Das Missverständnis von Avalya ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das Missverständnis Kurz zur Person Sabrina: Sie ist früher als Vorband bei den Konzerten von Linkin Park aufgetreten, als sie noch in der Anfangszeit waren. Über die Jahre wuchs die Freundschaft und sie verbringt nun sehr viel Zeit mit der Band. KAPITEL 1: Die Jungs von Linkin Park saßen im Tonstudio und probten ihre Songs, während draußen die Sonne gnadenlos vom Himmel schien. Es war 16 Uhr als sie dann beschlossen, den Tag gut sein zulassen, da ihnen die Hitze zusetzte und keiner mehr die nötige Motivation aufbringen konnte, weiterzumachen. Also legten sie ihr Zeug zur Seite und fragten sich, was sie mit dem restlichen Tag noch anfangen sollten und es sollte nichts Anstrengendes sein. Chesters POV: Ich stand gerade im kleinen Aufnahmeraum und war froh, dass die anderen beschlossen, die Arbeit heute zu beenden. Inzwischen merkte ich auch, dass mir der Hals wehtat. „Also ich werde mich jetzt verabschieden und mit meiner Freundin schwimmen gehen. Diese Hitze halte ich keine Minute länger aus!“, jammerte Rob und griff nach seinem Autoschlüssel. „Wir sehen uns dann morgen.“ Ich winkte ihm zum Abschied und damit eilte er zur Tür und war auch schon weg. Ich verließ den Raum und machte es mir auf der kleinen Couch gemütlich, die uns hier im Tonstudio von je her gute Dienste geleistet hat. Sie sah auch dementsprechend alt und gebraucht aus und an manchen Stellen war die Naht auch schon aufgebrochen. Joe seufzte. „Ich glaube ich werde es ihm gleichtun. Also bis dann!“ Und auch er eilte durch die Tür, doch bremste noch in letzter Sekunde ab, bevor er in Sabrina rannte. Sie tauschten kurz Worte, die ich nicht verstand, bevor sie dann das Studio betrat und Joe außer Sichtweite war. „Hallo, Leute!“, lächelte sie, „Heute schon fertig?“ Sie versuchte glücklich auszusehen, doch man merkte, dass auch ihr die Hitze zusetzte. Ich stand auf, begrüßte sie freudig mit einer flüchtigen Umarmung und ließ mich sofort wieder auf die Couch fallen. Ich hasse diese Hitze... Aber Sabrina zu sehen machte mich glücklich und ein Lächeln war auf meinem Gesicht. „Ja, weil die Klimaanlage den Geist aufgegeben hat und damit unsere Motivation…“, scherzte ich und trank in einem Zug die halbe Wasserflasche leer. Das tat gut! „Achso… Ich dachte ich erfreue euch mit meiner Anwesenheit“, sie setzte sich etwas enttäuscht neben mich auf die kleine Couch. „Schade und ich wollte schon was von den neuen Songs hören…“ Ich lachte. „Damit du uns unsere Ideen klauen kannst?“ Sabrina stieß mir in die Seite und sagte: „Sei still! Das sollte doch geheim bleiben!“ Die anderen Jungs lachten. „Na ja so viel hättest du nicht mitbekommen, weil Mikes Gitarre nicht so wollte wie er“, sagte Dave daraufhin. „Ja… Ich werde morgen oder so in die Innenstadt gehen und das ansehen lassen“, meinte Mike und packte seine Gitarre in einen Koffer. „So, Freunde, ich werde jetzt auch mal verschwinden und den Rest des Tages in der Badewanne verbringen“, sagte Brad und stand auf. „Warte! Du kannst mich auch gleich mitnehmen.“ Dave stand ebenfalls auf. Brad sah ihn verwirrt an. „Aber sicher nicht mit in die Badewanne!“ Alle lachten. „Nein so verzweifelt bin ich noch nicht!“, lachte Dave und ging auf die Tür zu. „Wir sehn uns dann morgen“, verabschiedete sich Brad und verschwand mit seinem Freund durch die Tür. „Und was machen wir?