The Story of Kaitou Sindbad von Imi-chii (Finding an Angel in Darkness) ================================================================================ Kapitel 7: Erste Annäherung --------------------------- Die letzten Tage gaben mir Zeit mich langsam an die neuen Gegebenheiten heran zu tasten. Ich lerne meine Ortschaft immer besser kennen und auch einige meiner Nachbarn durfte ich schon kennenlernen. Maron ist immer noch nicht gut auf mich zu sprechen. Und irgendwie scheint es mir, als ob sie auf etwas warten würde. Als ich nach meiner Vorstellung als Sindbad bei ihr nach Hause kam, stand sie vor dem Briefkasten und sah deprimiert zu Boden. Dies war nicht das erste Mal. Eigentlich geschieht das jeden Tag. Wartet sie auf einen bestimmten Brief? Ich wache morgens zerstreut auf. An die neue Umgebung habe ich mich wohl immer noch nicht gewöhnt. Lange starre ich an die kahle Decke ohne mich zu bewegen und lasse meine Gedanken schweifen. Was soll ich als nächstes tun? Soll ich sie angreifen? Wie bringe ich sie vom Stehlen ab? Wenn es doch nur eine einfache Lösung gäbe. Grausam werde ich mit dem höllischen Lärm meines Weckers aus meinen Gedanken gerissen. „Ist ja gut!“, sage ich während ich nach ihm reiche und ihn abstelle. „Das ist das Grausamste was ich je gehört habe!“, blafft mich Access wütend und verschlafen an. „Gibt's da wo du herkommst etwa keine Wecker?“, frage ich ihn ohne es ernst zu meinen und stehe auf. Schnell gehe ich zum Fenster, reiße die Gardinen auf und öffne es weit um frische Luft hinein zu lassen. Dann mache ich mich auf den Weg ins Bad, wo ich mich für den Tag fertig mache. Das einzige Problem, dass mich immer wieder aufs neue erwartet, ist alles was mit dem Bereich Küche zu tun hat. Ich kann weder kochen noch sonst irgendwie was Essbares zubereiten. Nur Pfannkuchen kriege ich mittlerweile hin...gezwungenermaßen. Also mache ich mich daran, den Teig für meine berühmt berüchtigten Pfannkuchen à la Chiaki zusammen zu rühren. Den Duft der in der Pfanne bratenden Pfannkuchen, zieht dann wenig später auch Access an, welcher sich sofort an den Küchentisch setzt und gierig die Messer wetzt. Während ich die Teller auf den Tisch stelle frage ich ihn was denn der Plan für heute sei. „Naja...ich werde mich mal nach einem Dämon umsehen. Vielleicht hat ja mal wieder einer zugeschlagen.“ Ich nicke und esse mein Frühstück, bevor ich wenig später den Schulweg antrete. Auf dem Weg zur Schule geschehen meist die merkwürdigsten Dinge: Gackernde und Kichernde Mädchen, die irgendwem hinterher schmachten, Leute die anscheinend immer zu spät dran sind und daher rennen, obwohl der Unterricht erst in einer viertel Stunde beginnt, Schüler die die ganze Zeit ihr Schulbuch vor der Nase haben (wie machen die das, ohne gegen eine Laterne zu laufen?) und dann sind da noch Maron und Miyako. Erstere wird immer von Miyako hinter sich her gezogen, meist im Halbschlaf und oftmals viel zu fest. Miyako scheint das nichts auszumachen und zieht ungehindert an ihrer Freundin weiter. Mittlerweile bin ich am Schultor angekommen, wo ich auf die beiden Mädchen warte. Gedankenverloren schaue ich in der Gegend umher, als auf einmal ein Junge vor mir auftaucht. „G-g-guten Morgen, Nagoya-kun.“, stammelt er leise. „Guten Morgen...ähm...?“, oh Gott, ich weiß seinen Namen nicht. Müsste ich das? „Minazuki Yamato.“, stellt er sich vor. „Achso. Entschuldige bitte, ich kann mir Namen so schlecht merken. Ist etwas nicht in Ordnung?“, frage ich ihn leicht besorgt. „Oh, nein, ganz und gar nicht. Ich dachte mir nur, jetzt da du bereits einige Zeit an unserer Schule bist, wollte ich dich fragen, wie es dir denn gefällt. Weißt du ich bin Klassensprecher unserer Klasse und dachte so bei mir, vielleicht hast du auch Lust bei der Organisation unseres Sommerfests zu helfen.“ „Weißt du Minazuki-kun, mir gefällt es an der Schule, aber bevor ich bei so einem großen Spektakel mithelfe, möchte ich mich erst einmal einleben.“ Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben, doch dies ändert sich, als er Miyako und Maron ankommen sieht. „Guten Morgen, Kusakabe-san.