I hate you, I love you, Please save me von Holley ================================================================================ Kapitel 16: T.R.A.U.M --------------------- Kapitel 8 T.R.A.U.M „Warum forderst du nicht mal deinen Ehemann auf!“, meinte Kai leicht genervt, was aber niemand zu bemerken schien. Vor gerade einmal zehn Minuten waren sie von der Tanzfläche wieder hoch gekommen. Und offenen gesagt wollte er den Abend vor allem mit einer anderen Person verbringen. Eine Woche war vergangen seit Ray und er sich geküsst hatten und nach diesem war sie sich auch nicht mehr näher gekommen. Auf der einen Seite war Kai froh darüber, auf der anderen Seite hatte er durch den Kuss und die jetzige Distanz gemerkt, dass ihm Ray durch aus mehr bedeutete, als er bis her geglaubte. „Weil Yuriy nicht einmal die Grundschritte beherrscht.“, erwiderte Dawn. Es war Yuriy und Dawn noch deutlich an zu merken, dass sie sich gestritten hatten. Um was es ging, wollten sie jedoch nicht sagen, was schon ziemlich seltsam war. Von einem der Beiden erfuhr Kai sonst immer was los ist. Im Moment interessierte es ihn jedoch nicht. „Dann bring es ihm bei oder ihr geht zu einem Kurs.“ Bei diesen Worten verschluckte Yuriy sich an seinem Drink, was Dawn wiederum verriet, was ihr Mann von dieser Idee hielt. Damit das Yuriy nicht gerne, beziehungsweise gar nicht tanzte, hatte sie sich schon lange abgefunden. „Eher würdet du mit dem kleinen Tanzen, als dass Yuriy freiwillig zu einem Tanzkurs geht.“ „ Wenn das so ist...“ Mit diesen Worten und ein schmunzeln auf den Lippen, stand Kai auf und hielt Ray auffordernd die Hand hin. Eigentlich war Dawn sich sicher gewesen, dass Kai nicht auf ihre Provokation eingehen würde, aber da hatte sie sich offensichtlich geirrt. „Was? Aber ich kann nicht tanzen.“, sagte Ray, der ein wenig überfordert mit der Situation war. Nicht weil es ihm unangenehm war, sondern weil er nicht damit gerechnet hat. „Das stimmt nicht. Du kennst nur die Schritte nicht.“ Noch einmal sah Ray über die Brüstung runter zur Tanzfläche, ehe er dann Kais Hand ergriff und mit ihm ging. „Kai weis, dass der Kleine in ihn verliebt ist und trotzdem, spielt er mit ihm. Ziemlich mies, wenn ihr mich fragt.“ Weder Yuriy noch Dawn mussten aufsehen, um zu wissen, wer hinter ihnen stand. „Lass deine Finger von ihm.“,sagte Dawn bestimmend. „Statt eifersüchtig zu sein, dass ich was mit Kai am laufen habe, solltest du dir lieber Gedanken um deine Ehe machen.“ Lächelnd winkte MingMing ihr zu und verschwand in der Menge der Gäste. „Dieses verdammte…“ Eine Hand auf ihrem Knie ließ sie verstummen. „Yuriy?“ Ohne ein Wort zu sagen lehnte er sich zu ihr und küsste sie zärtlich. Im ersten Moment wusste sie nicht wie ihr geschah, immer hin hatten sie seit ihrem Streit keinerlei Zärtlichkeiten mehr aus getauscht. Mit jeder Stufe die ihn der Tanzfläche näher brachte, wurde Ray mulmiger zu mute. Es war ein unterschied, ob man nun in der Disco tanzte oder ob man so was wie Tango, Salsa oder was hier alles getanzt wurde, tanzte. Unsicher sah Ray sich zwischen den Leuten um. Sie alle tanzten perfekt und es sah verdammt heiß aus. Es wirkte fast wie Sex. Selbst bei Dawn und Kai, wirkte es wie Sex und jetzt sollte er mit Kai tanzen. Abrupt blieb er stehen und da er immer noch Kais Hand hielt, zwang er so auch diesen zum stehen bleiben. „Was ist los?“, fragte Kai, als er näher an den Jungen trat. „Ich kann das nicht.“, rief Ray über die Musik hin weg. „Vertrau mir. Die Schritte sind ganz einfach.“ „Okay. Ich versuch es, aber wehe du lachst mich aus.“ „Versprochen.