Das Glitzern ihres Herzens von Yolei13 (~Schicksalshafte Liebe~) ================================================================================ Kapitel 1: Alles hat seinen Anfang ---------------------------------- Gelangweilt ließ Alicia ihre Beine hin- und herbaumeln. Die Weißhaarige saß auf einem Baum und fragte sich, was sie nun schönes tun sollte. Eigentlich hatte sie vorgehabt zu ihrer alten Freundin Kagome und deren Mann Inuyasha zu gehen, um sie nach langer Zeit wieder einmal zu sehen, aber daraus war dann nichts geworden. Mehrere kleine Dämonen hatten sie auf dem Weg zu dem Ehepaar behindert und jetzt sah sie zerzaust und dreckig aus. Ihr gelbes Shirt aus der Neuzeit war zerlöchert, ihre blaue Jeans zerrissen. In ihren lichtweißen Haar klebte Schmutz. Eigentlich hatte Alicia nie Schwierigkeiten mit solch kleinen Dämonen gehabt, aber diese hatten sich seltsamerweise zusammengeschlossen und deren Schnelligkeit hatten ihr zu schaffen gemacht. Die kleinen Biester waren mit ihrer Peitsche nur schwer zu erwischen gewesen, es war ihr letztendlich nur durch die Spezialfähigkeit ihrer Peitsche gelungen. Mit ihr konnte Alicia ihre Gegner nämlich einfrieren lassen. Sie sah seufzend in den Himmel und entschied, dass sie sich nicht so ihrer alten Freundin zeigen konnte, jenes wäre einfach zu peinlich. Es war das Beste, wenn sie dringend ein Bad nehmen würde. Danach konnte sie immernoch zu der angehenden Miko gehen und ihr von ihrer Vision berichten, welche sie vor ein paar Tagen gehabt hatte. Dieses Zukunftsbild kam direkt aus ihrem Herzen, in dem sich das letzte Stück des Juwels der 4 Seelen befand. Das Herzstück des Shiko no Tama hatte sich nach Kagomes missglückten Bogenschuss, der das richtige Juwel zersplittert hatte, in Alicias Körper, ihrem Herzen,festgesetzt. Bisher konnte noch keiner dieses Stück spüren, da seine Aura völlig ausgeschaltet ist. Durch dieses Herzstück erlangte die Weißhaarige übernatürliche Kräfte. Alicia war wie ihre Freundin vor etwa 3 1/2 Jahren in diese Epoche gekommen. Während die damals 15-Jährige Kagome mit ihren Freunden die Splitter eingesammelt hatte, erlebte die Weißhaarige ein ganz eigenes Abenteuer. Sie traf schon nach wenigen Wochen auf Naraku und auf so einige Dämonen. Damals arbeitete sie im Schloss Kagemakis, welcher der Sohn des Schlossherren war. Sie verliebte sich in die Seele des Prinzen und erlebte mit, wie Naraku seinen Körper übernahm. Mit wachsender Zeit entwickelte sie auch Gefühle für den bösen Halbdämon. Für einige Zeit blieb sie noch im Schloss des Dämons, aber letztendlich musste sie vor ihm flüchten. Die heute 19-Jährige kämpft mit einer Peitsche, aus der Stacheln kommen können und mit der sie alles um sich herum zu Eis werden lassen kann. Vor kurzem verriet ihr dann die Vision, das in Zukunft das Böse zurückkehren würde. In ihr verdorrte das Land und wie auch schon bei Narakus Auftauchen gäbe es laut Vision viele unschuldige Opfer. Das Böse würde in Form eines neuen Dämon auftreten, doch wer dies sein konnte, dies wollte das Zukunftsbild der jungen Frau nicht verraten. Allein konnte Alicia sicher nichts gegen den baldig neuen Bösewicht ausrichten, selbst mit dem Herzstück des Juwels nicht.Sie war eben doch nur ein Mensch. Kagome zwar auch, doch in der 18-Jährigen schlummerte eine angehende Miko und die beste Bogenschützin weit und breit. Letzteres zumindest seit Kikyos Tod. In den Pfeilen der 18-Jährigen steckte immer eine Seele, das wusste Ali. Und Kagomes Ehemann Inuyasha wäre auch eine sehr große Hilfe im Kampf gegen den unbekannten Feind. Mit seinem Schwert Tessaiga konnte er schwere Schläge gegen seine Gegner ausrichten. So bestand doch noch eine Hoffnung,dass letzten Endes alles noch gut werden würde. Alicia rutschte von dem Baum und machte sich auf den Weg Richtung See, der in der Nähe von Kaedes Dorf lag. In diesem Dorf