Unter deiner Flagge von Lilly_Mae (<3 mein Wind bist du <3) ================================================================================ Kapitel 1: Bewahr mir ein Erinnern... ------------------------------------- Bewahr mir ein Erinnern wie einen Lebenskuss. So bleib ich in der Nähe, auch wenn ich gehen muss. Erzähl von mir mit einem Lächeln - so waren wir ja einst. Erzähl die tollsten Sachen, auch wenn du nachher weinst. unbekannt ~~~~~~~~~~~~ Eine junge Frau stand an der Reling und schaute auf das Meer. Dunkle Wolken zogen am Horizont auf. Der Wind blies stark. Die Segel über ihr wehten in diesen. Unter ihr hörte sie die Crew. Sie waren im Speisesaal und unterhielten sich. Lautstark trieben die Worte an ihr Ohr, doch verstehen tat se sie nicht. Sie hing ihren Gedanken nach. 'Fünf Jahre.', dachte sich die junge Frau. 'Fünf Jahre auf diesen verdammten Schiff.', und sie schaute den Möwen zu, wie sie über den Himmel flogen. Wie sie dort auf einer Stelle schwebten. Wie sie ins Wasser schossen. Sie seufzte. Ihre langen schwarzen Haare, ungebändigt. wehten im Wind, auch ihr ins Gesicht. Doch störte sie es nicht. Die Frau an der Reling hatte eine schlanke, hochgewachsen Statur, wobei sie ihre weiblichen Kurven unter Männerkleidung versteckte. Sie trug eine schwarze drei - viertel Hose und ein graues Hemd. Beides war nicht eng am Körper, fast ein bisschen zu groß. Denn sie hatte früh gelernt als einzige Frau auf solch großen Schiff mit Nur Männern nicht auf zu fallen. Ein Tropfen landete auf ihrer Nase. Sie hob ihren Blick gen Himmel. Die schwarzen Wolken haben jetzt das Schiff erreicht. Wellen schlugen gegen das Schiff. Der Wind blies stark. Ein weiterer Tropfen fiel und noch einer und noch einer. Es fing an zu regnen. Die Schwarzhaarige blieb, wo sie war, an der Reling stehen. Obwohl sie nach kurzer Zeit völlig durchnässt war. Es störte sie nicht. Sie seufzte. Abermals. 'Alte Erinnerungen!' dachte sie sich traurig. Eine Träne blieb ungesehen. Die junge Frau hielt ihr Gesicht in den Regen und schloss die Augen. "Kagome - san.", rief eine Stimme hinter ihr. Die Angesprochene drehte leicht den Kopf nach hinten, so dass sie über ihre Schulter blickte. "Bitte kommen Sie herein. Es regnet doch." An der Tür zu den Innenräumen stand ein junger Mann. Er Trug eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und an seiner Hüfte hing ein Schwert. Er hatte kurze braune Haare. 'Ja, es regnet. Na und? Da ist noch keiner Dran gestorben.', dachte sich Kagome. Ergeben drehte sie sich um und ging auf den jungen Mann zu. "Du hast mich gesucht, Takeo?", fragte die Schwarzhaarige und trat auf ihn zu. "Ich nicht, sondern der Käpt´n.", meinte Takeo und einen Schritt beiseite, damit die junge Frau eintreten konnte. Kagome betrat den Gang, wobei sie nur ein kleinlautes 'War klar!' murmelte. Ihre Klamotten klebten ihr am Körper, so dass man doch ihre weiblichen Rundungen sehen konnte. Der Blick des jungen Mannes sagte alles. Takeo ging hinter ihr her und zog sie wahrscheinlich gerade aus. Seine Augen verrieten ihn. Die Schwarzhaarige verdrehte bloß ihre Augen. 