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Liebster, du nervst!

Gemshipping
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen dank an Rubinkarfunkel95 für die Beta. :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Da dies eine OS-SAMMLUNG ist, und jede Geschichte für sich fertig gestellt ist, tippe ich diese Geschichte auf fertig gestellt, es wird aber noch weitere Geschichten geben :D Komplett anzeigen

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Puzzleshipping - Leidenschaftlich vernächlässigt

Yugi saß ziemlich einsam und verloren am Küchentisch. Er sah seinem Yami missmutig zu, wie er geschäftig herumwuselte und ihn mit Nichtbeachtung strafte. Man konnte es nicht leugnen, das der Pharao ziemlich begabt war und ihn seine Intuition bei der Sache irgendwie so gut leitete das ihm alles gelang, aber der Hüter des Puzzles fühlte sich einfach nur sträflich vernachlässigt und er bereute es zutiefst, welche Idee er vor zwei Wochen, zu Yamis B-Day, gehabt hatte. Nun ließ es sich jedoch nicht mehr ändern. Das ganze Haus roch schon wieder danach und der kleine König der Spiele sah hauptsächlich nur noch die Rückansicht seines Geliebten. Seufzend ließ er seinen Kopf wieder in die Hände fallen, die er auf die Tischplatte gestützt hatte, das war so unfair. Allmählich war er wirklich eifersüchtig auf dieses dumme Ding.

Yami war wegen seiner neuen Passion sogar heute morgen schon wieder früher aus dem Bett gekrabbelt. Es war Sonntag, eigentlich hätten sie noch so schön zusammen kuscheln können, darauf hatte sich Yugi schon die ganze Woche gefreut. Wenn Schule war, musste er früh raus und man konnte die Zeit zwischen dem aufwachen und Aufstehen, zu der die Lider noch so bleischwer waren viel besser anderweitig nutzen. Am liebsten mochte er es, wenn sich zwei starke Arme um seinen Körper schlangen und sein Pharao ihn daran hinderte aufzustehen. Normalerweise hatte er ihn immer so lange wie möglich im Bett behalten wollen. Man konnte die Zeit auf diesem Weg ja auch viel angenehmer nutzen. Aber nein, der Herr musste ja unbedingt aufstehen und sich mit seiner neuen Passion vergnügen, statt sich mit ihm abzugeben.

Fand sein Pharao ihn nicht mehr attraktiv, war er zu langweilig geworden?

Der Geist des Puzzles hatte ihm seit her nicht mal mehr gesagt, wie süß er ihn fand, obwohl Yugi dieses Kompliment eigentlich peinlich war, aber jetzt vermisste er es. Daran musste er dringend etwas ändern und er hatte auch schon eine Idee wie.
 

Da sich sein Gefährte momentan lieber um das faszinierende Aufschlagen von Eiweiß kümmerte, stand Yugi trotzig auf und ging hinüber zur Küchenzeile ihm gegenüber. Er stützte die Hände auf die mehlige Arbeitsfläche ab und hüpfte nach oben, um sich dort auf den Küchenschrank über der Spülmaschine zu setzten. Das sein Pyjama dabei mit Mehlstaub eingepudert wurde ignorierte er. Neugierig schaute er in die Schüsseln die um ihn herumstanden.

Aha, die Schüssel mit den frischen Streuseln sah am verlockendsten aus. Wenn sein Yami neuerdings die Nase lieber ins Backbuch steckte, als sich ihm zu widmen, konnte er auch reuelos naschen, dachte er beleidigt. Wie hätte er denn ahnen können, dass der Pharao solch eine Leidenschaft für etwas anderes außer ihm entwickelt und ihn dann über Tage hinweg links liegen lässt?!

Yugi hatte die Schüssel auf seinen Schoß gestellt und probierte schmollend von den leckeren Streuseln. Bevor die gebacken wurden, schmeckten sie ihm noch viel besser. Bisher hatte der Hobbykoch noch nichts vom Mundraub seines Liebsten bemerkt, es war ja auch viel interessanter, wie sich die Kuvertüre im Wasserbad aufzulösen begann und eine cremige, braune Masse zu entstehen begann.

Leider, leider konnte man es Yami nicht abschwatzen, das er Talent für sein neues Hobby hatte und weil das klebrige Zeug einfach irrsinnig gut schmeckte, vergaß Yugi irgendwann ein klein wenig seinen Kummer und er begann mit den Beinen zu baumeln und sein Gesicht entspannte sich auch wieder.

Neben ihm stand noch eine Tüte mit braunem Rohrzucker, den hatte er auch früher schon immer gern von seinen Fingern abgeschleckt, wenn sein Großvater mal weg geschaut hatte. Vergnügt schaukelten seine Beine weiter und er stupste einen der Streusel in den Zucker. Ummantelt mit den dunklen Zuckerkristallen knirschte das unfertige Gebäck als es sich Yugi in den Mund steckte und kaute. Er leckte sich über die Lippe, um einige verlorene Krümel zu erwischen und schon folgte der nächste mit Zucker ummantelte Streusel in seinen Mund und er schleckte sich zufrieden die Finger ab.

Vor das Fenster des Backofens hatte sich Yami gerade gebückt und schaute prüfend nach seinem Backwerk, als er es hinter sich knirschen hörte. Sein Partner bemerkte nichts davon, das er erwischt worden war, sondern stippte die nächste Streuselkugel in den Zucker, rollte sie herum und stopfte sie in seinen Mund. Das Räuspern am anderen Ende der Küche bemerkte er gar nicht, sondern kaute grinsend auf dem Zucker-Butter-Mehl-Zimt-Gemisch herum.

Mit den Händen in der Hüfte und einem unerfreulichen Gesichtsausdruck räusperte sich der Pharao erneut, weil Yugi ihn einfach ignorierte. Da sein kleines Licht einfach keine Anstalten machte damit aufzuhören, seine Streusel zu vernichten, ging er schnaubend auf ihn zu.

„Yugi, was soll das?“, grummelte er aufgebracht.

Der Jüngere schreckte aus seinem zuckersüßen Universum in das er sich gerade verloren hatte auf und schaute seinen Yami trotzig brummend an. Demonstrativ steckte er sich den nächsten Streusel in den Mund und umklammerte die Schüssel vor seinem Bauch.

„Du darfst die Schüsseln gern ausschlecken wenn ich fertig bin, ich kann dir auch ein paar Streusel übrig lassen, aber hör sofort auf damit, mir meinen Teig weg zu futtern“, beschwerte sich der Pharao und streckte fordernd die Hand aus, damit Yugi ihm das unrechtmäßig angeeignete zurück gab.

Doch der kleine König der Spiele sah das gar nicht ein, leicht drehte er sich zur Seite und war bereit seinen süßen Seelentröster zu verteidigen. „Du kümmerst dich nur noch um Zucker und Naschwerk, ich bin dir völlig egal geworden“, grummelte er und stopfte sich einen extra großen Streusel in den Mund. „Hätte ich dir nur nicht das Backbuch geschenkt“, entgegnete er missmutig.

„Das ist kompletter Blödsinn Yugi“, monierte der ehemalige Herrscher und versuchte die Schüssel zu ergreifen.

„Siehst du!“, beharrte der Kleinere auf seiner Meinung. „Dein Backzeug ist dir wichtiger als ich.“

Yami bekam endlich die Schüssel zu fassen, als er mit seinem Oberkörper schon halb auf dem Schoß seines Geliebten zum liegen kam. Yugi streckte seinen Arm lang um seine Beute auf sicherem Abstand zu halten.

„Nicht mal wenn ich mit Zucker naschen nachhelfe, bin ich süß genug für dich“, meinte er beleidigt und gab resignierend die Schüssel frei, dann sollte der Pharao doch glücklich mit dem Zuckerwerk werden.

Der letzte Satz hatte Yami jedoch zum stutzen gebracht. Er stellte die gerade erhaschte Rührschüssel neben Yugi auf die Arbeitsfläche, nahm das Gesicht seines Liebsten in beide Hände, ignorierte die Schokolade die noch an seinen Fingerspitzen klebte und drehte den Jüngeren zu sich hin. Ernst schaute er ihn an und blickte tief in die Augen seines jüngeren Ichs.

„Yugi, es gibt nichts was Süßer und niedlicher ist als du, mein Licht!“

So gern der kleine Muto noch weiter geschmollt hätte, machte sich auf seinen Wangen eine zarte Röte breit und er wurde etwas verlegen, als ihn sein Pharao so eindringlich ansah. Er schenkte ihm ein schmales Lächeln und kaute beschämt auf seiner Unterlippe herum.

