Darkness von DigiDestined (Wettbewerb-FF für 'Alle lieben Digimon') ================================================================================ Kapitel 2: Wie alles begann --------------------------- Wie alles begann Odaiba, Japan 29.August 2006 „Ich brauch ´nen Kaffee.“ Die Stimme meines besten Freundes Matt Ishida ließ mich den Kopf heben. Wir beide hatten uns zum gemeinsamen Lernen für unsere Abschlussprüfung verabredet. Matt war, was die Schule betraf, schon immer der strebsame Typ gewesen. Er bereitete sich ausführlich auf jede Klausur vor und so war ich ganz froh darum, ihn als Lernpartner an meiner Seite zu haben. „Kannst Du Dir vorstellen, wie es die nächsten Wochen aussehen werden?“ „Auf jeden fall sehr Freizeitarm.“, antwortete ich ihm mit einem Grinsen. Ich musste das Ganze einfach mit Ironie sehen, sonst wäre ich am Ende wohl noch wahnsinnig geworden. Matt grummelte nun etwas vor sich hin und verließ anschließend mein Zimmer. Ich lehnte mich in meinen Stuhl zurück und ließ den Blick schweifen. In all den Jahren seit unserer letzten großen Reise in die DigiWelt hatte sich viel getan. Kari und ich hatten nun getrennte Zimmer. Wir beide hatten unseren Eltern wochenlang in den Ohren gelegen, dass wir nun schon groß waren und unsere Privatsphäre benötigten. Da wir jedoch nur eine Drei-Zimmer-Wohnung hatten, gestaltete sich dies ein wenig schwierig. Vor fünf Jahren dann – an meinem vierzehnten Geburtstag und nach ungefähr drei Monaten, in denen Kari und ich unsere Eltern täglich auf die Zimmersituation angesprochen hatten – erbarmte sich mein Vater schließlich und ich konnte in sein Arbeitszimmer ziehen. Kari behielt unser altes und richtete es sich nach ihrem Geschmack ein. Immer wenn ich es nun betrat hatte ich den Eindruck, in der pink-rosaroten Welt gelandet zu sein. Ja, meine Schwester war ein Mädchen, wie es im Buche stand. Auch heute noch, mit ihren inzwischen fünfzehn Lebensjahren. Mein Vater richtete sich sein Arbeitszimmer im Keller ein. Glücklicherweise war dieser nicht wie die üblichen Kellerräume, da unsere Vormieter bereits das Arbeitszimmer darin hatten. „Hättest Du nicht ein wenig Mitleid mit Deinem besten Freund haben und mir einen mitbringen können?“ Soeben war Matt – bewaffnet mit seinem Kaffee – in das Zimmer zurückgekehrt. „Sorry, Tai. Aber bei Deinen Kaffeekochkünsten muss ich aufpassen, dass meine Tasse nicht wegätzt. Auf eine Zweite kann ich da nicht achten.“ Matt grinste mich an, während ich nur murrte. „Dafür frag´ ich Dich jetzt ab, mein Guter!“ Ich stand auf. „Aber erst, nachdem ich meinen Kaffee hab´!“ „Mach das, ich lerne derweil.“ „Feigling.“ Ich ging aus dem Zimmer hinaus in unser Wohnzimmer. Links an der großen Fensterfront befanden sich zwei Sofa´s und ein Sessel, in deren Mitte ein gläserner Couchtisch stand. Unter den Möbeln lag ein dunkelbrauner Teppich. Rechts befand sich unser Esstisch mit sechs Stühlen und etwa einen Meter dahinter eine Theke, die den Essbereich von der sich dahinter befindenden Küche trennte. Zu ebendieser begab ich mich und holte mir eine Tasse aus dem Schrank, um mir ein wenig Kaffee einzuschenken. Mein Blick fiel auf die Uhr, welche an der Wand über dem Kühlschrank hing. Kurz vor fünf. Ich hob die Augenbrauen. Wir waren erst seit knapp einer Stunde am Lernen? Normalerweise verging die zeit viel schneller, wenn ich für die Schule übte. Ich seufzte. Vielleicht lag es daran, dass ich mir nun schon seit Tagen den Kopf über irgendwelchen Formeln, historischen Ereignissen, Mathematik und Japanisch zerbrach, ob nun den Tag über in der Schule oder abends an meinem Schreibtisch. Ich sollte mir vielleicht einmal eine