Speciousness von Lina_Kudo (Trügerischer Schein (Shinichi&Ran)) ================================================================================ Kapitel 6: Full Moon Night -------------------------- Kapitel 6: FULL MOON NIGHT »Ich liebe dich …« ****Rückblick**** Mit einem Schlag wurde ihm plötzlich klar, dass das nun ihr erstes Aufeinandertreffen nach seinem mehr oder weniger gelungenen Liebesgeständnis in London war. Ach herrje … Sofort wurde er knallrot um die Wangen, ließ ihre Hand los und rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Dies blieb von Ran natürlich nicht unbemerkt. »Was hast du denn auf einmal?«, hakte sie stirnrunzelnd nach. »Ach nichts«, lenkte er sofort ein und griff nach der Speisekarte. »Wollen wir schon mal etwas zu essen bestellen, denn so langsam bekomme ich einen Bärenhunger«, führte er sein Ablenkungsmanöver weiter fort. Zu seiner Erleichterung mit Erfolg. ****Rückblick**** Shinichi und Ran schlenderten durch den Park Tokyos. Hand in Hand, versteht sich. Der junge Mann hatte doch tatsächlich all seinen Mut zusammengenommen und ihre Hand genommen, was sie auch liebend gerne zugelassen hatte. Schließlich wussten beide über die Gefühle des jeweils anderen Bescheid; warum also sich noch hinter den Gefühlen verstecken? Aber eine Frage blieb doch noch in der Luft hängen: Waren sie eigentlich nun zusammen? Also so richtig zusammen? Irgendwie schwebten diese unausgesprochenen Gefühle doch noch wie eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen. Wahrscheinlich würden sie erst endgültig zusammen sein, wenn er ihr nun direkt seine Liebe gestand und nicht indirekt durch mehrere Ecken, wie er es damals in London getan hatte. Er musste endlich mal über seinen Schatten springen und seinen Mann stehen. Schließlich war er doch schon seit der Grundschule in sie verliebt. Und seit er sich in Conan verwandelt hatte, war seine Liebe zu ihr mit jedem Tag nur noch mehr gewachsen. Und dadurch, dass er tagtäglich in ihrer Nähe war, wusste er nun auch, wie sie zu ihm stand. Also brauchte er doch gar nichts zu befürchten … Oder? Als sie gerade an einer Bank vorbeigehen wollten, blieb Shinichi stehen. »Ran, möchten wir uns vielleicht setzen?«, fing er mit einem leisen Räuspern an. »Von hier aus haben wir echt einen schönen Ausblick zum Sternenhimmel. Ich würde gerne mit dir den Vollmond genießen, solange ich es in meinem wahren Ich noch kann.« »Gerne«, erwiderte Ran und zog ihn gleich mit sich zu der Bank. Als sie ihren Blick zum Vollmond richteten, verschlug es ihnen beiden erst einmal die Sprache. Die Sicht war wirklich atemberaubend. Sah der Vollmond schon immer so riesig aus? »R- Ran. Auch, wenn du es schon weißt, wollte ich es dir noch einmal direkt sagen. A- Also … ich wollte es dir schon so lange sagen …« Na super. Jetzt bekam er nicht mehr raus als ein unbeholfenes Herumgedruckse. Hinzu kam, dass er weder still sitzen noch ihr in die Augen sehen konnte. Bravo, Shinichi! Du wirst ja richtig erwachsen und seriös. Ran beobachtete ihn mit einer faszinierenden Aufmerksamkeit. Er würde für sie immer ein Rätsel bleiben. Beim Lösen eines Falls war er immer so souverän und die Coolness in Person. Niemand konnte ihm da etwas vormachen oder gar einschüchtern. Aber wenn es um seine eigenen Gefühle ging, war er so unglaublich unsicher. Ob das daran lag, dass alles, was sich auf der Gefühlsebene befand, nicht logisch zu erklären war? Mit Sicherheit. Da sie nicht auf den Kopf gefallen war und natürlich ahnen konnte, was Shinichi ihr sagen wollte, half sie ihm etwas auf die Sprünge. »Ja, Shinichi? Was möchtest du mir denn sagen?« Fast schon etwas ängstlich sah er ihr in die Augen, die ihm mit einem Schlag so viel Mut gaben. »Nun reiß dich endlich zusammen, sei ein Mann und gesteh ihr deine Liebe, Kudo!«, redete er in Gedanken auf sich selbst ein und holte tief Luft. »Ich … liebe dich, Ran.« Diese weitete vor entzückter Überraschung ihre Augen. Das ging ja doch schneller als gedacht. Wie von selbst rutschten sie enger zusammen. Rans Augen begannen zu glitzern. Es war so weit. Wärme durchflutete ihren gesamten Körper. Es war sogar noch viel schöner als damals in London vor dem ›Big Ben‹, obwohl … Vielleicht nicht unbedingt schöner – denn auch seine damalige Offenbarung würde für sie immer etwas ganz Besonderes bleiben – aber auf jeden Fall um einiges romantischer. Diesmal war es eine Liebeserklärung, die unmissverständlich an sie gerichtet war. Er sprach direkt sie an; sprach nicht von einer dritten Person, auch wenn damals natürlich auch klar war, dass sie damit gemeint war. »Ich ... Ich liebe dich auch, Shinichi«, brachte sie vor Glück nur noch ein Flüstern zu Stande. Shinichis Reaktion darauf war ein überglückliches Strahlen, während er sich langsam ihrem Gesicht nähert. »Aber das weißt du ja schon«, fügte sie leise hinzu, bevor sich ihre Lippen endlich trafen. Es war, als würde sich in diesem Moment ein Zauber über sie legen. Als stünde die Zeit für Sekunden still. Das Gefühl des vollkommenen Glücks, der Liebe und der Wärme, die sie sich gegenseitig schenkten, durchströmte ihre Körper und ließen sie für wenige Augenblicke alles andere um sich herum vergessen. Von diesem Moment an waren die beiden nun ein richtiges Liebespaar. Zumindest Shinichi Kudo und Ran Mori. Shinichis Zeit war zeitlich begrenzt, sodass es nicht lange dauern würde, bis er wieder seine zweite, unliebsame Identität annehmen musste. Die Identität von Conan Edogawa. Dass nun Ran ebenfalls alles wusste, machte die Umstände des kleinen Detektivs wider Erwarten sehr viel einfacher. Endlich musste er dieses Versteckspiel nicht mehr vor Ran spielen, was ihm mehr als nur guttat. Nun musste er sie nicht mehr leiden sehen, denn sie wusste, dass er in Sicherheit war und dass es ihm gut ging. Dass er sogar bei ihr war. Und dadurch litt auch er nicht mehr und konnte sich stärker auf die Suche und anschließende Zerschlagung der Schwarzen Organisation konzentrieren. War jemand dabei, fiel es beiden erstaunlicherweise nicht besonders schwer, so miteinander umzugehen wie immer, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Lediglich in wenigen, unbeobachteten Momenten redeten sie ganz offen miteinander und stellten sogar gemeinsame Nachforschungen über die gefährliche Organisation an. Zwar passte es Conan nicht, doch er wusste, dass es herzlich wenig bringen würde, Ran von ihrem Vorhaben, ihm zu helfen, abzuhalten. In dieser Hinsicht war sie mindestens genauso starrsinnig wie er selbst. Doch durch ihre tatkräftige Unterstützung war er sich sicher: Bald würden sie es schaffen. Irgendwann würden sie endgültig für immer zusammen sein können. Als Shinichi Kudo und Ran Mori. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)