„Wirklich?!“, fragte er ziemlich kleinlaut nach.

Bestätigend nickte der Ältere. „Und jetzt hör auf, auf deiner Lippe herum zubeißen, es gibt wahrlich besseres wozu man sie gebrauchen kann.“ Der Pharao grinste verschlagen und näherte sich langsam seinem Licht.

Glücklich schloss Yugi in Erwartung eines Kusses die Augen, er fühlte sich gerade einfach nur behaglich und wohl, wie sehr hatte er doch die Lippen seines Partners vermisst. Der warme Atem kitzelte ihn auf der Haut und die Spannung in der Luft begann zu knistern. Yugi wunderte sich, da noch keine Lippen auf seinen lagen. Weshalb musste Yami es den so lange hinaus zögern? Was hatte er vor? Wollte er ihn etwa necken oder ihn zu sich locken? Na, auf das Spielchen ging Yugi doch zu gern ein, seine Augen waren weiter geschlossen, er blinzelte auch nicht, um die Überraschung zu verderben. Erahnend spürte er ja schon fast fremde Lippenpaar auf seinen, grinsend beugte er sich das letzte Stück nach vorn, um den lieblichen Mund seines Liebsten zu ertasten und ihn für sich zu vereinnahmen.

Jedoch riss er vor Schreck die Augen weit auf, da er fast von seinem Sitzplatz auf dem Geschirrspüler gepurzelt wäre, weil er sich zu weit nach vorn gelehnt hatte. Es stand niemand mehr vor ihm, an den er sich hätte lehnen können, der ihn auffangen würde.
 

Yami war mit erheitertem Aufquicken zum Backofen gestürmt, da seine Soufflés genau zum rechten Zeitpunkt gerettet werden mussten. Die wärme um Yugis Wangen war gewischten und er schaute fassungslos zu, wie sein Yami die Hände schon in den großen, roten Backhandschuhen versteckt hatte und seine Nase in den Backofen steckte. Die Lippen mit denen er gerade verschmelzen wollte, lächelten fremd und als wären es rohe Eier, holte er das heiße Blech mit der französischen Eierspeise vorsichtig und behutsam aus dem Ofen.
 

Yugi schmollte erneut und schnappte sich wieder die Schüssel mit den Streuseln, die er jetzt erstrecht und ganz Trotzköpfig weiter futterte, ohne Rücksicht auf Verluste.

Bronzeshipping - Werbungskomplott

Mit einer Mischung aus Trotz, Schuldbewusstsein und einer unterdrückten Wut auf seinen Yami stand Malik vor seiner älteren Schwester und musste sich rechtfertigen. Mit mäßiger Begeisterung hielt sie ihm den Erdbeer-Joghurt, ein weiteres Fundstück aus seiner Einkaufstasche unter die Nase. Dies und die anderen Sachen, die sie zu Tage förderte, standen definitiv nicht auf den Einkaufszettel, dem sie ihm gegeben hatte.

„Malik was soll das bitte sein?“, sie schüttelte ihren Kopf. „Du weißt doch das ich gegen Erdbeeren allergisch bin und von euch beiden Männern mag keiner Joghurt essen. Soll das Zeug bei uns verrotten?“

„Aber Ishizu, ich… ich kann nichts dazu, dass war doch alles…“, versuchte er sich zu verteidigen.

Als er im Wort inne hielt, sah man wie der junge Grabwächter erneut gegen die Übernahme seines Körpers an zu kämpfen suchte. An dem Grinsen und der spitzen Zunge die gleich darauf über seine Lippen glitt, war jedoch klar abzulesen, dass er bei dem mentalen Gefecht wieder der Unterlegene gewesen war.

„Hey Schwesterchen, das ist aber nett, dass du mir und meinen minderbemittelten Wirt endlich den Status eines Mannes zuerkennst, wurde ja auch mal Zeit“, er grinste hämisch und verzog gleich darauf das Gesicht, als ihn die Ägypterin hart am Ohrläppchen packte und ihn anzischte.

„Erstens, du bist hier nicht erwünscht Mariku und zweitens, hör auf so über meinen Bruder zu sprechen. Drittens, meinte ich nicht dich sonder Malik und Odion.“ Sie hielt einen von sechs weiteren Joghurt-Bechern vor seine Nase. „Und das hier habe ich dann auch dir zu verdanken, oder was?“

„Genau“, grinste der Schatten, „den musste ich haben, weil keiner macht mich mehr an.“

Am Augenflattern konnte man sehen, das Malik innere Attacken gegen seine dunkle Hälfte gestartet hatte und versuchte ihn wieder zurück zu drängen.

„Das ist doch wieder mal unglaublich, wenn ich damit nicht Malik mit bestrafen würde, wärst du den ganzen Tag im Keller eingesperrt, du würdest nie wieder unter die wärmenden Strahlen Ra´s treten und ich würde den TV komplett streichen“, beschwerte sich die Frau und schaute den Yami grimmig an, mit diesem Monster in sich, war ihr Bruder ja schon genug gestrafft.

Als der Junge jedoch leicht in die Knie ging und zu jammern begann, ließ sie augenblicklich das gerötete Ohr los, an das er sich sofort fasste.

„Mensch Ishizu“, jammerte er, „musst du immer so grob sein, ich stecke schließlich auch noch in diesem Körper.“

Geflissentlich überging sie den Vorwurf, sondern öffnete die Tüte erneut. Als nächstes hatte sie einige Tafeln Schokolade in der Hand. „Und was bitte ist das hier? Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, das wir bei meiner Diät an einem Strang ziehen? Dass du und dein Bruder mit machen? Und du holst uns wieder Schokolade ins Haus.“

„Aber, aber, der arme Malik, wenn du ihn immer beschimpfst, braucht er das doch als Nervennahrung um sich von deinen Triaden trösten zu lassen.“

Damit nahm ihr der Yami, der nun wieder übernommen hatte, die Schokolade aus der Hand und steckte sie schnell in seine hintere Hosentasche, dort hoffte er würde Ishizu nicht versuchen sie ihm wieder weg zu nehmen. Notfalls könnte er Malik vorholen, der würde sich sicher beschweren, wenn seine große Schwester versuchte ihn zu begrabschen. Grinsend legte er den Kopf schief und begann andeutend seine Hände auf Höhe von Ishizus Busen zu heben.

„So ein paar Pfunde an der richtigen Stelle stehen dir durchaus Schwesterchen, ich weiß nicht was du immer hast? Außerdem setzt das nicht an, denn das ist nur quadratisch, praktisch, gut.“

„Ihhh… Lass deine dreckigen Griffel bei dir!“ Sie schlug die Hände von sich weg, der Schatten sollte ihr ja nicht zu nahe kommen, auf das Kompliment ging sie nicht ein. „Hört endlich auf ständig zu switchen, da wird man ja krank im Kopf. Ich hoffe ihr habt wenigst auch etwas praktisches mitgebracht.“

Zielsicher griff Mariku in die Einkaufstasche und wackelte mit seinen Augenbrauen. „Aber natürlich habe ich auch praktisches eingekauft, ich bin nicht so dumm, wie ihr mich immer darstellt.“

Er holte eine rote Schachtel heraus, bei der Ishizu große Augen bekam. Mariku schaute den Karton verträumt an. Und wiederholte fast andächtig: „Love, sex, dure…mpfh…“

Die Ägypterin lief rot an und presste Mariku ihre Hand auf den Mund und nahm ihm postwendend das Kästchen mit den Kondomen weg. „Für so was seid ihr beide noch etwas zu jung, wehe du verführst Malik zu irgendwelchem Unfug!“

Der Yami grinste sie wissend an. „Du kannst es wohl besser gebrauchen, so schnell wie du das einkassiert hast?“, meinte er herausfordernd und nahm die Einkaufstasche an sich. Kurz darauf hielt er der Frau eine lila Plastikflasche vor die Nase und grinste sein breitestes Lächeln. „Ich hab sogar an dich gedacht und dir ein Aphrodisiakum mitgebracht? Damit du endlich auch mal auf touren kommst.“

Ishizu zog ihrerseits die Augenbrauen hoch und Mariku beugte sich zu ihr hinunter.

The Power to Wow“, flüsterte er ihr ins Ohr, wobei er das Wow schon fast stöhnte.

Die Ägypterin nahm ihm verärgert das Reinigungsmittel weg. „Man sollte dir wirklich den Fernseher wegnehmen, diese Werbesprüche scheinen dir nicht zu bekommen, du Konsum-Suchti.“

"Aber Schwesterchen, wer wird denn gleich in die Luft gehen?"

