Die Hoffnung stirbt zuletzt von Couscous (A Hero's Tale and a Fan's Perspective) ================================================================================ Kapitel 3: Interlude II ----------------------- Parvati weiß, dass sie nicht bleiben kann. Die Stimme ihrer früheren Wahrsagelehrerin und Idols, der heute der tiefe, mystische Hauch fehlt, treibt sie fort von hier. Zu viele Erinnerungen hängen daran. Die Hand ihrer Schwester versucht, sie festzuhalten, denn auch wenn sie unterschiedlich wie Tag und Nacht sind, kann Padma ihre Gedanken fast immer nachvollziehen. Parvati schüttelt den Kopf und stolpert rückwärts von dem vor ihr liegenden Körper weg. Sie versteht es nicht. Die Schlacht, sogar der Krieg ist vorbei. Jetzt müssten alle sicher sein. Wieso liegt sie dann hier? Ihre beste Freundin. Tief in ihrem Inneren weiß sie, dass Lavender noch während der Schlacht attackiert wurde, dass es durchaus die Möglichkeit gegeben hat. Haben sie nicht noch heute Morgen darüber gesprochen? Dennoch, jetzt wo diese schreckliche Zukunftsvision Wirklichkeit geworden ist, kann Parvati es nicht erfassen. Statt sich von ihrer Schwester und ihrer Lehrerin trösten zu lassen, zieht sie sich weiter zurück. Sie weicht anderen Trauernden aus. Als sie sieht, wie die Weasleys ihren eigenen Verlust betrauern, fühlt sie sich noch schlechter und rennt jetzt fast. Sie weiß, dass viele andere ihren Schmerz teilen, vielleicht sogar noch härter getroffen wurden. Es ist ihr egal, wenn sie anstößt, wer sie aufhalten will oder wessen Stimme sie hört. Es gibt nur eine Person, mit der sie sprechen will. Und das kann sie jetzt nicht. Trelawney hat gesagt, es wäre im Treppenhaus passiert. Deswegen ist sie nicht überrascht, als ihre Füße sie wie von selbst dorthin tragen. Sie blickt nach oben und sieht, wo das Treppengeländer gebrochen ist. Am Fußboden liegen die zerbrochenen Überreste von Kristallkugeln, der Beweis, dass jemand, Professor Trelawney, versucht hat, Lavenders Leben zu retten. Was sie sich von diesem Ort erhofft hat, kann Parvati nicht mehr sagen. Aus ihrem Augenwinkel meint sie eine Bewegung zu erhaschen und fährt herum. Der Schatten verschwindet um die Ecke in den nächsten Korridor. Vielleicht war dort auch gar nichts. Vielleicht hat sie sich das alles nur eingebildet. Eine frische Hoffnung keimt in ihr auf. Sie kann fühlen, wie ein schweres Gewicht von ihrer Brust genommen wird. Allerdings nur für einen Moment, dann umschließt die Trauer auch dieses kümmerliche Pflänzchen und nimmt ihm das Licht. Wie von einem Fluch getroffen taumelt sie. Sie schließt die Augen, weil sich alles um sie zu drehen beginnt. Sie muss sich setzen, das letzte bisschen Energie, das sie hatte aufbringen können, um zu fliehen, hat sie verlassen. Sie sinkt auf die Knie und spürt die Kristallsplitter durch die Kniestrümpfe in ihre Schienbeine schneiden. Im Vergleich zu ihren anderen Verletzungen, zu den vielen Toten, ist das nichts. Der Schmerz wird vergehen, die Schnitte werden verheilen. Unwillkürlich fragt sie sich, ob der andere, der seelische Schmerz auch verblassen wird. Mit einer Hand muss sie sich auch im knienden Zustand abstützen, um nicht umzufallen. Ihre Fingerspitzen stoßen leicht an ein Stück Holz und vorsichtig danach tastend schließt sie ihre Finger darum. Sie hofft, Halt zu finden, und spürt die Wärme durch ihren Körper fließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)