“, fragte ich dann, als sich Mike ebenfalls zu uns auf die Couch setzte. Kurzes Schweigen. „Obwohl ein Swimming Pool gerade angebracht wäre, habe ich momentan keine Lust schwimmen zu gehen…“, seufzte Mike. Sabrina und ich nickten. Wieder kurzes Schweigen. Daraufhin hatte ich eine Idee: „Fahren wir zu mir. Ich könnte kalte Cocktails machen und dann setzen wir uns auf den Balkon.“ Ich sah meine Freunde erwartungsvoll an. „Sorry aber momentan möchte ich mich nur von Wasser ernähren…“, lächelte Mike, legte seinen Kopf in den Nacken und fächerte sich mit einem Blatt Papier Luft zu. „Außerdem bereitet mir meine Gitarre Kopfschmerzen.“ „Dann lass uns jetzt in die Innenstadt fahren. Ich wollte sowieso nachsehen, was es Neues in den Schaufenstern gibt“, schlug Sabrina vor und sah Mike an. Dieser richtete seinen Blick auf sie und hörte zu fächern auf, da es bei dieser Hitze wohl keinen Sinn hatte. „Gute Idee!“, lächelte er dann. Ich seufzte unhörbar und sah genervt woanders hin. Ich wollte bei dieser Hitze nicht draußen sein und mich durch die Menschen quetschen, die alle schwitzten. Mir reicht mein eigener Schweiß. Nicht mal das beste Deo der Welt war in der Lage, das Schwitzen zu verhindern oder den Gestank zu überdecken… Sabrina riss mich aus meinen Gedanken. „Was ist mit dir? Kommst du mit?“ Ich legte wieder ein Lächeln auf, den sie mir hoffentlich abnahmen. „Nee ich werde nach Hause fahren. Bin zu müde für die Einkaufspassage…“ Und damit stand ich auf und fischte meine Autoschlüssel aus der Hosentasche. „Schade. Hätte lustig werden können“, meinte Mike daraufhin. Ich zuckte mit den Achseln und bewegte mich zur Tür. „Bis morgen und viel Spaß.“ Und ohne eine weitere Sekunde zu verlieren verließ ich das Gebäude. Als ich mit dem Auto fuhr, hätte ich mir am liebsten in den Arsch getreten, denn ich wollte eigentlich mehr Zeit mit Sabrina verbringen… Mir ist aufgefallen, dass Mike und sie seit kurzem viel zusammen unternahmen. Zufall? Oder lief da etwas Ernsteres? Interpretierte ich zuviel rein? Zugegebener Maßen sah sie wirklich gut aus, war sehr klug und hatte eine fantastische Stimme. Wir alle mochten sie von Anfang an. Außerdem war sie momentan Single… Ich seufzte. Ich sollte mich lieber auf den Verkehr konzentrieren und daheim werde ich mich hinlegen. Langsam bekam ich Kopfweh. Mikes POV: Chester verließ den Raum. Ich wollte mich noch verabschieden, doch anscheinend hatte er es sehr eilig. Warum auf einmal? „Lass uns gehen“, sagte Sabrina und stand auf. Ich tat es ihr gleich und nahm meinen Gitarrenkoffer. Kurz darauf saßen wir in meinem Auto und fuhren durch den dichten Verkehr. Im Inneren des Autos war es so heiß, dass man es fast als Mikrowelle benutzen konnte und noch dazu konnte ich das Lenkrad kaum halten, ohne fürchten zu müssen, dass ich, bis wir am Ziel waren, Brandblasen auf meinen Fingern hatte, was ich mir zur Zeit nicht erlauben konnte, wegen der Aufnahmen für das neue Album. Wir waren sowieso etwas im Verzug. „Ich hoffe ich finde etwas Schönes, weil nächste Woche bin ich wieder unterwegs zu zwei Festivals“, riss mich Sabrina aus den Gedanken. Ich warf ihr einen kurzen Blick zu. „Echt? Wo?“ „Beide in Texas. Sind aber kleine Sachen…“ Sie klang etwas enttäuscht. „Was hast du?“ „Na ja“, begann sie, „Ich hätte mir langsam etwas Besseres vorgestellt…“ Ich lächelte. „Bei uns hat das auch gedauert. Mach dir keine Sorgen. Wir warten auch noch auf die richtig großen Sachen. Aber ich bin sehr optimistisch.