I hate you, I love you, Please save me von Holley ================================================================================ Kapitel 1: Die Bitte -------------------- Kapitel 2 Die Bitte Sich nervös auf ihrer Lippe beißen, sah sich Dawn in Kais Büro um. Im Gegensatz zu den Büros seiner Kollegen, hatte Kai nur sehr wenige persönliche Dinge hier und selbst die wären vermutlich nicht da, wenn Dawn nicht dafür gesorgt hätte. Nicht einmal die Topfpflanze wäre nicht hier, wenn Dawn sie ihm nicht her gebracht hätte und die zwei Fotos neben dem Computer hatte auch sie dort hingestellt. Auf dem einem waren sie und Kai zu sehen, als sie noch jünger waren und auf dem anderen war Kai mit den Kindern zu sehen. Obwohl Dawn bereits seit der Junior High kannte, war sie seinen Eltern nur zwei Mal begegnet und diese Begegnungen waren alles andere als angenehm gewesen. Obwohl sie sich schon lange kannte, wusste Dawn so gut wie gar nichts über Kais Familie und er sprach auch nicht über sie. Auch konnte Dawn sich nicht daran erinnern, dass Kai jemals eine Beziehung geführt hatte. Was vermutlich daran lag, dass niemand sich die Mühe macht ihn kennen zu lernen. Aus diesem Grund, wegen seiner scheinbaren Einsamkeit und weil er ihr bester Freund ist, hat sie ihn auch zum Paten ihrer Kinder gemacht. Genau genommen hatte sie ihm überhaupt ihre Familie zu verdanken. Denn durch Kai hatte sie Yuriy kennen gelernt. Yuriy. Für einen Moment hatte sie vergessen wieso sie hier war. Sie setzte sich auf die Kante von Kais Schreibtisch und begann unbehaglich an dem Ärmel ihrer Bluse zu zupfen. „Hast du schon mit ihm geredet?“,fragte Dawn, wagte es aber nur aus dem Augenwinkel zu Kai zu sehen. „Nein. Das kann er nachher von Lincon erfahren.“,erwiederte Kai und legte den Bericht, den er so eben fertig geschrieben hatte in eine Akte. „Yuriy wird dir die Hölle heiß machen. Er wird glauben, dass du ihn hinter gehst.“ In Dawns Stimme schwang deutliche Sorge und Schuld mit, was Kai dazu brachte von der Fallakte in seiner Hand aufzusehen. Dawn wirkte sehr bedrückt darüber, dass sie die ganze Verantwortung auf ihn abwälzte. „Yuriy wird sich darüber aufregen, einige Wochen sauer sein und sich dann wieder beruhigen. Außerdem wird er am Ende einsehen, dass es so besser ist.“,erklärte Kai und wollte sich wieder der Akte zu wenden, als er ihren Blick bemerkte. Zweifelnd sah sie ihn an. Seufzend schlug er die Akte zu und schob sich samt Stuhl vor Dawn. Die Hände an ihre Hüfte legend, sah er sie eindringlich an. „Deine Bitte war vollkommen in Ordnung. Lieber kann er sauer auf mich sein, als auf dich.“ „Ich weis. Trotzdem, er hat sich Monate auf diesen Einsatz vorbereitet und nun wird er einfach abgeschoben.“ Gab sie zu bedenken. Schmunzelnd zog Kai sich noch ein Stück näher an sie. „Im Gegensatz zu mir, hat er eine Verpflichtung den Kindern und dir gegenüber. Und die kann er nicht einfach so abgeben. Ich hingegen schon.“ Entsetzt sah sie ihn an und wollte gerade alles wieder legen, als ihr sein Schmunzeln auf fiel. Das ihr sagte, sie solle sich nicht Sorgen. „Danke.“,flüsterte sie und beugte sich zu ihm runter, um ihm einen einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. „So viel ich weis, bist du mit mir verheiratet.“,unterbrach Yuriy ihre Zweisamkeit. Mit gespielter finsterer Mine ging er auf die Beiden. „Du bist zwar meine Ehemann, doch Kai ist meine Affäre.“,neckte Dawn ihren Ehemann, ehe sie ihn einen kurzen sinnlichen Kuss gab. „Lincon hat uns zu sich zitiert. Er klang, laut Hiromi, nicht gerade freundlich.“,meinte Yuriy an seinen Partner und Freund gewand. „Klingt er jemals anders? Abgesehen muss er warten, da wir jetzt zur Besprechung müssen.