“ Zufrieden mit der Antwort ging nun Ray voran zur Tanzfläche und suchte ein freies Plätzchen für. Dabei suchte er bewusst, nach wenig Platz, so dass sie gezwungen waren enger zu tanzen. Seit diesem Abend, seit ihrem Kuss war er Kai endgültig verfallen und wollte nur noch in seiner Nähe sein. Unsicher sah Ray sich um, er wusste einfach nicht was er machen sollte. Erschrocken zuckte Ray zusammen, als Kai nach seiner Hand griff und sich diese auf die Schulter legte, während er seine eigene Hand auf Rays Rücken legte und mit der anderen griff er nach seiner Hand. Sie standen leicht versetzt, jedoch so dicht beieinander, dass nicht einmal mehr ein Blatt Papier zwischen sie gepasst hätte. Während alle anderen um sie herum schnell und mit ziemlich viel Temperament zu dem neuen Lied tanzten, begann Kai Ray langsam zu führen. Einen Schritt vor, einen Schritt zurück, dann zur Seite und wieder zurück und zur anderen Seite. „Achte nicht auf die Anderen.“, meinte Kai, da Ray eher auf alle anderen achtete, als auf ihn. „Tut mir leid.“, flüsterte Ray und versuchte sich wieder auf die Schritte zu konzentrieren. Mühsam musste sich Kai ein Schmunzeln verkneifen. „Sieh mich an und nicht auf den Boden.“ Mit diesen Worten zog Kai ihn noch ein wenig enger und ließ seine Hand etwas tiefer wandern. …… Hauchzart küssten sich die Lippen seinen Hals hinunter. An manchen Stellen verharrten sie länger und bearbeiteten dort mit Zähnen und Lippen seine Haut. Ein Stöhnen konnte er bei dieser Behandlung nur schwer unterdrücken. Die Hände suchten sich einen Weg unter sein Shirt, streichelten seine Seiten entlang und fuhren über seine Brust. Scher hob und senkte sich seine Brust und sein Atem kam nur noch vor Erregung keuchend über seine Lippen. Nach mehr verlangend drückte er seinen Rücken durch und drückte sich so enger an den Körper über sich. Ein verlangender Kuss folgte und in der nächsten Sekunde wurde ihm das Shirt über den Kopf aus gezogen. Sofort schlang er seine Arme, um den Nacken seines Partners und presste hungrig seinen Mund auf das andere Lippenpaar. Mit jeder Sekunde wuchs sein verlangen und so langsam wurde es ihm in seiner Jeans zu eng. Um Erlösung bettelnd, stieß er mit der Hüfte gegen die seines Partners, konnte aber nicht verhindern dass ein Stöhnen seine Lippen verließ und er wollte es auch nicht verhindern. In den Kuss hinein grinsend, fuhr sein Partner mit der Hand über die Brust des Jungen bis zum Hosenbund, wo er jedoch verharrte. „Ich liebe dich.“ Überrascht von diesen Worten öffnete er die Augen und sah in die lust verschleierten Rubine. Ihm blieb keine Zeit darauf zu antworten, da ihm die Hose in diesem Moment von der Hüfte gesteift wurde. Ein erleichtertes Keuchen, gefolgt von einem erregten Stöhnen, entrann seiner Kehle. Er spürte eine Hand an seiner Mitte und Lippen, sowie Zunge und Zähne an seiner Brustwarze. Von diesem Moment an hielt ihn nichts mehr zurück. Ungeniert ließ er seiner Lust freien Lauf. Seine Selbstbeherrschung hatte er schon längst verloren und die Berührungen von Händen, Lippen und einfach das Gefühl von Haut auf Haut, raubte ihm endgültig den Verstand. In den Kuss hinein Keuchend, kam er zum Höhepunkt. Ein berauschendes Gefühl durchfuhr seinen Körper, so wie er es noch nie erlebt hatte. Die Augen schließend versuchte er seine Atmung zu beruhigen und genoss die Wärme seines Partners. Als er die Augen wieder öffnete, war das Erste was ihm auf fiel, dass die Wärme verschwunden war. Zu erst vermutete er, dass sie einfach nicht mehr nah bei einander lagen, aber als er sich umsah, bemerkte er, dass er in seinem