Kiss me when I´m sober von Himmelstod (A Larry Stylinson 1D Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 5: Unhappy ------------------ Unhappy Harrys Blick fuhr durch die Dunkelheit. Er suchte etwas ganz bestimmten draußen. Etwas, dass sich unter dem Licht einer Straßenlaterne befand. Etwas, dass einem anderen Menschen vielleicht gar nicht aufgefallen wäre, dass die Aufmerksam gar nicht auf sich gezogen hätte aber er sah es, es war ihm gleich aufgefallen. Am ersten Abend und dann immer öfter. Und immer öfter ertappte er sich in der Dunkelheit auf der Fensterbank sitzend, nur um zu wissen ob er dort war, ob er das Versprechen hielt. Zayn hatte ihn am Anfang ausgelacht und gefragt, warum er nicht einfach zu Louis runterging, mit ihm sprach – aber die Antwort war immer die gleiche gewesen. „Ich kann nicht.“ Es lag nicht daran, dass er nicht wollte – er konnte einfach nicht. Es war ihm als ob da ein schwarzes Loch war, dass ihn fressen wollte, kaum öffnete er die Tür. Es lauerte vor seiner Haustür und wartete nur darauf, ihn anzufallen und zu verschlingen. Zayn konnte das nicht verstehen. Harry wollte nicht behaupten, dass Zayn keine Liebe kannte aber er war sich fast sicher, dass Zayn noch nie eine solche Liebe empfunden hatte, wie Harry. Eine zerstörerische, so verlockende Liebe, die doch auch so grausam wie zuckersüß war. Es war eine Berg und Talfahrt. Von Himmelhoch jauchzend bis am Boden zerstört. Alles hatte so wunder—wunderbar angefangen. Diese kleinen Berührungen, der erste Kuss mit Louis, der erste Sex. Allein der Gedanke daran ließ Schauder über seinen Körper streichen. Es war ihm fast, als würde er Louis liebevolle und so unglaublich ehrliche Berührungen spüren, wie sie samtfüßig über seine Haut tanzten. Er liebte ihn so sehr, so sehr, dass es schmerzte und ihm das Leben aussaugte. Diese Liebe war wie eine Flamme, die alles um sich herum verzehrte und er war das Öl, das Holz, die Glut, die Asche. Er war..schwach und verletzlich, kein guter Lügner und so abhängig von Louis, dass es sich wie auf einer Entzugskur fühlte. Mit den Tagen würde es besser werden, das Verlangen wäre nicht mehr so groß, sagte man aber sie irrten sich, alle ausnahmslos. Er hatte jeden Tag gehofft, dass seine Begierde abnahm. Tag für Tag hatte er darauf gehofft. Doch es stimmte einfach nicht, es wurde nur schlimmer und schlimmer. Louis verfolgte ihn. Er war überall. Es war als würde ihn sein Geist heimsuchen aber im Grunde wusste Harry es besser. Louis war bei ihm, in ihm. Es war nicht nur sein Geist, nein, es war Louis Seele, die er so nah bei sich spürte. Er wusste, dass jeder von Louis Gedanken ihm gehörte, dass sich ihre Seelen miteinander verwoben hatten und genau das war es.. warum er nicht von ihm los kam. Sie waren Seelenverwandte und wie schüttelte man so jemanden von sich ab? Das war unmöglich. Die ersten Nächte hatte er es als eine Heimsuchung empfunden von Louis zu träumen. Morgens aufzuwachen und leere Bett nach ihm abzutasten, den Tisch für zwei zu decken, in den Raum hinein zu fragen, ob Louis auch etwas zu Essen haben wollte, wenn er gerade vor dem Kühlschrank ging. Louis war ihm unter die Haut gegangen, er war tief in ihm drin und ein Part, den er nie ablegen würde. Die Heimsuchung nährte seine Sehnsucht und des Nachts wünschte er sich Louis zu sich, seine Hände auf seiner Haut, seinen Atem in seinem Nacken, Hände, die durch sein Haar strichen, seinen Duft in der Nase, seine Wärme so dicht bei sich. Aber Louis war nicht da und Harry fühlte sich wie der schlechteste Mensch der Welt. Louis saß draußen unter freiem Himmel auf einer Parkbank und wartete auf ihn und er brachte es einfach nicht zustande ihm das zu geben, was er wollte; ein kleines Zeichen, dass er ihn wahrnahm, dass er ihn liebte und sich nach ihm sehnte und das er ihm vielleicht eines Tages verzeihen konnte. Und genauso war es auch jetzt. Louis saß draußen auf der Parkbank und Harry