Pause gönnen und etwas rausgehen, einfach mal abschalten. Ja, das wäre wohl das Beste, was ich in dieser Situation machen konnte. Einen Abend einfach mal nichts für die Schule tun. Schaden würde es mir – was meine Noten anging – nicht. Ich war immer ein guter Schüler gewesen und bereitete mich auf alle Prüfungen und Klausuren sorgfältig vor. Was machten da also ein paar Stunden, in denen ich einmal nichts tat? Ich konnte heute Abend mit Matt mal wieder um die Häuser ziehen, vielleicht noch ein paar weitere Kumpels mitnehmen und einmal nach langer Zeit wieder richtig feiern, einfach einen drauf machen. „Die beste Idee des heutigen Tages.“ Matt lehnte sich in seinem Stuhl zurück, die Kaffeetasse in der rechten Hand. „Ich muss mal wieder unter Leute. Und damit meine ich nicht die Schule.“ Gerade war ich wieder in meinem Zimmer angelangt und hatte mich wieder auf meinen Platz gesetzt. Natürlich hatte ich Matt sofort von meiner Idee berichtet. Nun nickte ich. „Genau das sind auch meine Gedanken. Machen wir das hier noch zu Ende und dann rufe ich die anderen an. Vielleicht will ja der eine oder andere mitkommen.“ Bei diesen Worten fiel mir ein, dass wir schon lange keinen DigiRitter-Abend mehr gemacht hatten. In den letzten Jahren hatten wir immer mindestens zweimal im Jahr ein solches Treffen veranstaltet, bei welchem alle DigiRitter – sowohl unserer als auch Davis´ Generation – anwesend waren und wir uns austauschten. Einfach mal wieder miteinander redeten, lachten und auch den ein oder anderen Blödsinn anstellten. Ein feucht-fröhliches Zusammentreffen alter Freunde. Da wir inzwischen alle miteinander ziemlich gut verteilt waren – Mimi wohnte nach wie vor in New York und auch den Rest von uns hatte es in ganz Tokyo und Umgebung verschlagen – waren diese Treffen die einzige Möglichkeit, um den persönlichen Kontakt zu allen DigiRittern aufrecht zu erhalten. Ja, dies mussten wir unbedingt einmal wieder veranstalten. „Ich sag´ Dir was.“, meinte ich, während ich weiter an meinen Aufgaben arbeitete. „Wenn wir mit dem ganzen Stress und den Prüfungen durch sind, dann lade ich die ganze Mannschaft ein.“ „Na, wenn die anderen genauso denken wie Du, dann könnten das einige lange Nächte werden.“ Matt gluckste. „Aber Du hast Recht. Wenn wir hiermit durch sind, dann haben wir uns so etwas redlich verdient.“ „So.“ Ich legte meinen Stift weg, nachdem ich hinter dem letzten Satz einen Punkt gesetzt hatte und lehnte mich zurück. „Ich bin durch für heute.“ Mein Blick wanderte zu meinem besten Freund, der nach wie vor über seinem Blatt hing. Eine Augenbraue hebend lehnte ich mich wieder vor. „Bist Du unter die Streber gegangen, oder was?“ „Ich bin sofort fertig.“, kam die Antwort in einem nachdenklichen Tonfall. „Nur noch drei Aufgaben.“ Ich brummte und ließ mich wieder gegen die Lehne fallen, den Blick zur Decke hin gerichtet. „Willst Du nicht schon einmal den Anderen Bescheid geben?“ Matt´s Frage ließ mich wieder zu ihm schauen und nicken. „Allerdings, das sollte ich tun.“ Zum zweiten Mal stand ich auf, um ins Wohnzimmer zu gehen. Ich hatte mir schon mehr als einmal überlegt, ein Telefon in meinem Zimmer anzuschließen, doch es gab zwei Gründe, weshalb ich es nicht tat: Zum einen hatten meine Eltern etwas dagegen, wenn in ihrer Wohnung durch die Wände gebohrt wurde, zum anderen hatte ich keine Lust, dieselbe Leitung wie meine Eltern benutzen zu müssen. Zwar hatte ich das ehemalige Arbeitszimmer meines Vaters bekommen, doch befand sich in diesem kein Telefonanschluss. Er hatte stets ein weiteres Mobilteil genutzt, welches über unsere Hauptleitung lief. So setzte ich mich nun also ins Wohnzimmer, nahm das