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Ein Haus voller Geschichten

Fairy Tail Drabbles
von

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Tagundnachtgleiche


 

„Reisender, sieh dich vor in der Dunkelheit des Jahres zu wandeln.

Wandere in dem hellen Schein der […] Tagundnachtgleiche.“


 

Margaret Abigail Walker (1915-1998), US-amerikanische Schriftstellerin, Dichterin und Hochschullehrerin

 

 

~

 

Ihre Bücher boten Levy normalerweise immer eine Welt des Ausgleiches.

Egal was für Probleme sie hatte, wie frustriert sie auch sein mochte, Bücher waren für Levy eine Heimat. Sie zeigten ihr Welten, in denen Helden Abenteuer bestanden, egal ob sie Mann oder Frau waren. Sie stellten sich mit Mut im Herzen jeder Gefahr. Manchmal war es für Levy schwierig, einige Passagen zu lesen. Das waren die Momente, wo die Helden sehr zu leiden hatten, wo ihnen himmelschreiende Ungerechtigkeit widerfuhr, in denen Bösewichte als die strahlenden Gewinner dargestellt wurden. Bis zu jenem Vorfall war es ihr auch immer egal gewesen, wo sie gelesen hat. Sei es in der Gilde, zu Hause, im Park, in einem Straßenimbiss, während dem Laufen… Es spielte keine Rolle.

Das war gar nicht so lange her, jedoch hat niemand behauptet, schlimme Ereignisse könnten nicht innerhalb kurzer Zeit möglich sein.

 

Nun konnte Levy nicht mehr im Park lesen, bei dem großen Baum. Auch in der Gilde fiel es ihr schwer, wenn er da war.

Gajeel… Sie hatte nicht erwartet, dass der Meister ihn einladen würde. Nach allem, was passiert war, hatte sie eher damit gerechnet, dass Makarov selbst den jungen Burschen aufsuchen würde, um ihm eine Lektion zu erteilen.

Doch der Meister von Fairy Tail hatte sich anders entschieden und Levy stellte seine Weisheit nicht in Frage. Gajeel einzuladen bedeutete auch, dass Makarov Levy zutraute, mit dem Geschehenen fertig zu werden. Und an diesen Glauben hielt sie sich fest. Es war nicht einfach, ihren Peiniger in der Gilde zu sehen.

Die allgemeine Feindseligkeit ihm gegenüber machte es auch nicht einfacher.

 

Aber Levy würde nicht an Makarov zweifeln. Auch wenn sie in Gegenwart des Drachentöters kaum Atmen konnte, würde sie ihn nicht scheuen, wenn sie es verhindern konnte. Das war ihre Prüfung, ihr Moment der Wahrheit. Sie hatte jedoch nicht vermutet, dass sich jener Moment so lange hinziehen würde.

 

Jet und Droy waren da eine andere Geschichte. Sie wollten ihm keine Chance geben. Sie wollten Vergeltung – für Levy und auch sich selbst.

Deshalb kam es zu der Konfrontation. Levy wollte dies alles nicht. Sie hatte sich damit abgefunden, dass Gajeel in der Gilde war, zumindest gedanklich. Ein Kampf zwischen den dreien konnte nicht gut enden, zumal Levy nicht naiv genug war zu glauben, dass ihre beiden Freunde gegen den Drachentöter bestehen konnten.

Deshalb stand sie hinter dem Baum, während Jet und Droy Gajeel konfrontierten, und versuchte vergeblich, den Konflikt noch abzuwenden. Dass dies misslang überraschte sie nicht sonderlich. Auch wenn Levy sich schwor, dass sie ihn akzeptieren würde, hatte der Körper sein eigenes Gedächtnis und dem konnte sie in ihrem schwachen Zustand selbst mit ihrem scharfen Verstand nichts entgegensetzen.

 

Durch die aufkommende Panik hindurch fühlte sie, dass irgendwas nicht richtig war. Levys Gedanken rasten, als sie ihren beiden besten Freunden zusah, wie sie Gajeel attackierten. Sie hatte seine Stärke nicht falsch eingeschätzt, das wusste sie. Dennoch griff er nicht an. Diese Erkenntnis war der erste Sonnenstrahl am Horizont, auch wenn Levy das noch nicht wirklich bewusst wahrnahm. Es war der erste Zweifel, der ihr von Angst verzerrtes Bild von dem Drachentöter erschütterte.

 

Laxus konnte und wollte sich bei dieser Angelegenheit nicht raushalten. Nicht für Levy, nicht für seine Gildenkameraden wollte er Vergeltung. Ihm ging es nur um sein Ansehen als Mitglied einer Gilde, die so offensichtlich zum Gespött gemacht wurde.

Es war nicht verwunderlich, dass er in den Kampf eingriff. Und dann passierte alles so unglaublich schnell. Der Blitz, Levys vor Entsetzen erstarrter Körper, unfähig dem auszuweichen – und Gajeel, der sich schützend vor sie stellte.

So schnell wie es geschah war es auch schon wieder vorbei. Keine Erklärungen, warum, weshalb, wieso er es getan hatte. Selbst Laxus hatte dies aus dem Konzept gebracht.

 

Und als Levys Körper sich von dem Schock erholt hatte, schien ihr Verstand wie vom Schlag getroffen an zu arbeiten. In Sekunden füllte sich ihr Kopf mit Fragen, mit möglichen Antworten, mit Vermutungen, mit Unsicherheiten und dem Wunsch, Gajeel würde sich umdrehen, sich erklären und die Verwirrung lösen, in die er sie innerhalb von Sekunden versetzt hatte.

Fassungslos starrte sie der wankenden Gestalt hinterher. Er hatte die Schläge eingesteckt, ohne Vergeltung zu üben. Was er nicht mit Worten fertig bringen konnte, hatte er durch Taten versucht zu erreichen. Eine Entschuldigung von ihm hätte ihm niemand geglaubt. Wie entschuldigt man sich auch für die Zerstörung einer Gilde und den bewussten Angriff auf mehrere Personen? Ein Angriff, der ihm Spaß bereitet hatte.

Also büßte er mit seinem Körper. Gajeel ließ die Gewalt über sich ergehen. Mehr noch als das, er beschützte Levy. Bewusst, unbewusst, mit Hintergedanken oder aus einem Impuls heraus – Levy hatte nicht die geringste Ahnung.

 

Doch der Zweifel, der vorher schon gekeimt war, blühte nun vollends auf. Und während sie dem verletzten Drachentöter hinterher sah – wegen ihr verletzt – spürte Levy, wie sich die Angst löste. Sie verschwand nicht von einem Augenblick zum nächsten, aber sie löste sich. Sie lüftete sich wie ein Schleier über der Welt und was Levy vorher noch Dunkel und unheimlich vorkam, wirkte auf einmal nicht mehr so bedrohlich.

Das Licht, eigentlich immer da gewesen und nur von ihrer Angst vertrieben, schien Levy wieder in sich aufzunehmen.


 


 

Stille


 

„Die größte Offenbarung ist die Stille.“
 

Laotse
 


 

~


 

Der Drache Acknologia flog hoch über der Insel Tenrō. Er war so riesig und dunkel, dass er sogar gegen die Sonne problemlos erkennbar war. Und seine tiefen Schreie röhrten betäubend über die Insel hinweg, als stünde er noch auf dem Boden. Wie ein Todesengel, schön und unsagbar gefährlich in seiner Vernichtungskraft, thronte er über der Insel.
 

Die Fairy Tail Magier starrten in den Himmel. Verzweiflung machte sich für Sekunden breit. Wie sollten sie ihn denn da oben erreichen? Bis auf Fried, Mirajane, Lisanna und die Exceed konnte keiner von ihnen fliegen. Und sie allein konnten dem Drachen unmöglich etwas antun.

Dann warf Acknologia seinen Kopf nach vorn, Magie sammelte sich vor seinem Maul und Gajeel erkannte sofort, was diese Anzeichen bedeuteten.

Es war eine Atemattacke. Furchteinflößend und machtvoll formte sie sich über ihnen. Es war kaum Zeit, einen klaren Gedanken zu fassen oder groß zu Handeln.
 

Sofort übernahm Erza die Zügel. Sie befahl allen Defensivmagie einzusetzen. Wenn sie schon untergehen mussten, dann mit einem Mut, welcher Fairy Tail würdig war.

Ideen links und rechts. Fried fürchtete, seine Runenbarriere würde nicht rechtzeitig fertig werden. Levy warf ein, dass es auch andere Magie zur Verteidigung gab. Dieser Gedanke wurde aufgegriffen.
 

Sie fassten sich alle an den Händen, bildeten einen großen Kreis, um ihre noch verbliebene Magie zu bündeln und auf Fried zu konzentrieren. Sie würden nicht aufgeben, sie würden nicht weichen. Sie wollten sich von dieser Naturgewalt nicht unterkriegen lassen. Sie waren Fairy Tail!
 

Die gesammelte magische Zerstörungskraft Acknologias raste auf sie herab. Der Boden erzitterte von dem Druck. Aufrecht stehend, die Augen in Erwartung der eigenen Vernichtung geschlossen nahm Fairy Tail die Herausforderung des Drachen entgegen.
 

Eine riesige Explosion folgte. Das Meer wurde aufgewühlt. Noch über Kilometer hinweg konnte man die Lichtsäule sehen. Die wenigen Menschen in der Umgebung, die die Katastrophe unmittelbar beobachten konnten, starrten mit offenen Mündern auf das Vernichtungswerk.
 