Bett, in seinem Zimmer und dass er angekleidet war. Sein Shirt klebte an seiner Haut und in diesem Moment verstand er. Ray hob die Bettdecke an und sah an sich herab, ließ die Decke aber gleich wieder fallen. Fluchend schloss er die Augen und legte sich die Hände aufs Gesicht. Peinlicher ging es wohl nicht mehr. Er hatte einen äußerst feuchten Traum von Kai und sich selbst und das im Haus von Kais besten Freunden und Familie. Zwischen seinen Finger hindurch schielte er zur Uhr hinüber, die auf dem Nachtschrank stand. Es war sieben Uhr. Er hatte gerade einmal eine Stunde geschlafen. ….. Am Morgen, besser gesagt am späten Vormittag, konnten Dawn und Yuriy kaum die Finger von einander lassen. Ein simpler Satz, der eigentlich nur daher gesagt war, hatte beide dazu gebracht über ihre Beziehung nachzudenken. Und wie es scheint, mit Erfolg. „Egal was MingMing gesagt hat, es scheint ausnahmsweise funktioniert zuhaben.“,unterbrach eine leicht heisere Stimme. „Scheint so. Aber du mein Lieber siehst aus, als wäre deine Nacht eben erst zu Ende gegangen.“, erwiderte Dawn, ehe sie ihrem Mann noch einen Kuss gab und dann mit einem Stapel Teller nach draußen auf die Terrasse ging. „Was hast du zu ihr gesagt?“, forderte Yuriy von Kai zu wissen, der sich gerade eine Tasse Kaffee einschenkte. „Was soll ich gesagt haben?“, erwiderte Kai. „Danke. Und jetzt zu dir.“ Fragend zog Kai die Augenbraue hoch und sah Yuriy über die Tasse hinweg an. „Du hast dich ganz schön an den Kleinen ran gemacht.“ Ohne es zu wollen hatte Yuriy einen beinahe väterlichen Ton angenommen, den man sonst nur daher kennt, wenn sich Vater und der Freund, des Kindes zum ersten Mal unter vier Augen unterhalten. „Ich hab nur mit ihm getanzt, das hatte nicht zu bedeuten.“ „Ach ja?“ „Ja, verdammt! Was willst du eigentlich?“ „Ich will nicht dass du mit Ray spielst.“ „Ich spiele nicht mit ihm. Aber er bedeutet mir auch nicht das, was du mir hier unterstellen willst.“ Mit diesen Worten war das Thema für Kai beendet und ging ebenfalls nach draußen. Seufzend schüttelte Yuriy den Kopf, schnappte sich den Brötchenkorb und gesellte sich zum Rest der Familie. Eigentlich wollte Kai seine Patenkinder wie gewohnt begrüßen, doch diese funkelten ihn nur böse an. Und Sophie ging sogar so weit das sie ihm gegen den Arm schlug, als er sich an den Tisch setzte. „Hey! Was ist den mit euch los?“,forderte Dawn von ihren Kindern zu wissen. „Onkel Kai ist böse.“, sagte Lexa und zeigte dabei auf ihren Onkel. „Was hat er euch den getan?“, wollte Yuriy wissen. „Nichts.“,erwiderte Sophie. „Aber er hat Ray weh getan, dass haben wir genau gehört.“, fügte Lexa hinzu. Fragend sahen sich alle Beteiligten an. „Was ist mit mir?“, fragte Ray, der gerade erst dazu kam. „Sag es Mama und Papa. Wir haben genau gehört wie Onkel Kai dir weh getan hat.“ Im ersten Moment verstand Ray nicht was Lexa meinte, doch dann fiel bei ihm der Groschen und sofort stieg ihm die Röte ins Gesicht. „Wann soll dass denn gewesen sein?“, fragte Kai an seine Nichten gewandt. „Heute Morgen. Ray hat immer wieder Bitte und deinen Namen gesagt und ganz laut dabei gestöhnt.“ Erst als Kai zu Ray sah verstand er, wobei die Röte des Jungen und sein krampfhafter versucht niemand anzusehen, einen großen Teil dazu beitrug. Schmunzelnd lehnte Kai sich zurück und musterte Ray ungeniert. Jetzt sahen auch Dawn und Yuriy zu ihrem Ziehsohn und auch sie verstanden. „Deswegen lief die Waschmaschine.