'Fünf Jahre.', dachte sie nochmals. Sie wollte damals doch nur frei sein. Wie der Wind. Wollte einfach nur vom Wind getragen werden. Egal wohin. Und nu? Nun saß sie hier fest. Bei dieser Bande von Idioten. Und sie kam nicht von ihnen los. Takeo überholte die junge Frau nach kurzer Zeit und klopfte an die Tür vor ihnen. Als ein 'Herein' ertönte, öffnete Takeo die Tür für Kagome, die dann eintrat. Hinter ihr schloss sich die Tür wieder. Kagome trat entschlossen in den Raum und blieb vor den großen Schreibtisch stehen. Dort saß ein Mann im mittleren Alter. An seinen Hals blitzte eine Narbe hervor, die aber teilweise durch ein Halstuch verdeckt wurde. Er besah sich gerade eine Karte und runzelte die Stirn. Kagome derweil besah sich den Raum genauer an. Es war ein großer, lichtdurchfluteter Raum, da vor sie, also hinter den Schreibtisch, eine große Fensterfront ist. Der Raum war mit Regalen rechts und links von ausgestattet. Diese waren mit Bücher, Seekarten und sonstiger Krims Kram voll gestellt. Wie sie sah , hatte des Käpt´ns Sammlung wieder zu genommen. Diese Elefantenstatur in der rechten Ecke war neu und auch diese Juwelenschatulle dort. Gedanklich schüttelte die junge Frau nur den Kopf. Der Käpt´n sah auf. Seine eisblauen Augen fesselten Kagome regelrecht. Wie jedesmal. "Ah. Kaome.", meinte er nur und kramte auf seinen Schreibtisch. "In zwei Tagen legen wir im Hafen von Kyotila an. Ich brauche eine Bestandsliste.", sprach der Käpt´n und übergab Kagome ein Stück Papier. Auf diesen war eine Liste. Die Schwarzhaarige besah sie sich, faltete sie und drehte sich zum Gehen um. Ein warnendes 'Kagome.' ließ sie inne halten und sie drehte sich leicht nach hinten. "Mach keine Dummheiten.", kam es nur kalt vom Crew - Chef. "Hai, Mito.", sagte sie nur und verlief den Raum. Ihren Respekt gegenüber den Kapitän hatte sie schon seit einiger Zeit verloren. Auf den Weg in ihre Räumlichkeiten dachte sie nach. Mito war am Anfang ein netter Kerl gewesen. Am Anfang dachte sie, er ist ein normaler Kapitän eines stinknormalen Frachtschiffes. Nur deswegen ist sie damals mit an Bord gekommen. Aber das Frachtschiff war nur eine Farce. Es war nur die halbe Wahrheit. Denn Mito war ein echter Mistkerl und ein Gauner. Hinterhältig und grausam. Sie hatte es schließlich am eigenen Leib erfahren, wobei sie keine Gewaltätigkeit gab. Nur seelischen Schmerz. Wie sie ihn hasste. Kagome faltete den Zettel auf und besah sich die Liste. Leicht frustriert zerknüllte sie ihn leicht. Seit fünf Jahren war sie hier. Hier gefangen in ihren persönlichen Alptraum. Dabei wollte sie doch nur ihren Traum erfüllen. Das Meer besuchen. Die Welt bereisen. IHN suchen. Kagome bog ein letztes Mal um die Ecke und stand vor einer Tür. Ihrer Tür. Sie öffnete sie und verschloss sie hinter sich gleich wieder. Sicherheitshalber. Die Schwarzhaarige sah sich um. Es war ihr Raum. er war zwar nicht groß, trotzdem fanden ein Bett, eine Kommode und ein Schrank, so wie ein Regal mit Büchern und ein Schreibtisch einen Platz. Man muss dazu aber sagen, dass es im Vergleich zu den Schlafkojen der Männer recht groß war. Das kam daher, dass sie die einzige Frau an Bord war. Und so hatte Mito beschlossen ihr diese Annehmlichkeit zu zu gestehen. Auch ein Bad war mit in begriffen. Doch das erfreuliche daran war: sie hatte ihr Privatsphäre. Kagome ging zu ihren Schreibtisch und setzte sich. Gedankenverloren legte sie ihren Kopf auf die verschränkten Hände blickte aus ihren 'Fenster', ein kleines Bullauge, auf das Meer. Diese wütete immer noch. Wellen schlugen hoch. Der Wind pfiff. Doch das Schiff schaukelte kaum. Abgrundtief seufzend schaute Kagome auf die Liste, die sie auf den Schreibtisch gelegt hatte. 