You keep the nightmares away von J_Banini (Robin x Nami) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein junges Mädchen. Kanonenschüsse. Feuer. Das junge Mädchen rennt, sie rennt um ihr Leben. Angst durchfährt sie, aber auch die Ungewissheit, wie es wohl all den Menschen in diesem Moment erging, die ihr so am Herzen liegen. Ihre Mutter. Nun hatte sie endlich ihre Mutter wieder getroffen und das Wiedersehen wurde so schnell gestört. Ihr größter Wunsch in 1000 Teile zerbrochen. Sie rennt. Sauro.. Er hatte ihr das Leben gerettet. Ihr neuer Freund - Sauro, der Riese. Eingefroren.. Verloren im Eis. Sie würde ihn nie wieder sehen. Tränen sorgen dafür, dass ihre Sicht verschwimmt, doch sie rennt. Rennt, bis sie abrupt stoppt und vor Schock den Atem anhält. Nun steht sie vor ihm. Kuzan. „Da bist du ja. Ich hoffe ich kann auch diesmal Sauros Urteil vertrauen.“ spricht er monoton und rückt seine Sonnenbrille zurecht. Das kleine Mädchen weiß nicht, was sie in diesem Moment davon halten soll. Wohin sollte sie? Es gibt kein Entkommen. Die Insel steht komplett in Flammen, das Rettungsboot für die Bewohner wurde in die Luft gejagt und nun steht sie hier, vor dem Mann, der ihren Freund Sauro auf dem Gewissen hat. „Ich werde dich gehen lassen. Steig in dieses Boot. Ein Pfad aus Eis führt dich direkt zur nächsten Insel. Doch passe auf, wenn du Ärger machst, werde ich dich jagen. Ich bin nicht dein Freund, doch dein Feind bin ich auch nicht. Noch nicht.“ Er erhebt sich von dem Baumstumpf und verschwindet. Zögerlich steigt das kleine Mädchen in das Boot und fixiert ihre ehemalige Heimat. Die Insel Ohara, sie brennt lichterloh. Schweißgebadet und mit erhöhtem Puls schreckt die junge Frau aus dem Schlaf hoch. Vor ihren Augen noch immer die Bilder der brennenden Insel, ihrer Mutter und Sauro. Wie erstarrt blickt sie mit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit ihrer Kajüte, wobei ihr entgeht, dass sie beobachtet wird. Eine Hand nähert sich ihr und legte sich sanft auf ihre Schulter, wodurch sie aufschreckt. „Robin? Du hast schlecht geträumt. Du hast geschrien.“ leise versucht die orange haarige Navigatorin, die schwarzhaarige Schönheit zu erreichen und ihre Schock starre zu lösen. Der Körper der schwarzhaarigen bebt, doch löst sie sich langsam aus ihrer Starre. Sie blickt zu der Navigatorin und versucht sich zu beruhigen, doch sie kann keinen klaren Gedanken fassen. „Robin?“ erneut versucht die Navigatorin zu ihr durchzudringen. Wieder keine Antwort. Das Zittern hat noch immer nicht aufgehört. Die sonst so strahlenden blauen Augen, in denen sich die Navigatorin verlieren könnte, ihr Strahlen ist fort. Stattdessen sehen sie matt aus, getränkt mit Angst und Trauer. So hat sie Robin noch nie gesehen. Die schwarzhaarige ist noch nicht lange Teil der Strohhut Piraten, jedoch hat Nami sie nach vielen Zweifeln endlich akzeptiert und in ihr Herz geschlossen. Noch immer starrt Robin in die Dunkelheit, sie hat sich kaum bewegt. Nami kann diesen Anblick nicht weiter ertragen, sie zieht Robin zu sich und schließt sie in ihre Arme. Sie streichelt ihr über die Haare und schenkt ihr die Nähe, die sie braucht. Nach einigen Minuten zeigte Robin die ersten Regungen. Ihre Muskeln entspannen sich mehr und mehr, das Zittern ebbt ab und sie scheint wieder in der Gegenwart angekommen zu sein. Sie schließt die Augen, genießt die Wärme und Nähe der Navigatorin und auch Nami spürt, dass das Schlimmste wohl vorbei ist. „Es tut mir leid, ich wollte dir keine Sorgen bereiten..