Telefon, welches auf dem Tisch lag, in die Hand und wählte die erste Nummer. Zu meinem Glück waren meine Eltern gerade nicht da, weshalb ich den anderen ungestört mitteilen konnte, was ich vorhatte. Kari war zwar anwesend, hatte sich jedoch noch bevor Matt kam in ihr Zimmer verabschiedet, da es ihr nicht gut ging. Sie war schon immer anfällig für Krankheiten gewesen, dies hatte sich in den letzten sieben Jahren nicht sehr verändert. Allerdings kam seit nunmehr fast vier Jahren die Macht der Dunkelheit hinzu, welche sie auch immer schwächte. Dieses war zwar seit unserem Sieg über MaloMyotismon im Jahre 2002 nicht mehr der Fall gewesen, dennoch machte ich mir auch jetzt noch Sorgen darüber. Kari selbst sprach nicht mehr über die Dunkelheit, hatte sie seit damals nicht mehr erwähnt. Ken hatte es ihr gleichgetan und ich wusste, dass die beiden ihre schlimmen Erlebnisse einfach vergessen wollten. Ken Ichijouji war seit etwas über drei Jahren in unserem Team. Er war knapp zwei Monate nach den DigiRittern der dritten Generation zu ihnen gestoßen. Vorher hatten sie gegen ihn gekämpft. Er war durch eine spezielle Saat – der Saat der Finsternis – zum Digimonkaiser geworden und hatte die Bewohner der DigiWelt versklavt, sie getötet oder sie dazu gezwungen, sich gegenseitig zu töten. Man kann sich nun sicherlich denken, warum er eine Abneigung und eine panische Angst vor der Dunkelheit hat. Ja, er hat sie auch heute noch. Meine Schwester Kari war die Trägerin des Lichtes, wodurch auch sie eine gewisse Verbindung zur dunklen Macht hatte. Verbindung mag nun ein wenig positiv klingen, dies war es allerdings in keinster Weise. Sie litt ebenfalls entsetzliche Qualen, wann immer die Dunkelheit in ihre Nähe kam, was vor ein paar Jahren sehr häufig der Fall gewesen war. „Hey, Joey. Störe ich gerade?“ Ich hatte es beim dritten Versuch doch tatsächlich geschafft, jemanden aus unserer Clique zu erreichen. Dass es ausgerechnet Joe war, hatte ich nicht erwartet. Er war abends meistens unterwegs zu irgendwelchen Vorlesungen seiner Uni oder war bei diversen Treffen mit anderen Studenten. Ja, Joe hatte die Schule letztes Jahr mit Bravour abgeschlossen und studierte nun Medizin. „Kommt drauf an um was es geht, Tai.“, kam die müde klingende Antwort zurück. „Ich wollte mich heute Abend eigentlich mal vom ganzen Stress erholen.“ Hatte es noch Sinn, ihn zu fragen? Ich entschloss mich es nicht zu tun. Sein Tonfall sprach Bände und ich war mir sicher, dass ich seine Antwort bereits kannte. „Es ist nichts Besonderes. Matt und ich wollten heute Abend nur etwas trinken gehen hier um die Ecke und ich schaue gerade, ob jemand von Euch Lust hat mitzukommen. Aber ich denke bei Dir hat sich das erledigt, oder?“ „Tut mir Leid, Tai. Aber heute wird das nichts. Vielleicht beim nächsten Mal.“ Wir redeten noch ein paar Minuten weiter, sprachen über die Schule und Joe´s bevorstehende Prüfungen an der Uni. „Ich wünsche Euch auf jeden fall viel Glück und alles Gute. Ihr packt das schon!“ „Klaro, Du kannst Dich auf uns verlassen, Joey.“ „Das will ich doch hoffen.“ Er lachte kurz. „Also, ich mache jetzt Schluss. Bis dann mal.“ „Bis dann, Joey. Hab´ einen schönen Abend.“ „Ihr auch.“ Als nächsten rief ich Izzy an, bei welchem ich fest davon ausging, dass er zu Hause sein würde. Der Rotschopf war schon immer ein Computer-Freak gewesen und wollte nun sein Hobby zum Beruf machen. Er hatte noch ein Jahr Schule vor sich, bevor er sich mit seinen Abschlussprüfungen herumschlagen musste. Einerseits beneidete ich ihn darum, andererseits war ich froh, dass ich diese dann schon hinter mir haben würde. „Izumi?