I hate you, I love you, Please save me von Holley ================================================================================ Kapitel 14: Fatale Lüge ----------------------- Kapitel 6 Fatale Lüge Der Sommer ist über New York eingebrochen und zeigte sich von seiner besten und heißesten Seite. Jeder, der über eine Klimaanlage verfügte, hatte diese auf höchster Stufe eingestellt. Besonders in den Büros war es so, da man dort keine andre Möglichkeit hatte, um sich Abkühlung zu verschaffen. Doch wirklich Linderung brachte dies nicht. Dementsprechend wurden in vielen Büros der Personalbestand auf ein Minimum herunter geschraubt. So auch im Präsidium der DEA. Was natürlich auch mit daran lag, dass es im Moment ziemlich ruhig ist und so war nur die mindest Belegschaft anwesend. Unter ihnen war auch Kai, der wohl bemerkt bereits seit gestern Morgen hier war. In gewisser weise könnte man ihn einen Workaholic nennen. Erst das Klopfen an der Tür, brachte ihn dazu von den Akten endlich mal auf zu sehen. Doch anderes als erwartet streckte nicht Hiromi den Kopf herein, sondern Kinley betrat das Büro. „Sie sind ja immer noch hier.“,meinte Kinley. „Ich will endlich die Berichte fertig haben.“ Verständlich nickte Kinley und ging hinüber zum Fenster. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass er noch mehr zu sagen hatte. „Sie sollten ihre Prioritäten neu Ordnen.“ „Sir?“ „Wenn ich nicht zur vereinbarten Zeit zu Hause bin, machte meine Frau mir die Hölle heiß und ich weis dass es vielen Kollegen hier so geht.“ „Auf mich wartet aber niemand.“, erwiderte Kai und wurde nicht so recht schlau daraus, was Kinley eigentlich von ihm wollte. „Machen sie Feierabend, die Berichte können warten. Außerdem warten zwei junge Damen unten in der Lobby auf Sie.“ Schmunzelnd sah Julia vom Monitor zu den Kindern, die in der Lobby fangen spielten. Seit fast zwei Stunden waren die Drei hier. „Soll ich ihn nicht lieber anrufen?“, fragte sie an den Teenager gewandt, der neben ihr saß und versuchte sich auf seine Hausaufgaben zu konzentrieren. Verneinend schüttelte er den Kopf. „Nein. Ich habe ihn in letzter Zeit schon so oft angerufen. Außerdem…“ Ray brach ab, als er an die unschöne Begegnung, die er vor zwei Tagen hatte, dachte. „Ich bin mir sicher, er würde alles stehen und liegen lassen. Die beiden Mäuse sind ihm wichtiger, auch wenn man es nicht unbedingt glaubt, wenn man ihm begegnet.“ Als keine Reaktion von dem Jungen kam, drehte sie sich samt Stuhl zu ihm um. Selbst wenn man Ray nicht kannte, konnte man ihm ansehen, dass irgendetwas nicht stimmte. Besonders die dunklen Augenringe sprachen dafür. „Kai ist ein Arbeitstier, aber seine freien Tage sind ihm dennoch sehr wichtig und er hasst es, wenn der Job ihm diese ruiniert. So wie an dem Tag, als du hier aufgetaucht bist. Erst als er erführ, dass du hier bist, wich seine schlechte Laune. Und Sorge war im anzusehen.“ „Warum erzählst du mir das?“ „Weil du ihm genauso wichtig bist, wie die Mädchen und weil ich mir sorgen mache. Du siehst ziemlich fertig aus. Und aus diesem Grund, werde ich ihn jetzt anrufen und sagen dass ihr hier seit.