Kiss me when I´m sober von Himmelstod (A Larry Stylinson 1D Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 6: Haunting ------------------- Als Louis Hände das Kuvert zwischen den Fingern hielt, spürte er, wie diese zu zittern anfingen. Harry war hier gewesen? Bei ihm? Warum hatte er ihn nicht geweckt? Wie.. wie hatte er nur einschlafen können? Warum, weshalb? Louis musste tief durch atmen, legte den Brief kurz auf seinem Schoß ab und strich sich mit den Händen durch das Gesicht. Die Augen für einen Moment geschlossen, den Atem in sich aufnehmend, hielt er inne. Er versuchte sein Inneres zu beruhigen, dass gerade in völliger Aufruhr war. Gerade stürzen so viele Gefühle auf ihn ein. Angst, dass in dem Brief eine negative Nachricht stehen würde. Freude weil Harry bei ihm gewesen sein musste. Es musste Harry gewesen sein, Liam, Zayn oder Niall hätten ihn doch sonst geweckt oder hätten zumindest bis zum nächsten Tag gewartet. Sie hätten ihm den Brief persönlich gegeben. Ganz bestimmt. Ja, es musste Harry gewesen sein. Aber.. was hatte Harry gedacht oder gefühlt als er ihn gesehen hatte? Hatte er überhaupt noch etwas empfunden? Zittrig berührte er das Kuvert, strich mit der Fingerkuppe darüber. Erst dann nahm er es erneut in die Hand, öffnete es und zog den Brief heraus. Beinah war ihm, als könnte er Harrys Geruch wahrnehmen. Wurde er langsam verrückt? Der Atem des One Direction Members wurde schneller und Louis hatte das Gefühl kaum noch genug Luft zu bekommen. Er war so unglaublich nervös. Langsam wurde der Brief entfaltet, vorsichtig, ganz vorsichtig, gerade als sei der Brief etwas Heiliges, eine Reliquie. Der Blick richtete sich auf die Buchstaben, fuhr sie fast zärtlich nach und Louis ließ sich Zeit mit dem Lesen, auch wenn sein Herz ihn dazu anstieß den Brief schnell zu lesen, damit es sich wieder beruhigen konnte. Louis Lippen hatten sich geöffnet um besser Luft in sich aufnehmen zu können. Der Atem stieg in kleinen Wölkchen in den Herbsthimmel hinauf. „Lieber Louis, ich habe deine Briefe gelesen. Harry“ Louis las diese kurzen Zeilen immer und immer wieder, suchte nach etwas, dass nicht da war. Da stand kein Zeichen der Liebe, kein einziges Anzeichen der Zuneigung. Nicht einmal ein „Dein“ stand vor Harrys Namen und Louis hatte das Gefühl zu erfrieren. Sollte er Harry nun weiterschreiben? Freute er sich über die Briefe? Freute er sich, etwas von ihm zu hören. Ein Zeichen zu bekommen, dass er ihre Liebe noch nicht aufgegeben hatte? Oder war alles aussichtslos? War der Kampf nach einem Monat verloren? Sein Herz, dass sich eigentlich beruhigen wollte, schlug schneller und ihm wurde davon übel, schwindelig. Louis fühlte sich unwohl, starrte auf das Papierstück und konnte nicht fassen, dass dort nicht mehr stand. Kein einziges Wort mehr. Nichts. Der junge Mann spürte, wie die Tränen in seine Augen schossen, hart, heiss und brennend. Und er konnte nichts dagegen tun. Da war alles kalt in ihm, nur die Tränen waren heiß wie Lava als sie über seine kalte Haut glitten. Langsam erhob sich Louis, der Brief entglitt seiner Hand und fiel auf den Boden. Raschelnd vermischte er sich mit den toten Blättern. Der Dunkelhaarige torkelte auf das Haus zu, er wusste nicht einmal was er tun wollte, ob er schreien, wüten und toben wollte oder ob er sich vor der Haustür einfach nur die Augen aus dem Kopf weinen wollte. Er achtete nicht einmal auf den Verkehr, der auf der Straße vor Harrys Haus herrschte. Louis hatte nur Augen für dieses Haus, für die Haustür, dort wo sich irgendwo die Klingel befinden musste. „Hey Louis..