“ Die immer noch müde Maron hebt ihren Kopf und grüßt ihm mit einem Winken und einem milden Lächeln, welches sich in eine wütende Grimasse verwandelt, als sie mich sieht. So startet man doch gut in den Schultag. Denke ich mir und seufze. Es sollte ein langer Tag werden, mit einer Menge Anfragen: Basketballteam, Fußballclub, Hauswirtschaftsgruppe (?!), Karate, Kendo, Kalligraphie...alle wollen sie mich haben. Warum? Anscheinend ist es etwas Besonderes, der „Neue“ zu sein und dann auch noch so unverschämt gut auszusehen (nur gut, dass keiner meine Gedanken hören kann). Nur bei Maron komme ich nicht ganz so gut an. Gerade habe ich Freistunde und fliehe in die Bibliothek, da wird mich niemand erwarten. Vielleicht finde ich ja etwas Interessantes, mit dem ich mir die Zeit vertreiben kann. Als ich die Tür zu der Schulbücherei öffne, staune ich nicht schlecht. Sie scheint sehr groß und gut sortiert zu sein, Mal sehen was sie so zu bieten hat. Physik, Mathematik, Belletristik, Anglistik und Medizin...hmmm. Ich suche das Regal ab, ohne genau zu wissen wo nach ich suche und greife ein paar der Bücher raus. Die meisten thematisieren die Anatomie des menschlichen Körpers, aber auch eines über innere Medizin. Ich nehme den Stapel mit herüber an einen leeren Tisch und fange an darin zu schmökern, nicht lange und ich bleibe an einem interessanten Artikel zum Thema Krebszellen und deren Wachstum hängen. Ich merke gar nicht wie schnell die Zeit vergeht, doch nach etwa einer Stunde (ich habe zwei Freistunden) blicke ich kurz auf und sehe durch das Fenster, dass Maron irgendwohin stampft. Sie scheint auf dem Weg in die Bücherei zu sein. Schnell lege ich meinen Kopf auf das Buch und stelle mich schlafend. Warum? Fragt mich nicht, das weiß ich selber nicht so genau...bin ich dämlich... Ich höre wie sich die Tür zur Bibliothek öffnet und sich mir Schritte nähern. Maron blättert durch die Bücher und flüstert dann: „Sieht nach schwerer Lektüre aus, kein Wunder dass man da einschläft.“ Da werde ich aktiv, setze mich auf und gebe ihr einen Kuss auf die Wange (Warum? Weil Baum!). Sie macht einen Satz nach hinten, errötet und sagt: „I-i-ich d-dachte du schläfst.“ „Wer hat gesagt, dass ich schlafe?“, frage ich sie mit einem verschmitzten Lächeln. Schnell kommt sie wieder zur Fassung und macht einen Schritt auf mich zu: „Ich möchte dich etwas fragen.“ „Und das wäre?“, jetzt bin ich aber gespannt. „Was weißt du über Kaitou Sindbad?“ Sie hat angebissen! „Ich erzähle dir etwas über ihn, aber nur, wenn du mir auch eine Frage beantwortest.“, es brennt mir unter den Fingernägeln, so sehr möchte ich die Antwort kennen. „Hmmm...klingt nach einem fairen Tausch. Was möchtest du wissen?“ „Auf wessen Post wartest du?“, ich sehe wie schnell sich ihre Neugier in Traurigkeit verwandelt. Sie überlegt lange und reiflich, wobei sie mit dem einen Bein hin und her wackelt und auf ihrem Daumen herumbeißt. Tief atmet sie ein, bevor sie mir die Antwort gibt: „Auf einen Brief von meinen Eltern.“ Ich sehe sie fragend an. Das nimmt sie zum Anlass, um mehr zu erzählen: „Sie haben mich bereits vor einigen Jahren verlassen und leben im Ausland. So und nun zu dir. Was weißt du über diesen Kaitou Sindbad. Miyako meinte du kämst aus dem Ort, in dem er zum ersten Mal auffällig wurde.“ Woher weiß Miyako, woher ich komme? „Ach...hmm...lass mich überlegen...“, ich lasse sie einige Zeit zappeln und erneut tritt ihr Neugierde ins Gesicht, gepaart mit Ungeduld. „Nun sag schon.“ „Gut...also, so viel ich weiß...hat er schnelle Beine. Den schnappen sie wohl nie.“ Sie sieht mich an, wartet kurz ab, ob ich noch mehr sage und sieht mich dann enttäuscht und wütend an. „Das ist alles?“ „Mehr weiß ich auch nicht. Tut mir Leid.“ Sie dreht sich um und verschwindet dann aus der Bücherei. Ich glaube mit dieser Antwort hat sie wohl nicht gerechnet. Ich beschließe die Bücher wieder an ihren Platz zu bringen und den Rest meine Freistunde auf dem Dach zu stehen und den anderen bei ihren Aktivitäten zu zu sehen. Gerade als ich wieder runter zu meiner nächsten Unterrichtsstunde wollte, fliegt mir ein aufgeregter Access entgegen. „DÄÄÄÄÄÄÄÄÄMOOOOOOOOOOON!!!!!!!“ Wäre auch zu schön um wahr zu sein... „Wo und wann?“, frage ich ihn mit gespielter Coolness. „Heute Abend um 21:00 Uhr im Hause des Bürgermeisters. Die Warnung ist bereits abgeschickt und Jeannes ebenfalls.“ Ich gehe die Treppe hinunter und versichere ihm, dass ich dort sein werde und den Dämon schnappe. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht wie hart es werden würde gegen Jeanne zu kämpfen. Ihr Selbstbewusstsein und ihre Stärke sind wahrlich bemerkenswert. Doch das alles sollte ich erst später am Abend erkennen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)