Entwaffnet schaute sie die Hülle ihres Bruders an. „Sag jetzt nicht, ihr habt sogar Zigaretten mitgebracht?“

Mariku begann wie wild zu nicken und holte mit voller Begeisterung ein weiteres Stück seiner Beute aus der Tasche, um es Ishizu zu präsentieren.

„Bist du verrückt?“ Sie nahm Mariku gleich die Zigaretten weg. „Malik darf die noch gar nicht kaufen“, sie raufte sich die Haare, „Du bringst meinen Bruder noch mal in Teufelsküche.“

Malik stand als geisterhafte Projektion mit verschränkten Armen neben seinem Yami. „Ja genau, böser Mariku… tz, tz, tz, was du nur wieder alles anstellst“, grinste er tadelnd, da diesmal sein Yami die Schelte abbekam und nicht gewechselt hatte.

Der Ältere ignorierte seinen Wirt und legte dessen Schwester eine Hand auf die Schulter. „Nicht aufregen, schau mal“, er hielt ihr eine grüne Flasche mit goldenem Etikett hin. „Das passt irgendwie zu dir. Lieber trocken trinken als trocken feiern, du könntest mal etwas Stimmung gebrauchen.“ Er hielt sich vor Lachen über seinen eigenen Scherz den Bauch.

„Alkohol?“, fragte Ishizu ungläubig und starte den Sekt an. „Mit was habt ihr bitte die Kassierer an der Kasse ausgetrickst? Wie seid ihr dazu gekommen Sekt einzukaufen?“

Sie schüttelte einfach nur noch den Kopf und konnte es nicht fassen, da hatte der Blonde auch schon wieder etwas neues aus seiner Wundertüte gezaubert und hatte Malik wieder den Körper überlassen. Der blinzelnde noch und betrachtete den Walkman in seiner Hand. Seine große Schwester hatte den Tausch nicht realisiert und beharrte auf ihre Antwort, wie sie die Kontrollen mit dem Alkohol umgehen konnten.

It´s not a Trick, it´s a Sony”, wiederholte Malik unter dem Einfluss seines Yamis die eingetrichterten Worte.

Damit übergab er ihr das kleine Gerät und diesmal war es Mariku der Unsichtbar neben den beiden vor lachen auf dem Boden kugelte und nun seinen Wirt aus der Kontrolle frei gab. Die Ägypterin kam sich veralbert vor und holte zornig aus, um den Walkman nach ihrem Bruder zu werfen. Doch als er seine Arme schützend vors Gesicht hielt, ließ sie ab, und erkannte, das es dann nur den Falschen treffen würde. Sie entriss ihrem sprachlosen Schützling die Einkaufstasche und wühlte darin herum.

„Noch mehr Reiniger?“, sieh streckte Malik fragend eine türkisfarbene Flasche hin.

„Na ja, Mariku meinte, nur was richtig sauber ist, kann richtig glänzen.“

Ishizu schnaubte und wühlte weiter. „Und was soll ich hiermit?“ Ein kleine goldene Blechbox wurde Malik gereicht.

„Er wollte dir sicher nur eine Freude machen?“, erkundigte er sich bei seiner großen Schwester vorsichtig.

Sie stemmte die Hände in die Hüfte. „Ach ja und wie?“

Er fasste sich unter seinen Halsreif und zog etwas daran, als wenn er ihm die Luft abdrücken würde. "Ist die Katze gesund, freut sich der Mensch. Meinte Mariku und hat es einfach in den Wagen gesteckt - ich konnte nicht eingreifen, er macht doch eh immer was er will."

Die schwarzhaarige verdrehte die Augen und warf das Katzenfutter auf den Tisch. „Wir haben nicht mal eine Katze. Ihr seid echt zu gar nichts zu gebrauchen.“

Der Schatten baute sich hinter Malik auf und grinste, als Ishizu einen Pack mit sechs kleinen Frucht-Milch-Speisen in der Hand hielt.

„Wieso habt ihr noch mehr Joghurt eingekauft?“

Mariku hatte wieder übernommen, diese Antwort konnte er sich nicht entgehen lassen. „Die sind so wertvoll wie ein kleines Steak.“

„Erstens isst Malik immer noch keinen Jogurt und zweitens ist er Vegetarier, da zieht das Argument schlecht.  Du Idiot.“

„Oh…“, meinte der Yami ertappt, „ich wollte doch das mein Malikchen mal richtig groß, und Muskelbepackt und stark wird.“

„Nimm das sofort zurück, ich bin nicht klein“, kam postwendend die Beschwerde des Jüngeren.

Mariku spürte den zornigen Tritt an seinem Schienbein nicht, da der Junge in seiner Geistergestalt keine Masse hatte um ihn zu verletzen. Er musste nur müde grinsen, wie sich sein Hikari vor ihm aufbaute und beschwerte. Als er bemerkte wohin seine Gedanken gingen, schottete er sie vor seinem Wirt ab, den irgendwie sah der Kleinere mit diesem roten Kopf und den aufgeplusterten Backen ziemlich süß aus. Mariku hätte gut Lust gehabt, ihm durch die Haare zu flauschen und ihn zu … … Aber leider störte ihn da wieder die große Schwester seines Hikaris und holte ihn zurück aus den rosa Gedanken.

„Na wenn man den Werbeversprechen glauben kann, dann sollte ich das hier dem kleinen Malikchen mal eintrichtern, damit er mehr power hat, um dich besser zu unterdrücken“, giftete sie zurück.

Malik drehte sich um und sah nun seine Schwester böse an. „Dir gebe ich gleich eintrichtern“, grummelte er beleidigt, „das kannst du selbst essen.“

Erstaunt sah der Geist zu wie sich sein Hikari aufregen konnte, richtig niedlich war er dabei. Es hatte wohl auch seinen Vorteil, wenn er herumtoben konnte, ohne das Ishizu es zuhören bekam, ob er ihn mal auflaufen lassen sollte und zurück tauschen? Wäre sicher Lustig, wenn sein Schwesterlein auch wüsste, was er den da so von sich gab. Fasziniert beobachtete er den kleineren Ägypter, den nur er momentan sehen konnte und der ihn schon wieder komplett abgelenkt hatte.

„Hallo, ist da noch jemand zuhause?“ Ishizu fuchtelte ihm mit einer Packung Kaffeepads vor der Nase herum. „Was soll das bitte sein?“

Nespresso! what else?", meinte er noch immer etwas abgelenkt von seinem attraktiven Hikari.

„Ihr beide wisst aber schon, das wir nicht mal so einen Kaffee-Automaten besitzen?“, hakte sie rein rhetorisch nach und legte den Karton zu den anderen sinnlosen Einkäufen auf den Tisch.

Als nächstes hielt sie ihm einen Nassrasierer hin. „Und was hattet ihr hiermit vor?“

"Das ist für das Beste im Mann“, freute sich Mariku als er wieder an Malik dachte, für den er das heimlich eingesteckt hatte.

Er wurde abschätzend gemustert, dann kam die junge Ägypterin auf ihn zu, packte ihn am Kinn und drehte den Kopf nach links und rechts, nach oben und unten. Malik saß auf seinem Hintern und lachte sich kaputt über das verdatterte Gesicht, das sein Geist bei der Beschauung machte - geschah ihm recht.

Mit gelupften Augenbrauen erklärte Ishizu: „Sehr männlich dieser Bartwuchs, alles was ich sehen kann ist ein bisschen Babypflaum an deinen Wangen.“

Zufrieden, das auch sie mal einen Punkt landen konnte legte sie den Rasierer weg und wühlte wieder in der Tüte. Malik wurmte es sehr, denn schließlich war es ja sein Körper über den seine Schwester da gerade gelästert hatte. Mariku rieb sich den Kopf, als er kurz darauf aus dem Körper geworfen wurde, denn die mentalen Angriffe, die die beiden gegeneinander starten konnten, um die Vorherrschaft zu erringen, waren schmerzhaft. Zudem hatte er schon in der Vergangenheit gemerkt, dass wenn Malik wirklich sauer war, das er ihm geistig nicht standhalten konnte, ärgerlich aber nichts desto trotz eine faszinierende Angelegenheit, die den Jüngeren noch anziehender machte.

„Malik was sollte der Mist, wir waren über eingekommen, nicht mehr so grob zu sein“, ging er seinen Wirt an.

