, daher musst du dir eine von hier aus der Vitrine oder dem Schaufenster eine aussuchen.“ Gen sah sich die ganzen Masken an, aber sie mochte die silberne Maske, doch sie konnte sie nicht bezahlen, doch sie würde so gerne diese Maske haben. Allerdings meinte er vorhin, dass sie nicht zu verkaufen sei. Daher entdeckte sie eine Weiße mit silberner Verzierung. Die sah auch ganz hübsch aus. Sie zeigte mit dem Finger darauf. „Ich würde dann gerne diese weiße nehmen...“ Sie lächelte den Puppenmeister an und er überlegte. „Ich glaube ich habe da eine andere für sie. Sie würde ihnen sehr gut stehen.“ Er stand auf und holte aus dem Schaufenster die silberne Maske. Ist das sein Ernst? Er kam angelaufen und übergab sie ihr. „Meine Frau hat sie gehört. Ich habe sie ihr gemacht, als sie meine Frau geworden war. Als sie starb sagte sie mir, ich solle nicht daran hängen und sie verkaufen. Doch, ich wollte immer wissen, dass sie in guten Händen ist.“ Gen nahm die Maske entgegen und lächelte. „Das ist ein schönes Hochzeitsgeschenk. Ich würde mich auch über so etwas freuen, doch ich kann das nicht annehmen.“ Der Puppenmeister schüttelte nur den Kopf. „Sie wollte es so. Setzt sie doch mal auf, ich will sehn, ob sie ihnen steht.“ Gen wartete nicht lange und zog sie auf. Hinten am Kopf machte sie die Bänder zusammen und sah den Meister an. Dieser starrte sie an und räusperte sich dann. „Ihr erinnert mich sehr an meine Frau. Sie war genauso schön wie ihr.“ Gen sah in seinen Gedanken, dass er in der Vergangenheit war. Er hatte nicht wirklich schlechtes im Sinn. Es waren nur die Erinnerungen. Sie zog die Maske ab. „Ich danke ihnen für das Kompliment, doch ich kann sie nicht zahlen, sie ist viel zu teuer.“ „Ich schenke sie ihnen, wenn ich eine Puppe machen darf, die wie sie aussieht.“ Gen sah ihn verblüfft an. Lächelte jedoch fröhlich. „Es würde mich freuen, wenn sie von mir eine Puppe machen! Sie müssen mir aber schreiben, wenn sie mit ihr fertig sind!“ Der Meister nickte und tat die Maske in eine Schatulle, damit sie nicht kaputt ging. „Das werde ich! Und kommt mich besuchen, nach eurem Ball. Vielleicht habe ich bis dahin die Puppe fast fertig.“ Sie nickte und bedankte sich. Mit der Schatulle in der Hand lief sie zur Tür. „Vielen Dank, Puppenmeister!“ Mit diesen Worten lief sie hinaus, Richtung Schneiderlädchen, wo sie ihr Kleid bekam. Dort angekommen hatte die Dame alles schon fertig gepackt. „Meine Liebe, es ist schon alles fertig. Hast du eine Maske?“ Gen hielt die Schatulle hoch und zeigte ihr die Maske. „Sie ist bezaubernd! Los zieh mal alles an, ich will sehen, ob alles richtig sitzt!“ Gen lief in die Umkleide. Zog sich ihr Kleid an, band sich das Band um, schlüpfte in ihre Schuhe und zog sich die Handschuhe über, die ihr bis hoch zum Oberarm gingen. Sie trat hinaus und die Dame kam auch schon mit der Maske, die sie ihr übergab. Sie legte sie an und sah sich im Spiegel an. Sie sah so sanft und unschuldig aus. Ob das das Richtige für einen Halloween-Ball war? Naja es war ihr eigentlich egal, denn es war ein Maskenball. Die Dame bekam Tränen in den Augen und wischte sie sich mit einem Taschentuch weg. „Du siehst bezaubernd aus Liebes...Ich mache ein Foto!“ Sie eilte und holte eine alte Kamera, die sofort die Bilder ausspuckte. Sie stellte sich vornehm hin und knipps! Da war auch schon ein Foto gemacht. Gen sah sich wieder im Spiegel an. „Ob es ihm gefallen wird?“ Plötzlich ging die Tür auf und die Glocke leutete. Sie sah zur Tür und sah eine schwarze Gestalt herein laufen. Langer schwarzer Umhang und schulterlangem Haar. Als sie ihn erkannte war sie etwas geschockt ihn gerade hier zu sehn. Ihre Blicken trafen sich und er sah sie beinahe fassungslos an. „Ahh, Severus! Schön dich wieder zu sehn, was soll es denn dieses Mal sein?“ Die alte Dame bekam seinen Blick mit. „Sie ist wunderschön nicht wahr?“ Gen lächelte Severus verlegen an. „Ja das ist sie in der Tat...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)