Als sich die Staubwolken im Himmel verflüchtigten, war die Insel vollständig verschwunden. Eine riesige Delle im Meer kündete von der Zerstörung durch den Drachen.

Und als wäre plötzlich ein Zauber gebrochen, schwappte von einer Sekunde auf die andere das Meer hinein, ebnete das Zeugnis von Acknologias Macht.

Das Brüllen in der Luft hatte aufgehört, die Tat war vollbracht.

An ihren rechten Platz zurückgekehrt, beruhigte sich auch die vorher stürmische See.
 

Und in dem Nachhall der sich klärenden Luft und des stumm daliegenden Meeres herrschte nur noch Stille.

Namen


 

"Nicht der Name bringt dem Manne Ehre oder Unehre,

sondern der Mann dem Namen."
 

Julius Langbehn (1851 - 1907), genannt der Rembrandtdeutsche, deutscher Schriftsteller und Kulturkritiker
 


 

~


 

Der Drache schnaubte, als er das kleine Bündel Mensch vor sich sah. Diese Kreaturen waren schon merkwürdig. Zwar teilte Igneel nicht die Verachtung vieler seiner Artgenossen für die Zweibeiner, das hieß jedoch nicht, dass er sie verstand.

Denn nun stand er hier vor den Überresten eines Lagers und starrte auf einen Fetzen Stoff, in dem sich ein kleiner Mensch befand. Die Umgebung war verwüstet worden und kein anderer Zweibeiner war zu sehen, auf Meilen zu hören oder zu riechen.

Keiner außer diesem Jüngling. Er überlegte kurz, wie das Menschenwort war… Belby, Basri… Baby.

Igneel starrte auf das Bündel mit den zappelnden Ärmchen und Beinchen hinab. Aus der verrutschten Decke sahen ihn große, schwarze Augen an.

‚Ein Baby’, dachte der Feuerdrache abschätzend.

Warum war es hier gelassen worden? Gab es niemanden mehr, der für es hätte sorgen können? Er sah wieder auf das verwüstete Lager. ‚Wohl eher nicht…’, resümierte er.

Es grollte tief in seiner Brust. Es reichte nicht, dass sich Drachen und Menschen gegenseitig bekämpften – sie taten es auch untereinander und brachten somit noch mehr Tod und Verderben. Seine düsteren Gedanken wurden von einem fröhlichen Gurgeln und Lachen unterbrochen. Das Baby hatte es mit seinen Zappeleien geschafft, sich vom Rücken auf den Bauch zu drehen und krabbelte nun vergnügt aus dem Deckengewirr heraus. Rosa Haarbüschel kamen zum Vorschein und ein putzmunteres Baby musterte sich zum Schrecken aller Kleintiere und Pflanzen.

Igneel beobachtete es eine Weile amüsiert. Das kleine Menschlein war aufgeweckt und lebhaft. Und der Drache spürte eine Veranlagung zur Magie. Sein Blick richtete sich für einige Momente auf den Horizont. Warum eigentlich auch nicht? Es war schon lange her, dass er die Gesellschaft von Menschen gesucht hatte.

Und mit der näher rückenden Verdammnis in wenigen Jahren war es nicht das schlechteste, einen Drachentöter auszubilden. Er hatte gehört, dass sogar Metallicana, der alte Unruhestifter, einen Menschenjungen aufgenommen hatte.

Wieder riss ihn ein Lachen aus den Überlegungen und er sah nach unten. Das Baby hatte es geschafft, zu einer seiner Krallen zu krabbeln und sich an dieser hochzustemmen. Mit Augen voller Unschuld sah es an der Wand vor sich hinauf, um in ungewissen Höhen den Kopf des Drachen zu erahnen.

Igneel verspürte eine Wärme in sich aufsteigen, die nichts mit seiner Feuermagie zu tun hatte.

‚So sei es denn.’ Er erwiderte den Blick seines neuen Sohnes. „Du brauchst einen Namen.“, raunte er. Eine Weile war er wieder in Gedanken versunken.

„Natsu…“

Ja, es war Sommer und der Kleine hatte den Weg zu ihm gefunden. Es war ein passender Name.

„Natsu… Drachentöter… Sohn des Igneel… Natsu Dragneel…“ Das hatte den richtigen Klang. Es war ein starker Name. Sein Sohn brauchte Stärke für die vor ihm liegende Zeit.

Igneel senkte den Kopf zum Boden und stupste mit seiner Schnauze sanft gegen die kleine Hand, die sich ihm entgegen streckte.

„Dein Name ist ab heute Natsu Dragneel. Und ich werde aus dir einen starken Drachentöter machen.“

‚Stark genug, um dich der Zukunft stellen zu können.’

Quietschendes Kinderlachen war seine Antwort.

Anfang und Ende


 

„Nichts in der Welt steht einzeln und irgendein Wirksames muß nicht als Ende, sondern als Anfang betrachtet werden.“
 

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann
 


 

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Es war beinahe unglaublich, dass der Baum so lange überdauert hatte. Schon vor vielen Jahren war er groß gewesen, hatte einen breiten, soliden Stamm und eine weit spannende Krone. Die Zeit hatte ihm nicht immer gut mitgespielt, wie der eine oder andere abgebrochene Ast bewies. Doch an diesen Stellen waren immer junge und gesunde Sprösslinge hervorgekommen und hatten das Blätterdach wieder geschlossen.

Levy stand in einiger Entfernung zu der Eiche und musterte sie aufmerksam. Auf ihren Stock gestützt, die getreue Büchertasche über die Schulter geschwungen sahen Passanten nur eine alte, teilweise gebeugte, kleine Frau.

Doch für Anwohner war sie Levy McGarden, letzte Überlebende der alten Fairy Tail Magiergilde und Begründerin der neuen.

Und obwohl sie ihr Amt als Gildenvorstand bereits an eine jüngere Generation abgegeben hatte, war sie noch immer hoch geachtet.

Sie war immerhin eine der wenigen, die damals gegen die Drachen gekämpft hatte und es überlebte. Und sie war es auch, die nach deren Verschwinden als erste in der zerstörten Stadt aufstand, die Leute zusammenrief und mit dem Wiederaufbau begann. Männer und Frauen, die sie aus der Zeit vor der Katastrophe gekannt hatten, meinten immer, in ihr würde der Geist von Fairy Tail weiterleben. Denn trotz der schmerzlichen Verluste, die sie - genau wie alle anderen Überlebenden – erfahren musste, gab sie nicht auf. Wenngleich ihr Lachen und ihre Freude niemals wieder die alte Glückseligkeit erreichen sollten.

Und genau dieser unbeugsame Wille war es, der die Menschen wieder hoffen ließ.

Stein für Stein erstand Magnolia erneut, genauso wie die anderen Städte und viele andere Magiergilden, die noch Überlende zählten.
 

Langsam ging die alte Frau den Weg hin zu dem Baum. Als sie ihn erreichte, legte sie eine von Jahren und Arbeit gezeichnete Hand auf dessen Rinde und begrüßte ihn im Geiste wie einen alten Freund. Sie sah nach oben, blinzelte kurz gegen die durch das Blätterdach einfallende Sonne. Levy suchte eine horizontale Reihe von Einkerbungen und lächelte wehmütig, als sie sie nach all den Jahren noch immer sehen konnte.

Hier war es – beinahe ein ganzes Leben zuvor – da sie von einem Mitglied einer feindlichen Gilde mit Eisenbeschlägen an den Baum gehangen wurde. Hier war es, da ihre gemeinsame Geschichte ihren Anfang gefunden hatte… und viel zu früh beendet wurde.

Sie lächelte noch immer, konnte aber die Träne nicht verhindern, die ob dieser Erinnerungen über ihre Wange wanderte.
 

Jeder einzelnen Bewegung bedacht ging die alte Frau langsam in die Hocke, drehte sich um, kam schließlich auf die starken Wurzeln gestützt und mit dem Rücken zum Stamm sitzend zur Ruhe. Sie holte ein dickes, selbstgeschriebenes Buch aus ihrer Tasche hervor und hielt es beinahe liebevoll in Händen, teils in ihrem Schoß, teils an ihre Brust gelehnt. Hier hatte Levy nach der Katastrophe die Geschichte von Fairy Tail – dem alten Fairy Tail – aufgeschrieben, aufdass die längst vergangenen Mitglieder, ihr Lachen, ihre Wut, ihr Mut, ihre Liebe und ihre Geschichten niemals in Vergessenheit geraten sollten.

Levy McGarden schloss die Augen und wandte ihr lächelndes Gesicht dem Himmel zu. Sonnenflecken tanzten auf ihren schneeweißen Haaren.
 

Sie hörte Schritte näher kommen. Langsam, doch mit einem bestimmten Ziel. Sie waren dumpf und schwer und das Gras raschelte lebhaft unter ihnen. Kurz vor Levy kamen sie zum Stehen.

„Oi, Bücherwurm.“

Die Stimme war tief, man konnte förmlich das Grinsen heraushören, und sie war so schmerzhaft vertraut, dass Levy wieder die Tränen kamen.

Sie öffnete die Augen. Vor ihr stand Gajeel Redfox, der einzige Mann, den sie jemals geliebt hatte. Sein Äußeres hatte sich seit dem Tag, an dem er gestorben war, nicht im Geringsten verändert.

„Hey…“, gab sie ihm mit kleiner, zitternder Stimme zurück und lächelte, wie sie es seit dem ersten Tag der Katastrophe nicht mehr vermocht hatte.
 

Gajeel streckte ihr die Hand entgegen.