“ Vom Augenwinkel aus konnte ich erkennen, dass sie nun auch lächelte. Wenig später hatten wir nach etwas Suchen einen Parkplatz gefunden und waren auf dem Weg zur Einkaufspassage. Während des Gehens fühlten sich meine Beine an, als hätte ich Blei an den Füßen. Und der Gitarrenkoffer machte die Sache nicht einfacher. Ich beneidete Sabrina dafür, dass sie extrem kurze Jeans anziehen konnte. Bei uns Männern sähe das Pervers aus. Außerdem hatte sie die perfekte Figur dafür. „Sieh nur!“, rief sie dann plötzlich. Ich sah ihr nach, wie sie zum ersten Schaufenster eilte und ging auf sie zu. „Sieht dieses Oberteil nicht super aus?“, fragte sie mich. Ich atmete tief durch und musste überlegen was ich sagen sollte, weil ich nicht gerade der Modeexperte war. Dann hörte ich sie lachen. Ich sah sie fragend an. „Schon gut. Macht es dir etwas aus, wenn ich in den Laden gehe?“ Ich lächelte. „Nein. Ich gehe mit.“ Kaum waren wir drinnen, hatte sie auch schon fünf verschiedene Kleidungsstücke im Arm. Wie ging das? Ich habe das gar nicht mitbekommen… „Ich werde die mal anprobieren. Sag mir dann was du davon hältst“, meinte sie und verschwand fröhlich in eine Umkleidekabine. Ich seufzte und merkte, wie ich rot wurde. Zugegebener Maßen gefiel mir die kleine Modenschau. Während diese Kleidungsstücke im Schaufenster merkwürdig aussahen, kamen sie aber an Sabrinas Körper wunderbar zur Geltung und ließen sie noch hübscher aussehen. „Ich glaube diese zwei werde ich bei den Konzerten tragen“, kam es dann von ihr. Ich stimmte ihr zu. Ich konnte mir das gut vorstellen. Ehrlich gesagt überlegte ich mir seit vorhin im Auto, ob ich sie begleiten sollte. Das Problem aber war, dass wir mit der Arbeit etwas hinten waren und uns eigentlich keinen freien Tag gönnen sollten… Andererseits haben wir die letzten Tage auch fast nichts anderes gemacht und uns somit ein wenig Freizeit verdient. Da werde ich mit den Jungs und unserem Manager noch ein Wörtchen reden, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Aber vorher sollte ich nach ihrer Meinung fragen. Nachdem wir an der Kasse waren, führten wir unseren Weg fort. Kaum hatten wir einen Fuß ins Freie gesetzt, kam es mir so vor, als würden wir von der Hitze erdrückt werden. Und durst hatte ich auch… Schließlich kamen wir zu dem Gebäude, wo ich meine Gitarre abgeben konnte. Nach kurzer Wartezeit war die Ursache des Übels klar und dann verließen wir den Laden auch schon. Wieder auf der Straße schlug Sabrina vor, in das neue Café zu gehen, das kürzlich eröffnet hätte und ohne Widerworte war ich einverstanden. Wir suchten uns einen Platz, der recht versteckt und in der Nähe einer Klimaanlage war. Ich war sehr dankbar dafür und bestellte einen halben Liter kaltes Wasser. Sabrina konnte allerdings tatsächlich einen Kaffee trinken… Als unsere Getränke am Tisch waren, beschloss ich sie zu fragen: „Was würdest du dazu sagen, wenn ich zu den zwei Konzerten mitkäme?“ Ich umklammerte mein Glas. Sie sah mich verwundert an. War das zu plötzlich? „Ist das dein ernst?“ Ich zuckte mit den Achseln. „Ja, schon… Ich dachte, du würdest dich darüber freuen.“ Ich spürte, wie ich etwas rot anlief. Sie schwieg kurz aber lächelte verlegen. „Und was sagen deine Jungs dazu? Euch würden wichtige Tage verloren gehen.“ Ich atmete tief durch. „Ja. Ich wollte nur mal fragen, bevor ich mit den anderen rede.“ Ich sah sie gespannt an. Aber was erwartete ich mir? Sie schenkte mir ein freundliches Lächeln. „Von mir aus. Aber gib dann nicht mir die Schuld, wenn es eng wird!“ Wir beide lachten. Ich freute mich darüber. „Vielleicht will ja noch jemand mitkommen“, meinte sie daraufhin. Stimmt. Daran hätte ich nicht gedacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)