lebte sie zwar schon seit Längerem, aber seit Kagomes Rückkehr hatte sie ihre alte Freundin noch nicht besucht. Vor dem See angekommen, legte sie ihre Tasche ab und entledigte sich ihrer Kleidung. Sie hoffte, dass sich jetzt keine Diebe oder Nomade hier umhertrieben, welche sie so sehen konnten. Sie badete immer nackt,anders kannte sie es aus der Epoche der kriegerischen Staaten nicht. Ihre Sachen immer im Blickfeld tauchte sie bis auf den Kopf ins Wasser ein und machte sich sauber. Die Spuren und Kratzer von den kleinen Dämonenkrallen bluteten nämlich immernoch. Die junge Frau schloss die Augen und tauchte dann ganz unter, um den Schmutz aus ihrem lichtweißen Haar zu bekommen. Alicia blieb einige Sekunden unter Wasser und nachdem sie die Augen geöffnet hatte, sah sie sich dort unten um. Der See war glasklar, auf dem Boden wuchsen Wasserpflanzen und kleine Tiere krabbelten über den Grund. Auch einige Fische schwammen an ihr vorbei. Der Anblick war so atemberaubend, das sie jetzt erst bemerkte, dass sie wieder auftauchen musste um Luft zu holen. Oben angekommen sprang sie etwas aus dem Wasser und strich sich die Haare zurück, welche ihr im Gesicht gehangen hatten. Nachdem sie sich gestreckt hatte, sah sie sich auch hier noch einmal um. Der See war umgeben von einigen Felsen und Bäumen, die nicht weit entfernt vom Ufer standen. Vereinzelt wuchs auch Schilf. Die 19-Jährige blieb noch eine Weile im Wasser und schwamm, tauchte und spritzte umher. Nach ihrem Bad trocknete sie sich ab und zog sich zunächst ihre Unterwäsche an. Die zerstörte Kleidung konnte sie später als Brennstoff verwenden oder sie überließ sie Kaede, die im Nähen manchmal wahre Wunder vollbringen konnte. Zum Glück hatte sie noch Kleidung, die sie vor einigen Monaten von Kaede geschenkt bekommen hatte bei sich in der Tasche. Ein weißes Hemd und eine blaue Hose. Sie zog sich beides an, merkte aber schnell, dass ihr die zumindest die Hose viel zu groß war. Sie sah darin aus wie ein Leinensack. Die Weißhaarige murrte leise vor sich hin und hörte plötzlich ein Geräusch, das hinter einem Baum herkam. Auf der Stelle schoß ihr Blick in diese Richtung und sie nahm für den Notfall ihre Peitsche zur Hand. "Wer ist da! Wenn du dich nicht sofort zeigst, dann spalte ich deinen Schädel!" Sie drohte immer, wenn jemand sie zu bespannen versuchte oder es schon geschafft hatte. Zunächst kam keine Antwort, aber dann zeigte sich ein kleiner Mann, der nichts außer einer dreckigen Fellhose trug. Ali hasste sie, jedes Mal wenn sie baden ging, wartete mindestens ein Lüstling in einem Versteck oder auf einem Baum, um sie zu bespannen. Manchmal waren die Spanner gefährlich, hatten Waffen bei sich. Einige hatten sich sogar schon soweit vorgewagt und versucht sie zu berühren und zu küssen. Aber der hier war zu ihrem Glück absolut harmlos. Nirgends konnte die junge Frau ein Messer, eine Axt oder Ähnliches sehen. Sie sammelte ihre kaputte Kleidung und die anderen Sachen zusammen und lief dann ruhig zu dem kleinen Mann. Er hatte noch keine grauen Haare, eine molliges Gesicht und winzige Augen. Definitiv war dieser Kerl hier noch nicht über 50. "Wie lange bist du schon da?" fragte Alicia und versuchte freundlich zu klingen. "Seit...etwa 10min", piepste der Mann, den man schon als Zwerg bezeichnen konnte. Die junge Frau lief hochrot an, versuchte sich nicht aufzuregen, indem sie mit einer ihrer noch nassen Strähnen spielte. Es war schon wieder einem männlichen Wesen gelungen, ihren Körper nackt zu sehen. Sie war gut gebaut und hatte ein optimales Gewicht, demzufolge auch einen nahezu perfekten Bauchumfang Das alles wäre nicht so schlimm, wenn Ali es immer nicht bemerken würde. Das störte sie gewaltig. "Okay der Herr, würdest du jetzt bitte zusehen, dass du verschwindet!?" Sie sagte dies in einem verdammt scharfen Ton, woraufhin sich der Kerl verneigte, ein