“,erwiderte Kai, worauf hin er sich erhob, sich von Dawn verabschiedete und das Büro verließ. „Was habt ihr schon wieder für Geheimnisse?“,fragte Yuriy seine Frau. „Wir und Geheimnisse? Ich weis nicht was du mir unterstellen willst, Liebling.“ …… Da es in der Besprechung, um den zurzeit heikelsten Fall ging, hatte sich jeder Agent zu der Besprechung eingefunden. Im Konferenzraum herrschte ein heiles Durcheinander. Während die jungen Beamten sich gegenseitig neckten und tristen, saß die Älteren nur belustigt da. Kai und Yuriy suchten sich ihre Plätze in der letzen Reihe und schenkten, vor allem Kai, ihrer Umgebung nur wenig Beachtung. Streng genommen gehörten die beiden Agents auch noch zu den jungen Beamten, doch standen sie bereits jetzt weit über die Anderen. Besonders Kai war mit seinen gerade einmal sechsundzwanzig kaum älter. Nur durch seine erstaunliche und überragende Leistung, war er bereits jetzt einer der Top Agents und gehörte somit zur Spezialeinheit der DEA. Yuriy hingen war bereits fünf Jahre in der Einheit, war aber im Rang nicht höher als Kai und war genauso wenig sein Vorgesetzter. Als ein breitschultriger, grauhaariger Man den Raum betrat, herrschte sofort Ruhe und Ordnung. Während andere sich ihren Respekt erst verdienen mussten, strahlte dieser Mann etwas aus, was einen dazu brachte ihm sofort Respekt vor ihn zu haben. Mister Kinley, so hieß der Mann, begrüßte alle Anwesende freundlich und begann ohne umschweife mit der Besprechung. Es ging um die einzelnen Drogenfälle, auch um die noch so kleinsten, denn sie alle standen in verbindung mit einander. Seit einigen Monaten, wussten sie auch woher die Drogen kamen und hatten darauf hin beschlossen einen Undercoveragent einzuschleusen. Sie würden einen Agent für unbestimmte Zeit nach China schicken, der dort als Leibwache für den Triadenboss arbeiten sollte. Sie hatten schließlich noch keinen handfesten Beweis, um diesen Ring im großen Stiel sprengen zu können. Die Triaden an sich interessierten sie nicht und es wäre auch nicht mögliche diese zu hoch gehen zu lassen. Aber den Ursprung der Drogen wollten sie zerschlagen. „Wie sie sicher alle wissen, haben wir bereits vor einigen Monaten, damit begonnen, einen geeigneten Agent für diese Aufgebe, zu finden. Nach langem hin und her haben wir entschieden das Mister Hiwatari.“,fuhr Kinley fort, doch noch bevor er weiter sprechen konnte, unterbrach Yuriy ihn. „Bitte was? Ich dachte…“ „Haben Sie ein Problem damit, Mister Ivanov?“ Natürlich hatte Yuriy ein Problem damit. Bis vor ein paar Stunden hieß es noch, dass er diesen Job übernehmen würde und jetzt wurde er einfach so abschossen. Und das ohne irgendeine Erklärung. „Nein Sir. Er hat kein Problem damit.“,erwiderte Kai und zog Yuriy auf seinen Platz zurück. In diesem Moment wurde dem Rothaarigen klar, dass Kai von dieser Änderung wusste. Einige Minuten später beendete Kinley die Besprechung. Während Kinley seine Papiere zusammen sammelte, verließen alle Anderen den Konferenzraum. Das heißt alle bis auf Yuriy und mit ihm Kai. „Entschuldigen Sie Sir, aber was hat das zu bedeuten? Bis gestern war ich noch mit dem Fall beauftragt und jetzt wird der Fall Kai zu geteilt.“,forderte Yuriy zu wissen. Es war ihm anzusehen, dass er sich bemühen musste Sachlich zu bleiben. Gerade als Kinley zu einer Antwort ansetzten wollte, ertönte eine weitere Stimme. „Mister Hiwatari ist ein geringeres Risiko. Sollte er auffliegen, ist niemand in Gefahr. Im Gegensatz zu ihnen.“ Lincon, ihr direkter Vorgesetzter, stand in der Tür und wie immer hatte er dieses typische überhebliche Grinsen auf den Lippen. „Meine Familie wäre nicht in Gefahr und somit bin ich auch kein Risiko.