beobachtete ihn, wollte den Blick nicht von ihm abwenden. Liam hatte ihm schon gesagt, dass Louis schlecht aussah, dass es ihm so schlecht ging, wie er inzwischen aussah. Auch das Louis in Liams Armen geweint hatte. Allein der Gedanke, dass Louis wegen ihm geweint hatte, ließ seine Augen schon wieder feucht werden. Harry wusste, dass er Louis quälte aber er tat es nicht der Vergeltung wegen, nein er tat es weil er nicht anders konnte, weil sein Herz solchen Schmerz erlitten hatte, dass er nicht in der Lage war Louis zu befreien, weil er selbst in Pein, Trauer, Herzschmerz und Angst verloren war. Das was in der ganzen letzten Zeit geschehen war, war einfach zu viel gewesen. Harry hatte sogar daran gedacht alles zu beenden und von einer Brücke zu springen aber stattdessen hatte er Angst gehabt, Angst vor dem Tod und das er Louis auf der anderen Seite nicht finden würde. Stattdessen hatte er sich zurückgezogen, war Louis aus dem Weg gegangen weil er es nicht mehr ertragen konnte. Eleanor. Ihr Name ließ ihn schwer schlucken. Er war wütend auf sie, weil sie Louis berührt und geküsst hatte, weil es von ihr diese bescheuerten Bilder gab auf denen sie Louis küsste, seinen Louis. Dabei konnte sie am allerwenigsten dafür. Dennoch war er wütend auf sie. Aber noch wütender war er auf das Management, auf diesen Vertrag und auf Louis. Es hatte ihn so sehr verletzt und Louis hatte es nicht einmal bemerkt. Harry war nie ein begnadeter Lügner gewesen und selbst nachdem das Management Louis und ihm verboten hatte, sich öffentlich zu berühren und dem Gerede um ihre Beziehung noch mehr Zunder zu geben, hatte es ihn nicht interessiert, weil er verliebt war, er hatte weder seine Augen noch seine Finger von Louis lassen können. Louis war so perfekt und Harry hatte wirklich an ihre Liebe geglaubt… aber dann wurde alles nur noch komplizierter, schlimmer, erniedrigender. Sie hatten sich nicht einmal mehr berühren dürfen, hatten immer getrennt voneinander gesessen und letztendlich war auch ein langer Blickkontakt, ein Lächeln.. verboten.. und das hatte ihn innerlich aufgefressen, ihn langsam immer und immer mehr ausgehöhlt bis nur noch das übrig blieb, was er jetzt war. Eine defekte Hülle. Harry strich sich durch das Haar, wischte sich eine Locke hinter das Ohr und versuchte Louis auf der Bank zu erkennen doch er war nur ein kleiner heller Fleck, der sich ab und an bewegte. Oft genug hatte Harry gemeint, Louis weinen zu sehen, wie seine Schultern unter der Tränenlast zuckten aber es war ihm auch nicht anders ergangen, all die Monate nicht. Wie oft hatte er Louis gebeten, diesen verdammten Vertrag zu brechen, es sein zu lassen. Schließlich seien sie doch das einzig wichtige hier..doch Eleanor und das Management hatten Louis in jedem Gespräch über- und umgestimmt. Und jetzt saß Louis so allein auf der Bank und Harry fragte sich, ob er zulassen sollte, dass ihre Liebe nun auch noch Louis zerstörte. Aber gab es ein entrinnen? Wohl kaum. Sie waren füreinander bestimmt und egal wo sie auf der Welt wären, sie würden sich immer wiederfinden, selbst wenn sie blind, taub und stumm wären. Sie würden einander finden weil das Schicksal es wollte. Harry Blick schweifte zu den Briefen herüber, die Louis ihm geschrieben und die er bisher noch unangerührt gelassen hatte. Langsam griff er den ersten Brief, zog ihn aus dem Kuvert und begann zu lesen. Der Stapel verlagerte sich langsam, der mit den ungelesenen wurde kleiner und der mit den gelesenen wurde größer. Oft wischte sich Harry Tränen aus den Augen und als er den letzten Brief durchlas, dauerte es lange bis sich der Tränenschleier wieder lüftete. Louis klang so hoffnungslos und doch hielt er sein Versprechen und wartete auf der Parkbank, glaube an ihre Liebe. Und genau das war der ausschlaggebende Punkt, der Harry dazu veranlasste seinen Schreibblock zu nehmen. Er begann etwas zu schreiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)