„Ach ja, aber du darfst mich ungestraft Kleiner vor meiner Schwester nennen oder was?“, giftete er zurück.

Ishizu schüttelte die Schokoladeneier, die sie gerade gefunden hatte. „Spiel, Spaß, Spannung und Schokolade“, sie grinste, „Genau das richtige für zwei Kindsköpfe wie euch, was?“

Mariku eroberte die Oberhand zurück und nahm ihr die Schokolade ab, um sie hinter seinem Rücken zu verstecken. „Nein, die sind nur für mich!“, grummelte er, „Sind schließlich 4 Überraschungen auf einmal und ich teile nicht?“

„Ach nein?“, Ishizu zog eine Augenbraue nach oben, „Sieht man ja, daran, das du nicht mal einen eigenen Körper hast…“

Der Schatten schaute sie böse an, sagte aber nichts dazu.

„He, he, da hat sie es dir aber wieder gegeben“, lachte Malik.

„Ach halt doch die Klappe“, murmelte der Geist und schaute ihn sauer an.

Was auch Ishizu zum grinsen brachte, da hatten sich die beiden also mal wieder lieb. Diesen Streit konnte sie doch sicher noch etwas weiter schüren. Da auch Malik eine Naschkatze war, worin kein Geheimnis bestand, würde sie die zwei sicher noch etwas gegeneinander ausspielen können.

„Und was ist hiermit? Auch alles für dich allein?“ Sie winkte dem Schatten mit einer Schachtel Schokoladenriegel.

„Nein, die sind für Malik, damit er eine Extra-Portion Milch abbekommt“, erklärte er großzügig und ergänzte noch schnell, „genauso, wie die Milchdesserts im Handyformat auch für Malik sind, die müssen übrigens schnell in den Kühlschrank.“

„Noch mehr Naschwerk also?“ Ishizu suchte das genannte in der Tüte und legte es auf den Tisch, dabei fand sie noch weitere Leckereien. „Und wer von euch ist dann der Schokoknacker und der Milchschaumschlürfer?“

„Wow, Schwesterchen, du kennst dich ja aus“, schnurrte Mariku und gab sich beeindruckt.

Was ihm aber nur eine neue Attacke von seinem Wirt einbrachte, der damit wieder seinen Körper übernahm.

„Hör auf meine Schwester anzumachen!“, fauchte er.

„Eifersüchtig oder was?“, Mariku warf ihm einen Luftkuss zu.

„Quatsch keinen Unfug, das ist immerhin mein Körper in dem du sie angräbst und wir sind Blutsverwandt, also Finger weg.“

Die Ägypterin hatte zwar nicht alles verstanden, aber das Malik sie verteidigte war ja irgendwie süß, außerdem war es lustig anzusehen wenn die beiden sich stritten, solange sie das nicht öffentlich taten und man Malik für einen Bekloppten hielt. Sie seufzte, schade das man immer nur die Hälfte mitbekam, von dem was sich die beiden an den Kopf warfen.

Die Einkaufs-Wundertüte war aber immer noch nicht leer und so sehr Ishizu das Geplänkel der beiden Interessierte, hoffte sie immer noch, auch auf etwas zu stoßen, was auf ihrer Einkaufsliste stand, also räumte sie weiter aus.

„Was hattet ihr den mit dem streichfähigen Knoblauch-Kräuterkäse vor?“

Malik grinste gemein und schaute seinem Yami überlegen in die Lavendelaugen. „Vielleicht steht Mariku ja auf frische Franzosen.“

Das konnte er nicht so auf sich sitzen lassen und warf Malik wieder aus seinem Körper, die ständigen Tauschs waren anstrengend und der Schatten keuchte.

Inzwischen war Odion von seinem Mittagsschlaf aufgewacht und kam in die Küche zu dem Streitenden Duo - Trio? -; er war sich da nie so ganz sicher.

„Malik du warst aber schnell zurück, hast du mir das mitgebracht für heute Abend, worum ich dich gebeten habe?“

Der Schatten grinste. „Natürlich. Welcome to the Experience ist sogar schon im Kühlschrank, hab ich schon daran gedacht, es dir kalt zu stellen.“

Odion nickte es ab und ging unter dem Strafenden Blick Ishizus schnell wieder das Weite suchen, er hatte da so ein unbestimmtes Gefühl, gerade in einem Bienennest gestochert zu haben.

Sprachlos schaute die Ägypterin ihrem Stiefbruder hinterher, ihre Mine verfinsterte sich als sie wieder zurück zu ihrem leiblichen Bruder sah. „So ist das? Odion bekommt sein Zeug und was ich wollte bringt ihr mir nicht mit?“

Zumindest hatte Mariku schon gelernt das man es nicht mit Ishizu aufnehmen konnte, was Hausarbeitsvergabe und Essen betraf, saß sie am längeren Hebel. Ärgern war okay, aber ganz und gar verscherzen sollte man es sich mit ihr auch nicht, so lenkte er etwas ein.

„Ich hab natürlich auch an dich gedacht, Schwesterchen“, säuselte der Schatten und Malik schaute ihn böse an. Herrje, konnte man es hier den keinem der beiden Recht machen? „Malik meinte die Marke würde zu dir passen“. Er griff kurz in die Tüte und hielt ihr ein Shampoo hin. „Professional haicare for you.“

Ishizu hatte zwar schwarze Haare, aber das auf die Marke zu beziehen war nichts womit man sie wirklich besänftigen konnte.

„Öhm… und hier ist noch etwas, das soll die Haut ganz zart machen und Pflegen. Man kann darin die Hände baden“, versuchte Mariku seinen Hikari, der genau wie er jetzt im Fettnäpfchen saß, etwas herauszuholen und zeigte der Ägypterin die Flasche mit dem gelben Inhalt.

„Spülmittel?“, wenig begeistert stellte sie die Flasche auf den Tisch.

Malik war schon wieder am Gackern, irgendwie war es unglaublich ulkig wie sich Mariku da mit jedem seiner Wiedergutmachungsversuche bei seiner Schwester weiter hinein ritt.

„Na wenigst ist die Tüte bald leer“, dachte Ishizu, „da können ja keine großartigen Überraschungen mehr lauern.“

Sie raschelte als nächstes mit einer Frühstücksflockenpackung.

„Die sollen in Malik den Tiger wecken“, meinte Mariku eine Spur zu verträumt, was ihm einen seltsamen Seitenblick der Ägypterin einbrachte und sie es mit einem Schulterzucken ebenfalls zur Seite stellte.

„Fruchtsaft?“ Sie stellte sechs verschiedene Sorten auf den Tisch und war auf die Erklärung gespannt.

"Nur das beste aus der Frucht."

„War ja irgendwie klar gewesen, das da jetzt so was kommt.“ Als nächstes fand sie eine Tüte mit Bonbons. „Und was ist hiermit?“

Mariku zuckte mit den Schultern. „Gesunde Vitamine und naschen. Nach dem ganzen Süßkram soll mein Hikari-Pretty auch was Gutes haben.“

„Dir ist aber schon klar, das das auch Süßkram ist, oder?“, hakte sie sicherheitshalber noch mal nach.

„Na klar, und damit er auch morgen noch kraftvoll zubeißen kann, hab ich ihm die eingepackt.“ Stolz grinste der Schatten und deutete auf die Zahncreme, die er als Vorratspack gleich im dutzend eingekauft hatte.

Malik eroberte seinen Körper zurück, um sich das genauer anzusehen. Er hatte gar nicht bemerkt, wie ihm seine dunkle Seite das untergeschoben hatte. Fragend hielt ihm Ishizu dann noch eine dreizehnte Tube einer anderen Firma hin. „Und was ist hier mit?“

Das brachte Malik zu grinsen. „Da hat wohl jemand Angst vorm Zahnarzt?“ Er schaute hinüber zu seinem Schatten, der sich grummelnd an die Wand gelehnt hatte und die Arme vor der Brust verschränkt.

„Du hast doch gehört, was sie in der Zauberkiste sagen. Er hat überhaupt nicht gebohrt.“

Malik kicherte, er hatte es zwar als Scherz gedacht - aber niemals damit gerechnet, dass er damit tatsächlich ins Schwarze treffen würde.

Ishizu schaute ihn zweifelnd an, der Yami tat dem Gemütszustand ihres Bruders nicht wirklich gut und über das letzte Fundstück in der Einkaufstasche konnte bei ihr auch keine große Freude aufkommen.