Entschuldigung runterasselte und wegrannte. Die Frau zog sich schnell an und wuschelte durch ihre Haare, dass sie schneller trockneten. Nun fühlte sie sich wieder sauber und machte sich auf den Weg in Kaedes Dorf. "Jinenji, kannst du mir bitte nochmal den Unterschied zwischen diesen beiden Pflanzen hier erklären?" Kagome hockte sich neben ihren Freund, den sanften Riesen und schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Der Halbdämon unterbrach die Pflege seiner Kräuter. "Ja aber gern Kagome." Er sah mit seinen blauen Augen tief in ihre. Dann erklärte er der Miko noch einmal, was der Unterschied zwischen der giftigen Lederlilie und der heilenden Katzennelke war. Die Erstere besaß nämlich an den Rändern ihrer Blüten mehrere schwarze Sprenkel. Diese Eigenschaft hatte die Katzennelke nicht. "Vielen Dank Jinenji",sagte die 18-Jährige und lief erst einmal zu ihrer Hütte, in der sie zusammen mit ihrem Ehemann Inuyasha wohnte. Sie war erst vor kurzem in die mittelalterliche Epoche zurückgekehrt und hatte den Hanyou geheiratet. Jetzt lernte sie von Kaede sowie von Jinenji wie man Kranke behandelt und Gegengifte herstellt. Seit sie vor 3 Jahren Naraku besiegt hatten, musste sie in ihre Welt zurückkehren, da sie eigentlich nicht in diese Epoche gehört hatte. Aber jetzt war sie wieder hier, da ihr Wunsch bei Inuyasha zu sein, alles andere übertroffen hatte. So kehrte sie für immer zurück zu ihm. Kagome machte ihr weiß-rotes Mikooutfit zurecht und verschränkte ihre Arme. Die Schwarzhaarige war zufrieden mit ihren Beeten, auf denen Getreide,Heilpflanzen und Gemüse gediehen. Sie war glücklich über ihr Leben, es herrschte Frieden im ganzen Land und es gab kein Shiko no Tama mehr Ihr Häuschen stand etwas außerhalb des Dorfes. Ihre Beete lagen nur 500m weit entfernt von ihrem Zuhause entfernt. Weiter unten im Dorf lebten Kagomes alte Freunde, der Mönch Miroku,die ehemalige Dämonenjägerin Sango und deren 3 Kinder. 2 Mädchen und 1 Junge. Die 2 Mädchen Kasumi und Misa waren Zwillinge, hatten beide kurze, dunkelbraune Haare und braune Augen. Daichi, ihr kleiner 3 Wochen alter Bruder glich seinen Schwestern in der Augenfarbe, allerdings hatte er noch eine sehr hellbraune Augenfarbe. Sango und Miroku waren verheiratet. Ebenfalls im Dorf lebte die alte Frau Kaede, die Schwester Kikyos. Sie trug eine schwarze Augenkappe und hatte nur noch graue Haare. Ihr Gesicht war außerdem von Falten durchzogen. Unter ihrer Obhut war die 11-Jährige Rin, die vor 3 Jahren von Sesshomaru adoptiert worden war. Das schwarzhaarige Mädchen bekam von ihrem ´Meister´ stets Geschenke, wenn er sie besuchen kam. Sesshomaru, Inuyashas älter Halbbruder, reist mit seiner Freundin Yuki, seinem Untergebenen Jaken und Ah-Uhn durch das Land. Schon vor Narakus Tod traf er auf die Daiyokai, in die er sich mit wachsender Zeit verliebte. Yuki ist die Besitzerin des "Juwels der Dunkelheit", welches ähnliche mächtige Kräfte wie das Shiko no Tama besitzt. Der Wolfsdämon Louga führt das westliche Wolfsrudel an. Er sollte eigentlich schon vor längerer Zeit Ayame heiraten, aber er lehnte dies bis heute immer wieder an. Seine wahren Beweggründe kennt nur er selbst. Er hat eine bereits lang bestehende Feindschaft mit dem Ostrudel, das von Ayames Cousine Nausikaa geleitet wird. Die Wolfsdämonin ist verdammt stark und kämoft mit einer Sense, die 3 verschiedene Stufen annehmen kann. Kagome betrat die Hütte und erblickte sogleich den Hanyou, den sie über alles liebte. "Inuyasha, die Ernte gedeiht ganz ausgezeichnet." Sie lächelte ihn an,umarmte ihn und gab ihm einen Kuss. "Freut mich zu hören!" antwortete der Silberweißhaarige und fuhr eine Strähne aus Kagomes Haar nach. "Da die Kröte gestorben ist, kann es auch nicht besser sein!" fügte er noch hinzu. Die 18-Jährige wusste, das Inuyasha mit dieser Beleidigung nur Naraku gemeint haben konnte. "Reg