„Ich bin hier, um dich abzuholen. Du hast dir ganz schön Zeit gelassen.“ Er lächelte anerkennend. „Aber du warst ja auch ziemlich beschäftigt.“

Levy ergriff seine Hand und stellte dabei erstaunt fest, dass ihre eigenen Finger wieder das Aussehen und die Kraft der Jugend zurück gewonnen hatten.

Er zog sie in einer Bewegung auf ihre Beine. Levy konnte nicht anders, als ihn zu umarmen. Es war einfach zu lange her, dass sie die Möglichkeit dazu hatte. Ihre Tränen rollten noch immer, doch sie wurden von einem Gefühl unaussprechlichen Glücks begleitet.
 

„Lass uns gehen. Die anderen warten alle auf dich.“

Seine tiefe Stimme setzte sie in Bewegung. Sie musste nicht zurückschauen um zu wissen, dass an dem Baum noch immer ihr alter Körper lehnte, die Augen geschlossen und ein glückliches Lächeln auf dem Gesicht, dem Himmel zugewandt.

Glas


 

„Im Glas der geleerten Schnapsflasche schneidet uns unser Spiegelbild hässliche Grimassen.“
 

Manfred Poisel (*1944), deutscher Werbetexter
 

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Die klare, bernsteinfarbene Flüssigkeit schwappte in dem Glas umher. Normalerweise hätte Gajeel aus der Flasche getrunken, aber Lilys Ordnungswahn schien langsam auf ihn abzufärben. Das hatte man davon, wenn man mit einem Exmilitär zusammen wohnte.

Und dass dieser gerade abwesend war kam Gajeel gerade gelegen. Er wusste, dass ihm sein Partner missbilligen würde, was er gerade tat.

Der Alkohol brannte in seiner Kehle und langsam fühlte er die Wärme und Taubheit, die sich in seinen Gliedern ausbreiteten.

Er stellte das leere Glas auf den niedrigen Stubentisch, lehnte sich beinahe mühsam zurück an die Lehne der alten, durchgesessenen Couch und beäugte die halbleere Flasche vor sich.

Vielleicht sollte er wirklich einfach aus der Flasche trinken. Das würde den Prozess der Betäubung auf jeden Fall beschleunigen.

Gajeel schloss die Augen und schnaubte durch die Nase. Eine für ihn unübliche Lethargie überfiel ihn.
 

Warum hatten sie auch ausgerechnet diese Mission annehmen müssen?

Sie war einfach genug gewesen. Jage einen Schwarzen Magier, verhafte ihn, kassiere Geld. Schnell und einfach.

Jedoch hatte der Drachentöter nicht damit gerechnet, dass es einer seiner alten Kollegen aus den Tagen von Phantom Lord sein würde. Nachdem er von vielen von ihnen auf die eine oder andere Weise gehört hatte, war er fast schon erleichtert gewesen, dass sie alle irgendwie einen neuen Platz für sich gefunden hatten.

Aber offensichtlich traf das nicht auf alle zu. Und dass gerade er es war, der einen von ihnen zur Strecke bringen musste…

Gajeel goss sich ein neues Glas ein und trank den Inhalt in einem Zug aus. Der Reiz brannte wohltuend in seinem Rachen bis hinunter in seine Eingeweide.

Wenn er dies oft genug wiederholte, dann vergaß er vielleicht irgendwann die Worte von dem Mistkerl, den Lily und er am Vortag zur Strecke gebracht hatten.
 

Wenn Gajeel die Augen schloss, sah er noch immer die lächelnde Fratze seines alten Gildenkollegen vor sich, wie er ihn verhöhnte, ihn an seine Vergangenheit bei Phantom Lord erinnerte, ihn nicht vergessen ließ, was er damals so erfolgreich getan hatte – andere zu verletzen.

Er konnte sich an den Spott erinnern, an die Frage, ob er denn ernsthaft daran glauben würde, nur weil er bei den Fairies war, dass alle seine Sünden vergeben wären – ob er tatsächlich annahm, er wäre ein auch nur halbwegs guter Mensch.

Gajeel hatte sich gezwungen, diese Worte während des Kampfes zu ignorieren. Schließlich war Ablenkung in Kämpfen wie diesem tödlich.

Doch schon auf dem Rückweg nach Magnolia hatte Lily ihn auf seine ungewöhnliche Schweigsamkeit angesprochen.

Natürlich hatte sein scharfsinniger Partner etwas gemerkt.
 

Das war auch der Grund, weshalb er es bis jetzt vermieden hatte, Levy zu begegnen. Sie durchschaute ihn noch schneller als der Exceed, clever wie sie war. Und Gajeel konnte ihr nicht in die Augen sehen, ohne an seine Gräueltaten denken zu müssen.

Der Spott hallte unaufhörlich in seinem Kopf und ließ trotz aller Bemühungen Gajeels den Zweifel aufkeimen.

Hatte er sich denn wirklich zum besseren verändert? Etwas zu wollen und etwas zu können waren immerhin zwei unterschiedliche Dinge. Vielleicht machte er sich auch nur etwas vor. Vielleicht konnte er sich niemals wirklich von seiner Schuld gegenüber all den zerstörten Leben reinwaschen, selbst wenn er jetzt versuchte, ein besserer Mensch zu sein. Es änderte nichts an dem Fakt, dass er Blut an seinen Händen hatte.

Seine Vergangenheit war verdorben, seine Gegenwart war ein einziger Kampf um Besserung und der Ausgang seiner Zukunft war ungewiss. Wie konnte jemand wie er auch nur ansatzweise hoffen einem Menschen wie Levy würdig zu sein.
 

Ihre Vergebung war schon Wunder genug. Eines, was er nicht verdiente.
 

Gajeel war wirklich froh, dass Lily nicht da war. So konnte er in aller Ruhe die Flasche leeren und eine zweite anfangen. Als auch diese leer war, schleppte er sich torkelnd ins Bett.

Nicht lange nachdem er das Bewusstsein verloren hatte, öffnete sich die Eingangstür. Leichte Fußtritte erklangen in der Wohnung.

Die Tür zu Gajeels Schlafzimmer ging langsam auf und im sanften Licht des Mondes, der durch die Fenster hinein schien, musterten kluge Augen, umrahmt von einem kurzen, blauen Haarschopf, den Mann im Bett.
 

Levy hatte Lily nach dessen Rückkehr in die Gilde ausgefragt als es klar war, dass mit dem Drachentöter etwas nicht stimmte.

Der Exceed wusste natürlich nicht, auf was der Schwarze Magier mit seinen Bemerkungen angespielt hatte, aber aus Gajeels Reaktionen darauf konnten sowohl er als auch Levy einige Schlüsse ziehen.

Letztere hatte die leeren Flaschen auf dem Tisch gesehen. Sie wusste, mit welchen Dämonen der Mann vor ihr kämpfte, wusste, dass sie ein Grund seiner Zerrissenheit war, obwohl sie lieber für sein Glück verantwortlich wäre.

Er zeigte keinerlei Reaktion, als sie seine Schuhe auszog und sich zu ihm legte. Mit ihren kleinen Armen umschlang sie soviel von ihm, wie sie vermochte. Sie würde ihn nicht gehen lassen, egal welche Dämonen ihn heimsuchten oder Albträume ihn plagten. Sie würde sie vertreiben, sie würde ihm Gründe geben, das Glas nur zum Feiern zu erheben.
 

Und irgendwann würden sie auf ihr gemeinsames Glück anstoßen. Levy würde dies sicherstellen, selbst wenn sie ihr ganzes Leben daran arbeiten müsste. Für sie gab es keine Alternative mehr – ebenso wenig wie für ihn. Auch wenn er dies jetzt, geblendet von seinen Unsicherheiten, noch nicht sehen konnte.

Schimmer


 

„Nur magisch Dunkel allerenden schafft göttlichen Schimmer, gestaltet Legenden.“
 

Heinrich Vierordt (1855 - 1935), Karlsruher Schriftsteller und Heimatdichter
 

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Mavis sah auf das große Steingebäude vor sich. Es war altmodisch, passte fast schon nicht mehr in dieses Jahrhundert und war gesäumt von Bauwerken, die es allesamt überragten. Und doch hatte es nichts von seinem Charme verloren. Die Gärten wurden noch immer gepflegt und das alte Gemäuer, nunmehr ein Museum, wurde gut in Schuss gehalten.

Fast täglich kamen Leute, um es zu besuchen, durch die Hallen zu schlendern und die Atmosphäre zu spüren, in der vor vielen, so unglaublich vielen Jahren die Helden von Fairy Tail wohnten und weilten.

Mavis lächelte.
 

Auch wenn sie selbst schon lange tot war, hing doch ein Teil ihrer selbst noch immer an dieser Welt, verfolgte noch immer die Wege derer, die nach ihr kamen und ihren Willen weiter trugen.

Mittlerweile waren die Nachkömmlinge und Schüler der glorreichen Generation um die Drachentöter in ein anderes Gebäude gezogen. Eines, was größer war und die Menge an Mitgliedern tragen konnte.

Doch das alte Gildenhaus, welches die Zeit von Makarov und seinen Schützlingen miterlebt hatte, wurde von allen nachfolgenden Generationen geehrt.

Schließlich waren es diese Magier und ihre Kameraden in anderen Gilden, die die Dunkelheit Zerefs endgültig gebannt hatten.
 

Über das kindlich lächelnde Gesicht Mavis’ huschte ein Schatten.