“, sagte Liam, der ihm gerade entgegen kam, doch Louis reagierte gar nicht. Nein, er schien ihn gar nicht zu sehen, geschweige denn zu hören. „Lou…“, entwich es dem Blonden und er sah Louis fragend hinterher. Was war denn los? Er verstand das nicht. „Louis, hey..“, sagte Liam etwas lauter und bekam langsam ein ungutes Gefühl und ging hinter Lou her, schließlich lief er los und kam neben ihm an, stellte sich vor ihn und legte ihm beide Arme auf die Schultern. „Louis, was hast du vor.. da ist eine Straße, willst du dich umbringen?“ Liam klang erschrocken, starrte Louis an, der irgendwie gar nicht anwesend war. „Louis, Herr Gott!“, als nächstes erfolgte ein erschrockener Ausruf, da Louis ihm entgegen sackte. Gemeinsam mit dem anderen Mann sank er zu Boden. „Louis!“, rief er erschrocken aus, drückte ihn an sich. Liam verstand nicht einmal, was mit ihm los war. „Hilfe, Jemand muss uns helfen!“, rief er aus. Die laute Sirene eines Krankenwagens lockte Harry ans Fenster. Da stand eine Menschenmenge auf der Straße vor seinem Haus. Was dort wohl passiert war? Harry zog die Gardinen zur Seite und erstarrte als er dort zwei Personen erkannte, die ihm mehr als bekannt waren. Da war Liam, wie er neben Louis kniete und Rettungssanitäter stiegen aus dem Wagen, eilten auf die beiden Männer zu. Harrys Herz setzte für einige Minuten aus. Seine Gedanken begannen zu rasen. Was war passiert? Was war mit Louis? War ihm etwas passiert? Hatte ihn ein Auto angefahren? War er von Dach gesprungen?! Harry reagierte im nächsten Moment nur noch. Er wandte sich auf dem Absatz um und rannte aus der Wohnung. Ihm war vollkommen egal, dass die Wohnungstür aufstand, dass er ohne Schuhe, nur auf Socken aus der Wohnung rannte. Sein Atem raste, sein Herz hämmerte wie eine kleine Nähmaschine und er konnte gar nicht genug Luft in seine Lunge ziehen. Als er die Haustür aufriss, sah er gerade, wie sich ein Arzt über Louis beugte und Anweisungen gab. „Louis!“, schrie Harry und bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge. Liam sah auf, erkannte Harry und wurde von einem Sanitäter begleitet als er auf Harry zu lief. „Was ist passiert? Liam, was ist passiert?“ Liam war blass und schüttelte nur den Kopf. „Ich.. weiß es nicht.“, stammelte der junge Mann. Schließlich erhob der Sanitäter das Wort. „Kennen sie diesen jungen Mann?“, sprach er Harry an und wie selbstverständlich antwortete er, „Ja, das ist Louis Tomlinson, mein Freund.“ Harry sah an dem Sanitäter vorbei, sah mit an, wie Louis auf eine Barre gehoben und in den Krankenwagen geschoben wurde. „Bitte.. lassen sie mich mitkommen..“, der Sanitäter nickte, legte einen Arm um Harry und führte ihn zum Krankenwagen, half ihm rein. Während der Fahrt saß Harry abseits der Trage und ließ die Sanitäter ihre Arbeit tun. Der Mann, der sich ihm als Benjamin vorgestellt hatte, kümmerte sich um ihn, unterhielt sich mit ihm und fragte ihn über Louis aus, ob er irgendeine Unverträglichkeit hatte, welche Blutgruppe er hatte. Auch im Krankenhaus kümmerte sich der Mann um ihn. Solange bis Louis in ein Zimmer geschoben wurde und er zu ihm durfte. Louis sah so schrecklich bleich aus. Eine Braunüle steckte in der Vene seiner Hand, die beständig eine Infusionsflüssigkeit in seinen Körper pumpte. Über dem Mund lag eine Atemmaske, die Louis mit Sauerstoff versorgte. Harry hielt seine Hand, streichelte sie immer wieder sanft und verstand noch immer nicht, was hier eigentlich los war. Louis war immer noch nicht zu Bewusstsein gekommen und langsam machte sich Harry ernsthaft Sorgen um ihn. Er hatte furchtbare Angst, dass Louis krank war. Er war halb wahnsinnig vor Angst. Die Tür öffnete sich hinter ihm und ein Mann in Weiß kam hinein, einer der Ärzte. Sofort erhob sich Harry, doch der Arzt wies ihn an, sitzen zu bleiben. „Guten Tag, mein Name ist Dr. Jenkins. Man sagte mir, dass sie der Freund von Mr. Tomlinson sind.