“ kommt es kaum hörbar über Robins Lippen, doch sie merkt sofort, dass Nami sie verstanden hat, denn ihr Griff um Robin festigt sich. Es bedarf keiner weiteren Worte, vorerst genießen die beiden die Nähe der anderen und lösen sich erst nach einigen Minuten der Stille. „Wovon handelte dein Traum? Du hast oft einen Namen genannt.. Sauro.. und du hast nach deiner Mutter gerufen.“ Robins Augen weiten sich für einen Augenblick, bevor ihr Blick trübe auf die Bettdecke sinkt. Nami versteht, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt ist, um sie mit Fragen zu löchern, also beließ sie es dabei. Als Nami aufstehen und in ihr Bett gehen will meldet sich Robin. „Bitte bleib.“ ruckartig schnellt der Blick der Navigatorin zu Robin, ihre Augen sind geweitet. 'Hatte sie das grade wirklich gesagt? Nico Robin? Die sonst so taffe, undurchschaubare Frau zeigt Schwäche?' Nami fängt sich wieder und ein sanftes Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht. „Okay, ich bleibe.“ Sofort kann man die Erleichterung auf Robins Gesicht erkennen. Eine Weile liegt Robin noch wach, sie scheint zu grübeln. 'Sie strahlt so eine Wärme aus. Ich genieße ihre Nähe. Aber was hat es mit diesem Gefühl auf sich? Hm, nun gut. Erstmal schlafen, ich hoffe sie schafft es die dunklen Schatten meiner Vergangenheit von mir fernzuhalten.' denkt sich Robin, ehe sie ihre Augen schließt und kurz danach schon eingeschlafen ist. So liegen sie nun aneinander geschmiegt in Robins Bett. Als Nami am nächsten Tag die Augen öffnet, war sie zuerst verwundert, wo sie war, doch dann realisiert sie, dass sie sich bloß auf der anderen Seite ihres Zimmer befindet. 'Richtig, ich habe mich zu Robin ins Bett gelegt, damit sie nicht alleine ist.' Bei einem Blick durch das Zimmer fehlt jede Spur der schwarzhaarigen, also vermutet Nami, dass sie bereits an Deck ist. Wahrscheinlich in der Küche, um sich einen Kaffee zu holen. Die Navigatorin zieht sich ein Top und Shorts an und begibt sich schnurstracks an Deck. Das Wetter könnte kaum besser sein. Die See ist ruhig, die Sonne scheint und kaum eine Wolke am Himmel zu sehen. Die Crew ist dementsprechend draußen vertreten. Chopper sitzt an Deck, trocknet seine Heilpflanzen und verarbeitet sie zu Medizin. Zorro sitzt wie immer an der Reling und schläft seelenruhig; Ruffy, Franky, Brook und Lysop albern herum und machen den meisten Lärm, der dieses wunderschöne Wetter wieder etwas weniger entspannend macht. Als Namis Blick über das Deck streift, bleibt er bei bei ihrem Sorgenkind hängen. 'Dort sitzt sie. Wie immer in einem Stuhl, ein Buch lesend und vor ihr steht ihre Tasse Kaffee. Ein äußerst gewohnter Anblick. Es scheint, als wäre alles so wie immer. Ihre Maske sitzt wieder perfekt, ich denke ich hätte nie eine Chance, hinter diese zu blicken, wenn wir nicht in einem Zimmer schlafen würden. Ihre Gefühlswelt, die sie tagtäglich versteckt, sie wird in ihren Träumen zu einer Monstrosität, die sie eines Tages verschlingen wird.' Bei diesem Gedanken durchfährt Nami die Angst. Angst davor, ihre beste Freundin zu verlieren. Beste Freundin und womöglich noch mehr. 