'Ist doch immer dasselbe.', dachte sich Kagome und besah sich die Sache genauer. Seit sie auf das Schiff gekommen war, wurde sie zum Mädchen für alles. Ob es das Einkaufen, das Wäsche waschen, der Menüplanung oder die Lagerverwaltung war. Man gab ihr diese Aufgabe, da sie ja eine Frau war. Diese Ansprache konnte sie auf den Tod nicht ausstehen. Sie war nicht irgendeine Frau. Sie war Kagome. Doch bei jeder Weigerung gab es ein und dieselbe Predigt, die sie schon in - und auswendig kannte. Als Frau wäre sie gerade zu perfekt für solche Haushaltsaufgaben. Als Frau wäre sie gerade zu perfekt, eben weil sie eine Frau ist. Denn Frauen sind ja genau und ordentlich. Penibel und sauber. Nur für den Haushalt zu gebrauchen, da sie das schwächere Geschlecht sind. 'Als Frau - bla bla.', dachte sich Kagome und fuhr sich mit einer Hand durch die noch feuchten Haare. Ihre Klamotten waren nur noch klamm. doch sie ignorierte es. "Immer das gleiche mit diesem Kerl.", murmelte die Schwarzhaarige und legte die Liste beiseite. "Morgen." und Kagome sah wieder auf das Wasser. Wie gern würde sie dieses Schiff verlassen. Wie gern würde sie frei sein. Doch Flucht war keine Option. Das hatte sie grausam lernen müssen. Ein Seufzen verließ ihre Lippen. Gedankenverloren nahm sie sich ein weißes Blatt Papier und einen Stift. Sie begann zu zeichnen. Es war eben eine Art Hobby, das sie nie ablegen konnte. Der Stift fuhr mit langsamen gekonnten Strichen über das Papier. Schon nach kurzer Zeit konnte man ein Gesicht erkennen. Es war ein Jugendlicher. Er hatte ein schmales Gesicht, hohe und markante Wangenknochen, eine gerade Nase. Lippen, die zum Küssen einluden. Seine Augen waren reine Seelenspiegel. Meistens hatten sie spitzbübisch gestrahlt. Kagome lächelte leicht. 'Ja, seine Augen.' und verstärkte die Linien. In seiner Mimik konnte man kaum etwas erkennen, doch seine Augen haben ihn immer so gut wie verraten. Er hatte immer eine Idee, um sich die Zeit zu vertreiben. Meistens waren es dumme und verrückte Ideen. Auch törichte waren dabei. Doch gemeinsam schafften sie alles. Auch die brenzligsten Situationen. Nie wurde sie geschnappt. "Alte Erinnerung. Schon wieder.", und seufzte. Es kam momentan häufiger vor, dass Kagome an damals dachte. Besonders an solchen Tagen wie heute. An regnerischen, trübsinnigen Tagen. Seit gut fünf Minuten starrte sie auf das fertige Bild. Sie wusste nicht, wie er heute aussah, da ihr letztes Zusammentreffen schon Jahre zurück lag. 'Was du jetzt wohl tust? Wahrscheinlich irgendetwas verrücktes.', dachte die Schwarzhaarige. 'Ganz bestimmt etwas verrücktes.', und grinste leicht. Sie wollte ihn gern wiedersehen. Mit ihm reden. Mit ihm lachen. Einfach beisammen sein. Doch er war nicht hier und Kagome hatte keine Ahnung, wo er sich befand bzw. wo er sich herumtrieb. Ein Blitz holte sie aus ihren Gedanken. Mit einem Seufzen tat sie das gezeichnete Bild in eine Schublade und erhob sich. Sie zog sich ihr Hemd aus und warf es zu der Schmutzwäsche. Nu trug sie nur noch ihr Bustier und ihr Hose. Die junge Frau ging zu ihren Schrank und holte ihren Schatz hervor. Es war ein Schwert. Sie hatte es sich im Heimathafen von Mito im Hafen Lagunia anfertigen