“ „Ja..“, hauchte Harry atemlos und stellte sich auch leise vor. „Ihr Freund hat eine schwere Lungenentzündung. Sein Ernährungszustand ist sehr schlecht. Gab es in der letzten Zeit irgendwelche Probleme in ihrer Beziehung oder leidet ihr Freund unter Magersucht?“ Harry verflocht seine Finger wieder mit denen seines Freundes. „Jj..Ja.. wir haben große Beziehungsprobleme..gehabt..Magersucht? Nein.“ Der Arzt notierte sich etwas und nickte. „Ihr Freund hat hohes Fieber, das wir erst einmal senken müssen. Im Moment ist sein Gesundheitszustand kritisch deswegen liegt er auch auf der Intensivstation. Sein Körper ist sehr geschwächt. Sie dürfen gerne hier bleiben aber animieren sie ihn nicht aufzuwachen. Lassen sie ihn schlafen. Er wird im Moment künstlich beatmet und wurde in ein künstliches Koma verlegt. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Sein Körper muss sich erholen und das ist auch der Grund, warum sie sich diese Kleidung anziehen und sich so gründlich desinfizieren mussten. Wir müssen versuchen seinen Körper vor weiteren Keimen zu schützen.“ Harry nickte und sah auf die grüne Kleidung herab, die er trug, die Handschuhe und die Überzieher für die Schuhe. „Wird er denn wieder gesund? Wird er wieder aufwachen?“ Der Arzt nickte. „Aber sie müssen Geduld haben. Ich habe erfahren, dass sie und ihr Freund in einer Boy Band arbeiten. Sie sollten mit dem Management klären, dass Touren und Auftritte erst einmal völlig gestrichen sind. Sollte das Management nicht auf sie hören oder ihnen Schwierigkeiten bereiten, scheuen Sie sich nicht, mich anzusprechen, Mr. Styles.“ „Danke.“, hauchte Harry nur darauf und sein Blick lag wieder auf Louis. Das war im Grunde alles seine Schuld, dachte Harry und ließ den Kopf hängen. Wäre er nicht so hart zu Louis gewesen, dann hätte er sich nicht so geschunden und sie wären jetzt nicht dort, wo sie waren; auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Louis wäre dann nicht in so einem schlechten Zustand und es wäre niemals so weit gekommen. „Ihre Freunde warten draußen. Ich denke, es wäre gut, wenn Sie sie aufklären.“, erwähnte der Arzt und wieder nickte Harry nur. Der Arzt begleitete ihn zum Umkleidebereich und verabschiedete sich nun. Wenig später saß er bei Zayn, Niall und Liam im dem Aufenthaltsraum. Vor dem Krankenhaus stand die Presse und lauerte darauf, dass jemand von ihnen das Krankenhaus verließ. Liam sah noch immer furchtbar aus. Zayn hatte ihm einen Kaffee gebracht, an dem er nur sporadisch genippt hatte. Kaum das Harry den Raum betrat, sah Liam auf. „Wie geht es ihm? Was hat der Arzt gesagt?“ Harry setzte sich hin und holte tief Luft. „Louis hat eine schwere Lungenentzündung und sie haben ihn in ein künstliches Koma versetzt. Er hat hohes Fieber und muss erst einmal beatmet werden. Der Arzt hat gesagt, sein Zustand ist kritisch..“, nun musste er schwer schlucken, hörte, wie Liam nach Luft schnappte und erneut zu weinen begann. Auch Harry stimmt mit ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)