dich nicht über ihn auf, er ist Geschichte und das wird auch für immer so bleiben!" Die Schwarzhaarige wand sich aus seinem Griff und verspürte nach ihren Worten plötzlich ein seltsames Gefühl, welches sie aber ignorierte. Dann lief sie zusammen mit ihrem Mann wieder zurück zu den Feldern. Der Halbdämon hatte ihr dabei einen Arm um die Schulter gelegt. Beide hatten noch vollends gute Laune, aber diese sollte sich in den nächsten Minuten legen. Kagome ließ sich ins grüne Gras fallen und seufzte wollig. "Was für ein schöner Tag." Es kam ein leichtes "Ja" von Inuyasha neben ihr, welcher die Hände über dem Kopf verschränkt hatte. Es herrschte kurze Zeit Ruhe, die 18-Jährige strich sich über den Bauch. Dieses seltsame Gefühl war immernoch nicht verschwunden. Was bedeutete das? "Inuyasha, Kagome!" schrie Rin, welche auf die beiden zugerannt kam. Ihre schwarzen Haaren fledderten im Wind, ihr blauer Kimono bewegte sich elegant mit dem Takt des Gerennes. Kagome setzte sich auf und blickte verwundert zu der 11-Jährigen. Wenn Rin so angerannt kam, dann musste etwas vorgefallen sein, sonst ließ sich das Mädchen immer eine Menge Zeit beim Übertragen von mündlichen Botschaften. "Was ist denn los?" fragte die junge Miko besorgt und stand dann ganz auf. "Es ist etwas schlimmes passiert. Einige Dämonen haben ein Dorf im Westen angegriffen und völlig zerstört. Der letzte Dorfbewohner konnte ins Nachbardorf fliehen und den dortigen Bewohnern von dem Unglück erzählen. Die Dämonen hätten sich irgendwie zusammengeschlossen und die Menschen von da leiden lassen, ehe sie sie getötet haben!" Das Mädchen war ganz aufgeregt und konnte nicht auf der Stelle stehen bleiben. "Und dann haben sie einen Boten zu uns geschickt,da man meinte, dass ihr ihnen am ehesten helfen könntet und ich sollte euch das alles von Kaede-sama aus erzählen." Die Augen der Miko hatten sich geweitet. Dämonenangriffe auf einzelne Menschen war normal, aber es hatte seit Narakus Tod keine ganzen Dörfervernichtungen mehr gegeben, dazu noch so grausame. "Das darf doch nicht wahr sein!" fluchte die 18-Jährige und stampfte auf den Boden auf. Der Frieden hatte also nicht lange gehalten. "Inuyasha, wir sollten etwas unternehmen, ehe diese Dämonen noch mehr Dörfer angreifen!" Sie sah zu dem Hanyou, der noch völlig sorglos auf der Wiese lag. "Das war sicher nur ein einmaliger Angriff." Inuyasha gähnte gelangweilt und bekam dafür einen bösen Blick von der Schwarzhaarigen zugeworden. "Es geht hier um das Leben Unschuldiger. Komm bitte mit." Er schüttelte allerdings mit dem Kopf und ließ seine Augen geschlossen. Kagome blieb wohl keine andere Wahl, sie musste ihn wohl wieder einmal dazu zwingen etwas zu tun, worauf er keine Lust hatte. Ihre Stimme hatte einen gefährlichen Unterton angenommen, als sie ihm eine letzte Chance hab. "Lass uns nachsehen gehe ja?" Rin sah etwas erschrocken zwischen dem Paar hin und her. Wieder missachtete er ihre Bitte, diesmal tickte Kagome etwas aus. "MACH PLATZ!" Die Kette trug er nach wie vor an seinem Hals, sie leuchtete nun auf und er wurde kurz angehoben und küsste dann schmerzhaft die Wiese. "Das hat wehgetan!" murrte er und stand dann endlich auf. Er putzte sich den Schmutz von seinen roten Sachen und blickte dann zu Rin. "In Ordnung, wir werden uns auf den Weg in das Dorf machen, um nachzusehen ob dort Spuren von diesen Übeltätern sind." Der Halbdämon ließ sich anmerken, das er überhaupt keine Lust darauf hatte. "Ganz richtig", schloss Kagome sogleich noch an. "Rin, könntest du Jinenji und Kaede Bescheid sagen, dass wir uns jetzt gleich auf den Weg machen und dass unsere Reise länger dauern könnte? Immerhin muss sich jemand während meiner Abwesenheit um die Pflanzen kümmern." Das junge Mädchen nickte und lief dann zurück ins Dorf. "Na dann wollen wir mal!" meinte die Miko und packte Lebensmittel und frische