“,schlussfolgerte Dawn. Es war Ray schon Peinlich genug, aber jetzt wo alle bescheid wussten, hoffte er nur noch das sich irgendwo ein Loch im Boden auftat und er darin verschwinden konnte. Ohne ein Wort zu verlieren oder irgendjemanden anzusehen, flüchtete Ray regelrecht ins Haus. Das Kopfkissen eng umschlungen saß Ray auf seinem Bett. An Peinlichkeit war es nicht mehr zu übertreffen. Mussten die Mädchen unbedingt etwas mitkriegen? Niedergeschlagen seufzend ließ er sich zur Seite fallen und vergrub sein Gesicht in der Matratze. Das Klopfen an seiner Tür ignorierte er, was die Person aber nicht daran hinderte dennoch rein zu kommen. Ray hörte wie dich die Tür wieder geschlossen wurde und sich Schritte näherten. „Willst du dich den ganzen Tag hier verkriechen?“ Beim Klang dieser Stimme krallte Ray seine Finger in die Bettdecke. Warum musste ausgerechnet Kai jetzt hier sein? „Komm schon, es gibt schlimmeres.“, meinte Kai und setzte sich auf die Bettkante. „Was zum Beispiel?“, murmelte Ray in die Matratze. „Weltuntergang.“, meinte Kai scherzhaft, worauf hin Ray sich nur noch kleiner zusammen kauerte. Tief durchatmend lehnte Kai sich zurück, so dass er mit den Schultern gegen die Wand lehnte. Auf der einen Seite raubt Ray ihn mit diesem kindischen Verhalten den letzen Nerv, auf der anderen Seite fand er es süß. Allein für diesen Gedanken, wollte Kai sich am liebsten selbst strafen, aber er konnte nicht anders. „Mach dir keine Gedanken, Sophie und Lexa wissen ohne hin nicht was es bedeutet.“ „Um die Mädchen geht es mir nicht.“, erwiderte Ray und sah zum ersten Mal zu Kai. Die Röte war noch immer nicht aus seinem Gesicht verschwunden. „Um was geht es dann?“ Langsam setzte Ray sich auf, hielt jedoch sein Kissen eng an sich gedrückt. „Darum dass es alle wissen… dass DU es weist.“ „Es ist doch nichts Schlimmes dran.“ „Natürlich nicht, aber es peinlich und zu wissen, dass der jenige, von dem man träumt und… und den man liebt es weis, macht es nicht gerade einfacher. Besonders wenn die eigenen Gefühle unbedeutend sind.“ Wie von selbst legte Kai Ray die Hand auf die Wange. „Deine Gefühle sind nicht unbedeutend, aber ich kann sie nicht erwidern. Nicht jetzt oder sonst irgendwann.“ „Warum? Ich meine wenn du nichts für mich empfindest, warum hast du mich dann geküsst?“ „Ich weis es nicht.“ Diese vier Worte zerstörten binnen Millisekunden all seine Hoffnung. Das Kai ihm nicht gerade ein Liebesgeständnis macht, war ihm klar, aber dass dieser Kuss aus einer Laune heraus entstanden ist, verletzte ihn. Enttäuscht stand Ray auf und blieb er, mit dem Rücken zu Kai gewandt, am Schreibtisch stehen. „Das Einzige was ich weis, ist das du mir nicht egal bist. Aber auch dass ich dich nicht lieben kann.“ „Warum nicht?“ Bei dieser Frage schaffte es Ray nicht seine Enttäuschung, seinen Schmerz und seine Tränen zu verbergen. „Weil ich nicht lieben kann. Ray tu dir selbst einen Gefallen und such dir jemand anderen.“ Ruckartig drehte der Junge sich um. Kai saß auf der Bettkante, doch anders als sonst, hielt er seinen Blick abgewandt. Ray wusste nicht wieso, aber irgendetwas sagte ihm, dass es etwas gibt, dass Kai geheim hielt und dass das Grund ist, warum Kai ihn von sich stößt. „Ich will aber niemand anderen.“, flüsterte Ray, worauf hin Kai wortlos zur Tür ging. Gerade als er das Zimmer verlassen wollte, hielt Ray ihn noch einmal auf. „Du kannst lieben. Du liebst Lexa und Sophie. Du könntest gar nicht mehr ohne die Beiden, sie sind dein ein und alles.“ „Zu lieben bedeutet aber auch verwundbar zu sein und das kann ich mir nicht leisten.“ Damit war das Gespräch beendet und Ray blieb allein in seinem Zimmer zurück. Mit noch mehr fragen bezüglich Kai. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)