“, meldete sich die vertraute Stimme wenige Sekunden später. Das Gespräch lief in etwa so ab wie jenes, welches ich mit Joe geführt hatte. Der einzige Unterschied war, dass Izzy zusagte. „Wenn Du mich einlädst jederzeit!“, war seine Antwort, die mich zum Grinsen brachte. „Aber klar doch, wie immer!“ Es hatte sich im Laufe der Zeit bei mir eingebürgert, dass ich – wenn ich die anderen einlud – auch die Getränke bezahlte. Ich war zwar noch Schüler und hatte dementsprechend nicht das größte Geld, doch für meine Freunde hatte ich immer den einen oder anderen Yen übrig. „Wann soll ich bei Dir sein?“ „Komm so gegen acht.“ Ich unterrichtete Matt von meinem 'Erfolg', nachdem ich zurück in meinem Zimmer war. „Na ja, was willst Du erwarten?“ fragte er mich, während er sich in meine Richtung drehte. „Die sind auch ganz froh, wenn sie sich mal ausruhen können.“ Es war nicht so, dass jeder von ihnen in irgendeinem Schulstress steckte, nein. Schulisch gesehen lief es bei ihnen normal – zumindest bei den Jüngeren von uns. In letzter Zeit hatten sie es sich nur zur Aufgabe gemacht, öfters mal in die DigiWelt zu gehen und dort ihre Partner zu besuchen. Von Stress konnte man bei der Sache zwar absolut nicht reden – dies hatte auch keiner von uns je getan – dennoch konnte ich mir vorstellen, dass unsere Nachfolger mal ganz froh über einen 'freien' Abend waren. Ich kannte es ja zur Genüge, bemühte ich mich doch auch, außerhalb des Lernens ein paar Stunden mit meinem Partner zu verbringen. Vielleicht fragt sich der Leser nun, was ich mit 'DigiWelt' und 'Partner' meine. Nun, das ist eine relativ komplizierte Geschichte und ich werde versuchen, diese in Kurzform zu erklären. Vor etwas mehr als sieben Jahren, am 1. August 1999, wurde ich zusammen mit sieben anderen Kindern auserwählt, eine mir bis dahin völlig unbekannte Welt – die DigiWelt – vor einer Katastrophe zu bewahren. Wir hatten unsere Partner – acht auserwählte Digimon – zur Seite gestellt bekommen, mit welchen wir gegen das Böse antreten sollten. Von Anfang an begeisterte mich meine neue Aufgabe, auch wenn ich damals nicht genau wusste, was sie bedeutete und wie wir sie lösen sollten. Erst mit der Zeit verstanden wir, was genau wir in dieser anderen Welt zu tun hatten. Dass uns unsere Reise vielleicht das Leben kosten konnte, wurde uns noch viel später bewusst und dass sich diese Befürchtung Jahre später bewahrheiten sollte, ahnte niemand von uns. „Da fällt mir ein, dass ich auch mal wieder zu Agumon sollte.“, sagte ich, während ich mir Sachen aus meinem Kleiderschrank holte. Agumon war mein Digimonpartner, ein kleiner orangefarbender Dinosaurier, der mir von der ersten Sekunde ans Herz gewachsen war. „Ich hatte es ihm letztens versprochen, als ich bei ihm war.“ „Du meinst vor drei Wochen?“ „Hey, immerhin denke ich dran!“ Ja, ich hatte leider nicht mehr allzu viel Zeit für die DigiWelt, die Schule hielt mich fest im Griff. Agumon verstand dies glücklicherweise und unterstützte mich, so gut er nur konnte. Ihm lag viel an meiner Zukunft und daran, dass ich meinen Traum verwirklichen konnte, was meine Berufung anging. Nach meinem Abschluss habe ich das Ziel, Wirtschaft zu studieren und in die Politik zu gehen. Insgeheim ist es mein Wunsch, als Botschafter zwischen der DigiWelt und unserer Welt tätig zu werden. Klar, dies ist bis jetzt ein Wunschtraum, doch man konnte ja nie wissen. Vielleicht gibt es ja irgendwann einmal die Möglichkeit, diese Tätigkeit auszuführen. Möglicherweise würden Menschen und Digimon wirklich einmal Seite an Seite leben und sich gegenseitig akzeptieren. „Ist gut, großer Anführer. Ich weiß ja, was der Grund dafür ist.