Kleidung in ihre Tasche, die noch aus der Neuzeit stammte. Inuyasha steckte Tessaiga an. "Also wenn es brenzlig wird, dann beschütze ich dich natürlich wieder." Sein Schwert sah im Moment aus wie eine verrostete Klinge, aber wenn der Hanyou kämpfte, wurde es zu einer großen Klinge. "Das weiß ich doch!" Kagome nahm sich Pfeil und Bogen und verließ dann die Hütte. "Proviant, Waffen...wir hätten alles", bemerkte sie und wartete auf ihren Mann. Die beiden liefen noch keine 10 Schritte, als ihnen schon jemand entgegenkam. Dieser Jemand hatte weiße Haare und viel zu lange Hosen an. Kagome kicherte als sie ihre alte Freundin erblickte. "Wie siehst du denn aus? Und wie kommt es, dass du uns mal besuchst?" Sofort fing die 18-Jährige an die Weißhaarige zu löchern. "Ist es so schlimm, wenn ich komme?" Ein schwaches Lächeln ihrerseits. "Nein natürlich nicht, aber wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen und du hast dich in den letzten 3 Wochen,die ich schon wieder da bin, nicht einmal sehen lassen. Also ist auch bei dir etwas passiert oder?" "So ist es! Ich muss dringend mit Inuyasha und dir reden, denn es steht und etwas wirklich schlimmes bevor." Die Stimme der Weißhaarigen wie einen seltsamen Unterton auf, welcher Kagome ganz und gar nicht gefallen wollte. "Das klingt aber gar nicht gut, doch ich muss dich jetzt leider enttäuschen. Mein Mann und ich wollen in ein zerstörtes Dorf, dass vor einigen Tagen von einer Dämonenhorde überfallen worden ist. Sei Naraku tot ist, leben die Geschöpfe eigentlich fast alle friedlich zusammen. Sie schließen sich nie zu Truppen zusammen, um Dörfer zu vernichten." Kagome sah Alicias kurzes Zusammenzucken sofort, als sie von Narakus Tod redete. Warum das gerade geschehen war, konnte sie sich aber nicht erklären. Die Ältere strich sich durch das lichtweiße Haar und schien kurz zu überlegen, dann weiteten sich ihre Augen, als sie wieder zu ihr aufblickte. "Ein Dorf...das völlig zerstört wurde? Dann hat es schon begonnen!" Die 19-Jährige trat einen Schritt nach vorn. "Was hat angefangen? Meinst du etwa das, was du uns sowieso erzählen wolltest? Ali, komm doch einfach mit uns ja? Dann haben Inu und ich gleich etwas Verstärkung, du kannst uns deine Sache erzählen und ähm...ja genau, ich sage dir was in unserer Epoche in den letzten 3 Jahren so geschehen ist." Einverstanden?" Die Miko war etwas aufgeregt, sie schien sich über ihre Idee zu freuen. Inuyasha stocherte mit Tessaiga in der Erde herum, während die beiden jungen Frauen sich unterhielten. Man sah ihm an, dass er sich langweilte und dass er endlich los wollte. Alicia versank wieder kurz in ihre Gedanken. "So eine schlechte Idee ist das gar nicht...aber zuvor will und muss ich mich noch umziehen. Ich sehe in diesen Hosen schrecklich aus!" antwortete sie nach einer Weile und zupfte an der zu weiten Hose herum. "Heißt das, dass du mitkommst?" Kagomes Gesicht strahlte vor Freude. Als ihre alte Freundin kurz nickte, fiel die Miko ihr um den Hals. "Wir müssen bald los...", meldete sich der Hanyou ungeduldig und sah mit geschlossenen Augen in Richtung der beiden jungen Frauen. "Wir machen es so...", fing die Schwarzhaarige an,"Ali zieht sich schnell in unserer Hütte um, ich leihe ihr einfach ein paar von meinen Kleidern, die sollten passen. Und gleich danach gehts richtig los!" Alicia konnte die gute Laune ihrer Freundin keineswegs teilen. Das, was sie in der Vision gesehen hatte, war einfach zu schrecklich, als das sie jetzt so tun konnte als wäre nichts. Und was ihr noch mehr Sorgen bereitete, war die Tatsache dass schon ein ganzes Dorf von einer Dämonengruppe angegriffen und vernichtet worden war. Begann die Zeit, sie sie in der Zukunft gesehen hatte, etwa schon jetzt? Alicia bemerkte gar nicht richtig, wie sie in Kagomes Haus gekommen war und sich umgezogen hatte. Die Miko redete dabei ununterbrochen