“ Mit diesen Worten griff Julia nach dem Hörer und wollte gerade die entsprechende Nummer wählen, als Lexa und Sophie wie aus einem Mund, den Namen ihres Onkels riefen. Schnellen Schrittes kam Kai die Treppe runter. Sofort rannten die Mädchen auf ihn zu und fielen ihm regelrecht in die Arme. Sophie gab auch sofort zu verstehen, dass sie auf den Arm wollte, was Kai natürlich auch tat. „Was macht ihr Beiden hier?“, fragte Kai, wobei er abwechselnd zu den Mädchen sah. „Mama und Papa haben ganz laut geschrien. Wir waren zwar in unserem Zimmer, aber wir haben sie dennoch gehört. Sophie hat sogar angefangen zu weinen.“ Als wolle die Jüngste die Worte ihrer Schwester bestätigen, vergrub sie ihr Gesicht in Kais Halsbeuge und schlang ihre kleinen Arme um seinen Hals. „Haben Mama und Papa sich jetzt nicht mehr lieb?“, fragte Lexa und griff dabei, schon beinahe ängstlich, nach seiner Hand. Lächelnd kniete er sich hin. „Natürlich haben sie sich noch lieb. So wie ihr Beiden euch streitet, so streiten sich auch mal eure Eltern. Und so wir ihr euch am ende immer wieder vertragt, so vertragen sie sich auch wieder.“ Kai wartete einen Moment, in dem er Lexa genau musterte, um sicher zu gehen, dass sie ihn verstand. Und nach einer Weile nickte sie, dennoch schien sie ihm nicht recht glauben zu wollen. „Können wir bei dir bleiben?“, fragte Sophie. „Natürlich.“ „Und können wir diese… platten Brote machen?“ „Die heißen Tortillas.“, belehrte Lexa ihre Schwester, worauf hin die Jüngere die Nase rümpfte. Was sie seit neustem immer machte, wenn ihre Schwester sie belehrte. „Dann müssen wir aber erst einkaufen gehen. Jedoch solltet ihr vorher noch Ray fragen, ob er damit einverstanden ist.“ Sofort machten die Mädchen sich von ihrem Onkel los und liefen zu Ray, der wie versteinert da saß und zu Kai sah. Ihre Blicke trafen sich und für einen Moment wurden die honigfarbenen Iren von den Rubinen gefangen genommen. Erst als Ray einen pieks in der Seite spürte, kam er wieder zu sich. „Hab ich es dir nicht gesagt.“, meinte Julia hinter vorgehaltener Hand. Im Supermarkt stürmten Sophie und Lexa sofort zur Gemüseabteilung, wo sie auch gleich auf alles zeigten was sie haben wollten. Während Lexa selbst an die Sachen ran kam und alles in Tüten packte um es zu wiegen, brauchte Sophie Hilfe. Immer wieder forderte sie Kai auf, dass er sie auf den Arm nahm, damit sie an die Tomaten, an den Salt und die Zwiebeln kam und diese auch wiegen konnte. Ray hingegen stand etwas abseits, so als würde nicht zu ihnen gehören. Die Arme schützend vor der Brust verschränkt, sah er zu Boden. Obwohl draußen eine drückende Hitze herrschte und die Klimaanlage nur eine mäßige Linderung verschaffte, froh Ray als würde er im Winter nur in Unterwäsche draußen rumlaufen. Und mit jeder Sekunde, in der er über dieses unschöne Gespräch nachdachte, fror er mehr. Wenn das alles Stimmte, warum sagte es ihm dann niemand? Oder sollte es noch niemand wissen? Wem dem so war, warum hatte sie es ihm dann verraten? Es brachte ihn um. Und wenn er sah, wie liebevoll Kai mit den Mädchen umging, dann konnte er sich gut vorstellen, dass Kai… Julia hatte recht, Ray bedeutete ihm so viel, wie es Sophie und Lexa taten. Wobei man diesem Satz einem ´Nur´ hinzufügen müsste. Erschrocken wich Ray einen Schritt zurück, als sich etwas gegen sein Bein warf und dieses fest umklammerte. „Hab dich.