Zeref…

Er war die tragische Figur eines Dramas ohne Ende. Zeit, Leben, Tod und er selbst hatten ihn nicht stoppen, hatten seine Dunkelheit nicht im Zaum halten können. Es bedurfte der Anstrengung der alten Helden um ihn aus seinem Schicksal zu erlösen und ihm endlich den Frieden zu geben, den er sich so sehnlich wünschte.
 

Traurigkeit umfing Mavis.

Sie hatte ihn nicht vor seinem langen Leidensweg bewahren können. All ihre Macht, ihr scharfer Verstand und ihr Einfühlungsvermögen waren nicht genug gewesen, um diesen Mann vor sich selbst zu retten.

Umso stolzer war sie auf ihre Gildennachkommen, da sie dies vollbracht hatten.
 

Mavis lebte nicht mehr und was von ihr in der Welt der Sterblichen noch übrig war, war ein Schatten ihrer Selbst, ein Nachhall der Größe und Herrlichkeit der alten Tage, ein Gespenst, von reiner Neugier in der Existenz gehalten.

Vielleicht war es albern von ihr, so lange an der Welt der Sterblichen festzuhalten. Sie erinnerte sich an so viele Dinge und würde sie vermutlich niemandem mehr erzählen können – oder vielleicht doch im Leben, was danach kam. Wer wusste das schon? Vorläufig hatte sie noch etwas, was sie hier hielt.
 

Sie schwebte durch die Hallen des alten Gemäuers und spürte die Wärme in sich aufsteigen. Hier wurde niemand vergessen, nicht einmal Zeref. Hier waren sie auf alle Zeit unsterblich. Das Licht und der Glanz ihrer Tage, ihrer Hoffnungen, ihrer Überzeugungen war fast greifbar.

Deswegen kamen auch jetzt noch, so viele Jahre nach dem Ableben der letzten dieser Generation und ihrer Kindeskinder, Menschen zu dem Museum. Es spielte keine Rolle, ob sie Magier waren oder nicht.

Sie alle spürten es.

Diesen Schimmer, der die Zeit überdauert, der das Leben überlebt, der den Tod hinter sich zurück lässt.

Es war das Gefühl der Hoffnung, der Glaube an das Gute, die Freude über das Dasein und das Vertrauen auf die Menschen – alles vereint in der schimmernden Aura von Fairy Tail.

Und sie wurde weitergetragen von den neuen Generationen.

Das war es, was Mavis an diese Welt noch band.

Kinder


 

„Kinder sind kleine Menschen, Menschen sind große Kinder.“
 

Onorato Fava (1859-1938), italienischer Kinderbuchautor
 

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Levy stützte sich auf die Sofalehne und sah auf die andere Seite des Stubentisches. Pantherlily saß neben ihr auf der Lehne und spähte in dieselbe Richtung. Die beiden wechselten einen kurzen Blick und grinsten.
 

Vor ihnen baute sich auf dem Boden auf einer extra ausgelegten Spielmatte eine kleine Landschaft aus Bausteinen und Figuren auf.

Darauf saß ein kleines Kind. Ein Mädchen, um genau zu sein. Sie war gerade mal drei Jahre alt, aber es war klar, dass sie, was das Äußerliche anging, nach ihrer Mutter kommen sollte. Die einzige Ausnahme waren die Augen. Die waren blutrot, wie die ihres Vaters. Zusammen mit ihren blauen, wilden Haaren war das eine interessante Farbkombination.

Die Kleine saß auf besagter Spielmatte und reichte diverse Blöcke und Figuren an ihren Spielpartner weiter. Dieser verbaute sie zu einer kleinen Festung.

Und er machte seine Sache gut, egal wie sehr er später das Ganze leugnen würde.
 

Seine große Gestalt ragte weit über dem kleinen Mädchen auf, jedoch nahm er ihr Spielzeug mit einer Behutsamkeit entgegen, die man diesem Berg von Mann kaum zutrauen konnte.

Levy beobachtete dies alles still von ihrer Seite der Couch. Gajeel hatte sie und Lily noch nicht bemerkt, so sehr war er in das Spiel mit seiner Tochter vertieft. Sie redete mit ihm, die Ernsthaftigkeit in Person, und zeigte ihm genau, wo er was hinzuplatzieren hatte.
 

Es war ein absolut liebenswertes Bild. Selbst die Leute in der Gilde kannten diese Seite des Drachentöters nicht. Er zeigte ihnen nur den Papa Drachen, der sein kleines Mädchen von allen schlechten Einflüssen fernhielt und jedem den Kopf abzubeißen drohte, der ihr mit anderen als guten Intentionen zu nahe kam.

Aber diese ruhige Seite, das Verspielte und Behutsame… das zeigte er nur seiner Familie.
 

Levy fühlte die Wärme, die in ihr bei diesem Anblick aufstieg. Sie spürte, wie sie erneut diesem groben Drachentöter verfiel. Und er wusste nicht einmal, was für einen Anblick er ihr und Lily bot. Letzterer grinste nur vor sich hin.

Sein Partner hatte in der Zeit, in der er ihn kannte, eine erstaunliche Wandlung durchgemacht. Verschwunden war der allzeit grimmige Mann, der die Welt nur aus der Perspektive eines Kämpfers sah. Verschwunden auch seine grundlegend negative Einstellung, verschwunden sein Selbstzweifel.

Sie wurden ersetzt durch eine Liebe, die der Drachentöter selbst vermutlich für unmöglich gehalten hatte. Eine Liebe zu einem kleinen Bücherwurm, die sich in einer Hochzeit und nun in einem Kind manifestierte.

Lily war stolz auf Gajeel. Wie konnte er es auch nicht sein?
 

Dennoch musste er bei dem Anblick des großen Mannes mit wilder, schwarzer Mähne und gepierctem Gesicht lächeln, der da vor ihm auf der Spielmatte saß, mit Bausteinen spielte und mit seiner dreijährigen Tochter sprach.

Lily schwor sich, seine Kommentare für sich zu behalten. Er wollte sie sich für eine Mission aufheben, an der nur er und der Drachentöter teilnahmen. Ja, das war der beste Augenblick um den Drachentöter mit einem gewissen gutgemeintem Spott in der Stimme nach seiner neugefundenen Begeisterung für Kinderspielzeug auszufragen.
 

Von dem Publikum und dessen Gedanken bekam Gajeel nichts mit. Er war gerade konzentriert damit beschäftigt, auf den mittlerweile fünfstöckigen Bau des kleinen Blocksteinschlosses einen Turm zu bauen, der danach noch von einem Wetterhahn geziert werden sollte.

Er hatte in diesem Aufbau Nerven gelassen, die nur ein Vater bei der Wunscherfüllung seiner Tochter lassen konnte. Aber er musste zugeben, es machte ihm irgendwie Spaß…

Schreiben

„Denken und Schreiben, meine Wundsalbe. Schreiben und Denken, mein Lebenselixier.“
 

Alfred Selacher (*1945), Schweizer Lebenskünstler
 

~
 

Lucy starrte auf das Papier vor sich. Es war die Seite mit dem Schlusssatz, ihrer Widmung und Unterschrift.

Sie lehnte sich zurück und atmete tief durch, den Blick fest auf das Blatt Papier geheftet.

Sie hatte es geschafft. Das war es nun. Das war ihr erster vollständiger Roman.

Lucy spürte ein leichtes Zittern. Sie rieb sich die Arme, aber das Zittern kam nicht von Kälte. Ihr Herz klopfte.

In einer Stunde wollte Levy vorbei kommen und sich den Rest durchlesen. Danach würde sie das ganze Buch in einem Mal durcharbeiten und auf Fehler hin korrigieren. Bei Levys Tempo konnte dies nicht lange dauern.
 

Lucy stand vom Tisch auf, besorgte sich ein paar frische Sachen und ging ins Bad. Während das Wasser in die Badewanne lief war ihr Geist bar jedes Gedankens. Sie zitterte noch immer, ihr Herz schlug so stark, dass Lucy es fühlen konnte, wenn sie die Hand auf ihre Brust legte.

Sie hatte diesen Traum immer für unmöglich gehalten. Ihr Vater hatte nichts davon wissen wollen, hatte es sinnlosen Müßiggang genannt. Lucy fragte sich, was wohl ihre Mutter dazu gesagt hätte.

Sie lächelte. Layla hätte sie vermutlich ermutigt.
 

Das Wasser umfing sie wohlig warm, als sie in das nasse Gut glitt. Sofort fühlte Lucy, wie die Anspannung von ihr wich. Und natürlich war sie nervös. Es war ihr erstes Buch und bisher hatte nur Levy etwas davon gelesen. Aber jetzt sollte es veröffentlich werden. Den Vertrag hatte Lucy bereits unterzeichnet. Ihr neuer Verleger war davon begeistert gewesen, obwohl er nur Auszüge gelesen hatte.

Es war immer noch ein bisschen unwirklich, dennoch fühlte Lucy Glück wie kleine Seifenblasen in sich aufsteigen, wenn sie an die ganze Sache dachte.

Schließlich war das Schreiben neben Fairy Tail für sie das Wichtigste, was es gab. Es war ihr Kindheitstraum, ihre Leidenschaft.
 

Wenn sie schrieb, konnte Lucy von allem loslassen. Sie konnte ihre Probleme vergessen, die letzte schwere Mission oder eine bevorstehende, die Gefahr versprach. Es war immer, als würde sie einen Schalter in ihrem Kopf umlegen, wenn sie den Stift in die Hand nahm und mit dem Schreiben anfing. Alles andere wurde dann ausgeblendet.

So musste Levy sich fühlen, wenn sie ein Buch zu lesen begann.