auf sie ein, aber die Ältere hörte nur mit halbem Ohr zu. Ihre Gedanken kreisten ganz allein nur um die Sache mit dem Angriff. "...jetzt können wir endlich los. Beeilung, sonst rastet Inu wirklich noch aus!" flüsterte die Schwarzhaarige und zog ihre Freundin mit sich nach draußen. Dort angekommen sah Ali an sich hinab. Kagome hatte ihr einen schwarzen Rock, der ihr bis zu den Kniekehlen ging, und ein weißes Mikoshirt gegeben. Das Outfit gefiel ihr ganz gut, aber da es etwas farblos wirkte, band sie sich einen blauen Gummi in das weiße Haar. Sie konnte beobachten, wie ihre Freundin die Hand ihres Mannes nahm und wie die beiden zusammen voranschritten. Alicia folgte ihnen schweigend, wieder in Gedanken versunken. Dem Nachmittag folgte schnell der Abend, die ganze Zeit über war die Truppe gewandert und hatte schon etwa 1/4 des Weges hinter sich gebracht. Die jüngere der beiden Frauen wollte dann aber Rast machen und das taten sie auch. Inuyasha hielt Wache, während die 2 weiblichen Mitglieder an einem Feuer saßen und sich etwas wärmten, da die Nächte in dieser Epoche mitunter sehr kalt sein konnten. Der Ort wo sie saßen war im hinteren Teil windgeschützt, da es dort Felsen gab. "Ich gehe schlafen Ali!" flüsterte Kagome und erhob sich vom Feuer, woraufhin sie zu Inuyasha lief und sich an ihn schmiegte. Der Hanyou legte einen Arm um sie und drückte sie enger an sich. "Gute Nacht!" murmelte Alicia ihrer Freundin hinterher und legt ihren Kopf auf ihren Rucksack. Unter sich hatte sie eine braune Decke ausgebreitet, damit ihre Kleidung nicht schon am ersten Tag schmutzig wurde. Eigentlich wollte sie es sich nicht eingestehen, aber sie beneidete ihre alte Freundin. Kagome hatte ihr Glück gefunden und besaß alles, was sich jeder Mensch nur wünschen konnte. Die 18-Jährige war verheiratet mit ihrer großen Liebe, wohnte mit ihm zusammen in einer gemütlichen Hütte, welche umgeben von schöner Natur war. Zu ihren Freunden Sango und Miroku war es auch nur ein Katzensprung. Das Leben der Miko konnte nicht besser sein. Ali freute sich für sie, dass war sicher, aber tief in ihr sehnte sich sich ebenfalls nach einem so glücklichen Leben. Als Alicia nach oben in die langsam auftauchenden Sterne sah, verspürte sie nach irgendetwas eine große Sehnsucht. Doch nach was? Oder nach wem? Ihre Augen schlossen sich langsam, sie war bereits im Halbschlaf als leise Worte aus ihrem Mund kamen, die ein Wunsch ihres Herzens waren. "Wenn du doch wieder hier wärst, bei mir. Ich wünschte so sehr, das du wiederkommst, Naraku." Die 3 Reisenden schliefen bereits tief und fest, als das Herzstück des Shiko no Tama ein regenbogenfarbiges Licht in den Himmel sandte, welches ihn für mehre Sekunden in allen Farben erhellen ließ. Man konnte dieses Ereignis auch hunderte von Kilometer weiter entfernt noch sehen und auch spüren, denn die Energie des Juwelstückes sorgte für einen kurzen, blauen Blitz, der sich über den Himmel des gesamten Landes verteilte. Mitnichten konnte man sagen, dass alle noch wachen Köpfe im Land nach oben sahen. Manche staunten, andere entwickelten einen plötzlichen Drang den Ursprung dieses Lichtes zu bekommen. Unter ihnen besonders Dämonen, welche sich auf den Weg machten, um den Verursacher dieses Phänomens in den Klaue zu halten. Doch so schnell wie die Energie des Juwels auftauchte, so schnell verschwand sie auch wieder.Diejenigen Dämonen, die sehr weit entfernt von der Licht-und Energiequelle entfernt gewesen waren, verloren sofort die Richtung und mussten aufgeben. Es gab allerdings auch die Dämonen, die sich in Alicias Nähe aufgehalten hatten, als es passiert war. Inuyasha roch sie schon, bevor sie ihnen zu nahe kommen konnten. Seine Augen suchten die Umgebung ab, danach sprang er auf. Kagome knallte dabei unsanft an den Baum, da sie vorher an ihrem Mann gelehnt geschlafen hatte. "Aua!" beschwerte