„Wollt ihr mich zur Putzfrau degradieren? Ich frage mich ja schon, wie ihr das alles in eine Tüte bekommen habt. Aber jetzt noch Waschmittel?“

Malik hatte wieder getauscht und bejahte es lediglich: „Da weiß man, was man hat.“

Mariku nickte bestätigend und war einmal mehr Stolz darauf, das Malik die coolen Sprüche auch gelernt hatte, die die kleinen Figuren aus dem schwarzen Kasten immer wieder wiederholten, wenn sie die Produkte in den kurzen Filmen so begeistert präsentierten.

Die Frau schüttelte den Kopf. „Und ich weiß genau, was ich an euch hab, die zwei größten Schwachköpfe die man nur finden konnte.“ Sie ließ sich geschafft, wie von einer Dauerwerbeschlaufe, auf einem der Stühle nieder die neben dem Tisch standen und besah sich seufzend  den Haufen der Fehlkäufe.

Nur mit Mühe konnte der jüngere Ägypter seinen Yami davon zurück halten, sich wieder seines Körpers zu bemächtigen und für diese Beleidigung Ishizu an die Gurgel zu gehen. Niemand beleidigte ungefragt seinen Wirt – nicht mal dessen große Schwester.

 

„Malik, wo sind jetzt die Sachen, die ich haben wollte?“

„Na ja, dafür hast du uns halt nicht genug Geld mitgegeben“, meinte er Achselzuckend.

„Dich kann man ja nicht mal zum Einkaufen gebrauchen“, sie ließ ihren Kopf resignierend auf die Arme sinken.

„Schwesterchen“, beteuerte er, „dazu kann ich doch nichts, das ist alles Marikus Schuld und die der Werbung, er macht doch immer einfach nur was er will und ich werde nicht gefragt.“

Sie winkte ab und murmelte niedergeschlagen: „Es ist eine Schande, dass du deinen Yami nicht unter Kontrolle hast!“

Mit hängenden Schultern stand sie auf. „Alles muss man hier alleine machen.“ Im gehen rief sie noch ins Wohnzimmer. „Odion, fährst du mich? Ich muss noch mal weg zum Einkaufen.“

 

Als Ishizu ihnen den Rücken zugewandt hatte, klatschen sich die beiden ab. Beziehungsweise das hätten sie getan, wenn Maliks Hand nicht einfach durch die von Mariku hindurch geglitten wäre.

„Siehst du ich hab´s dir doch gesagt“, meinte der Schatten mit dem stolzen Brustton der Überzeugung, „damit hat sich das Einkaufen schicken für dich auch erledigt.“

Malik nickte zufrieden und kramte sich die Süßigkeiten aus dem Berg ihrer Einkäufe heraus. „Wollen wir die Beute teilen?“ Er schaute seinen Yami an und wusste im Grunde schon die Antwort.

Mariku trottete seinem Hikari zufrieden hinter her in sein Zimmer. „Wäre ja noch schöner wenn Ishizu meinen süßen kleinen Malik zu ihrem Lakaien und Laufburschen degradieren könnte.“

Leise seufzend dachte er daran, das er ihn am liebsten für sich allein hätte, aber das würde er ihm noch zeigen, irgendwann würde Malik es verstehen lernen, aber heute war er schon mal glücklich über diesen kleinen Erfolg. Denn Malik hatte mit ihm gemeinsame Sache gemacht und das freiwillig. Wenn man schon nicht mehr die Welt erobern konnte, wegen diesem blöden Pharao, dann doch wenigst den eigenen Hikari. So viel Spaß wie Malik heute dabei hatte, mit ihm zusammen zuarbeiten, brachte der Junge ihm scheinbar immer weniger Abneigung entgegen. Sogar etwas wie Anerkennung über den gelungenen Plan hatte er sehen können.

Malik drehte sich um und schenkte ihm ein seltsames Lächeln. „Grübel nicht so viel, und komm endlich.“ Verheißungsvoll wedelte er mit der Schokolade.

Der Schatten zuckte zusammen, erst jetzt hatte er bemerkt, dass er total vergessen hatte seine letzten Gedankengänge vor Malik abzuschotten.

 

 

 

(Wie sicher jeder gemerkt hat, sind die kursiven Texte nicht aus meiner Feder, sonder allgemein bekannte Werbesprüche – habt ihr alle erkannt?)

 

 

 

 

Euroshipping - gut behütet

„Seto jetzt lächel´ doch mal ein bisschen.“

„Weshalb sollte ich das tun?“, brummte er nur und beließ sein Gesicht bei der steinern Miene die er aufgesetzt hatte, seit sie aus dem Auto gestiegen waren.

Ryou spürte noch immer das Kribbeln auf seinen Lippen, dass der verlangende Kuss ausgelöst hatte und das leichte Ziepen an der Kopfhaut, dort wo sein Liebster seine Hände in seinen Haaren vergraben hatte, um ihn besitzergreifend an sich zu ziehen.

„Weil du jetzt Freizeit hast und nicht immer den griesgrämigen Geschäftsmann mimen musst.“ Rückwärts und lachend lief der Weißhaarige vor seinem Freund her. „Komm schon amüsier dich doch auch mal.“

„Ich kann mir etwas besseres vorstellen mit dem ich meine Zeit verbringe, als hier auf so einem Kuhdorf-Rummel herumzulaufen.“

„Hat es etwas mit schwarzem Satin und Federkissen zu tun?“, hakte er grinsend zwinkernd nach und kassierte einen sauren Blick des Älteren.

„Nein, sicher nicht“, zischte er scharf, „ich habe noch genug Arbeit auf dem Schreibtisch liegen und ich hoffe du hörst bald mal auf, dich wie ein verliebter Teenager zu benehmen.“ Unbehaglich schaute er sich um, ob nicht schon die ersten Kameralinsen auf sie gerichtet waren und jemand nach schnellem Geld von der Regenbogenpresse suchte.

Ryou verstand es nur zu gut, hatten sie doch schon endlose Diskussionen geführt mit dem immer gleichen Ergebnis: dieser Punkt war mit seinem Liebsten nicht verhandelbar. Leider gehörten solche Vertrautheiten, und sei es auch nur Händchenhalten für Seto nicht in die Öffentlichkeit. Jedes Mal, nachdem sie das Auto, mit den schützenden, getönten Scheiben verlassen hatten, waren sie lediglich noch normale Bekannte. Er seufzte und drehte sich um.

Das in dem Moment auch Setos Herz, einen kleinen Stich spürte bekam er nicht mit, denn er genoss es sehr, wie fröhlich und gelöst der zarte Junge sein konnte. Wie sehr es ihm doch gefiel, wenn die braunen Augen vor Glück in der Sonne funkelten und er darin diesen heimlichen, neckenden Ausdruck ausmachen konnte.

Die Schultern straffend, sah sich Ryou um, was es denn hier alles gab. Von diesem Öffentlichkeits-Griesgram würde er sich heute nicht die Laune verderben lassen. Irgendwie würde er es schon schaffen ihm auch etwas Spaß abzuringen. Mit Yugi, Joey und Co. war ein Nachmittag auf dem Rummel ja auch immer etwas, was zu den Highlights des Jahres gehörte und jedes Mal eines der lustigsten Ereignisse überhaupt wurde, wenn sich ihre Chaostruppe hier traf.

 

Er schaute sich zwischen den Fahrgeschäften um und hoffte, das er Seto vielleicht später noch dazu bewegen konnte mit ihm in das Riesenrad zu steigen. Aber Momentan hatte einer der Geschäftsstände seine Aufmerksamkeit gefesselt. Begeistert lief er auf die Hüte zu, die einer der fliegenden Händler dort in seinem Zelt ausgelegt hatte.

In einigem Abstand und ziemlich missmutig, folgte ihm der Jungunternehmer über den Schotterplatz. Wenn das seine handgefertigten und rahmenvernähten Schuhe mal ohne Kratzer überstanden. Er musste sich etwas ducken, als er durch den niedrigen Eingang trat. Kurz schaute er sich um und entdeckte seinen Geliebten in der Ecke, wie er sich einen weißen Hut mit dunkelblauem Band aufgesetzt hatte und diesen neugierig im Spiegel betrachtete. Er schob ihn ein Stück nach vorn dann wieder etwas seitlich schief. Als sich Ryou umdrehte und Seto den Schalk in den haselnussbraunen Augen sah, kribbelte es in seinem Magen, aber sein Gesicht versteinerte sich noch mehr, damit niemand die tobenden Gefühle erraten konnte. Langsam trat er zu ihm heran.