lassen. Heimlich. Sie zog die Klinge aus seiner Scheide. Zum Vorschein kam eine helle, fast weiße Klinge. Es war ein sehr seltenes Erz, dass sie durch puren Zufall gefunden hatte. und das sie vor Mito versteckt halten konnte. Der Griff des Schwertes war mit weichen, aber festen Leder überzogen, so dass der Halt vorhanden war. Für Verzierungen hatte sie kein Geld gehabt. Kagome hob die Klinge und war immer noch erstaunt, wie gut die Klinge in ihrer Hand lag. Es war gut ausbalanciert. Gekonnt schwenkte sie das Schwert. Die junge Frau vollführte einige Figuren. Von Figur zur Figur wurde sie schnelle, so dass sie nach kurzer Zeit durch das Zimmer tanzte. Kagome übte fast täglich, um in Form zu bleiben und auch Fortschritte vollführen konnte. Ob sie gut war oder nicht, konnte sie nicht sagen, da sie dieses Schwert noch nie in einen Kampf angewandt hatte. Sie dufte es nicht. Da sie ja eine Frau war. Missmutig schaute sie. 'Solche Bande von Idioten.' Ihre Hiebe und Stiche waren geschmeidig. Ihre Bewegungen fließend. Ihre unsichtbaren Gegner hatte keine Chance. Schweiß bildete sich langsam. Lief ihren Schläfen hinunter und auch den Rücken. Arme und Beine wurden schwer. Doch ihre Bewegungen waren immer noch präzise. Nach gut dreißig Minuten war sie schweißüberströmt und sie beendete ihre Übung. Vorsichtig schob sie ihr Schwert in seine Hülle und legte es erstmal auf ihr Bett, leicht versteckt. Vorsichtshalber. Bevor sie ihre Klinge wieder weg packte, wollte sie es noch pflegen. Doch zuerst war sie dran. Sich streckend drehte sich die junge Frau um und ging in ihr Bad. Es war klein, doch war es gut ausgestattet, denn es war ein kleine Dusche vorhanden. Ein großer Mann hätte nicht hier herein gepasst, doch für sie reichte es. Sie hatte sogar Warm - Wasser. Es war wie immer eine kleine Wohltat, sich diesen kleinen Luxus zu gönnen. Kagome stellte sich, nachdem sie sich ausgezogen hatte, unter die Dusche und drehte sie an. Warmes Wasser umspülte sie und sie wusch sich den Dreck des Tages ab. Es war eine kurze und entspannende Dusche. Sauber stieg sie aus ihr und nahm sich ein Handtuch zum Abtrocknen. Nachdem dies geschehen war, zog sie ihren Pyjama an, eine kurze Shorts und ein einfaches Shirt. Mit einem Handtuch um den Hals ging sie wieder in ihren Raum, direkt zum Schreibtisch. Die Schwarzhaarige zog eine Schublade auf und holte ein kleines Kästchen heraus. Mit diesem ging sie auf ihr Bett zu und setzte sich. Kagome öffnete das Kästchen, in den zwei Fläschchen, ein paar Wattebäusche und eine Pinzette befand. Die junge Frau begann ihr Schwert zu pflegen, wie sie es bei ihren besten Freund gesehen hatte. Dieser hatte nämlich zu seinen 16. Geburtstag ein Schwert von seinen Vater bekommen. Dieses Schwert hatte er behütet wie seinen Augapfel und nicht einmal sie, seine beste Freundin, durfte es ein Mal halten. Natürlich war sie beleidigt gewesen und schmollte. Doch mit ein paar Worten und Gesten ihres besten Freundes war der Groll schnell vergessen. Als sie fertig war, räumte sie das Kästchen weg und versteckte ihr Schwert wieder. Sie legte sich auf ihr Bett. Blickte an die Decke. Hing ihren Gedanken nach. Nach und nach glitt sie in den Schlaf. Ihr letzter Gedanke galt dem Jungen auf den Bild. Ihren besten Freund. 'InuYasha.' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)