“ „Niemand weis wie lange es dauern wird. Es können ein paar Monate sein, aber es können durch aus, auch Jahre werden. Denken Sie doch an ihre Kinder. Sie werden vermutlich einiges verpassen, wenn Sie gehen“,erklärte nun Kinley. Mit einem stummen Nicken verließ Yuriy wütend den Konferenzraum. Kinley hatte recht, dennoch fühlte er sich hintergangen, vor allem von Kai. „Ich klär das.“,meinte Kai an Kinley gewandt. Denn immer hin hatte Kinley, auf Kais Bitte hin, dafür gesorgt, dass der Fall Kai zu gesprochen wird. Gerade als Kai durch die Tür verschwinden wollte, hielt Lincon ihn noch einmal auf. „Ich hoffe, dass eure Berichte bereits auf meinem Schreibtisch liegen.“ „Keine Ahnung. Gehen Sie doch und sehen nach.“,erwiderte Kai, in einem, alles andere, als respektvollem Ton und verschwand durch die Tür. „Sicher dass ich ihn nicht feuern darf?“ Kopfschüttelend klopfte Kinley Lincon auf die Schulter und machte sich wieder an die Arbeit. Wütend schmiss Yuriy die Tür zu seinem Büro hinter sich zu. Er konnte es nicht fassen. Hätte man mit ihm darüber gesprochen wäre es was anderes, aber so, war er einfach hintergangen worden. Und das von seinem eigenen Partner und Freund. Aufgebracht stütze er sich auf seinem Schreibtisch ab und sah auf die Fotos, die dort standen. Kinley hatte recht. Es könnten Jahre vergehen, bis er wieder zurück könnte, daran hatte er nicht gedacht. Und um ehrlich zu sein wollte lieber mit ansehen, wie seine Kinder groß wurden. „Raus!“,fuhr er Kai an, der gerade das Büro betrat. „Wenn du schon wütend bist, dann hoffentlich auf mich. Auf meinen Wunsch hin hat Kinley, dir den Fall entzogen und mir übertragen. Dawn, ist schon besorgt genug, wenn du hier arbeitest, sie sollte sich nicht noch mehr sorgen.“ „Wenn du gehst, wird sie sich auch sorgen.“ „Ich bin aber nicht ihr Ehemann. Außerdem brauchen Lexa und Sophie dich.“ „Du bist der Letzte, der mir das sagen muss.“ „Ach ja? Warum regst du dich dann so auf?“ „Warum ich mich so aufrege? Vielleicht weil mein Partner, mich hintergeht?“ Kopfschüttelnd setzte sich Kai auf den Stuhl vor Yuriy Schreibtisch. „Lexa kommt nächsten Monat in die Schule. Was glaubst wen sie von beiden lieber da hätte? Ihren Patenonkel oder ihren Vater?“ Mit diesen Worten schob Kai eins der Bilder Yuriy hin. Es war das Familienfoto. „Und jetzt sag mir noch mal, dass ich dich hintergangen habe.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ Kai das Büro. …… Eine Woche später: Als Kai das Flughafengebäude verließ, schlug ihm sofort die erdrückende Hitze entgegen. Doch daran störte er sich nicht. Er setze seine Sonnenbrille auf. Er brauchte sich nicht lange um zusehen, bis er den Wagen fand, der ihn abholen sollte. Kaum dass er auf den Wagen zuging, stiegen zwei Männer in Anzügen aus. Während der eine an dem Wagen stehen blieb, kam der andere Kai entgegen. Kai war sich bewusst, dass die Triade ihn überprüft hat und dass die Männer daher auch genau wussten wie er aussah. Dementsprechend war es nicht verwunderlich, dass sie ihn in den Wagen einstiegen ließen. In der Limousine saß noch ein weiterer Mann. Kai vermutete, dass es sich um den ersten Berater des Bosses handelte. „Ich hoffe Sie hatten einen angenehmen Flug.“,brach der Mann das Schweigen. „Hatte schon schlechtere.“,erwiderte Kai und nahm die Sonnenbrille ab, die auch gleich ihren Weg in die Brusttasche eines Jacketts fand. „Wir fahren jetzt direkt zum Anwesen. Mister Kon lässt dort nur das nötigste Personal wohnen, Sie als seine Leibwache mit eingeschlossen. Sie werden sämtliche und für Sie wichtige Pincodes von Mister Kon persönlich erhalten. Alles weitere, werde ich ihnen später zu kommen lassen.“,fuhr der Mann fort, doch Kai hörte ihm gar nicht richtig zu. Er wusste selbst nur zu gut wie es bei der Mafia lief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)