„Schau mal, ist der nicht cool?“

Wieder blitzen die dunklen Augen und der wohlige Glanz darin erreichte Setos kühles Herz, es hätte ihn sicher Lächeln lassen, wenn sie zuhause wären, in der Villa und allein.

„Das steht dir nicht!“, grummelte er und deutete Ryou mit einer Handbewegung an, ihm schnell und unauffällig nach draußen zu folgen.

Trotzig wie der Jünger war, sah er es nicht ein, und griff sich ein anderes Model. „Was hältst du von dem?“ Grinsend legte er seinen Kopf schief.

„Nein.“

Ryou zog ihn vom Kopf und einige elektrisierte Haare standen ihm noch vom Schopf ab. Wäre hier kein Publikum hätte der Braunhaarige sicher gegrinst, mit dieser neuen Frisur könnte der Kleine sogar seinem dunklen Ebenbild Konkurrenz machen. Was ein Glück passte auf den jetzt dieser angebliche Geist des Pharaos auf und er hatte Ryou für sich allein. Seine Augen folgten jeder Handbewegung und er studierte die kleinsten Bewegungen um Ryous Mundwinkel, als sich sein kleines Goldstück schnell ein anderes Model griff. Verführerisch schauten ihn die zwei schönsten Seelenspiegel, die er je gesehen hatte, unter der Krempe hervor an.

„Aber der ist doch schick?“

„Das ist einfach nur dämlich, wer bitte läuft den so auffällig hier herum und riskiert es, alle Blicke auf sich zu ziehen?“

Ryou zupfte an Setos Krawatte und sah ihn abschätzend an. „Das ist genauso unauffällig wie du, wenn du hier mit deinem Anti-Schwerkraftmantel und Kulturstrick auftauchst, obwohl jeder normal Sterbliche hier Freizeitklamotten trägt.“

Aufreizend kratzte er mit seien Zähnen über die Unterlippe und strich die Krawatte wieder glatt, bevor er den Hut absetzte und ihn zur Seite legte.

„Okay, wenn du das nicht magst, aber was hältst du den von diesem hier?“, schon war der Jüngere von einem weiteren Model behütet. Er drehte sich und schaute zufrieden in den Spiegel. Mit einem leuchtenden Augenaufschlag, wie ihn nur frisch verliebte haben, drehte er sich wieder zu Seto um. „Ich finde er macht mich irgendwie cool.“

Für einen Wimpernschlag lang, verlor sich der CEO in dem tiefen Blick, er schluckte. „Ryou, cool sein zu wollen steht dir nicht. Es passt nicht zu deiner schüchternen und liebenswerten Art.“

Der Jüngere wurde verlegen, war es auch kein Kompliment das ein junger Mann mit seinem geringen Selbstvertrauen hören wollte, aber er hatte die beiden letzten Worte überdeutlich verstanden.

Unbewusst leckte er sich über die Lippe, stellte sich auf seine Fußspitzen und zog in einer fliesenden Bewegung den Hut von seinem Kopf, um sich und Seto damit vor neugierigen Blicken abzuschotten.

„Hüte sind ja auch nicht nur da, um Blicke auf sich zu ziehen, sondern auch um sich vor ihnen zu verstecken“, hauchte er ihm aufreizend zu.

Da Seto immer noch ein Stück größer war, griff er erneut nach der Krawatte und zog ihn das fehlende Stück zu sich hinunter. Unnachgiebig legte er seine Lippen auf die seines Freundes und stahl sich einen frechen Kuss. Grinsend löste er sich von Seto, der ihn einfach nur sprachlos ansah und auch etwas nach Luft schnappen musste, da Ryou ihm die Krawatte zugezogen hatte. Oder bildete er es sich nur ein, das es um seinen Hals plötzlich so eng war.

„Aber vielleicht hast du recht und ich werde nie wirklich cool sein“, flüsterte er und küsste ihn ein zweites Mal, flüchtig, sehnsüchtig und hauchzart, bevor er den Hut herunter nahm und ihn auf den Stapel zurück legte, von dem er ihn geangelt hatte.

Wie von selbst, war Setos Hand in seine Hosentasche gefahren, wo er einige Scheine eingerollt hineingesteckt hatte, um auf dem Markt nicht seinen Geldbeutel herausholen zu müssen. Zwischen zwei Fingern hielt er dem Standbesitzer den Schein hin und ließ sich unbemerkt von Ryou den Hut einpacken. Dieser hatte ohne auf etwas weiteres zu warten schon das Zelt verlassen und Seto starte ihm auf den Hintern, wie er aufreizend, schlendernd zu einem Stand mit Naschereien lief.

„Nein Ryou, du bist nicht cool und wirst es wohl auch nie sein“, bestätigte er die Worte.

Seto richtete sich die Krawatte und lockerte sie dabei ein klein wenig um wieder unbeschwert atmen zu können. Er steckte das Wechselgeld ein und verließ dann kopfschüttelnd das Verkaufszelt und flüsterte. „Aber du bist verdammt heiß und sexy.“

 

 

 

 

Vielen dank an [[_Jake_]] für die Beta. :D

 

 

Gemshipping - gefährliche, kulinarische Abenteuer

Ryous Grinsen wurde immer breiter, als er hinter sich das rhythmische und schnelle klicken einer scharfen Metallklinge auf Holz hörte.

„So ist es recht, du kannst mir auch mal bei der Hausarbeit helfen“, dachte er zufrieden und drückte den Knetteig am Rand der Form nach oben.

Als er in einem der unteren Küchenschränke nach dem Mixer kramte, lauschte er weiter, wie sein geliebter Messerakrobat gekonnt und in unfassbarer Geschwindigkeit das Gemüse in dünne Scheiben oder kleine Würfel zerteilte. Er bewunderte seinen Grabräuber dafür, wie geschickt er es verstand mit dem scharfen Gegenstand präzise und flink umzugehen. Daher konnte er es nicht nachvollziehen, dass Kura sich jedes Mal mit Händen und Füßen dagegen sträubte ihm beim Kochen zu helfen. Zu zweit waren sie mindestens doppelt so schnell, als wenn er alles alleine machen musste. Er stellte den elektrischen Handrührer auf die Arbeitsfläche und suchte sich eine passende Schüssel.

„Wenn du mir beim Kochen hilfst, bin ich schneller fertig und stehe von Kopf bis Fuss zu deiner Verfügung“, Ryou grinste als er diesen Satz in seinen Gedanken wiederholte und die Eier am Rand der Schüssel aufschlug.

Dieser Satz zog immer! Er schaute verstohlen über die Schulter und beobachtete seinen Geliebten, der schon fast alle Karotten, Paprika und Tomaten verarbeitet hatte. Ihre Blicke trafen sich und der Jünger schenkte Kura ein bezauberndes Lächeln, das er allerdings nur mit einem finsteren Blick erwiderte. Er griff pampig nach den Zwiebeln und knallte sie auf sein Schneidebrett. Ryou kicherte unhörbar und biss sich auf die Zunge, damit sein Freund es nicht mitbekam. Normalerweise war es der Satz seines Geliebten, aber Kura sah nun mal auch zuckersüß aus, wenn er am Schmollen war.

Die Eier waren schnell ohne Schale in der Schüssel gelandet und Ryou hielt die halbierten Eierschalen ein Stück von sich weg und die zweite Hand darunter. Mit dem Eiweiß, dass noch an den Schalen hing, wollte er nichts an tropfen, also lief er am Tisch vorbei um sie in den Mülleimer zu befördern. Er hielt weiterhin die mit Eierpampe bekleckerten Finger nach oben, als er sich zu Kura hinunter beugte.

„Danke mein großer starker Räuber, dass du so tapfer mit dem bösen Gemüse kämpfst“, hauchte er in sein Ohr: „Du kannst das so gut, ich verstehe gar nicht, warum du dich immer so dagegen wehrst mir zu helfen.“

Er erntete dafür nur ein Knurren.

„Hey nicht sauer sein, nach dem Essen nehme ich mir nur für dich Zeit.“

Kichernd hauchte Ryou ihm einen zarten Kuss auf die Wange.

„Das will ich auch hoffen“, brummte der Ältere verstimmt.

Als Ryou zur Spüle ging, hatte das beständige tacken von Metall auf Holz kurzzeitig ausgesetzt und er spürte, wie der Blick seines Partners an seiner Rückansicht klebte. Er genoss es so begehrt zu werden und wackelte verheißungsvoll mit seiner Hüfte.

„Natürlich, ich hab´s doch versprochen“, flötete er grinsend.
 

Er wusch sich die Hände, rührte das Ei auf und gab noch einige Gewürze dazu.