Aber das war in Ordnung so. Mehr als in Ordnung sogar. Jeder brauchte seinen Ausgleich zum alltäglichen Wahnsinn, seine kleine Nische der Geborgenheit. Für Lucy war dies das Schreiben. Es war für sie Heimat und Triebfeder zugleich. Und das Ergebnis von monatelanger Arbeit lag nun komplettiert auf ihrem Schreibtisch und bald würde es in vervielfältigter Form in den Regalen der Bücherläden Magnolias stehen, vielleicht sogar darüber hinaus.
 

Lucy spürte ein Kribbeln und grinste. Die Nervosität verflog und übrig blieb Vorfreude.

Sie stieg aus der Wanne und trocknete sich ab. Bald würde Levy kommen und sich über das letzte Kapitel hermachen. Lucy konnte es kaum erwarten. Mit einer fröhlichen Melodie hüpfte sie in die Küche um für sich und Levy Tee und Kekse bereit zu stellen. Und einige Male huschte ihr Blick verstohlen hinüber zum Schreibtisch. Dann musste sie jedes Mal lächeln.

Unbegreiflich


 

„Du staunst, weil ein anderer etwas tut, was dir unbegreiflich ist?

Wer weiß, ob du nicht heute noch etwas tust, das dir selbst

unbegreiflich sein wird.“

 
 

Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin

 
 

~

 

Wenn man ein Magier war, noch dazu ein Drachentöter, dann war es eigentlich schon gesetzt, dass das eigene Leben niemals in Bahnen verlaufen würde, die viele andere Menschen als ‚normal’ bezeichnen würden.

 

Gajeel hatte dies in dem Moment verstanden, da sein Vater von einem Tag auf den anderen verschwunden war und er sich allein in die Welt begeben musste. Dort hatte er gesehen, was für andere normal war. Keiner war so wie er.

Und viele von ihnen begegneten ihm feindlich. Das war okay, schließlich wollte er keine Freundschaften schließen, keine Bande mehr haben. Das hatte er mit Metallicanas Verschwinden abgelegt.

 

Und in einer Welt ohne Bande zählt nur das Recht des Stärkeren. Das war in Ordnung. Das verstand Gajeel. Danach lebte er.

Deshalb waren für ihn die Aufgaben in Phantom Lord auch keine moralische Herausforderung, denn er hatte keine Moral.

Zumindest hatte er das geglaubt. Aber wie so vieles im Umfeld von Fairy Tail verwüsteten sie auch sein Leben und seine Ordnung. Sie nahmen ihm sein zu Hause. Zugegeben, er hatte nie wirklich eine Verbindung zu Phantom Lord verspürt, nicht so wie zu einem treulosen Drachen aus seiner Vergangenheit, aber es war seine Obdach und ein paar von den Leuten waren ganz okay.

All das war plötzlich weg. Er hatte dazu beigetragen. Er war wieder allein und kein Drache war da, auf den er die Schuld hätte schieben können.

 

Als Makarov zu ihm kam, konnte Gajeel das nicht fassen. Er hatte die Gilde des alten Mannes zerstört, seine Kinder verletzt und eine von ihnen entführt. Er hatte einen Krieg mit ihm angezettelt, und nun kam dieser alte, kleine und gebrechlich wirkende Mann und plauschte mit ihm, als würden sie irgendwo an einer Theke hocken und ein Bier zusammen trinken. Die Welt musste Kopf stehen, oder Gajeel war verrückt geworden. Vielleicht hatte ihm der verdammte Salamander auch kräftiger auf den Schädel gehauen, als er vermutet hatte. Nicht dass er ihm wirklich hatte schaden können, aber trotzdem…

Alles war plausibler als dass Makarov tatsächlich vor ihm stand und mit dem Drachentöter über dessen Zukunftspläne diskutierte.

 

Gajeel war verwirrt und unsicher. Makarov verhielt sich nicht so, wie Gajeel es vermutet, wie er es in seinen langen Jahren auf der Straße gelernt hatte. Nichts ergab einen Sinn.

Und dann wurde ihm eine Hand entgegen gestreckt. Angeboten von dem Mann, der noch ein paar Stunden vorher sein Feind gewesen war.

Keine Absolution, keine Vergebung, kein Versprechen auf eine bessere Zukunft. Aber ein neues Heim und die Chance, etwas für sich aufzubauen, das wurde ihm geboten. Hätte Gajeel in jenem Moment nicht gesessen, dann wäre er vermutlich auf seinem Hintern gelandet.

Eine für ihn beschämende Schwäche überfiel den Drachentöter. Die Verwirrung ließ seinen Kopf schwirren, nichts ergab einen Sinn. Es war ein Akt des Wahnsinns, ein Verwüsten heiliger Ordnung, das Rütteln an einem Weltbild, das Gajeel doch so vertraut gewesen war.

Er fühlte wie er zitterte, doch Makarov schien davon nichts zu bemerken. Er schaute ihn nur erwartungsvoll und so verdammt ehrlich an, dass Gajeel fast übel vor Scham wurde.

Sein Magen schien sich umzudrehen. Die Kraft verließ ihn.

 

Und mit ihrem Verschwinden fielen seine ganzen sorgfältig aufgebauten Mauern, die er für so unantastbar gehalten hatte. Wie in Trance nahm Gajeel wahr, wie sich sein Arm hob.

 

Und dann ergriff er Makarovs Hand.

Die Welt stand Kopf.

Berührung


 

„Liebe ist Berührung – innerlich wie äußerlich.“


 

 


 

Irina Rauthmann (*1958), deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin

 

~

 

Es war ruhig im Raum. Lily starrte auf das gleichmäßige Heben und Senken von Gajeels Brust. Der Anblick hatte etwas Beruhigendes an sich, auch wenn er seit seiner Einlieferung noch nicht wieder bei Bewusstsein gewesen war.

 

Der Exceed hatte keinen Zweifel daran, dass sich der robuste Drachentöter wieder fangen würde. Er wünschte sich nur, dass auch die junge Frau, die Lily nun schon seit einigen Stunden umklammert hielt, diese Zuversicht teilen würde.

Levys Verletzungen waren nicht sonderlich schwer gewesen, dafür hatte Gajeel sich eingesetzt. Doch die Sorge fraß an ihr.

Deswegen hatte sie bei dem schwarzen Exceed Halt gesucht, nachdem Wendy und Porliusca Gajeel versorgt hatten.

 

Momentan schlief sie und Lily war froh darüber. Lange hatte sie sich gegen die Müdigkeit gewehrt, aber der Kampf war auch für sie schwer gewesen. Schließlich musste sie der Erschöpfung nachgeben.

Lily sah wieder zu Gajeel. Dieser hatte die Augen gerade geöffnet und schaute zu ihnen herüber. Der Exceed musste grinsen. Sein Partner war halt ein verdammter Sturkopf.

 

„Hey! Bist auch endlich wieder da?“, neckte Lily.

Gajeel grinste ihm schwach entgegen. Das verflog jedoch schnell wieder, als seine Augen zum Gesicht der jungen Skriptmagierin wanderten.

Lily verstand. „Sie war sehr besorgt. Erschöpft, aber ansonsten geht es ihr gut.“

Sein Partner sagte nichts.

Lily fand sich wieder einmal in seinem Glauben bestätigt, dass die beiden Narren waren. Wenn sie nicht bald über ihren Schatten springen würden, musste Lily sie in einen Raum sperren, bis sie dieses von Spannung geprägte Verhältnis unsicherer Erwartung endlich geklärt hatten.

Seine geistige Gesundheit verlangte dies von ihm.

 

Er rüttelte sanft an Levys Arm.

Diese wachte prompt auf und ihr Blick flog sofort zum Drachentöter hinüber. Lily, noch immer in Levys Armen, fühlte ihre Anspannung verschwinden. Sie löste ihre Umarmung und ging zu Gajeels Bett hinüber.

Lily nutzte diese Gelegenheit, sich aus dem Raum zu stehlen, während Levy auf der Bettkante Platz nahm. Gajeel hörte die Tür ins Schloss fallen. Er wusste nicht, ob er sich verraten oder dankbar fühlen sollte.

 

„Mach so etwas nie wieder.“ Levys Stimme war ruhig und gefasst, aber Gajeel wusste es besser.

„Ich werde tun, was ich muss um dich zu beschützen.“ Er gab ihr nicht nach. Nicht in diesem Punkt.

„Ich brauche keinen Schutz. Ich bin stark genug.“ Es war ein altes Argument, eine alte Diskussion.

Gajeel konnte sie verstehen. Sie war temperamentvoll und unabhängig. Sie wollte anderen zeigen, dass sie auf sie zählen konnten. Er wusste dies alles. Aber Levy musste auch verstehen, dass er nicht anders konnte und dass er ihr hier nicht nachgeben würde.

Ihr Blick verriet eine Unnachgiebigkeit, die jedem Drachentöter Ehre gemacht hätte. Und Gajeel war müde, sein Körper schmerzte. Langsam hob er die Hand und legte sie an ihre Wange. Ihr strenger Blick flackerte zunächst kurz, dann schloss sie die Augen und bedeckte seine Hand mit der ihren.

Er fühlte, wie sie leicht zitterte.

 

„Du brauchst mir nicht zu erzählen, dass du stark bist. Ich weiß das besser als jeder andere…“ Eine Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel. Sie ignorierten sie beide.

Es war nicht ihre Schwäche, die ihn antrieb sie zu beschützen, sondern seine.

Er ließ dies alles unausgesprochen, doch er hatte das Gefühl, dass sie das bereits wusste.