'Ich habe mich mit dem Gedanken abgefunden, dass in mir Gefühle für sie schlummern, welche eine normale Freundschaft bei weitem übersteigen, jedoch denke ich nicht daran es ihr zu sagen. Ich befürchte, es würde alles kaputt machen und ich weiß, dass sie mich braucht. Zumindest in den Stunden, in denen sie von all dem verfolgt wird, was sie fürchtet. Und ich brauche sie. Ich brauche sie mehr als alles andere. Sie ist zwar 10 Jahre älter als ich, aber was bedeutet das Alter in der Liebe schon?' Noch immer in Gedanken versunken, wird Namis Blick, der immer noch auf Robin liegt skeptisch erwidert. Erst nach einigen Augenblicken kehrt die Navigatorin aus ihrer Gedankenwelt zurück und bemerkt, dass sie Robin die ganze Zeit über angestarrt hat. Diese erwidert ihren Blick seit geraumer Zeit, wendet diesen doch nun ab. Nami geht auf Robin zu und stellt sich neben diese. „Gibt es ein Problem, Fräulein Navigatorin?“ fragt Robin, ohne sich umzudrehen. „Ist bei dir alles in Ordnung?“ will Nami wissen, doch Robin blockt ab. „Alles ist bestens, wie kommst du darauf, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte?“ Die Ignoranz ihrer eigenen Gefühle versetzt Nami einen Stich in ihr Herz. 'Wieso verstellt sie sich so? Wieso kann sie nicht mit mir darüber reden, was ich heute Nacht gesehen habe? Wieder stehe ich vor einer Mauer aus Granit.' denkt sich Nami. Ohne eine weitere Antwort zu geben, entgleitet der Navigatorin schließlich ein Seufzen. Sie wendet sich ab und nimmt Kurs auf ihre Orangenbäume, dort befindet sich ihr heiliger Ort auf dem Schiff, hier hat sie ihre Ruhe vor den ganzen Nervensägen. Der Blick der schwarzhaarigen folgt ihr dabei. Sie setzt sich zwischen ihre Bäume und lehnt sich an, blickt dabei auf das Meer hinaus. Die Zeit verging schnell, so merkt Nami erst jetzt, dass die Sonne bereits untergeht. Sie beobachtet gespannt den Sonnenuntergang, bis sie schließlich einschläft. Leise Schritte nähern sich, bis jemand eine Decke über Nami legt. Sie hat angefangen zu zittern, denn die Sonne ist untergegangen und nun ist ein klarer Sternenhimmel zum Vorschein gekommen. Die 28-jährige schwarzhaarige betrachtet die Navigatorin eine Weile, 'mein ganzes Leben bin ich gerannt. Doch mich beschleicht das Gefühl, dass damit endgültig Schluss ist, mein Ziel ist erreicht' denkt sich die schwarzhaarige und fasst dabei einen Entschluss. Sie beschließt, sie in die gemeinsame Kajüte zu bringen. Einen Arm unter ihre Kniekehlen, der andere an ihren Oberkörper. 'Sie ist so zierlich und leicht.' denkt sich die schwarzhaarige, während sie Nami noch immer genau betrachtet. Als sie in ihrer gemeinsamen Kajüte ankommen, legt Robin Nami behutsam in Namis Bett und deckt diese zu. Sie setzt sich vorsichtig an die Bettkante und streift Nami eine Haarsträhne aus dem Gesicht. 'Sie hat ein Engelsgesicht. Sie sieht so süß und friedlich aus.' denkt Robin sich und haucht einen Kuss auf Namis Stirn. Trotz ihres Entschlusses scheint Robin etwas konfus über ihre eigenen Gedanken und ihr Tun, wendet sie sich ab und begibt sich zurück an Deck. Sie braucht jetzt frische Luft um einen klaren Kopf zu bekommen. Es ist kalt, aber das ist ihr egal. In der Zwischenzeit öffnet Nami ihre Augen langsam. Sie schaut sich um und fragt sich, wie sie hier hergekommen sei. Bei weiterem betrachten fehlt jede Spur von Robin, also beschließt sie, sich ihre Decke umzuwerfen und noch einen Blick nach draußen zu riskieren. Der Weg ist nicht lang, jedoch entscheidet die Navigatorin Robin zur Rede zu stellen. Womöglich würde bei dem Gespräch mehr rum kommen. Und da steht sie. Am Bug des Schiffes, starr auf das schwarz wirkende Meer