Short but prosperous journey with an unexpected ending von LittleBookNymph (Nordic Vikings) ================================================================================ Kapitel 6: Run and fight ------------------------ Irgendwann hatte Lukas die Fee aus den Augen verloren, sie war echt Flink und anscheinend nicht auf eine Unterhaltung mit ihm aus gewesen, was sie trotzdem nicht uninteressanter machte. Ohne es zu merken, war der Norweger sehr viel gelaufen und zwar schon durch den halben Wald. Während Matthias, Berwald, Tino und Emil also eher westlich auf die Wiese gelangt waren, stand Lukas nun sehr weit östlich. Er bemerkte die Wiese zunächst fast nicht, weil er seinen Blick weitestgehend auf den Boden gerichtete hielt, vernahm dann aber Stimmen. Er drehte den Kopf, bemerkte wie das Blättergewirr an der Stele weniger wurde und schaute neugierig auf die Wiese hinaus. Lukas erfasste die Situation sehr schnell. Er sah Tino und Emil und Acht Soldaten die auf die beiden zu liefen. Ohne zu zögern griff der Norweger nach hinten, nahm seinen Bogen und einen Pfeil, zielte, spannte den Bogen, schoss und traf. Mit dem Schmerzensschrei des getroffenen Soldaten rannte Lukas auf die Lichtung um seinen Kameraden bei zu stehen. Im Nachhinein war das Ganze etwas unüberlegt gewesen, aber was hätte er sonst tuen sollen? Der Soldat, den er getroffen hatte, hatte unverwandt auf seinen Fuß starrend sein Schwert fallen lassen. Bevor jemand etwas dagegen tun konnte griff Lukas danach, reichte es Tino und stellte sich dann schützend vor die beiden. „Er muss hier weg.“, zischte Lukas zu Tino welcher verstand und nickte. Er wandte sich an Emil. „Hör gut zu. Laufe weg. Schnell. Einfach gerade aus…“ „Bleib auf dem Weg.“, fügte Lukas hinzu, die Soldaten die sich nach dem ersten Schreck wieder sammelten, nicht aus den Augen lassend. „…der führt dich dahin wo die anderen sind.“ Lukas hatte einen Weg entdeckt der von der Wiese genau bis zum Strand runter führen müsste, wenn er sich nicht völlig irrte. Emil sah aus als wolle er erneut protestieren. „Du musst Hilfe holen, schaffst du das?“, kam ihm Tino zuvor, nervös zwischen dem Kleinen und den Soldaten hin und her guckend. Emil schluckte. „Lauf!“, kam es von Lukas als die Soldaten weiter Schritte auf sie zumachten. Emil unterdrückte die Tränen, die unweigerlich in ihm aufstiegen und rannte los. Lukas zog einen Dolch aus der Tasche und fing zunächst an auf die Soldaten los zu gehen, während Tino eher halbherzig das Schwert hob und ebenfalls ein paar Schritte auf die Soldaten zu machte. Lukas blieb nie lange auf einer Stelle stehen, mal ging er auf die Soldaten los, mal von ihnen weg und fuchtelte dabei mit seinem Dolch herum. Eigentlich sah der Norweger, der weder dumm war, noch sich selbst großartig überschätze ein, dass sie zu zweit gegen Acht gut bewaffnete Soldaten keine Chance hatten. Aber er wollte ja auch nicht wirklich kämpfen, er wollte nur Zeit schinden, damit Emil verschwinden konnte. Einer der Soldaten setzte Emil nach, doch Lukas stellte ihm ein Bein, so dass er zunächst der Länge nach hinfiel bevor er sich aufrappelte und weiter lief, so dass Emi schon längst im Dickicht verschwunden war. Tino hatte sich seinerseits damit abgefunden, dass es einen Kampf geben würde und seine Unsicherheit war wie verflogen, jetzt war sein Kampfgeist geweckt. Der Finne konnte kämpfen, wenn es darauf ankam und hob sein Schwert und kurz huschte ein aufgeregtes Lächeln über sein Gesicht. Lukas jedoch ließ fast in diesem Moment seine Waffe auf sinken. Irritiert blinzelte der Finne zu ihm herüber. Aber der Norweger kämpfte keinen Kampf, der schon verloren war. Er rechnete ihnen beiden größere Chancen zu, zu überleben wenn sie nicht weiter kämpften und die Soldaten nicht weiter reizten würden. Sein Pfeil, der immer noch Fuß des einen steckte, war schon Provokation genug. Man würde sie gefangen nehmen gewiss, aber bestimmt nicht umbringen, zumindest noch nicht. Mit einem eindringlichen Blick zu Tino bedeutete Lukas ihm, ebenfalls seine Waffe sinken zu lassen. Nach kurzem Zögern kam Tino der stummen Bitte nach und warf das Schwert schließlich wiederwillig in das hohe Gras. Sofort wurden sie von den Soldaten umringt und ihre Schwert und Speerspitzen zeigen in die Richtung der beiden Wikinger. So wurden sie in Richtung des Dorfes abgeführt. Während Lukas den Franken verachtende Blicke zuwarf murmelte Tino leise vor sich her und sprach sich selbst Mut zu, bis er von einem der Soldaten unsanft aufgefordert wurde zu schweigen. In dieser leicht eigenartigen Formation liefen sie durch das Dorf auf eine kleine Burg zu, dabei folgen ihnen die neugierigen Blicke der Dorfbewohner. In der Burg wurden die beiden Wikinger dann ohne ein weiteres Wort eingesperrt. „Warum hier?“, stöhnte Lukas und ließ sich die kühle Steinwand hinunter rutschen während Tino so aussah als stünde er den Tränen nahe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)