„Bist du fertig?“, erkundigte er sich unnötiger weise, da man schon längst keine Geräusche mehr vernahm.

„Was denkst du?“, feixte sein Grabräuber, hob amüsiert die Augenbraue und betrachtete sein liebstes Schmuckstück selbstzufrieden. „Alles Gemüse ist schon längst kurz und klein und steht gegen ein Pfand zum Abholen bereit. Kann ja nicht jeder so ne lahme Schnecke wie du sein.“

„Kura, du bist unmöglich“, er drehte sich um und ging zum Tisch, „weil du so frech bist, bestkommst du nix.“

„Werden wir ja sehn.“

Seine Augen funkelten Angriffslustig, und noch ehe Ryou mit seiner ausgestreckten Hand die Schüssel erreichte hatte, saß er schon bei seinem Freund auf dem Schoß. Er hatte ihn blitzschnell geschnappt, herumgewirbelt und hielt ihn jetzt mit beiden Armen umschlungen. Sonnengebräunte Finger schlichen sich unter sein Shirt und der Grabräuber schnupperte an Ryous Haaren.

„Ich will mein Pfand“, murmelte er und schob das enge Ringelshirt etwas nach oben.

„Alter Schwerenöter“, beschwerte sich der Jüngere halbherzig und hob die Arme.

„Das ist ja langweilig, wenn du es mir so leicht machst“, grummelte es hinter Ryou, der sich das Shirt schon halb über den Kopf gezogen hatte.

„Ich hab Hunger, also nimm was du kriegen kannst.“

„Ich hab auch Hunger“, grinste Akefia. Er biss ihm spielerisch in die Halsbeuge und streichelte über den flachen Bauch. „Hier ist alles was ich brauche“, schnurrte er und zog den Kleineren fester an sich.

Ryou entwand sich seinem Griff. „Später!“, bestimmte er und warf das Shirt zu seinem Geliebten.

„Spielverderber“, tat dieser beleidigt und zog es sich vom Kopf.

Lachend nahm Ryou das Gemüse und sah ihn tadelnd an. „Ein Wunder das nicht alles vor Schreck verwelkt ist, so böse wie du guckst.“

„Pfah.“, Angesprochener zog eingeschnappt eine Schute. Er vergrub seine Nase in dem körperwarmen Shirt und zog tief die Luft ein.

Ryou schmunzelte darüber und hob die Gemüsewürfel unter die verquirlten Eier und befüllte damit die Knetsteigform. Während dessen hörte er vom Küchentisch aus ein seltsames Tacken, das immer und immer schneller und sicherer zu werden schien. Er verdrehte die Augen und wusste, dass es Kura schon wieder langweilig war, und eigentlich wollte er gar nicht wissen, was sein Geliebter da schon wieder anstellte. Manchmal war er so ungeduldig wie ein kleines Kind. Er zwang sich nichts zu dem nervenden Geräusch zu sagen. Das Grinsen wenn Kura es schaffte ihn zur Weißglut zu bringen kannte er zur Genüge. Diesmal würde sich Ryou zusammen reisen, was ihm bis auf das Räuspern, auch gelang. Kura lachte und die klopfenden Geräusche wurden noch etwas lauter. Ryou presste die Lippe aufeinander um nichts zu sagen, sollte sein Grabräuberchen doch glauben er könnte ihn ärgern. Er versuchte die Quiche gelassen in den Ofen zu befördern und stellte die Temperatur und Zeit ein.

Ryou wischte sich die Hände ab. „So fertig.“

Dann hatte er jetzt auch etwas Zeit, um sich um diesen Unruhegeist, der für das nerv tötende Klopfen verantwortlich war, zu kümmern. Er drehte sich also endlich zu ihm um. Kura musste ihn die ganze Zeit aus dem Augenwinkel beobachtet haben, so wie er grinste. Bei dem Anblick spannte Ryou jeden Muskel an und schnappte empört nach Luft. Wütend stemmte er die Hände in die Hüften.

„Ich glaub ich spinne!“, fauchte er seinen Geliebten an, „Kura, was soll das, du kannst doch nicht...“

Sein Grienen wurde doppelt so breit, als er seinen Blick hob und blind weiter machte. Ryou gefror das Blut in den Adern, er wurde Kreide bleich und vergaß Luft zu holen.

„Siehst doch, dass ich es kann“, feixte der Dieb.

Hatte sich der Jüngere erst noch darüber aufgeregt, das Kura ihm das schöne neue Arbeitsbrett ruinierte, war das jetzt ganz schnell in Vergessenheit geraten, da er seinen makaberen Spaß nun im Blindflug weiter trieb und beobachtete, wie Ryous Herz in die Hose rutschte. Entsetzt starrte er auf die Hand seines Geliebten, die ohne jegliche Anspannung auf dem dicken Holzbrett ausgebreitet da lag und wie die gespreizten Finger von der Messerspitze umtanzt wurden. Vor zurück, vor zurück, zwischen die einzelnen Finger und über den Daumen, dann wieder in umgekehrter Folge und schließlich vom Daumen zu den Fingern, zum Daumen und zwischen den nächsten Spalt. Ryou traute sich nicht weiter zu schimpfen, da Akefia es wohl nicht ein sah sein waghalsiges Spiel einzustellen, sondern es nun belustigender Fand die Geschwindigkeit abermals zu steigern und Ryou dabei mit seinen Blicken zu taxieren.

„Verdammt, du Idiot, schau wenigstens nach Unten was du machst“, wimmerte er zaghaft um ihn nicht zu erschrecken.

Es war kein Geheimnis, wie rasierklingenscharf der Dolch des Ägypters war, er hatte damit schon Bekanntschaft gemacht.

„Warum denn?“ Angesprochener zuckte mit den Schultern, „Geht doch auch so.“

Soviel Unverstand und Uneinsichtigkeit. Ryou schnaubte und ballte seine Hand zur Faust. „Weil du dich verletzten könntest, warum wohl sonst, Baka“, zischelte er gereizt und machtlos, weil sein Freund nicht damit aufhören würde, egal was er sagen würde.

Der Ältere lachte schallend und fuhr unbeeindruckt mit seinem Messerspielchen fort, natürlich ohne hinzusehen. „Mir ist aber langweilig und du kümmerst dich ja nicht um mich“, schmollte er.

Ryou rollte mit den Augen, das war ja nicht zum Aushalten, manchmal mutierte er echt zum Kind. „Nach dem Essen, hab ich gesagt. Und jetzt hör bitte auf damit, Kura.“

„Siehst du, schon wieder werd ich hier nur vertröstet!“, meuterte er, „Außerdem muss ich mich ja ablenken, wenn du dich halbnackt präsentierst und mit deinem entzückenden Knackpo herum wackelst.“

„Im Tatsachen verdrehen bist Weltmeister.“

Akefia nickte höchst zufrieden, als hätte sein kleiner Liebling eben den Stein der Weisen gefunden. Unter anderen Umständen, hätte Ryou ihm dafür jetzt am liebsten eine Kopfnuss verpasst.

„Und wer bitte ist für meinen Aufzug verantwortlich?“, stichelte er nur sicherheitshalber nach, falls sein Freund eine Auffrischung seines Kurzzeitgedächtnis bedürfte.
 

In diesem Moment fegte eine kräftige Spätsommer-Windböe über Domino, auch das Haus der beiden stand dem Windstoß im weg. Da Ryou einige Fenster gekippt hatte, entstand ein Durchzug und aufgrund des plötzlichen Luftzugs, wurde die Küchentür hinter Akefia mit einem lauten Knall zugeworfen. Der Dieb zuckte unerwartet zusammen und er verschätze sich mit seinem nächsten Dolchhieb um eine Winzigkeit. Mit dem stechenden Schmerz der ihn augenblicklich durchfuhr, verstummte das lästig Token des Dolches auf dem neuen Schneidebrett. Mit schnellen Schritten war Ryou zu seinem Geliebten geeilt.

Sein Freund knurrte und fluchte.

Ryou legte seine Hand um Akefias und zog den Dolch aus dem Holz. Missbilligend betrachtete wo er das scharfe Metall die Haut verletzt hatte, aber zum Glück hatte er den Finger nur gestreift und nicht mittig getroffen. So war die Wunde nicht sehr tief. Behutsam streichelte er über die Hand und pustete vorsichtig.

Sein Freund der sich mehr über die technische Ungenauigkeit seiner Messerstiche ärgerte, als das ihn die Wunde juckte, schaute wie gebannt zu, was sein kleines Schmuckstück tat.