blickend. Niemand ist mehr da, nur sie. Nur Robin. Sie zittert, das kann Nami von weitem erkennen. Sie nähert sich leise, in dem Wissen, dass Robin sie längst bemerkt hat. Anschleichen bringt bei dieser Frau nichts, sie hat eine sehr ausgeprägte Wahrnehmung ihrer Umgebung. Nami nimmt die Enden ihrer Decke in die Hände, die um sie selber gelegt ist und schmiegt sich von Hinten an Robin. Diese ist sichtlich überrascht und ihr Körper spannt sich für einen kurzen Augenblick an. Ein leicht roter Schimmer legt sich auf ihre Wangen. Sie wusste, dass Nami auf sie zukam, jedoch hätte sie nicht mit einer Umarmung gerechnet. Ein Schwarm Schmetterlinge scheint in ihrem Bauch sein Unwesen zu treiben, sie hinterfragt dieses Gefühl und kann es nicht einsortieren. Doch es gefällt ihr und sie lässt es zu. Dank Namis Decke sind beide gut eingehüllt und frieren nicht mehr. Robin hat sich entschlossen sich umzudrehen, um in die wunderschönen braunen Augen der Navigatorin zu blicken. Langsam, ohne die Umarmung von Nami zu lösen dreht sie sich um, bis sie in die braunen Seelenspiegel ihrer liebsten Navigatorin blickt. Auch Nami verliert sich sofort in den funkelnden blauen Augen von Robin. Ja – Ihr Funkeln, es ist wieder da. Dieses Funkeln, welches diese Augen zu einem endlos tiefen Ozean der Gefühle macht. In beiden Gesichtern ist ein deutlicher Rotschimmer zu erkennen, doch dieser ist kaum von Bedeutung. Ihre Gesichter nähern sich einander langsam, ihre Augen werden geschlossen. Ihre Lippen treffen sich, keiner der beiden hätte so was je erwartet. Eine solche Liebe, Wärme und vor allem solch ein Gefühl, welches beide durchströmt. Als sie den Kuss lösen, blicken sie sich tief in die Augen. „Robin, .. ich liebe dich. Ich liebe dich mehr, als alles andere. Und auch, wenn du mir nicht gänzlich vertraust, will ich dir sagen, dass ich für dich da bin! Immer. Ich werde immer da sein, um dich aufzufangen.“ Robin zögert, ihr Körper beginnt zu zittern vor Aufregung. So etwas hat sie noch nie erlebt. Dieses Gefühl, es ist wunderbar. Sie schaut in Namis Gesicht, welche einen überraschten und erwartungsvollen Blick aufgelegt hat und jetzt weiß auch Robin es endlich, sie liebt sie auch. Noch nie hat sie jemanden so geliebt. „Nami, es tut mir leid, wenn du das Gefühl hattest, dass ich dir nicht vertraue. Es ist nur alles so neu für mich. Mein ganzes Leben war ich auf der Flucht. Vertrauen war mir ein Fremdwort, es gab keine Chance irgendjemandem zu vertrauen. So bitte ich dich um Verzeihung. Du hast etwas in mir hervorgerufen. Ein Gefühl. Ein Gefühl, welches ich nie wieder loslassen möchte. Ich möchte meine Zeit mit dir verbringen, mein Körper verlangt nach deiner Nähe, mein Gehör will deine Stimme hören, meine Lippen wollen deine berühren. Ich habe es endlich begriffen. Was ich dir sagen will.. Ich vertraue dir. Nein, mehr.. Ich liebe dich. Du bist diejenige die es schafft, dass alles andere bedeutungslos wird. Gegen dich und deine Wärme kommt kein Albtraum der Welt an.“ Diese Worte hinterlassen deutliche Spuren bei Nami, nie hatte sie gedacht, dass sich Worte so auf sie auswirken könnten. Tränen stiegen in ihre Augen. Sie lächelte Robin an, strich ihr eine Träne von der Wange, denn sie hat so ein Geständnis sehr viel Mut gekostet. Erneut legen sie ihre Lippen aufeinander. Auf dem Deck der Thousand Sunny und nur der Mond sollte Zeuge ihres Glückes sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)