“ Natürlich hatte auch Matt nicht mehr die Zeit, die er früher hatte. Jeder aus unserem Jahrgang – darin befinden sich meine Freundin Sora Takenouchi, Matt und meine Wenigkeit – hatte sie im Augenblick nicht. Wobei Sora wohl diejenige von uns war, die es am Besten hatte. Sie war schon immer eine gute Schülerin gewesen und konnte es sich dementsprechend erlauben, mal ein paar Tage zu faulenzen. Momentan war sie mit einer ihrer Freundinnen in der Stadt unterwegs. Ich wusste, dass sie abends noch zusammen in einen Club gehen wollten. „Na ja, ich bin im Bad.“ Gut, dass ich mir ein wenig Zeit gegeben hatte, als ich Izzy für acht Uhr zu mir bestellte. Es war zwar kein großer Akt gewesen, mich für den Abend fertig zu machen, doch irgendwie schaffte ich es immer, daraus eine Angelegenheit zu machen, die durchaus einmal lange andauern konnte. So war ich auch nun etwa zwanzig Minuten vor dem Erscheinen meines Freundes fertig. „Na ja, wenigstens bist Du nicht zu spät wie eine gewisse andere Person.“ Ich grinste, da ich genau wusste, auf wen Matt aus war. „Wie Davis das fertigbringt wüsste ich mal gerne.“ „Wirklich?“ „Nein. Ich will es lieber nicht wissen.“ Davis Motomiya war der Anführer unserer Nachfolger, der zweiten Gruppe DigiRitter, die drei Jahre nach uns in der DigiWelt waren. Ich kannte ihn seit etwa sechseinhalb Jahren, da er mit mir zusammen im selben Fußballteam gespielt hatte. Fußball war ein weiteres Hobby von mir, welchem ich trotz meines Lernpensums weiterhin nachging. Beim Spielen konnte ich abschalten, einfach mal aus mir raus kommen und war mit meinen Freunden zusammen. Inzwischen war ich in der Bezirksliga und nahm auch des Öfteren an Turnieren teil. Darüber hinaus kickte ich auch das ein oder andere Mal mit Sora, wenn es unsere Zeit zuließ. Sie hatte ebenfalls ein Fable für diesen Sport und spielte bis vor ein paar Jahren selbst in einer Mannschaft. „Ich glaube das wollen wir beide nicht.“ Matt´s Stimme riss mich wieder einmal aus meinen Gedanken. „Bist Du inzwischen fertig?“ Ich nickte. „Was ist mit Dir?“ „Hey, mein Freund. Ich trage keine Jogginghose.“ „Witzbold.“ Nun hieß es warten. Laut der Wanduhr in der Küche hatten wir noch etwa zehn Minuten, bis Izzy ankam. Auf ihn konnte ich mich verlassen, er war meistens überpünktlich. Das war etwas, was ich an ihm mochte. Wenn man ihn brauchte dann war er da. Ich kannte ihn seit nunmehr fast zehn Jahren, hatte mich auf unserer ersten Reise durch die DigiWelt am Besten mit ihm verstanden. Er war so etwas wie meine rechte Hand gewesen, mit seiner Hilfe konnte ich die Meisten meiner Pläne im Kampf gegen bösartige Digimon umsetzen. Sein Laptop und er wurden nach und nach zu zwei unentbehrlichen Begleitern für unser Team. Ein Schellen ließ mich erneut zur Uhr blicken. Fünf vor acht, pünktlich wie die Maurer. Ich ging zur Tür und öffnete sie. „Hey, Izzy.“, begrüßte ich den Rotschopf mit einem Handschlag. „Komm rein.“ „Danke für die Einladung, Tai.“, sagte Izzy, während er eintrat. „Das kommt wirklich gelegen. Hi Matt.“ „Hey, Izzy.“ „Kein Problem, Kumpel.“ Ich schloss die Tür und drehte mich zu den beiden um. „Also, bereit?“ „Ja.“ Ich nahm mir meine Jacke von der Garderobe und wollte gerade die Tür öffnen, als mir einfiel, dass meine Eltern ja gar nichts von meinem Vorhaben wussten. Zwar war ich mit meinem inzwischen 19 Jahren kein kleines Kind mehr, doch ich hinterließ trotzdem kleinere Botschaften, damit sie sich keine Sorgen machten. So tat ich es auch nun, als ich einen kleinen Zettel mit einer Notiz darauf schrieb und diesen anschließend gut sichtbar auf den Küchentisch legte. „Alles klar.“, sagte ich dann. „Gehen wir.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)