 

Einige Minuten schwiegen beide, gefangen in dem Moment und dankbar dafür, dass sie allein waren. Gajeel wartete auf Levys Reaktion und genoss den seltenen Körperkontakt. Viel zu oft wünschte er sich diesen zu haben und ebenso oft versagte er sich ihn selbst.

Levy hatte Mühe, sich wieder zu fangen. Sie wollte ihm so viel sagen, wollte ihm vorwerfen, wie sehr er sie in Panik versetzt hatte, als er blutüberströmt vor ihr zusammenbrach nachdem er jeden Schlag, der für sie bestimmt gewesen war, auf sich gezogen hatte. Sie wollte ihm sagen, wie die Angst um ihn sie beinahe um den Verstand gebracht hatte.

Trotz ihrer Eloquenz wusste sie nicht, wie sie ihm das alles begreiflich machen konnte.

 

Daher öffnete sie nur die Augen, sah ihn ernst an und ein liebevoll ausgesprochenes ‚Idiot’ erreichte seine empfindlichen Ohren.

Sie lächelte nicht und er sah sie mit einer Ernsthaftigkeit an, die ihm so leicht keiner zugetraut hätte.

Dann zog er sie langsam zu sich und hielt so lange Blickkontakt, bis sich ihre Lippen berührten.

Feier


 

„Man muß die Feste feiern, wie sie fallen.“

 

Deutsches Sprichwort

Quelle: Stammt ursprünglich aus H. Salingrés Berliner Posse »Graupenmüller« von 1870

 

~

 

Man musste sich nicht im Gildenhaus von Fairy Tail aufhalten, um zu wissen, dass dort gerade wieder einmal eine wilde Party gefeiert wurde. Die Bewohner Magnolias, die in der unmittelbaren Umgebung – und in einigen besonders lautstärkeempfindlichen Fällen auch weiter weg – wohnten, hatten es sich zur Angewohnheit gemacht, Nächte wie diese mit Watte in den Ohren durchzuschlafen oder spontan ein Familienmitglied oder Freunde zu besuchen, die etwas weiter weg wohnten.

 

Viele der Nachbarn nahmen den Magiern ihre Ausschweifungen nicht sonderlich übel, solange das eigene Haus davon unbehelligt blieb und man ab und an ein Freibier bekam.

Und es war ja nicht immer Feuerwerk, Trompetenchor und Donnerschlag, aber es kam doch recht häufig vor.

Sollte jemand von außerhalb mal in den Genuss kommen, das Spektakel einer richtig wilden Party von Fairy Tail auch nur von weitem zu sehen, so würde er vermutlich den nächst besten Passanten greifen und ihn fragen, ob dies tatsächlich normal und erlaubt sei.

 

Und wenn dieser Fremdling – verwirrt durch ein „Ja.“ auf seine beiden Fragen erfahren wollen würde, wie man so etwas als Nachbar dulden könne, dann würde er vielleicht folgende Antwort bekommen:

„Es ist ja nicht so, dass wir etwas dagegen unternehmen könnten. Und was ist daran nicht zu mögen? Sie lachen, sie singen, oftmals tanzen sie auf der Straße und spendieren den Leuten hier Freigetränke. Hab ich schon erwähnt, dass sie viel lachen? Ich meine richtig viel. Wenn man diese Lebenslust am Abend hört, dazu ihr singen und tanzen, dann hat man selbst nach einem langen, arbeitsreichen Tag gute Laune!“

 

Dem würden dann viele Nachbarn zustimmen, auch wenn es nicht immer alles in Harmonie geschah.

Und doch stimmten nicht wenige von ihnen selbst ein Liedchen an, wenn sie die wohlvertrauten Klänge von Gelachter, Gesang, einer ordentlichen Prügelei und allgemeinem Chaos vernahmen.

Mitte


 

„Exzentriker haben ihre Mitte außerhalb der Mitte ihrer Mitmenschen gefunden.“

Prof. Querulix (Pseudonym) (*1946), deutscher Aphoristiker und Satiriker

~
 

Er konnte sich über den Platz nicht beklagen.

So hoch oben über der Arena zu sitzen und alles bis ins kleinste Detail sehen zu können, das hatte schon was für sich. Und wenn man bedachte, dass er dafür nur ab und an einen Kommentar fallen lassen musste, dann war das schon kein schlechter Tausch.
 

Yajima schaute hinunter in die Arena. Gerade eben hatte Titania eine Herausforderung an die Kampfarena des Pandemonium gestellt. Sie beanspruchte alle 100 Gegner für sich allein.

Innerlich musste der alte Mann grinsen, obwohl er wohl genau so geschockt war wie alle anderen. Geschockt, aber nicht wirklich überrascht. Fairy Tail war schließlich keine Gilde, die irgendetwas klein anfing. Groß, laut, überzogen, waghalsig und zuversichtlich. Das war der Stoff, aus dem sie gemacht waren und dass hatte auch eine sieben Jahre lange Zeitlücke nicht verändert.
 

Jetzt natürlich hatten sie Konkurrenz. Abwesenheit schafft Lücken und wo die sind, gibt es immer welche, die begierig darauf sind, sie zu füllen.

Ja, die sieben Jahre haben einige hervorragende Magier hervorgebracht. Nicht alle davon waren bei Sabertooth. Die anderen Gilden hatten ebenso ihre Helden zu bieten. Und sie alle hatten sich hier versammelt, beim Daimatou Enbu.
 

Die Zuschauer hatten in den vergangenen Tagen Unglaubliches gesehen. Yajima, als ehemaliger aktiver Magier in einer großen Gilde, hatte natürlich auch seine Geschichten zu erzählen. Nicht umsonst war er einmal Ratsmitglied im magischen Konzil gewesen.

Doch diese neue Generation, die zurückgekehrten Fairy Tail Mitglieder mit eingeschlossen, hatte durchaus etwas für sich.

Und wenn er die Reaktionen des Publikums, welches fassungslos die Kampfdarbietung der jungen Erza Scarlet mitverfolgte, richtig deuten konnte, dann war die Entwicklung des diesjährigen Turniers garantiert ein Ereignis, was noch lange in den Köpfen der Zuschauer bleiben würde.

Er konnte ja auch verstehen, dass es für die Menschen ohne magische Begabung fast schon fantastisch sein musste, dies hier mit anzusehen. Auch für Magier war das, was die Teilnehmer des Turniers zu bieten hatten, Spitzenklasse der Zunft. Das Unterschied sie vom Rest.

Denn keiner, der hier antrat, ging halbherzig an die Sache heran. Es war mehr als nur der Ruf der Gilde, der hier auf dem Spiel stand. Es war die eigene Entschlossenheit, sich dem Kampf zu stellen. Es war die Herausforderung des Unbekannten. Und egal, wer am Ende gewinnen würde, allein die Teilnahme am Turnier verriet ein gewisses Maß an Mut.
 

Sie alle waren außergewöhnlich, jeder auf seine Art und Weise, wild und exotisch, exzentrisch und unheimlich. Das machte sie so interessant für all jene, die auf den Rängen saßen und sich vor Begeisterung die Seele aus dem Leib schrien.

Denn sie waren die Magier des Daimatou Enbu, die Hoffnungsträger der Magie einer neuen Generation.

Natur


 

„Kunst ist konzentrierte Natur.“

Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor

~
 

Reedus ließ den Pinsel über die Leinwand wandern. Zwischendurch sah er immer mal wieder kurz auf, die Augenbrauen in Konzentration zusammengekniffen.

Sein Bildobjekt hielt nicht still, doch das störte den passionierten Maler nicht. Er konnte mit allem arbeiten, ob still sitzend oder nicht.
 

Momentan saß er in einem Park, eine große Leinwand vor sich, und portraitierte seine Gildenkollegen bei einem Picknick.

Es war Macaos Idee gewesen. Nachdem die Fairy Tail Mitglieder aus ihrer sieben Jahre langen Zeitblase entkommen waren, hielt er ein neues Kennenlernen und eine Feier für angebracht. Und der Tag hatte es angeboten, dass sie das ganze im Freien veranstalten konnten.

Also organisierten sie kurzerhand eine Art Picknick. Kinana und Mirajane hatten in Windeseile für die Verpflegung gesorgt und Makarov und Erza scheuchten den Rest der Gilde, Decken, Gläser, Besteck, Teller und Schüsseln, Stühle und Tische in den nahe gelegenen Park zu bringen und dort aufzubauen.

Niemand wagte es, diesen zweien Widerstand zu leisten.
 

Darum fanden sich nun alle hier. Sie lachten, sie aßen, einige sangen miteinander, nur vom Alkohol wurde noch nicht soviel ausgeschenkt, sehr zu Canas Missfallen.

Reedus hatte es sich etwas abseits bequem gemacht. Von seiner Position aus hatte er so ziemlich alle Mitglieder im Blick, sofern sie nur ein paar Minuten still saßen – im Falle von Natsu gestaltete sich dies ein bisschen schwierig, bis Lucy mit Blick auf Reedus einschritt und ihn für etwa zehn Minuten zum Essen an den Tisch bringen konnte.
 

Während der Maler seinen Händen freien Lauf ließ, wanderten dessen Gedanken.

Es waren lange sieben Jahre gewesen. Egal, wie hart und ausdauernd, schmerzerfüllt und anstrengend die Aufträge in der Vergangenheit für ihn und andere gewesen waren, diese letzten Jahre hatten das alles in den Schatten gestellt.