sie sich verschlafen und rieb sich den Kopf. "Inuyasha, was soll denn das?" "Wir werden gleich angegriffen! Eine Menge Dämonen sind auf dem Weg hierher und ich weiß nicht warum!" Er zog Tessaiga, welches daraufhin groß wurde. "Was sagst du da?" Die Schwarzhaarige setzte sich sofort auf und sah in alle Richtungen. Der schwache Schein des beinahe erloschenen Feuers beleuchtete um sie herum nicht mehr viel. "Dämonen? Aber sonst waren sie doch meist friedlich und jetzt greifen sie uns gleich an?" Die 18-Jährige hatte ihren Satz kaum beendet, als auch schon ein tiefschwarzer Pantherdämon aus der Dunkelheit gesprungen kam. Seine Augen mordlustig und gierig. "Lasst den Aurenursprung rauswachsen!" zischte er, wurde daraufhin aber von Inuyasha zerteilt. "Von was redet der denn? Was für eine Kraft denn?" flüsterte Kagome leise zu sich selbst und erinnerte sich dann an dieses warme, energiereiche Gefühl aus ihrem Traum. Oder war das etwa real gewesen? Sie versank so in ihre Gedanken, dass sie erst nach Inuyashas Schrei wach wieder zu Bewusstsein kam. "Meidou Zangetsuha!" rief er und ließ ein Portal in die Unterwelt erscheinen, dass alle noch vorhandenen Dämonen einsaugte. Die Schwarzhaarige merkte erst jetzt, das sie fast von einem Dämon erwischt worden wäre. Ihr Herz schlug schnell und ihr Blick fiel zu ihrer Freundin, die mit verschlafenem Blick gerade erst aufwachte. "Was ist denn das für ein Lärm?" beschwerte sie sich und rieb ihre Augen. Inuyasha steckte sein Schwert wieder zurück und schnupperte. "Ich kann im Moment keine Dämonen mehr riechen. Es ist aber verwunderlich, das sie uns in solch einer Masse angegriffen haben...und was sie wohl für einen Aurenursprung gemeint haben könnten?" Alicia stand auf und legte eine Hand ans Herz. "Au...", flüsterte sie leise. Sie konnte sich nicht erklären, warum ihr Herz so wehtat. "Wir müssen vorsichtiger sein!" knurrte der Hanyou und blickte nach oben. "Vielleicht meinten diese Bastarde ja diese seltsame Kraft, von der ich geträumt habe." Der Kopf seiner Frau schoss zu ihm. "Was? Du hast sie auch gespürt? Das kann kein Traum gewesen sein." Das Pärchen starrte sich kurz an und sah dann zu Ali, die immernoch von nichts eine Ahnung hatte. "Hast du auch eine Energie gespürt, während du geschlafen hast?" Die Weißhaarige schien kurz zu überlegen. "Nein, ich habe nichts gespürt, das einige Seltsame ist, das mein Herz so wehtut." Kagome schob eine Augenbraue nach oben. "Dein Herz schmerzt? Naja ist sicher nichts ernstes." Nach diesen Worten wand sie sich wieder ihrem Mann zu. "Gehen wir lieber weiter!" entschied der Halbdämon und sprang auf einen Baum. Ali packte ihr Sachen zusammen und streckte sich. Sie hatte eine verdammt komische Vorahnung, so als würde etwas auf sie und ihre Truppe zukommen. Müde und noch erschöpft liefen sie weiter durch die Nacht, in Richtung des verwüsteten Dorfes. Er war umgeben von Dunkelheit, hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Er erinnerte sich kaum an etwas, nur ein Name spukte immer und immer wieder durch seinen Kopf, der ihm so leer vorkam. Dieser Name...er gehörte zu einer Frau, die er über alles geliebt hatte, oder etwas noch liebte? Ihr Name klang so wundervoll, so rein. Kikyo, warum konnte er sich nur nicht an ihr Gesicht erinnern? Er öffnete das erste Mal seit Langem wieder die Augen, erblickte etwas Helles und unglaublich Warmes. "Naraku! Ihr Herz sehnt sich nach dir, du sollst deine 2. Chance bekommen!" sagte eine hohe, fast schon kindlich klingende Stimme. Das Licht vor ihm erstrahlte in allen erdenklichen Farben und umschloss seine Gestalt. "Eine 2. Chance?" murmelte er, die Dunkelheit um ihn wich zurück. Er musste die Augen wieder schließen, da das Licht zu hell war. Dann fühlte er dass erste Mal festen Boden unter sich. Er hatte wieder einen irdischen Körper, an welchen er sich schwach erinnern