“, sagte Sophie und sah grinsend zu ihrem Bruder rauf. „Ich soll dich holen, meinte Onkel Kai.“ „Sophie, ich…“ „Komm mit. Komm.“ Das kleine Mädchen griff nach seiner Hand und zog ihn in die Richtung, in die zuvor ihre Schwester und Kai gegangen waren. Mit jedem Schritt den sie auf Kai zu machten fühlte Ray sich unwohler. Die Kälte, die sich seines Körpers bemächtigt hatte, breitete sich immer weiter aus. Er wollte mit diesem Wissen nicht in Kais nähe sein. „Mir ist eingefallen, dass ich noch mit Salima verabredet bin.“,sagte er, als er nur noch wenige Schritte von Kai entfernt war. „Was?“, riefen Sophie und Lexa enttäuscht aus. „Aber wir wollten doch Toris machen.“ Missfallend rümpfte die Jüngste die Nase, was bei ihr mehr niedlich aussah als böse und klammerte sich an Rays Arm. „Tut mir leid Süße. Aber ich habe es Salima versprochen und wenn du mich jetzt gehen lässt, dann verspreche ich dir, dass wir beim nächsten Mal zusammen etwas machen, okay?“ Damit war Sophie überhaupt nicht einverstanden und hing sich jetzt regelrecht an Ray. „Lass ihn los, Sophie.“, meinte nun Kai, worauf hin das Mädchen, wenn auch widerwillig, ihren Bruder los. Doch noch bevor Ray gehen konnte, wurde er erneut fest gehalten. Dieses Mal aber von Kai. „Bau keinen Mist.“ „Das hatte ich nicht vor, aber selbst wenn, ist es nicht mehr dein Problem.“ Mit diesen Worten riss Ray sich aus dem Griff und verließ eilig den Laden. …… „Warte, warte, warte, warte! Sie hat was? Ich meine, ich kenne Kai zwar nicht, aber meinst du nicht dass Dawn und Yuriy es als erstes erfahren würden und du somit auch?“, meinte Salima, die zuvor mühe hatte, Rays Story zu folgen. „Ja schon aber…“ „Nichts aber. Dass sie dir nicht unbedingt den Weg kampflos frei räumt, war klar.“ „Ich hab verloren, der Rest ist nicht von Bedeutung.“, erwiderte Ray und umklammerte das Sofakissen noch mehr. Er wirkte verletzt, benahe zu gebrochen. In Salimas Augen bekam das Wort Liebeskummer durch Ray eine vollkommen neue Bedeutung. „Eine Frau, macht nur ihren Standpunkt klar, wenn sie sich bedroht fühlt. Und glaub mir sie fühlt sich von dir bedroht. Also rede mit Kai und frag ihn.“ Missmutig ließ Ray sich zur Seite fallen. Natürlich war ihm selbst schon die Idee gekommen Kai danach zu fragen, doch bis her hatte er den Mut nicht dazu gehabt. Und wie sollte er diese Frage auch begründen? Seufzend setzte sich Salima auf die Armlehne ihrer Couch. „In der Stadt hat ein neuer Club aufgemacht.“ „Mir ist nicht nach Feiern zu mute.“, erwiderte Ray. „Doch das ist dir.“ Mit diesen Worten zog sie ihn von der Couch. „Und dir macht es wirklich nichts aus?“, erkundigte Dawn sich. Nach dem der Streit zwischen Yuriy und ihr etwas abgeflaut war, hatte sie sofort Kai angerufen. Sie hatten nur am Rande mitbekommen, wie Ray mit den Mädchen raus gegangen war, doch als sie am Abend noch nicht zurück waren, nahm sie an dass sie zu Kai gegangen waren. Und sie hatte recht. „Nein, keine Sorge.“ „Könntest du mir noch einen Gefallen tun?“ Sie brauchte nicht auf eine Antwort zu warten, um zu wissen dass er ihr jeden Gefallen tun würde. „Könntest du mal mit Ray reden. Seit ein paar Tagen macht er komplett dicht und ich hab das Gefühl, dass ihn etwas beschäftigt.“ „Ich kümmere mich um ihn.“ „Danke. Ich komm dann morgen Nachmittag vorbei und hol sie ab.