Nicht die körperliche Anstrengung einer kleiner gewordenen Gilde hatte an ihnen gezehrt, nicht so sehr der Spott im Daimatou Enbu, der jedes Jahr zunahm. Es war die Ungewissheit, was mit ihren Freunden passiert war. Es war eine Verzweiflung, die einen kraftlos werden ließ. Es war das Bedauern darüber, einfach nicht mehr tun zu können als zu warten.
 

Und nun waren sie alle wieder da. All ihre Freunde – die Familie war wieder komplett. Reedus stiegen Tränen in die Augen bei diesen Gedanken. Er fokussierte seinen Blick auf die Leinwand, nahm wahr, wie das Bild langsam eine Gesamtform annahm.

Da sah man Gesichter voller Lachen, Zuversicht, Freude. Das Leben auf einer Leinwand, direkt übernommen von dem Geschehen vor sich.

Als er sie betrachtete, da wusste Reedus, dass es kein Traum war. Es war die Wirklichkeit, fast schon zu schön, um wahr zu sein. Doch sie war da.

Noch nie in seinem Leben hatte er so ein Glücksgefühl empfunden wie beim Betrachten des noch unfertigen Bildes.

Farbe


 

„Wo immer du hingehst, hat der Himmel dieselbe Farbe.“

Aus Persien

~
 

König Jellal verabschiedete den letzten seiner Gäste. Es war ein formeller Empfang gewesen und viele wichtige Persönlichkeiten hatten ihn in seinem Amt bestätigt.

Nun, in der gnädigen Einsamkeit der Nacht und seinen Räumlichkeiten, konnte er sich der Erschöpfung hingeben, die er als Herrscher nicht zeigen durfte.
 

Mit einem dumpfen Geräusch plumpste er in einen gemütlichen Sesselstuhl nahe dem Balkon und seufzte hingebungsvoll.

Es waren erst ein paar Tage vergangen, seit die Erdland Magier und sämtliche Magie aus Edolas verschwunden waren, aber gefühlt waren es für ihn Jahre. So viel war in so kurzer Zeit geschehen. Sein neuer Hofstaat machte es ihm auch nicht gerade einfach.

So sehr er ihre Fähigkeiten im Kampf und als Soldat schätzte, Erza Knightwalker war eine unglaublich sture Frau.

Sie war eine der wenigen Personen, die ihn ständig in Frage stellten. Jellal hatte das Gefühl gehabt, dass er sich weniger vor den Vertretern der anderen Länder als neues Staatsoberhaupt beweisen musste als vor ihr – so fordernd war sie.
 

Aber irgendwie schien am Ende doch alles ihren – wenn auch zögerlichen – Zuspruch zu erhalten. König Jellal grinste bitter in die Nacht hinein. Vielleicht sollte er ihr gleich einen Antrag machen und es hinter sich bringen. Dann war sie wenigstens Königin und musste die Bürde mit ihm teilen, anstatt ihn nur in seiner Pflichtausführung kritisieren zu können.
 

Er öffnete erschöpft die Augen und sah hinaus in den Mondlichterhellten Sternenhimmel. Ihn überkam das Gefühl der Vertrautheit bei seinem Anblick. Egal in welcher der beiden Welten er war, der Sternenhimmel sah immer gleich aus. Es war ein tröstlicher Gedanke.

Denn obwohl er in Erdland im Exil gelebt hatte, so hatte er dort doch mit Fairy Tail eine gewisse Heimat gefunden. Seine Gedanken galten immer Edolas, dennoch musste er sich eingestehen, dass dieser wilde Haufen vor Zuversicht strotzender Magier seine Zuneigung gewonnen hatte. In einem anderen Leben wäre er gern ein richtiges Mitglied geworden, hätte gern mit ihnen abends in der Gildenhalle gesessen, den Geschichten gelauscht und vielleicht die eine oder andere Prügelei mitgemacht.

Es musste ein wunderbares Leben sein.
 

Jellal wusste jedoch, dass es niemals seins sein würde. Das war auch der Grund gewesen, weshalb er immer nur eine Randerscheinung in der Gilde geblieben ist. Aber das war in Ordnung so. Fairy Tail war seine Gastfamilie gewesen, seine wahre Heimat war hier.

Und doch fühlte er bei der Betrachtung des Nachthimmels diesen Trost, dass, egal wie schwierig es in der Zukunft noch werden würde, egal was für Hindernisse er noch zu überwinden hatte, es da draußen eine Gilde voll verrückter Magier gab, die jeden Tag mit einem herausfordernden Lachen begrüßten und sich mit nicht weniger als Sieg zufrieden gaben – und er war einer von ihnen.

Glück


 

„Glück ist, wenn jemand an dein Glück denkt.“

Pavel Kosorin (*1964), tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker

~
 

Sie hielt ihm das Tablett mit selbst gebackenem Brot entgegen und Gray spürte zu seinem Missfallen, wie ihm der Magen knurrte.

Verräter, schimpfte er ihn. Aber das Brot sah gut aus und roch verführerisch…

Er sah in Juvias hoffnungsvolles Gesicht. Nicht zum ersten Mal erstaunte ihn dabei die Wandlung von dem einstmals so schüchternen Mädchen zu dieser nun vor Freude strahlenden jungen Frau. Wenn sie nur nicht so anhänglich wäre… obwohl… Gray musste zugeben, dass es sich schon besserte.
 

Elfman entschied, dass auch er Hunger verspürte und wie ein Grobian, der er war, bediente er sich einfach bei seinem – Grays – Brot. Unwillen machte sich breit, und das nicht nur, weil Juvia ebenso bestürzt darüber war. Elfman hatte Evergreen, entschied Gray. Juvias Brot war nicht für ihn gedacht…
 

Fast schon in Trance griff der Eismagier nach dem nächstgelegenen Brot, biss hinein und begann zu kauen. Ihm kam der flüchtige Gedanke, dass er Juvia damit wohl geradewegs in die Hände spielte, doch irgendwie konnte er nicht so recht die frühere dafür reservierte Empörung aufbringen und sich darüber aufregen. Immerhin hatte sie sich Mühe gegeben und es war nur für ihn gewesen. Wie so vieles, was sie tat, für ihn war. Selbst dieses spezielle Lächeln, das sie jetzt auf dem Gesicht strahlen ließ, war nur für ihn gedacht.
 

Eigentlich war es gar nicht so schlimm, entschied Gray. Er hatte hier eine Frau, die vielleicht ein bisschen anhänglich war, aber immer um sein Wohl und auf sein Glück bedacht war. Auf jeden Fall aber hatte er in ihr eine treue Freundin und das, so wusste er, war ihm unermesslich viel wert – ja, es machte ihn sogar ein bisschen glücklich.

Zeit


 

"Verschwende keine Zeit damit, verschwendeter Zeit nachzutrauern."

Elbert G. Hubbard (1859 - 1915 (auf der Lusitania)), US-amerikanischer Essayist

~
 

Die Sonne ging unter, als Makarov auf dem Dach des zerfallenen Gebäudes Platz nahm, welches ihr neues Gildenhaus war. Er kreuzte die Beine im Schneidersitz und holte eine Pfeife aus den Untiefen seiner Kleidung hervor. Während er sie langsam und bedächtig stopfte, ließ er die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren.
 

Sie waren eigentlich seinerzeit aufgebrochen, um einen neuen S-Klasse Magier zu küren. Und nun das… sieben verlorene Jahre.

Es war keine leichte Kost, die die Gilde verdauen musste. Besonders hatten den Meister die gealterten Gesichter der noch verbliebenen Mitglieder getroffen. Sie waren nicht nur von den Jahren gezeichnet, die ins Land gegangen waren, sondern auch von den Sorgen. Wie schwer es für sie all die Zeit gewesen sein musste…

Makarov hielt kurz inne und senkte den Kopf, die Augen geschlossen. Er fühlte den Schmerz in seiner Brust bei dem Gedanken an seine Kinder, die zurückgeblieben waren. Sieben Jahre in Ungewissheit…
 

Ein Streichholz zischte, eine kleine Flamme loderte und der alte Mann paffte an seiner Pfeife, bis der Tabak Feuer fing. Er blies probeweise ein paar Rauchringe in die Luft und ließ dann seinen Blick über die Häuser vor sich streifen.

Es hatte sich wirklich viel verändert. Die Mitglieder der anderen Gilden hatten ihn über die wichtigsten Ereignisse in Kenntnis gesetzt und auch seine eigenen Leute hatten kurz erzählt, was passiert war.

Die finanzielle Notlage der Gilde war ein wichtiges Thema, aber keins, was nicht bereinigt werden könnte.

Viel schlimmer war der Verlust des öffentlichen Ansehens und der Schmerz seiner Kinder.

Makarov überlegte, was er dagegen unternehmen konnte.

Sie waren nun wieder da und fanden sich in einer völlig anderen Situation wieder, als sie es vorher gewohnt waren. Fairy Tail hatte viel von seiner Macht verloren, viel von seinem Einfluss. Dieses Turnier, von dem er gehört hatte, war eine Möglichkeit, die Gilde wieder auf die Beine zu bringen. Jetzt nicht den Mut zu verlieren und nicht aufzugeben, das war wichtig.
 

Makarov blies wieder einen Rauchring in die Luft und während er dabei zusah, wie er sich verflüchtigte, bildete sich ein kleines Lächeln auf dem alten Gesicht.

Sie waren Fairy Tail. Sie gaben nicht auf. Jedweder Schmerz wurde gemeinsam getragen.

Ihre Freunde, die zurückgeblieben waren, hatten sieben Jahre lang ausgeharrt und um das Überleben der Gilde gekämpft.