„Mein großer dummer Macho, was hat dir diese Aktion jetzt wieder gebracht?“, er schaute ihm tief in die Augen und seufzte über den dummen Jungenstreich. „Wann wirst du endlich mal erwachsen und hörst auf mir solche Schrecken einzujagen?“

Sachte nahm er die verletze Hand in seine und Küsste die Fingerspitzen. Akefia hing wie gefangen an dem zarten Mund und Ryou leckte mit der Zungenspitze leicht über die Schnittwunde. Sein Finger lag auf der Lippe seines Geliebten, er küsste ihn erneut zärtlich und sah ihm abermals eindringlich in die Augen.

„Kura, bitte mach nicht dauernd so einen Blödsinn. Du kannst mir damit gar nichts Beweisen und ich mach mir immer nur Sorgen um dich.“

Gerade wollte der Grabräuber protestieren.

Für was hielt ihn Ryou denn?

Für ein Weichei?

Für einen stumpfsinnigen Trottel?

Hätte er über die Jahrtausende hinweg dem Pharao trotzen können wenn ihn so eine Lappalie um hauen würde?

Schwachsinnig, so ein aufsehen zu machen, wegen dem Mini-Kratzer?

Er wollte ihm gerade empört seine Hand entziehen als sich der Griff verstärkte und der Kleinere das partout nicht zulassen wollte. Ryou lächelte ihn in dem Moment so zuckersüß und verschlagen an. Hatte er das mit Absicht gemacht? Akefia musste Schlucken, als er dem berechnend, lüsternen Grinsen in den Augen seines Lieblings gewahr wurde.

Ryou biss sich auf die Lippe, senkte seinen Kopf ein Stück, seine Nasenspitze berührte die Fingerkuppe und er leckte an der Unterseite des Fingers einmal entlang und fixierte den Grabräuber mit einem anzüglichen Schlafzimmerblick.

„Kura, bitte vergiss nie, wie sehr ich dich liebe“, flüsterte er heißer und umschloss mit seinen Lippen die Fingerspitze.

Dem Grabräuber wurde es heiß, als er sah wie sein Finger langsam - sehr langsam - in den Mund seines Geliebten glitt und er spürte wie sich die flinke Zunge daran schmiegte und Ryou daran zu saugen begann.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank an für die Beta an SayuriTatze. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von: abgemeldet
2014-01-12T11:51:16+00:00 12.01.2014 12:51
Tja, Ryou weis schon wie er unser Mister Eisberg zum schmelzen bringt! :-D
Antwort von:  jyorie
12.01.2014 14:15
*schmunzelt* ja, das hat Ryou mit Sicherheit drauf ;)

danke für deinen Kommi^^
Von:  Mimmy-chan
2014-01-09T23:20:59+00:00 10.01.2014 00:20
*lach* So eine niedliche Geschichte! b(=^.^=)d

Mir gefällt es wahnsinnig gut wie du Ryou und Akefia darstellst. <(*^*)>
Sie wirken dabei so richtig schön OC, weil Ryou zwar weich ist aber durchgreifen kann und Akefia einfach herrlich machohaft rüber kommt. X3

Die Idee, dass der Grabräuber so geschickt mit dem Messer ist und seine Finger damit umtanzt um Ryou damit Angst zu machen, finde ich genial. XD Und dass es ein bisschen schief geht, weil die Tür zuknallt … AWWW! ♥
Und dann verführt Ryou seinen Grabräuber einfach so im unerwartesten Moment. *lach* Tolle Sache.

Ist Akefia der wiederauferstandene Yami Bakura, wenn Ryou ihn die ganze Zeit „Kura“ nennt?

Ich muss mir unbedingt noch mehr FF’s von dir mit Bakus und Mariks raussuchen. XD

chuchu Mimmy-chan
Antwort von:  jyorie
10.01.2014 15:28
Hi Liebes,

XD danke für deinen Kommi, ich hab mich total gefreut das dir die Geschichte gefällt^^

Jipp - Akefia ist der alte Grabräuber, (Muskeln und Sonnengebräunte Haut *gg*) da kann man Ryou nur beneiden *kichert*

Was meintest du mit OC?

Ich wünsch dir ein super Tolles Wochenende.
Kaum zu glauben, wie schnell die erste Arbeitswoche schon wieder rum ist.

CuCu
Jyorie
Antwort von:  Mimmy-chan
10.01.2014 22:50
Arg, ich meine natürlich "IC". Sorry. ^^'
Von:  sorakovar
2013-09-27T20:18:11+00:00 27.09.2013 22:18
Heyoo *-*
Wollte mich jetzt auch mal melden und Hi sagen o:
deine Fanfic jst super und bei Kapitel 2 bin ich echt vor lachen auf dem Boden gelegen :D
Besonders weil ich die zwei so sehr liebe :3
Mach (schnell) weiter so :*

LG sorakovar
Antwort von:  jyorie
28.09.2013 07:02
Guten Morgen, ツ

danke für dein Kommi, das freut mich sehr, das du das Kapitel so lustig gefunden hast.

Wünsch dir noch ein schönes WoEnd.
CuCU
Von:  Rubinkarfunkel95
2013-09-27T19:59:38+00:00 27.09.2013 21:59
Das Kapitel ist soooo toooooooooool *-*
Nur eine kleine Anmerkung:
" Akefia hing wie gefangen an dem zarten Mund und Ryou leckte mit der Zungenspitze leicht über die Schnittwunde." Da steht Akefia anstatt Bakura, vielleicht übersehen ;) Wenn das so sein soll, habe ich nichts gesagt xD
Daumen auf jeden Fall hoch für das tolle Kapitel *-*
Antwort von:  jyorie
28.09.2013 07:01
Guren Morgen ヽ(^。^)丿

vielen Dank für dein Kommi, ich danke dir auch ganz herzlich für den Hinweiß mit Bakura/Akefia weil das ganze Kapitel hätte Akefia sein sollen, das der alte Grabräuber mit dem Messer spielt... Ich habe es jetzt geändert *blush*

Schönes Wochenende.
CuCu
Von: abgemeldet
2013-08-16T12:01:44+00:00 16.08.2013 14:01
XD *sich tot lacht* Ist mal wieder sehr geil gemacht! :-D
Und um es in anderen Worten zu sagen: "Lesen Sie FF's von jyorie - Da weis man was man hat"

BiBa Nia ;-)
Antwort von:  jyorie
18.08.2013 23:36
*schmunzelt* cooler Werbespruch :D *lacht*

danke für dein Kommi - ich freu mich das du das OS lustig gefunden hast^^ *ziel erreicht*

CuCu
Von:  Rubinkarfunkel95
2013-06-18T09:10:00+00:00 18.06.2013 11:10
Nicht erste aber zweite *jubel*
Der OS ist einfach genial geworden *-*
*auf und ab hüpf*
Yami beim Backen - zu genial *-*
Und Yugi...schmollen ist auch sein größtes Hobby, oder? xD
Echt, süß geschrieben *-*
lg x3
Antwort von:  jyorie
18.06.2013 18:02
Hi^^

ich freu mich das es dir gefällt und danke für dein Kommi :D
Yahh, ich denke das es dem kleinen ganz gut steht, wenn er etwas
schmollen kann, aber wenn alles Gebacken ist, hat der Pharao sicher wieder Zeit für ihn und verputzt muss ja auch noch alles werden *ggg*

Danke^^
Von: abgemeldet
2013-06-18T08:31:12+00:00 18.06.2013 10:31
Yay!!! Ich bin die erste!!! *freu*
Zum einen könnte ich mich bei der Vorsellung, Yami als Back-Freak nur beeimern. XD Als Fanart wäre dieses bild einfach...sagen wir mal: zuckersüß! ;-)

Zum anderen tut mir der kleine fast schon richtig Leid. Yugi weiss aber schon das Frustessen dick macht? Ich glaube ich muss mal ein ernstes Wort mit dem Herrn Pharao reden, so geht das nicht! ;-)

BiBa Nia
Antwort von:  jyorie
18.06.2013 18:04
Hi^^

danke für dein Kommi, da bin ich ja froh, das ich dich mit meinem Yami zum grinsen gebracht habe .. dann hat das OS sein Ziel nicht verfehlt ... bin mal gespannt ob dir im nächsten OS Malik und Mariku auch so eine Reaktion abluchsen können.

Mit Yugi darfst du gern ein paar Takte reden, ob wohl ich eher glaub der möchte mal geknuddelt werden ;)

CuCu & Danke


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