“ Damit beendeten sie ihr Gespräch. Nachdenklich legte er das Telefon zurück auf die Station, ehe er zurück zu seinen Nichten ging, die inzwischen den Tisch gedeckt hatten. Gerade als er sich zu ihnen setzten wollte, fiel sein Blick zur Küchentheke, wo die Mädchen für ihren Ziehbruder etwas zurück gestellt hatten. Sie machten sich auch sorgen um ihn. „Was hat Mama gesagt?“, fragte Lexa. „Nur dass ihr euch benehmen sollt und dass sie euch Morgen abholt.“ Mit der Antwort zufrieden, fingen die Mädchen an ihre Tortillas herzurichten. …… Schon als sie den Club betreten hatten, hatte Ray diesen Mann bereits ins Auge gefasst. Nicht vom Aussehen, aber von der Art und Weise, wie dieser sich gab, erinnerte er Ray stark an Kai. Den ganzen Abend hatten sie eine Art Katz und Maus spiel gespielt. Doch jetzt war das Spiel beendet und Ray hatte sich seine Beute gesichert. So tanzte er mit dem Fremden eng an einander und Ray konnte bereits die Erregung des Anderen deutlich spüren. Da bewegte man sich mal etwas aufreizender und schon bekamen sie einen Ständer. Kein wunder dass man an solchen Männer schnell die Lust verlor. So abtörndend es auch war, im Moment war es genau dass was er brauchte. Hände strichen verlangend von seinen Seiten zum seinem Gesäß, an dem er leicht hoch gehoben und noch enger gezogen wurde. „Ich finde, wir sollten wo anders weiter machen.“, raunte der Mann, ihm ins Ohr. Die Lust und Erregung war unüberhörbar und als er auch noch begann seinen Hintern zu massieren, wurde dem Teenager klar, auf was er sich hier eigentlich wirklich einließ. „Statt einer Gasse, können wir mein Auto nehmen.“ „Und was ist, wenn ich ablehne?“ „Das würde ich dir nicht raten, denn ich lasse nicht gerne mit mir spielen.“ Schmunzelnd sah Ray zu ihm auf. „Dann lass uns gehen.“ Mit diesen Worten griff er nach der Hand seines Partners und verließ mit ihm den Club. Seufzend ließ Kai sich gegen die Rückenlehne sinken, die Hände hinterm Kopf verschränkt sah er auf den Desktop seines Laptops. Und obwohl er Müde war, hielt ihm zu einem die Hitze wach und zum anderen kreisten seine Gedanken um Ray. Das schlimmste an dieser Situation war, dass Kai sich zum ersten Mal bewusst wurde, wie sehr seine Gedanken von diesem Teenager beherrscht wurden. Damals hatte es Ray auch geschafft und irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass es dieses Mal sogar noch schneller ging. Ray hatte einen festen Platz bei ihm und deswegen… -„Das hatte ich nicht vor, aber selbst wenn, ist es nicht mehr dein Problem.“- Was war nur in ihn gefahren? Jetzt wo er so darüber nachdachte, hatte Ray sich immer nur dann von ihm distanziert, wenn er angst hatte, er könnte ihm Probleme mache. Aber selbst dafür, war seine Reaktion ungewöhnlich heftig ausgefallen. Nachdenklich fuhr er sich durchs Haar und setzte sich wieder aufrecht hin, um an den Akten, die auf seinem Laptop geöffnet waren, weiter zu arbeiten. Gerade als er sich an die Arbeit machen wollte, begann das Handy, das neben dem Laptop auf dem Tisch lag, zu klingeln. Eine Last viel von seinen Schultern, als er Rays Namen auf dem Display las, doch als er den Anruf annahm, meldete sich niemand, stattdessen, waren dumpfe Bässe und Gesprächsfetzen zu hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)