konnte. Es herrschte Nacht, der Himmel strahlte sternenklar, um ihn herum waren Bäume und kleine Büsche. Wo war er? Er erinnerte sich einfach nicht, aber vielleicht war das auch gut so. Er trug einen lilafarbenen Kimono, zusammengehalten mit einem blauen Band, welches um seinen Bauch geschnürt war. Seine langen,schwarzen Haare lagen auf seinem Rücken. War das wirklich SEIN Körper? Er fühlte eine seltsame Kraft in sich, die er im Moment aber nicht zu nutzen wagte. Er lief los, sah sich in dieser Welt um. Er suchte diese Frau mit dem Namen Kikyo, die er so sehr liebte. Außerdem fragte er sich, was für eine 2. Chance diese Stimme gemeint haben könnte. Wo sollte er anfangen nach Kikyo und nach Antworten zu suchen? Diese war doch größer denn je. Mit fortschreitender Zeit allerdings würde er seine Erinnerungen wiedererlangen, so wollte es dass Schicksal. Eine Frau mit langen,blonden Haaren und blauen Augen lag nicht allzu weit entfernt auf einem Felsen, sie sah in den Himmel und war vor einigen Minuten aus einem seltsamen Schlaf erwacht. Diese Frau war Kikyo, wiedergeboren im neuen Körper einer Priesterin. Kikyo konnte es nicht fassen, sie war wieder am Leben. Sie stand auf und betrachtete sich in einem kleinen See, welcher direkt neben ihrem Aufwachort lag und im Licht des Mondes im Licht geradezu schimmerte. Sie war schöner denn je, ein flacher Bauch, genau die richtige Oberweite, ein knackiger Hintern und weiche Lippen. Die ehemalige Miko kicherte. Das würde ihrem Halbdämon Inuyasha gefallen, das wusste die nun 20-Jährige. Aber zuerst musste sie ihren Geliebten finden und ihm glaubhaft beweisen, das sie Kikyo war. Doch jenes konnte nicht so schwer sein, denn er liebte sie nach ihrer kurzen Zeit im Jenseits doch immernoch, da war sich die Priesterin sicher. Sie fragte sich zwar, warum sie gerade jetzt wieder auf der Erde weilte, aber jenes würde sich noch herausfinden lassen. Später, jetzt wollte sie einfach nur noch zu ihrem Hanyou, sie verspürte eine solche Sehnsucht nach ihm, das es sie innerlich fast zerfrass. Die Blonde überlegte sich, dass sie sich einfach als eine Priesterin, die sie ja auch war, ausgeben würde, dann fiel sie nicht sonderlich auf. Sie erinnerte sich an absolut alles as ihrer Vergangenheit. An Kagome, die an der Seite ihres Geliebten weilte, dann an Naraku, der sie um jeden Preis versucht hatte umzubringen, was ihm letztendlich ja auch gelungen war und an ihre Schwester Kaede. Kikyo fiel erst jetzt auf, dass sie völlig nackt war. Sie strich über ihren neuen Körper, der so weich und zart war. Die Blonde lief dann den Berg hinunter, auf dem sie erwacht war. Sie benötigte Kleidung und vielleicht noch Pfeil und Bogen, um sich verteidigen zu können, bevor sie sich auf die Suche nach Inuyasha machte. Niemand würde sie dann noch von ihrem Halbdämon trennen, sie stellte sich vor wie sie heiraten und viele Kinder bekommen würden. Frohen Gedankens machte sich die ehemalige Miko in noch unbekannte Gebiete auf. Wenn sie Glück hatte, würde sie keinem Dämonen oder Menschen begegnen, der sie in nackter Pracht erblicken könnte. Denn keiner, absolut keiner außer Inuyasha durfte sie ohne Kleidung sehen. Sie sah in den Himmel, spürte eine altbekannte Kraft. "Das Juwel der 4 Seelen ist nach wie vor hier!" flüsterte sie vor sich hin und legte eine Hand auf ihre Brust, über ihr Herz. Kikyo konnte noch eine weitere Kraft spüren, die nicht weit entfernt von ihrem jetzigen Aufenthaltsort war. "Das kann doch nicht sein, dass ist Narakus Aura. Wurde er denn nicht von Inuyasha besiegt?" stieß sie leise in den Himmel und verschloss ihre Hände ineinander. Sie fragte sich, wie lang sie eigentlich weggewesen war, im Himmel der Seelen. Doch jetzt interessierte sie weder das, noch das ihr Feind noch lebte. Jetzt zählte nur eine erfolgreiche Suche. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)