Nun war es für die Zurückgekehrten an der Zeit, sich zu beweisen.

Und das würden sie tun. Mit aller Kraft, die sie aufbringen konnten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Bedeutung des Namen Natsu: unisex; im Sommer geboren Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (13)

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Von:  Mimiteh
2013-11-30T17:02:48+00:00 30.11.2013 18:02
Jaaa... das wär' wohl die Reaktion eines Fremdlings. Hä? Ist das erlaubt?
Naja, wir können ja nix dagegen tun. Außerdem, diese Lebensfreude! Diese Freigetränke!
Ich lach' mich schlapp.
Eine SEHR kurze Geschichte, aber wie immer auf den Punkt gebracht^^ Und das Zitat oben passt wie die Faust aufs Auge <- und mein Spruch da gerade wohl sehr gut zu einer Party bei Fairy Tail, oder?
Antwort von:  Yalene
30.11.2013 20:36
Jep. xD Kein Tag ohne ein paar Hiebe und keine Party ohne eine ordentliche Prügelei!
Von:  fahnm
2013-11-30T01:45:28+00:00 30.11.2013 02:45
Tolles Kapi^^
Antwort von:  Yalene
30.11.2013 09:17
Danke schön! ^.^
Von:  Mimiteh
2013-11-23T19:56:41+00:00 23.11.2013 20:56
Seine geistige Gesundheit verlangte das von ihm, ich lach' mich tot. Aaarmes Lily^^
Aber die Szene war unheimlich niedlich, vollkommen IC und trotzdem sehr innovativ. Man könnte sich wirklich vorstellen, dass die beiden genau so zusammenfinden - die beiden Sturköpfe xD
Antwort von:  Yalene
23.11.2013 23:33
Ja, aber bis Trollshima auch nur in die Nähe von so einer Szene kommt, vergehen bestimmt noch Jahre. Wenn ich mir so anschaue, was andere Fanfictionautoren schreiben, dann bin ich nicht die Einzige, die damit ein Problem hat. xD Gajevy Stories in Massen!
Und Lily kann einem wirklich leid tun. Immerhin muss er sich das Trauerspiel mit den beiden tagein, tagaus anschauen. Würde mich nicht wundern, wenn er irgendwann einfach die Geduld verliert, in seine große Form überwechselt, die Köpfe der beiden aneinander presst und sagt "Jetzt küsst euch endlich!". Ich würde so lachen, wenn das im Manga vorkommen sollte.
Antwort von:  Mimiteh
24.11.2013 12:57
Oh ja, die Geschichte wäre ebenso entnervt wie witzig - und der Sache vermutlich nicht ganz zuträglich. Das wäre dann sich der einzige Kuss und Lily würde auch noch eine auf den Deckel kriegen. Du hast Recht, ich sollte die Ironie seinlassen, wenn ich ihn bedaure.
Wenn es den jemals im Original vorkommt, auch da magst du Recht haben. Man hat ja an Erzae und Gerard und der Szene am Strand (bzw, vorher, vor dem Sturz: auf der Klippe) gesehen, dass romantische Szenen, die uns und das Pairing tatsächlich mal einen Schritt weiterbringen würden, nicht unbedingt erwünscht sind - vom Autor.
Von:  Mimiteh
2013-11-23T02:13:12+00:00 23.11.2013 03:13
Whow. An einigen Stellen deiner Kurzepisoden bin ich sprachlos, an anderen lache ich mich halb tot. Du hast es wirklich verstanden, die Charaktäre einzufangen und sie doch nach den teilweise doch sehr unterschiedlichen Handlungssträngen zu verdrehen. Und diese Stimmungen, die du dabei eingefangen und dem Leser übermittelt hast... wunderbar. Ich bin wirklich überwältigt. Das muss man erstmal können, in so kurzen Stückchen so viel rüberzubringen. Whow!
Antwort von:  Yalene
23.11.2013 10:46
Es freut mich, dass sie dir gefallen. =)
Und ja, das ist der Zauber von Kurzgeschichten. In wenigen Worten einfangen, was die Essenz einer Szene ist.
Antwort von:  Mimiteh
23.11.2013 10:49
... und das ist eine Kunst für sich. Du weißt jedenfalls, was du tust!
Von:  NatsuNoSora
2013-10-19T18:50:28+00:00 19.10.2013 20:50
Oh Gott, wie süß. Ich wette Gajeel ist ein super Vater. Ich stell mir das gerade bildlich voll. Du hast die Atmosphäre echt toll rübergebracht!!!!

glG
Deine Sora
Antwort von:  Yalene
19.10.2013 22:17
Ich bin normalerweise nicht so der Typ des bildlichen vorstellens, aber da hatte ich auch wie ein Standbild vor meinem inneren Auge. Ich wünschte, ich hätte das Talent das zu zeichnen. Es ist einfach zu göttlich.
Und ja, Gajeel wäre unbeholfen und unsicher, nervös und unglaublich beschützend in Bezug auf seine Kinder, aber er wäre der fürsorglichste Vater auf Erden. =)
Von:  NatsuNoSora
2013-10-19T18:42:03+00:00 19.10.2013 20:42
DU hast wirklich die Fähigkeit, Leuten so ein bestimmtes Gefühl rüberzubringen, ohne Dialoge dabei zu nutzen. Du hast diesen Schimmer mal wieder sooo toll rübergebracht, ich krieg gleich ne Gänsehaut. Bitte mach so weiter!

glG
Sora
Antwort von:  Yalene
19.10.2013 22:14
Dialoge sind nicht alles. In manchen Situationen können sie soviel aussagen und in anderen ist die Stille, ist ein Blickkontakt oder ein Blinzeln alles was zählt. Man sollte den Charme der Umgebung und des wortlosen Ausdruckes niemals unterschätzen.
Von:  NatsuNoSora
2013-10-19T18:38:50+00:00 19.10.2013 20:38
Wieder ein tolles Kapitel. Auch ich mache mir ab und zu Gedanken über Gajeels Zweifel und du hast sie sehr gut getroffen. Das Ende ist ebenfalls sehr schön, nicht kitschig, sondern viel eher sehr erwachsen und ruhig.

glG
Sora
Antwort von:  Yalene
19.10.2013 22:02
Von allen Fairy Tail Paaren gefallen mir Levy und Gajeel noch am besten, denn ich finde vom Erfahrungsschatz her haben die beiden - vielleicht mit Ausnahme von Erza und Jellal - noch das meiste miteinander erlebt. Und das halt nicht nur im positiven. Deswegen finde ich die langsame Annäherung der beiden und die Entwicklung von Gajeels Persönlichkeit so faszinierend.
Und ich hoffe wirklich, dass ich den Charakteren in der Darstellung einigermaßen treu geblieben bin und auch bleiben kann. Vielen Dank für deine ganzen Kommentare. =) Ich freue mich sehr darüber.
Von:  NatsuNoSora
2013-10-19T18:34:15+00:00 19.10.2013 20:34
Ein wunderschönes Kapitel. Wirklich wunderschön.
Du hast die dritte mögliche Zukunft weitergesponnen, nicht wahr? da, wo Levy weinend über ihrem Buch sitzt...
Du hast es geschafft aus der grausamsten Zukunftsversion etwas herzbewegendes zu machen. Ich bin zutiefst beeindruckt. Und wie Gajeel sie am Ende abholt... perfekt. Vielen Dank für diese Story.

Ganz viele liebe Grüße
Sora
Antwort von:  Yalene
19.10.2013 21:57
Genau die.
Ich weiß nicht, wie weit du im Manga mitliest, aber am Ende kommt raus, dass von Fairy Tail in dieser alternativen Zukunft vermutlich nur Levy überlebt hat. Ich fand den Gedanken immer traurig. Dann hatte ich aber mal einen Kurzcomic von einer Zeichnerin auf deviantart gesehen, der eine junge Levy zeigte, die von Gajeel "abgeholt" wurde. Der Gedanke hat mich in Kombination mit der Zukunftsversion nicht mehr losgelassen. Levy ist stark, aber auch sie verdient ihr Happy End. =)
Von:  NatsuNoSora
2013-10-09T17:08:59+00:00 09.10.2013 19:08
Wow. Dasssss, war echt schoen.

Dein Schreibstil gefaellt mir sehr. Wie du das alles in Worte gefasst hast ist echt einfach nur... wow. Mehr kann ich dau grad gar net sagen :)

glG
Deine Sora
Antwort von:  Yalene
10.10.2013 16:49
Vielen Dank!
Ich muss zugeben, dass ich auch ein bisschen baff war, nachdem ich das in einem Rutsch fertig hatte. Die Idee war einfach da und wollte niedergeschrieben werden.
Antwort von:  NatsuNoSora
20.10.2013 19:47
Kenn ich. Das war bei meinem OS Revive genauso. Als ich des durchgelesen hatte, dachte ich, das hat jemand anderes geschrieben, weil ich des wie in Trance geschrieben hab.
Von:  NatsuNoSora
2013-10-09T17:06:36+00:00 09.10.2013 19:06
Wow, ein sehr schoenes Kapitel

Der Anfang ist echt kreativ; dass du einfach ihr Hobby als Uebergang zu ihrer Angst nimmst ist eine schoene Idee. Auch die Beschreibung der Szene fand ich sehr schoen und ihre Gefuehle auch :)
Weiter so!

glG
Sora
Antwort von:  Yalene
10.10.2013 16:48
Levy ohne eine Erwähnung ihrer Leidenschaft für Bücher ist ja fast schon undenkbar. ;) Das ist wie der Himmel ohne Sonne, Mond und Sterne.


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